Software Entwicklung mit "Innovation as a Team" | mit Christoph Aufmhoff von iits-consulting.de
Shownotes
Mein Name ist Andreas Lehr und in diesem Podcast interviewe ich wöchentlich wechselnde Unternehmer:innen zu Ihrer Geschichte.
In Folge 98 von Happy Bootstrapping habe ich mit Christoph Aufmhoff, Gründer und Geschäftsführer von iits-consulting, gesprochen.
Christoph hat ursprünglich Physik studiert, sich dann aber der IT und dem Unternehmertum zugewandt. Er hat drei Firmen gegründet, darunter Symargo, das sich auf Schuldigitalisierung spezialisiert, und iits-consulting, eine IT-Beratung mit über 100 Mitarbeitern.
iits-consulting hat sich in nur fünf Jahren von einem kleinen Start-up zu einem Unternehmen mit über 100 Mitarbeitern entwickelt und bietet Individualsoftware für Großkonzerne an.
Christoph und sein Mitgründer Victor teilen sich die Aufgaben klar und haben bisher alle Entscheidungen einvernehmlich getroffen. Die Firma legt großen Wert auf Teamarbeit und sieht sich als Berater auf Augenhöhe mit ihren Kunden.
Christoph spricht über die Herausforderungen und Vorteile von Bootstrapping und wie sie es geschafft haben, ohne externe Finanzierung zu wachsen.
Show-Notes
- iits-consulting Website
- Christoph Aufmhoff bei LinkedIn
- Über "iits-consulting"
- Digitalisierung von Schulen mit Symago
- Offene Stellen bei iits-consulting
- "Team as a Service" bei iits-consulting
- Mein "allesnurgecloud" Newsletter zu Cloud, DevOps, IT und Security
- Werbung: Dev-Ops as A Service mit We Manage
- Werbung: Start-up Angebot bei We Manage buchen
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Transkript anzeigen
Andy: Hallo und herzlich willkommen zur Folge 98 von Happy Bootstrapping.
Andy: Ja und wir gehen nicht nur aufs Jahresende zu und auf den Black Friday,
Andy: sondern hier auch auf Folge 100, aber bis dahin haben wir noch zwei Folgen und
Andy: zwar die Folge heute und nächste Woche.
Andy: Heute habe ich in Folge 98 mit dem Christoph Aufenhoff, dem Gründer und Geschäftsführer
Andy: der IITS Consulting gesprochen.
Andy: Ja, der Christoph und der Viktor, die haben die IITS vor fünf Jahren gegründet.
Andy: Der Christoph hat vorher Physik studiert und sich dann der IT und dem Unternehmertum zugewandt.
Andy: Er hat vorher sogar schon drei Firmen gegründet gehabt.
Andy: Und das, obwohl er selber noch, naja, mit Mitte, Anfang 30 recht jung ist,
Andy: muss ich sagen, habe ich im Interview sehr viel Spaß gehabt.
Andy: Mit der Sue Marco hat er vorher Schuldigitalisierung gemacht und jetzt eben
Andy: mit der IITS Consulting in fünf Jahren eine Firma aufgebaut,
Andy: die jetzt über 100 Mitarbeitende hat. Und da ziehe ich doch den Hut.
Andy: Besonders spannend in der Folge fand ich, dass die ITS Individual Software für
Andy: Großkonzerne macht, wie sie an die Vertrieb machen, wie man überhaupt dort einen
Andy: Deal landet, wie Viktor und Christoph mit dem Thema Rücklagen umgehen.
Andy: Die Frage habe ich auch gestellt, ob es diese typische drei Monate Bootstrapper-Rücklage gibt,
Andy: ob und wie die beiden Konflikte haben und wie sie damit umgehen Und vor allem,
Andy: wie sie ihre 100 Mitarbeitenden motivieren, weiterhin als Team für den Kunde
Andy: zur Verfügung zu stehen.
Andy: Fand ich eine coole Folge, wirklich. Ich habe wieder viel gelernt.
Andy: Investorenangebote, ja, darüber haben wir natürlich auch gesprochen und wie
Andy: man dieses Charmant ablehnen kann.
Andy: Genau, jetzt geht es direkt los mit der Folge mit Christoph und mir. Viel Spaß.
Andy: Guten Morgen, Christoph und herzlich willkommen bei Happy Bootstrapping.
Christoph: Ja, hi Andi. Freut mich, dass ich da sein darf.
Andy: Ich freue mich. Erzähl doch mal in deinen Worten, wer du bist,
Andy: was du machst und wo du herkommst.
Christoph: Jawohl, ich bin Christoph Aufenhoff, 34 Jahre alt, habe ursprünglich mal Physik
Christoph: studiert, das allerdings nicht zu Ende gebracht.
Christoph: Da kamen mir einige Aufträge dazwischen, so kurz vor der Bachelorarbeit, Entwickleraufträge.
Christoph: Ich habe damals Apps entwickelt, habe relativ viel für Energiekonzerne gearbeitet
Christoph: und dann hat sich das über die Zeit gezogen und gezogen und gezogen und das
Christoph: Prüfungsamt meinte, ja, du könntest es ohne Probleme pausieren, das Studium.
Christoph: Das habe ich dann getan und ich mache es jetzt im Seniorenstudium fertig.
Christoph: Die Physik finde ich immer noch sehr, sehr, sehr, sehr spannend.
Christoph: Dementsprechend im Seniorenstudium holen wir das nach. Genau,
Christoph: ich sitze und lebe hier im wunderschönen München, in Bayern,
Christoph: wie man vielleicht auch am Dialekt ein wenig raushört.
Andy: Ein wenig nur, ja.
Christoph: Hier vorab schon mal an die Hörer. Entschuldigung dafür, ich hoffe, ihr versteht mich gut.
Christoph: Und ich habe über die letzten Jahre und mittlerweile sogar ein Jahrzehnt drei
Christoph: Firmen gebootstrapped.
Christoph: Eins befasst sich mit Schuldigitalisierung, Simago.
Christoph: Wir gehen dort auf die Schulen zu und spielen dort im Prinzip IT-Mädchen für alles.
Christoph: Wir sind so eine Mischung aus Systemhaus und Software-Dienstleister und supporten
Christoph: die Schulen beim Aufbau ihrer IT-Landschaften.
Christoph: Und auch so ein bisschen hinsichtlich wirklich Digitalisierung,
Christoph: da hakt es bei vielen Schulen tatsächlich noch sehr stark, auch wirklich teilweise vom Mindset her.
Christoph: Da gibt es viel zu tun und das haben wir direkt nach dem Abitur gegründet,
Christoph: nachdem die Schulen keine Werkstudies anstellen durften damals,
Christoph: haben wir gesagt, okay, dann machen wir doch eine GmbH auf.
Christoph: Das wäre das allererste, das war mein absoluter Start in die Selbstständigkeit.
Christoph: Und daraufhin habe ich mich dann auch noch ein bisschen als Freelancer betätigt,
Christoph: eben wie gerade schon gesagt, neben dem Studium als Entwickler.
Christoph: Bin darüber dann in die Energiekonzernschiene gerutscht,
Christoph: habe für deutsche Energiegroßkonzerne Apps entwickelt, bin dann mehr auf die
Christoph: Business-Seite gekommen als Business Analyst, als Proxy-PO bei großen Konzernen.
Christoph: Und über die Zeit habe ich dann dort meinen Mitgründer kennengelernt,
Christoph: nicht im schönen München, sondern im schönen Düsseldorf.
Christoph: Erst dachte ich mir, warum schicken die mich nach Brüsseldorf, muss das sein?
Christoph: Aber es hat sich herausgestellt, es sind phänomenale Leute dort,
Christoph: sehr schöne Stadt und dort war ich dann beim Deutschen Energiekonzern in Düsseldorf,
Christoph: habe dort auf Projekt meinen Mitgründer kennengelernt, den absolut hervorragenden Victor.
Christoph: Und mit dem habe ich dann vor gut fünf Jahren eine IT-Beratung gegründet, die IITS Consulting.
Christoph: Die hat sich jetzt über die letzten fünf Jahre ganz hervorragend entwickelt.
Christoph: Wir sind so an die 105 Mitarbeiter mittlerweile und bauen als Kernstück Individualsoftware
Christoph: für Großkonzerne und größere Mittelständler.
Christoph: Oder dort, wo es komplex wird, da wo wirklich spannende und herausfordernde
Christoph: IT-Aufgaben nötig sind,
Christoph: dort springen wir rein, dort kommen wir, bieten ganze agile Teams an und bauen
Christoph: dann mit dem Konzern im besten Fall über sehr langen Zeitraum Software. Genau.
Andy: Wofür steht IITS?
Christoph: Das kommt tatsächlich ursprünglich von unserem offiziellen Firmennamen der Impressol GmbH.
Christoph: Das ist tatsächlich eine ganz interessante Story. Wir hatten am Anfang ein Projekt
Christoph: bei einem großen deutschen Telekommunikationsanbieter.
Christoph: Das war unser Kick-Off-Projekt. Wir hatten allerdings damals sehr,
Christoph: sehr, sehr wenig Zeit, um eine GmbH zu gründen, um Mitarbeiter zu heiern.
Christoph: Der Telekommunikationsanbieter hat uns damals die Chance gegeben, das Projekt zu stemmen.
Christoph: Falls wir es schaffen, in zwei Wochen das so aufzusetzen, dass sie uns durch ihren Einkauf bringen.
Christoph: Und dann musste schnell ein Name her. Es wurde die Impressol mit drei S in der Mitte.
Christoph: Mit drei S in der Mitte, stellt man im Nachhinein fest, ist vielleicht nicht
Christoph: die beste Idee, die man im Leben getroffen hat.
Christoph: Das soll ursprünglich dafür stehen, für Impressive IT Solutions.
Andy: Okay, ich verstehe. Und heißt die Firma heute dann, also die GmbH dahinter,
Andy: die habt ihr umbenannt oder heißt sie noch so?
Christoph: Die heißt noch so, die wird aber demnächst umbenannt.
Andy: Aha, okay. Ja, interessant auf jeden Fall. Also ganz viele Punkte,
Andy: an die wir anknüpfen können.
Andy: Du hast jetzt schon erzählt, ihr seid über 100 Leute.
Andy: Das ist ja auch schon in fünf Jahren für so eine Agentur, die Dienstleistung
Andy: erbringt. schon ein krasses Wachstum.
Andy: Habt ihr euch jedes Jahr verdoppelt?
Andy: Gab es irgendeinen Hockeystick-Moment irgendwann, weil ein großer Auftrag kam?
Andy: Oder wie ist das so gelaufen? Seit 2019 war es, ne?
Christoph: Genau, seit 2019.
Christoph: Anfang 2019 haben wir gegründet, kurz vor der Pandemie.
Christoph: Übrigens auch dort schon Remote First, was uns unter der Pandemie sehr in die Karten gespielt hat.
Christoph: Hinsichtlich deiner Frage, wir haben uns häufiger verdoppelt,
Christoph: das ist richtig, also gerade in
Christoph: den ersten Jahren ging es in großen Verdopplungsschritten schnell voran,
Christoph: mittlerweile wachsen wir so in einer Größenordnung von 30%, in etwa 20, 30%. Genau.
Andy: Fühlst du dich damit besser, wie mit der Verdopplung? Interessante Frage und ich verlinke dir.
Christoph: Natürlich, Es ist so, dass es, wenn wir jetzt weiterhin mit dieser Verdopplungsrate
Christoph: arbeiten würden, das würde weder uns guttun, noch den Mitarbeitern guttun,
Christoph: das würde die Organisation sprengen.
Christoph: Man kommt da auch nicht hinterher und wir wollen auch nicht hinterherkommen,
Christoph: mit den Strukturen nachzuziehen.
Christoph: Das ist kein gesundes Wachstum und dort, dass das jetzt sich den absoluten Zahlen
Christoph: ein bisschen anpasst, das Wachstum, das finde ich nur gut.
Andy: Mir fällt es aktuell ein, ich habe jetzt am Wochenende, glaube ich,
Andy: die OMR-Folge mit Bora gehört, dem Schreiner, der die Muldenlüftung für die Küche entwickelt hat.
Andy: Und der hat ein bisschen erzählt, wie sie das vor Probleme gestellt hat,
Andy: diese Verdopplung und zwar wegen steuerlichen Gründen, Vorauszahlungen,
Andy: dass dann die Liquidität fällt, um weiter zu wachsen und dass genau das für
Andy: Bootstrapper eben schwierig ist. Deswegen fällt es mir jetzt gerade ein.
Andy: Ist das auch sowas? Also ihr habt ja das komplett gebootstrapped,
Andy: ohne irgendwelche Finanzierung. Habt ihr solche Schmerzen?
Andy: Das sind ja Luxusschmerzen, aber wo hat es die tatsächlich? Habt ihr die auch gehabt?
