Vom Freelancer zum erfolgreichen Unternehmer | mit Thomas Marbella von OneCode.de (94)
Shownotes
Mein Name ist Andreas Lehr und in diesem Podcast interviewe ich wöchentlich wechselnde Unternehmer:innen zu Ihrer Geschichte.
In Folge 94 von Happy Bootstrapping habe ich mit Thomas Marbella, Gründer von OneCode und RichDevPoorDev gesprochen.
Thomas Marbella ist ein erfahrener Android-Entwickler und hat vor 6 Jahren die Agentur OneCode gegründet. Thomas teilt im Podcast seine Reise von der Corporate-Welt zum Freelancing und schließlich zum Aufbau einer erfolgreichen Agentur mit 15 Mitarbeitern.
Thomas bietet auch ein Mentoring-Programm namens RichDevPoorDev an, um anderen Entwicklern zu helfen, erfolgreich zu sein und von reinem Freelancing zum eigenen Unternehmen mit Angestellten zu skalieren.
Wir sprechen über die Herausforderungen und den Streß beim Firmenaufbau, Netzwerken und Lunch-Dates, die Bedeutung von Ownership und wie er es geschafft hat, eine 5-Stunden-Woche zu erreichen.
Show-Notes
- OneCode Website
- RichDevPoorDev
- Thomas Marbella bei LinkedIn
- "Akquise trotz Krise" Video bei YouTube
- "Als Freelancer in 7 Schritten zur eigenen Agentur" - Artikel auf LinkedIn
- "Fachkräftemangel Deutschland und unrealistische Vorstellungen - auf LinkedIn"
- Mein "allesnurgecloud" Newsletter zu Cloud, DevOps, IT und Security
- Werbung: Dev-Ops as A Service mit We Manage
- Werbung: Start-up Angebot bei We Manage buchen
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Schick mir gerne Fragen oder Feedback zum Podcast per E-Mail an hallo@happy-bootstrapping.de - viel Spaß mit der Folge!- Aufzählungs-Text
Transkript anzeigen
Andy: Hallo und herzlich willkommen zu Folge 94 von Happy Bootstrapping.
Andy: In dieser Folge spreche ich mit dem Thomas Marbella, dem Gründer von OneCode und RichDevPourDev.
Andy: Thomas ist eigentlich ein erfahrener Android-Entwickler und hat vor sechs Jahren
Andy: die Agentur OneCode gegründet.
Andy: Ja und bei OneCode helfen Thomas und die bei ihm angestellten Entwickler größeren
Andy: Kunden wie Spotify, Visa oder auch Flink.
Andy: Und ich fand es super interessant, wie kommt er an solche Kunden ran?
Andy: Warum brauchen die überhaupt externe Hilfe? Darüber haben wir viel gesprochen
Andy: und er teilt im Podcast seine Reise von der Corporate-Welt übers Freelancing
Andy: bis hin zum Aufbau seiner erfolgreichen Agentur mit heute 15 Mitarbeitenden
Andy: und über 3 Millionen Umsatz.
Andy: Der Thomas bietet zusätzlich auch ein Mentoring-Programm namens RichDev PoorDev an.
Andy: Da hilft er den Entwicklern als Freelancer erfolgreich zu sein oder ein erfolgreiches
Andy: Freelancer-Ding umzubauen in eine Agentur mit Angestellten. Also wie man das skaliert.
Andy: Wir sprechen über die Herausforderung beim Firmenaufbau, Netzwerken und wie
Andy: man eigentlich 200 Lunchdates unterbekommt.
Andy: Die Bedeutung von Ownership, was ich wichtig finde, wenn ich externe Entwickler beschäftige.
Andy: Und wir sprechen auch darüber, ob und wie er es geschafft hat,
Andy: eine 5-Stunden-Woche zu erreichen.
Andy: Letzte Woche war ich noch auf der Slushed-Konferenz in Heilbronn,
Andy: habe da einen Vortrag gemacht, auch mit vielen Learnings zum Podcast.
Andy: Eben, was ich so gesehen habe, über erfolgreiches Unternehmertum beziehungsweise
Andy: Bootstrapping, was Erfolgsfaktoren sein können.
Andy: Ich habe eine Menge spannende Startups kennengelernt, Personen und Gründer natürlich.
Andy: Und ja, wir haben auch noch einen Live-Podcast gemacht, der zusammen mit dem
Andy: Peter von Sidepreneur dann parallel auf beiden Kanälen erscheint,
Andy: sobald wir den geschnitten haben.
Andy: Das ist ein bisschen eine Herausforderung, weil es um uns rum doch sehr laut war. Genau so.
Andy: Ansonsten Feedback und Fragen wie immer gern allen Hallo at happy-bootstrapping.de
Andy: und jetzt geht's direkt los mit der Folge mit Thomas und mir. Viel Spaß!
Andy: Guten Morgen, Thomas, und herzlich willkommen bei Happy Bootstrapping.
Thomas: Hallo, hey, freut mich.
Andy: Erzähl doch mal in deinen Worten, wer du bist, woher du kommst und was du genau machst.
Thomas: Genau, ich bin Thomas Marbella. Ich bin seit 15 Jahren Android-MV-Klar.
Thomas: Man hat mich vor sechs Jahren dazu entschieden, freiberuflich tätig zu werden,
Thomas: dann eine eigene Agentur zu gründen.
Thomas: Mittlerweile habe ich mit OneCode eine Agentur von dreieinhalb Millionen Umsatz
Thomas: mit 15 Mitarbeitern nochmal fünf bis zehn externe rum drauf und mentorere nebenher
Thomas: noch andere Freelancer, wie sie an Projekte, ja, unter ein eigener Agentur kommen, genau.
Andy: Und was genau macht OneCode für Projekte?
Thomas: Tatsächlich ist es ein bisschen daraus entstanden, dass ich dann gefreelanced
Thomas: habe nach gefühlten zehn Jahren Corporate-Karriere.
Thomas: Und dann mal dachte, das ist irgendwie nicht ganz so meins. Also nicht,
Thomas: dass ich mit Autorität kein Problem hätte, aber ich wollte mein eigenes Ding
Thomas: machen, diese Freiheit erleben.
Thomas: Aber ich habe auch gemerkt, Freelancen skaliert nicht und bei 150,
Thomas: spätestens 200.000 ganz viel Arbeit ist dann relativ schnell Schluss als Entwickler.
Thomas: Und habe mir dann nach und nach immer mehr Mitarbeiter ins Boot geholt,
Thomas: die quasi Aufträge abarbeiten, die ich reinhole.
Thomas: Und habe auch gemerkt, dass freiberuflich sein großartig ist,
Thomas: aber Unternehmer sein nochmal ein ganz, ganz anderes Level.
Thomas: Viel Freiheit, viel Verantwortung, auch ein gewisses Risiko.
Thomas: Aber immer die Möglichkeit, sein eigenes Ding zu machen, kann ich jedem empfehlen.
Andy: Die 15 Mitarbeitenden, die du jetzt angesprochen hast, die sind aber bei dir angestellt.
Andy: Und das, was dazu kommt, sind dann Freelancer, die du wieder selber noch im
Andy: Projektbasis dazuhalst.
Thomas: Richtig. Und tatsächlich, vor fünf Jahren war es der erste Mitarbeiter.
Thomas: Das war so nach anderthalb Jahren Freelancen, wo ich meinte,
Thomas: das ist halt Zeit gegen Geld.
Thomas: Und der erste Mitarbeiter ist der schwierigste. Das ist das große Step und die
Thomas: großen finanziellen Rücklagen, die man denkt, die man braucht und sowas.
Thomas: Die ersten vier, fünf kamen dann relativ schnell über zwei Jahre.
Thomas: Und dann habe ich gesagt, komm hier plus zehn Leute in einem halben Jahr krieg
Thomas: ich hin. Dann waren wir 15. Dann gibt es natürlich immer Fluktuationen,
Thomas: dass man einer geht, dass einer neu hinzukommt.
Thomas: Und aktuell empfinde ich die
Thomas: Größe aber als sehr schön, wenn man das unternehmerisch alles gestaltet.
Thomas: Habe ich jetzt effektiv mit OneCode eine Fünf-Stunden-Woche und ein paar Jura-Fixes,
Thomas: das heißt, das läuft alles automatisiert, Autopilot und das will man ja als
Thomas: Unternehmer, dass man am Unternehmen und nicht im Projekt arbeitet.
Andy: Fünf Stunden in der Woche.
Thomas: Ja, der Rest ist delegiert und automatisiert.
Andy: Was denken die Mitarbeiter, wenn die jetzt den Podcast hören?
Thomas: Ich glaube, die denken, dass sie alle sehr, sehr glücklich sind,
Thomas: ein gutes Gehalt haben, coole Projekte haben und dass ich immer für sie da bin, wenn sie mich brauchen.
Andy: Okay. Und ich freue mich.
Thomas: Dass ich das so effizient gestaltet habe.
Andy: Entwickelst du dann selber noch oder machst du tatsächlich nur noch so Akquise
Andy: und Steuerung in der Firma?
Thomas: Genau, das war ein großer, großer Punkt. Bis vor anderthalb Jahren habe ich
Thomas: selbst noch faktoriert, so vier Tage die Woche.
Thomas: Und einen Tag die Woche war dann Mitarbeiter managen etc.
Thomas: Aber es lohnt sich einfach nicht mehr. Ich habe strategisch einen viel größeren
Thomas: Hebel, die richtigen Leute kennenzulernen, zu Netzwerken, Akquise zu machen
Thomas: und meine Mitarbeiter mit guten Projekten zu versorgen.
Thomas: Gleichermaßen ist dieses guter CEO-Sein und guter Entwickler-Sein,
Thomas: das hat dreieinhalb, vier Jahre gut geklappt.
Thomas: Ich habe immer gesagt, okay, ich mache jetzt einen Cut und ich mache jetzt nur
Thomas: noch den Unternehmer-Part.
Thomas: Und nach 15 Jahren App-Entwicklungen war das auch ganz okay so.
Andy: Das heißt, du müsstest jetzt auch neue Technologie lernen, die du vielleicht
Andy: nicht mehr drin hast, also Flutter und solche Sachen? oder?
Thomas: Also Flutter hatte ich damals als Auskammer mitgemacht, bei Android speziell
Thomas: kam dann irgendwann Compose, da habe ich noch zwei Projekte mitgemacht,
Thomas: aber ich stecke jetzt auch nicht mehr so drin und ich will Wendern ja auch einen
Thomas: guten Job abliefern und das Schöne ist, ich habe jetzt Mitarbeiter,
Thomas: die können das alle viel besser als ich.
Andy: Das ist wahrscheinlich die richtige Einstellung auf jeden Fall,
Andy: wenn man das als Chef auf jeden Fall mal einsieht.
Andy: Du hast ein bisschen, du hast gerade gesagt, du bist so ein bisschen im Sweet
Andy: Spot, was die Größe der Agentur betrifft.
Andy: Hast du da schon gemerkt, hey, wenn du größer wirst, mit wem hatte ich das neulich,
Andy: diese Growth-Pain-Matrix gibt es ja da, die du dann hast bei gewissen Größen,
Andy: hast du gemerkt, hier so bei 15 und mehr wird es noch schlimmer und hast dann
Andy: dich entschieden für die Deckelung?
Thomas: Ein bisschen, ja. Tatsächlich habe ich jetzt bei 15 Leuten zwei meiner Mitarbeiter,
Thomas: die ersten beiden, die machen quasi Teilzeitmanager-Posten, die nehmen ja sehr
Thomas: viel ab, intern als auch extern und mit 15 Leuten ist es
Thomas: überschaubar, es ist eine coole Truppe, wir haben Spaß, man kann mal auf ein
Thomas: Workation gehen zu 15, man kann halt 14, das geht alles.
Thomas: Ich höre von vielen Leuten, dass es mit 20, 25 nochmal exorbitant anstrengender
Thomas: wird und ich habe gesagt, ich will den Speedspot erstmal beibehalten.
Thomas: Ganz am Anfang habe ich gesagt, 50 Leute ist das Ziel, aber es soll ja auch Spaß machen.
Thomas: Und am Ende geht es ja nicht nur ums Geld, sondern auch eine Mission zu haben,
Thomas: eine Vision zu haben, coole Projekte zu machen und eben nicht nur Leute von A nach B zu steffen.
Thomas: Und bei 15 Leuten ist mein Speedspot erreicht und ich bin sehr glücklich damit.
Andy: Ja, verstehe. Ja, also das hatte ich jetzt in der Diskussion schon in ein,
Andy: zwei Folgen, gerade auch mit Agenturgründern, dass es dann immer mal noch schwierig wird.
Andy: Lass mal ein bisschen weiter vorne einsteigen. Du hast so ein bisschen in einem
Andy: Satz erzählt, was deine Vorgeschichte war. Das interessiert mich natürlich jetzt
Andy: noch ein bisschen genauer.
Andy: Wie bist du zur IT, zur Entwicklung gekommen?
Andy: Und was waren so deine ersten Steps dann beruflich damit?
Thomas: Ja, ich glaube, die allerersten Steps waren, ich war immer irgendwie ein Gaming-Nerd
Thomas: als Teenie und habe irgendwann angefangen, HTML-Webseiten zu coden und dachte,
Thomas: das wäre der Shit. War es natürlich nicht.
Thomas: Und mit 16 musste ich mich dazu entscheiden, was will ich mit meinem Leben eigentlich anfangen.
Thomas: Bin dann von Halle an der Saale nach Berlin gezogen, habe hier eine Ausbildung
Thomas: gemacht als Fachinformatiker und dachte mir, ja, so Programmieren ist eigentlich ganz cool. Ja.
Thomas: Und dann war ich irgendwann 19, 20 und hatte dann den Abschluss und wollte eigentlich
Thomas: Backend-Entwickler werden.
Thomas: Und aus Zufall habe ich aber ein Angebot von einer Firma bekommen,
Thomas: die damals BlackBerry gemacht hat.
Thomas: Und dann habe ich genau drei Monate BlackBerry und J2M-Apps entwickelt.
Thomas: Das kann ich immer niemandem empfehlen.
Thomas: Und dann kam mein Chef um die Ecke und meinte, du, gestern hat Google Android
Thomas: gekauft. Das wird das nächste Ding.
Thomas: Mach mal Android. Ich so, ja, nee, Blackberry, das ist die Zukunft.
Thomas: Ich lag falsch und habe dann vor 15 Jahren angefangen, Android-Apps zu entwickeln
Thomas: und am Anfang hat es halt noch niemanden gekümmert.
Thomas: Und das kann ich fast niemandem erzählen, aber ich war in über 100 Projekten
Thomas: beteiligt, unter anderem auch irgendwie Spotify und Porsche und sowas.
Thomas: Das ist halt sehr, sehr, sehr, sehr viel. Ich habe da sehr, sehr viel gesehen.
Thomas: Und ich habe aber auch gemerkt, ganz viele Leute bezeichnen sich als Senior-Entwickler.
Thomas: Die sind auch gut im Entwickeln, aber denken nicht pragmatisch,
Thomas: haben nicht immer so viel Ownership.
Thomas: Und da habe ich einfach gesagt, ich will das besser machen und ich will es auch
Thomas: in meinem Team besser machen.
Thomas: Und habe dann gesagt, wir haben ein cooles Team von coolen Leuten,
Thomas: die guten Code schreiben, die qualitativen Code schreiben, die Projekte nach vorne bringen.
Thomas: Das sind nicht die günstigsten am Markt. Es gibt auch ganz viel Offen-Nearshoring.
Thomas: Aber das, was wir anfassen, das wird gut und ich suche mir die Kunden auch entsprechend dazu aus.
Andy: Du hast ja aber auch als Angestellter noch gearbeitet und hast zehn Jahre.
Andy: Was hast du da alles gemacht?
