Konzentrierte SAP-Wissensvermittlung mit Büchern & Videos | Jörg Siebert von espresso-tutorials.de

Shownotes

Mein Name ist Andreas Lehr und in diesem Podcast interviewe ich wöchentlich wechselnde Unternehmer:innen zu Ihrer Geschichte.

In Folge 76 von Happy Bootstrapping habe ich mit Jörg Siebert von espresso tutorials gesprochen.

Wir sprechen ausführlich über die Idee und Gründungsgeschichte von "Espresso Tutorials", eine Plattform, die sich auf die Wissensvermittlung rund um SAP spezialisiert hat. Jörg erzählt, wie er vom Berater und Coach zum Buchautor wurde und das Unternehmen dann zur Wissensplattform weiterentwickelt hat. Jörg hat Espresso Tutorials vor 13 Jahren zusammen mit Martin gegründet und heute zu einem erfolgreichen, virtuellen Unternehmen mit 17 Mitarbeitern und über 900 Titeln skaliert.

Highlights in dieser Episode:

  • Start der Gründung mit E-Books aufgrund Kindle Marktstart in Deutschland
  • Lernplattform mit über 900 Titeln im Flatrate-Modell
  • Remote / Virtuell von Anfang an - Quartalsweise trifft man sich komplett
  • Bootstrapping über 10 Jahren über Beratertätigkeiten
  • Internationalisierung und Vergütungsmodell für über 700 Autoren
  • Bedeutung von Community und Content-Marketing für den Erfolg des Unternehmens
  • Corona-Pandemie und verstärkte Nachfrage nach digitalen Inhalten
  • Nutzung von KI bei Espresso Tutorials

Joerg und sein Mitgründer haben eine klare Nachfolgeplanung und möchten das Unternehmen langfristig und nachhaltig weiterführen.

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Schick mir gerne Fragen an Jörg, Feedback zur Folge per WhatsApp oder per E-Mail an hallo@happy-bootstrapping.de - viel Spaß mit der Folge!

Show-Notes

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Mit meiner Firma "We Manage" helfe ich Firmen, Agenturen und Solopreneurinnen bei den Themen Cloud, Dev-Ops, SRE und Online-Betrieb: https://we-manage.de/

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Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu Folge 76 von Happy Bootstrapping.

00:00:05: Tja, und in dieser Folge ist es jetzt das erste Mal passiert.

00:00:09: Eigentlich wollte ich was ganz anderes veröffentlichen, musste das leider verschieben.

00:00:13: Zwei Aufnahmen sind ausgefallen und schon gab es kein Backlog mehr.

00:00:18: So stand ich am Dienstag da und habe überlegt, naja, was kann ich denn da machen?

00:00:23: Dann dachte ich mir, entweder fällt es aus oder ich habe etwas Glück oder fordere

00:00:27: das Glück heraus, wie man so häufig sagt.

00:00:30: Dann habe ich einen LinkedIn-Post abgesetzt mit der Suche nach Gästen für Happy

00:00:35: Bootstrapping und bin dann auch fündig geworden, danke hier an den Florian,

00:00:39: der mich mit dem Jörg Siebert zusammengebracht hat.

00:00:43: Der Jörg war früher einmal SAP-Berater, dann hat er angefangen,

00:00:46: Bücher rund um das Thema SAP zu schreiben und hat sich dann vor 13 Jahren dran gemacht,

00:00:52: diese Bücher auf Espresso-Tutorials für schnelle, kurze, knappe Tutorials anzubieten.

00:01:00: Das Ganze hat er komplett gebootstrappt und ist jetzt im Laufe der Jahre auf

00:01:04: über 900 Titel, bestehend aus E-Books, Videos und ja Tutorials aller Art angewachsen.

00:01:11: Während Corona hatten sie dann auch eine eigene Online-Konferenz gemacht und

00:01:15: heute schreiben über 700 Autoren Inhalte für EspressoTutorials.de.

00:01:22: Ja und nun folgt dann tatsächlich das Gespräch, das wir am Dienstag erst aufgezeichnet

00:01:26: haben und ich bin dem Jörg sehr dankbar, dass er da so schnell reagiert hat

00:01:29: und kurzfristig zur Verfügung stand.

00:01:31: Das ist jetzt ja auch nicht so selbstverständlich, dass man den Abend frei hat

00:01:37: und dann eineinhalb Stunden kurz spontan für so eine Podcast-Aufnahmezeit hat. So genug der Vorrede.

00:01:45: Ich wünsche dir jetzt viel Spaß mit Folge 76 von Happy Bootstrapping mit dem Jörg und mir.

00:01:51: Hallo Jörg. Hallo Andi, grüß dich. Schön, dass du so spontan vor allem Zeit

00:01:56: hast, also nach dem LinkedIn-Aufruf heute Morgen, heute Abend Zeit für ein Interview.

00:02:01: Wirklich klasse, vielen Dank erstmal dafür.

00:02:04: Erzähl doch mal in deinen Worten, wer du bist und was du genau machst.

00:02:09: Ja, hallo, ich heiße Jörg, bin aus Heidelberg, 50 Jahre alt,

00:02:14: verheiratet, zwei Kinder und habe vor 13 Jahren die Espresso Tutorials gegründet.

00:02:20: Vor 13 Jahren, da haben wir eine

00:02:22: ganz schön viel Gründungsgeschichte und Erlebnisse drin wahrscheinlich.

00:02:27: Espresso Tutorials hört sich nach einem, wie brauche ich, wie mache ich Kaffee

00:02:31: an, aber damit hat es ja nichts zu tun.

00:02:34: Was genau macht Espresso Tutorials? Ja, der Name ist im übertragenen Sinne zu

00:02:39: sehen, so wie Apple Computers oder Apple, keine Äpfel, handelt.

00:02:43: Also Espresso, kurz, knapp, konzentriert, steht dafür.

00:02:47: Für Tutorials, Beispiele und wir sind in der Wissensvermittlung rund ums Thema

00:02:52: SAP mit kurzen, knappen, konzentrierten Inhalten und arbeiten dort mit vielen

00:02:58: Beispielen, um eben das Thema SAP Software zu erklären.

00:03:03: Du hast damals schon erkannt, dass du kein sap-tutorials.de machen kannst,

00:03:07: weil du sonst Probleme mit der Domain bekommen hast und so hast du was anderes genommen.

00:03:11: Genau und espresso-tutorials.de war noch frei. Also war das ein logischer Zug.

00:03:18: Und das hast du vor 13 Jahren angefangen, das heißt 2011.

00:03:23: Wie groß ist es heute, die Firma, das Projekt an sich? Kannst du ein bisschen was dazu erzählen?

00:03:30: Wir haben zu zweit gegründet und zusammen mit meinem Mitgründer wollten wir

00:03:34: eigentlich zu zweit das Ganze hochziehen.

00:03:37: Damals ausschlaggebender Grund der Amazon Kindle. Er ist nach Deutschland gekommen

00:03:43: und wir dachten uns, E-Books ist so die nächste große Sache.

00:03:47: Wir waren im Printbuch-Bereich über einen externen Verlag schon unterwegs,

00:03:53: haben dort schon publiziert über unser SAP-Wissen.

00:03:56: Ich selber bin SAP-Finance-Berater, mein Mitgründer SAP-Controlling-Berater gewesen.

00:04:02: Und ja, wir haben uns gedacht, so die nächste große Sache nehmen wir mit.

00:04:06: Wir gehen in den E-Book-Markt rein und haben dann gleich im ersten Jahr gemerkt,

00:04:10: wir müssen Printbücher für den deutschen Markt rausbringen.

00:04:14: Also schön, dass es ein Kindle gibt, aber über 95, nee, über 99 Prozent wollten

00:04:20: gedruckte Bücher haben.

00:04:22: Und über die Zeit ist der elektronische Anteil dann immer größer geworden.

00:04:27: Und ja, Wissensvermittlung ist eine Leidenschaft von mir.

00:04:31: Ich war Trainer rund ums Thema SAP, war auch Berater, war auch im SAP Produktmanagement,

00:04:38: habe für SAP auch direkt gearbeitet in Waldorf.

00:04:41: Liegt auch ein bisschen nahe, wenn man aus Heidelberg kommt,

00:04:43: sich da einen sehr attraktiven Arbeitgeber irgendwann auch rauszusuchen.

00:04:47: Und wenn man so ein bisschen IT-affin ist, dann kann das schon passieren.

00:04:53: Und das war dann eher der große, schwere Schritt, SAP Goodbye zu sagen und die

00:04:58: eigene Firma zu gründen.

00:05:00: Und wie groß seid ihr dann heute? Kannst du was dazu sagen?

00:05:03: Wie viele Kolleginnen und Kollegen arbeiten bei Espresso Tutorials?

00:05:08: Wie viele Bücher habt ihr schon produziert? Also wir sind 17 Kollegen.

00:05:13: Wir sind auch nicht an einem Standort, sondern wir sind als virtuelles Unternehmen gestartet.

00:05:19: Damals noch mit Skype, mittlerweile natürlich mit Teams oder mit Zoom und sitzen

00:05:24: über Deutschland verteilt.

00:05:26: Also ich habe Kollegen, die sitzen in Mannheim, in Mainz. Einen Kollegen, der sitzt in Rosenheim.

00:05:33: Der andere in der Uckermark. Wir haben ein kleines Büro am legalen Firmensitz

00:05:39: in der Nähe von Göttingen. Da sitzt mein Mitgründer.

00:05:42: Und dort haben wir tatsächlich auch ein paar Arbeitsplätze.

00:05:45: Und dort kann man sich dann auch treffen. Das machen wir einmal im Quartal.

00:05:50: Und ja, da sind auch unsere gedruckten Bücher, haben ein kleines Lager,

00:05:54: von dort aus verschicken wir.

00:05:55: Und so hat sich das Ganze ergeben. Wir sind rein virtuell gestartet.

00:05:59: Und ich meine, es war 2017, wo das Büro dazukam.

00:06:04: Corona war dann für uns eine logische Rolle, rückwärts zu sagen,

00:06:07: wir arbeiten wieder von remote, von zu Hause.

00:06:10: Und ja, das schätze ich auch sehr. Wobei, ich komme auch gerne unter Luft.

00:06:15: Und die Frage nach den Büchern hast du jetzt nicht beantwortet.

00:06:17: Wie viel ist es? Kann man es überhaupt so einfach sagen?

00:06:21: 350 Bücher sind es mittlerweile. Okay, und die gibt es gedruckt und als E-Book

00:06:26: und in verschiedenen Revisionen?

00:06:28: Genau, also die gibt es gedruckt.

00:06:31: Einige auch nur als E-Book, gerade wenn es sehr kleine Bücher sind,

00:06:34: wo es sich drucken nicht lohnt. Also kleiner als 100 Seiten,

00:06:37: das ist ausschließlich E-Book.

00:06:39: Und es sind auch mehrere Sprachen. Wir haben gleich zweisprachig angefangen

00:06:43: mit deutsch und englischen Inhalten, weil wir uns gesagt haben,

00:06:46: wenn man E-Books verkauft, dann wird das über Amazon passieren.

00:06:51: Amazon ist weltweit aufgestellt, also machen wir das Deutsch und Englisch.

00:06:55: Mittlerweile haben wir einen Partner sitzen, der ist in Pamplona,

00:06:59: der übersetzt das ins Spanische.

00:07:01: Ein Partner, der in der Nähe von Tokio sitzt, der übersetzt das Ganze ins Japanische,

00:07:07: und Portugiesisch haben wir zwischendurch mal ausprobiert, das hat leider nicht funktioniert.

00:07:12: Französisch ist so oh la la und ja, so sind wir mit mit mehreren Sprachen unterwegs.

00:07:17: Deutsch ist die Hauptsprache, ist auch unser Hauptmarkt, in dem wir unterwegs

00:07:21: sind. Aber das Ausland erschließen wir uns dann auch durch die Fremdsprachen.

00:07:26: Ja, super interessant. Okay. Und ihr habt aber nicht nur Bücher jetzt im Angebot,

00:07:32: sondern ihr habt ja auch eine, ist ja auch eine SaaS-Plattform, wenn man das so will.

00:07:35: Ihr habt Trainings, die ich mir so, ich nenne es mal Udemy-mäßig anschauen kann.

00:07:42: Wahrscheinlich ist aber das Modell ein anderes. Kannst du dazu ein bisschen

00:07:44: was sagen? Also so ein bisschen inspiriert, kombiniert.

00:07:48: Also es gibt Plattformen, die haben nur E-Books, die du leihen kannst.

00:07:54: Es gibt Plattformen, die haben ausschließlich Videos, wie Udemy.

