Podcast Hosting SaaS mit Höhen und Tiefen | mit Mati Sójka, CEO von podigee (#65)
Shownotes
Mein Name ist Andreas Lehr und in diesem Podcast interviewe ich wöchentlich wechselnde Unternehmer:innen zu Ihrer Geschichte.
In Folge 65 von Happy Bootstrapping habe ich mit Mati Sójka, CEO und Co-Founder von podigee.com gesprochen.
Podigee ist ein Podcast Hosting Unternehmen aus Berlin - und es ist nicht irgendein Podcast Hoster, sondern auch der, der diesen Podcast ausliefert.
Mati hat Podigee 2013 gemeinsam mit seinem Co-Founder Ben als Side-Project gegründet - seit 2017 sind die beiden Vollzeit am Start. Im Podcast haben wir über die Herausforderungen und Chancen von Bootstrapping und dessen Höhen und Tiefen gesprochen.
Die Highlights dieser Episode:
- Geschäftsmodell und Gründungsgeschichte von Podigee
- Teamgröße und Umsatz
- Starke Position im deutschen Markt
- Mund-zu-Mund-Propaganda
- IAB Zertifizierung
- Podigee Redesign und technische Verbesserungen
- Ad-Business und Werbemarktplatz
Das Gespräch mit Mati war sehr offen und ehrlich, da er auch die schwierigen Entscheidungen und emotionalen Momente nicht aussparte, die mit dem Aufbau eines Unternehmens einhergehen.
Schick mir gerne Fragen an Mati, Feedback zur Folge per WhatsApp oder per E-Mail an hallo@happy-bootstrapping.de - viel Spaß mit der Folge!
Show-Notes
- Podigee Website
- Mati Sójka bei LinkedIn
- Pläne und Preise bei Podigee
- Podcast Ad Marketplace bei Podigee
- LinkedIn Artikel von Mati zu "10 Jahre Podigee"
- Artikel "Building a Bootstrapped SaaS Product from Scratch: Lessons Learned"
- Cloud Egress Kosten im Vergleich (Traffic Preise)
- [Offene Stellen bei Podigee]https://podigee.jobs.personio.de/)
- Werbung: Colpari.cx - Kundeservice ab 0,98€
Feedback & Kontakt
Hast Du selbst eine spannende und interessante "Bootstrapping"-Geschichte zu erzählen? Oder Feedback zur aktuellen Folge?
Schreib mir gerne per WhatsApp oder per unter hallo@happy-bootstrapping.de.
Mit meiner Firma "We Manage" helfe ich Firmen, Agenturen und Solopreneurinnen bei den Themen Cloud, Dev-Ops, SRE und Online-Betrieb: https://we-manage.de/
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Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu Folge 65 von Happy Bootstrapping.
00:00:06: In der heutigen Folge habe ich mit dem Mati Sojka, ich hoffe ich habe es richtig
00:00:10: ausgesprochen, dem CEO und Co-Founder von Podigi gesprochen.
00:00:14: Podigi.com ist ein Podcast-Hosting-Unternehmen aus Berlin.
00:00:20: Und ja, es ist nicht nur irgendein Podcast-Hoster, sondern natürlich auch der,
00:00:24: über den dieser Podcast ausgeliefert wird.
00:00:27: Ja, im Podcast haben wir auch ganz viel darüber gesprochen, wie das alles technisch
00:00:32: funktioniert und was denn jetzt Plattformen wie Spotify und Apple machen und
00:00:37: was eben ein Podcast-Hoster tut.
00:00:40: Und der Mati, der ist ein alter Hase im Podcast-Game,
00:00:45: denn er hat 2013 gemeinsam mit seinem Co-Founder Ben Podigy als Side-Project
00:00:51: gegründet und seit ungefähr 2017 sind die beiden dann Vollzeit am Start.
00:00:56: Ja, und im Laufe der Jahre haben die einige Höhen und Tiefen erlebt und ich
00:01:01: bin froh, dass Mati die sehr offen geteilt hat, denn auch das gehört dazu,
00:01:05: die schwierigen Entscheidungen und emotionalen Momente beim Aufbau eines Unternehmens.
00:01:10: Der Mati ist gerade in den USA auf einer Podcast-Konferenz in L.A.,
00:01:14: wenn ich es richtig gesehen habe, und mal schauen, was er von da so mit zurück
00:01:18: nach Deutschland bringt.
00:01:20: Die Folge ist etwas länger geworden, aber der Mati hat auch ja schon einiges
00:01:24: erlebt in 10 Jahren Podigy.
00:01:26: Falls du nicht ganz bis zum Ende hörst, die nächste Folge gibt es erst in zwei
00:01:30: Wochen, da ich nächste Woche ein wenig Urlaub mache.
00:01:33: So, jetzt geht es direkt los. Viel Spaß.
00:01:36: Hallo Mati, herzlich willkommen bei Happy Bootstrapping. Ja,
00:01:39: hallo Andreas. Vielen Dank für die Einladung.
00:01:41: Sehr gern, Mensch. Hat mich wirklich gefreut. Das war auch der längste Sales-Cycle,
00:01:45: den ich jetzt bisher hatte mit fast einem Jahr.
00:01:47: Von daher hat mich super gefreut, dass du dann doch zugesagt hast.
00:01:50: Und manchmal muss man einfach einen langen Atem haben.
00:01:53: Erzähl doch mal, wer du bist und was du genau machst.
00:01:56: Ja, ich bin Mati, Mitgründer, Geschäftsführer von der Firma Podigi,
00:02:02: aktuell aus Berlin, damals noch im Westerwald entstanden, aber als Projekt quasi
00:02:09: sind wir an Berlin gebunden und ja, Podigi ist ein sogenannter Podcast-Hoster,
00:02:17: das heißt, wir füllen so eine gewisse Lücke, die es gibt in dem ganzen Setup,
00:02:23: in der ganzen Infrastruktur bei Podcasts, Das heißt im Endeffekt,
00:02:27: das, was wir so bieten, ist ein SaaS-Produkt, das es Podcastern ermöglicht,
00:02:32: Inhalte an einer Stelle hochzuladen und dann über möglichst viele Podcast-Plattformen zu distribuieren.
00:02:39: Kleiner Disclaimer, ich bin auch Podigy-Kunde, aber darüber kam der Kontakt
00:02:44: jetzt witzigerweise nicht. Also ich habe nicht an den Support geschrieben.
00:02:47: Von daher, ja cool. Also es ist ein sehr spannendes Geschäft und wie groß ist Podigy heute?
00:02:53: Kannst du was zur Anzahl Mitarbeiter-Umsätze sagen vielleicht?