Thomas: Also ich hatte, ich glaube, fünf Jahre, bei Frimpen und Cortado,
Thomas: so der Einstieg, Berufsentstieg, ich Senior werde.
Thomas: Dann hatte ich meine Bachelorarbeit bei Groupon geschrieben,
Thomas: über Appium, wie ich Testautomatisierung mache, was ein sehr wichtiges Thema ist.
Thomas: Und danach bin ich meiner Leidenschaft nachgegangen, wollte eigentlich ins Silicon
Thomas: Valley, habe aber nie ein Visum gekriegt.
Thomas: Und nach drei Jahren dachte ich mir so, okay, bleibe ich halt in Deutschland.
Thomas: Weil, fuck das auch, im Silicon Valley musst du mindestens 200.000 verdienen, um K-Es Leben zu führen.
Thomas: Und wenn du in Deutschland irgendwie 90.000 verdienst, dann bist du halt echt gut dran.
Thomas: Und war dann bei Mercedes gewesen, später bei Porsche, einfach weil ich solche
Thomas: Autos mag. Hab dann den Corporate Grind mitgemacht.
Thomas: Ganz ehrlich, das ist ein bisschen die größte Lüge, die ich je erfahren habe.
Thomas: Ja, schön im Corporate arbeiten, sicherer Arbeitsplatz und da wirst du befördert
Thomas: und befördert und irgendwann Mitte 40 hast du dein 100k Gehalt.
Thomas: Sehr viel Firmenpolitik und da geht es nicht mal darum, einen guten Job zu machen,
Thomas: sondern dass deine Chefs das sehen.
Thomas: Dann habe ich gesagt, komm, screw it, ich mache jetzt mein eigenes Ding,
Thomas: werde freiberuflich tätig. Habe mit 20 Freelancern gesprochen,
Thomas: was die ihren Probleme sind.
Thomas: Das war damals irgendwie so Buchhaltung und Akquise primär.
Thomas: Habe das schon mal vorgelegt, nicht mal automatisiert, aber einfach einen Schirm gehabt.
Thomas: Und habe dann im ersten Jahr als Freelancer 200 gemacht und fand das ganz cool.
Thomas: Habe aber auch gemerkt, es ist halt Hardzeit gegen Geld.
Andy: Hast du dann, wie hast du den Switch gemacht? Hast du im Corporate Geld gespart
Andy: und bist dann ins kalte Wasser gesprungen.
Andy: Hast du nebenher Projekte gesucht und angefangen oder kam so einen harten Cut?
Thomas: Tatsächlich gab es den harten Cut und dann meinte mein damaliger Chef,
Thomas: ja, wir haben ja noch ein Projekt hier und der Kunde bezahlt gut für dich,
Thomas: bleibt noch noch drei Monate bei uns.
Thomas: Und das muss ich auch sagen, so vor sechs Jahren, 2019, als ich das gemacht
Thomas: habe, war es noch ein bisschen anders.
Thomas: Da hast du halt Probleme, musst über ein paar Projekte gekriegt.
Thomas: Das war jetzt nicht schwierig, da etwas zu finden. Ich kam dann auch zufällig
Thomas: an die Deutsche Bahn und die BNRWG2-Projekt, weil dann Dieter Entwickler einen
Thomas: guten Satz gehabt und habe mir schon damals mein Netzwerk aufgebaut als Angestellter,
Thomas: wusste es aber nicht zu nutzen. Als Angestellter hast du von dem Netzwerk halt nichts.
Thomas: Und als Freierufler kannst du das dann nutzen.
Thomas: Und das muss ich aber auch zugeben, so seit zwei, zweieinhalb Jahren ist es
Thomas: schwieriger geworden, um an Projekte zu kommen. Aber das war mal ein Thema für sich.
Andy: Ich glaube, da sprechen wir später nochmal ausführlich. Mich interessiert es
Andy: dann jetzt nur, wie es zur Geschichte kam, dass am DB-Bahn, also ich nenne den
Andy: DB-Bahn-Navigator, mich nervt es immer, dass der einfach DB-Navigator heißt,
Andy: weil ich auf dem Handy immer Bahn eingebe und dann kommt die scheiß App nicht.
Andy: Und ich frage mich jedes Mal, welcher Honk hat sich überlegt,
Andy: denn einfach nur DB-Navigator zu nennen oder nicht das Bahn irgendwie in den Namen zu packen. Okay.
Andy: Ja, aber es leider nicht. Okay, und dann hast du als Freelancer gearbeitet,
Andy: bist ins kalte Wasser gesprungen und dann hast du ja die Marktsituation beschrieben,
Andy: hat es gut funktioniert und du hast dann irgendwann gemerkt, das reicht ja nicht.
Thomas: Richtig. Was heißt, es reicht nicht? Für mich war es immer wichtig,
Thomas: mein Potenzial zu nutzen.
Thomas: Und natürlich ist es irgendwie nett, da mal ein bisschen mehr Geld zu verdienen,
Thomas: aber wenn du in Deutschland 80.000, 90.000 brutto verdienst,
Thomas: dann hast du ein gutes Leben und darüber hinaus ist alles fast unnötiger Luxus.
Thomas: Also ich will mein Potenzial nutzen, was ist der nächste Schritt?
Thomas: Und das ist eine richtig interessante Anekdote. Ich habe einen Typen kennengelernt,
Thomas: der war damals 23 und hat einen Lamborghini gefahren.
Thomas: Und ich so, wieso fährt der einen Lamborghini mit rein und ich will auch.
Thomas: Und der so, ja, ich bin Unternehmer.
Thomas: Der Typ, der war nicht mal ultra smart. Und da dachte ich mir so,
Thomas: wie kann es sein, dass der im Jahr eine halbe Million verdient?
Thomas: So, und das habe ich hinterfragt und so, ich kriege das irgendwie auch hin.
Thomas: So, einfach um die Inspiration zu haben, ich probiere das jetzt.
Thomas: Und den ersten Mitarbeiter genommen. Das war vor damals zehn Jahren, mein Junior.
Thomas: Zu dem Zeitpunkt war er dann Senior mit sieben Jahren Berufserfahrung und habe
Thomas: ihm vertraut, das ist jetzt einer meiner besten Freunde. Grüße gehen raus.
Thomas: Und wir saßen da im Restaurant, was lustigerweise den Namen seines Nicknames hatte.
Thomas: Und ich erzählte ihm, was damals Red Android so macht, weil so hieß die Firma.
Thomas: Ich machte Android, ich mochte Rot.
Thomas: Und er so, das klingt richtig cool, Thomas. Wie viele Leute seid ihr?
Thomas: Ich so, du wärst der Zweite.
Thomas: Und nach mir. Und das haben wir dann gemacht, damals vor Corona-Zeiten,
Thomas: alles noch On-Site mit On-Site-Interviews und haben da Mobimeo als Kunden gewonnen.
Thomas: Wir haben gesagt, okay, das machen wir jetzt nochmal zweiter Mitarbeiter.
Thomas: Und es ging dann weiter und weiter.
Thomas: Und so nach fünf Mitarbeitern war ich dann gut ausgelastet mit Managen,
Thomas: vier Tage die Woche Faktura.
Thomas: Und vor allen Dingen, das muss man wirklich dazu sagen, man stumpft auch irgendwann ab.
Thomas: Ich weiß, bei meinem 16. Mitarbeiter damals war das so,
Thomas: Ja, das ist jetzt halt der 16. Da kann meine Frau reinnehmen.
Thomas: Du hast gerade einen neuen Mitarbeiter gewonnen. Das ist ein wichtiger Schritt.
Thomas: Ja, ja, es ist halt Dienstag. Man gewöhnt sich an alles.
Thomas: Aber trotzdem ist es sehr wichtig, da ganz viel Dankbarkeit zu haben.
Thomas: Und das finde ich auch ganz wichtig, deswegen mentor ich das mittlerweile auch.
Thomas: Es ist alles keine Rocket Science für, ich sage mal, den Festangestellten.
Thomas: Sag mal, nimm dir einen Puffer von drei Monatsgehältern.
Thomas: So ein Entwickler koste ich mit Sozialversicherung im Jahr 100.000 Euro. Das sind im Monat acht.
Thomas: Das heißt, spar mal 20.000, 24.000 Euro und du kannst hier bedenkenlos einen
Thomas: Mitarbeiter nehmen, weil im absoluten Worst Case wird er dann drei Monate rumsitzen,
Thomas: aber wie wahrscheinlich ist das?
Thomas: Und dann kam das eine zum anderen und jetzt sind wir bei 15 Leuten plus Freelancer
Thomas: pro Produkte um dreieinhalb Millionen Umsatz.
Andy: Wow, das ist ja schon nicht schlecht. Wie hast du jetzt die Projekte beschrieben?
Andy: Das hat sich jetzt kurz so angehört mit einem Mitarbeiter pro Projekt.
Andy: Dann sind das Firmen, die selber keine App-Entwickler haben oder euch nur den
Andy: MVP machen lassen und es dann Insourcen oder seid ihr dann permanent auch dran
Andy: an der Weiterentwicklung?
Thomas: Das ist eine sehr, sehr, wirklich sehr, sehr gute Frage. Die wurde mir noch
Thomas: nie gestellt. Sehr gut, weil ich würde ganz stark zwischen Agentur und Beratung unterscheiden.
Thomas: Wir machen zu 90% Beratung. Das heißt nicht, dass irgendwelche PowerPoints kloppen,
Thomas: die teuer Geld kosten, sondern dass unsere Leute Teil eines Kundenteams sind,
Thomas: damit reingestellt werden und nach Stundensatz bezahlt werden.
Thomas: Ownership finde ich mega wichtig, aber das Deliverable hängt nicht an uns und
Thomas: wir nehmen keine Fixpreisprojekte um sowas an. Das hat man bei einer Agentur eher.
Thomas: Das heißt, wir machen das nicht in-house, das nennt sich dann quasi Bodyleasing,
Thomas: ist oft verteufelt, klingt unsexy, aber es ist ein cooler, einfacher Modus, um gut zu skalieren.
Thomas: Jetzt bei 15 Leuten haben wir 10 Projekte, teilweise 2 mal 3 mal 4 Leute auf
Thomas: ein Projekt, aber auch häufig eine Person ein Projekt.
Thomas: Hat den Nachteil, dass die Akquise sehr kleinteilig ist, hat den Vorteil,
Thomas: dass wir kein Klumpenrisiko haben, das heißt, wenn ein Kunde abspringt,
Thomas: sitzt halt einer mal kurz eine Woche oder zwei rum.
Thomas: Und ich kenne sehr viele Leute, die haben eine Agentur, die holen dann Inhouse-Sachen
Thomas: rein. Das haben wir auch mal gemacht, so für eine Viertel, halbe Million Euro.
Thomas: Aber meine Erfahrung ist, du musst dann selbst das Backlog befüllen,
Thomas: du musst einen Product Owner machen.
Thomas: Du hast sehr viel Overhabilität, sehr viel Grundrauschen, du hast sehr,
Thomas: sehr viel Verantwortung.
Thomas: Und egal, wie viel Marge du on top kalkulierst, das wird irgendwie immer eng.
Thomas: Und da habe ich gesagt, das ist viel zu stressig für uns und für die Kunden,
Thomas: sollen die anderen den Agenturkram machen,
Thomas: wir machen den Beratungskram und dann kommen die Kunden zu uns,
Thomas: wie eben Spotify oder Deutsche Bahn und sagen, ich brauche einen Android-Experten
Thomas: für Stundensatz X zu, keine Ahnung, drei bis sechs bis zwölf Monaten,
Thomas: dann gucken wir, wer im Team frei ist, wer passt, wer da Lust drauf hat, ganz wichtig,
Thomas: steffen den, ja, fertig.
Andy: Ich frage mich, wieso braucht ein Spotify, jetzt hast du es ja ein paar Mal
Andy: auch erwähnt, jemanden dann wie euch, die haben doch selber tausende hochbezahlte
Andy: Leute und wahrscheinlich auch Experten.
Andy: Aber wieso kommen die auf euch und sagen, hey, wir brauchen hier jemanden, der uns dann hilft?
Thomas: Ich ohne Mist, ich liebe diese Fragen. Also, du hast es echt drauf.
Thomas: Ich glaube, ich habe mich damals auch, Spotify kam zu uns. Wir hatten,
Thomas: ich glaube, ich erkannte da vier Leute, vier Entwickler. Thomas, wir brauchen dich.
Thomas: Und ganz ehrlich, damals war ich echt ein super Entwickler. Ich war so, hey, ihr seid Spotify.
Thomas: Ja, wir haben, ungelogen, 480 iOS-Entwickler und genau 500 Android-Entwickler
Thomas: und das ist alles zu groß und zu langsam und wir wissen nicht, warum.
Thomas: Und ich so, Leute, ihr habt das Problem schon benannt. So, und ich bin dann
Thomas: da rein und sollte denen erstmal ein kleines Feature entwickeln,
Thomas: so eine split-getestete In-App-Language-Selection nur für Indien,
Thomas: aber auch deren Prozess aufräumen.
Thomas: Und das war einfach so riesig, dass da ein riesengroßer auch Kostenapparat war.
Thomas: Die haben da einen Monat, jetzt lass mich mehrere Millionen für ihre App ausgegeben.
Thomas: Und ja, es ist eine großbekannte App, die ist cool, keine Frage.
Thomas: Aber die hatten so teuer bezahlte Entwickler, die alle keinen Bock hatten mehr,
Thomas: weil sie wussten, läuft halt eh, hat sich so ein bisschen wie öffentlicher Dienst angefühlt.
Thomas: Und ich habe den Leuten halt mal aufgezeigt, was dann halt besser gemacht werden
Thomas: kann, dass deren Git-Flow-Prozess viel zu groß ist.
Thomas: Und die meinten auch zu mir, Thomas, vergiss alles, was du über Android weißt,
Thomas: wir haben es besser gemacht.
Thomas: Punkt Nummer eins, ich weiß eine ganze Menge über Android. Und Punkt Nummer
Thomas: zwei, ihr macht es bestimmt nicht besser.
Thomas: Und die haben alles so selbst entwickelt, dass du nichts googeln konntest und
Thomas: niemand mehr wusste, wie es funktioniert. Und ich war dann halt ein paar Monate
Thomas: dort und habe denen halt geholfen.
Thomas: Und tatsächlich bin ich auch in vielen Sachen der Meinung, viele unserer Kunden
Thomas: brauchen uns vielleicht nicht mehr unbedingt. Die kommen da hin und sagen,
Thomas: hey, ich hätte gerne irgendwie das und das.
Thomas: Dann beraten wir die kurz und sagen, hey, eigentlich brauchst du es nicht.
Thomas: Nimm die Info mit. Dadurch bauen wir auch das Vertrauen auf.
Thomas: Und wenn sie auch mal sagen, wir haben eine Kapazitätsanpass oder wir brauchen
Thomas: eine Spezialisierung, sei es Accessibility, Animation oder whatever,
Thomas: dann rufen sie uns dann doch an.
Thomas: Und ich bin immer ein Freund davon, mit offenen Karten zu spielen,
Thomas: nicht auf Biegen und Brechen irgendwas zu verkaufen
Thomas: und das hält uns halt einfach bei den Kunden in Gedanken, dass sie sagen,
Thomas: ja, das sind doch ganz coole Leute und dass sie auch sagen, die haben ein Team
Thomas: von 5, 6, 7 App-Entwicklern, brauchen aber nochmal einen Architekten,
Thomas: nochmal einen Lead, nochmal einen, der von draußen drauf guckt und das ist dann
Thomas: quasi genau unsere Rolle.