Christoph: Definitiv, ja. Also der Punkt hinsichtlich Vorauszahlungen und steuerlichen
Christoph: Themen ist ein wirklich großer.
Christoph: Wenn du es schaffst, deinen Umsatz zu verdoppeln, dann kommt nach kurzer Zeit
Christoph: das Finanzamt und will natürlich Vorauszahlungen auf deinen neuen Umsatz.
Christoph: Und die preisen dann für die Folgejahre auch ein gewisses Wachstum ein,
Christoph: basierend auf dem vergangenen Wachstum, ohne dass sie berücksichtigen,
Christoph: ob es tatsächlich eintritt. Das heißt, im Folgejahr zahlt man dann mehr.
Christoph: Ob das dann mit deinem tatsächlichen Wachstum übereinstimmt, steht in den Sternen.
Christoph: Und so schiebt man quasi immer eine Steuerwelle vor sich her,
Christoph: bei der man dann hofft, dass natürlich das Wachstum im besten Falle das hält.
Christoph: Man muss da aber sagen, sollte es das nicht halten, kann man mit den Finanzbehörden auch sprechen.
Christoph: Also ich glaube, da kann man durchaus mit denen drüber sprechen,
Christoph: die Steuervorauszahlungen anzupassen, wenn man merkt, okay, das klafft jetzt zu sehr auseinander.
Christoph: Aber das ist ein ziemlich guter Punkt. Das trifft auch auf uns zu, ja.
Andy: Ich kenne das auch mit den Anpassungen. Von daher war ich da auch etwas überrascht.
Andy: Aber ich glaube schon, dass du, wenn du es tatsächlich auch erreichst,
Andy: dass dir dann die Liquidität wieder fehlt, um Leute einzustellen,
Andy: Wachstum zu machen und so.
Andy: Fand ich ganz interessant, weil er da auch ein paar Vorschläge gemacht hat,
Andy: wie man gerade jungen Unternehmen oder frisch gegründeten Unternehmen das ein
Andy: bisschen erleichtern könnte.
Andy: Also höhere Empfehlung auf jeden Fall der BORA-Podcast bei OMH, ich verlinke ihn.
Andy: Wenn du jetzt so die fünf Jahre zurückschaust, gab es da irgendwelche Meilensteine,
Andy: wo du sagst, die waren so entscheidend für euer Wachstum?
Andy: Irgendwelche großen Projekte, irgendwelche Einstellungen? Den Viktor hast du
Andy: ja von Anfang an gekannt, habe ich so richtig verstanden, ich habe es gleich
Andy: direkt zusammen gemacht.
Andy: Gab es da irgendwas, was dir einfällt, was so entscheidend war?
Christoph: Aber tatsächlich waren für den initialen Erfolg, würde ich sagen,
Christoph: zwei Grundpfeiler entscheidend.
Christoph: Das eine war wirklich das allererste Projekt im Telekommunikationssektor,
Christoph: dass wir dort überhaupt reingekommen sind.
Christoph: Ohne GmbH, ohne festangestellte Mitarbeiter, war wirklich ein Glücksfall.
Christoph: Wir haben uns da richtig ins Zeug gelegt bei den Pitches. Wir standen dort gegen
Christoph: die großen anderen IT-Beratungen wie Adesso, Accenture etc.
Christoph: Und das war wirklich ein Glücksfall, dass wir die überzeugen konnten und dass
Christoph: die uns dann auch durch Einkauf etc.
Christoph: In den Konzern gebracht haben. Das Projekt gibt es tatsächlich heute immer noch
Christoph: und ist kräftig gewachsen.
Christoph: Das ist ein Grundpfeiler des Erfolgs. Wenn man mal ein solches Projekt hat,
Christoph: dann hilft das und gibt unglaublich Stabilität, auch was Cashflow anbelangt etc.
Christoph: Man kann sich dann darauf verlassen, man hat eine gewisse Grundstabilität,
Christoph: kann auf der Basis weiterheiern und kann dann neue Projekte damit versorgen.
Christoph: Der zweite Grundpfeiler war meiner Meinung nach dann die Kontakte und die guten
Christoph: Erfahrungen mit den Energiekonzernen.
Christoph: Das war dann direkt der zweite große Kunde, den wir kurz nach dem Telekommunikationssektor
Christoph: akquirieren konnten und über den bekommt man dann eine gewisse Diversifizierung rein,
Christoph: steht nicht mehr nur auf einem Bein, sondern hat zwei große Kunden und das ist
Christoph: schon mal sehr, sehr, sehr, sehr viel wert.
Christoph: Wenn ein Projekt aus welchen Gründen auch immer wegbrechen sollte,
Christoph: dann kann man das Ganze nur über das zweite Projekt gegenfinanzieren und ist
Christoph: nicht sofort insolvent.
Christoph: Und das gibt Sicherheit, das gibt Stabilität und eine super Grundlage für weiteres Wachstum.
Andy: Adesso war übrigens auch im OMR-Podcast. Aber interessante Geschichte war mir auch nicht so klar.
Andy: Mich interessiert, weil das erzählt, wie habt ihr genau das geschafft,
Andy: die zu überzeugen gegen die Großen?
Andy: Seid ihr einfach als Junge dynamisch aufgetreten mit Hoodie und Sneaker und
Andy: das war mehr auf Augenhöhe mit den Entscheidern dort.
Andy: Die Kollegen oder die Wettbewerber kommen mit dem Schlips und dann hat es nicht gepasst.
Andy: Seid ihr nur über den Preis gegangen? Wie überzeugt man so eine große Firma
Andy: von so einer sehr jungen Firma?
Christoph: Und tatsächlich lag das, glaube ich, hauptsächlich wirklich an dem Punkt Augenhöhe.
Christoph: Die Kollegen, die damals auf der Konzernseite saßen, die waren auch eher jung.
Christoph: Und wir sind dort nicht mit Schlips aufgetreten.
Christoph: Wir sind ein bisschen casualer aufgetreten, glaube ich, bei den ersten Pitches,
Christoph: wenn ich mich recht erinnere.
Christoph: Es ist so, dass wir denen, glaube ich, erstens mit unserer Motivation aufgefallen
Christoph: sind, weil wir über Nacht Prototypen aufgestellt haben.
Christoph: Wir haben versucht, uns einzulesen in ihr Thema.
Christoph: Wir haben wirklich, Victor und die Kollegen haben über Nacht großartige Applikationen
Christoph: hingestellt und das haben wir denen dann gezeigt und die waren total begeistert,
Christoph: weil das tatsächlich in die Richtung ging,
Christoph: die sie dann zum Schluss auch als Anwendung brauchten.
Christoph: Ein weiterer großer Punkt, den wir, glaube ich, einbringen konnten,
Christoph: ist, für uns war das das Projekt schlechthin.
Christoph: Wenn wir dieses Projekt nicht stemmen, ist der Laden zu.
Christoph: Für uns ist das wirklich der einzige Lebensanker der Company.
Christoph: Wir machen den ganzen Tag nichts anderes, wie für euch da zu sein und euch diese
Christoph: Applikation zu bauen, weil wenn es nicht klappt, können wir die Firma wieder schließen.
Christoph: Und das hat, glaube ich, tatsächlich sehr gut gezogen im Vergleich zu den anderen Großen.
Christoph: Für die ist das tausendste oder das x-tausendste Projekt, das die halt einfach mal mitnehmen.
Christoph: Für uns ist das das einzige Projekt.
Christoph: Und das, glaube ich, hat gezogen in Kombination mit der Motivation.
Christoph: Sie haben dann auch festgestellt, okay, wir haben da tatsächlich Skill dahinter.
Christoph: Das ist nicht nur Gelaber, was wir bieten. Wir haben die Leute in der Hinterhand.
Christoph: Wir können die ad hoc haiern.
Christoph: Das konnten wir ihnen auch kenntlich machen, dass sie es verstanden haben.
Christoph: Okay, da ist wirklich Substanz da.
Christoph: Und diese Kombination hat dann tatsächlich dazu geführt, dass sie es gesagt
Christoph: haben. Okay, wir machen es.
Andy: Verstehe. Das ist ja auch schon ein Unterschied, wenn du dich dann auch offen
Andy: zeigst und vielleicht auch verletzlich. Ich weiß nicht, wie ihr es genau gemacht habt.
Andy: Wie viel Fake-It-Hill-You-Make-It war da damals dabei?
Andy: War der zu zweit oder zu fünft schon und hattet kein Projekt?
Andy: Wie viele Leute wart ihr da? Und dann musstest du ja wahrscheinlich schnell
Andy: heiern. Oder wie lief das?
Christoph: Initial war es Viktor und ich. Das waren wirklich in den Pitches, war Viktor und ich.
Christoph: Da war noch ein weiterer Kollege, ich glaube, Alexis war da noch mit dabei,
Christoph: der dann mit Viktor gemeinsam Prototypen entwickelt hat.
Christoph: Ich habe mich in die Fachlichkeit eingelesen, habe da Input gegeben, wie wir es bauen.
Christoph: Fake it till you make it war da tatsächlich relativ wenig.
Christoph: Wir mussten das mehr oder minder sehr transparent spielen, weil die können auch
Christoph: ins Handelsregister schauen und sehen, da ist keine GmbH, keine Gesellschaft, kein nix da.
Christoph: Und wir haben das denen mitgegeben und haben gesagt, hey, aktuell seht ihr hier
Christoph: zwei Kollegen, das ist der Viktor und das ist der Christoph
Christoph: und wir haben keine GmbH, wir haben noch keine Angestellten wir haben aber das
Christoph: Zeug dazu, wir haben die Kollegen in der Hinterhand, die würden sofort unterschreiben
Christoph: wenn wir morgen sagen, hey es geht los
Christoph: und GmbH und Co gründen wir wenn es sein muss in fünf Tagen.
Christoph: Das fanden die zuerst ein bisschen abschreckend, dann aber, nachdem wir uns
Christoph: da richtig reingehängt haben, fanden sie es gut
Christoph: und fanden es interessant und meinten dann, wenn ihr es schafft,
Christoph: innerhalb von zwei Wochen das wirklich aufzusetzen, dann können wir starten.
Andy: Ich kenne die größeren Konzerne ja auch von innen, jetzt wahrscheinlich nicht
Andy: den genannten Energiefondsorger.
Andy: Normal hast du ja da immer einen längeren Sales-Cycle auch und so.
Andy: Du hast irgendwie einen Einkauf, der im Spiel ist, der macht eine Prüfung vom
Andy: Lieferanten, dann muss die Lieferantennummer im SAP angelegt werden,
Andy: dann wird vielleicht eine Auskunft angefragt und die Firma gibt es ja gar nicht. Wie lief das?
Christoph: Das ist eine sehr, sehr, sehr gute Frage.
Christoph: Ich glaube, und ich will da glaube ich nicht zu tief drauf eingehen,
Christoph: Aber ich glaube, die Fachabteilung, die uns damals in den Konzern gebracht hat,
Christoph: die hat dann durchaus später mit dem Einkauf noch ein wenig ringen dürfen.
Christoph: Ich glaube, das war tatsächlich die Fachabteilung, die es wirklich geschafft
Christoph: hat, uns reinzubringen.
Christoph: Und danach gab es da sicher noch das ein oder andere Gespräch mit dem Einkauf.
Andy: Ja, sehr interessant. Ja, es ist ein interessanter Einblick auf jeden Fall.
Andy: Wie ging es dann weiter? Ihr seid dann mit dem Kunden relativ schnell gewachsen, wart remote unterwegs.
Andy: Wie schnell habt ihr die GmbH dann wirklich gegründet?
Christoph: Tatsächlich, glaube ich, ist die GmbH-Gründung dann wirklich innerhalb von sieben,
Christoph: acht Tagen über die Bühne gegangen.
Christoph: Also zumindest der Notartermin. Die Gründung an sich, das dauert ja immer einen
Christoph: Moment, bis das dann im Handelsregister vorliegt, da die Prozesse dort in den
Christoph: Verwaltungen wahrscheinlich wirklich sehr manuell und undigital sind.
Christoph: Aber es reichte die GmbH in Gründung, damit wir dann startklar waren.
Christoph: Das war dann in Ordnung. Also ich würde sagen, wirklich der Prozess bis zum
Christoph: Notar waren so sieben Tage. Das ging recht flott.
Christoph: Ich hatte ja bereits GmbHs gegründet, wusste, wie das im Detail abläuft,
Christoph: Gesellschaftsvertrag aufsetzen, Konto etc.
Christoph: Und dann ging das recht flott, ja.
Andy: Interessant. Hast du dann, ihr habt ja einen Firmensitz, ist das Büro,
Andy: das ihr dort habt, das aber erst später entstanden.
Christoph: Genau, das ist deutlich später entstanden. Also wir haben tatsächlich ein offizielles
Christoph: Büro, das sitzt in Dortmund. Das ist allerdings mehr soziale Sammlungsstädte
Christoph: als wirklich Arbeitsort.