00:02:58: Genau, also heute sind wir ca.
00:03:00: 20 Personen, so bis zu 25 mit allen Freelancern und Leuten, die uns halt auch
00:03:05: mal gelegentlich unterstützen.
00:03:07: Wir haben aktuell auch ein kleines, aber feines Büro in Berlin und was Umsatzzahlen
00:03:15: angeht, liegen wir da so im mittleren Millionenbereich aktuell,
00:03:18: also einstelligen Millionenbereich.
00:03:20: ARR, also Recurring Revenue hauptsächlich und weitestgehend alles gebootstrapped.
00:03:26: Bis heute haben wir keine externe Finanzierung aufgenommen, nur einen ganz,
00:03:31: ganz kleinen Kredit zu Corona-Zeiten, wo Kredite sehr günstig zu haben waren.
00:03:37: Ja, dann macht es auch Sinn für Investitionen und so weiter.
00:03:40: Würde ich aber wahrscheinlich nicht noch einmal machen, jetzt darf ich es Ihnen auch dazu sagen.
00:03:44: Ja, das war dann schon viel Aufwand und Gehassel und man bündelt sich dann an
00:03:49: irgendwelche Banken, die glaube ich noch so ein bisschen in der Steinzeit verblieben sind,
00:03:54: muss ich jetzt keine Namen nennen, aber ja, wenn man es wirklich braucht,
00:03:59: dann würde ich sagen, ja klar, hat man keine andere Wahl.
00:04:02: Wir haben es damals eher genommen, weil, wie gesagt, auf Papier war es ein sehr günstiger Kredit.
00:04:09: Zinsen waren ja extrem niedrig, fast inexistent, aber hätten wir jetzt...
00:04:15: Die Wahl hätten wir jetzt nicht mehr gemacht. Habt ihr damit dann Wachstum finanziert
00:04:19: oder irgendwas Besonderes, ja, eine Investition gemacht?
00:04:23: Also ich hatte einen kleinen Disclaimer für später.
00:04:26: Meine Frage wäre schon, während Corona hätte ich jetzt schon gedacht,
00:04:30: dass es einen ordentlichen Boost gab und du keinen Kredit gebraucht hättest,
00:04:33: weil du so viele Podcasts auf die Plattform gekommen hättest.
00:04:36: Ja, da fangen wir quasi mit den turbulenten Zeiten direkt an bei uns.
00:04:40: Also ja, es war so Rollercoaster-mäßig erstmal ein großer Boost.
00:04:45: Dann ging es wieder zurück. Auch bei uns war dieser Boost eigentlich am Anfang
00:04:50: ein großer Vorteil und später haben dann auch unsere Ambitionen,
00:04:54: glaube ich, so ein bisschen das Wachstum überholt eine Zeit lang.
00:04:57: Und da waren wir dann, das würde ich mal so nennen,
00:05:01: als eines der größten Learnings, wie wichtig es ist halt als gebootstrappedes
00:05:07: Unternehmen wirklich gut seine Finanzen im Griff zu behalten, Kosten, Einnahmen,
00:05:14: Projektionen, auch wenn man, sag ich mal, man ist ja kein Konzern und braucht
00:05:19: jetzt keine komplexen Reportings erstmal, mal, aber man muss schon so.
00:05:24: Bodenständig, wie es nur geht, daran gehen und versuchen auch einfach die Gesamtlage
00:05:29: immer im Blick zu behalten, weil am Ende des Tages ist man auf den eigenen Cashflow angewiesen.
00:05:35: Ich glaube, ich habe ja einen Jahresaccount. Hast du da, hast du Zahlen im Kopf
00:05:41: oder vielleicht vorbereitet, wie viel.
00:05:44: Podcast gibt es überhaupt bei euch auf der Plattform? Bei uns auf der Plattform
00:05:49: gibt es ungefähr 20.000 Podcasts.
00:05:53: 20.000? Ja. Dazu muss man noch sagen, nicht alle Podcasts sind aktiv.
00:05:59: Es ist aber auch relativ schwer zu sagen, welcher Podcast ist inaktiv,
00:06:04: weil es zum Beispiel so eine abgeschlossene Serie ist.
00:06:07: Welcher Podcast ist tatsächlich, sag ich mal, tot, weil jemand den Podcast aufgegeben
00:06:11: hat, aber zum Beispiel den nicht runternehmen möchte vom Netz.
00:06:16: Also es gibt da auch Podcasts, die sind einfach in so einem undefinierten Zustand.
00:06:21: Tatsächlich hatte ich auch, ich habe eine witzige Anekdote, vor einigen Monaten,
00:06:25: ich weiß nicht, ob du vielleicht damals mal einen Podcast.
00:06:29: Freakshow gehört hast, das war so ein, okay, das ist so ein Podcast für Freaks
00:06:35: halt, für Nerds gewesen, aus der,
00:06:38: Ur-Community in Deutschland, also den gab es, bevor es Podcasts gab,
00:06:41: so quasi in Deutschland und dieser Podcast hatte,
00:06:45: glaube ich, ein oder zwei Jahre nichts gepostet, ja, keine neue Folgen,
00:06:49: nichts veröffentlicht und ich wusste auch gar nicht mehr, dass es den noch gibt
00:06:53: und irgendwann poppt so eine neue Folge auf bei mir im Podcatcher.
00:06:56: Ich so, nein, den gibt's ja noch, ja und tatsächlich hatte dann der der Host
00:07:01: Tim Pridloff in der nächsten Folge erzählt, er hatte sich die Statistiken angeschaut
00:07:07: und er ist nach zwei Jahren,
00:07:09: glaube ich, über 90 Prozent der Downloads, die er damals hatte,
00:07:12: wieder an den Start gegangen.
00:07:13: So stark ist diese Subscription-Bindung, die man halt im Podcast hat bei vielen.
00:07:19: Das fand ich echt überraschend. Der Tim Pridloff ist ja der alte Hase,
00:07:25: der macht ja das Logbuch Netzpolitik, das höre ich als, aber jetzt das war mir
00:07:30: nicht mehr so ganz klar, dass er das auch mal gemacht hat.
00:07:34: Und hast du irgendwelche Zahlen zu Streams pro Woche oder pro Monat?
00:07:39: Wie viele Podcasts werden denn in Deutschland in der Woche oder im Monat gehört?
00:07:44: Kann man das ungefähr sagen dann von eurer Plattform aus?
00:07:47: Also ja, klar, ich habe ja unsere Zahlen. Natürlich ist die Landschaft sehr
00:07:52: vielfältig. Es gibt ja viele Anbieter, es gibt viele Plattformen.