00:07:57: Und wir haben über die Zeit angefangen, das Ganze zu kombinieren,

00:08:01: indem wir sagen, wir haben beides an Inhalten, die wir selber produzieren.

00:08:05: Also wo wir selber Lektorat, Korrektorat machen, wo wir selber in den Videoschnitt mit reingehen.

00:08:11: Und das ist eine eigenproduzierte Lernplattform für Bücher und Videos,

00:08:16: wo wir jetzt dann mittlerweile einen dritten Schritt weiter sind und sagen, na gut,

00:08:21: wir haben so viele Inhalte, das kombinieren wir zu Lernfahrten,

00:08:24: zu Zertifikaten, zu live stattfindenden Trainings, sei es vor Ort, sei es eben online.

00:08:32: Und da sind die produzierten Titel. In Summe haben wir über 900 Titel,

00:08:37: also 900 Bücher plus Videos, wenn man das zusammenrechnet, auf der Lernplattform.

00:08:42: Das vermarkten wir als Flatrate.

00:08:44: Das heißt, da kann man die einzelnen Inhalte nicht erwerben,

00:08:47: sondern den monatlichen Zugang.

00:08:48: Der beginnt ab 19 Euro, auch sehr erschwinglich. Und da haben wir quasi im B2C-Bereich

00:08:54: angefangen und sind dann Stück für Stück in den B2B-Bereich,

00:08:58: also in den Firmenkundenbereich mit reingerutscht,

00:09:01: wo dann Abteilungen oder ganze Firmen unseren Zugang gekauft haben. Wahnsinn.

00:09:06: Das ist ja wirklich auch eine schöne Geschichte, wie es so nach oben ging.

00:09:11: Wir reden ja nachher nochmal ausführlicher über die Produkte und was es alles gibt.

00:09:15: Hast du eine grobe Zahl für die Hörer, wie es mit den Umsätzen aussieht,

00:09:21: was sie so ungefähr haben?

00:09:23: Umsetzt im Jahr? Also wir sind mittlerweile im siebenstelligen Bereich angekommen

00:09:27: und auf der Plattform selber sind, das machen wir sehr öffentlich.

00:09:32: Sind fast 50.000 User registriert, 500 Firmenkunden und ja, das ist schon eine

00:09:39: gewisse Größenordnung, mit der wir da unterwegs sind.

00:09:42: Ziel ist es auch, das in die Breite zu tragen,

00:09:45: weil die Grenzkosten für mich, neue User, neue Firmen draufzunehmen,

00:09:50: die sind jetzt nicht sonderlich hoch und wir sehen uns schon als sehr wertvollen Inhalt,

00:09:56: aber vom Preis her wollen wir nicht im Premium-Segment mitspielen.

00:10:01: Da gibt es andere Spieler, die das von der Marke her können,

00:10:05: also wie der Softwareanbieter SRP selber oder eben die Platzhirsche, die es vor uns gab.

00:10:11: Wir sehen uns da eher als Herausforderer und ja, zumal ich mag die Herangehensweise

00:10:18: von Discountern sehr, dass die mit großem Volumen und kleinem Preis doch sehr

00:10:23: viel Umsatz machen können.

00:10:24: Ja, da bin ich natürlich bei dir, woran das so liegt.

00:10:28: Kannst du ein bisschen jetzt die 13 Jahre mal zurückgehen? Was war denn zuerst

00:10:33: da? Du hast erzählt, du warst Berater als erstes.

00:10:36: Da gab es ja auch schon Bücher. Ich hatte auch, keine Ahnung,

00:10:39: irgendwann mal eine Zertifizierung mit SAP-Berechtigungsmanagement gemacht.

00:10:43: Das muss so 2004, 2005 gewesen sein. Da gab es ja auch schon Literatur.

00:10:47: Hast du dann gemerkt, die Literatur ist nicht gut genug für dich als Trainer oder als Berater?

00:10:55: Autor-Dasein gekommen und von da hat sich das alles entwickelt.

00:10:58: Kannst du uns mal ein bisschen auf die Reise mitnehmen, was zuerst da war und

00:11:01: wie du das entwickelt hast, was es heute ist?

00:11:04: Also die Motivation, das erste Buch zu schreiben, ganz klassisch.

00:11:08: Meine Eltern überreichen können, in den Schrank stellen und sagen,

00:11:12: okay, ich habe ein Buch geschrieben. Ich habe ein Buch geschrieben. Okay.

00:11:17: Aber ja, was der Markt trotzdem hergegeben hat, die meisten Fachbücher waren

00:11:22: so um die 69, 79 Euro. und 600 Seiten dick.

00:11:26: Und das hat mich schon so ein Stück weit gestört, zu sagen, warum müssen die

00:11:29: Bücher so dick sein und warum müssen sie so teuer sein.

00:11:32: Und das Schöne an dem elektronischen Format ist, du siehst nicht, wie dick ein Buch ist.

00:11:38: Und dadurch, dass du eben viele Zwischenhändler ausschaltest,

00:11:42: musst du nicht diesen hohen Preis nehmen.

00:11:46: Und genau, das war so dann die Motivation zu sagen, wir können auch kleinere

00:11:50: Inhalte bearbeiten, kleinere spezialisierte Themen machen. Da kommt der Espresso her, konzentriert.

00:11:58: Und ja, und das kann man ganz gut erklären, mit Beispielen, Tutorials,

00:12:04: um dann eben schnell kleine Titel rauszubringen.

00:12:07: Also du kannst ja ein Thema nehmen. Also das komplette Berechtigungskonzept

00:12:11: in SAP ist ein Riesenmoloch, kann man locker 1200 Seiten schreiben.

00:12:16: Rauchst du vielleicht gar nicht, weil dich nur ein Themenaspekt interessiert,

00:12:20: so rund um das Thema Personal vielleicht.

00:12:22: Und genau dieses Buch wirst du bei uns finden. Also das Thema Personal und Berechtigung

00:12:27: und das Ganze dann auf 200 Seiten und das Ganze dann für 19,95 oder 29,95,

00:12:34: wenn wir mal vom Printbuch reden.

00:12:35: So hat das angefangen, wobei uns immer klar war, das Printbuch selber ist ein guter Startpunkt.

00:12:43: Wir wollen aber ins Elektronische rein. So das Thema Digitalisierung gibt es

00:12:47: gefühlt schon ewig und diesen nächsten Wurf wollten wir nehmen.

00:12:53: Und der Kindle war da ein Anhaltspunkt zu sagen, okay, wir produzieren es digital.

00:12:59: Und die erste Flatrate selber, die wir angeboten haben, da hatten wir so um

00:13:04: die 30 E-Books zusammen, da waren wir noch weit von Videos entfernt.

00:13:09: Die haben wir dann mit externer Software abgebildet.

00:13:12: Meine Tochter hatte einen Büchereiausweis von der Stadtbücherei Heidelberg hier

00:13:16: liegen lassen am Computer.

00:13:17: Und ich habe dann einfach mal ausprobiert, klappt das, dass man Bücher ausleiht

00:13:21: elektronisch und das hat geklappt, eine Mainzer Firma und dann wurden wir zur Espresso Tutorials,

00:13:30: Stadtbücherei, wenn du so möchtest, haben ein Proof of Concept gemacht,

00:13:33: das war so unser Minimal Viable Product,

00:13:36: zugekauft, es gab einen Markt und,

00:13:38: Mein Mitgründer hat dann gesagt, boah, ist das clunky, man muss dann noch ein

00:13:42: Adobe-Schutzgerät. Ein DRM hieß es damals. Ein DRM.

00:13:47: Ah, das ist nicht so doll. Und User muss man im Vorfeld anlegen.

00:13:51: Und dann haben wir noch Plastikkarten verschickt mit den Zugangsdaten.

00:13:53: Das muss doch leichter gehen.

00:13:55: Und das war dann so der Wurf für die erste eigene Software-Version.

00:13:59: Und seit 2013 haben wir dann angefangen, Abos zu verkaufen, die sich jedes Jahr

00:14:05: wieder erneuern und das war dann erstmal ein sehr, sehr kleiner Betrag,

00:14:11: aber der Startpunkt von allem.

00:14:13: Und Videos kamen dann anschließend dazu, dass wir gesagt haben,

00:14:16: neben dem Lerninhalts-Typ Bücher gibt es Leute, die lernen anhand von Videos

00:14:22: besser und das war dann auch wahrscheinlich so das Jahr, wo Udemy und Co.

00:14:27: Relativ groß schon war, und wo wir uns auch mit drangehalten haben zu sagen,

00:14:32: warum nicht Videos auch machen.

00:14:34: Und dann hat die Plattform sich weiterentwickelt von ausschließlich Büchern auch hin zu Videos.

00:14:40: Und wenn du jetzt so über die Jahre hinweg zurückschaust, warst du dann die

00:14:45: ganze Zeit noch Trainer und hast das nebenher gemacht und gebootstrapped?

00:14:51: Oder wann kam der Punkt dann, wo ihr da all-in gegangen seid?

00:14:56: Du kannst ja jetzt, also ich stelle mir das schwierig vor, als Autor,

00:15:00: du setzt dich jetzt ja nicht morgens hin und sagst, hey, ich schreibe jetzt

00:15:03: heute ein Buch und dann ist heute Abend fertig.

00:15:05: Das geht jetzt so auch nicht, sondern wie habt ihr das gemacht?

00:15:09: Also ein Buchschreiben dauert ungefähr ein Viertel bis ein halbes Jahr und das

00:15:13: ist ein längerer Prozess für sich.

00:15:15: Nee, das Ganze war gebootstrapped zuerst mit der Agentur für Arbeit im Rücken,

00:15:22: die gesagt hat, damals gab es die Ich-AG noch, wo man den Gründungszuschuss

00:15:28: beantragen konnte, das haben wir gemacht,

00:15:30: den haben wir gekriegt, wo du das Jahr 1 quasi abgesichert hast. Mhm.

00:15:35: Und nach dem Jahr 1 durften wir dann gucken, wie sieht der eigene Umsatz aus.

00:15:40: Und der kam natürlich aus der Tätigkeit als selbstständiger Trainer,

00:15:44: als selbstständiger Berater.

00:15:45: Weil von einem Printbuch, was 19,95 kostet, wo der Handel nochmal x Prozent bekommt.

00:15:54: In einem sehr beschränkten Markt, also wir reden jetzt nicht von Harry Potter

00:15:58: Aufschlagszahlen, da brauchst du einfach viele Titel.

00:16:03: Wir haben anfangs einen Businessplan gehabt, da haben wir kalkuliert,

00:16:06: du brauchst 200 Titel, dann kann man anfangen, davon zu leben.

00:16:10: Und ja, dann haben wir uns erstmal dorthin bewegt. Das heißt,

00:16:14: ich hatte zwei Jobs tatsächlich.

00:16:16: Ich habe erstmal Geld reingeholt als Trainer und Berater und wir haben Geld

00:16:20: investiert in unser Produktgeschäft und es hat fast zehn Jahre gedauert,

00:16:25: bis wir dann unsere Trainer- und Beratertätigkeit an den Nagel hängen konnten.

00:16:29: Weil wir natürlich festgestellt haben, wir brauchen Leute, die programmieren können.

00:16:33: Irgendwann brauchst du jemanden, der Versand macht. Irgendwann brauchst du auch

00:16:36: jemanden, der Buchhaltung macht.

00:16:37: Und das Rad wurde dann halt immer

00:16:40: größer von dem, was an Wertschöpfung die Teammitglieder gemacht haben.

00:16:46: Und ja, nach zehn Jahren sind wir jetzt quasi Berater und Trainer im Ruhestand

00:16:52: und sind dabei, das Business zu skalieren.

00:16:56: Aber in den zehn Jahren hat der das eine vom anderen ja auch immer profitiert.

00:16:59: Ist ja auch für dich, das stelle ich mir zumindest vor, da kommt ein Trainer,

00:17:04: der hat selber, keine Ahnung, fünf Bücher geschrieben.

00:17:07: Dann ist es ein ganz anderes Standing, was du hast, wie wenn jetzt da jemand

00:17:12: kommt, der eben da auf dem Parkett gar nicht tanzt und gar nichts gemacht hat.

00:17:17: Kann ich auch immer nur empfehlen. Also es ist so, wie du sagst,

00:17:20: das schönste Erlebnis hatte ich bei einem Kunden in Gaststadt.

00:17:23: Als Berater oder Trainer stellst

00:17:25: du dich ja vor, bringst normalerweise dein CV mit und dann hieß es,

00:17:30: Brauchst du gar nicht. Wir haben drei Bücher von dir hinten im Regal stehen.

00:17:34: Wir kennen dich schon besser. Man passt in Zeit.