Christoph: Es gibt ein paar Kollegen aus Dortmund und Umkreis, die kommen da auch ab und an zum Arbeiten hin.
Christoph: Aber im Normalfall ist es wirklich dafür gedacht, dass wir uns dort vielleicht
Christoph: mal für ein Event, für einen Workshop, für vielleicht auch mal einfach eine
Christoph: Grillfeier dort treffen und uns dann dort absprechen.
Christoph: Also wir arbeiten definitiv nicht alle von dort. Wir sind über ganz Deutschland verteilt.
Christoph: Wir haben einen Kollegen, der ist jetzt nach Valencia in Spanien gezogen.
Christoph: Wir haben einen Kollegen, der sitzt in Österreich.
Christoph: Und im Großen arbeiten wir wirklich full remote.
Andy: Wie teilen sich die über 100 Leute auf in Bereiche Engineering, Developer, DevOps?
Andy: Wir sprechen später noch über die Service, die alle anbieten.
Andy: Es gibt ja auch UI, UX, du hast wahrscheinlich Marketing, Vertrieb,
Andy: Buchhaltung, HR und so die operativen Sachen, Projektmanagement.
Andy: Wie ist es so gestaffelt?
Christoph: Genau, wir sind relativ schlank aufgestellt, was die Organisation anbelangt.
Christoph: Da würde ich gerade sagen, sind wir aktuell fünf Leute.
Christoph: Die sich um die Organisation der Firma kümmern. Der Rest sind alles operative
Christoph: Kollegen, die auf Projekten unterwegs sind.
Andy: Cool.
Christoph: Die Aufteilung der operativen Kollegen, die würde ich sagen,
Christoph: liegt so bei 70% wirklich individuell Softwareentwicklung.
Christoph: Wir haben zwei weitere Bereiche daneben, die sich natürlich in großen Teilen überlappen.
Christoph: Das eine ist die DevOps, CloudOps-Schiene, auch so ein bisschen Managed Service mit dabei.
Christoph: Und was zurzeit aktuell sehr im Kommen ist, ist die KI-Schiene,
Christoph: Machine Learning-Themen.
Andy: Soziale Begegnungsstätte würde ich gerne nochmal drauf eingehen kurz.
Andy: Also das, was ihr mit dem Büro macht, das hatte ich schon mal so gelesen.
Andy: Tobi Lüttke hat das, glaube ich, während, also CEO von Shopify ist das,
Andy: wenn ihr nicht kennt, ein Koblenzer, der es in Kanada geschafft hat.
Andy: Total inspirierende Story. Der hatte während Corona, glaube ich,
Andy: ein neues Office gebaut oder vorher angefangen, das zu bauen.
Andy: Und dann haben sie während Corona das umgeplant. Und er hat auch ganz klar gesagt,
Andy: das wird kein Arbeitsbüro, sondern ein Ort, um sich zu begegnen.
Andy: Wie genau kann man sich das vorstellen? Wie oft bist du selber dort?
Christoph: Tatsächlich viel zu selten. Nachdem das Ganze in Dortmund stattfindet und ich
Christoph: im schönen München sitze, bin ich sehr, sehr selten in Dortmund.
Christoph: Und das muss man tatsächlich sagen.
Christoph: Ich würde tippen, einmal im Jahr, vielleicht zweimal im Jahr.
Andy: Ah, okay, das ist nicht viel.
Christoph: Das ist nicht viel, absolut. Wie gesagt, wenn Workshops stattfinden,
Christoph: wenn wir irgendwie Strategie-Meetings haben, dann trifft man sich dort.
Christoph: Die Dortmunder und die NRWler treffen sich dort öfter, gerade im Sommer.
Christoph: Und wie gesagt, ich muss da auch noch erwähnen, die Dortmunder Kollegen sind
Christoph: dort auch ab und an zum Arbeiten.
Christoph: Also es ist nicht nur reine soziale Begegnungsstätte, aber ich würde schon sagen, zu großen Teilen.
Christoph: Also da ist alles drin, von Kickerkasten bis guten Grill, guten Kühlschrank.
Christoph: Das sind vielleicht auch die einen oder anderen Spielkonsolen,
Christoph: stehen dort rum, neben natürlich den Arbeitsplätzen.
Andy: Wie teilst du denn mit dem Victor? Ihr habt wahrscheinlich 50-50 das WGBH aufgeteilt.
Andy: Wie teilt ihr euch die Themen auf und ist es manchmal ein Problem,
Andy: dass es 50-50 ist und dass es verschiedene Meinungen gibt? Wie klappt das?
Christoph: Tatsächlich klappt es überragend gut.
Christoph: Es ist wirklich, und da auch nochmal von hier aus einen schönen Gruß und vielen
Christoph: Dank an Victor, weil das ganz hervorragend klappt.
Christoph: Wir hatten bisher wirklich noch nie einen Streit oder einen Konflikt.
Christoph: Wir haben bisher alles sehr einvernehmlich und sehr schnell entscheiden können.
Christoph: Und es mag wohl daran liegen, dass wir eine relativ klare Idee der Firma haben gemeinsam,
Christoph: die wir gemeinsam vertreten können und dadurch, glaube ich, ergeben sich für
Christoph: die meisten Entscheidungen schon ziemlich klare Vorgaben. Genau.
Christoph: Die Aufteilung, um da vielleicht nochmal kurz darauf zurückzukommen.
Christoph: Viktor ist definitiv der technisch versiertere von uns beiden.
Christoph: Also da kann ich bei weitem nicht mithalten.
Christoph: Wir teilen es uns so auf, dass Victor sich um beispielsweise sehr viele Vorträge kümmert.
Christoph: Victor ist sehr häufig auf Konferenzen unterwegs, macht sehr viel Marketing.
Christoph: Victor bringt auch sehr viel Spirit mit in die Firma. Victor ist extrem mitreißend
Christoph: und der übernimmt die CTO-Rolle.
Christoph: Und auf meiner Seite, ich mache mehr die Organisationsthemen,
Christoph: die strategischen Themen, diese CEO-Themen
Christoph: und bin vielleicht der ein bisschen Langsamere, vielleicht auch ein bisschen
Christoph: Bedachtere und wir ergänzen uns da sehr, sehr, sehr gut.
Christoph: Ich bin bei vielen Themen vielleicht ein bisschen zu langsam,
Christoph: da schiebt dann Victor ordentlich an und wenn Victor mal zu schnell ist,
Christoph: bin ich vielleicht der, der mal ab und an sagt, okay, jetzt gehen wir mal einen Schritt langsamer
Christoph: und das ergänzt sich ganz hervorragend.
Andy: Wie ist euer Altersschnitt in der Firma ungefähr?
Christoph: Wir sind, ich glaube, ich habe es erst vor kurzem gecheckt, wir sind so bei 35,
Andy: Ganz grob. Das ist ja relativ jung, hat es dann,
Andy: du hast mir im Vorgespräch ja gesagt, dass ihr eine relativ geringe Fluktuation
Andy: habt, das finde ich interessant, gerade im Technologieunternehmen ist ja in
Andy: der Regel so, um jetzt schnell Karriere zu machen,
Andy: sei es jetzt mit Verantwortung oder finanziell, musst du alle paar Jahre wechseln,
Andy: damit das funktioniert.
Andy: Von daher würde mich das interessieren, wie ihr das geschafft habt,
Andy: dass die gering ist und wie ihr mit diesen Themen umgeht, wenn es da Herausforderungen gibt.
Christoph: Ja, das ist eine sehr gute Frage. Die Fluktuation ist wirklich sehr,
Christoph: sehr niedrig, auch im Branchenvergleich.
Christoph: Wir haben jetzt in den letzten fünf Jahren
Christoph: Ich kann es dir nicht in Zahlen genau sagen, aber es sind vielleicht an die
Christoph: zehn Leute, die gingen, darunter auch ein paar Werkstudios, die einfach standardmäßig gingen.
Christoph: Viele der Leute gingen allerdings auch nicht, weil sie uns schlecht fanden,
Christoph: sondern weil sie ihr eigenes Startup gründen wollten, weil sie ihr Traumprojekt
Christoph: gefunden haben, das wir nicht schaffen können, weil es Arbeitnehmerüberlassung ist oder solche Themen.
Christoph: Wir sind eigentlich mit so gut wie allen im Guten auseinandergegangen.
Christoph: Warum diese Quote so niedrig ist? Ich würde sagen, das hängt großteils an der Kultur.
Christoph: Wir haben die Idee, dass wir quasi eine Firma bauen wollen von Entwicklern für Entwickler.
Christoph: Das haben wir mittlerweile ein bisschen aufgeweicht, weil dadurch schließen
Christoph: wir natürlich die ganzen Orga und Business Consultants mit aus.
Christoph: Das heißt, wir wollen aber einen Arbeitsplatz schaffen, bei dem es wirklich
Christoph: Spaß macht, dort zu arbeiten.
Christoph: Ich glaube, das sagen sehr viele Firmen und das klingt also ein bisschen floskelig.
Christoph: Ich tippe aber, die niedrige Fluktuationsrate ist ein Zeichen dafür,
Christoph: dass wir das gut hinbekommen.
Andy: Interessant. Wenn man sich die Webseite aufmacht, dann findet man auch den Begriff
Andy: Innovation as a Team häufiger.
Andy: Was bedeutet das für dich und wie sieht es in der Umsetzung genau aus?
Christoph: Wir sehen uns nicht nur als, ich sage jetzt mal despektierlich, Code-Monkeys.
Christoph: Also es soll nicht so sein, dass wir einfach nur blind Anforderungen vom Kunden
Christoph: entgegennehmen und Code runterschreiben.
Christoph: Wir wollen bewusst Berater sein gegenüber dem Kunden.
Christoph: Wir wollen dort auf Augenhöhe auch mal die Fachlichkeit diskutieren können.
Christoph: Dem Kunden vielleicht auch mal sagen können, hey, wir können das schon so entwickeln,
Christoph: aber dann fassen wir das in einem Jahr wieder an und dann kostet es dich das Dreifache.
Christoph: Dann sind wir vielleicht schneller fertig, aber später zahlst du dafür.
Christoph: Dort Sparingspartner für den Kunden zu sein und mit dem Kunden gemeinsam auf
Christoph: Augenhöhe über langfristige Horizonte Software sinnvoll zu entwickeln, das ist so unser Ziel.
Christoph: Dort natürlich auch möglichst mit innovativen Technologien, die den Konzernen
Christoph: langfristige Sicherheit bieten.
Christoph: Also wir springen jetzt nicht unbedingt auf jeden Hype-Train auf,
Christoph: der da draußen so rumfliegt, aber wir versuchen schon, Technologie sinnvoll
Christoph: einzusetzen, dort, wo es sinnvoll einsetzbar ist.
Christoph: Und Team ist ein großer Punkt bei uns.
Christoph: Wir versuchen Teams as a Service anzubieten.
Christoph: Heißt, wir versuchen unsere Kollegen in Gruppen an die Kunden zu verkaufen.
Christoph: Aus dem Grund heraus, dass es zum einen für den Kunden ein Benefit ist hinsichtlich
Christoph: Qualität, weil sich die Leute gegenseitig reviewen können,
Christoph: weil sich die Leute als Team gegenseitig auffangen, wenn es mal längere Ausfälle
Christoph: gibt, Krankheiten, Absenz.
Christoph: Spontan Themen auftauchen, die man abfedern müsste.
Christoph: Dann ist ein eingeschworenes Team hundertmal performanter als eine zusammengewürfelte Söldnertruppe.
Christoph: Und auf der anderen Seite natürlich für unsere Leute ist es viel angenehmer, im Team zu arbeiten.
Christoph: Das gibt mehr Spaß, es gibt mehr Commitment auch gemeinsam zum Produkt,
Christoph: das man entwickelt oder zum Tool, das man entwickelt.
Christoph: Ab einem gewissen Punkt brechen die Leute dann von ihrer Software,
Christoph: die sie dort entwickeln, auch wenn es eigentlich für den Kunden ist,
Christoph: aber sie fühlen sich dann irgendwann dafür verantwortlich, sie haben da Zeit
Christoph: reingesteckt, sie haben da Hirnschmalz reingesteckt,
Christoph: sie arbeiten im Team mit dem Kunden zusammen, mit den Product Ownern des Kunden
Christoph: und dann entsteht dort so ein bisschen ein Commitment für die Software und dann
Christoph: ist das irgendwann ihr Baby.
Christoph: Und an dem Punkt, wenn man kommt, hat man es eigentlich geschafft,
Christoph: weil dann macht es denen Spaß.
Christoph: Für den Kunden ist es ein riesen Benefit, weil die Leute sich wirklich reinhängen und motiviert sind.
Christoph: Und das ist, wo wir hinwollen. Und da kommt das Innovation as a Team ein bisschen her.