00:07:56: Es gibt ja auch so ein paar nicht exklusive, aber dann doch plattformnahe Lösungen.
00:08:03: Und deswegen ist es auch sehr schwer zu sagen, wie viele Podcasts gibt es denn,
00:08:08: weil Podcasts werden auch prinzipiell bei den Plattformen erstmal eingereicht
00:08:13: und nicht alle Podcasts werden überall eingereicht, das heißt es gibt durch diese,
00:08:18: Verteilung über den RSS-Feed eine sehr, sehr dezentrale Distribution,
00:08:23: das heißt es gibt nicht so die eine Statistik, die zum Beispiel wie YouTube
00:08:27: das macht, Spotify macht das bei ihren Zahlen ja auch, die geben einmal pro
00:08:32: Jahr vielleicht irgendwelche Zahlen,
00:08:33: müssen sie ja auch vielleicht wegen weil sie an der börse sind und
00:08:37: dann weiß man es ja genau bei podcast ist es
00:08:40: naja weiß man nicht so wirklich wie viel es in
00:08:43: summe sind es sind viele da es gibt auch dieses phänomen im bereich podcast
00:08:48: das ist wirklich wenn man sich so statistiken anschaut vor allem aus dem amerikanischen
00:08:53: raum dann sind es halt das geht in die millionen erstmal ja sind millionen von
00:08:58: podcast die man also ich glaube vier oder fünf aktuell von es wird von fünf gesprochen.
00:09:02: Aber wenn man sich anschaut, wie viele haben tatsächlich in den letzten Monaten
00:09:06: überhaupt was veröffentlicht, dann ist es nur noch ein Bruchteil,
00:09:09: vielleicht eine Million oder so.
00:09:11: Und das weltweit. Das heißt, es sind gar nicht mal so viele Aktive,
00:09:16: wenn man das in den Kontext setzt. Ich glaube, in Deutschland würde ich jetzt
00:09:21: mal aktuell schätzen, ich glaube, vor einigen Monaten waren es 80.000.
00:09:26: Ich würde mal sagen, vielleicht sind es so weiter 80.000 bis 100.000 irgendwo
00:09:30: da in dem Dreh, würde ich schätzen.
00:09:32: Wie viele davon jetzt noch wirklich aktiv sind, wie schon gesagt, schwer zu sagen. Okay.
00:09:39: Hast du irgendwelche Zahlen zu Streams, die eine Folge haben sollte oder hat im Schnitt?
00:09:46: Ich bin so bei, keine Ahnung, ich habe mal folgende, es sind 700,
00:09:50: 800 Leute hören die an, mal gibt es folgende, die hören 400 Leute an.
00:09:53: Ist das so ein guter Schnitt oder ist das schon drüber?
00:09:57: Wie sind da so die Erfahrungen? Ja, Podcasts sind halt ein wirklich ein Medium,
00:10:04: was sehr, sehr breit ist, weil ein breites Spektrum repräsentiert an Produktionsarten auch.
00:10:12: Ich nehme jetzt mal das Extrembeispiel, die ganzen Entertainment-Podcasts,
00:10:17: die von großen Medienkonzernen produziert werden. Das sind so richtige Shows
00:10:22: mit einem Showman oder Showfrau auf der Bühne quasi.
00:10:25: Also die kennt man ja aus dem Fernsehen, die kennt man. Das sind Leute, die wirklich...
00:10:31: Bekannte Persönlichkeiten, die schaffen Millionen von Downloads pro Monat.
00:10:39: Das ist so ein Extrem. Und dann gibt es aber, ich sage mal, wenn man es so als
00:10:43: Pyramide betrachten möchte,
00:10:45: am unteren Ende der Pyramide natürlich eine sehr,
00:10:49: sehr breite Masse von Podcasts, wo die Zahlen dann auch tatsächlich um die paar
00:10:57: hundert sind und dennoch oft Podcasts trotzdem erfolgreich sind.
00:11:02: Es gibt auch wirklich Podcasts, die man als erfolgreich anstufen kann,
00:11:06: obwohl sie vielleicht nur 100 Downloads im Monat haben oder 200.
00:11:10: Wenn man zum Beispiel von Vermarktung spricht, dann kommt es natürlich darauf
00:11:15: an, was man für Ambitionen hat, aber man sagt, so ein Podcast ist eigentlich
00:11:19: grundsätzlich vermarktbar, vielleicht ab so 5.000 bis 10.000 Downloads im Monat.
00:11:24: Da fängt es an Sinn zu machen. Ich spreche natürlich von so Ad-basierter Werbung.
00:11:28: Natürlich kann man, wenn man einen Nischen-Podcast hat und den richtigen Sponsor
00:11:32: findet, auch bei 500 Downloads im Monat schon einen guten Deal schließen.
00:11:37: Das ist von Podcast zu Podcast sehr, sehr unterschiedlich.
00:11:41: Ich glaube, es hängt auch davon ab, was für ein Zielpublikum man hat.
00:11:44: Wenn du jetzt einen Rolex-Podcast machst, dann kannst du wahrscheinlich,
00:11:49: oder was weiß ich, über irgendwelche teuren Autos, ist es wieder was anderes.
00:11:54: Je nachdem, es ist wahrscheinlich themenabhängig.
00:11:57: Ja, die Nische macht es natürlich.
00:11:59: Je spezialisierter der Podcast ist, das ist auch immer so ein Thema,
00:12:03: was bei mir hin und wieder so aufpoppt als Frage.
00:12:08: Sollte ich lieber breiter fassen? Das ist mein Podcast, die Zielgruppe.
00:12:13: Soll ich lieber breiter denken, größeres Publikum? Oder gehe ich in die Nische rein?
00:12:18: Das ist ein bekanntes Thema, immer so grundsätzlich aus der Content-Creation-Ecke.
00:12:23: Wie findet man die Gruppe, die man wirklich ansprechen möchte?
00:12:26: Und wenn man die richtige Nische trifft, dann hat man zwar quantitativ vielleicht
00:12:32: weniger Hörer, aber man hat eine enorme Qualität an Publikum.
00:12:37: Das sind dann Leute, die wirklich auch sehr aktiv sind, interagieren mit den
00:12:40: Inhalten, schicken Kommentare und Feedback und alles Mögliche.
00:12:45: Und dann ist es wieder nicht mehr so wichtig, dass man keine hunderte,
00:12:51: tausende von Downloads hat.
00:12:54: Das merke ich auch. Ich kriege regelmäßig Feedback zu den Folgen und das ist
00:12:57: immer super schön einfach. Und dann weiß man wieder auch, warum man es macht.