Andy: Auf dem Spotify-Thema muss ich jetzt noch ein bisschen rumreiten,
Andy: weil das wird ja auch immer so als Beispiel genommen, dass immer alles so toll
Andy: funktioniert hier mit Produkt,
Andy: man ändert seinen Entwicklungsworkflow hin zu einer Produktorganisation und
Andy: dann ist die Ownership toll und alles ist schneller.
Andy: Du beschreibst jetzt ein bisschen das Gegenteil davon.
Thomas: Das ist eine schöne Sache. Es gibt dieses Tribe, diese Tribe-Konstellation,
Thomas: die dann viele Leute nachherfangen.
Thomas: Das hat bei Spotify nie Anklang gefunden.
Thomas: Die meinten selbst, die haben das damals mal ein paar Ticken veröffentlicht
Thomas: und nach drei Monaten wieder verworfen und gefühlt die halbe Death-Welt lebt.
Thomas: Ja, wir machen das nach Spotify. Spotify nutzt das gar nicht mehr.
Thomas: Die finden das alle lustig und sagen, bei uns hat es nicht geklappt,
Thomas: wir haben es dann sein gelassen. Also, naja, wir machen das nach dem.
Andy: Das heißt, dann holen sie dich extern rein, um dann, ist es dann so wie,
Andy: naja, ich kenne ein paar SAP-Berater auch oder generell Unternehmensberater,
Andy: die wissen, so mein Spruch immer, das wissen die Mitarbeiter heute schon,
Andy: was alles schiefläuft, aber man holt sich halt den Externen rein,
Andy: weil dann ist A, der schuld und du hast hier niemanden intern verbrannt und
Andy: du bist ja dann später auch wieder
Andy: weg und du musst dir ja keine Freunde machen. Ist das dann sowas auch?
Thomas: Ja, also, ich will ja das, was wir tun, jetzt nicht schlecht oder kleinreden,
Thomas: aber Aber Fakt ist, wir gehen häufig in Projekte rein, dann reden wir mit dem
Thomas: Dev-Team, mit dem Product oder der ganzen Konstellation und sind dann quasi
Thomas: in vielen Rollen auch eher ein Sprachrofer, das was existiert.
Thomas: Ich war auch mal bei Talion Douglas gewesen und habe da quasi das komplette
Thomas: Projekt mit umgekrempelt und die ganzen Devs waren dankbar.
Thomas: Aber ich habe auch nur gesagt, hey, ich habe auch nur das wiedergegeben,
Thomas: was ihr mir gegeben habt.
Thomas: Und wie du schon meinst, das kenne ich auch bei McKinsey-Leuten,
Thomas: kommen ins Projekt rein.
Thomas: Und es ist wichtig für die Firmenpolitik intern, dass da einer ist,
Thomas: der ist extern, der kostet ein bisschen mehr Geld, auf den hören wir jetzt.
Thomas: Der auch nur das wiedergibt, was die Mitarbeiter sagen und das dann mal bündelt.
Thomas: Es ist dann tatsächlich häufiger ein politisches Problem. Und ich habe mich
Thomas: auch gefragt, warum McKinsey und Kurs so viel Geld kriegen.
Thomas: Ich kenne sogar Ex-McKinseys, die jetzt raus sind, die auch nicht mal die Hälfte des Tages dazu kriegen.
Thomas: Aber die meinen, es geht darum, dass McKinsey da war und gesagt wird,
Thomas: hier hat Geld gekostet, der Name, fertig.
Thomas: Und das macht es als Berater sehr interessant zu sagen, man hat Standing,
Thomas: man geht rein, man hilft den Leuten, man ist dann wirklich die Person,
Thomas: die den Change vorantreibt, ohne aber effektiv jetzt das Rad neu zu erfinden.
Thomas: Sondern zu sagen, ich höre mal irgendwie gut zu, ich habe ein gesundes Menschenverständnis,
Thomas: facilitate und meditate das.
Thomas: Ja, das ist persönlich meine Erfahrung damit.
Andy: Ist ja interessant, was du so beschreibst. Dann haben aber die Mitarbeitenden
Andy: von den Firmen, bei denen ihr mithelft, zu euch eine Art Vertrauensverhältnis
Andy: und teilen euch Dinge mit, die nicht laufen,
Andy: haben es aber nicht zu ihren Führungskräften und ihr seid dann das Sprachrohr
Andy: für die und könnt das neutral rüberbringen auch?
Thomas: Jein, ich glaube halt, also Vertrauensverhältnis ja, neutral rüberbringen auch.
Thomas: Ich glaube, es ist dann schon so, dass die Mitarbeiter in den jeweiligen Teams
Thomas: ein Vertrauensverhältnis zu ihrem Chefs und dergleichen haben,
Thomas: aber trotzdem, dass dich dann immer wiederholt und dann irgendwie die Gewichtung fehlt.
Thomas: Dann ist die Gewichtung da, weil du holst dir den rein, damit es passiert.
Thomas: Das Schöne ist, wir machen uns halt auf beiden Seiten freuen.
Thomas: Also die Mitarbeiter mögen uns, weil endlich ihre Wünsche durchgebracht werden
Thomas: und die Chefs mögen uns, weil endlich was passiert.
Thomas: Aber das ist ein Teil davon, von dem beratenden Teil. Ich glaube,
Thomas: in vielen Fällen, gerade mit Entwicklern, entwickeln wir auch an Codesachen
Thomas: weiter und sagen aber auch von wegen, hey, Architektur hier ist schlecht und
Thomas: lass mal pragmatisch in die Richtung gehen.
Thomas: Und das finde ich auch interessant, gerade bei Entwicklern wird immer häufig
Thomas: over-ingeniert, dass dann ganz große Lösungen gebaut werden für kleine Probleme.
Thomas: Und da hilft es auch mal, einen externen zu haben, der sagt,
Thomas: das ist schön und gut, TechTab muss weg, keine Frage, Architektur muss gut sein.
Thomas: Aber was ist der nächste kleine Schritt, dass wir die Deadline halten?
Thomas: Einfach, dass wir als externe Berater den hiesigen Entwicklern helfen,
Thomas: ja, da pragmatisch voranzugehen, alleine den Tisch zu bringen.
Andy: Hast du dann die schon so überzeugt, dass manche von den Teams,
Andy: in denen ihr mitarbeitet, dann sich bei euch bewerben und du dann dort auch Mitarbeiter gewinnst?
Thomas: Das kam einmal vor, das darf ich dann natürlich nicht machen,
Thomas: da habe ich gesagt, hey, das kannst du bitte mit deinem Chef,
Thomas: weil wir können jetzt nicht irgendwelche Leute von euch abwerben,
Thomas: dann komme ich an Teufels Küche.
Thomas: Das kam einmal vor, das war auch alles abgesprochen, da waren nachher noch alle
Thomas: happy, Aber sonst würde ich das halt nicht machen.
Thomas: Da soll ja jeder für sich entscheiden. Aber ich will ja meinen Kunden nicht die Leute abgraben.
Thomas: Im Gegenteil, ich will, dass die glücklich sind, dass die Flughöhe kommen und
Thomas: vor allen Dingen, ganz blöd gesagt, dass wir uns überflüssig machen.
Thomas: Und das haben wir in vielen, vielen Fällen, dass sie sagen, hey Thomas,
Thomas: ihr habt einen super geilen Job gemacht, hat alles Spaß gemacht,
Thomas: wir brauchen euch nicht mehr.
Thomas: Das ist finanziell blöd für uns, aber das ist halt eine ehrliche,
Thomas: aufrichtige Arbeit. Wir sind jetzt hier fertig. Dann empfehlen die uns weiter
Thomas: und dann geht es auch weiter.
Andy: Du hast Spotify angesprochen, Thalia, DB. Ich sehe auf der Webseite noch Porsche und Flink gesehen.
Andy: Wie kommt man an solche Kunden ran? Jetzt gerade so bei einem Flink oder bei
Andy: einem Porsche, da denkt man, die haben ja mehr wie genug Entwickler.
Thomas: Total.
Andy: Wie kommt es trotzdem, dass die euch beauftragen?
Thomas: Was man nicht vergessen darf, ist, die haben einen Haufen guter Entwickler.
Thomas: Ist eine steile These, aber richtig, richtig, richtig gute Entwickler musst
Thomas: du auch richtig, richtig gut bezahlen und viele dieser Firmen tun das gegebenenfalls
Thomas: nicht und deswegen haben unsere Entwickler vielleicht auch mal einen anderen
Thomas: Fokus und eine andere Energie,
Thomas: um da reinzugehen und so ein Porsche ist ja auch riesig, das sind ja zehntausende Menschen,
Thomas: die haben nicht in jedem Projekt die Top-Leute und wenn sie die haben,
Thomas: brauchen sie vielleicht trotzdem mal mehr.
Thomas: Ich will es nicht anpassen und sagen, wir haben die besten Entwickler,
Thomas: das sind alles sehr gute Leute, keine Frage.
Thomas: Aber ich glaube einfach, dass mehr Talent am Markt gebraucht wird,
Thomas: als existiert. Das merke ich auch mit der Akquise, mit dem Mentoring, was wir da machen.
Thomas: Und dass es halt wichtig ist, zeitnah zu handeln und sagen, hey,
Thomas: ab Montag sitzt da einer für drei bis sechs Monate und eh du jemanden am Markt
Thomas: findest, dauert es halt drei bis sechs.
Thomas: Dass wir dann beim Überbrücken helfen. Und auch, dass unsere Leute halt hart
Thomas: spezialisiert sind, dass sie da vielleicht einen guten React-Entwickler sitzen
Thomas: haben, die aber einen React-Accessibility- Design-System-Experten haben und
Thomas: die sagen, davon gibt es wahrscheinlich in Deutschland fünf.
Thomas: So, wir haben einen, den brauchen wir jetzt aber und dann läuft das halt ab.
Andy: Aber der ist ja nicht nächste Woche gleich verfügbar, dann weißt du so kurzfristige Sachen?
Thomas: Es kommt drauf an, tatsächlich haben wir jetzt bei 15 Leuten immer so einen
Thomas: Lehrer von ein, zwei oder drei Leuten, die mal einen Monat rumsitzen,
Thomas: das ist eine riesengroße Mischkalkulation irgendwann,
Thomas: aber ich kenne jetzt auch ungelogen 300, 400 Freelancer mittlerweile so halbwegs
Thomas: gut und dass wir auch da die Projekte verteilen und Und bei vielen Entwicklern
Thomas: hört es dabei auf, dass sie sagen, dass sie Senior-Entwickler sind und fünf
Thomas: bis zehn Jahre Erfahrung haben. Und ich sage, da fängt es aber eigentlich erst an.
Thomas: Dann suchst du eine Spezialisierung innerhalb deines Stacks und versuchst,
Thomas: das, was du tust, reproduzierbar immer wieder zu machen.
Thomas: Und natürlich ist das langweilig. Aber zum Beispiel Porsche kam zu uns und meint,
Thomas: sie brauchen ein Design-System.
Thomas: Und jetzt haben wir jemanden, der hat schon drei Design-Systeme gebaut.
Thomas: Das wäre dann das vierte Mal. Natürlich ist das langweilig, aber es ist für
Thomas: Porsche eine sichere Wette, dass die das dann verwenden können.
Thomas: Und das wollen die halt haben.
Thomas: Und dann schauen wir halt, wie wir die Kapazitäten nutzen können,
Thomas: wie was funktioniert und dann geht das eigentlich ganz gut auf.
Andy: Hast du nicht bei den Corporates typischerweise so einen langen Sales-Cycle
Andy: oder bist du da jetzt in diesem, naja, was weiß ich, wir haben ja manchmal so
Andy: Beschaffungsabteilungen und da musst du eine Lieferantennummer bekommen und
Andy: was weiß ich was und dann ist der Weg schnell?
Thomas: Jein. Erstmal sehr gute Frage. Bei Corporates, ich glaube ein Drittel unserer
Thomas: Projekte sind Corporates, hast du diesen ewig langen Prozess.
Thomas: Und der ist bei uns auch nicht besser.
Thomas: Und was ich gemerkt habe, wenn da Druck ist und wenn da eine Person ist,
Thomas: die dich haben will, dann geht das auch schnell in zwei, drei Wochen.
Thomas: Wir hatten bei Porsche und der Deutschen Bahn einen Listing-Prozess von mehreren
Thomas: Monaten. Das geht mir typisch auf den Nerv.
Thomas: Wir haben aber auch gemerkt, wenn da jemand dahinter steht, der sagt,
Thomas: wir brauchen den aber in einem Monat, dann wird dann auch alles in Bewegung
Thomas: gesetzt, dass das in spätestens einem Monat durch ist.
Thomas: Und, das fand ich auch sehr interessant, wir hatten selbst als kleine UG das
Thomas: Listing bei der Deutschen Bahn, obwohl die eigentlich sagen,
Thomas: mindestens eine Million Umsatz bis drei.
Thomas: Also das geht alles, wenn du die richtige Person dahinter hast,
Thomas: die das machen will. Und viele schreckt das, ja, Corporate Listing, Preferred Supplier.
Thomas: Entweder du lässt dich von jemandem, der das ist tunneln, dann nimmt er halt
Thomas: seine 10%, du bist drin, oder du machst eine kleine Due Diligence mit denen
Thomas: durch und wenn der CTO oder eins unterm CTO dich haben will,
Thomas: dann wird das auch alles passieren.
Andy: Dann setzen die die Hebel in Bewegung, dass es funktioniert sozusagen.
Thomas: Selbst in Corporates.
Andy: Okay. Und hast du dann, also musst du da Akquise machen oder wechseln jetzt
Andy: die, die dich beauftragen, dann auch mal von Corporate zu Corporate und erinnern
Andy: sich ja an den Thomas und dann holen die dich rein?
Thomas: Also das auch. Tatsächlich mache ich jetzt gar nicht mehr so viel pro Aktivakquise,
Thomas: weil wir sehr viel aufgebaut haben.
Thomas: Und wie ich das aufgebaut habe, bringe ich jetzt anderen Leuten bei.
Thomas: Am Ende ist halt alles Netzwerk und alle sagen, ja, ich brauche Netzwerk,
Thomas: weil da steckt halt mehr dahinter. Du addest ja nicht random Leute auf LinkedIn
Thomas: und hofft, das funktioniert, sondern man kann das halt strategisch angehen.
Thomas: Und strategisch angehen heißt in dem Fall, du weißt, was du bieten kannst.
Thomas: Und das fängt bei einem Stack und Spezialisierung an.
Thomas: Und gehst dann zu dem, weißt, wer einen Pain hat, schreibst dich auf LinkedIn
Thomas: bestenfalls an, klappt zumindest bei mir sehr gut, und guckst doch,
Thomas: dass du in deinem Netzwerk präsent bist, selbst mit so wirklich kleinen Sachen,
Thomas: das ist ein absoluter Lifehack, wie einem WhatsApp-Status.
Thomas: Du brauchst dich im WhatsApp-Status, den sehen ein paar hundert Leute da,
Thomas: ein Drittel unserer Kunden drunter und sagen, hey Thomas, coole Urlaubsbilder,
Thomas: hey, lass mal Kaffee trinken gehen, vielleicht brauchen wir den nächsten App-Entwickler.
Thomas: Also es gibt ganz, ganz viele Möglichkeiten, warmes Netzwerk zu nutzen,
Thomas: neues Netzwerk aufzubauen, Projekte zu akquirieren.
Thomas: Ist ein riesengroßes Thema. Ich persönlich sehr viel Spaß dran.
Andy: Du hast ja jetzt das Thema Stundenlöhne auch ein paar Mal angesprochen.
Andy: Das würde mich jetzt interessieren noch, wie sowas dann abläuft.
Andy: Wenn du jetzt einen Entwickler da zwei, drei Monate auf ein Projekt hast,
Andy: musst du da dann besonders entgegenkommen oder ist das schon ein eher hochpreisiges Segment?