00:17:36: Wie du dich selber. Wie viele Bücher hast du dann jetzt geschrieben im Laufe

00:17:40: der Zeit? Ich liefere mir mit meinem Mitgründer als einen Battle.

00:17:43: Also er hat, glaube ich, mittlerweile mehr Bücher draußen. Wenn ich jetzt alles

00:17:47: zusammenzähle, sind es vielleicht 12, 15 Titel.

00:17:52: Ich müsste nochmal nachzählen, wie viele tatsächlich jetzt noch aktuell draußen

00:17:55: sind. Die veralten ja nach einer gewissen Zeit, aber zweistellig ist es auf jeden Fall.

00:18:01: Und wie viele Seiten hast du dann da produziert? Wenn du sagst 200,

00:18:04: 300 pro Buch, dann sind es ja schon ein paar Seiten.

00:18:07: Es sind schon ein paar Seiten. Also vor meiner Espresso-Zeit waren es ja noch die dickeren Bücher.

00:18:11: Die haben am meisten 600 plus Seiten gehabt. Das war dann ein Jahresprojekt.

00:18:16: Und zur Espresso-Zeit selber kleinere Bücher.

00:18:20: Also zwischen 200 und 600 Seiten kannst du schon rechnen.

00:18:24: Mittlerweile spezialisiere ich mich auf Videos, dass ich die aufnehme,

00:18:26: weil das kann ich schneller, kann die auch schneller aktualisieren,

00:18:30: muss auch nicht durch das strenge Lektorat bei uns gehen.

00:18:34: Das besteht aus, du bist der Lektor für deinen Co-Gründer und er und du andersrum genauso oder wie?

00:18:42: Nee, wir haben einen Lektor beziehungsweise eine Lektorin und wir sind beide sehr, sehr streng.

00:18:46: Und selbst wenn ich von mir behaupte, ich kann fachliche Inhalte transportieren, Heißt das nicht,

00:18:51: dass die Sprache sehr ansprechend ist und für einen unmittelbaren Dritten verständlich

00:18:55: und die feilen dann noch viel und dann gilt es, Formvorschriften noch einzuhalten

00:19:00: für das Format im Word-Dokument, das daraus ein E-Book wird.

00:19:05: Aus dem Prozess bin ich mittlerweile raus, deswegen das Thema Video habe ich

00:19:09: selber unter Kontrolle.

00:19:10: Ich kann selber schneiden und dann ist das auch viel schneller fertig.

00:19:14: Wenn du jetzt die zehn Jahre zurückschaust oder die 13, du hast ja gesagt,

00:19:18: ihr habt dann zehn Jahre gebraucht, bis ihr den Switch habt machen können.

00:19:21: Gab es da irgendwelche Schlüsselmomente, Erfolgserlebnisse, wo es einen sprunghaften Anstieg gab?

00:19:29: Oder ist das alles mehr oder weniger linear gewachsen, dann mit Höhen und Tiefen

00:19:34: ein bisschen drin wahrscheinlich? war ja nicht.

00:19:36: Also gab es irgendeinen Schlüsselmoment, irgendeine, keine Ahnung,

00:19:39: warst du mal in einer Fachzeitschrift, warst du mal bei der DS AG,

00:19:43: können wir nachher auch noch drüber reden, auf der Bühne und hast was erzählt?

00:19:46: Oder ist es linear gewachsen?

00:19:48: Ich würde sagen, relativ linear.

00:19:51: Also wir hatten Glück am Anfang, dass unsere Buchtitel und Themen sehr gefragt waren.

00:19:56: Also wir haben das erste Buch zum Thema E-Bilanz veröffentlicht,

00:20:00: zu einem Zeitpunkt, da wurde das gesetzlich eine Notwendigkeit.

00:20:03: Dann waren wir zum SEPA-Zeitpunkt.

00:20:33: Sondern wir haben auch viele Autoren, mittlerweile über 700,

00:20:37: dass wir die erste Runde mit Family and Friends gemacht haben,

00:20:42: also Leuten, die wir kannten, uns dann geschafft haben, in die zweite Runde

00:20:45: zu kommen, zu sagen, außerhalb von Family and Friends gibt es Leute,

00:20:49: die mit uns Bücher publizieren wollen, die mit uns Videos publizieren wollen.

00:20:55: Und ein Aha-Moment gab es tatsächlich.

00:20:58: Da war ich mit meiner Frau auf dem Weg von Heidelberg nach Stuttgart.

00:21:02: Wir waren auf einer Party eingeladen.

00:21:04: Und wir haben es auf der Hinfahrt davon gehabt. Und wie läuft die Firma?

00:21:09: Ich so, oh la la, ja, es läuft so ein bisschen.

00:21:13: Kann nicht klagen, viel Arbeit. Und es wächst.

00:21:17: Und in Stuttgart selber hatte ich auf der Party ein total nettes Gespräch mit

00:21:21: einem, den ich vorher nicht kannte.

00:21:22: Das war ein Buchautor von uns. Nicht aber.

00:21:25: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass du in den ersten Jahren einer deiner

00:21:28: Autoren triffst und auf der Rückfahrt, konnte ich dann sehr entspannt sagen, läuft.

00:21:34: Das ist natürlich ein schöner Moment. Ja, Sebastian. Verstehe.

00:21:39: Du hast jetzt ein bisschen das Firmensetup auch schon angesprochen.

00:21:43: Ihr seid ansässig in Heidelberg, seid aber seit 2011 remote.

00:21:48: Remote, das interessiert mich natürlich.

00:21:50: Für euch ist das komplett normal oder virtuell, möchte ich mal sagen.

00:21:55: Also ich muss kurz korrigieren, also rechtlich sind wir ansässig in Göttingen.

00:21:58: Ah, okay, ach stimmt, da hast du ja gesagt. Gleichen.

00:22:02: Dort haben wir den legalen Firmensitz, dort gibt es das Büro,

00:22:05: ich selber sitze in Heidelberg.

00:22:07: Wenn wir neue Leute einstellen, und das haben wir im letzten Jahr getan,

00:22:11: dass zwei neue Leute dazugekommen sind,

00:22:13: dann ist ganz klar, dass wir einen Heimarbeitsplatz haben, wo wir sagen,

00:22:17: es wird von zu Hause aus gearbeitet, wir stellen einen Monitor,

00:22:20: wir stellen einen Rechner, wir stellen einen höhenverstellbaren Schreibtisch

00:22:24: und einmal im Quartal sehen wir zu, dass wir zusammenkommen.

00:22:28: Das kann im Kleinen sein, dass wir quasi unseren Firmensitz in der Nähe von Göttingen treffen.

00:22:35: Das kann aber auch ein bisschen größer sein. Wir haben Corona-bedingt unser

00:22:38: Zehnjähriges erst nachfeiern können.

00:22:41: Das war dieses Jahr so, dass wir mit der Firma ins schöne Kap Werth geflogen

00:22:45: sind und dort eine Woche gemeinsam verbracht haben.

00:22:50: Als so ein Worktation-mäßig dann oder auch wirklich dann zum Urlaub machen?

00:22:55: Als Worktation, ja. Also wir hatten alle einen Laptop dabei.

00:22:58: Es war auch klar, dass wir uns ab und an zusammensetzen werden,

00:23:02: was in dem Hotel nicht ganz so leicht war, weil die waren doch eher auf Parfumurlauber

00:23:07: eingestellt und da gab es keine Meetingräume.

00:23:09: Das wussten wir vorher, also haben wir so ein bisschen die Lobby umfunktioniert

00:23:12: und den Kunstraum für uns entdeckt, weil der war abgekapselt.

00:23:17: Und mit ein bisschen Zureden haben wir den dann auch mal exklusiv für den ganzen Tag bekommen.

00:23:24: Genau. Und das nutzen wir dann halt auch, um zusammenzukommen.

00:23:27: Das musst du, glaube ich, wenn du so ein virtuelles Setup hast,

00:23:30: auch mal in Real Life zusammenkommen.

00:23:32: Dann ist es wieder viel leichter, über Microsoft Teams sich zusammenzutelefonieren,

00:23:38: Probleme zu lösen, wenn man sich dann tatsächlich auch mal gesehen hat.

00:23:41: Und gerade für die neuen Leute, die dazukamen, für unsere zwei Neueinstellungen

00:23:46: letztes Jahr, war es, glaube ich, auch eine schöne Gelegenheit,

00:23:48: die Gruppe kennenzulernen und dann ebenso in die Firma mit integriert zu werden. Hm.

00:23:54: Hast du, wie belächelst du jetzt die Pressemitteilungen, wo es ums Thema Return to Office geht?

00:24:02: Dann gerade auch in Walldorf selber ist es ja auch ein Thema,

00:24:05: immer mal wieder, was man so hört, beschäftigt ja auch viele amerikanische Konzerne.

00:24:10: Was denkst du da drüber? Du hast ja jetzt da schon eine lange Erfahrung.

00:24:16: Zwei geteilt. Also gerade bei einer großen Firma kann ich es ein Stück weit

00:24:21: nachvollziehen, dass man sagt, wir haben Büroräumlichkeiten und wir haben neue Leute, die anfangen.

00:24:28: Ihr müsst denen eine Chance geben, indem man sich trifft.

00:24:33: Es ist für mich eine Frage, was schreibe ich vor und wie wird es dann am Ende gelebt?

00:24:39: Also für uns als kleine Firma ist es selbstverständlich, dass man flexibel arbeitet.

00:24:44: Für eine große Firma, wo das eine Rädchen in das andere Rädchen greifen muss,

00:24:49: wo der Grad an Arbeitsteilung viel größer ist, kann ich das durchaus verstehen,

00:24:54: dass man vielleicht zwei bis drei Tage die Woche wieder zusammenkommt.

00:24:58: Wobei ich wahrnehme, dass viele andere

00:25:01: Firmen mittlerweile mit weniger Arbeitsplätzen pro Person abrechnen.

00:25:05: Das heißt, da gibt es dann Quoten von 0,3 bis 0,5 Arbeitsplätze,

00:25:12: die ich vorhalte für Leute.

00:25:13: Also das Remote-Arbeiten ist nicht mehr wegzudiskutieren.

00:25:18: Mobiles Arbeiten oder Homeoffice, je nachdem, wie du das legal nennen möchtest.

00:25:23: Das ist immer der Unterschied, auch wie es heißt. Also der Name ist auch rein rechtlich wichtig.

00:25:29: Von der Zeiterfassung mal auch wieder abgesehen, ob du Vertrauensarbeitszeit

00:25:33: hast oder ob du irgendwas installiert hast, wo du sagen musst,

00:25:38: ja, wenn ich mich eingeloggt habe in den Computer, dann beginnt die Arbeitszeit.

00:25:43: Ich hatte neulich eine Diskussion mit jemandem, der gesagt hat,

00:25:45: ja, aber wenn ich mit dem Bus zur Arbeit fahre und da den Laptop aufklappe,

00:25:49: dann ist das ja Remote-Arbeiten.

00:25:51: Kommt drauf an, ja. Ja, umgekehrt sitzt mir unsere Buchhalterin immer im Nacken,

00:25:57: dankenswerterweise, weil sie eben die Gesetze auslegt, wenn wir tatsächlich

00:26:01: solche Coworking-Sessions machen wollen,

00:26:04: ist es an einem Wochenende, ist es irgendwo ein Privatgebäude,

00:26:08: in dem wir uns aufhalten, dann sind das eigentlich Indizien dafür,

00:26:12: dass es ein Privattrip ist.

00:26:15: So, jetzt gehen wir aber zum Arbeiten, vielleicht auch mal in die Nähe nach Barcelona,

00:26:20: weil einer aus unserem Team dort eine Möglichkeit hat, wo vier,

00:26:25: fünf Leute übernachten können, wo wir tatsächlich über ein verlängertes Wochenende

00:26:29: dann auch mal die Köpfe zusammenstecken wollen.

00:26:32: Was ist das jetzt? Ist das jetzt Arbeit? Ist das Vergnügen? Ist das beides?

00:26:35: Wie sieht es dann später aus, wenn die Steuer geprüft wird?

00:26:38: Das ist noch so ein bisschen im Unklaren, weil eben in Deutschland nicht ganz

00:26:42: klar geregelt. Ja, das stimmt.

00:26:44: Ist immer mal wieder ein Thema, was ich auch so höre. Ich glaube tatsächlich

00:26:48: ist es für Firmen deutlich einfacher, wenn die komplett virtuell oder remote

00:26:52: oder in Heimarbeit arbeiten, weil du hast dann auch ganz viele Probleme mit

00:26:57: dem Hybrid-Modell einfach nicht.