00:13:01: Und da ergeben sich auch wieder Möglichkeiten daraus oder weitere Empfehlungen für spannende Gäste.
00:13:06: Und ich lerne so viel dazu auch beim Fragenstellen. Und das finde ich allein
00:13:10: schon, ist es für mich dann wert.
00:13:12: Ja Mensch, Podici gibt es jetzt seit elf Jahren.
00:13:16: Kannst du uns mal auf die Reise mitnehmen so ein bisschen? Wie bist du damals
00:13:20: auf die Idee gekommen? Wie kam es zur Gründung? Hast du es alleine gestartet?
00:13:25: Also die Entstehungsgeschichte von Podigy, wenn man das so sehen möchte,
00:13:28: geht zurück in die 80er Jahre, wo mein Mitgründer und ich auf unterschiedlichen
00:13:35: Seiten des eisernen Vorhangs geboren sind und aufgewachsen.
00:13:39: Wir sind tatsächlich zwei Gründer, haben uns einige Jahre später dann im Job
00:13:46: in Berlin kennengelernt.
00:13:47: Mein Mitgründer Ben, der aus dem Westerwald kommt und ich komme ursprünglich
00:13:52: eigentlich aus Polen, bin dann halt vor einigen Jahren mit meinen Eltern auch mal ausgewandert.
00:13:58: Die hatten so ein bisschen die Schnauze voll von dem, was vor den 90er Jahren da so lief.
00:14:03: Und wie gesagt, wir haben uns dann irgendwann im Beruf in Berlin kennengelernt
00:14:09: bei einer Firma, die Consulting und Produktentwicklung macht im Bereich Content Management.
00:14:16: Ben ist also ein bisschen als Quereinsteiger da,
00:14:19: war damals auf einem Biologiestudium unterwegs und hat dann alles irgendwie
00:14:25: aufgegeben und sich als Quereinsteiger beworben und seitdem macht er eine sehr
00:14:32: erfolgreiche Entwicklerkarriere, wie ich finde.
00:14:34: Und ja, bei mir war es ein bisschen klassischer, so mit Informatikstudium.
00:14:39: Ich hatte aber schon immer sehr große Affinität für die Programmierung.
00:14:42: Und das war dann auch quasi der Start in den Beruf.
00:14:49: Und da waren wir ein paar Jahre bei
00:14:50: dieser Firma. Wir waren zwar nicht in demselben Team, aber kannten uns.
00:14:54: Und es gab bei dieser Firma eine, die Firma heißt übrigens Infopark.
00:14:59: Das war auch damals schon eine sehr, sehr gute Firma, wie ich finde.
00:15:03: Wir haben da nämlich wirklich sehr, sehr gute Leute kennengelernt,
00:15:07: sehr erfahrene Entwickler auch.
00:15:10: Also diese Firma hatte wirklich ein Händchen für gute Entwickler finden und
00:15:15: man hat da und diese Jahre haben uns halt auch, glaube ich, sehr stark dann
00:15:19: geprägt, weil man hat echt viel gelernt.
00:15:21: Gelernt, aber irgendwann kam bei mir so ein bisschen das Bedürfnis, der Wunsch nach,
00:15:28: ja, ich möchte halt mehr selber gestalten und kreieren, weil in dem Job,
00:15:33: den wir machten, waren wir sehr stark darauf angewiesen, was unsere,
00:15:37: Kunden, unsere Auftraggeber quasi.
00:15:41: Entwickeln möchten.
00:15:42: Da gab es sehr wenig Spielraum am Ende des Tages und das war bei mir intern
00:15:46: so ein kleiner Trigger, hey,
00:15:50: Ich würde gerne mal andere Dinge ausprobieren. Ich war aber bei weitem noch
00:15:54: nicht bereit, irgendwie den Job aufzugeben oder so, aber dachte mir so,
00:15:57: vielleicht so ein kleines Side-Project oder so ein Pet-Project,
00:16:01: nennt man das, glaube ich auch, wäre doch schon ziemlich cool.
00:16:05: Und da ich Ben immer so als sehr aktiv gesehen hatte in dieser Entwickler-Community,
00:16:13: dachte ich mir so, hey, den kann ich ja mal anschreiben und schauen, was der dazu sagt.
00:16:17: Und zu dem Zeitpunkt war es noch gar nicht erst klar, dass das irgendwie Podcasts werden.
00:16:22: Wir hatten uns, glaube ich, ganz am Anfang verschiedene Sachen angeschaut und
00:16:27: sogar einen ganz, ganz early Prototype gebaut im Bereich E-Learning.
00:16:34: Haben diese Idee dann aber sofort auch aufgegeben nach ein paar Wochen,
00:16:38: weil wir das Gefühl hatten,
00:16:40: dass es schon damals wirklich ziemlich viele Lösungen gab auf dem Markt,
00:16:45: die recht vernünftig aussahen und wir hatten das Gefühl,
00:16:48: naja, in dem Bereich können wir vielleicht jetzt nicht so unbedingt den großen
00:16:53: Mehrwert bieten, vor allem nicht als Side-Project.
00:16:56: Und über diverse Gespräche dann haben wir uns irgendwann festgestellt,
00:17:02: dass wir beide damals in 2012, 2013 Podcast gehört haben.
00:17:07: Das war, wer Podcast heute kennt, damals extrem unüblich.
00:17:12: Damals waren Zeiten, wo man wirklich Leuten erklären musste,
00:17:16: was ist denn eigentlich ein Podcast?
00:17:18: Und wenn man jetzt heute jemandem sagt, weißt du, ich höre diesen Podcast,
00:17:23: weißt du, was Podcasts sind? Dann fühlen sich die Leute fast beleidigt.
00:17:25: Klar weiß ich, was ein Podcast ist. Das war aber 2013 bei weitem nicht selbstverständlich.
00:17:32: Und für uns war es dann so eine Connection. Hey, wir hören beide Podcasts und
00:17:35: über diese Connection haben wir uns dann mal ausgetauscht und sehr schnell festgestellt,
00:17:43: auch über diverse Recherchen und Gespräche auch mit der Community,
00:17:47: dass das Thema Podcast damals ein extrem technisches Thema war.
00:17:52: Also sehr techniklastig, sehr kompliziert für die Leute, die keine Ahnung von
00:17:59: Technik haben, nahezu unmöglich.
00:18:01: Also selber so einen Podcast zu veröffentlichen, da gab es einige Lösungen.
00:18:07: Hier wieder zurück zur Ur-Community des Podcasts rund um Tim Pritloff.