Andy: Was bedeutet jetzt ein ganzes Team, also du hast jetzt Product Owner angesprochen,
Andy: der ist vom Kunde und das Team macht dann UI, UX, App, Backend,
Andy: Frontend, alles aus einer Hand sozusagen als eingespieltes Team,
Andy: nur der Product Owner ist extern, der es abnimmt.
Christoph: Im Normalfall ist das so. Wir legen sehr viel Wert darauf, dass vom Kunden fachlich
Christoph: jemand bereitgestellt werden muss, wie dann der auch immer genannt wird.
Christoph: Im Normalfall sind es dann Product Owner.
Christoph: Die erwarten wir im Normalfall vom Kunden, weil wir ja nicht selbstständig wissen
Christoph: können, was ist denn wirklich die fachliche Anforderung dahinter.
Christoph: Da brauchen wir definitiv jemanden vom Kunden, der uns auch durch einen Konzern
Christoph: durchguidet, der uns mit den richtigen Stakeholdern vernetzt,
Christoph: der die richtigen Anforderungen priorisiert etc.
Christoph: Wichtig, extrem wichtig. Das fordern wir auch vom Kunden. Also wenn das nicht
Christoph: vorhanden ist, dann lehnen wir die Aufträge auch ab, weil das macht keinen Sinn,
Christoph: dann schaffen wir auch keinen Mehrwert. Das ist unsinnig.
Christoph: Und der bildet dann mit unseren Kollegen, und da hast du völlig richtig gesagt,
Christoph: Frontend, Backend, UIUX, vielleicht der ein oder andere Scrum Master oder Business
Christoph: Analyst, der zuarbeitet, den Product Ownern bilden dann gemeinsam mit dem Kunden PO ein Team.
Christoph: Wir fördern das auch ganz bewusst.
Christoph: Wir machen dann auch trotz unserer Remote-First-Policy vor Ort Workshops.
Christoph: Wir gehen bewusst dahin, dass wir die Leute dann mal gemeinsam für ein Wochenende
Christoph: oder für eine Woche irgendwo hinschicken, um mit dem Kunden dann wirklich eins zu werden.
Christoph: Weil wenn dort ein Team entsteht, zwischen Kunde und uns, ist es für beide Seiten der größte Benefit.
Andy: Weckt es im Kunden nicht den Bedarf dieses, ich will es auch haben?
Andy: Also jetzt hast du einen Energieversorger, der muss sich erst mal klar sein,
Andy: hey, das können meine Leute nicht, dann hole ich mir da jemand Externes ran
Andy: und die bringen dir ein ganzes Team mit.
Andy: Und wenn ich merke, hey, das funktioniert seit zwei Jahren gut und ich bezahle
Andy: da so und so viel Euro, macht es nicht Sinn, mir, keine Ahnung,
Andy: dieses Team eine Übernahme zu machen, die zu überzeugen, reinzukommen.
Andy: Also warum kriegen die das selber nicht hin und gibt es solche Situationen?
Christoph: Das ist eine sehr gute Frage. Wir haben diese Situationen bisher noch nie
Christoph: Lass mich überlegen. Ich glaube, wir hatten noch nie einen wirklichen Abwerbeversuch.
Christoph: Warum kriegen Sie es selber nicht hin? Ich weiß es nicht. Ich glaube und ich
Christoph: vermute, dass viele unserer Leute würden sehr ungern in einen Konzern wechseln,
Christoph: aufgrund der großen, starren Strukturen.
Christoph: Wir haben öfter den Fall, dass wir Kundenlaptops zur Verfügung gestellt kriegen,
Christoph: wobei da zur Verfügung gestellt klingt so großzügig, aber meistens sind diese
Christoph: Kundenlaptops wirklich sehr, sehr gruselig.
Christoph: Und wenn man da einmal eine Anwendung bauen lassen will,
Christoph: dann sitzt man da erstmal vier, fünf Stunden vor dem Rechner,
Christoph: bis da irgendwas passiert, wenn es überhaupt funktioniert und das ist für die
Christoph: Entwickler extrem frustrierend, da haben die am meisten keine Lust drauf und
Christoph: die Prozesse und die Trägheit von so einem Konzern,
Christoph: die auch Vorteile hat, natürlich, bei so großen Firmen braucht es sehr viel
Christoph: Struktur, das ist ja verständlich, Aber ich glaube, diese Strukturen,
Christoph: die wollen unsere Leute im Speziellen nicht.
Christoph: Die fühlen sich wohler, wenn sie schnell arbeiten können, wenn sie wirklich
Christoph: Herr über ihre eigene Arbeit sind, sie haben ihre eigene Hardware,
Christoph: sie können dort wirklich das nutzen,
Christoph: was sie wollen und brauchen, sind nicht restriktiv eingebunden in ein Management-System
Christoph: vom Konzern, können frei agieren. Ich glaube, das macht viel aus.
Andy: Das kann ich aus eigener Hand abvollziehen. Wenn man so ein Laptop passt,
Andy: der zugenagelt ist, VPN, du
Andy: hast keine Adminrechte, kannst deine gewohnten Tools nicht installieren.
Andy: Da hat wahrscheinlich von den Entwicklern dann auch nicht jeder Lust,
Andy: sich da überzeugen zu lassen, zu wechseln.
Andy: Und wenn ich mir die Kundenliste so anschaue, ich habe dir ein paar Logos auf
Andy: der Website, da sind viele große Namen dabei, die Telekom.
Andy: Ich nenne sie jetzt mal, weil ich weiß nicht, ob das der Anbieter war, den du genannt hast.
Andy: Unipor, Energieversorger, PwC, wo ich immer so denke, hey, die haben das doch selber eigentlich.
Andy: Goldbeck, Wattenfall, das sind ja alles schon große Läden.
Andy: Gibt es auch kleinere oder konzentriert ihr euch da wirklich dann auch auf solche?
Andy: Und kannst du so ein paar grob mal ein Beispielprojekt nennen,
Andy: was ihr da genau macht für eine App, für Kunden intern und wie lange das dann wirklich läuft?
Christoph: Genau, kann ich gerne machen. Vielleicht zu deinem ersten Punkt,
Christoph: ja, wir fokussieren uns bewusst auf die Größeren.
Christoph: Aus mehreren Gründen ist es natürlich so, die Dienstleistungen,
Christoph: die wir anbieten, die ist nicht ganz billig und die muss man sich auch leisten
Christoph: können, vor allem über einen längeren Horizont.
Christoph: Und das macht wirklich nur dann Sinn,
Christoph: Individualsoftware generell macht nur dann Sinn, wenn die Use Cases komplex
Christoph: sind, wenn die Anforderungen an Security und Erreichbarkeit und solche Themen
Christoph: sehr hoch sind, dann macht Individualsoftware Sinn.
Christoph: Für Standard-Cases, da reicht es und macht absolut auch kostenmäßig Sinn,
Christoph: wenn man Software von der Stange
Christoph: nimmt, im Zweifel adaptiert man die ein bisschen, customizt die, passt.
Christoph: Diese Use Cases, diese Komplexen, die treten tatsächlich aber häufig erst bei
Christoph: gewissen Firmengröße auf.
Christoph: Jetzt beispielsweise Breitbandausbau in Deutschland.
Christoph: Dort haben wir einige Projekte, bei denen geht es hauptsächlich darum,
Christoph: den Breitbandausbau in Deutschland zu tracken, zu monitoren, zu planen.
Christoph: Das sind Cases, für die gibt es keine Software von der Stange oder nur sehr
Christoph: abgekapselte Teilbereiche dessen gibt es Software von der Stange.
Christoph: Und für die benötigen die Konzerne dann eben Custom-Made-Tools.
Christoph: Es gibt Konzerne, die machen das vielleicht anfangs mit Excel und dann stellt
Christoph: man fest, okay, das funktioniert über die Jahre und Jahrzehnte,
Christoph: über die solche Projekte laufen eher mäßig gut und dann geht man vielleicht über zu,
Christoph: okay, wir brauchen hier wirklich eine Custom-Made-Lösung, um den Prozess sinnvoll
Christoph: und transparent gestalten zu können.
Andy: Du hast das Finanzielle angesprochen, da bohre ich jetzt gleich mal nach.
Andy: Wie lange läuft so ein Projekt? Ist es dann pauschal, wie ihr das berechnet?
Andy: Das stelle ich mir schwierig vor.
Andy: Rechnest du einen Stundenlohn ab? Ich hatte jetzt vor zwei Wochen den Thomas
Andy: von OneCode, das ist eine kleinere Agentur, 15 Leute machen so App-Entwicklungen.
Andy: Der hatte angedeutet, dass die Stundenlöhne bei ihm eher aktuell runtergehen ein Stück.
Andy: Ist das bei euch ähnlich oder wie läuft sowas ab, wenn du so ein großes Projekt machst?
Christoph: Im Normalfall werden die Stundensätze über unsere Rahmenverträge festgesetzt.
Christoph: Die Rahmenverträge werden mit den Einkäufern vereinbart.
Christoph: Die laufen jetzt in unseren Fällen sind das immer so drei Jahreszyklen im Normalfall.
Christoph: Und dort stehen dann Stundensätze für diese drei Jahre drin,
Christoph: Stunden- und Tagessätze, und die werden dann eben genutzt.
Christoph: Die werden in den drei Jahren auch nicht angepasst.
Christoph: Da spielen die Großen natürlich durchaus ihren Hebel aus.
Christoph: Die sagen, naja, wir können es uns im Zweifel aussuchen. Es gibt mehr Firmen,
Christoph: die IT-Beratung anbieten und wir können uns im Prinzip aussuchen,
Christoph: mit wem wir zusammenarbeiten.
Christoph: Man muss dort sagen, es ist bei der Preisgestaltung so, dass unsere Stundensätze
Christoph: innerhalb der Rahmenverträge relativ stabil dann sind eben für diese drei Jahre.
Christoph: Man versucht natürlich immer ein bisschen anzupassen hinsichtlich der Inflation etc.
Christoph: Meistens stößt man dort bei den Einkäufern auf keine Gegenliebe,
Christoph: die weisen einen dort abrupt ab.
Christoph: Aber es ist tatsächlich in den meisten Fällen gut.
Christoph: Man kommt gut damit durch. Die Projekte bei den Konzernen beantragen im Jahreszyklus Budgets.
Christoph: Und diese Budgets werden dann quasi zur Verfügung gestellt. Und wir buchen Stunden ab.
Christoph: Normalerweise nach Stunden oder nach Tagen wird abgerechnet.
Andy: Ich erzähle dir mal kurz eine Geschichte, ein Schwank aus meinem Leben.
Andy: Ich war bei einem, nennen wir es mal, Startup in einem größeren Konzern und
Andy: ursprünglich hat man dort mit Wasserfall entwickelt, auch mit externen Agenturen.
Andy: Man hat einen Umfang festgelegt, was geliefert wird und die Agentur hat geliefert.
Andy: Und die hat in den letzten drei Monaten vor Release, also damals hat man noch,
Andy: keine Ahnung, viermal im Jahr Release, weil es war eine umfangreiche Software,
Andy: dann haben die 60, 70 Stunden, Wochen geklöppelt, damit die die vereinbarten Punkte liefern.
Andy: Dann hat man irgendwann zu Scrum gewechselt.
Andy: Dann ist passiert, dass Inhalte aus dem Release rausgeflogen sind.
Andy: Man hat Impediments, man macht keine 60-Stunden-Wochen mehr,
Andy: um eben das, wie hießen die Dinger, du hast einen Leistungsvertrag gehabt und
Andy: hast da festgelegt, was geliefert wird.
Andy: Das ist ja heute alles viel agiler.
Andy: Und meine Erfahrung damit war, dass das typische Diagramm, Kosten,
Andy: Qualität und Inhalte, dann ist entweder die Qualität gesunken,
Andy: die Kosten sind gestiegen oder sind halt Inhalte rausgeflogen,
Andy: um eine Deadline zu halten.
Andy: Wie ist das so deine Erfahrung? Wie klappt das jetzt, wenn du sagst,
Andy: ihr habt ein festes Budget, klappt das dann immer?
Christoph: Und das klappt sehr gut, eben weil wir sehr eng mit dem Kunden zusammenarbeiten.
Christoph: Der Kunde ist mit in den Teams mit involviert, der Product Owner sitzt dort mit drin.
Christoph: Die Product Owner hängen normalerweise dann auf Kundenseite auch stark dann
Christoph: im Budgetprozess mit drin.
Christoph: Das heißt, die Product Owner priorisieren, was wir tun.
Christoph: Das heißt, die Verantwortung über den Scope, den wir mit der vom Kunden gekauften
Christoph: Zeit umsetzen, die Verantwortung liegt beim Product Owner.
Christoph: Wenn der sagt, Item A ist uns wichtig, wir tun das jetzt, dann tun wir das.
Christoph: Und wenn er aber ein Item nach hinten priorisiert, das dann im Zweifel hinten
Christoph: runterfällt, ja gut, wenn sie es wirklich brauchen, dann müssen sie wieder Budget holen.