00:26:59: Also ich fand es jetzt so interessant, wie deine Erfahrungen dann sind.

00:27:02: Du hast jetzt schon ein, zweimal deinen Co-Gründer angesprochen.

00:27:07: Habt ihr eine 50-50-Aufteilung in der Firma und für welche Themen bist du dann

00:27:15: zuständig und für welche eher?

00:27:16: Ja, wir haben eine 50-50-Aufteilung.

00:27:20: Wir kennen uns auch schon richtig lange. Das Thema Brettspielen hat uns seit

00:27:25: jeher verbunden, bis wir dann beide das Bedürfnis hatten zu gründen.

00:27:30: Also das hilft natürlich.

00:27:32: Unser damaliger Anwalt oder Notar, der bei der Gründung dabei war,

00:27:37: den habe ich noch im Ohr, wie er sagte, das ist jetzt mehr als eine Ehe, was Sie schließen.

00:27:41: Also da, sie werden mehr miteinander reden als mit der Ehefrau und die ersten

00:27:46: Jahre hat er definitiv recht gehabt.

00:27:48: Also wir haben da viel gesprochen und wir sind früh auf den Trichter gekommen,

00:27:53: dass nicht jeder alles macht, sondern dass man sich die Aufgabengebiete je nach

00:27:57: Neigung, je nach Fähigkeit aufteilt. Wir haben lange Zeit kein Organigramm gehabt.

00:28:04: Das wurde dann irgendwann notwendig, wo neue Leute eingestiegen sind,

00:28:07: die sich dann einen Überblick verschaffen wollten, wer hat denn jetzt für was den Hut auf?

00:28:12: Also ich habe den Hut auf für das Thema IT, für das Thema Vertrieb,

00:28:18: für das Thema Buchhaltung und ja, mein Mitgründer hat den Hut auf für das Thema Personal,

00:28:26: für das Thema Content,

00:28:28: für das Thema Recht und Konferenzen liegt noch bei mir. Die sind irgendwann dazugekommen.

00:28:36: Ein weiterer Hut für mich.

00:28:38: Und was wichtig ist, ist, dass man, glaube ich, so ein bisschen die Themengebiete aufteilt.

00:28:45: Und man darf nicht danach schauen, wie viele Personen arbeiten jetzt in welchem

00:28:50: Themenbereich. Nach dem Motto, bei dir sind jetzt aber mehr als bei mir.

00:28:53: Was sehr, sehr hilft unter Gründern, ist, wenn man sehr uneitel ist.

00:28:59: Also uneitel im Sinne von, ich brauche jetzt nicht zig Personen,

00:29:02: ich brauche jetzt kein Organigramm, dass ich mich jetzt abends besser fühle,

00:29:07: oder dass ich die Waage in Gleichgewicht fühle.

00:29:11: Das ist je nach Neigung. Und ich habe halt eine Vergangenheit,

00:29:15: wo ich auch Vertrieb gemacht habe, wo ich im IT-Bereich drin war.

00:29:18: Und von daher war das klar, dass die zwei Themen, dass ich dafür die Hand hebe.

00:29:22: Haben wir übrigens bei einer Zugfahrt von Heidelberg nach Göttingen entschieden,

00:29:26: dass wir uns dafür verschiedene Hüter aufsetzen und dass wir uns die Aufgaben so aufteilen.

00:29:31: Wie lange ist die Zugfahrt? Also drei Stunden.

00:29:35: Da kann man einiges diskutieren, da war die Firma noch viel kleiner,

00:29:37: aber da war dann schon der Gedanke da, das war wahrscheinlich so im Jahr 1 oder

00:29:41: 2, wo das schon so ein bisschen gereift ist, wer sich um was kümmert.

00:29:45: Ist es ein Problem, wenn man zu zweit gründet aus deiner Sicht?

00:29:49: Und also, weil man eben diese 50-50-Meinungen dann manchmal haben kann.

00:29:55: Also ich kenne zum Beispiel auch einige, die sind zu dritt. Da hast du die Situation

00:30:00: dann logischerweise nicht. Gibt es immer eine Mehrheit in der Regel.

00:30:03: Hast du da Erfahrungswerte oder ist es für euch kein Problem?

00:30:08: Also wir haben bei der Gründung gleich dran gedacht, dass wir einen Schlichter berufen.

00:30:11: Ein Freund von uns steht im Gesellschaftsvertrag drin. denn wenn wir uns uneinig

00:30:16: sind, der darf schlichten. Oder wenn wir uns streiten.

00:30:19: Den haben wir in den 13 Jahren nicht einmal gebraucht.

00:30:23: Glückwunsch. Wir diskutieren viel. Wir sind nicht beide immer der gleichen Meinung.

00:30:28: Also es ist schön, zu zweit zu gründen, weil du hast jemanden,

00:30:31: der kann dir den Spiegel vorhalten.

00:30:33: Und das ist gut so. Weil ansonsten bist du mit deiner Meinung alleine und damit

00:30:38: kannst du schon auf Abwägen sein.

00:30:40: Ich wohne ja hier so im Süden der Republik.

00:30:45: Im badischen, nicht im schwäbischen, aber im badischen, wobei das schwäbische

00:30:49: schlägt, was Sparsamkeit angeht, schon durch.

00:30:52: Und mein Mitgründer hat sehr oft und auch sehr zu Recht mittlerweile oft die

00:30:56: Hand gehoben und hat gesagt, da sind wir zu sparsam unterwegs,

00:30:59: das sieht nicht professionell aus, da nehmen wir mehr Geld in die Hand. Okay.

00:31:03: Über so Sachen diskutiert man dann kurz und ja, dann findet man eine Lösung.

00:31:08: Und im Zweifelsfall probiert man auch Sachen mal aus, legt eine Bauchlandung

00:31:12: hin und sagt, okay, jetzt haben wir Proof of Concept, geht nicht.

00:31:17: Ich verstehe. Aber es ist ja schön, wenn es so funktioniert.

00:31:19: Und das mit dem Schlichter habt ihr ja schon früh dran gedacht,

00:31:22: aber auch cool, dass ihr ihn nicht gebraucht habt.

00:31:24: Also das ist natürlich interessant, weil auf das hat man ja eine Frage abgezielt.

00:31:27: Habt ihr jemanden, der euch dann hilft, aber das dann schon zur Gründung vorzusehen,

00:31:31: das halt schon vorausschauend, umso besser, wenn man es gar nicht gebraucht hat?

00:31:35: Völlig klar. Also wir sind auch immer noch im gemeinsamen Kontakt mit unserem

00:31:40: guten Freund Achim, der als Schlichter eingetragen ist.

00:31:42: Den sehe ich auch, den sehen wir auch nächste Woche. Da treffen wir uns wieder

00:31:45: für ein Spielewochenende, wo wir dann die Köpfe zusammenstecken und eine Runde spielen.

00:31:50: Also Brettspiele in dem Falle. Und ja, das hilft.

00:31:55: Interessant. Also das wusste ich jetzt nicht, dass man sowas dann auch eintragen

00:31:57: kann. Aber gut, wenn es im Gesellschaftervertrag steht, ist natürlich klar,

00:32:00: dann hat es auch ein bisschen mehr Substanz auf jeden Fall.

00:32:02: Es ersetzt den dritten Gründer vielleicht, dass du bei Meinungsunterschieden,

00:32:08: die verhärtet sind, vielleicht das Pendel in die eine oder andere Richtung ausschlagen musst.

00:32:13: Das ist eine gute Idee auf jeden Fall. Du, auf eurer Landingpage zum Produkt

00:32:18: habe ich einen Satz gefunden, der heißt SAP endlich einfach erklärt. Geht das überhaupt?

00:32:27: Wir probieren es. Also die SAP-Software ist, glaube ich, nie selbsterklärend.

00:32:33: Von daher fußt unser Business auf einer sehr soliden Grundlage.

00:32:38: Die SAP-Software macht aber auch komplexe Sachverhalte, die dort abgebildet werden.

00:32:43: Und was den meisten gar nicht bekannt ist, wo die Software überall drin tickt,

00:32:48: also egal, ob du jetzt einen Microsoft-Surface-Rechner bestellst,

00:32:52: Erst der Bestellprozess,

00:32:54: die Produktion von dem Gerät, ist alles mit SAP-Software oder ob du bei Apple

00:32:59: im App-Store was kaufst.

00:33:01: Die ganze Kaufabwicklung macht auch SAP-Software.

00:33:04: Das ist so komplex, dass es erklärungsbedürftig ist.

00:33:09: Es ist auch so historisch gewachsen über die 15 plus Jahre, die SAP am Markt

00:33:13: ist, dass da einfach so viel geht und den SAP-Kollegen fällt auch immer was

00:33:18: Neues ein. Das ist das Schöne, dass da neue Themen dazukommen.

00:33:22: Und von daher bemühen wir uns, SAP endlich einfach zu erklären.

00:33:29: Es ist aber eine tägliche Herausforderung.

00:33:32: Wir haben ja im Intro schon ein bisschen gesprochen über eure verschiedenen

00:33:36: Produkte. Wenn du das so ein bisschen segmentieren würdest in Bücher,

00:33:41: E-Books, Videokurse und was es sonst noch so macht.

00:33:46: Wo kommen die meisten Umsätze her?

00:33:49: Gibt es da irgendwelche Dinge, die besonders gut funktionieren?

00:33:53: Das Abo-Geschäft. Das Abo-Geschäft. Das Abo-Geschäft, was seit über zehn Jahren gewachsen ist.

00:33:58: Das ist, Großteil macht das von der Firma aus. Das ist auch das,

00:34:03: was wir weiter ausbauen.

00:34:04: Wir waren da sehr früh sehr mutig, indem wir gesagt haben, für einen Flatrate-Betrag,

00:34:09: das war anfangs sogar 29 Euro im Jahr.

00:34:14: Das ist ja ein Bruch. Ja, da hatten wir gerade mal so um die 30 Bücher, noch keine Videos.

00:34:21: Mittlerweile sind es über 900 Inhalte. Da sind wir dann bei 19 Euro im Monat.

00:34:28: Bei einem Jahresabo. Also da kommt das meiste her. Es ist auch schön,

00:34:33: dass es planbarer Umsatz ist.

00:34:35: Corona hat uns da auch einen weiteren Kicker gegeben, muss man fairerweise sagen.

00:34:39: Also wir haben zwar kein Klopapier verkauft. Wir haben auch keine Nudeln oder Hefe im Angebot gehabt.

00:34:46: Aber alles, was elektronisch war und was du den Leuten digital an die Hand geben

00:34:49: konntest, Das war komplett in.

00:34:52: Was viele nicht mitbekommen haben, Amazon hat zwischenzeitlich die Auslieferung

00:34:56: von Printbüchern eingestellt in der Corona-Zeit.

00:34:59: Damit ging nur was Elektronisches und für den Markt waren wir aufgestellt.

00:35:04: Und das war für uns ein großer Segen.

00:35:08: Und ja, da sehe ich auch noch viel Potenzial in dem Elektronischen,

00:35:13: weil was du einmal hast, was du durchsuchbar gestaltest, was du vielleicht einer

00:35:17: AI zum Füttern gibst, damit sie dir Fragen beantworten kann,

00:35:21: jetzt nicht aufgrund irgendwelcher Web-Einträge, sondern aufgrund der vielen

00:35:25: Bücher oder Transkripte von Videos, das hat schon Charme.

00:35:29: Ich bin auch schon ein langer Kindle-User. Ich kenne das.

00:35:32: Damals im MBA hatten wir das vorgeschlagen als Produkt für die Kinder,

00:35:37: für die Schulen auch, dass sie keine Bücher mehr schleppen müssen.

00:35:40: Das machen sie heute leider immer noch.

00:35:42: Wie funktioniert das bei euch? Bei Kindle Unlimited habe ich zehn Bücher,

00:35:46: die ich parallel ausgeliehen haben kann auf meinen Geräten.

00:35:49: Wenn man es zum Beispiel in der Familie teilt, dann habe ich jetzt ein Abo bei euch.

00:35:55: Wie viele Bücher kann ich mir denn da ausleihen? Dann habe ich einfach Zugriff

00:35:58: auf alle, kann die runterladen, als PDF mir auf den Kindle schicken.

00:36:02: Wie funktioniert das? Ist das irgendwie limitiert?

00:36:04: Also wir haben eine App, mit der wir Android bedienen.

00:36:09: Und wenn du jetzt ein Kindle Fire beispielsweise hättest, dann könntest du die

00:36:14: App installieren und mit den Zugangsdaten beispielsweise Bücher entweder direkt

00:36:18: streamen oder auch herunterladen.