00:18:11: Da gab es diverse Ideen und Ansätze, zum Beispiel so WordPress-Plugins.
00:18:17: Die dann Teile von diesem Content-Management rund um Podcasts übernommen hatten.
00:18:23: Aber natürlich auch das sehr, sehr technisch, weil wer kann denn eine WordPress-Instanz
00:18:30: selber betreiben, eine Datenbank, das entsprechende CDN, um die Daten auszuliefern.
00:18:36: Also haben wir gemerkt, okay, es ist verdammt schwierig, einen Podcast zu veröffentlichen
00:18:42: und wir können das einfacher machen.
00:18:44: Da hatten wir uns auch noch ein bisschen angeschaut, angeschaut,
00:18:47: was gibt es da irgendwas in den USA.
00:18:49: USA gilt halt im Bereich Podcast als so ein bisschen der Vorreiter.
00:18:53: Man schaut sich immer so an, was die Amis machen.
00:18:56: Die sind, ich sage mal so ungefähr immer drei Jahre im Voraus,
00:18:59: was die Entwicklung des Marktes angeht.
00:19:01: Heutzutage hat sich das vielleicht leicht verändert, aber damals waren es auf
00:19:06: jeden Fall so drei, vier Jahre Vorsprung.
00:19:08: Und da gab es einige Lösungen, aber auch die waren aus unserer Sicht wirklich sehr rudimentär.
00:19:13: Und das war dann so der Punkt, Punkt, hey, vielleicht wollen wir ja so ein Tool
00:19:18: bauen, was es ermöglicht, Podcasts zu hosten, zu veröffentlichen und so weiter.
00:19:23: Und das war so der Start dieser Idee.
00:19:27: Und um einmal für die Leute, die sich vielleicht mit den Technicalities rund
00:19:31: um das Thema Podcasting nicht so gut auskennen, um zu verstehen,
00:19:34: was so ein Hoster eigentlich ist, wie ich schon vorhin gesagt habe,
00:19:37: ist Podcasting ein dezentrales Medium.
00:19:40: Das heißt, es gibt nicht so wie zum Beispiel bei YouTube die eine Plattform,
00:19:44: wo alles hochgeladen wird und alles distribuiert.
00:19:46: Es gibt die eine App, kann man vielleicht auf dem mobilen Gerät anschauen oder
00:19:50: im Browser und das war's.
00:19:52: Podcast ist halt so, man kann sich tendenziell die Plattform aussuchen,
00:19:56: wo man Podcasts anhören möchte. Es gibt aber auch sogenannte Podcatcher.
00:20:00: Das sind so Apps, die sich an den RSS-Feeds bedienen. Ja, und RSS-Feeds ist
00:20:05: halt so dieser Distributionsmechanismus für Podcasts.
00:20:08: Der ist so ein offener Standard, den kann jeder nutzen und somit ist so ein
00:20:14: buntes Ökosystem entstanden rund um dieses Thema.
00:20:17: Das kennt man auch aus Blogs, damals hat man das viel in Blogs benutzt.
00:20:20: Heutzutage sind, glaube ich, RSS-Feeds so richtig stark nur noch im Bereich Podcast.
00:20:25: Und das Problem ist natürlich, dadurch, dass man so viele mögliche Plattformen
00:20:30: hat, wäre es ja sehr aufwendig, wenn man dieselben Inhalte jedes Mal auf allen
00:20:35: möglichen Plattformen dieser Welt veröffentlichen müsste.
00:20:38: Es wäre einfach erstens sehr, sehr aufwendig. Und zweitens gibt es noch die
00:20:42: zusätzliche Schwierigkeit, dass diese Plattformen und diese Apps eigentlich
00:20:47: die Files nicht selber hosten.
00:20:49: Diese Files werden immer von irgendwo anders gestreamt. Das heißt,
00:20:52: man ist wieder zurück an diesem Punkt, an diesem Problem.
00:20:55: Diese Files, diese Podcasts müssen von irgendwem ausgeliefert werden und dieses
00:21:00: Problem löst halt der Podcast-Hoster.
00:21:04: Podcast-Hoster ist so ein Begriff in der Podcast-Welt, das ist eine Art CMS,
00:21:10: würde ich sagen, für Audio, für Podcasts, gepaart mit Infrastruktur für die Auslieferung.
00:21:16: Und dann obendrauf noch setzt man natürlich die ganzen Analytics-Statistiken
00:21:21: drauf, weil man, ja, wenn man schon einen Podcast veröffentlicht hat,
00:21:25: dann möchte man ja gerne wissen, hört da jemand zu?
00:21:28: Welche Folgen sind besonders erfolgreich? Welchen Content sollte ich vielleicht öfter machen?
00:21:32: Und so weiter. Und das ist im Kern ein Podcast-Hoster und das sind wir auch im Kern als Podigy.
00:21:37: Und das habt ihr dann 2013 als Side-Project angefangen und dann ging es so schnell
00:21:45: los, dass ihr das relativ schnell in Vollzeit gemacht habt? Eigentlich ging
00:21:48: es, nein, es dauerte extrem lange. Danke.
00:21:52: Also ja, wir haben das, wie ich schon gesagt habe, als Side-Project am Anfang gestartet, 2013.
00:21:59: Es hat ein paar Monate gedauert, bis wir die erste Beta-Version hatten.
00:22:05: Allerdings muss ich zu dem Thema Side-Project was sagen.
00:22:08: Wir haben es zwar immer als, oder am Anfang als Side-Project immer angesehen,
00:22:13: aber wir haben die komplette Lösung schon eher wie ein Business aufgebaut.
00:22:20: Das heißt, von Anfang an war es für uns klar, wir möchten irgendwann zahlende Kunden haben.
00:22:25: In der Beta-Phase machen wir das kostenlos, wir möchten, dass Leute das testen
00:22:30: und so weiter, aber irgendwann ist es an der Zeit, dass Leute dafür bezahlen.
00:22:33: Und das war uns beiden quasi von Anfang an schon sehr klar und das haben wir
00:22:39: dann auch später so umgesetzt.
00:22:41: Am Anfang hatten wir ein viel günstigeres Angebot als heutzutage,
00:22:45: auch so ein Learning und natürlich über die Jahre haben wir viele neue Features entwickelt.
00:22:50: Aber ganz am Anfang hatten wir zumindest diesen Ansatz, dass wir,
00:22:56: obwohl wir es als Side-Project sehen, dennoch alles so machen,
00:23:00: wie das die Profis machen würden, die das Leute, die es Vollzeit machen würden.