Christoph: Sollte das außerhalb des Budgetrahmens dann hinten runterfallen,
Christoph: dann müssen sie intern nochmal ein Budget besorgen. Das ist ganz klar.
Christoph: Oder halt dann im nächsten Jahr weitermachen. Das ist im Normalfall der Case,
Christoph: dass sie dann die Budgets ins nächste Jahr verlängern und im nächsten Jahr werden
Christoph: dann die Themen weiter bearbeitet.
Andy: Ich finde eure Vorgehensweise interessant, weil ich glaube, dass die intrinsische
Andy: Motivation deutlich höher ist, ein Produkt abzuliefern, das für den Kunde am
Andy: Ende funktioniert, wenn du so nah dran bist und nicht so eine,
Andy: zusammengewürfelte, du hast Söldner-Truppe genannt, so weit würde ich jetzt nicht gehen, aber,
Andy: ich glaube, du kannst verstehen, dass es funktioniert und dass die Großen das
Andy: zumindest finanzieren.
Andy: Hast du Laufen zum ersten, ersten Rahmenverträge aus?
Andy: Wie laufen die Verhandlungen? Kannst du mit Stundenlohn eher hochgehen oder
Andy: ist es eher schwierig aufgrund wirtschaftlicher Lage, Rezession und so?
Christoph: Jetzt aktuell laufen sie nicht nicht aus, die laufen erst mal weiter.
Christoph: Ich vermute, dass man bei dem einen oder anderen Kunden leicht hochgehen kann.
Christoph: Das ist jetzt Wunschdenken. Gucken wir mal, wie es dann ausschaut.
Christoph: Ich glaube, der nächste läuft Mitte nächsten Jahres aus und dort gibt es noch
Christoph: keine Verhandlungen dazu, aber da müsste man mal schauen, wenn wir dann starten.
Christoph: Ich würde mir wünschen, dass man ein bisschen nach oben gehen kann,
Christoph: eben weil Inflation und wir auch auf der Mitarbeiterseite
Christoph: da einen gewissen Druck haben. Ich glaube, man kann einen leichten Anstieg,
Christoph: der aber definitiv nicht inflationsausgleichend ist, einpreisen.
Christoph: Ich bin mir sehr sicher, dass er nicht inflationsausgleichend ist.
Christoph: Hört man von den Einkäufern schon ganz klare Ansagen, was so möglich ist.
Christoph: Also wir sprechen da vielleicht von 2%, wenn es gut läuft, 2-3%.
Andy: Okay, interessant. Aber wie kommst du auf das Gefühl?
Andy: Hast du schon so ein bisschen Feedback von den Einkäufern gehabt? Genau.
Christoph: Also es ist eine enge Abstimmung mit den Einkäufern, immer mal wieder mit denen ein bisschen sprechen.
Christoph: Das schadet generell nicht, mit den Einkäufern sich gutzustellen. Das ist sehr wertvoll.
Andy: Hast du jetzt so, ihr macht sicherlich auch einen Forecast, bei so vielen Leuten
Andy: musst du das ja ordentlich planen.
Andy: Wie sieht es bei euch mit den Anfragen für 25 aus?
Andy: Ich habe jetzt keinen Automobilkonzern gefunden auf eurer Kundenliste.
Andy: Ich vermute deshalb, dass ihr von der ganzen Geschichte aktuell nicht so belastet
Andy: seid und dass ihr da keine Probleme habt. Aber ist es wirklich so?
Christoph: Es ist so, ja. Wir haben das Glück,
Christoph: muss man sagen, weil es war nicht aus wirklich geplanter Natur raus,
Christoph: haben wir keine Automotive-Konzerne und auch keine Automotive-Zulieferer im Kundenportfolio.
Christoph: Also dementsprechend sind wir bisher von der konjunkturellen Lage nicht berührt.
Christoph: Wir haben jetzt für 2025 so gut wie alle Projekte werden verlängert.
Christoph: Wir kriegen auch ein paar neue dazu, so wie es im aktuellen Stand aussieht.
Christoph: Das heißt, wir werden 2025 auch weiter wachsen. Gehe ich stark davon aus.
Christoph: Also die meisten der Bestandsprojekte laufen weiter und wachsen sogar.
Andy: Eine letzte Frage zu dem Team und wie wir das machen. Ich habe auch gelesen,
Andy: ihr macht auch On-Demand-Steffing.
Andy: Was genau ist das, wenn ich dich anrufe und sage, ich brauche den nächsten Montag
Andy: UI, UX, DevOps und dann macht ihr das möglich? Oder was genau ist On-Demand?
Christoph: Ja, tatsächlich ist das vielleicht ein bisschen eine zu sehr Marketing-Phrase,
Christoph: die wir da auf die Webseite geschrieben haben.
Christoph: Also im Normalfall klappt das nicht so von heute auf morgen.
Christoph: Wir brauchen natürlich eine gewisse Vorlaufzeit, um zu staffen.
Christoph: Wir haben aktuell Vollauslastung, das heißt, beim Staffing müssen wir uns tatsächlich dann schon beitragen.
Christoph: Zeit kaufen. Wir können nicht von heute auf morgen Leute zum Kunden schicken.
Christoph: Ab und an, wenn es Sinn macht, wenn das beispielsweise Türöffner-Projekte zu
Christoph: Kunden sind, dann bedienen wir uns auch gern mal am Freelancer-Markt.
Christoph: Wir haben so einen kleinen ausgewählten und gut eingespielten Pool an Freelancern
Christoph: in der Hinterhand, die wir nutzen, um dann vielleicht bei so Türöffner-Projekten
Christoph: wirklich on demand schnell zu stephen.
Christoph: Wenn da jetzt eine Anfrage kommt und die fragen, hey, ich will einen Java-Entwickler
Christoph: und der Kunde gefällt uns aber extrem gut und wir haben bisher mit dem noch nichts zu tun,
Christoph: dann sind wir natürlich geneigt, die Position zu staffen und dann schauen wir
Christoph: uns bei den Freelancern um.
Christoph: Wir versuchen intern zu vermeiden, wirklich Einzelpositionen zu staffen.
Christoph: Das klappt nicht immer, aber im Normalfall versuchen wir das.
Andy: Wie groß ist der Freelancer-Pool? Wie kommt man da rein? Und da nimmst du wahrscheinlich
Andy: dann trotzdem eine kleine Marge mit.
Christoph: Genau, eine kleine, aber eine sehr kleine Marge. Also es ist so,
Christoph: dass wir im Normalfall irgendwo an die 5% Marge mitnehmen.
Christoph: Der Pool besteht aktuell so aus, ich würde sagen, 75 Kollegen.
Christoph: Wie kommt man in den Pool rein?
Christoph: Wir nehmen dort Leute auf, die wir kennen und zwar fast ausschließlich.
Christoph: Wenn wir Leute auf Projekten treffen und für gut befinden und die gut mit uns
Christoph: zusammenarbeiten und ein gutes Verhältnis entsteht, dann fragen wir die und
Christoph: sagen, hey, habt ihr Lust, wenn wir mal wieder Projekte bekommen,
Christoph: können wir euch anrufen und dann könnten wir euch steffen.
Christoph: Das hat tatsächlich schöne Effekte.
Christoph: Dieser Freelancer-Pool, wenn man sich mit den Kollegen Freelancern gut stellt
Christoph: und denen vielleicht nicht extrem viel Marge abnimmt und denen vielleicht Open
Christoph: Book gibt, dass die wissen, was kriegen wir, was kriegen sie.
Christoph: Und mit denen gut umgeht, dann kann es durchaus auch mal sein,
Christoph: dass man da viel zurückkriegt.
Christoph: Wenn die mal auf einem Projekt sind, kommen die nämlich gern auch mal zu uns
Christoph: und sagen, Christoph, hier ist mehr Bedarf, habt ihr nicht Leute?
Christoph: Ich kann euch hier mit reinbringen.
Christoph: Und diesen Effekt mitzunehmen, das ist echt wertvoll.
Andy: Das ist ja wie so eine Art Affiliate-Influencer-Ding, wo es wahrscheinlich besser
Andy: und nachhaltiger funktioniert, wie das Business. ist dann, okay, super interessant.
Andy: 75 ist ja doch schon eine Menge dann.
Christoph: Genau. Also die sind nicht alle, also das ist wirklich der Pool,
Christoph: die sind nicht alle verkauft im aktuellen Stand.
Christoph: Ich glaube, aktuell sind es 33 Kollegen, die wir auf Projekte durchschleifen,
Christoph: die Freelancer sind oder Externe sind zumindest.
Christoph: Ich war früher, war ich selbst Freelancer und ich weiß, wie doof dieses Gefühl
Christoph: von Closed Book ist und darum finde ich, das Open Book ist eine super Sache.
Andy: Ja, klingt auf jeden Fall sehr sympathisch. Über einen Technologie-Stack würde
Andy: ich noch gerne kurz ein bisschen reden.
Andy: Wir haben ein bisschen über die Combo-App, Backend, Frontend und so weiter gesprochen.
Andy: Habt ihr da so einen Standard-Stack, den ihr immer wieder verwendet mit eigenem
Andy: Design-System für UI UX, dass ihr eben,
Andy: was weiß ich, du hast ja immer so diese, es gibt ja auch jetzt so SaaS-Boiler-Plates,
Andy: ihr habt vielleicht ein eigenes Boiler-Plate entwickelt, um sowas wie eine Active
Andy: Directory-Anbindung beim Kundenstab.
Andy: Als Modul zu haben oder sowas.
Andy: Ist es so, dass das in der Praxis dann funktioniert?
Christoph: Es ist so, dass wir jetzt rein vom Stack her bedienen wir hauptsächlich nennen
Christoph: sie immer die Großkonzern-Stacks.
Christoph: Das ist zum einen die .NET Welt, das ist zum anderen die Java-Kotlin Welt im Backend.
Christoph: Frontend sind wir relativ agnostisch unterwegs. Von Vue bis React bis Angular
Christoph: tummelt sich da relativ alles, was Rang und Namen hat.
Christoph: Wir haben gerade im DevOps-Bereich sehr viele, wir bauen dort unseren eigenen
Christoph: DevOps-Stack auf, den wir dann quasi den Kundenprojekten zur Verfügung stellen als Unterbau.
Christoph: Genau, das funktioniert gut. Wir gehen dann dort auch her und versuchen dort
Christoph: Managed Service mit zu verkaufen.
Christoph: Und es bietet sich an und managt Services für den Kunden super.
Christoph: Er hat keinen Aufwand im Hinblick auf Betrieb und für uns super,
Christoph: weil es ein wirklich konstanter Cashflow ist, der dort reinkommt.
Andy: Das heißt, ihr betreibt eine Anwendung mit Datenbank und allem Temmund dran
Andy: in der Kundeninfrastruktur, in irgendeinem Subaccount von Google,
Andy: AWS, Azure oder sonst wo? oder bei euch?
Christoph: Es ist meistens beim Kunden. Die Großkonzerne haben ihre großen Cluster und
Christoph: ihre großen Tenants auf den Hyperscalern und dort betreiben wir dann deren Anwendungen.
Christoph: Im Normalfall dürfen die das auch nicht rausgeben.
Andy: So kenne ich es eigentlich auch. Naja, interessant. In so einem Metier bin ich
Andy: auch ein bisschen kleiner unterwegs. Auf jeden Fall, von daher finde ich das spannend.
Andy: Wie siehst du, Also, du hast KI angesprochen, ihr macht selber auch in dem Bereich
Andy: jetzt mehr Projekte, KI, Machine Learning, hast du es auch genannt, richtigerweise.
Andy: Nutzt ihr das mittlerweile auch selber, um zu entwickeln und schneller zu sein?
Christoph: Ja, nutzen wir teils, teils.
Christoph: Es kommt sehr auf den Kunden und auf das Kundenprojekt an, ob wir es nutzen dürfen.
Christoph: Da spielen dann auch so Compliance- und Datenschutz-Thematiken eine Rolle.
Christoph: Manche dieser Co-Pilots etc.
Christoph: Pumpen den Code ja direkt zu ihren Herstellern, zu Microsoft,
Christoph: OpenAI und Co. oder GitHub.
Christoph: Und je nach Kundenrichtlinien nutzen die Entwickler das.
Christoph: Wenn Sie wollen, nutzen Sie das. Und die Feedbacks sind gemischt.
Christoph: Ich höre von Kollegen, dass sie sagen, jo, das hilft schon in manchen Situationen,
Christoph: geht das schon ganz gut von der Hand.
Christoph: Man kann sich dort die ein oder andere Minute mal sparen.
Christoph: Und wenn man ein bisschen Vertrauen geschöpft hat und das ein bisschen ausprobiert
Christoph: hat und weiß, was da zurückkommt, dann kann man es für sehr generische Cases durchaus mal nutzen.