00:36:20: Das herunterladen limitieren wir auch auf zehn Titel, weil physisch liegen die

00:36:25: Bücher auf den Geräten. und wenn man einen gewissen Aufwand reinstecken wollen

00:36:30: würde, hätte man auch eine Chance, ranzukommen.

00:36:33: Und da wollen wir natürlich nicht, dass unsere ganze Bibliothek dort reinwandert.

00:36:37: Auf der anderen Seite hatte ich vorhin schon das Wort Clunky in den Mund genommen und DRM.

00:36:42: Mit der Benutzerfreundlichkeit ist das so eine Sache.

00:36:47: Von daher versuchen wir, so das, was Apple in der Anfangszeit auch hatte,

00:36:51: einen sehr niedrigen Preis für die MP3s, dass man die eben nicht mehr auf dem

00:36:56: Schwarzmarkt sich besorgt, sondern dass man dann eben sagt, ja, 99 Cent.

00:37:00: Die Mühe mache ich mir nicht mehr. Die Mühe mache ich mir nicht, genau.

00:37:02: Und da sehe ich halt den wesentlichen Wert drin. Wir machen es benutzerfreundlich,

00:37:07: wir machen es niedrigpreisig und somit mache ich mir die Mühe jetzt nicht,

00:37:11: Obwohl es immer wieder Leute gibt, die das tun. Ja, die hast du immer,

00:37:14: klar. Da ist auch, wo ein Wille ist, da gibt es einen Weg.

00:37:19: Verstehe, also kann ich jetzt nicht hergehen und mir einen EPUB runterladen

00:37:22: und mir das schicken, sondern das muss ich dann schon auf anderem Weg.

00:37:25: Genau, das ist in der App verpackt und da versuchen wir es zu schützen und da

00:37:29: versuchen wir das auf 10 zu limitieren.

00:37:30: Was die Offline-Funktionalität angeht, streamen kannst du unbegrenzt viele.

00:37:36: Und dank WLAN-Verfügbarkeit ist das auch kein großes Thema mehr,

00:37:40: dass man eben sich die Sachen so unmittelbar anschaut.

00:37:46: Schreibst du denn heute auch noch Bücher?

00:37:48: Ich habe es auf meiner Liste stehen, dass ich das mal wieder vorhabe.

00:37:53: Wobei, ja, es ist so eine Sache mit der Zeit und wo die größte Wertschöpfung an sich liegt.

00:37:59: Und die sehe ich bei mir in den Kontakten, die ich in die SAP-Welt habe.

00:38:04: Dadurch, dass wir schon ein paar Tage unterwegs sind, Und machen wir uns auch

00:38:08: schon Gedanken über das Thema Unternehmensnachfolge.

00:38:12: Und ja, das versuche ich eher in meine Zeit reinzupacken.

00:38:17: Und nebenbei habe ich noch eine Family, die mich ab und an auch gerne sieht.

00:38:22: Und ja, ich hatte beispielsweise letztes Jahr auf eine Zwei-Tage-Woche mal reduziert

00:38:26: für ein halbes Jahr lang, um mehr Zeit zu haben.

00:38:29: Das heißt für meine Family jetzt hier, für meine Eltern, um für einen Marathon

00:38:33: zu trainieren. Also Zeit ist, glaube ich, so eher der Faktor,

00:38:37: den ich mir nehmen wollen würde, anstatt jetzt noch ein Buch zu schreiben.

00:38:42: Ab 10 plus Büchern ist das auch nicht mehr der große Reiz. Die Frage zielt ja

00:38:46: auch so ein bisschen in die Richtung ab.

00:38:48: Jetzt gibt es ja wahrscheinlich viele, die euer Geschäftsmodell sehen oder generell das Thema SAP-Autor.

00:38:54: Du musst ja relativ schnell sein, wenn die SAP jetzt was Neues rausbringt und

00:38:58: der Erste sein, der das Buch hat oder frühzeitig Zugriff auf neue Software haben.

00:39:04: Oder wie schreibe ich so ein Buch? Buch. Nein, also bei neuen Themen muss man

00:39:09: erstmal gucken, bleibt das Thema.

00:39:12: Weil ein Softwareanbieter macht ja auch sowas, indem man das an die ersten Kunden

00:39:16: ausrollt und guckt, greift das überhaupt?

00:39:19: Ich bin jetzt mal beim Thema Blockchain.

00:39:22: Das gibt es, das gibt es auch in der SAP-Welt, das war ein großer Hype,

00:39:26: das Thema ist aber verschwunden, noch bevor die ersten großen Bücher rauskamen.

00:39:30: Ist das Medium Buch überhaupt dafür geeignet, weil du brauchst mindestens ein

00:39:35: halbes Jahr, das zu produzieren?

00:39:38: Wahrscheinlich nicht. Das Medium Video ist da viel besser geeignet,

00:39:42: weil du schneller am Markt bist.

00:39:44: Und was die neuen Themen angeht, ja, du musst gut vernetzt sein.

00:39:47: Ich interessiere mich für neue Sachen.

00:39:49: Also ich finde das mega spannend, was jetzt beispielsweise mit der Vision Pro

00:39:53: passiert und dass es da auch SAP-Applikationen gibt, die in der Brille sichtbar werden.

00:39:59: War auch jetzt in der Apple Keynote SAP erwähnt als Unternehmen, was da schon was hat.

00:40:04: Finde ich spannend. Würde ich ein Buch oder Video rausmachen?

00:40:07: Nein, weil es gibt noch keinen Markt. Kann der entstehen? Ja.

00:40:11: Aber erst so ab Software-Version 2 oder 3.

00:40:14: Also man muss nicht bei den Ersten dabei sein, sondern ja, ab dem Moment,

00:40:19: wo es den Markt gibt, kann man gerne mitspielen und dann lohnt es sich auch,

00:40:23: weil dann haben wir was zu verkaufen als solches.

00:40:26: Habt ihr jetzt in eurem Angebot auch noch Online-Trainings? Du hast den Zertifizierungspfad angesprochen.

00:40:33: Und es gibt für Enterprise-Kunden, gibt es auch noch einen speziellen Vertrag,

00:40:38: wo ich dann mein Single Sign-On mitbringen kann und so weiter.

00:40:40: Wie ist da so die Verteilung und was denkst du, ist das alles wichtig für den Erfolg bei euch?

00:40:52: Also die Zertifizierung interessiert mich natürlich, aber erstmal das Thema Enterprise-Kunden.

00:40:57: Also der rote Faden, den wir haben, ist das Thema Weiterbildung im SAP-Kontext.

00:41:02: Und dazu zählt natürlich, dass ich einen gewissen Komfort habe für große Firmenkunden,

00:41:08: die sagen, noch eine Plattform anschaffen, nochmal Stammdaten irgendwie eingeben, machen.

00:41:16: Wir können doch Single Sign-On, könnt ihr das nicht auch?

00:41:18: Und das war dann so, dass der erste Kunde kam und wir gesagt haben,

00:41:23: logisch, müssen wir das machen, also können wir das auch.

00:41:26: Also für große Kunden machen wir das. Kriegt mehr Sinn, ja. Ja,

00:41:30: das ist jetzt make or buy.

00:41:33: Das ist eine Dienstleistung, die kannst du einkaufen und bei dir integrieren

00:41:36: oder du baust sie selber.

00:41:37: Hier kaufen wir was ein, was am Markt verfügbar ist und verknüpfen das mit unserer Applikation.

00:41:44: Und Online-Training ist ein anderes Format, also wo man wirklich einen Trainer sehen möchte.

00:41:50: Wobei da hilft es, dass ich selber Trainer war und ich kann aus der eigenen

00:41:54: Erfahrung sagen, das macht keinen Spaß,

00:41:56: das 8-Stunden-Training, was du in dem Klassenraum gemacht hast,

00:42:00: jetzt auf 8 Stunden Zoom zu bringen, weil es ist ermüdender.

00:42:06: Das fliegt nicht, also man kann es tun, aber es fliegt nicht wirklich.

00:42:10: Und hier versuchen wir eher noch ein bisschen am Format was zu drehen.

00:42:14: Also, dass du einen Menschen hast, den du Fragen stellen kannst, ist super.

00:42:17: Aber muss ich den wirklich acht Stunden sehen, so wie ich das beim Klassenraumtraining

00:42:21: mache? Und da ist unsere Antwort nein.

00:42:24: Sondern wir haben da ein spezielles Format, das nennen wir Flip Classroom Training.

00:42:29: Das Konzept liegt diesem Online-Training zugrunde, wo ich sage,

00:42:33: es gibt ein paar vorproduzierte Inhalte.

00:42:35: Die guckst du dir bitte an. Heute hast du vielleicht das Thema Einkauf.

00:42:40: Und am Montag um 16 Uhr hast du den Trainer, den du zum Thema Einkauf fragen stellen kannst.

00:42:48: Und somit ist der Teil 1 bei dir, wo du dich weiterbildest mit einem Video oder

00:42:56: mit einem Buch und der Teil 2, die Interaktion mit dem Trainer,

00:43:00: wo das, was nicht sauber erklärt worden ist oder wo du tiefer bohren möchtest

00:43:05: oder wo du einen Spezialfall im Unternehmen hast, wo du den löcherst.

00:43:08: Und da sehen wir durchaus viel Potenzial, weil die eine Sache,

00:43:12: die haben wir schon, die vorproduzierten Inhalte und das Training,

00:43:17: das Klassenraumtraining, das wollen wir nicht eins zu eins replizieren,

00:43:20: sondern das wollen wir draufsetzen und das erlebt an sich einen ganz guten Zuspruch.

00:43:26: Insbesondere auch aus der Beratungswelt, die vielleicht so Sachen schneller

00:43:29: adaptieren, die vielleicht auch gerade mehr Leute einstellen,

00:43:32: wo die Leute es auch sehr begrüßen, dass sie sich die Zeit selber einteilen

00:43:36: können und der Trainer dann ab 16,

00:43:39: 17 Uhr zur Verfügung steht, wo die bei ihrem Kunden schon mal raus sind und

00:43:42: sich dann quasi nach der Kernarbeitszeit weiterbilden.

00:43:46: Und Industrieunternehmen adaptieren das auch.

00:43:49: Weil es eben ein flexibles Format ist. Ich finde so ein 8-Stunden-Online-Training

00:43:53: immer ziemlich hart und ich halte tatsächlich, glaube ich, wenig davon,

00:43:57: weil es bleibt wenig hängen.

00:43:58: Ich hatte jetzt hier neulich die Julia von Lotaro im Podcast.

00:44:02: Ich glaube, ich hatte die Folge auch mal empfohlen. Was die machen,

00:44:04: die haben so kurze Live-Trainings in kleinen Gruppen, also mit bis zu 12 Personen

00:44:09: und immer so 2-Stunden-Slots.

00:44:11: Da glaube ich eher dran, auch wenn du ein technisches Thema hast,

00:44:15: dass du dann lieber 4x2 Stunden machst.

00:44:17: Dann brauchst du halt vier Wochen dafür oder, keine Ahnung, Montag,

00:44:21: Dienstag und dann sind es zwei Wochen.

00:44:23: Aber ich glaube, durch die.

00:44:28: Aufmerksamkeitsökonomie und den Verlust, den wir da erleiden,

00:44:31: sind, glaube ich, acht Stunden weder für den Trainer noch für den Zuhörer irgendwie,

00:44:37: sinnvoll heutzutage noch.

00:44:38: 100 Prozent bei dir. Also ähnlich machst du es mit deinen Podcasts ja auch,

00:44:42: dass diese Länge nicht überschreiten, weil irgendwann ist zu viel.

00:44:45: Ich habe mich heute Abend auch schon mit einem Kollegen von mir unterhalten,

00:44:50: der meinte, ja, maximal eine Stunde.

00:44:54: Und ich so, genau. Und nach einer Stunde machst du Pause und am nächsten Tag

00:44:59: vielleicht noch eine Stunde oder nach zwei Tagen nochmal eine Stunde. Also Häppchenweise.

00:45:03: Beim Podcast ist ja das Schöne, es gibt Kapitelmarken. Ich sehe schon,

00:45:06: die Stunde wird uns nicht reichen. Da kannst du die Sachen überspringen,

00:45:09: die einem nicht gefallen.

00:45:10: Du hast ein bisschen erwähnt auch deinen Kontakt zur SAP und ich habe auch gesehen,

00:45:14: ihr habt echt paar namhafte Kunden auch auf eurer Webseite.

00:45:18: Wie hast du damals die ersten Kunden gewonnen? Ich glaube, das ist noch ein

00:45:22: interessantes Learning.