Thomas: Eher hochpreisig, wobei das natürlich relativ ist. Vor, lass mich lügen,
Thomas: zwei Jahren hatten wir Stundensätze von 100 bis 120 die Stunde, teilweise 140.
Thomas: Da habe ich auch gesagt, jeder meiner Mitarbeiter kann tendenziell bis 100.000
Thomas: Euro Jahresgehalt verdienen. Das wäre dann super aufgegangen.
Thomas: Innerhalb der zwei Jahre sind die Stätze aber von 100, 120 zu 80 bis 90,
Thomas: 95, 100 gedroppt, so im Mittel.
Thomas: Wir haben immer noch Projekte zu 100, 110, aber der Markt geht einfach sehr,
Thomas: sehr viel Talent her, sodass wir selbst bei allen Akquiseanstrengungen jetzt
Thomas: nicht reproduzierbar 120 die Stunde kriegen. Leider.
Thomas: Es ist auch ein bisschen schade, dass ich dann meinen Mitarbeitern nicht mehr
Thomas: die Gehaltsbehörden geben kann, die ich geben wollen würde.
Thomas: Meine ganz, ganz grobe Faustregel und Kalkulation ist, wenn du jemanden hast
Thomas: zu 80.000 Jahresgehalt, da fängt ein gutes Ziehen an, und du kriegst 80 Euro
Thomas: die Stunde für ihn bei 200 Tagen im Jahr,
Thomas: machst du ungefähr 3.000 Euro Gewinn pro Monat vor Steuern und allem.
Thomas: Das setzt aber voraus, dass du jetzt irgendwie ein günstiges MacBook-Kan kriegst
Thomas: im Leasingvertrag, dass du nicht riesengroße, teure Büros hast,
Thomas: dass Reisekosten mit abgedeckt werden, also was. Aber das ist die grobe Faustregel.
Thomas: Wir haben, das habe ich auch gemerkt, bei spätestens fünf Mitarbeitern eine
Thomas: riesengroße Mischkalkulation.
Thomas: Unsere besten Mitarbeiter haben
Thomas: nicht die besten Stundenlöhne und das geht dann einfach insgesamt auf.
Thomas: Das war damals auch für mich neu.
Thomas: Ich muss aber auch dazu sagen, wir haben dann Gehälter von 70 bis,
Thomas: keine Ahnung, 85, 90.000 mit Arbeitgeberanteilen und Sozialversicherungen.
Thomas: Dann hast du Kranktage, die mit reinkommen.
Thomas: Und am Ende funktioniert das halt alles als Konstrukt.
Thomas: Und zudem haben wir noch 5 bis 10 Externe immer nebenher beschäftigt,
Thomas: die auch nochmal 2.000 Euro Gewinn im Monat machen.
Thomas: Und da muss man sich drauf einstellen. Man kann günstige Entwickler ranschaffen
Thomas: und kann hoffen, dass man einen Stundensatz zu 70, 80, 90 kriegt.
Thomas: Ich würde aber eher sagen, es ist besser, gute Entwickler zu haben.
Thomas: Dann hat man weniger Steuerungsaufwand und Stundensätze von 100 und mehr anzuvisieren.
Thomas: Und ich habe auch gemerkt, weil
Thomas: viele sagen, ja, aber ich kriege auch Projekte zu 100 Euro die Stunde.
Thomas: Als Freelancer ist das einfacher als als Beratung.
Thomas: Und es ist halt eine Mischkalkulation. Fünf Leute zu 100 Euro die Stunde kriege
Thomas: ich locker hin, 15 nicht. So, das ist dann wirklich knapp drunter.
Thomas: Und musste ich auch erst lernen, aber das gehört dann einfach dazu.
Andy: Das heißt, die Projektlaufzeit ist dann schon eher länger, um sowas dann zu machen.
Thomas: Es kommt darauf an, wir hatten vor zwei Jahren immer so, ich glaube,
Thomas: mindestens die Hälfte der Projekte waren drei Monatsprojekte.
Thomas: Dann bist du halt die ganze Zeit mit beschäftigt, die Leute auszulasten und
Thomas: Akquise und Projekte zu machen.
Thomas: Jetzt mittlerweile gucke ich, dass es eher sechs Monate sind.
Thomas: Wir haben auch Jahresverträge. Jetzt muss ich aber auch schauen,
Thomas: dass meine Mitarbeitenden auf dem Projekt nicht langweilig würden.
Thomas: Wir hatten in den letzten zwei Jahren auch durch die Finanzkrise,
Thomas: die Finanzkrise und Wirtschaftskrise, auch Kunden, die pleite gegen Kunden,
Thomas: die nicht zahlen konnten, Kunden, die nicht zahlen wollten und ganz, ganz viel drumherum.
Thomas: Das ist richtig nervig, aber das gehört auch dazu.
Thomas: Und gleichermaßen ist es einfach ein,
Thomas: ich finde, als Unternehmer und als Geschäftsführer wächst man dann sowas.
Thomas: Und damals habe ich mich noch sehr geärgert. Da gehen uns gerade 50.000 Euro durch die Lappen.
Thomas: Das Gefühl, damals Drittel des Jahresgewinns. Jetzt denke ich mir so, ja, ist blöd.
Thomas: Das Schöne ist aber auch, ich habe Mentoren, die machen 10, 20 und teilweise 100 Millionen Umsatz.
Thomas: Ich merke einfach, die Nummern werden immer größer. Wenn man kam zu mir,
Thomas: der hat sich letztens verzockt, kostet ihn jetzt 1,2 Millionen. Ist ärgerlich.
Thomas: 1,2 Millionen. Das haben wir nicht mal als Gewinn.
Thomas: Das ist ärgerlich. Aber es wird immer größer und man muss damit wachsen,
Thomas: weil sonst ärgerst du dich die ganze Zeit.
Thomas: Und ich glaube, bei vielen Freelancern, die dann selbstständig oder die unternehmerisch tätig werden,
Thomas: Die müssen sich dann daran gewöhnen, dass wir nicht mal 10K durch die Lappen
Thomas: gehen. Ist das blöd, aber es geht halt weiter. Weil sonst kommst du vor lauter
Thomas: Sorgen nicht mehr ins Schlaf.
Andy: Ja, da gebe ich dir recht. Du hast dir schon erzählt, die Zahlen.
Andy: Drei Millionen oder dreieinhalb jetzt dann mit 16 Leuten wahrscheinlich.
Andy: Aber bist du bei über 200 pro Mitarbeitenden?
Thomas: Jein. Ich rechne pro Person aktuell 140 bis 160 Umsatz.
Andy: Okay.
Thomas: Ich selbst hole noch wahrscheinlich eine Viertelmillion rein durch Beratung.
Thomas: Und wir haben ja noch Freelancer, die Umsatz reinholen, aber jetzt nicht so
Thomas: margenträchtig sind. Und wir haben auch noch zwei kleine Produkte.
Thomas: Aber ich denke mal so, 140 bis 160 pro Mitarbeiter sollte es eigentlich sein.
Thomas: Auch hier wieder Mischkalkulation.
Thomas: Wir hatten zeitweise mal jemanden, der war ein halbes Jahr ohne Projekt.
Thomas: Das kommt alles vor. Dann habe ich mich damals mal mit Akquise beschäftigt und
Thomas: wir hatten auch, als ich dann von 5 auf 15 skaliert bin, fing die Krise an und
Thomas: dann hatte ich von den 15 Leuten 6 rumsitzen für teilweise 3 Monate.
Thomas: Das war eine richtig harte Zeit. Das kommt alles vor und jetzt sind wir quasi wieder auf Kurs.
Andy: Und da hast du aber angefangen, dann Produkte zu bauen selber in der Zeit,
Andy: wo die kein Projekt hatten?
Thomas: Ja, also zwangsläufig auch noch Weiterbildung, Zertifizierung,
Thomas: also was Produkte anbelangt, ist eigentlich ein schwieriges Thema,
Thomas: weil viele Entwickler denken immer, sie bauen sich einen Sass,
Thomas: der generiert ihnen ein paar tausend Euro im Monat.
Thomas: Ich bin da nebenher noch als Investor und Business Angel tätig.
Thomas: Ganze Startups scheitern daran und haben siebenstellige Budgets.
Thomas: Das passiert nicht nur heute auf morgen.
Thomas: Wir haben ein Videospiel rausgebracht, ein VR-Game, Flying Hero VR.
Thomas: Da fliegst du als Katze durch einen Iron Man Suit durch die Gegend.
Thomas: Das Ding hat uns in drei Monaten 50.000 zum Bauen und Marketing gekostet und
Thomas: hat jetzt nach vier Jahren 52.000 eingespielt und hat im Monat noch 300, 200 Euro Revenue.
Thomas: Also alle denken immer, man baut ein Produkt und das skaliert ohne Ende. So ist dem nicht.
Thomas: Product-Heist-Service ist
Thomas: gegen ganz gut, wo man halt einen Clean-Code-Check verkauft, also sowas.
Thomas: Sachen, die zur Hälfte automatisiert sind, die aber Manpower erfordern,
Thomas: obwohl das Ergebnis gut ist.
Andy: Okay, verstehe. Und das Spiel, das ist das für die Meta-Brille?
Thomas: Ursprünglich wollten wir die für die Oculus Quest 1 rausbringen,
Thomas: haben uns ein paar Mal drauf beworben, rausgefunden, der Store ist eigentlich
Thomas: closed, obwohl es offiziell nicht ist, haben es dann auf Steam gelauncht,
Thomas: aber auch gemerkt, es ist sauschwierig und Marketing ist die Hälfte,
Thomas: egal wie gut oder schlecht das Produkt ist.
Thomas: Deswegen einfach mal eine Software rausbringen und damit ein paar tausend Euro
Thomas: im Monat dauerhaft verdienen, ist nicht so einfach, wie viele denken.
Andy: Ja, verstehe. Und um noch kurz die Entwicklerthematik abzuschließen,
Andy: hast du bekommen die da erfolgsbasiert auch Prämien dann bei dir?
Thomas: Ja, also auslastungsbasiert. Man muss dazu sagen, die Auslastung steht und fällt mit unserer Akquise.
Thomas: Ich sage dann aber auch, okay, da können wir halt ein bisschen extra Urlaub
Thomas: vereinbaren. Die Leute können an Themen arbeiten, worauf sie Lust haben.
Thomas: Es ist ein schwieriges Thema, aber gleichermaßen sind alle Leute im Team glücklich
Thomas: und freuen sich auch mal, wenn sie mal eine Woche oder zwei Leerlauf haben und
Thomas: mal gechillt haben, ein paar Sachen machen können, auf die sie Lust haben.
Thomas: Das muss halt für alle passen. Und gut, Gehälter sind es halt trotzdem noch.
Andy: Und wenn sie ein Folgeprojekt, was weiß ich, jetzt in ihrem aktuellen Projekt
Andy: dann heranschaffen, weil sie eben so eine gute Arbeit machen,
Andy: gibt es da irgend so eine Prämie oder sowas?
Thomas: Ja, also tatsächlich haben wir da ein paar kleine Premium-Systeme.
Thomas: Ich glaube, der Rekord liegt bei 220% Bonusauslastung.
Thomas: Da muss ich halt, ich glaube, 8000 Euro mehr bezahlen.
Thomas: Aber das freut mich, weil die Firma verdient. Und ich bin sowieso der Meinung,
Thomas: das soll jeder Geschäftsführer sein, wenn deine Mitarbeiter was zum Firmenerfolg
Thomas: beitragen, dann lass sie auch teilhaben.
Thomas: Deswegen werde ich jetzt nach und nach den Leuten, die ein paar Jahre dabei
Thomas: sind, auch eine Gewinnbeteiligung geben.
Thomas: Ja, einfach weil, wenn die Firma Gewinne macht, sollen meine Mitarbeiter was
Thomas: davon haben. Das soll nicht auf mich gehen.
Andy: Da ist, glaube ich, auch wieder ein Mehrwert im Vergleich zu anderen Firmen,
Andy: wo sie beschäftigt sind und dann bleiben sie vielleicht auch eher da.
Thomas: Richtig.
Andy: Du hast hier auf der Webseite auch stehen, deutsche Devs mit Ownership.
Andy: Das hast du ja vorhin schon mal kurz angesprochen.
Andy: Das ist zum Beispiel was, was ich erlebt habe dann in einem Corporate bisher,
Andy: dass das Ownership von extern eben nicht da ist.
Andy: Wir hatten mal, war mal bei einem Automobilbauer und da hatten wir früher nach
Andy: Wasserfall entwickelt, auch mit Externen, da wurde immer die Deadline eingehalten.
Andy: Und wenn du 60 Stunden gearbeitest, also 70 Stunden oder sowas,
Andy: das Produkt wurde rechtzeitig fertig und dann sind wir, als ich dort war,
Andy: auch schon 15 Jahre her oder so, zu Scrum geswitcht und alles wird agil und
Andy: dann wurden Features rausgestrichen, weil sonst halten wir ja die Deadline nicht
Andy: und dann wird nicht committed auf was für ein,
Andy: ja, was das Endergebnis ist.
Andy: Und dann, ja, waren Enttäuschungen groß, weil Features, die angekündigt waren,
Andy: eben zur Deadline nicht mehr gekommen sind.
Andy: Das war so jetzt meine Beobachtung, auch mit dem Thema, dass eben das Ownership nicht da ist.
Andy: Das würde mich jetzt interessieren, wie du das siehst heute und wie du das so
Andy: erlebst, weil du jetzt das explizit auch auf der Landingpage stehen hast.
Thomas: Das ist ein sehr wichtiges Thema, weil ich mich auch gefragt habe,
Thomas: wie viele Unternehmen, hey, was ist unsere Mission, was ist unsere Vision,
Thomas: was sind unsere Werte, all sowas.
Thomas: Und auch wenn es in vielen Fällen so ein bisschen Marketing blablabla ist,
Thomas: war das Wort hier, für was stehen wir eigentlich?
Thomas: Wir sind Premium-App-Deaf-Experts, das sagt jeder.
Thomas: Man dachte mir, okay, was macht uns denn wirklich aus? Und natürlich sind wir
Thomas: alle auf einem sehr guten Level.
Thomas: Aber was ich wirklich wichtig finde, wonach ich die Leute auch ausgewählt habe,
Thomas: ist, dass die Leute mitdenken über den Tellerrand hinaus und sagen,
Thomas: um das Projekt nach vorne zu bringen, ist das am wichtigsten.
Thomas: Das sind keine Code-Monkeys, die stumpf Sachen anarbeiten, sondern Leute,
Thomas: die sagen, ich will, dass der Kunde am Ende glücklich ist und ich will,
Thomas: dass das Projekt vorankommt, auch wenn es mal heißt, dass man eine kritische Stimme äußern muss.
Thomas: Und ich finde, Ownership ist das, was das trifft. Es gibt immer das Klischee
Thomas: von irgendwelchen indischen, ukrainischen Firmen und die können auch gerne einen
Thomas: guten Job machen, keine Frage.
Thomas: Aber da wird halt stumpf abgearbeitet und ganz am Ende fällt irgendwas herunter.
Thomas: Deswegen haben wir auch gesagt, okay, wir gehen in Projekte rein,
Thomas: unsere Leute denken mit und gucken, dass das Projekt vorankommt,
Thomas: dass sie eben nicht nur stumpf machen, sondern hinterfragen.
Thomas: Das kam auch einmal vor, da hatten wir ein Projekt, da waren,
Thomas: ich glaube, 90% Code-Coverage mit Unit-Tests gefordert und die Deadline wurde nie eingehalten.
Thomas: Mein einer Entwickler meinte von mir, hey, das ist eigentlich ziemlicher Quatsch.
Thomas: Code-Qualität in allen Ehren, aber auf Biegen und Brechen Code-Coverage,
Thomas: egal wie kritisch das Projekt ist, hindert dich.