Christoph: Auf der anderen Seite kommt auch immer mal wieder Feedback, dass das teilweise
Christoph: verbuggten Code liefert,
Christoph: dass das vielleicht Security-Lücken schafft und im Zweifel sogar ein bisschen
Christoph: mehr Aufwand generiert, dadurch, dass man dann drüber lesen muss.
Christoph: Also man hat sich nicht im Vorherein Gedanken gemacht, was schreibe ich denn
Christoph: jetzt für einen Code, sondern man muss sich im Nachhinein Gedanken machen,
Christoph: was hat das Ding denn jetzt für einen Code geschrieben?
Christoph: So, was steht denn dort? Und was hat das für Implikationen, was unter Umständen länger dauern kann?
Christoph: Also es ist gemischt. Es gibt beide Meinungen bei uns.
Christoph: Es wird aber immer wieder verwendet, ja. Definitiv.
Andy: Bisschen Marketingbetrieb. Nutzst du es? Ja, ja schon. nutzt du es?
Andy: Ich nutze es hier tatsächlich für den Podcast natürlich.
Andy: Ich lasse mir Shownotes generieren, ich lasse mir Zusammenfassung generieren,
Andy: die schreibe ich dann nochmal um, nutze die jetzt so im DevOps-Bereich muss
Andy: man sehr stark aufpassen.
Andy: Habe ich jetzt schon häufig falsche Ergebnisse bekommen und selbst wenn du ChatGPT-Claw
Andy: darauf hinweist, wo der Fehler ist, schafft das nicht, ihn zu korrigieren.
Andy: Das ist immer sowas. Aber ich finde, du wirst schon schneller mit kommt natürlich
Andy: auf die Informationsbasis an, die da den Modellen zugrunde liegen.
Andy: Ich könnte deutlich mehr mitmachen. Ich schreibe ja auch so eine Newsletter
Andy: und da mache ich die Zusammenfassung von den News, die ich finde,
Andy: die mache ich gerade in meiner Sprache von Hand.
Andy: Das könnte ich wahrscheinlich auch nochmal mir die Arbeit deutlich erleichtern,
Andy: würde ich das vernünftig irgendwie mal anders aufsetzen, aber da habe ich mir
Andy: jetzt die Zeit noch nicht genommen, wie immer so.
Andy: Da rennt man dann mit dem mit der unscharfen Machete durch den Dschungel,
Andy: anstatt mal anzuhalten, uns zu schärfen.
Andy: Das muss man sich an die eigene Nase fassen, aber das weiß ich und dann mache ich bestimmt mal.
Andy: Die Frage ist nur, wann. Aber ja, klar, also nutzen musst du es heute, sonst,
Andy: musst du zu viel manuell machen, ganz klar.
Christoph: Das finde ich eben auch. Man muss es nutzen, man muss da immer mit dranbleiben
Christoph: und schauen, was geht denn mittlerweile und was vielleicht auch nicht.
Christoph: Auch weil wir häufig Kundenanfragen bekommen, die, sag ich mal,
Christoph: sehr im Nebel stochern. Der Kunde hat oft ein sehr nebulöses Bild von KI.
Christoph: Was durchaus verständlich ist, weil wenn man natürlich nicht versteht und nicht
Christoph: weiß, wie sowas strukturiert ist und wie sowas aufgebaut ist,
Christoph: natürlich durch die Medien geistern die wildesten Storys zu KI und die Kollegen
Christoph: in den Konzernen lesen das.
Christoph: Und dann glauben teilweise im Management-Leute, dass man ganze Abteilungen innerhalb
Christoph: von zwei Wochen weg rationalisieren könnte,
Christoph: was de facto sich dann in der Realität als deutlich schwieriger herausstellt.
Andy: Ja, da bin ich auf jeden Fall auch dabei. So schnell wird es nicht gehen.
Andy: Du hast dann eher, die Leute machen halt andere Sachen, aber du brauchst sie
Andy: trotzdem noch. Ist so mein Take.
Andy: Die Effizienz wird vielleicht besser, das auf jeden Fall.
Andy: Hast du? Ja, Marketing und Vertrieb würde mich ein bisschen interessieren.
Andy: Jetzt geht mal auf eure Webseite.
Andy: Da sieht man die großen Logos, die wir vorhin genannt haben.
Andy: Musst du da noch aktiv Marketing machen oder seid ihr jetzt in dem Markt,
Andy: in dem ihr unterwegs seid, schon so bekannt, dass die Anfragen zu euch kommen
Andy: und über das Freelancer-Netzwerk?
Andy: Du hast die Messebesuche angesprochen, da habe ich den Victoria übrigens auch
Andy: kennengelernt auf einem Vortrag, den ich cool fand.
Andy: Und reicht es aus, um genug Eingang zu bekommen?
Christoph: Ich würde sagen, aktuell wird es noch nicht ausreichen.
Christoph: Wir kriegen ein paar Inbound-Leads, die kommen rein, über eben wirklich die
Christoph: Öffentlichkeitsarbeit, hauptsächlich von Victor & Co.
Christoph: Getrieben, Messen, Vorträge, Beiträge bei Heise. Da kommt durchaus mal was rein.
Christoph: Nachdem es aber 100 Leute sind, muss da vorne schon relativ viel reinkommen,
Christoph: damit man im Zweifel hinten wegfallende Projekte wieder abfängt.
Christoph: Und die restliche Akquise, die läuft tatsächlich hauptsächlich über Victor und mich bei Neukunden.
Christoph: Und das ist meiner bisherigen Erfahrung hauptsächlich People-Business.
Christoph: Also man lernt Leute kennen, man spricht mit denen, man spricht wieder mit denen,
Christoph: man geht mal auf einen Kaffee mit denen, man geht mal zum Mittagessen mit denen.
Christoph: Und über die Zeit kommt dann irgendwann ein Projekt ums Eck.
Christoph: Das sind teilweise sehr lange Sales Cycles, das muss man sagen.
Christoph: Also ich habe einen Lead, bei dem bin ich quasi seit Gründung der Firma dran.
Christoph: Das geht immer so auf und ab. Meine Euphorie steigt immer wieder.
Christoph: Das ist schon ein bisschen ein Meme bei uns in der Firma, weil ich ab und an
Christoph: ums Eck komme und sage, jetzt kommt er. Leute, diesmal aber sicher.
Christoph: Und dann machen wir vielleicht einen Workshop oder zwei und dann klappt es doch
Christoph: wieder nicht. Das ist sehr ärgerlich, aber ich bleibe dran.
Christoph: Ich habe schon gesagt, wenn der kommt, gehe ich dann irgendwann direkt in Rente.
Andy: Okay, okay. Also fünf Jahre ist dann der Entscheider der gleiche geblieben. Auf der anderen Seite.
Christoph: Das ist eine Unsinn. Da braucht man nur mal eine Stunde Podcast für diese Story.
Andy: Okay, verstehe.
Christoph: Die Entscheider wechseln.
Andy: Ein paar Fragen habe ich auf jeden Fall noch. Wir haben auch ein bisschen Zeit
Andy: noch, denke ich. Hast du, das schneide ich glaube ich raus.
Andy: Dann hast du, wenn ich kleinere Bootstrapper hier habe oder so kleinere SaaS-Teams mit 10, 20 Leuten,
Andy: was die häufig machen, um so vorbereitet zu sein auf so Marktsituationen,
Andy: die sagen, sie haben ein Tagesgeldkonto, EDF-Fonds oder was auch immer,
Andy: wo sie drei Monate Kosten reinpacken.
Andy: Kannst du das bei 100 Leuten noch machen?
Christoph: Ja. Ja, also wir haben Puffer für mehrere Monate mit Null Umsatz.
Christoph: Wenn wir morgen alle Projekte verlieren würden, könnten wir die Firma mindestens
Christoph: noch drei Monate weiter betreiben.
Andy: Okay, wow.
Christoph: Das ist tatsächlich, wir hatten ursprünglich mal das Ziel sechs Monate, ganz am Anfang.
Christoph: Das ist mittlerweile tatsächlich rein von den Kosten her fast nicht machbar.
Christoph: Man muss dort aber auch sagen, der Case, dass morgen alle Projekte enden,
Christoph: ist mittlerweile so unwahrscheinlich geworden, dass es das wahrscheinlich auch nicht braucht.
Christoph: Es ist dadurch, dass wir jetzt eine gewisse Größe haben und einen gewissen Kundenpool
Christoph: haben, ist schon sehr diversifiziert.
Christoph: Stabilität ist dadurch schon sehr gut gegeben. Die Kundenprojekte sind auch
Christoph: relativ langfristig planbar.
Christoph: Wir wissen, wann laufen die aus oder wir sprechen sehr eng mit den Kunden.
Christoph: Wir geben denen auch immer mit, hey, seid bitte transparent.
Christoph: Für uns ist es extrem wichtig, planen zu können.
Christoph: Wenn ihr auf eurer Seite merkt, das fasst irgendwann aus, das Thema,
Christoph: ruft mich direkt an, sagt mir Bescheid, lasst sprechen.
Christoph: Hundertmal besser, wie wenn ich überrascht werde und morgen auf einmal fünf
Christoph: Leute vom Projekt runtergehen.
Christoph: Das klappt sehr gut. Die verstehen das auch, die sind da meistens sehr zuvorkommend
Christoph: und supporten uns da, geben uns frühzeitig Bescheid, wenn es Bewegung nach oben
Christoph: oder Bewegung nach unten gibt.
Christoph: Und das erlaubt Planung und stabilitätsmäßig durch diese Diversifizierung,
Christoph: die man erreicht hat, ist super.
Andy: Wie macht du das in der Praxis? Das ist eigentlich eine interessante Frage in der Größenordnung.
Andy: Du brauchst ja auf die Zahlen nicht genau eingehen, aber ist da dein Vorbild
Andy: der Uli Hoeneß mit dem berühmten Festgeldkonto oder geht man dann eher her und
Andy: diversifiziert das, wenn man das wo anlegt in,
Andy: ETF-Fonds, Aktien oder packt man es tatsächlich auf ein Tagesgeld-Festgeldkonto?
Christoph: Also tatsächlich würde ich mich in den Finanzthemen von Uli Hoeneß ein bisschen distanzieren.
Christoph: Also das ist, was wir da machen, ist sehr konservativ, sehr konservativ.
Christoph: Es ist nicht mal ETF, auch wenn es ein bisschen mehr Rendite bringen würde,
Christoph: aber darauf verzichten wir in dem Falle.
Christoph: Wir legen das Geld tatsächlich auf Tagesgeldkonten, beziehungsweise vielleicht auf Termingeldkonten.
Christoph: Aktuell splitten wir das ein bisschen. Wir haben einen Teil auf Termingeld über
Christoph: drei Monate angelegt und einen Teil der Rücklagen liegt in Tagesgeldkonten,
Christoph: falls wirklich mal wirklich was brennen sollte,
Christoph: dass man da schnell rankommt, aber bisher war das nie nötig.
Christoph: Wir haben bis heute keinen einzigen Tag oder kein einziges Monat mit negativen Cashflow gehabt.
Christoph: Es ist konstant eigentlich gewachsen und das erlaubt finanziellen Spielraum und das ist super.
Andy: Sehr cool. Glückwunsch dazu. Jetzt haben wir schon ein bisschen so über die,
Andy: Herausforderung bei Bootstrapping gesprochen,
Andy: hat einer von den Größeren, die du vorhin genannt hast, die ihr bei den Pitches erlebt,
Andy: mal angeklopft und gesagt, hey, das ist cool, was ihr macht,
Andy: wir hätten euch gern als Tochterfirma und machen euch hier ein unmoralisches
Andy: Angebot. Passiert sowas?
Christoph: Das passiert, ja. Das passiert tatsächlich, mein Gefühl würde sagen,
Christoph: seit wir so 30, 40 Leute sind, relativ regelmäßig.
Christoph: Ich habe das Gefühl, seitdem wir die erste Bilanz mit 30, 40 Leuten veröffentlicht
Christoph: haben, hat es angefangen, dass die anklopfen und dass bei denen Interesse geweckt wurde.
Christoph: Und da gibt es zwei Spieler im Prinzip.
Christoph: Das eine sind Private Equity Fonds, die Roll-Ups bauen wollen,
Christoph: also mehrere synergetische Unternehmen zusammenschließen auf eine Plattform.
Christoph: Und der zweite Spieler sind strategische Investoren, wie eben von dir angesprochen,
Christoph: eben die großen IT-Beratungen.
Christoph: Die kommen, die machen unmoralische Angebote und wir lehnen die bisher immer
Christoph: sehr geflissentlich ab.
Christoph: Victor und ich sind jung, wir haben extrem Spaß dran und wir lernen extrem viel
Christoph: und wir sehen absolut im Moment keinen Grund, das zu verkaufen.
Christoph: Das ist unser Baby und wir haben wirklich gerade noch sehr, sehr, sehr viel Spaß dran.