00:45:23: Warst du tatsächlich bei den Trainer und hast dann gesagt, hey,

00:45:26: apropos, ihr könnt hier das Buch von mir bekommen, einmalig kaufen oder ihr

00:45:30: könnt eben auch das Abo abschließen und liegt halt 30 im ersten Jahr. Hat es so funktioniert?

00:45:36: Also bei den ersten Kunden war ich tatsächlich Trainer. Das senkt die Akzeptanzschwelle

00:45:42: enorm, weil du hast schon eine Glaubwürdigkeit, wenn das Training gut ist.

00:45:47: Dass das, was danach kommt, wahrscheinlich auch gut ist.

00:45:50: Wir haben viel mit Try before Buy gearbeitet.

00:45:55: Das würde ich jedem mitgeben wollen, der irgendwo ein digitales Produkt hat.

00:45:59: Da spricht nichts dagegen, das mal für eine Woche oder für zwei rauszugeben.

00:46:04: Und ja, und alles andere hat sich dann sehr natürlich ergeben,

00:46:08: dass ein gewisser Wert da war.

00:46:10: Und der erste Firmenkunde, den wir hatten, den kannte ich aus meinem früheren

00:46:16: Arbeitsleben und der hat tatsächlich seinen Preis sogar nach oben verhandelt

00:46:20: und dann gesagt, hör zu, jetzt ist es zu billig. was zu anbieten.

00:46:24: Und das war für mich natürlich, also solche Sparringspartner brauchst du,

00:46:30: dass du ein Product-Market-Fit bekommst.

00:46:34: Wie gesagt, Family and Friends ist da ganz wichtig.

00:46:37: Wenn du es da nicht verkauft bekommst, also wenn du da nur warme Worte bekommst,

00:46:42: aber es nicht verkauft bekommst, dann hast du vielleicht nicht den Service,

00:46:46: der am Markt gefragt ist.

00:46:48: Weil die Runde musst du nehmen und nach der Runde war ich natürlich stolz,

00:46:52: wo wir dann den ersten Kunden hatten, wo ich nicht Trainer war oder wo auch

00:46:57: mein Mitgründer nicht bekannt war, wo wir uns gefragt haben,

00:47:00: scheiße, wie ist der auf uns aufmerksam geworden?

00:47:03: Irgendwo muss es doch eine Möglichkeit geben.

00:47:05: Und ja, Mund-zu-Mund-Propaganda ist nach wie vor bei uns das beste Marketingmittel.

00:47:11: Das messen wir auch mit der berühmten Frage Skala von 0 bis 10.

00:47:16: Würden Sie Espresso-Tutorials weiterempfehlen, wo du dann 0 bis 6 hast,

00:47:21: die negativ sind, 7 und 8 neutral und 9 und 10 positiv. Positiv.

00:47:27: Und wir haben einen sehr positiven Net Promoter Score.

00:47:30: Das ist die Kennzahl, die ja auch viele Firmen erheben. Und das kann ich nur

00:47:34: den Leuten ans Herz legen, das zu messen.

00:47:38: Wir messen das jetzt das fünfte Jahr in Folge.

00:47:40: Und wenn der weiter ansteigt, macht man entweder was richtig oder hat viel zu niedrige Preise.

00:47:46: Geht auch beides in gewisser Korrelation.

00:47:49: Und ja, das ist ein sehr wertvolles und wichtiges Marketingmittel, zu wissen, wo man steht.

00:47:55: Kann ich dann was was verdienen, wenn ich dich weiter empfehle?

00:47:58: Also das ist ja das Thema Affiliate-Provision, was du im SaaS-Modell häufig

00:48:02: hast, dass du eben, keine Ahnung, 10% vom ersten Jahr bekommst oder irgendeine größere Kommission,

00:48:11: weil für dich ja der User-Erwerb ausfällt und es ist, glaube ich,

00:48:13: auch mehr wert, wenn man eben weiter empfohlen wird.

00:48:15: Kann ich das schon machen? Wir haben da kein Modell tatsächlich im Einsatz.

00:48:19: Also wir hatten tatsächlich mal eine Überlegung, machen wir Affiliate-Marketing,

00:48:23: aber die besten Affiliates sind für uns die Einzel-User diesmal privat gekauft

00:48:27: haben und die es in ihrer Firma empfehlen.

00:48:30: Da müssen wir gar nichts mehr zugeben und unsere Software gibt leider auch kein

00:48:35: Abrechnungsmodell her in Richtung Affiliate, von daher sind wir da nie auf diese

00:48:38: Schiene eingestiegen. Ja, ist glaube ich auch schwierig, weil du halt so nicht

00:48:41: ein reines B2C-Produkt dann hast.

00:48:46: Wo kommen denn die Kunden her?

00:48:49: Ich habe gesehen, ihr macht Events, ihr macht die Trainings,

00:48:54: ihr macht auch virtuelle Konferenzen.

00:48:56: Während Corona habt ihr diese Sub-Info-Tage, heißt es, glaube ich, gemacht.

00:49:01: Ist das so alles der Marketing-Mix, wo dann die Kunden herkommen und dann macht man sich einen Namen?

00:49:07: Oder kannst du da sagen, hey, Konferenzen, Events, Community,

00:49:13: ist das Ding, was für uns funktioniert?

00:49:15: Ja, also Community war so auch ein Stück weit eine Keimzelle von uns,

00:49:20: dadurch, dass ich vor Espresso Tutorials eine kleine Finance-Community im Netz hatte.

00:49:26: Ein Online-Forum, oder? Genau, Online-Forum. Ganz klassisch. LPCU-Forum.de.

00:49:34: Da bin ich 2007 mit gestartet. Ist dann irgendwann in Espresso Tutorials aufgegangen,

00:49:39: aber hatte dann schon 30.000 Besucher im Monat.

00:49:44: 10.000 sind da registriert.

00:49:47: Deutschsprachig. Das ist so ein bisschen in die Lücke gegangen.

00:49:49: SAP hat alles englischsprachig gemacht. Wir haben es deutschsprachig angeboten.

00:49:53: Fragen und Antworten gab es. Und ja, Community ist wichtig.

00:49:59: Definitiv. Inhalte umsonst rausgeben ist wichtig, gerade wenn man Content hat.

00:50:06: Also ich muss keine Werbeanzeigen schalten, sondern ich versuche mit Content zu überzeugen.

00:50:11: Und da waren wir glücklicherweise mit virtuellen Konferenzen auch zur wichtigen

00:50:17: Zeit an der richtigen Stelle, weil unsere Online-Community FICO Forum,

00:50:21: die trifft sich einmal im Jahr in Köln.

00:50:24: Und wir hatten 2019 im November das Problem, Hotel war ausgebucht, 200 Teilnehmer.

00:50:32: Zusammen mit unserem Partner haben wir dann das angenehme Problem angegangen

00:50:35: und gesagt, wollen wir nicht virtuell weiter wachsen?

00:50:38: Und 2019 war just ein paar Monate vor Corona und ich habe dann Anfang 2020,

00:50:45: also im Januar, einen Vertrag abgeschlossen mit einer Darmstädter Firma,

00:50:49: die uns ihre Software hingestellt hat für virtuelle Konferenzen und dann war

00:50:53: für uns der Plan, wir wachsen damit mit virtuellen Konferenzen,

00:50:56: weil Hotel war ja voll und Location war gut.

00:51:00: Ja, und dann kam Corona und wir hatten tatsächlich eine Software.

00:51:04: Also im Januar hat der Kollege mir das ausschweifend erklärt, wie das geht.

00:51:10: Ab März habe ich den Null mehr erreicht.

00:51:13: Also der hat quasi Schaufeln verkauft und ich weiß nicht, wie viele im März 2020.

00:51:19: Und ja, und wir haben es genutzt, haben quasi die Software ein Jahr lang gehabt,

00:51:24: haben mit virtuellen Konferenzen so angefangen und haben dann so ähnlich wie

00:51:29: bei unserer Plattform auch im zweiten Anlauf gesagt,

00:51:33: das können wir selber besser und haben uns die Erfahrungswerte genommen,

00:51:37: haben eine eigene Plattform aus dem Boden gestampft, die wir mit der Lernplattform

00:51:41: dann vernetzt haben und ja, machen das seitdem.

00:51:45: Und der nächste Schritt, den wir gerade machen, ist das ganze Hybrid.

00:51:48: Das heißt, die SAP-Kollegen öffnen die Türen in Waldorf und sagen,

00:51:52: hier habt ihr einen Raum, wollt ihr nicht folgendes Thema bespielen?

00:51:55: Und wir sagen, prima, wir bringen Kamera und Mikro mit.

00:51:58: Wir machen das Hybrid, das heißt, wir haben Teilnehmer, die dann auch im Netz

00:52:02: sind und ja, so dreht sich bei uns unser Schwungrad.

00:52:07: Das heißt, wir müssen damit kein Geld verdienen.

00:52:09: Das ist sehr angenehm. Das heißt, ich kann das zu Selbstkosten kalkulieren.

00:52:14: Ich muss davon nicht leben, aber ich möchte die Leute in unsere Richtung lotsen,

00:52:19: uns bekannt machen und über kurz oder lang, wenn möglich, ein Abo verkaufen,

00:52:24: sei es für einen Einzel-User oder für die Abteilung oder die ganze Firma.

00:52:28: Klingt auf jeden Fall sehr spannend. Hatte ich neulich schon mal.

00:52:30: Komplett andere Baustelle, aber auch SAP-Mitarbeiter.

00:52:35: Die machen Projo, ist so eine Planungssoftware für Architektur- und Ingenieurbüros.

00:52:39: Die haben auch eine eigene Konferenz in Berlin.

00:52:42: Ich glaube, die ist der der Tage oder zur Zeit sogar.

00:52:44: Und da funktioniert es ähnlich. Das finde ich, glaube ich, das ist eine coole Idee auf jeden Fall.

00:52:49: Sind das dann eure Haupt- Marketing-Kanäle? Wie kriege ich so Bücher denn vermarktet?

00:52:56: Ich mache Werbung in einem Buch, kann ich meine anderen Bücher anteasern natürlich,

00:53:00: macht der Kindle immer ganz schön auch.

00:53:03: Was kannst du dann noch machen? Kommst du in Fachzeitschriften?

00:53:08: Gibt es Rezessionsexemplare?

00:53:12: Kannst du Performance Marketing für euer Online-Learning machen,

00:53:15: hier so ganz klassisch in Google und Co.?

00:53:18: Ja, das ist eher fast schon zu fein granular, wenn ich versuche,

00:53:22: das auf einzelnen Themen auszuspielen.

00:53:24: Es ist eher das große Bild, dass ich sagen kann, es ist auf der Lernplattform

00:53:29: vertreten und man kann dort auch ein Stück weit sich zeigen.

00:53:34: So ähnlich, wie ich das vorhin gesagt habe, vom Buch alleine wird man nicht reich, das ist klar,

00:53:39: vom Video auch nicht, aber es öffnet halt weitere Türen, um vielleicht einen

00:53:43: Projektauftrag zu bekommen in einem sechs-, siebenstelligen Volumenbereich und

00:53:48: ja, dann lohnt sich das, wenn das einmal passiert und.

00:53:54: Ich kenne mindestens eine Handvoll Geschichten, wo das passiert ist.

00:53:57: Von daher, das ist eher so der Weg, den die Autoren gehen.

00:54:02: Und was Marketing angeht, versuchen wir natürlich Neuerscheinungen zu pushen

00:54:07: und sagen, wir haben jetzt auch was für den Bereich Berechtigung,

00:54:11: Administration oder das Thema elektronische Rechnungen 2025.

00:54:15: Aber wir würden das nie lange hochhalten. Es ist immer so, der Plattformgedanke, der zählt.

00:54:21: Und der Plattformgedanke, wenn ein Thema gefragt wird, wird es oft geklickt.

00:54:25: Das ist übrigens auch das Vergütungsmodell, was wir gegenüber unseren Autoren

00:54:28: haben auf der Plattform. Das ist Pay-Per-View.

00:54:31: Das heißt, da gibt es keinen festen Betrag, wenn ich ein Buch einstelle,

00:54:36: sondern wenn es häufig geklickt wird, das Thema, gibt es viel Geld.

00:54:40: Wenn es wenig häufig geklickt wird, gibt es weniger.

00:54:43: Das wäre jetzt auch noch eine Frage von mir gewesen. Der Autor selber,

00:54:46: der jetzt euch ein Buch oder ein Werk zur Verfügung stellt, hat der dann auch

00:54:50: eine Grundvergütung oder ist das rein Also das Risiko liegt bei ihm dann sozusagen.

00:54:56: Das Risiko teilen wir uns. Also wir gehen mit ins Investment rein.