Thomas: Und dann meine ich, okay, dann quatsch doch mit dem, dass sie das 10,
Thomas: 15 Prozent runtersetzen.
Thomas: Ich stehe hinter dir, stelle dich dafür ein, das wird passen.
Thomas: Dem einen Kunden hat es nicht gepasst, auch wieder politisches Thema.
Thomas: Aber viele anderen Kunden sagen, hey, das ist cool.
Thomas: Zum Beispiel auch, es gab ja damals hier die Corona-Bahn-App, diese Luca-App.
Thomas: Freund von mir ist der CTO. Er meinte, Thomas, wir haben Crash-Rates von 8 Prozent
Thomas: und schlechte Bewertungen.
Thomas: So, wir haben hier einen Experten, den nimmst du drei Monate ins Team,
Thomas: der baut die ganze Zeit Unit-Tests und wird dir das alles stabilisieren.
Thomas: Und tatsächlich wollten die ihn im Team dazu bekehren, dann Features zu entwickeln,
Thomas: wo ich meinte, wir stehen dahinter, dass das das Problem ist und dass das gefixt werden muss.
Thomas: Dann wurde es auch wirklich gut. Das heißt, wirklich hinter dem zu stehen,
Thomas: was man für richtig hält, die Erfahrung mitzunehmen und dass wir eben nicht
Thomas: nur Leute sind, die halt stumpf abarbeiten, sondern die halt im Projekt mitdenken.
Thomas: Das Schöne ist, ich als Geschäftsführer habe relativ wenig Aufwand mit meinen
Thomas: Mitarbeitern, weil alle mitdenken und, sag mal, selbstversorgend und selbstmanagend
Thomas: sind. Das finde ich auch sehr stolz.
Thomas: Und das macht es halt, ich sag mal, ein sehr gutes Team, eine sehr gute Leistung
Thomas: beim Kunden und vor allen Dingen auch, ich sag mal, ein stressfreies Leben für
Thomas: alle Beteiligten. Und das ist ja das, was zählt.
Andy: Du bist ja dann irgendwie auf der Reise mit OneCode auf die Idee gekommen,
Andy: noch das Thema Freelancer-Mentoring anzubieten. Wie heißt das Projekt?
Thomas: RichDevPourDev.
Andy: Wie bist du auf den Namen gekommen?
Thomas: Es gibt ein sehr bekanntes Finanzbuch, was um Assets geht von Robert Kiyosaki, Rich Dad, Poor Dad.
Thomas: Und ich habe das Gefühl zehnmal gelesen und wollte ursprünglich vor fünf Jahren
Thomas: RichDevPourDev mal als Buch ausbringen.
Thomas: Habe aber gemerkt, so Buchschreiben ist nicht mein Ding.
Thomas: Aber ich habe schon damals, jetzt die letzten zehn Jahre Leute gementort.
Thomas: Erst einmal unentgeltlich und ohne roten Faden. Und vor einem Jahr kam dann
Thomas: so der Change, wo zwei Leute vor mir standen und meinte, ich habe da Bock drauf, bring mir das bei.
Thomas: Und ich so, ja, ist doch nur Projektakquise und ist doch nur eine eigene Agentur
Thomas: aufbauen, das ist doch trivial.
Thomas: Bis ich gemerkt habe, so ganz trivial ist es nicht. Und ich habe jetzt sogar
Thomas: Leute, die wollen mit mir reden und meinen, dass es trivial ist.
Thomas: Und ich aber sagen kann, es gibt so viele Details, an die du jetzt nicht denkst,
Thomas: Die werden nicht richtig Geld kosten und letzten Endes erkläre ich den Leuten,
Thomas: wie ich das mit OneCode gemacht habe und wie meine Erfahrung ihnen weiterhelfen
Thomas: kann und habe dann das auch alles in 100 beziehungsweise 150 Themen gepackt
Thomas: und habe gemerkt, das baut aufeinander auf, das ist schlüssig.
Thomas: Am Ende ist es immer noch sehr, sehr individuell, weil jeder steht woanders.
Thomas: Aber es geht einfach darum, als Freelancer erstmal eine gute Auslastung zu erreichen,
Thomas: gut bezahlte Projekte zu haben und so realistisch 160, 170, 180k zu machen bis
Thomas: zu 200 und danach das Ganze über Mitarbeiter zu hebeln bis zu so einer Million Umsatz.
Thomas: Weil effektiv mache ich den ganzen Tag nichts anderes und freue mich,
Thomas: das anderen beizubringen und freue mich auch, wenn die ihren ersten Mitarbeiter
Thomas: nehmen oder merken, wie Projektakquise funktioniert.
Andy: Ich habe gesehen, es gibt die zwei Pakete, die hast du angesprochen.
Andy: Freelancer 200k, Unternehmer eine Million.
Andy: Freelancer-Paket sind drei Monate, Unternehmer sechs Monate.
Andy: Wie muss ich mich da qualifizieren?
Thomas: Tatsächlich ist es mittlerweile so, dass Freelancer-Paket, sage ich,
Thomas: drei bis sechs Monate, einfach weil Leute dazwischen kommen.
Thomas: Unternehmer-Paket sechs bis zwölf, muss ich nochmal updaten.
Thomas: Ich habe wahrscheinlich jeden Tag ein, zwei, drei Calls, wo die sagen,
Thomas: hey, ich habe da Bock drauf und ich will damit starten.
Thomas: Und ich schaue immer, wer hat das Potenzial zu einer Erfolgsstory.
Thomas: Wir haben gemerkt, zum Beispiel iOS- und Android-Entwicklung geht ein bisschen
Thomas: schwieriger, besonders iOS-Entwicklung, weil da eine Nische zu finden,
Thomas: wo man wirklich sagt, das braucht der Markt, ist sauschwierig.
Thomas: Als Frontend, als Backend-Entwickler, als Data-Engineer, whatever,
Thomas: es ist erstaunlich einfach.
Thomas: Es geht dann momentan darum, einen Mehrwert im Projekt zu schaffen,
Thomas: der mehr ist, als ich schrubbe irgendwelche Jira-Tickets als Entwickler.
Thomas: Und dann gucke ich, welches Potenzial bringen die Leute mit,
Thomas: welches Mindset bringen sie mit, haben die da wirklich Bock drauf und passt das?
Thomas: Weil was ich nicht will, ist, dass da jemand startet, wir beide Zeit aufbringen
Thomas: und die Leute am Ende halt unzufrieden sind, einfach weil es sofort noch gepasst hat.
Thomas: Und interessanterweise meinte ich vor einem Jahr auch noch, ja,
Thomas: ich muss mal schauen, ob wir die Kapazitäten haben.
Thomas: Jetzt haben wir halt eine Warteliste bis April nächsten Jahres gefühlt und ich
Thomas: muss halt schauen, wie ich wirklich aufnehmen kann, weil auch mein LinkedIn-Content
Thomas: irgendwie größer geworden ist als sowas.
Thomas: Und ich gesagt habe, ich will die 1-zu-1-Betreuung sicherstellen,
Thomas: weil das ist das, was es ausmacht.
Thomas: Es gibt noch andere Konkurrenten am Markt, die können das auch größer und besser,
Thomas: aber nicht gut betreut und auch nicht auf Entwickler gemützt.
Thomas: Deswegen sage ich, nur das, gut betreut am Beispiel vom OneCode und eben nicht,
Thomas: dass ich jemand bin, der sagt, ich bringe dir das bei, ohne es selbst gemacht
Thomas: zu haben, sondern ich mache seit fünf, sechs Jahren nichts anderes.
Andy: Wie ist dann der Ablauf? Man bucht das Gespräch mit dir, ich verlinke es ja
Andy: auch auf jeden Fall und dann schaust du dir an, passt es zu mir und ist das was, wo ich helfen kann?
Thomas: Genau, für gewöhnlich versuche ich den Leuten erstmal so ein Gespräch mehr bei
Thomas: zu geben und sagen, hey, das ist der Plan, das würde ich dir raten.
Thomas: In vielen Fällen kann ich den Leuten schon mal sagen, was gut funktioniert und was nicht.
Thomas: In einigen Fällen probieren die Leute dann einfach Erdmeidding aus,
Thomas: freuen sich ein paar Monate später, dass es funktioniert, oder sagen,
Thomas: hey, ich will aber, dass du mich dafür in die Hand musst, dass wir das gemeinsam machen.
Thomas: Und auch, dass die Leute auf unser Netzwerk bei RicherFBudoff zugreifen können.
Thomas: Da hat sich mittlerweile sogar ein kleiner Projektmarkt entwickelt.
Thomas: Gibt es halt wöchentlich so drei, vier, fünf Projekte.
Thomas: Und Leute wollen mir jetzt schon Geld bezahlen, nur dass sie in Slack bei uns
Thomas: reinkommen. Das ist natürlich eine Community.
Thomas: Das ist halt in jedem Unternehmen.
Thomas: Und dann geht es halt darum, diese 100 Themen durchzuarbeiten und ich sage mal,
Thomas: eine Nische als Entwickler zu finden, die der Markt wirklich braucht.
Thomas: Weil du willst dich nicht hinstellen und sagen, ich mache jetzt Backend-Entwicklungen im Paketpreis.
Thomas: Das bieten viele an. Aber wenn du jetzt sagst, ich mache iOS-Entwicklungen für
Thomas: IoT und ich habe hier zwei Case-Studies, dann schreibst du halt zehn Unternehmen
Thomas: an, davon zehn Mitarbeiter, wirst wahrscheinlich, lass mich lügen,
Thomas: 40, 30, 40 Replies haben, 20 gute Konversationen, 5 Videocalls und ein, zwei Abschlüsse.
Thomas: Das ist effektiv das Ding, damit das funktioniert.
Thomas: Weil ich habe damals auch OneCode bei ganz vielen Leuten gepitcht,
Thomas: 1000 Leute angeschrieben, vielleicht ein Projekt bekommen. Jetzt schreibe ich
Thomas: 100 bis 200 Leute an und habe ein bis zwei Projekte.
Andy: Aha. Und der Ablauf ist, ich schaue mir ein Video an oder ist immer alles ein
Andy: One-to-One, weil du jetzt das Thema Themen angesprochen hast und ich schaue
Andy: mir eine Präsentation an.
Thomas: Tatsächlich habe ich das in 100, 150 Videos verpackt. Ich will jetzt nicht sagen,
Thomas: dass es ein Videokurs ist, weil das fängt damit erst an.
Thomas: Ich werde euch immer das Gleiche erzählen, weil am Ende gibt es einen roten
Thomas: Faden, auch wenn es individuell ist.
Thomas: Und zu sagen, schau dir die Videos an, wir machen dann die Aufgaben zusammen.
Thomas: Die halt sind wir analysieren Projekthistorie, wir schauen nach,
Thomas: auf was hat die Person Lust, welche Interessen hat sie, welche Spezialisierung innerhalb der Welt.
Thomas: Stacks, dann auch aus dem, was wir von anderen gelernt haben,
Thomas: welche Sachen am Markt gehen denn überhaupt gut und welche nicht und bauen dann
Thomas: damit verschiedene Thesen auf, um herauszufinden, womit können wir auf LinkedIn
Thomas: oder im Netzwerk hausieren gehen und vertesten.
Thomas: Und das Schöne ist, sobald du eine valide Positionierung erarbeitet hast,
Thomas: macht es erheblich einfacher.
Thomas: Dann schreibst du 100 Leute an, die sagen, das ist ein cooles Thema, lass mal sprechen.
Thomas: Damals dachte ich immer, dass ich ein krasser Sales-Typ bin,
Thomas: wenn ich da 10 Gespräche führe und 5 Abschlüsse habe.
Thomas: Später habe ich gemerkt, wenn ich da zehn Leute sitzen habe,
Thomas: die einen App-Entwickler brauchen, dann wäre es schwierig, die nicht abzuschließen.
Thomas: Und da normale Entwickler jetzt am Markt gar nicht mehr so gefragt sind,
Thomas: geht es halt darum, etwas zu finden, was dich der Konkurrenz gegenüber abhebt,
Thomas: was eine Nische ist. Man kann sich auf zwei Nischen spezialisieren, wenn man um den will.
Thomas: Und dass man da eben auch Stundensätze von 100, 120 verlangen kann,
Thomas: einfach indem man den Mehrwert vorrechnen kann.
Thomas: Und ich habe nochmal ein Video gemacht, weil viele mal Beispiele haben wollen.
Thomas: 40 Beispiele, die wir jetzt auf so einen Kurs haben,
Thomas: An Positionierung, was am Markt erprobt funktioniert, was mehr ist es als ich
Thomas: bin nur ein Senior-Entwickler und womit du halt reproduzierbar in Aufträge kommst.
Andy: Okay, das heißt, wenn ich mich dafür interessiere, schreibe ich mich da an,
Andy: dann sprechen wir, du schaust, ob es passt, dann komme ich rein,
Andy: schaue mir den Content an, dann machen wir One-on-Ones, dann gibt es eine Community,
Andy: wo ich einen Mehrwert habe, dann auch nachdem die Phase vorbei ist, da bleibe ich dann drin?
Thomas: Also tatsächlich, ich kenne viele, die haben so ein Subscription-Modell, also Quatsch.
Thomas: Ich will das ja auch primär machen, den Leuten zu helfen, um eine Community aufzubauen.
Thomas: Ich will natürlich auch, dass wir halt ein finanzielles Commitment dahinter
Thomas: haben, weil in vielen Fällen merke ich, dass das halt wirklich psychologisch wichtig ist.
Thomas: Für mich ist es so, OneCode ist quasi die Cash Cow und ich verdiene meinen Lebensunterhalt
Thomas: damit und Richard Pudiff ist halt eher so das Beiwerk.
Thomas: Und da geht es einfach darum zu schauen, okay, wie können wir das für die Person
Thomas: erarbeiten? Und vor allem, wie können wir uns erstmal kennenlernen?
Thomas: Weil das ist eigentlich so das A und O.
Thomas: Und ich habe jetzt wahrscheinlich schon mit 200 Leuten gesprochen und die Hälfte
Thomas: hatte Interesse und da von der Hälfte konnte ich halt Platz anbieten. Muss einfach schauen.
Andy: Okay. Und was kostet mich das, wenn ich mitmachen würde?
Thomas: Tatsächlich kommt es immer darauf an, je höher die Nachfrage ist,
Thomas: desto mehr muss ich die Preise halt erheben, um rauszufiltern.
Andy: Oh, was für ein Problem.
Thomas: Ja, aber es gibt auch Leute, wo ich sage, es wird vergleichsweise wenig Aufwand,
Thomas: dann kann ich halt individuell besser Preis vereinbaren.
Thomas: Ich sage immer, dass die Leute in meinem Kurs nach drei Monaten Return on Investment
Thomas: haben, sodass wenn sie sich Mitarbeiter nehmen, halt wissen,
Thomas: so ein Mitarbeiter bringt im Monat 3.000 Euro Gewinn, oder dass wenn sie ein
Thomas: neues Projekt haben, im Monat 1.000 Euro mehr daran verdienen,
Thomas: Plus Minus, dass dann so nach drei bis sechs Monaten der Return of Investment
Thomas: ist, weil es soll sich ja auch für die Leute im Kurs ein Bit belohnen.
Thomas: Das ist bei einigen sogar nach so vier bis sechs Wochen der Fall.
Thomas: Es gab mal zwei, die haben dann ein Projekt bekommen, haben von 80 auf 100 die Stunde geupgradet.
Thomas: Ich meinte, hey Thomas, war cool, läuft, danke. Ich so, du weißt jetzt, wie es funktioniert.
Thomas: Lass uns doch weitermachen. Lass uns die Projekte, die du akquirierst,
Thomas: dann andere Freelancer weiterverkaufen, weil dann fängt der Spaß ja an,
Thomas: auch mit Mitarbeitern, Unternehmertum.