00:23:03: Ja, und es hat in Summe mindestens vier, ja, fünf Jahre gedauert.
00:23:10: Also erst nach fünf Jahren waren wir an dem Punkt, wo wir beide eigentlich den
00:23:15: Vollzeitjob aufgeben konnten, um uns dem Projekt Podigy zu widmen. Okay, wow.
00:23:22: Dann habt ihr, das war 2017, habe ich gesehen, glaube ich, auf Nord,
00:23:25: im Bundesanzeiger, dass ihr eine UG gegründet habt.
00:23:29: So habt ihr dann angefangen, dann mit der, wahrscheinlich seid ihr da dann auch
00:23:32: rein, habt ihr dann am Anfang ja irgendwelche Gründerbonus oder irgendwelche
00:23:39: anderen Startup-Förderungen dann bekommen in Berlin?
00:23:41: Also man kann sich Ben und mich vorstellen als die typischen zwei Tech-Dudes,
00:23:47: die keine Ahnung von sonst was hatten.
00:23:51: Und wir sind in viele Sachen wirklich reingerutscht, muss ich sagen.
00:23:56: Und zum Glück hatten wir die Ambition, Dinge zu lernen, die wir nicht konnten, die wir nicht wussten.
00:24:04: Aber es war wirklich nicht so geplant, dass wir...
00:24:10: Dass wir irgendwelche Boni oder so bekommen oder uns irgendwas bewerben.
00:24:16: Wir haben uns wirklich die ersten Jahre extrem darauf fokussiert,
00:24:20: das Produkt richtig zu bauen.
00:24:21: Und unsere Perspektive war eigentlich immer so, ja, bevor wir uns mit,
00:24:28: keine Ahnung, mit so einem Bonen, mit irgendwelcher Finanzierung beschäftigen
00:24:33: oder andere Sachen machen,
00:24:36: lasst uns erst mal das Produkt bauen, lass das Produkt für sich selbst sprechen
00:24:39: und dann kam erst alles andere, ja, dann kam erst der Aufbau,
00:24:44: deswegen auch hatten wir die ersten Jahre das als GbR am Start,
00:24:49: also auch da nicht besonders professionell, vor allem für so ein technisches
00:24:53: Produkt, was dann auch eine Subscription hat, ja, so gewisse natürlich Haftungsrisiken,
00:24:57: die dran hängen und so, Aber da diese.
00:25:01: Dass die ersten Jahre sehr überschaubar war auch, hatten wir jetzt nicht den
00:25:05: großen Need, sofort eine GmbH zu gründen zum Beispiel. Deswegen kam dann 2017 irgendwann die UG.
00:25:11: Die kam eigentlich auch so ein bisschen aus ein paar praktischen Gründen,
00:25:14: weil in der Zwischenzeit war ich drei Jahre lang in der Schweiz und Ben war
00:25:19: ein paar Jahre in New York, in den USA und dann haben wir uns entschieden,
00:25:24: lass uns schnell noch irgendwie, bevor Ben dann weg ist aus Europa,
00:25:27: super, diese EG gründen, damit wir zumindest irgendwie was Handfestes haben.
00:25:32: Und dann kam aber so, erst 2018 waren wir an dem Punkt, wo die Finanzen es uns
00:25:40: ermöglicht haben, dann davon zu leben.
00:25:42: Das heißt, 2017 war es noch die Zeit, eigentlich 2017 könnte ich als den Durchbruch
00:25:47: nennen, weil das war auch das Jahr, wo Podcasts in Deutschland groß geworden
00:25:51: sind oder Deutschland den Podcast so ankamen.
00:25:54: Da gab es so ein paar große Verlage in Deutschland, Die sich entschieden hatten,
00:25:58: Podcasts zu starten, haben wirklich sehr viel Budget reingesteckt in ein sehr neues Thema,
00:26:04: haben das als ein paar, nicht alle Verlager, aber ein paar hatten das als große
00:26:08: Chance gesehen für ihre Alternative zu ihrem traditionellen Geschäft quasi,
00:26:14: das eigentlich rückläufig war und immer noch ist.
00:26:17: Und das hat dann den notwendigen Push gegeben, dem ganzen Medium.
00:26:21: Und so um 2017 beziehungsweise vielleicht schon Ende 2016 hatten wir ein paar
00:26:29: gute Kontakte geknüpft und Menschen kennengelernt, denen wir bis heute sehr dankbar sind dafür,
00:26:34: dass sie uns damals auch ihr Vertrauen geschenkt hatten.
00:26:38: Es gab 2016 wurde glaube ich das erste deutsche Podcast-Label gegründet, 4000 Herz und.
00:26:46: Über 4000 Hertz hatten wir dann auch Maria Lorenz kennengelernt,
00:26:50: die so ein bisschen als Queen of Podcasting in Deutschland gilt.
00:26:54: Und die beiden Projekte haben uns dann wiederum sehr viele andere Empfehlungen
00:27:01: gegeben und haben uns jahrelang auch weiter empfohlen.
00:27:05: Und das hat dann dazu geführt, dass wir auch irgendwann an die großen Verlage
00:27:09: kamen und die großen Medienkonzerne auch.
00:27:12: Und ja, in 2018 standen wir da mit einem Recurring-Umsatz, der uns das ermöglicht,
00:27:19: mehr als sogar drei Leute zu bezahlen. Wow.
00:27:22: Und dann seid ihr direkt ihr zwei raus und dann habt ihr gleich noch einen Mitarbeitenden
00:27:27: gehabt, der dann mitgeholfen hat?
00:27:29: Genau, so 2018, ich fasse jetzt einfach das Jahr zusammen ungefähr,
00:27:34: Ben ist glaube ich Anfang des Jahres, ich dann Mitte des Jahres und Ende des
00:27:38: Jahres kam auch der erste Mitarbeiter,
00:27:40: den wir für den Bereich Customer Support eingestellt hatten,
00:27:44: weil das wirklich der erste Bereich war, wo man merkte, ja, da braucht man ein
00:27:50: bisschen mehr Unterstützung, ja, da geht halt sehr viel Zeit drauf.
00:27:53: Wahrscheinlich kennst du das aus vielen deiner Interviews, dass das ein Thema
00:27:58: ist, was viele Gründer einfach dann sehr, sehr schnell merken.
00:28:01: Wir als technische Gründer hatten natürlich den großen Vorteil,
00:28:04: wir konnten weiterhin sehr viele Dinge,
00:28:06: das meiste selber entwickeln und haben wir auch sehr lange noch gemacht,
00:28:11: aber dieser Bereich Kundensupport, der war uns auch schon immer sehr wichtig,
00:28:16: der ist immer noch wichtig und deswegen war auch der erste Hire dann jemand,
00:28:21: der uns in dem Bereich unterstützt hat. Vielen Dank.