00:54:59: Also dadurch, dass wir eben die Qualität mit sicherstellen, also gerade ein

00:55:04: Buch, ist es mit Lektorat, ist es mit Korrektorat, ist es mit Satz, Bücher drucken,

00:55:09: das Ganze überführen auf unsere Online-Plattform, vielleicht noch auf die ein

00:55:13: oder andere Plattform, die es auch mit anbietet. Es gibt ja einige im Netz.

00:55:18: Und ja, der Autor partizipiert. Nur, wenn das Buch verkauft wird.

00:55:24: Aber ins Risiko gehen wir beide rein.

00:55:26: Er mit seiner Zeit und wir eben auch mit Zeit und mit Geld.

00:55:30: Also jedes Buch managen wir wie ein eigenes Projekt.

00:55:34: Jedes Projekt kann erfolgreich sein oder kann scheitern.

00:55:38: Hast du ja schon ein bisschen was zu tun bei so vielen, du hast 700, glaube ich, gesagt.

00:55:42: 700 Autoren, das ist so über die Jahre betrachtet.

00:55:47: Wir haben aktive Buchprojekte so um die 80. Das ist auch viel.

00:55:53: Ja, davon kommt aber auch nicht jedes ins Ziel. Also 80 sind vielleicht die,

00:55:58: die einen Vertrag haben.

00:55:59: Das teilt sich dann auf die verschiedenen Sprachen.

00:56:02: Und ja, das gilt es zu managen. Also wir haben dann intern tatsächlich mehrere

00:56:07: Projektmanager, die mit den Autoren im Austausch sind.

00:56:11: Probekapitel war vereinbart bis dann. Und dann weitere Meilensteine waren vereinbart.

00:56:16: Und dann guckst du natürlich, dass die Bücher dann auch zum jeweiligen Zeitpunkt reinkommen. Mhm.

00:56:23: Auf die andere Seite gesehen, Vertrieb jetzt vom Portal und an Firmenkunden,

00:56:29: macht ihr das dann auch aktiv oder geschieht das dann von alleine?

00:56:33: Nein, das machen wir schon aktiv. Also wir sind jetzt beispielsweise morgen

00:56:37: und übermorgen auf der S&P Transformation World hier in Heidelberg.

00:56:41: Das ist eine große Hausmesse der Firma S&P.

00:56:45: Ungefähr 1000 Leute werden die besuchen und ja, da haben wir einen Stand.

00:56:50: Und an dem Stand promoten wir unsere Plattform.

00:56:53: Wir haben auch zwei, drei Printbücher dabei, nur um zu zeigen,

00:56:57: wir haben auch Print, alles andere ist digital und ist eben plattformgetrieben

00:57:02: und da versuchen wir, die Plattform zu vermarkten.

00:57:05: Das heißt, wenn da jemand das Thema SAP und Weiterbildung oder SAP und Lernen

00:57:10: sucht, dann wird er hoffentlich bei uns lang.

00:57:12: Und das machen wir dann aktiv, indem wir genau solche Veranstaltungen besuchen.

00:57:17: Ja, das macht auf jeden Fall auch Sinn, das ist ja auch komplett dein Zielpublikum.

00:57:21: Du hast gerade vorhin, haben wir ja über Amazon und Kindle und sowas gesprochen

00:57:25: und du hast jetzt gerade die anderen Portale angesprochen.

00:57:27: Auf welche Portale spielt ihr das denn, eure Inhalte dann aus und vertreibt die noch weiter?

00:57:33: Also Bücher ist so das Hauptsächliche, was wir auch über Einzelverkäufe und die Portale machen.

00:57:41: Das heißt, bei Amazon kannst du über den Kindle eine Kopie von einem Buch kaufen.

00:57:48: Das bietet uns umgekehrt natürlich Sichtbarkeit, auch auf Amazon.

00:57:52: Es bietet auch wiederum Sichtbarkeit, die du nutzen kannst, Werbung zu schalten auf Amazon.

00:57:57: Und eine der ersten Seiten im Buch verweist auf eine Lernplattform,

00:58:02: die man kostenfrei testen kann.

00:58:04: So. Der Wegweiser dort wieder, du hast ein Thema entdeckt, gefällt dir,

00:58:09: wie es aufbereitet ist, kommt zur Plattform, da ist mehr.

00:58:12: Sieben Tage kostenfrei probieren ohne Kreditkarte.

00:58:17: Hürde möglichst gering halten. Andere Plattformen, die wir haben,

00:58:20: sind Google, Thalia, Google, also alle großen Portale.

00:58:26: Und da ist es dann marktabhängig. Also in Deutschland ist Amazon sehr groß.

00:58:31: In anderen Ländern, wenn ich jetzt nach Frankreich schaue, da ist es Fnac,

00:58:36: das ist quasi deren Amazon. Zonen. Okay.

00:58:39: In Brasilien, wo wir mal vertreten waren, sind es auch viele lokale Player.

00:58:43: Also das ist landesabhängig, wer da groß ist, wer da als Portal trägt.

00:58:49: In Japan, wo wir vertreten sind, ist es Kobo.

00:58:54: Also der Markt ist weit gefächert. Ist auch ein manueller Prozess,

00:59:00: den wir haben, die Sachen dort hochzuladen, einzustellen.

00:59:03: Der lohnt aber über den Lebenszyklus und ja, wie gesagt, sagt Sichtbarkeit.

00:59:08: Das ist fast unbezahlbar, dass man eben dort sichtbar ist und beispielsweise

00:59:13: in Udemy fällt da raus, weil die machen nur Videos. Die sind bei Amazon wohl sichtbar.

00:59:19: Wir können mit fast 400 Büchern dort zuplakatieren, wenn du SAP und Berechtigung,

00:59:24: SAP und Datenbank aufrufst.

00:59:25: Das ist schon ein Schatz, mit dem man da buchen kann.

00:59:29: Muss ich mir nachher dann direkt mal anschauen. Jetzt muss ich natürlich noch

00:59:32: der Elephant in the Room über den Technologie-Stack, bis wir noch kurz reden.

00:59:37: Habt ihr in eurem Technologie-Stack selber auch SAP dann in Verwendung?

00:59:41: Ja, tatsächlich. Wir sind auch SAP-Kunde.

00:59:46: Also unsere ganze Firma nutzt Cloud-Software. Das ist so ein bisschen dem geschuldet,

00:59:50: dass wir gesagt haben, weder in Heidelberg noch in Göttingen wollen wir einen

00:59:53: Server betreiben, wo wir Software aufspielen.

00:59:56: Also seit 2011 sind wir quasi unterwegs mit Cloud-Software.

01:00:01: Wir haben ein Cloud-ERP, was nicht aus dem Hause SAP kommt, sondern von einer

01:00:07: Firma aus dem Saarland, die das sehr günstig für den deutschen Markt zur Verfügung,

01:00:11: ex-SAPler, kann ich empfehlen. Die Firma heißt Colmax.

01:00:15: Super nett. Ist für Vereine gedacht oder für größere Firma. Colmax mit C geschrieben.

01:00:20: Super gut. Ist ein kleines ERP-System. An SAP-Software nutzen wir den analytischen Teil,

01:00:26: weil den haben die Kollegen vor einigen Jahren komplett neu gebaut und finde

01:00:31: ich persönlich eines der genialsten Produkte, was auch zu unserer Größenordnung passt.

01:00:35: Also die ERP-Software muss zur Größenordnung passen, das analytische,

01:00:40: da hat SAP was im Programm, was zu jeder Größenordnung passt,

01:00:43: das ist die SAP Analytics Cloud.

01:00:45: Für Web-Analytics dann, also für die Webseiten oder auch für die Bücher selber?

01:00:49: Für alles, was wir an Daten produzieren. Okay. Also wir versuchen da sehr datengetrieben

01:00:54: zu sein und alles, was wir an Daten produzieren, versuchen wir quasi in dieses

01:00:59: Analysewerkzeug mit reinzukippen. Dort visualisierst du.

01:01:03: Dort visualisierst du Zugriffszahlen auf unsere Plattform.

01:01:08: Deutschsprachig. Downloadzahlen, Bücher. Sind es Videos, sind es Bücher.

01:01:11: Also du hast so diesen berühmten Datenwürfel, den du drehen kannst,

01:01:14: wo du dann anguckst über die Zeit, wie entwickelt sich da.

01:01:18: Oder du kippst rein Finanzzahlen. In welche Länder verkaufen wir?

01:01:23: Welche Formate verkaufen wir? Wie verkauft sich ein Buch?

01:01:26: Wie verkauft sich der Bücherjahrgang anno 2015 über die Jahre 2016, 17, 18, 19, 20?

01:01:34: Also solche Fragestellungen kriegst du dort beantwortet. Und unser Ziel ist

01:01:39: es nicht zu mutmaßen, sondern eben mit Zahlen das zu unterfüttern.

01:01:44: Das ist sozusagen euer BI-System dann?

01:01:46: Genau, das ist ein BI-System. viele am Markt, wir haben uns das tatsächlich

01:01:50: wertneutral angeschaut und sind beim SAP-Tool hängen geblieben.

01:01:55: Und die Software, mit der euer Portal dann betrieben wird, die ist selbst entwickelt?

01:02:00: Die ist selbst entwickelt, genau.

01:02:02: Kannst du da was zum Technologie-Stack? P2TL Ocean,

01:02:06: das ist ein Stack, wo unser Front- und Backend-Entwickler ein Framework im Einsatz

01:02:14: haben und wo wir sehr zielgerichtet das Ganze anpassen können.

01:02:22: Und ja, so versuchen wir das selber zu handeln, weil gegenüber dem Kunden brauche

01:02:28: ich nicht unbedingt eine Standardsoftware, da kann ich es wertschöpfend sehr spezifisch machen.

01:02:33: Das ist, glaube ich, der richtige Begriff, wertschöpfend. Du hast vorhin noch

01:02:36: KI angesprochen, dann wahrscheinlich kann man allein darüber einen ganzen Podcast machen.

01:02:42: Hast du, also baut ihr ein eigenes GPT, wo dann eure,

01:02:47: Buchinhalte enthält und ich kann die dann fragen, ist das sowas,

01:02:50: was ihr in Zukunft angedacht habt, dass ich eben wie eine Art Perplexity ist

01:02:55: ja gerade das Stichwort für SAP fragen, was mir dann weiterhilft,

01:02:58: wenn ich Probleme habe oder in welche Richtung,

01:03:01: könnt ihr KI bei euch einsetzen und eure Kunden?

01:03:05: Also wenn ich jetzt vom Lernenden ausgehe, dann habe ich einmal den Lernenden,

01:03:10: der gezielt Wissen aufbauen möchte,

01:03:12: dem drücke ich einen Lernpfad in die Hand, das sind vorstrukturierte Inhalte,

01:03:16: sag ihm vielleicht noch, wie viel Zeit er investieren muss, dann,

01:03:19: da brauche ich nicht viel KI.

01:03:21: Wenn ich aber ad hoc Fragestellungen denke, ich habe ein Problem,

01:03:24: das möchte ich lösen, dann ist KI durchaus wünschenswert.

01:03:30: Und ich brauche da nicht in der Zukunftsform reden, sondern dank GPT-4.0.

01:03:36: Haben wir tatsächlich schon einen Assistenten, den wir testen,

01:03:39: der kennt alle unsere Bücher.

01:03:40: Das heißt, das, was er dir als Antwort gibt, ist nicht halluziniert mit irgendwas,

01:03:46: sondern der kennt unsere Bücher und den kannst du dann befragen.

01:03:50: Und das ist eine Richtung, die wir mit einem der nächsten Updates noch ein bisschen

01:03:55: prominenter darstellen.

01:03:57: Wir waren lange vorsichtig, haben es so ein bisschen versteckt unter dem Thema

01:04:00: Assistent, unter dem Thema SAP Helfer.

01:04:04: War auch eine Frage, wie viel Kosten wollen wir uns da auflasten mit der API,

01:04:09: wollen wir es nochmal separat kostenpflichtig machen, wollen wir das Ganze ins

01:04:13: Grund-Abo-Modell mit aufnehmen und wir haben uns geeinigt, dass wir wahrscheinlich

01:04:17: zehn Suchanfragen ins Grund-Abo-Modell mit aufnehmen, es prominent zeigen,

01:04:22: irgendwo optisch, da ist gerade unser UI-Grafiker mit dabei,

01:04:27: das mit der Suche verschmelzen lassen Und dann fragst du unsere KI,

01:04:30: die alle unsere Bücher kennt.

01:04:32: Und das nächste, was kommt, sind alle unsere Transkripte für die Videos.

01:04:35: Weil das ist ja auch etwas, was da ist.