Thomas: Da gibt es auch ganz, ganz viele Möglichkeiten, Firmenkonstrukte aufzusetzen,
Thomas: Steuern zu sparen, weniger arbeiten zu müssen, Product-Has-Service zu haben,
Thomas: einen Stundensatz zu hebeln.
Thomas: Da gibt es ganz, ganz, ganz, ganz viel und viele machen dann ihre 150,
Thomas: 170 und hören auf, obwohl der Spaß da erst anfängt.
Andy: Was reicht denen dann, meinst du?
Thomas: Ja, leider.
Andy: Für mich hört es sich da so ein bisschen so an, du hast ja jetzt angesprochen,
Andy: OneCode ist die Cash Cow und das andere hört sich aber so ein bisschen nach
Andy: Passion an auch, dass du das gerne weitergibst, was du selber gelernt hast. Ist es?
Thomas: Tatsächlich ja, weil ich habe mich gefragt im Zuge dessen, dass mein Sohn im
Thomas: Dezember geboren wurde, was mache ich eigentlich in meinem Leben und OneCode ist cool,
Thomas: aber das funktioniert an sich, wie gesagt, ich habe da eine 5-Stunden-Woche
Thomas: mit und ich habe immer Spaß an diesem Mentoring gehabt, meinte,
Thomas: ich will das jetzt mal in den roten Faden packen und da mal was Sinnvolles aufbauen
Thomas: und ich habe halt einen unheimlichen Spaß dran, wenn Leute merken,
Thomas: Projektakquise ist kein Ding,
Thomas: Mitarbeiter einstellen ist kein Ding, Product-Test-Service ist jetzt nicht so
Thomas: das Ding, das ist einfach schön, das nochmal neu zu sehen, weil ob ich mir jetzt den 16., 17.
Thomas: Mitarbeiter nehme, das ist cool, aber da fehlt so das Erfolgserlebnis,
Thomas: aber anderen dazu zu helfen, macht Spaß und ich hatte letztes Jahr im Maschinenbau
Thomas: auch ein Product-Test-Service gelauncht und auch wenn in diesem Bereich sehr viel Geld liegt,
Thomas: war das so ein, ich stehe nicht morgens auf und sage, boah, geil, Maschinenbau.
Thomas: Aber ich stehe morgens auf und sage, geil, ich helfe meiner Community und wir
Thomas: machen da richtig geiles Zeugen. Das sind so schöne Gespräche und so viel Energie, was da rumkommt.
Andy: Wie stellst du sicher, dass diese Erfolge, die dir erzielen, nachhaltig sind?
Andy: Also können die dann auch nach einem Jahr mit dir nochmal einen Call buchen,
Andy: wenn es wieder nicht mehr so funktioniert?
Thomas: Ja, also das Ding ist, ich glaube, wenn man einmal weiß, wie es geht und das
Thomas: ein paar Mal reproduziert hat, ist es ein Selbstläufer.
Thomas: Ich sage den Leuten auch, den Invest, den sie da finanziell machen,
Thomas: das haben sie für die nächsten 10, 20 Jahre.
Thomas: Deswegen will ich auch Leute haben, die nicht sagen, ich will mal Freelancen
Thomas: ausprobieren, sondern die wollen committed, das von mir aus ihr restliches Leben übermachen.
Thomas: Und am Ende ist es halt ein, ich könnte natürlich sagen, es gibt so und so viele
Thomas: One-on-One-Calls oder whatever, aber ich habe ja da Spaß dran und ich will,
Thomas: dass die Leute erfolgreich sind.
Thomas: Dann gibt es welche, die haben weniger Betreuungsaufwand, welche,
Thomas: die haben mehr Betreuungsaufwand. Aber Hauptsache, wir kommen voran.
Thomas: Und tatsächlich habe ich, ich glaube, von den 40 Leuten schon mit 10 eine große
Thomas: Business-Partnerschaft, wo wir uns jetzt größere Projekte von einer viertelhalb
Thomas: Million hin und her schieben, einfach weil es sich halt super ergänzt.
Thomas: Und das ist halt so das langfristige Ding. Die Leute sind dann Teil der Community
Thomas: und sind Teil davon, dass wir alle zusammen großes Business machen und große
Thomas: Projekte machen und fast so eine Art
Thomas: mini-elitäre kleine Gemeinschaft in dem ganzen Freelancer-Kosmos und alle finden
Thomas: keine Projekte, finden es super schwierig und wir freuen uns,
Thomas: dass wir ein großes Business machen können.
Andy: Und euch gegenseitig helfen können. Ich verstehe. Hast du dann für RichDev,
Andy: PoorDev eine eigene Firma noch gegründet?
Thomas: Nee, wollte ich erst, aber effektiv ist es Teil vom OneCode,
Thomas: wir haben auch die WordMarketer für und alles.
Thomas: Kann ich vielleicht irgendwann mal rausgründen, aber lohnt sich buchhalterisch
Thomas: nicht und ja, kommt vielleicht irgendwann noch.
Andy: Wie ist da so generell dein Firmen-Setup? Du hast ja angesprochen vorhin,
Andy: dass du als UG auch angefangen hast.
Andy: Da hast du irgendwann die Umwandlung zu GmbH gemacht. Würdest du heute nochmal eine UG gründen?
Thomas: Tatsächlich habe ich es erstaunlich weit mit einer UG geschafft.
Thomas: Ich habe sogar Bewerber gehabt, die meinen, ich glaube dir nie im Leben,
Thomas: dass du 80.000 Euro Gehalt zahlst, wenn du eine UG hast.
Thomas: Ich bin einfach zu faul, das umzufirmieren.
Thomas: Und trotzdem haben wir schon, ich glaube, eineinhalb, zwei Millionen Umsatz gemacht mit der UG.
Thomas: Krass. Ja, okay, wir müssen uns jetzt mal hinsetzen, dann eine GmbH draus machen,
Thomas: haben auch eine Holding drüber gesetzt.
Thomas: Und ich glaube auch in Deutschland bist du mit einer Holding sehr gut unterwegs,
Thomas: hast dann irgendwie einen effektiven Steuersatz von, lass mich lügen,
Thomas: 33 Prozent, wenn du da ein paar Sachen ausschüttest.
Thomas: Ich bin sowieso ein großer Freund davon, Sachen sinnvoll abzusetzen,
Thomas: weil das ist ein Thema für sich.
Thomas: Da gibt es natürlich ganz andere Konstrukte mit Auslandsholdingen,
Thomas: also ein Quatsch, aber das ist dann sehr schnell sehr shady und unseriös,
Thomas: da hat mir niemand Bock drauf oder sollte zumindest nicht.
Thomas: Und ich kann auch sagen, nachträglich eine Holding drüber setzen ist vergleichsweise schwierig.
Thomas: Mein Steuerberater meinte, ja, Sie müssen einfach mal eine Viertelmillion vorschießen
Thomas: privat, dann mach mal das.
Thomas: Woher soll ich privat eine Viertelmillion nehmen? Was glaubt der,
Thomas: weiß ich, was ich verdiene?
Thomas: Und meinte aber auch, dann habe ich einen Steuergestalter gefunden,
Thomas: der meint, zahl mir 4.000 Euro und ich setze dann eine GmbH drüber und mache
Thomas: einen Anteilsaustausch. Ich so, bitte.
Thomas: Das geht, aber ich würde jeden dazu raten, von Anfang an zwei GmbHs zu gründen.
Thomas: Das sind auch nur, ohne Mist, zusammen 25k, weil du brauchst 12,5 so und 12,5 als Sicherheit.
Thomas: Und die 12,5, die du reinsteckst, kannst du dir als Kredit wieder zurückzahlen.
Thomas: Einfach das Auftreten, deswegen, wenn es nicht geht, dann halt zwei UGs und
Thomas: so schnell wie möglich halt zwei GmbHs draus machen.
Thomas: Wissenlich, das Geld ist immer noch in der Firma und du kannst es immer noch
Thomas: benutzen. Wusste ich damit nicht.
Andy: Ja, also, das ist auch so meine Erfahrung. Bei mir sind es aktuell zwei UGs
Andy: auch, aber ich habe gleich die Holding von Anfang an gemacht.
Andy: Ist aber auch schon immer was Nerviges einfach, weil man ja halt auch den doppelten Aufwand hat.
Andy: Du hast ein bisschen so angesprochen, ihr seid ja wahrscheinlich komplett remote
Andy: unterwegs. bei OneCode und du selber sitzt wo?
Thomas: In Berlin, bitte. Und ich hatte die ersten drei Mitarbeiter waren in Berlin.
Thomas: Von 15 sind jetzt, ich glaube, sieben in Berlin.
Thomas: Ich will doch eher Leute in Berlin finden, auch wenn die Projekte remote sind.
Thomas: Ich schaue immer, dass wir Kunden haben, wo wir mal eine Woche Onboarding haben
Thomas: für ein halbes Jahr, dass man da mal die Leute kennenlernt, mal einen kleinen
Thomas: Trip in die Stadt macht und die Firma halt Hotel und Co bezahlt.
Thomas: Es gibt viele Kunden, die jetzt nach Corona sagen, ja, wir wollen jetzt wieder Leute on-site haben.
Thomas: Das Beste war ein Werkzeughersteller aus dem Süden Deutschlands.
Thomas: Der meinte so, Thomas, aber die müssen jetzt eine Woche im Monat on-site sein. Ich so, warum?
Thomas: Na, damit die einen guten Job machen. Wir sind seit zwei Jahren bei euch,
Thomas: richtig? Ja. Wir machen seit zwei Jahren einen richtig guten Job. Ja.
Thomas: Warum auf einmal on-site? Naja,
Thomas: Corona ist ja vorbei. Ich lasse meine Mitarbeiter jetzt nicht antanzen.
Thomas: Und da ist auch das Wichtige, dass man nicht von Recruitern abhängig ist und
Thomas: nicht vom Projektportal in seiner eigenen Akquise macht. Weil dann kannst du halt verhandeln.
Thomas: Und wenn ich jetzt, keine Ahnung, fünf Anfragen habe und einer sagt,
Thomas: die müssen aber on-site sein, über das Onboarding hinaus, sage ich gerne,
Thomas: vielleicht finde ich den Freelancer dafür, aber meine Leute nicht.
Thomas: Was ich auch dazu sagen muss, wir verzichten tatsächlich auf ein Büro,
Thomas: wir haben eine WeWork-Mitgliedschaft, wollen uns eigentlich einmal im Monat
Thomas: da treffen oder mal was essen gehen, das spart unheimlich viel Geld und das
Thomas: kann ich dann wiederum ein Gehält erstellen.
Thomas: Wenn ich jetzt im Monat 10.000, 15.000 Euro für ein Büro ausgeben würde,
Thomas: das ist ja nicht unüblich, dann müsste jeder meiner Mitarbeiter ein Tausender
Thomas: weniger verdienen. Das ist ja Quatsch.
Thomas: Deswegen die Prioritäten ordentlich setzen, modernes Setup haben und,
Thomas: das habe ich auch gemerkt, viele Manager, Geschäftsführer, whatever,
Thomas: kommen dann damit, ja, aber dann weiß ich ja nicht, was die machen.
Thomas: Ich vertraue meinen Mitarbeitern. Solange die ihren Tagesfall schaffen,
Thomas: ist es mir auch egal, was die dann machen. Das passt alles. Der Kunde ist happy,
Thomas: ich bin happy, die sind happy.
Thomas: Und gerade als Entwickler sitzt du auch nicht straight acht,
Thomas: neun Stunden vorm Rechner. Du denkst dir anders nach. Du brauchst die Lösung.
Thomas: Das kann dir unter der Dusche kommen von dir aus.
Andy: Beim Spazierengehen, das ist auch meine Erfahrung.
Thomas: Ich finde, das shiftet jetzt wirklich und das shiftet auch dahin,
Thomas: dass die Corporates immer noch die guten Gehälter zahlen, mehr On-Site haben
Thomas: wollen, viele Entwickler dabei keine Lust drauf haben.
Thomas: Und das wird in den nächsten zwei Jahren ein echt großes Ding werden.
Andy: Da bin ich auch mal gespannt. Ich schreibe auch so ein Newsletter,
Andy: alles nur geklaut, heißt der.
Andy: Dann gibt es auch die Amazon-Thematik drin mit, dass die wollen,
Andy: dass die Leute nach Hause kommen
Andy: und was das, aber wie das bei den Mitarbeitenden ankam, ist echt krass.
Andy: So irgendwie 80 Prozent von zweieinhalb Tausend, die mitgemacht haben bei so
Andy: einer Umfrage, haben angekündigt, dass sie die Firma verlassen wollen.
Andy: Bin ich mal gespannt, ob sie dann auch wirklich durchziehen.
Andy: Das ist ja immer nur mal das andere Papier dann.
Andy: Aber hast du den Werkzeug Menschen überzeugen können, dass die Leute weiterhin remote arbeiten?
Thomas: Ich meine, die Folge wäre gewesen, dass sie sagen, okay, wir beenden die Zusammenarbeit
Thomas: nach zwei Jahren und richtig guten Content und Zeug, aber meinen dann auch,
Thomas: naja, sie brauchen unsere Expertise und jetzt sind wir, glaube ich,
Thomas: die einzigen, die da remote bleiben.
Thomas: Wir haben den dann tatsächlich noch in einen Freelancer reingesteppt,
Thomas: der ist dann von Berlin nach Stuttgart die Richtung so getingelt.
Thomas: Ja, aber wie gesagt, ich glaube, das wird sich in den nächsten zwei Jahren noch
Thomas: sehr, sehr, sehr, sehr wandeln und die Corporates müssen auch ein bisschen umdenken
Thomas: und vom Micromanagement und Zeitabsitzen halte ich sowieso gar nichts.
Andy: Wie organisiert ihr euch dann sonst? Habt ihr einmal in der Woche so einen Call,
Andy: wo alle zusammenkommen? Ist es mehr so asynchron oder wie macht ihr das?
Thomas: Es ist sehr asynchron. Ich habe mit jedem Mitarbeiter einen Mumfleet Jufix.
Thomas: Haben das ursprünglich mal B-Weekly gehabt, aber monatlich reicht.
Thomas: Und vor allem, ich sage immer, wenn sie mich brauchen, schreiben sie mich einen
Thomas: Slack an und ich bin am selben Tag oder am Folgetag noch verfügbar.
Thomas: Dann haben wir quasi ein technisches B-Weekly alle zwei Wochen,
Thomas: was zum Beispiel auch heute 11.30 Uhr gewesen wäre, wo ich aber auch meinte, wir haben keine Themen.
Thomas: Ich bin kein Freund von Bullshit-Themen, aber wir so, okay, wir skippen das
Thomas: Meeting, wenn wir keins brauchen, brauchen wir keins fertig und schauen dann
Thomas: halt, dass wir freitags eine Gaming-Runde haben, mittwochs so eine virtuelle
Thomas: Coffee-Break, einmal im Januar eine Vacation in Malaga, Mallorca, irgendwie so.
Thomas: Einfach, um die Leute zusammenzuhalten, um ihnen viele Freiheiten zu geben und
Thomas: dass jeder das machen kann, worauf er Lust hat, weil ich finde, das ist modern.
Andy: In der Woche Workation, oder wie läuft das ab?
Thomas: Meistens immer länger das Wochenende. Wir waren zuletzt in Malaga gewesen,
Thomas: am Strand, kleine Workshops, paar Sachen, ein bisschen Teamzusammenhalt.
Thomas: Das waren, glaube ich, die besten 10.000, 15.000 Euro, die ich hier ausgegeben
Thomas: habe. Da kommt man zusammen, entspannte Atmosphäre.
Thomas: Und das ist einfach so das, worum es ja geht.