00:28:24: Gab es jetzt noch andere, also seid ihr dann, wenn es sich so will,
00:28:27: 2018 zu zweit, zu dritt gestartet, heute seid ihr 20.
00:28:31: Gab es noch irgendwelche anderen nennenswerten Highlights auf der Strecke?
00:28:35: War dann Corona-Boom oder ich glaube OMR und Podstars ist auch Kunde bei euch,
00:28:41: die haben glaube ich auch ganz viel größere Podcasts im Portfolio oder zumindest helfen sie denen,
00:28:46: weiß ich jetzt nicht, keine Ahnung, Tim Melzer, Paul Rippke und so dieses ganze Zeug.
00:28:51: Ist das, das sind coole Podcasts natürlich, das ist nicht despektierlich gemeint
00:28:55: mit Zeug, aber gab es da irgendwelche anderen Dinge, die euch dann da geholfen haben im Wachstum?
00:29:02: Ja, also auf jeden Fall Corona, wie du schon gesagt hast, war in 2020,
00:29:09: ein extremer Boost, also das waren drei, vier Monate,
00:29:15: die alle Statistiken quasi, die wir kannten, quasi quasi umgeschmissen hatten
00:29:20: und es war einfach nur ein großer Peak nach oben mit sehr, sehr,
00:29:24: sehr vielen neuen Podcasts, mit auch sehr, sehr vielen neuen Kunden.
00:29:28: Die, die schon Kunden waren, hatten wirklich viel, viel mehr Podcasts produziert.
00:29:34: In kürzester Zeit einfach, das war so Lockdown.
00:29:38: Was mache ich nun? Oh, Podcast.
00:29:40: Und viele, die das Thema Podcast, weil das war auch so die Zeit,
00:29:44: wo zwischen 2017, dann 2018, sag ich mal so und 19.
00:29:49: Das waren so die Jahre, wo die Vorreiter sich mit dem Thema befasst hatten und
00:29:54: viele, viele, viele vor allem in dieser Medienbranche sich das noch so angeschaut
00:29:59: hatten, so hey, wird das was oder wird das nicht?
00:30:02: Und dann kam Corona, Lockdown und dann waren viele so, ja, was soll ich denn sonst noch machen?
00:30:08: Ich sitze jetzt hier zu Hause, kann ich gleich einen Podcast starten, ja?
00:30:13: Weil Podcasts es ermöglichen, dass man einfach von zu Hause aus sehr,
00:30:17: sehr komfortabel aufnehmen kann.
00:30:18: Man kann quasi professionelle Produktionen nahezu,
00:30:22: ja, aus dem eigenen Zimmer, aus der eigenen Stube quasi aufnehmen,
00:30:27: weil man sich ja remote dazuschalten kann, so wie wir das jetzt auch machen.
00:30:32: Das geht ja. Und das war deswegen auch so, da sind viele Dinge zusammengekommen.
00:30:36: Die ehemalige Bundeskanzlerin hat dann auch geholfen mit dieser einen Ansprache,
00:30:42: das war die erste, glaube ich, in einer Dekade oder so, oder noch länger.
00:30:47: Und da hat sie den Begriff Podcast gedroppt.
00:30:51: Und das war so ein Jackpot für uns. Also wirklich, da ging es richtig,
00:30:55: richtig durch die Decke. Natürlich auch der Trosten-Podcast.
00:30:59: Der war nicht bei uns.
00:31:01: Aber das hatten wir dann nicht nötig am Ende des Tages, weil dieser Podcast
00:31:07: hatte so einen Strahleffekt auf viele andere, weil die Öffentlich-Rechtlichen,
00:31:11: die sind da immer so ein bisschen eigen, auch was diese Tools und Distributionen angeht.
00:31:15: Und die waren, mittlerweile sind ein paar bei uns. Damals waren sie noch nicht bei uns.
00:31:20: Und die hatten dann dann halt ihre eigene Lösung dafür gebaut,
00:31:23: aber dieser Strahleffekt, diese Welle, die dann in dieser Podcast-Welle dann
00:31:30: kam, die war echt gewaltig.
00:31:32: Und für uns gleichzeitig natürlich auch dann hat das diese turbulenten Zeiten
00:31:37: auch so ein bisschen gestartet, weil wir sind in der Zeit stark gewachsen,
00:31:40: hatten große Ambitionen.
00:31:43: Waren dann aber so, ja, so wie die meisten anderen auch, sehr viel remote.
00:31:47: Wir waren eigentlich schon immer in einer Remote-Company. Wir waren aber auch gerne im Office.
00:31:53: Zu Corona-Zeiten mussten wir dann halt komplett von zu Hause aus arbeiten.
00:31:57: Und was aber dann, was wir vielleicht unterschätzt hatten, ist,
00:32:01: dass man nicht so einfach eine Firmenkultur aufbaut in so einem fully remote Setup.
00:32:05: Und das kam bei uns auch fast zu spät so als Learning an,
00:32:11: weil, also als Beispiel, wir hatten Kollegen,
00:32:15: die fast ein Jahr lang bei uns gearbeitet hatten und dann als es im Sommer dann
00:32:21: wieder möglich war sich zu treffen und so haben wir dann ein gemeinsames Abendessen organisiert,
00:32:27: dann haben sich viele Kollegen zum ersten Mal nach einem Jahr in Person gesehen.
00:32:31: Und das hat der Firmenkultur nicht gut getan.
00:32:35: Es war schwierig, die Leute zu integrieren.
00:32:38: Viele der Werte, die wir damals versucht hatten zu etablieren,
00:32:42: konnten wir dann nicht mehr so durchsetzen.
00:32:44: Wir hatten vielleicht auch nicht die Erfahrungen, die Tools,
00:32:48: die Expertise und haben dann ein bisschen länger gebraucht, um an den Punkt
00:32:52: zu kommen, wo wir, also zum Beispiel heute würde ich mal sagen,
00:32:56: haben wir irgendwie so einen Weg gefunden,
00:32:58: wie ein hybrides Setup funktionieren kann für uns.
00:33:02: Wir haben aktuell ein paar Leute, also die meisten Leute in Berlin,
00:33:05: aber auch einige fully remote Kollegen, die hin und wieder mal nach Berlin kommen
00:33:11: und jetzt haben wir glaube ich so.
00:33:13: Die Formel gefunden, wie es gut funktionieren kann, aber das war zu Corona-Zeiten
00:33:17: einfach alles too much, zu schnell, zu viel.