01:04:38: Bisschen unschärfer als Bücher, weil nicht jedes Audiosignal wird richtig erkannt.

01:04:43: Aber es ist wertstiftend und die kann man auch befragen.

01:04:48: Ja, da habt ihr einen schönen Datenschatz, an den sonst keiner so einfach rankommt.

01:04:53: Da ist ja alles urheberrechtlich geschützt. So ist es.

01:04:57: Also das ist schon extrem gut. Unser Forum, also die ursprüngliche Keimzelle.

01:05:03: Das haben wir schon umgestellt.

01:05:05: Also da ist tatsächlich eine der ersten Antworten von ChatGPT da gekennzeichnet.

01:05:10: Und wir nutzen die Kölner Firma, die Übersetzung macht.

01:05:17: Hilft mir gerade mal mit dem Namen. DeepL oder was? DeepL, genau.

01:05:21: DeepL aus Köln. Wir übersetzen das automatisch in drei weitere Sprachen.

01:05:25: Also Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und stellen das ins Forum mit ein.

01:05:30: Also das ist für uns eine moderne Art des Forums, dass du nicht auf einen Menschen

01:05:33: antworten musst, sondern die erste Antwort kommt von der Maschine.

01:05:36: Und so nebenbei wird es noch in drei weitere Sprachen übertragen.

01:05:40: Super interessant. Also bevor wir jetzt zum Ende kommen, müssen wir natürlich

01:05:43: auch noch ein bisschen über den Bootstrapped Way, den du jetzt sehr ausführlich

01:05:47: auch erklärt hast, beschrieben hast.

01:05:49: Hast du unter den Kunden welche gehabt, die gesagt haben, Jörg,

01:05:53: das ist ja ein cooles Modell.

01:05:54: Das wächst ja immer weiter, das Geschäft, je mehr Bücher du hast.

01:05:58: Und das ist ja das Schöne daran, haben wir jetzt ja auch ausführlich gelernt,

01:06:01: ist ja dann auch vielleicht attraktiv für Investoren.

01:06:04: Hast du da mal Anfragen bekommen? Hast du die abgelehnt?

01:06:08: Wenn ja, warum? Wir hatten tatsächlich schon Anfragen, auch dadurch begründet,

01:06:13: dass einer unserer Mitbewerber aus den USA von einem Venture Capital gekauft worden ist.

01:06:18: Und das haben wir uns angeguckt, was dort passiert.

01:06:23: Ich verstehe jetzt, was die Amerikaner meinen, wenn sie sagen People first,

01:06:27: weil das sind die Ersten, die gehen. Von daher haben wir das für uns dann sehr

01:06:31: schnell verneint, zu sagen, dass das für uns ein Weg ist.

01:06:35: Wir sehen momentan das Thema Nachfolgeplanung als viel werthaltiger,

01:06:41: auch als Verantwortung gegenüber den Leuten, die wir gerade an Bord haben.

01:06:46: Ich bin 50, mein Mitgründer ist drei Jahre älter. 2030 ist eine schöne Zielmarke

01:06:51: und wir haben aus den internen Reihen tatsächlich einen, der unser Nachfolger werden soll.

01:06:59: Und ja, das finde ich viel spannender, eine Firma so mittelständisch weiter

01:07:05: wachsen zu lassen, weiterzuführen,

01:07:07: als ein Venture Capital in die Hand zu drücken, weil ab dem Moment,

01:07:12: wo du externes Geld nimmst, nimmst du auch die Spielregeln, die das mit sich bringt.

01:07:16: Und People First muss nicht heißen, dass die Leute als erstes dastehen,

01:07:20: sondern die Fluktuation, die es dort gab und so wie die Firma da momentan weitergeleitet

01:07:26: wird, das, was wir aus der Entfernung wahrnehmen,

01:07:29: ist nichts, was ich auf unsere Firma übertragen möchte.

01:07:32: Kein Wunschzielbild. Das heißt, ihr habt jetzt schon einen Sechs-Jahres-Plan

01:07:36: sozusagen gemacht oder arbeitet daran, das ja auch schon bezeichnend,

01:07:41: dass man so weit voraus plant.

01:07:43: Ja, musst du, glaube ich. Es hat viele Vorteile.

01:07:47: Also so kann unser Fabian, der das Ganze weiterführen soll, eine Chance haben,

01:07:54: uns über die Schulter zu schauen und zu sehen, wie machen wir das.

01:07:58: Dann können wir quasi einmal den Platz wechseln in der Zeit und sagen,

01:08:02: okay, dann schauen wir dir über die Schulter, wie du das machst.

01:08:04: Und Teil 3 ist dann, wir gucken dir nur noch quartalsmäßig über die Schulter,

01:08:09: wenn wir zum Shareholder-Meeting zusammenkommen oder gar nicht mehr.

01:08:12: Das ist einfach längerfristig gedacht und oft sind es ja die Firmen,

01:08:17: die längerfristig denken, die dann auch längerfristig am Markt erfolgreich unterwegs

01:08:20: sind und nicht das schnelle Geld bekommen.

01:08:24: Schnell den Fame vielleicht haben, Geld verbrennen, Leute verbrennen im Sinne

01:08:30: von, dass die arbeiten ohne Ende.

01:08:32: Und ja, wir wollen davon leben können. Also wir brauchen kein Unicorn.

01:08:38: Ja, ist ja auch, da bist du dann wieder schwabenmäßig unterwegs hier,

01:08:42: dann kann ja das auch nachhaltig erreichen und schön langsam und stetig,

01:08:47: da kommt ja auch was Schönes bei raus am Ende.

01:08:49: Radische ist vom Schwäbischen nicht so weit entfernt. Ja, das stimmt, ja.

01:08:53: Es ist ja auch schon eine lange Zeit, wo du das durchgehalten hast.

01:08:57: Du hast vorhin beschrieben, ihr habt zehn Jahre das gemacht,

01:08:59: bevor ihr rübergeswitcht habt.

01:09:01: Gab es da irgendwann mal einen Moment, wo du kurz davor warst hinzuwerfen,

01:09:05: weil dich irgendwas so genervt hat?

01:09:07: Gab es eine Fuck-up-Situation mit einem Buch, wo du hinterher nicht zufrieden

01:09:12: warst oder Kunden unzufrieden waren? Gab es solche Momente mal?

01:09:17: Da vielleicht einen kritischen Moment, den ich auch sehr genau beziffern kann, das war 2017,

01:09:23: wo wir zu unserer Jahrestagung in Köln zusammensaßen, uns in die Augen geschaut

01:09:30: haben, es war November, uns hat ein sechsstelliger Betrag Umsatz gefehlt.

01:09:37: Uns war null bewusst, dass wir so schlecht umsatzmäßig dastehen.

01:09:40: Und das war so der Moment, wo wir gemerkt haben, wir können die Firma nicht

01:09:45: mehr aus dem Bauch heraus lenken und leiten.

01:09:48: Und die Kohle haben wir quasi im Folgejahr reingeholt, indem wir uns wesentlich

01:09:52: mehr ins Zeug gelegt haben, wesentlich mehr Trainings und Beratungs gemacht haben.

01:09:56: Aber wäre in 2018 Corona quasi eingeschlagen oder was anderes passiert,

01:10:02: hätte es das Ende sein können.

01:10:03: Also das war durchaus ein kritischer Moment.

01:10:06: Das war vielleicht auch ein kritischer Moment, dass wir beiden Gründer damit

01:10:10: umgehen, das erstmal sauber analysieren, nicht großartig mit Vorwürfen kommen,

01:10:15: sondern nach vorne blicken und dann sagen, okay, wie gehen wir damit weiter um.

01:10:19: Also das war, glaube ich, so das Kritischste überhaupt. November 2017.

01:10:24: Und daraus habt ihr jetzt gelernt, vorausschauender zu planen.

01:10:27: Deswegen seid ihr jetzt da ganz anders unterwegs. Ja, das war die Keimzelle

01:10:31: unserer Analyse-Software, die wir uns dann angeschafft haben und von monatlichen

01:10:35: Geofix, die wir eingeführt haben, um eben auf die Zahlen zu schauen.

01:10:39: Ab einem gewissen Zeitpunkt reicht Bauchgefühl nicht mehr. Du brauchst harte

01:10:44: Zahlen, weil du trägst Verantwortung für alle, die mit an Bord sind.

01:10:49: Und selbst für die Freelancer, denen du Aufträge gibst, trägst du auch noch mit Verantwortung.

01:10:55: Kannst du von heute auf morgen nicht einfach sagen, hab mich vertan.

01:10:59: Und das war ein kritischer Moment. Aufhören wollten wir deswegen nicht.

01:11:04: Nein. Dafür hat das Ganze viel zu viel Spaß gemacht Und das war viel zu viel,

01:11:09: was wir da schon erreicht hatten.

01:11:10: Aber es war ein kritischer Moment, wo es hätte kippen können.

01:11:14: Ist es auch das, was dich motiviert hat, das Ganze dann weiterzumachen,

01:11:17: weil es eben so viel Spaß gemacht hat?

01:11:21: Ja, also das muss man, glaube ich, vom Typ her Gründer sein,

01:11:24: dass man sich selber motivieren kann, auch beim Homeoffice morgens diszipliniert

01:11:29: sein kann. Man hat viele Freiheiten.

01:11:32: Die fangen wir jetzt an, mehr und mehr zu genießen, indem man eben Zeit zur

01:11:36: Verfügung hat oder eben schöne Orte, von denen man ausarbeiten kann.

01:11:40: Aber als Gründer musst du motiviert sein. Es muss Spaß machen.

01:11:44: Wir haben oft gesagt, das ist wie ein Aufbaubrett-Strategiespiel.

01:11:48: Also das, was uns im ursprünglichen Sinne zusammengeführt hat und gehalten hat.

01:11:53: Und so muss man es, glaube ich, auch sehen. Also man muss viel Leidenschaft

01:11:57: haben für das, was man hat, weil ich sage mal so, zehn Jahre,

01:12:01: bis es dann erst so richtig anfängt und du anfangen kannst, die Früchte deines

01:12:06: Tuns zu ernten, das ist lange.

01:12:09: Hätte mir das jemand am Anfang gesagt, ich weiß nicht, ob ich mich auf die Reise

01:12:12: begeben hätte. Also es muss Spaß machen, ansonsten hörst du auf der Strecke irgendwo auf.

01:12:18: Das ist ein super schönes Schlusswort, würde ich sagen, Jörg. Vielen Dank, Mensch.

01:12:21: Also da möchte ich jetzt auch keine weiteren Fragen mehr stellen,

01:12:24: weil das ist ein super interessantes Learning auch gewesen. Dann,

01:12:29: letzte Frage, dann such dir aktuell noch neue Mitarbeiter. Wenn ja, in welchem Bereich?

01:12:36: Mal schauen. Lass uns im Austausch bleiben. Alles klar. Ich verlinke es auf jeden Fall gern.

01:12:41: Ich danke dir vielmals. Das war wirklich sehr interessant und hat mal nochmal

01:12:45: eine andere Seite der SAP für mich beleuchtet.

01:12:47: Und auch schön, dass du so spontan Zeit hattest. Vielen Dank.

01:12:50: Auch mir hat es Spaß gemacht.

01:12:52: Ich wünsche dir einen schönen Abend und freue mich auf die Reaktion zum Podcast.

01:12:57: Freue ich mich auch. Dann mach's gut. Ciao. Ciao.

01:13:00: So, das war auch schon wieder Folge 76 von Happy Bootstrapping.

01:13:04: Schreib mir wie immer gerne Feedback, Fragen für die Folge.

01:13:07: Empfehle die Folge gerne weiter. Das hilft mir wirklich weiter.

01:13:10: Oder bewerte die auf der Plattform, auf der du sie gehört hast.

01:13:13: Feedback, Fragen und Gästevorschläge wie immer an hallo at happy-bootstrapping.de

01:13:18: Die Links zur Folge findest du auch in den Shownotes.

01:13:23: Ich weiß noch nicht genau, was nächste Woche jetzt kommt. Das muss ich jetzt

01:13:26: mal schauen, wie das alles abläuft.

01:13:28: Von daher gibt es diesmal keine Ankündigung für nächste Woche,

01:13:30: aber es gibt auf jeden Fall eine Folge.

01:13:32: Und dank des LinkedIn-Posts kamen auch noch weitere Gästeideen.

01:13:37: Die waren halt spontan nicht verfügbar, aber ich hoffe, dass da auch was draus wird.

01:13:40: So, vielen Dank dir fürs Zuhören und falls du bis hierhin gehört hast,

01:13:44: dann hören wir uns nächste Woche wieder. Bis dahin. Mach's gut. Ciao.

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