Thomas: Dass die Leute Spaß haben, dass sie sich kennen. Dann freitags eine Stunde zocken,
Thomas: bezahlte Firmenkosten.
Thomas: Das ist einfach cool. Wer Bock hat, macht mit.
Andy: Was wird gezockt aktuell?
Thomas: Makeway. Das ist so Micromachines. mäßig rumfahren, Strecke bauen und sich fast
Thomas: wüst beschimpfen, aber es macht einfach Spaß.
Andy: Das gibt es auf Steam, das kenne ich nicht. Okay, muss ich mal anschauen.
Andy: Und es geht auf Mac wahrscheinlich, wenn ihr Macs habt, du hast ja angesprochen.
Thomas: Genau, aber wir haben alle Macs, außer die, also wobei, die hat ja die ja haben,
Thomas: ich glaube von 15 Leuten haben wir 12 Macs, drei haben noch einen Gaming-PC
Thomas: auf Firmenkosten und ein paar andere haben halt so noch einen Gaming-PC oder einen Steam-Deck.
Andy: Ah ja, auch nicht schlecht. Ein Steam-Deck dann von der Couch beim Zucken für
Andy: die Firma mitmachen, okay, geil.
Andy: Ja, ein bisschen würde ich noch kurz über Marketing sprechen.
Andy: Jetzt sind wir hier im Podcast.
Andy: Ich habe gesehen, du bist auch auf Konferenzen unterwegs und machst da Vorträge.
Andy: Was ist so dein Marketingkanal, LinkedIn? in?
Thomas: Ich habe lange, lange viel, viel Marketing ausprobiert und ich habe auch mit
Thomas: 20 Marketingagenturen zusammengearbeitet und immer gesagt, beweist mir,
Thomas: was funktioniert und dann irgendwie 10.000, 15.000 draufgeschmissen,
Thomas: gemessen und guckt, ob es klappt.
Thomas: Ich glaube, bei Softwareentwicklung, gerade weil das ja größte Summen sind,
Thomas: wir verkaufen jetzt nicht eine Webseite für Tausender, geht es nicht über Marketing,
Thomas: sondern über Vertrieb und Vertrieb auch als Foundersales, dass ich mit dem Manager
Thomas: in unserer Zielgruppe spreche,
Thomas: das geht viel über LinkedIn, auch viel über Berlin, über Netzwerk.
Thomas: Ich bin tatsächlich relativ selten auf Events, müsste ich mal häufiger machen.
Andy: In Berlin? Gibt es da wahrscheinlich jeden Tag welche?
Thomas: Ja, jahrelang immer mal gemacht, aber da kam wenig bei rum. Vielleicht war ich
Thomas: auf den falschen Meetups.
Thomas: Jetzt ist es so, ich habe in Berlin ein Netzwerk von 200 Leuten und Entscheidern,
Thomas: die ich gut kenne und treffe die einmal im Jahr. Dann ist man mit 200 Leuten auch schon gut bedient.
Thomas: Und ich hatte, das war auch eine coole Story, letztes Jahr, 2023,
Thomas: 200 Leute, ich dachte 202 genau, auf dem Essen eingeladen, zum Mittag oder zum Abend.
Thomas: Das war dann auch schon gefühlt meine ganze Freizeit und habe darüber dann aber
Thomas: auch Projekte akquiriert, weil ich mit den Leuten gegessen habe und gequatscht.
Thomas: Ich habe nicht gepitcht und war nicht salesy, aber die kennen mich und du willst
Thomas: ja am Ende, wenn du Vertrieb machst, den Leuten im Kopf bleiben.
Thomas: Sobald Leute sagen, ich brauche einen Android, iOS oder React-Entwickler, kommen die dann zu mir.
Thomas: Und das klappt über verschiedene Wege, das klappt auch gut über LinkedIn,
Thomas: sogar jetzt über LinkedIn-Content.
Thomas: Ich habe bestimmt drei Jahre irgendwie LinkedIn-Content gepostet, der kam aber nicht an.
Thomas: Ich habe mich dann teuer in ein LinkedIn-Mentoring reingekauft,
Thomas: habe LinkedIn verstanden,
Thomas: jetzt habe ich halt Beiträge, die machen 10.000, 20.000 Views und ich sage immer
Thomas: so, alle 15.000 Views kriege ich eine qualifizierte Anfrage und mache dann quasi
Thomas: Content und weiß, mit zwei Beiträgen die Woche kriege ich ein bis zwei Anfragen
Thomas: die Woche, ohne dass ich irgendwas machen muss.
Andy: 200 Leute zum Essen eingeladen heißt aber 200 verschiedene Einzeldates,
Andy: nicht 200 für einmal, macht ja keinen Sinn.
Thomas: Der Kalender war voll. Und meine Frau dann zwischenzeitlich auch so,
Thomas: kann ich mitkommen? Ich sage, ja komm mit, dann werden sie meine Geschäftspartner kennen.
Thomas: Würde ich jetzt nicht nochmal so mit Kind machen, aber das hat gut funktioniert,
Thomas: hat auch Spaß gemacht, hat auch ein paar Spesen erzeugt.
Thomas: Und dann musste ich meinem Buch halt die ganzen Bewertungsbeläge geben und da
Thomas: ist und da ist und hat sich das Projekt herausgelegt und das Projekt. Ja.
Andy: Und da ist nichts draus geworden, das gehört ja dann auch dazu, oder? Also ja.
Thomas: Manchmal, aber tatsächlich. Ich weiß, ich habe es gar nicht mehr auf dem Schirm.
Thomas: Ich glaube, es waren 10, 20 Projekte, die draus geworden sind, die auch größer waren.
Thomas: Und ich glaube, mit den 200 Mal Essen war es ungefähr eine Million Umsatz.
Andy: War ein gut investierter Mittagessen dann oder Abendessen. Echt. Okay.
Andy: Da hast du dann auch viel so Word-of-Mouth-Marketing. Also der Thomas hat gesagt,
Andy: hier, bla, quatsch doch mal mit dem Thomas.
Andy: So wie du es jetzt gesagt hast, bist du da dann über das Netzwerk am Start?
Thomas: Ja, also tatsächlich habe ich das Ganze am Anfang ganz, ganz viel gemacht.
Thomas: Das hat auch ausgereicht, um mich als Freelancer auszulassen oder mal die ersten
Thomas: drei, vier, fünf Mitarbeiter.
Thomas: Das war aber dann schwierig kalkulierbar. Und das war auch das vor zwei Jahren,
Thomas: wo mir halt der Hintern auf Grundeis ging.
Thomas: So dieses, das reicht halt nicht aus von wegen, ich kriege mal eine Empfehlung.
Thomas: Bei vielen Freelancern ist es ja so.
Thomas: Und dann habe ich gesagt, okay, ich muss es ausbauen. Das heißt,
Thomas: ich brauche nicht irgendein Netzwerk mit irgendwelchen Leuten,
Thomas: sondern ich brauche ein Netzwerk von Entscheidern.
Thomas: Und ich sage Leuten immer, wenn du, keine Ahnung, 100 CEOs als Kontakt hättest,
Thomas: wie schwierig ist deine Projektakquise?
Thomas: Sondern so, ja, aber habe ich nicht, natürlich nicht. Ich habe jetzt 200 Entscheider-Kontakte
Thomas: über viele, viele Jahre. Aber fang mit den ersten fünf an.
Thomas: Bau dir fünf C-Level-Senior-Manager-Kontakte auf. Geh mit denen essen,
Thomas: erklär denen, wer du bist, was du machst.
Thomas: Sei nicht zu salesy und mach das weiter und weiter.
Thomas: Natürlich werden genau solche Leute auf LinkedIn mit abertausenden Mails bombardiert.
Thomas: Ich kriege am Tag auch 30, 40 Mails von, ey, willst du mehr gewinnen und magst
Thomas: du keine Steuern? Also Bullshit.
Thomas: Und dann musst du halt die Person sein, die authentisch ist und dass die Leute
Thomas: dich kaufen und nicht mal unbedingt deine Leistung.
Thomas: Und als Unternehmer ist nochmal ein anderes Ding, weil die Leute vertrauen mir,
Thomas: dass meine Mitarbeiter gut leisten. Da muss man erstmal den Transfer schaffen.
Thomas: Und dann habe ich das halt nach und nach ausgebaut und weiß jetzt,
Thomas: ganz blöd gesagt, ich mache einen WhatsApp-Status. Den sehen dann irgendwie tausend Leute.
Thomas: Davon habe ich 300 meiner Kunden. Und davon sind 50 bis 100 vielleicht wakant
Thomas: für eine Stelle in den nächsten drei Monaten.
Thomas: Und dann kommen so Sachen wie Thomas, schöne Urlaubsbilder und so.
Thomas: Sag mal, habt ihr euch noch einen Android-Entwickler? Ich so, ach, jetzt wo du saß.
Thomas: Und alle so, ja, aber WhatsApp-Status ist ganz schön cheesy.
Thomas: Ja, ist es, aber es funktioniert und das ist halt ultraunterschwerlich und es
Thomas: ist einfach schön, dass ich nicht da hingehen muss und irgendwas pitchen muss.
Andy: Das heißt, du machst dann eher keine Kaltakquise mehr, sondern machst dann eher
Andy: so Aktionen und setzt auf das Thema Vertrauen.
Andy: Hast du dann im WhatsApp-Status einen Link auf einen LinkedIn-Artikel von dir drin?
Thomas: Nicht mal. Also wie gesagt, in vielen, vielen Fällen ist es im WhatsApp-Status
Thomas: immer was sehr, sehr, sehr Einfaches und was nicht mal als Business zu tun hat,
Thomas: mal es vielleicht was Mehrwert gibt.
Thomas: Tatsächlich habe ich bis vor, ich glaube, einem Jahr noch sehr viel Kaltakquise
Thomas: gemacht, einfach um es so zu lernen, dass ich es anderen beibringen kann.
Thomas: Und jetzt habe ich aber so viele Stammkunden aufgebaut, dass ich die Kaltakquise
Thomas: weniger brauche, aber das noch ab und zu mache, auch um den Leuten immer einen
Thomas: Kurs zu zeigen, wie es geht, am Anfang von Beispielen.
Thomas: Damit ich sagen kann, guck mal hier, ich habe hier folgende These,
Thomas: ich habe folgende Zielgruppe, ich habe folgende Pain. Jetzt schreibe ich hier 100 Leute an.
Thomas: Das kostet mich dann 15 Minuten halbwegs Copy-Paste-Nachricht,
Thomas: aber ein bisschen personalisiert auf die Firma.
Thomas: Dann versuche ich ungefähr zu messen, was kommt am Response rüber,
Thomas: wie sind die Dialoge und bringe den Leuten im Kurs bei, wie das am Ende aussieht.
Thomas: Und am Ende willst du halt qualifizierte Videocalls haben. Und wenn dir da fünf
Thomas: Leute gegenüber sitzen, die sagen, ich brauche deine Dienstleistung irgendwie,
Thomas: dann wirst du da mindestens einen Abschluss haben.
Andy: Mhm.
Andy: Hast du mit den C-Level-Kontakten, wenn es 200 sind, ich meine,
Andy: lesen die dann bei dir über die Kanäle das mit oder hast du irgendwie auch einen
Andy: Newsletter, den du dann schickst und so proaktiv auf die zugehst?
Thomas: Das nicht. Newsletter habe ich mal auf andere Sachen ausprobiert.
Thomas: Das ist aber auch dann wieder schon zu Salesy von wegen, ah,
Thomas: guck mal, hier, mehr Welt, damit ich beauftragt werde.
Thomas: Das ist halt alles die zwischenmenschliche Ebene und ich pflege gute Bekanntschaften
Thomas: mit denen, versuche die ja einmal im Jahr zu sehen und ich will nur,
Thomas: dass sobald die Leute das brauchen, was ich anbiete, was mein Netzwerk anbietet,
Thomas: dass sie zu mir kommen, weil sie mir vertrauen.
Thomas: Und dann reicht es halt auch schon, wie gesagt, einen profanen WhatsApp-Status
Thomas: zu posten, zu sagen, hey, ich habe geheiratet oder hey, ich bin im Urlaub oder whatever.
Thomas: Einfach, dass die Leute wissen, okay, Thomas existiert noch.
Andy: Jetzt bist du ja so irgendwie ein klassischer Bootstrapping-Case.
Andy: Gewachsen, gewachsen, gewachsen.
Andy: Jetzt hast du gemerkt, naja, mir reicht
Andy: es eigentlich, aber du machst viel Softwareprojekte, machst viel Beratung.
Andy: Ist es da schon vorgekommen? Keine Ahnung, kann ja jetzt auch eine größere Beratungsagentur
Andy: sagen, wir wollen den Thomas und sein ganzes Team haben.
Andy: Gab es da mal ein Angebot, dich zu übernehmen auch?
Thomas: Tatsächlich nicht. Es gab eine Sache, die war ein bisschen komisch.
Thomas: Ich habe über eine indische Firma eine Interviewanfrage bekommen,
Thomas: die gesagt hat, wir würden dich gerne für zwei Stunden interviewen, bezahlen dir 500 Euro.
Thomas: Okay, Vorkasse. Habe ich mit denen gemacht, dann hatten wir einen Videocall
Thomas: mit einer Amerikanerin und die meinten, wir würden dich gerne nochmal interviewen,
Thomas: diesmal vier Stunden für, ich glaube, 2000 Euro oder so.
Thomas: Ich so, okay. Und dann haben wir uns in einem Ritz-Karten nebenan getroffen
Thomas: und die nehme ich mal vier Stunden auseinander und frage mich über OneCode aus.
Thomas: Und mit einem ganz speziellen Fokus.
Thomas: Das war ein angenehmes Gespräch, das waren vier Damen, Anfang 30 irgendwie so
Thomas: und dann haben wir gequatscht und gequatscht. Die meinten, wo würde ich einordnen?
Thomas: Was bedeutet für dich Ownership? Wie strukturierst du OneCode?
Thomas: Es ging weiter und weiter und am Ende des Interviews, die so fast so noch Fragen,
Thomas: ich so jetzt mal ganz ehrlich, wenn ich es nicht besser wüsste,
Thomas: würde ich meinen, ihr seid von irgendeiner der Fangenfirmen,
Thomas: also so Facebook, Meta, Amazon, Google, Apple, seid ihr das oder nicht und was hat es auf sich?
Thomas: Die meinten, ja, wollten wir jetzt aufklären, wir sind von Google,
Thomas: wir führen ja Interviews mit unserer Community, all sowas. Und dann meine ich, okay ...
Thomas: Und warum? Wurde ich einfach nur zufällig ausgewählt aus, Google kennt Android, OneCode, whatever.
Thomas: Und die so, nicht ganz, Thomas, hier passiert nichts aus Zufall.
Thomas: Und dann sind die gegangen.
Thomas: Weirder Case, das war vor zwei Jahren, keine Ahnung. Ich meine,
Thomas: gut bezahltes Interview, hat auch Spaß gemacht. Aber ich glaube,
Thomas: jenseits dessen kam da nie was. Aber auch krasse Anekdote.
Andy: Ja, das ist interessant, hatte ich so auch noch nie erlebt. Was mir jetzt halt
Andy: einfällt, das Thema Acquihire, Das machen ja viele Firmen, wenn sie merken,
Andy: wir kriegen selber die Entwickler nicht ran.
Andy: Und dann kaufen wir uns ein Team und können mit dem halt viel schneller starten.
Andy: Ein eingespieltes Team dann auch. Aber das war noch nie ein Thema.
Thomas: Also ich meine, wir sind ja auch in verschiedenen Projekten,
Thomas: auch wenn wir uns miteinander austauschen. Das ist halt nicht so die klassische Agentur.
Thomas: Meine Freunde haben diesen Agentur-Exit-Case schon gemacht.