Christoph: Und solange das so bleibt, haben wir da keinen Bedarf im Moment.
Christoph: Wir haben uns ein bisschen was abgeschaut tatsächlich.
Christoph: Diese Thematik mit den Roll-Ups und dem Plattform-Building der Private Equities,
Christoph: das fanden wir ganz spannend.
Christoph: Wir haben uns das mal ein bisschen näher angehört, Firmen zu nehmen,
Christoph: die ein ähnliches Businessmodell haben und dann vielleicht Organisationseinheiten
Christoph: gebündelt zu nutzen, wie zum Beispiel Finance oder Marketing oder Sales.
Christoph: Das ist eine kluge Idee. Das macht absolut Sinn. Also was die Private Equities
Christoph: dort machen, das ist schon gut. Die haben sich das schon clever überlegt.
Christoph: Und wir dachten uns, naja, vielleicht könnte man das ja im ganz,
Christoph: ganz kleinen Stil selbst tun.
Christoph: Wir haben jetzt natürlich nicht die Finanzmittel wie so ein Private Equity Fonds,
Christoph: aber wir haben ein bisschen Finanzmittel und dachten dann,
Christoph: Schauen wir mal, vielleicht kann man das ja auch selbst nutzen und so ein bisschen
Christoph: anorganisch dazu wachsen und das ist uns dann auch tatsächlich dieses Jahr dann geglückt.
Christoph: Wir haben einen Kollegen, mit dem wir sehr lange zusammengearbeitet haben,
Christoph: im UIUX-Bereich, der ist Geschäftsführer von einer UIUX-Firma und sind bei dem
Christoph: in diesem Anfang des Jahres bei dem eingestehen.
Christoph: Bisher läuft es super.
Andy: Aber ihr habt jetzt nicht die ganze Firma übernommen und bei euch integriert,
Andy: sondern okay, kleiner erster Schritt sozusagen.
Christoph: Ein kleiner erster Schritt, genau. Wir sind jetzt zu 33 Prozent dort beteiligt und das klappt super.
Christoph: Und jetzt versuchen wir so ein bisschen langsam die Synergien ein bisschen zu heben.
Christoph: Perfekt. Es ergänzt auch sehr gut unser Portfolio. Wir haben vorher,
Christoph: wie gesagt, schon sehr oft mit UIOX mit exakt dem Kollegen zusammengearbeitet
Christoph: in seiner Firma, weil unsere Kunden immer wieder danach fragen,
Christoph: ist ja super, jetzt habt ihr hier eine schöne Anwendung, aber könnt ihr das
Christoph: auch in hübsch und nutzerfreundlich?
Christoph: Und dann ist die Antwort bisher immer gewesen, wir nicht, aber hier ist der Alex, bitte.
Christoph: Und dann haben wir dort immer relativ viele Projekte zu ihm geschoben und dann
Christoph: haben wir festgestellt, das macht Sinn, wenn wir da gemeinsam Hand in Hand gehen.
Andy: Wenn es euch in eine Anfrage kommt, löscht du die, antwortest du,
Andy: sind nicht interessiert oder hörst du es dir zumindest mal an,
Andy: damit du weißt, wie funktioniert der Prozess, wie wird sowas ablaufen,
Andy: was kann ich dazulernen?
Christoph: Ja, ich höre es mir immer an. Ich bin sehr neugierig, auch weil man dann eben
Christoph: solche Ideen mitkriegt.
Christoph: Tatsächlich, ich kannte diesen Modus von Private Equity und Plattformen bauen
Christoph: und so, kannte ich nicht, war mir kein Begriff vorher und man lernt dort Dinge
Christoph: dazu und ich bin ein sehr neugieriger Mensch und finde es super spannend,
Christoph: wenn sowas kommt, höre ich mir immer an,
Christoph: Und gebe denen zwar immer transparent mit, dass wir eigentlich kein Verkaufsinteresse haben.
Christoph: Das mit dem eigentlich füge ich immer dazu, damit die noch so eine kleine Resthoffnung haben.
Christoph: Und dann kommen sie und sprechen aber mit uns und geben da auch ein bisschen
Christoph: Einblick und das ist gut.
Christoph: Und ich finde, man sollte da schon verstehen, was passiert da draußen,
Christoph: was tun die dort, wie schaut das im Markt generell aus.
Christoph: Superspannend, interessiert mich, ich antworte denen eigentlich immer.
Andy: Verstehe. Also danke für den Einblick, finde ich auch interessant.
Andy: Hast du, also wenn wir jetzt so bei Bootstrapping sind und ihr ein klares Nein
Andy: zu diesen Angeboten und Investoren und sowas habt,
Andy: warum ist es so und was siehst du für Vorteile in dem Modell, wie ihr es fahrt?
Christoph: Bin nicht ganz sicher, ob ich die Frage richtig verstanden habe,
Christoph: aber ich fange mal mit einer kleinen Interpretation an.
Christoph: Der Vorteil von Bootstrapping, Ist tatsächlich,
Christoph: finde ich, wir haben erstens wirklich volle Kontrolle drüber,
Christoph: wir haben keinen Investor, der uns da im Nacken sitzt und die ganze Zeit irgendwie
Christoph: KPIs will und Wachstumsziele erreichen etc., was, glaube ich,
Christoph: auch den Mitarbeitern sehr zugute kommt,
Christoph: weil wir Spielraum haben.
Christoph: Wir müssen nicht auf Ebel trimmen, wir müssen nicht den letzten Euro rausquetschen,
Christoph: sondern wir können einfach sagen, ja okay, der Laptop, den du dir wünschst,
Christoph: der kostet jetzt 5 Euro mehr, mach einfach.
Christoph: Das ist, glaube ich, für alle Seiten gut. Ich glaube auch, dass wenn man Dinge
Christoph: bootstrappt, führt das zu einer gewissen Finanzdisziplin, gerade am Anfang.
Christoph: Wenn du den klassischen Startup-Case gehst, wo du Venture-Capital-Firmen reinkriegst,
Christoph: dann geben die dir drei Millionen und dann ist auch die Erwartungshaltung,
Christoph: dass dieses Geld schnell und effizient ausgegeben wird.
Christoph: Die wollen, dass dieses Geld arbeitet und dann musst du skalieren und du musst
Christoph: sehr schnell sehr große Strukturen aufbauen, was dich, wenn du das Wachstum
Christoph: nicht nachziehen kannst,
Christoph: dann später dazu bringt, dass irgendwann die Investorengelder nicht mehr fließen
Christoph: und dann ist die Firma leider pleite.
Christoph: Selbst wenn es eine gute Firma und ein gutes Team und eine gute Idee gewesen
Christoph: wäre, das kann dazu führen, dass diese Ideen, obwohl sie an sich ein gutes Business ergeben hätten,
Christoph: einfach daran scheitern, dass sie nicht den Investoren-Zielen entsprechen und
Christoph: das ganz große Wachstum eben nicht schaffen.
Christoph: Und beim Bootstrapping muss man am Anfang auf jeden Euro achten,
Christoph: aber dann, wenn man es ans Laufen bekommen hat, dann kann man eben auch mit
Christoph: den Euros wirklich viel tun für die Mitarbeiter, für die Kultur etc.
Christoph: Am Anfang sehr viel Finanzdisziplin erforderlich, aber später,
Christoph: glaube ich, ist der Freiraum für nachhaltiges Wachstum deutlich höher.
Andy: Ist gut, ist gut. Gibt es auch irgendwelche Nachteile? Du hast jetzt den Anfang angesprochen.
Andy: Siehst du gerade irgendwelche Nachteile? Gab es irgendeine Situation mal,
Andy: wo du, ja gut, wenn man sich jedes Jahr verdoppelt, gab es wahrscheinlich nie
Andy: den Gedanke, das mal sein zu lassen.
Andy: Ich hatte häufig halt Gäste, die hatten irgendwelche Situationen,
Andy: Cashflow-Probleme, Produktprobleme im E-Commerce oder Motivationsthemen.
Andy: Gab es sowas bei euch mal? Ihr seid ja nur zu zweit, müsst euch gegenseitig motivieren sozusagen.
Christoph: Es gab tatsächlich nie so einen Punkt.
Christoph: Und da muss ich wirklich große Dankbarkeit dafür, weil das ist wirklich,
Christoph: wir können uns da extrem glücklich schätzen.
Christoph: Es gab wirklich bisher sehr wenige große Probleme, die zu lösen waren.
Christoph: Es war immer guter Cashflow da.
Christoph: Die Motivation von Viktor sowieso, Der ist ein Motivationsbiest.
Christoph: Der war wirklich konstant, pusht der. Da ist wirklich ganz viel Power da und
Christoph: zieht damit das Team mit.
Christoph: Gab es wirklich nicht. Wir waren wirklich sehr glücklich bisher.
Christoph: Sind wir durchgekommen, es wächst und gedeiht und wir hatten wirklich nie den Gedanken aufzuhören.
Christoph: Den gab es wirklich zu keiner Sekunde.
Andy: Ich hatte schon ein paar Agenturen, Dienstleister hier.
Andy: Eine war dabei, die früher Produkte gebaut hat und dann auf Dienstleistungen geswitcht ist.
Andy: Viele andere sind Dienstleister und möchten sich als Produktcompany umbauen,
Andy: machen ein SaaS-Produkt oder irgendwas anderes.
Andy: Ist das bei euch auch geplant?
Andy: Oder sie, also könntest du ja jetzt auch, du hast jetzt Energieversorger genannt,
Andy: du hast genannt Telekommunikationsunternehmen, du könntest ja auch da ein Produkt
Andy: bauen, wo du allen eine Subscription verkaufst.
Christoph: Sehr schöne Frage. Wir haben bei uns in der Firma intern so ein bisschen die
Christoph: Ansage an die Mitarbeiter rausgegeben, wenn ihr Ideen für Startups habt oder
Christoph: für Produkte, lasst es uns wissen.
Christoph: Wir wissen, Entwickler haben häufig Ideen und Entwickler können sie auch umsetzen.
Christoph: Das ist bei den SaaS-Produkten schon mal ein guter Startpunkt und viele der
Christoph: Entwickler wollen vielleicht auch wirklich selbstständig mal ein SaaS-Produkt aufsetzen.
Christoph: Darum haben wir denen allen gesagt und das wiederholen wir auch häufig,
Christoph: wenn ihr Ideen habt, kündigt nicht einfach, sondern kommt vielleicht erstmal zu uns.
Christoph: Weil vielleicht können wir es ja gemeinsam tun und zwar kleines Inhouse-Startup aufsetzen.
Christoph: Hat für beide Seiten Benefits. Die Kollegen kriegen von uns Zeit und von uns
Christoph: Geld, um das Inhouse auszuprobieren.
Christoph: Und sie haben weniger Risiko, weil sie es dann nicht voll rausgründen müssen
Christoph: und dann volle Selbstständigkeit von Tag eins haben. Wir haben tatsächlich kleinere
Christoph: Produkte, die eben aus solchen Mitarbeiter-Ideen entstanden sind.
Christoph: Wir haben zum Beispiel ein virtuelles Office, das nennt sich Gendo.
Christoph: Das haben die Kollegen intern entwickelt und wir nutzen das intern und versuchen
Christoph: es auch immer wieder ein bisschen nach außen zu tragen und als Produkt zu vermarkten.
Christoph: Das tut unserer Firmenkultur sehr gut und freut sich großer Beliebtheit im Mitarbeiterkreis.
Christoph: Wir nutzen das auch für Kundenprojekte und wir haben auch kleinere Produkte
Christoph: im DevOps-Bereich und sind da sehr, sehr startupig unterwegs.
Christoph: Wir wollen, dass die Leute die Ideen bringen.
Christoph: Wir passen da aber auch sehr darauf auf, dass man sich nicht verzettelt.
Christoph: Ich kenne viele Agenturen, die diesen Switch hin zu, wir machen jetzt Produkt, nicht geschafft haben.
Christoph: Und das sind dann tatsächlich schwierige Fälle, weil dann gehen die irgendwann,
Christoph: geben die Vollgas auf ein Produkt und verlieren ihren vielleicht gut laufendes
Christoph: Business, das sie aktuell schon haben,
Christoph: so ein bisschen aus den Augen und fangen dann an, ein bisschen zu strugglen.
Christoph: Man verzettelt sich da sehr leicht. Man baut sich da ein Baby auf und dann stellt
Christoph: man vielleicht fest, okay, das klappt doch nicht so.
Christoph: Investieren wir noch mehr Zeit und noch mehr Geld und noch mehr Zeit und noch mehr Geld.
Christoph: Dann ist man irgendwann ein bisschen pod committed und investiert vielleicht
Christoph: noch mehr Geld und noch mehr Zeit, obwohl die Resultate das eigentlich nicht hergeben.
Christoph: Und wir versuchen da dann schon mit relativ klaren Zielsetzungen zu prüfen, ist da ein Markt da?