Thomas: Ich sage irgendwie, ich will, dass OneCode ein cooles Team ist,
Thomas: dass alle Spaß haben, dass alle gut Geld verdienen. Mal gucken,
Thomas: was in der Zukunft kommt.
Andy: Beim Bootstrapping gehören ja auch die Ups und Downs immer dazu.
Andy: Hast du auch Downs gehabt während der Gründungszeit?
Andy: Hast du dir mal überlegt, warst du kurz davor, das hinzuwerfen?
Thomas: Also in der Gründungszeit vor sechs Jahren war noch alles sehr, sehr einfach.
Thomas: Und das war auch irgendwie, keine Ahnung, das erste Jahr alleine gemacht.
Thomas: Hab da irgendwie 200 Umsatz gemacht.
Thomas: Hab da irgendwie, keine Ahnung, wie hab ich 80 gezahlt. Hab da irgendwie 100
Thomas: gespart, den ersten Mitarbeiter genommen.
Thomas: Der große Point kam von fünf auf 15 Mitarbeitern. Das hatte ich an sechs Monaten
Thomas: gezogen. Weil ich dachte mir so, was wäre eine Herausforderung?
Thomas: Und dann fängst du an, komplett anders zu denken. und dann kam halt die Ukraine-Krise
Thomas: und alles drumherum, die Energiekrise und von den 15 Leuten hatte ich halt 6 rumsitzen
Thomas: und die, die auf dem Projekt waren, waren dann nicht mehr auf den gut bezahlten
Thomas: und wir hatten noch auf dem Konto ich glaube 140.000 Euro liegen und ich wusste,
Thomas: im Monat verbrennen wir 50 bis 60.
Thomas: So, und da wusste ich, wenn das jetzt so weitergeht, können wir in 3 Monaten
Thomas: dicht machen und ich habe so schlecht geschlafen, das war ultrabeschissene Zeit, das war ultrahard.
Thomas: Und da habe ich wirklich gedacht, was mache ich jetzt? So kündige ich jetzt
Thomas: die Leute. Ich habe dann gesagt, okay, ich kann mein Gehalt weiter reduzieren,
Thomas: aber das war eigentlich nie hoch.
Thomas: Ich dachte mir, verkaufe ich jetzt Anteile der Firma? Das war halt wirklich, wirklich schwierig.
Thomas: Und das war okay, ich habe jetzt genau zwei Monate Zeit, um so ein Turnaround zu bringen.
Thomas: Habe mich dann intensiv mit Akquise beschäftigt, habe irgendwie,
Thomas: ich glaube, 60, 70 Stunden die Woche geackert, einfach um herauszufinden, was geht.
Thomas: Und habe dann gerade noch so die Kurve gekriegt. Und jetzt bin ich eigentlich
Thomas: ganz, ganz froh, dass wir mehr finanzielle Rücklagen haben, dass es alles passt,
Thomas: dass meine Mitarbeiter mir vertraut haben.
Thomas: Einer hat gekündigt, weil er meinte, er hätte halt Schiss, dass das halt nichts
Thomas: wird. Kann ich nachvollziehen.
Thomas: Aber ich habe immer transparent kommuniziert, wie es um uns steht.
Thomas: Bin auch so wirklich positiv. Ich habe gesagt, das wird.
Thomas: Und ich glaube aber auch, gerade im Bootstrapping als Unternehmer,
Thomas: es wird immer scheiße passieren.
Thomas: Man muss sich immer irgendwie durchkämpfen. Wir hatten einen Kunden gehabt,
Thomas: der wollte uns zu Unrecht verklagen. Wir hatten einen Kunden gehabt,
Thomas: die Pleite ging. Es kommt so viel Zeug.
Thomas: Man muss sich immer denken, das ist okay, das ist eine Herausforderung.
Thomas: Es wird am Ende immer gut.
Thomas: Und dann einfach dranbleiben, weitermachen und auch wenn das Jahr in der Abschluss
Thomas: schlecht wird, es wird einfach besser und es ist wie so ein Spiel.
Thomas: Man darf sich da emotional nicht runterdrücken lassen, auch wenn es nicht so
Thomas: schwierig ist, nicht so einfach ist.
Andy: Hast du dir dann jetzt ein größeres Rücklagenpolster aufs Konto gelegt,
Andy: um auf sowas vorbereitet zu sein? Was kannst du da so empfehlen? Drei Monate Runway?
Thomas: Genau, drei Monate Runway war, glaube ich, so das, wo ich dann gesagt habe,
Thomas: okay, ich bin jetzt entspannter und das heißt ja auch, dass ich die gesamte
Thomas: Firma drei Monate bezahlen kann. Die gesamte Firma wird ja nicht drei Monate sitzen bleiben.
Thomas: Und da kommen viele Faktoren mit zustande. Und das war dann das Ding.
Thomas: Und seither schlafe ich auch wieder besser.
Thomas: Und jetzt, wo ich weiß, wie die Akquise funktioniert, kann ich das über Freelance
Thomas: subventionieren und all sowas. Wir haben auch kaum mehr Leerlauf.
Thomas: Ja, war eine harte Zeit. Ich bin auch sehr dankbar für meine damals verlobte
Thomas: Jetzt-Frau, dass wir das zusammen durchgestanden haben, weil das halt echt nicht einfach war.
Thomas: Und das war auch das. Seither habe ich viel mehr Respekt vor dem,
Thomas: was ich tue. Damals dachte ich, das ist ja alles Pipifax. Jetzt denke ich mir so, nee.
Thomas: Das ist Pipifax, wenn es einfach ist. Aber wenn es anstrengend und schwierig
Thomas: wird, muss man dann handeln.
Andy: Hast du in der Zeit oder generell auch selber Mentoren, die dir dann helfen,
Andy: durch solche Fälle durchzukommen?
Thomas: Speziell in dem Fall nicht. Ich habe aber über die Jahre, ich glaube,
Thomas: sieben Mentoren gesammelt.
Thomas: Einen für LinkedIn, einen für Firmenkonstrukte, einen für, weiß ich nicht,
Thomas: Habitus sogar, einen für Investments, ganz random teilweise.
Thomas: Auch Sachen, die sich eher ergeben haben. Bei drei Leuten habe ich mich reingekauft,
Thomas: für Product-Has-Service zum Beispiel.
Thomas: Und das war aber auch sehr high-level. Ich habe jetzt noch zwei aktive Mentoren.
Thomas: Der eine macht 10 Millionen, der andere macht 300 Millionen im Jahr.
Thomas: Das ist ein anderes Level. Die können mir aber erzählen, wie Managementstrukturen
Thomas: bei 50 Leuten aussehen und wie er mit sowas eher umgeht.
Thomas: Und tatsächlich, damals war das ein, was mache ich jetzt? Und der eine so,
Thomas: Thomas, higher, slow, fire, fast.
Thomas: Und das ist dann noch hängen geblieben. Ich hätte einfach dann nach und nach
Thomas: die Leute kündigen müssen.
Thomas: Unemotional musste ich nicht zum Glück, aber das wäre wahrscheinlich gewesen.
Andy: Hast du jetzt auch das Ziel, selber sowas aufzubauen, dann mit OneCode oder
Andy: wird OneCode so die Größenordnung beibehalten?
Thomas: Ich gucke mal so, tatsächlich, wenn ich nur die Geburt vor zwei Jahren stand
Thomas: und wie schlecht die Lage teilweise war, wo ich jetzt stehe,
Thomas: wie das alles läuft, welche Kunden wir jetzt haben, ich lasse es auf mich zukommen.
Thomas: Ich plane mal so drei bis sechs bis zwölf Monate in Zukunft, ganz grob.
Thomas: Wir werden wahrscheinlich mehr Richtung Web gehen, weil ich da mehr Potenzial
Thomas: sehe. Wir werden auch ein bisschen Richtung Accessibility gehen.
Thomas: Ich werde gucken, welcher meiner Leute mehr in eine Lead-Position nehmen wollen
Thomas: würde. Und das entwickelt sich dann.
Thomas: So auf Biegen und Brechen jetzt irgendein Ziel verfolgen, muss ich nicht.
Thomas: Und ich bin auch der Meinung, es soll ja gut werden, weil ich selbst ja,
Thomas: wie gesagt, als Business Angel und Investor unterwegs bin und auch sehe,
Thomas: wie viele Startups kaputt gehen, die nicht gebootstripped sind,
Thomas: sondern VC-Money haben.
Thomas: Das soll es alles nicht. Es soll cool sein, meine Leute sollen Spaß haben und
Thomas: es wird schon alles wachsen.
Andy: Das hört sich auf jeden Fall sehr interessant an. In was für Startups investierst du dann so?
Thomas: Ich hatte jetzt in eine Freelancer-Plattform investiert, die ich selbst nutze,
Thomas: das heißt so ein bisschen Dogfooding, und die einfach so ahead of the market
Thomas: ist, wo ich dem Gründer absolut vertraue, wo ich weiß, dass die Plattform super ist,
Thomas: wo ich gesagt habe, ich will da rein investieren und Teil der Erfolgsgeschichte
Thomas: in den nächsten Jahren werden.
Andy: Wie heißt die Plattform?
Thomas: Würde ich jetzt nicht nennen.
Andy: Okay, okay. Kannst du dir ja nur überlegen, dann kann ich sie verlinken,
Andy: aber ja, ist ja auch okay.
Andy: Okay, okay. Du hast jetzt ein bisschen schon angesprochen. Mich interessiert
Andy: es mal noch jetzt, wie du dich so privat erholst von den ganzen Themen,
Andy: die du hast, von den Ups und Downs, wobei es ja jetzt gerade scheinbar läuft.
Andy: Aber was machst du so, um abzuschalten und weg von IT zu kommen?
Thomas: Tatsächlich habe ich durch meinen I-Mentor über Live-Balance gelernt.
Thomas: Das ist in vielen Fällen ein Buzzword. Aber ohne Mist, Punkt 17 Uhr mache ich Feierabend.
Thomas: Ich habe teilweise Anrufe von Kunden, die kommen danach ein,
Thomas: wo ich meine, du, ich bin längst im Feierabend, fass dich bitte kurz.
Thomas: Aber es ist doch erst 18 Uhr, fass dich kurz.
Thomas: Und ich bin noch aktuell dabei, das halt wirklich straighter zu haben.
Thomas: Ich habe damals am Wochenende gearbeitet, ich habe E-Mails gecheckt,
Thomas: ich hatte E-Mail-Notifications an, aber ich habe mich so fertig gemacht mit
Thomas: so viel Zeug, was nie wichtig war.
Thomas: Ich habe jetzt zwei Manager, die vertreten mich, wenn ich mal im Urlaub bin.
Thomas: Auch im Urlaub checke ich, wenn das alles klappt, ein-, maximal zweimal die Woche meine E-Mails.
Thomas: Und es ist unheimlich wichtig, sowas abgeben zu können. Und viele sagen,
Thomas: ja, aber wenn was passiert.
Thomas: Und ich hatte so einen Breaking Point vor, das müssen wir lügen auch anderthalb Jahren.
Thomas: Da war ich drei Monate auf Bali, habe einen Yoga-Kurs gemacht über 300 Stunden,
Thomas: 10 Stunden jeden Tag Yoga und musste meinem Manager vertrauen,
Thomas: dass die Firma läuft, musste die wichtigen Entscheidungen treffen und habe gemerkt,
Thomas: was zum Beispiel schief lief, aber seither läuft die Firma halt auch
Thomas: und es ist ganz wichtig, als Unternehmer nicht der Sklave seines eigenen Unternehmens
Thomas: zu werden, das sehe ich viel zu häufig, wo der Geschäftsführer noch jeden Quatsch
Thomas: macht und das ist nicht Sinn und Zweck der Sache, das bringe ich den Leuten
Thomas: noch bei. Das ist das eine.
Thomas: Ansonsten freue ich mich, wenn ich mittlerweile noch dreimal die Woche Sport
Thomas: machen kann, da kriege ich den Kopf frei.
Thomas: Oder wenn ich mal irgendwie zwei, drei Stunden am Wochenende noch zocken kann,
Thomas: da bin ich halt noch ein Nerd geblieben.
Thomas: Und ansonsten ist einfach jetzt mein Sohn, Familie, ein bisschen drumherum. Ja.
Andy: Wow. Was sind so deine Ziele jetzt für dieses Jahr noch vor?
Andy: Wobei, dieses Jahr geht es ja nicht mehr lang. Aber was hast du jetzt so vor
Andy: mit OneCode und Produkten?
Thomas: Genau, also bei OneCode passt hier gar nicht mehr so viel. Ich habe jetzt irgendwie
Thomas: noch drei große Kunden in der Pipeline. Habe aber jetzt auch in Vollauslastung.
Thomas: Das ist eigentlich alles bis Jahresende geplant.
Thomas: Ich werde schauen, dass wir mehr Richtung Web und Accessibility und Product-Has-Service
Thomas: gehen, auf welcher ich Lust drauf habe.
Thomas: Ich werde mir noch überlegen, ob ich nächstes Jahr nochmal so drei,
Thomas: vier, fünf Leute hire ins Team, einfach mal so gucken, passt das und passt das
Thomas: mit den Projekten, ich werde Rütt Steff-Purde weit mehr pushen,
Thomas: ich werde gucken, dass ich jetzt, wir haben ja die Warte, das ist bis April voll,
Thomas: dass ich die Leute gut im Kurs unterbringe, dass ich für deren Erfolge dann
Thomas: zuständig bin, dass das klappt und dann auch mit denen wieder Business machen
Thomas: und dann einfach, ja, schauen, was sich ergibt.
Thomas: Ich habe jetzt auch ein paar coole LinkedIn-Beiträge gehabt,
Thomas: den ersten viralen Beitrag mit 250.000 Views und ich glaube 1.500 Likes whatever.
Andy: Welche war das?
Thomas: Das war einfach nur Fachkräftemangel in Deutschland an Hand von einem Porsche. Cooles Thema.
Thomas: Aber auch da nicht zielgruppenorientiert und von den Viertelmillionen Views nur fünf Anfragen.
Thomas: Sonst habe ich bei 100.000 Views halt fünf Anfragen. Aber das ist ein Thema für sich.
Thomas: Und ich mache jetzt einfach das, woran ich Spaß habe. Dafür ist mein Unternehmer
Thomas: geworden. Guck, wie sich das weiterentwickelt.
Andy: Sehr interessante Geschichte, Thomas. Vielen Dank fürs Teilen auf jeden Fall.
Andy: Ich habe wieder sehr viel gelernt.
Andy: Kann man sich auf jeden Fall auch
Andy: für das eigene Unternehmen was davon abschneiden. Danke dir fürs Teilen.
Thomas: Danke dir. Ciao.
Andy: Viel Erfolg. Ciao.
Thomas: Ciao.
Andy: Ja, und das war auch schon wieder Folge 94. Wir gehen mit großen Schritten auf
Andy: die Folge 100 zu. Da habe ich eine kleine Überraschung für euch.
Andy: In der nächsten Woche habe ich dann entweder den Lukas von naturbummler.de,
Andy: einen Online-Shop für Dachzelte, Stand-up-Paddleboards und alles,
Andy: wie man draußen in der Natur unterwegs sein kann.
Andy: Oder es gibt eben den Live-Podcast von der Slushed. Ich weiß gerade noch nicht
Andy: genau. Wir sind ja hier agil.
Andy: Mich freut es immer, wenn ich Feedback bekomme zum Podcast, du eine Fünf-Sterne-Bewertung
Andy: hinterlässt oder die Folge einfach teilst.
Andy: Feedback und Vorschläge für neue Gäste einfach per Mail an hallo-at-happy-bootschapping.de
Andy: oder über das LinkedIn-Profil, das in den Shownotes verlinkt ist.
Andy: Dann hören wir uns nächste Woche. Bis dahin. Ciao.
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