Christoph: Schaffen wir es auch in den Markt überhaupt rein?
Christoph: Das ist eine große Frage, weil wir sind IT-Beratung und haben oft nicht das
Christoph: Know-how, um einen Markt wirklich zu durchdringen.
Christoph: Da sind wir vielleicht auch zu klein oder haben nicht die nötige Sales-Erfahrung
Christoph: in dem Markt. Es gibt viele Faktoren, die da reinspielen.
Andy: Wie würdest du das dann machen? Du würdest mit dem Mitarbeiter eine Tochterfirma
Andy: von euch gründen und der macht 50-50 oder wie wird sowas laufen? Gibt es sowas schon?
Christoph: Sowas gibt es aktuell noch nicht. Wie sowas genau ablaufen würde,
Christoph: kann ich dir dementsprechend auch nicht sagen.
Christoph: Wir haben so eine kleine Idee von wie sowas ablaufen könnte.
Christoph: Die aktuellen, die wir jetzt haben,
Christoph: die sind alle in-house. Die sind nicht ausgegründet, die laufen bei uns.
Christoph: Und wir dachten uns bisher, wir machen es in-house, wir sprechen das mit den
Christoph: Ideengebern ab und sagen, hey,
Christoph: lass erst in-house ausprobieren, weil diese Benefits, die ich gerade genannt
Christoph: habe, Sicherheit für den Mitarbeiter und für uns quasi,
Christoph: dass wir dann diese Ideen halten und den Mitarbeiter auch halten.
Christoph: Diese Ideen lassen sich gut ausprobieren, wenn sie innerhalb der Firma starten,
Christoph: wenn sie noch klein sind.
Christoph: Wenn wir merken würden, da ist wirklich Traction und da passiert wirklich viel,
Christoph: dann wäre schon die Idee, dass man ausgründet.
Christoph: Wie dann Anteilsverteilung ist,
Christoph: kann ich pauschal nicht beantworten. Das müsste man dann von Fall zu Fall schauen,
Christoph: wie viel dann wir auch beigetragen haben an Budgets und Geld,
Christoph: wie viel der Mitarbeiter da Zeit reingesteckt haben.
Christoph: Das kann ich pauschal nicht beantworten, das glaube ich sehr individuell.
Andy: Verstehe. Abschließend möchte ich noch zwei, drei Sachen wissen.
Andy: Ihr seid ja jetzt noch relativ jung, sage ich jetzt mal. Ihr habt eine Firma
Andy: mit über 100 Leuten aufgebaut, zu zweit, was total beeindruckend ist.
Andy: Habt mit vor 30 angefangen. Habt ihr Mentoren, die euch bei dem Weg unterstützen?
Andy: Lasst ihr euch coachen bei so größeren Fragen wie Strategien und wie es in Zukunft weitergeht?
Andy: Oder macht ihr das alles unter euch aus?
Christoph: Tatsächlich machen wir es bisher alles unter uns aus.
Christoph: Also ich wüsste jetzt auch von Viktor nicht, dass er irgendwie Mentoren hätte.
Christoph: Bei mir kann ich es relativ sicher sagen, ich habe natürlich so ein bisschen
Christoph: im Bekanntenkreis Geschäftsführer von anderen IT-Beratungen,
Christoph: mit denen man sie immer wieder mal austauscht, was auch sehr wichtig ist.
Christoph: Ich muss da tatsächlich sagen, ich finde das ein bisschen schade.
Christoph: Ich hätte schon gern ab und an mal jemanden, der sowas Front to End von vorne
Christoph: bis hinten mal durchgezogen hat, so einen ganzen Lifecycle von unserer IT-Beratung,
Christoph: den man mal wirklich detailliert löchern kann.
Christoph: Ja, das ist aber tatsächlich sehr selten.
Christoph: So was gibt es in den Größenordnungen selten und wenn, dann sind die vielleicht
Christoph: auch nicht immer ansprechbar oder haben vielleicht irgendwie schon einen Exit
Christoph: hinter sich und liegen irgendwo auf Ibiza.
Christoph: Das ist dann schwierig, mit denen in Kontakt zu kommen.
Christoph: Ich habe einen guten Zirkel an Geschäftsführern, die aktiv mit drin sind und
Christoph: wir tauschen uns da regelmäßig aus und gucken uns auch mal so ein bisschen gegenseitig
Christoph: auf die Zahlen, um so ein bisschen zu sehen,
Christoph: wie läuft es, wie seid ihr da strukturiert, wie funktioniert es bei euch.
Christoph: Mentoring an sich allerdings bisher nicht, nein.
Andy: Ja, interessant. Also hätte ich jetzt zum Beispiel gedacht, dass ihr da jemanden
Andy: habt und dann noch mehr Hut ab, dass ihr das so hinbekommt. Wirklich beeindruckend.
Andy: Wie haben sich deine persönlichen Auslastungen, Arbeitszeiten jetzt entwickelt in den fünf Jahren?
Andy: Hast du heute einen normalen 9-to-5-Job? Arbeitest du häufig mal am Wochenende
Andy: abends und dann dafür flexibel unter der Woche nicht? Wie ist das so passiert
Andy: mit der Work-Life-Balance als Gründer und Geschäftsführer?
Christoph: Das ist eine wunderbare Frage. Die kriege ich öfter.
Christoph: Unter anderem auch von meiner Liebsten. Die kommt öfter, die Work-Life-Balance-Frage.
Christoph: Zur Entwicklung. Ich glaube, der wirkliche Peak an Arbeitslast war um die 30, 40 Personen.
Christoph: Vielleicht auf 30, 50. so in der Gegend. Warum?
Christoph: Weil in diesem Zeitraum die ganze Orga quasi bei mir lag.
Christoph: Von HR bis Controlling, Finance, Buchhaltung, Lohnbuchhaltung, all das.
Christoph: Plus dann noch ein bisschen Sales dazu, Kundenmanagement, die Mitarbeiter betreuen
Christoph: etc. Es kam dann alles zu mir.
Christoph: Dort war die Workload massiv und das hat jetzt über die Zeit wieder abgenommen.
Christoph: Einfach aus dem Grund, weil es jetzt möglich ist, dass man Leute einstellt,
Christoph: die eben erstens das Fachwissen für diese Themen haben und zweitens diese Workload wegnehmen können.
Christoph: Also wir haben jetzt Anna, die sie ganz spitzenmäßig um HR kümmert,
Christoph: Raffaela, die sich um Finance kümmert, Max, der sich um Operations kümmert.
Christoph: Das sind alles Leute, die mir sehr, sehr, sehr, sehr viel Arbeit weggenommen haben.
Christoph: Nichtsdestotrotz, 9-to-5-Jobs ist es nach wie vor nicht. Ich arbeite auch gern
Christoph: mal am Wochenende. Ich arbeite gern auch mal spät.
Christoph: Die genaue Stundenzahl kann ich dir nicht sagen. Ich tracke das nicht.
Christoph: Es ist aber definitiv mehr als 9 to 5. Das auf jeden Fall.
Christoph: Es hat aber auch, muss man auch sagen, natürlich den Vorteil,
Christoph: ein bisschen Flexibilität ist da.
Christoph: Also ich kann mir die Termine legen und natürlich dann auch verschieben.
Christoph: Das heißt, für mich ist es durchaus mal möglich, vielleicht auch an einem Vormittag
Christoph: einen Arztbesuch zu schedulen, ohne dass jetzt da große Themen im Wege stehen.
Christoph: Das geht mittlerweile wieder sehr gut.
Andy: Bei was kannst du von der IT abschalten dann?
Andy: Was ist so dein privates Erholungsding, wo du mal komplett gar nicht drüber
Andy: nachdenkst? Geht es überhaupt?
Christoph: Selten. Das muss man wirklich sagen. Es begleitet einen schon ununterbrochen.
Christoph: Es ist Victor und mein Baby.
Christoph: Wir kümmern uns da wirklich ununterbrochen drum.
Christoph: Vielleicht auch ab und an zu viel. Es ist schwierig, da wirklich komplett abzuschalten davon.
Christoph: Also im Kopf ist das Thema eigentlich schon immer.
Christoph: Ich würde schon sagen, immer. Es gibt natürlich, wenn man sich mit Kumpels trifft,
Christoph: wenn man irgendwie mal gemeinsam in den Urlaub fährt oder so,
Christoph: dann dauert es ein bisschen im Urlaub.
Christoph: Die ersten paar Tage ist man noch so ein bisschen drin und irgendwann sinkt
Christoph: dann das Anspannungslevel und dann ist das nicht mehr so präsent und es tritt
Christoph: schon in den Hintergrund.
Christoph: Aber ich sage mal, wenn ich dann zufällig an einer Filiale von einem Kunden
Christoph: von uns vorbeilaufe, dann ist es wieder da und dann denke ich kurz drüber nach
Christoph: und stelle mir dann vor, was machen die da gerade, wie funktioniert das?
Christoph: Also es kommt sehr häufig hoch.
Christoph: Es stört mich aber auch nicht. Also in meiner Freizeit kann ich komplett abschalten,
Christoph: wenn ich beispielsweise jetzt mal in einem Schachspiel versinke oder mit Kumpelspoker.
Christoph: Das geht ganz gut. Das klappt super.
Christoph: Und selbst wenn diese Gedanken häufig präsent sind, ich glaube,
Christoph: es kommt immer darauf an, wie man damit umgeht.
Christoph: Also wenn es positiv läuft, glaube ich, ist es auch relativ einfach,
Christoph: da häufig dran zu denken.
Christoph: Wenn es nicht so negativer Stress ist und man sich da eher freut und neugierig
Christoph: draufschauen kann, für mich ist es positiv, da häufig dran zu denken.
Christoph: Bisher, toll, toll, toll. bin ich, glaube ich, sehr glücklich.
Christoph: Sehr glücklich in Position.
Andy: Ich glaube, es hat auch mitzutun, dass es bei euch gut läuft und ihr so gut
Andy: wachst und es dann auch Spaß macht und dann fühlt es sich vielleicht einfach
Andy: auch nicht so wie Arbeit an.
Christoph: Genau.
Andy: Das ist doch ein schönes Schlusswort, Christoph, würde ich sagen.
Andy: Tolle Geschichte, auf jeden Fall sehr beeindruckend.
Andy: Ich konnte einiges für mich mitnehmen und ich denke, die Hörerinnen auch.
Andy: Vielen Dank fürs Teilen und echt Hut ab, was ihr da geschafft habt.
Christoph: Danke, vielen, vielen Dank. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich hier sein durfte. Gerne wieder.
Andy: Ja, klar. Ich bin gespannt, welche Produkte bei euch entstehen.
Andy: Und das finde ich cool ist, dass ihr das macht. Und dann drücke ich die Daumen,
Andy: dass da jemand dabei ist, der sich motiviert fühlt, etwas Cooles zu bauen.
Andy: Ja, danke dir fürs Teilen. Und dann hören wir uns. Bis bald.
Christoph: Danke, Andi. Ciao. Servus. Ciao.
Andy: Ja, und das war auch schon wieder die Folge 98, ist ein bisschen länger geworden.
Andy: Ich habe gehört, es gibt Leute, die hören diese Podcasts, Folgen oder beziehungsweise
Andy: mich auf dreifacher Geschwindigkeit.
Andy: Das finde ich dann schon verblüffend. Jetzt spreche ich ja nicht unbedingt langsam,
Andy: auch wenn ich mich bemühe, nicht zu schwäbeln.
Andy: Ja, würde mich freuen, wenn du dich meldest, ob du zu denen gehörst, die das machen.
Andy: Schreib mir gerne Feedback und Fragen oder Vorschläge oder auf welcher Podcast-Geschwindigkeit
Andy: du das Ganze hörst an hallo.happy-bootstrapping.de.
Andy: In der nächsten Woche habe ich einen alten Bekannten im Podcast und zwar den Florian Mielke.
Andy: Den hatte ich in Folge 5 schon interviewt. Er baut noch immer iOS-Apps,
Andy: Minitaker und Worktimes und fand ich spannend, mit ihm mal wieder ein Update zu machen.
Andy: Die erste Folge ist die Folge 5 und das ist auch zwei Jahre fast jetzt her. War im Januar 2023.
Andy: Von daher hat es jetzt ganz gut gepasst. Ja, gern freue ich mich auch über Rückmeldungen
Andy: zu so Wiederholungsgeschichten, die ich mache.
Andy: Mir gefällt es einfach, so ein Update mir abzuholen und was da inzwischen bei
Andy: den Leuten passiert ist.
Andy: Schreib mir gern, für wen du so ein Update mal hättest von Gästen, die schon mal da waren.
Andy: Ansonsten kram ich aber auch immer wieder neue Leute raus. und für Folge 100
Andy: habe ich auf jeden Fall was Neues. Bis nächste Woche. Mach's gut. Ciao.
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