00:33:20: Und dann kam ja so gegen, sag ich mal, ab Mitte bis Ende der Pandemie-Zeit dann
00:33:26: wieder dieser Abschwung.
00:33:27: Ja, so wie es halt hochging, fing es dann wieder an, weniger zu werden.
00:33:32: Plötzlich hatten viele Leute, viele Kunden von uns einfach gemerkt,
00:33:36: boah, jetzt muss ich wieder eine neue Folge veröffentlichen. Ist Arbeit, ja.
00:33:40: Es ist halt Arbeit. Ja, es ist nicht zu unterschätzen, dass Konsistenz wahrscheinlich
00:33:45: eine der schwierigsten Qualitäten überhaupt ist, ja, wirklich dran zu bleiben
00:33:50: und vor allem, wenn man so einen Podcast einfach gestartet hat,
00:33:54: weil es gerade der Hype war und der Trend und viele haben es gemacht und man
00:33:58: saß eh zu Hause, ja, und sobald es dann wieder möglich war, rauszugehen und
00:34:03: es wurde dann schön warm, haben wir dann wieder so richtig, ja,
00:34:06: so einen Absturz bei den Zahlen gesehen.
00:34:08: Und dann war es wieder so, da hatten wir tatsächlich schon sehr viele Sachen
00:34:14: hochskaliert, also übersetzt Personal.
00:34:19: Auch im Bereich Technologie, Infrastruktur.
00:34:23: Man hat sich vielleicht ein paar Tools eingekauft, weil man die Ambition hatte,
00:34:27: naja, als nächstes können wir auch so ein bisschen internationaler agieren.
00:34:31: Ja, so ein paar größere CRM, CMS-Lösungen, die man so kennt,
00:34:35: irgendwelche Zahlungsprovider ausgetauscht, um etwas Professionelleres uns einzukaufen.
00:34:43: Ja und dann kam dieser Abschwung, wir hatten ein paar Leute zu viel,
00:34:46: wir hatten ein paar Neukunden zu wenig, so 2021.
00:34:51: 2022 und ja da mussten wir halt wahrscheinlich so die dunkelsten Zeiten bei
00:34:57: der Company erleben, mussten uns wirklich von ein paar vielen Kollegen trennen.
00:35:03: Ich glaube, das waren so 30 Prozent von allen.
00:35:07: Wir waren zu Peak-Zeiten, glaube ich, bei 40. Dann mussten wir wieder ein bisschen
00:35:11: abbauen. Wir mussten auch ein paar Dinge umstellen.
00:35:14: Und das war schon ein harter Schlag, auf jeden Fall. Ja.
00:35:19: Da sind auch sehr, sehr viele Learnings wirklich entstanden.
00:35:22: Ich hatte mal so einen Mentor, der mal meinte.
00:35:26: Jeder kann so Kapitän sein bei schönem Wetter und so, aber wenn es dann stürmisch
00:35:33: wird, dann lernt man erst so wirklich.
00:35:35: Und das war auch bei uns wirklich so, dass man auch gelernt hat,
00:35:38: okay, was möchte man auf gar keinen Fall.
00:35:41: Die Geschichte ist auch sehr lang eigentlich, alles so richtig zu erzählen,
00:35:46: aber es hängt auch wirklich zusammen mit dem Thema Bootstrap.
00:35:49: Versus VC, wenn ich da schon so ein bisschen in diese Ecke reingrätschen darf.
00:35:53: Weil auch um die Zeit, gepaart mit diesen Ambitionen, hey, es läuft ja super und wir wachsen,
00:35:59: haben wir uns überlegt, hey, wäre es ja nicht super, jetzt dann nochmal ordentlich
00:36:03: Geld einzusammeln und dann weißt du, geht es so richtig raketenmäßig los und
00:36:08: the sky is the limit und dann hat man sich mit Leuten unterhalten,
00:36:12: die ja in diesem VC-Bereich,
00:36:16: tätig waren und Und die sind natürlich auch sehr gut darin.
00:36:19: Einen noch ein bisschen zu hypen und sagen, ja klar.
00:36:23: Und das haben wir eine Zeit lang geglaubt. Und das war wahrscheinlich auch eher mein Fehler als Benz.
00:36:28: Er war immer so ein bisschen mehr zurückhaltender. Ich wollte da ein bisschen mehr pushen.
00:36:32: Und wir hatten eigentlich auch sehr viele Investitionen getätigt,
00:36:37: weil wir uns vorbereiten wollten auf eine mögliche VC-Runde,
00:36:41: die dann aber zum Glück, also Glück im Unglück, nie stattgefunden hat.
00:36:46: Und auch da haben wir dann wieder sehr, sehr vieles gelernt einfach,
00:36:50: als wir in dieser Phase waren, dann hey, wir müssen jetzt einmal wieder ein
00:36:53: paar Sachen rückgängig machen und müssen leider wieder schlanker werden,
00:36:58: müssen Kosten sparen und müssten schauen, dass wir wieder profitabel werden.
00:37:02: Da haben wir dann aber auch festgestellt, wie weit uns das Thema VC eigentlich
00:37:08: liegt und dass wir tatsächlich eigentlich keine Lust drauf hatten und es auch
00:37:14: nicht notwendig hatten.
00:37:15: Das war ja auch das Absurde daran, dass wir...
00:37:19: Eine Zeit lang so das Gefühl hatten, ja, mit so einem VC können wir dann noch
00:37:24: mehr und schneller und was weiß ich, wahrscheinlich stimmt das auch,
00:37:28: aber zu dem Zeitpunkt hatten wir ja schon locker 5000 Kunden.
00:37:32: Die VCs stehen ja eigentlich auf so einem MAA, also Recurring Revenue Modelle,
00:37:38: ob es monatlich oder jährlich ist.
00:37:40: Von daher hätte ich jetzt schon gedacht, dass da mehrere Schlange stehen bei sowas.
00:37:44: Ja, wir hatten auch tatsächlich, also wir sind nie rausgegangen an die Investoren.
00:37:49: Also das muss ich dazu sagen. Ja, wir haben uns vorbereitet.
00:37:52: Da hatten wir auch, würde ich mal sagen, ein bisschen Pech gehabt mit einem
00:37:56: M&A-Berater, sage ich mal so, der jetzt nicht so den besten Job gemacht hat
00:38:00: und das Ganze eher ausgebremst hat.
00:38:01: Und das war so ein bisschen unser Glück im Unglück, dass wir da nie dazu gekommen
00:38:07: sind, eigentlich mit Investoren zu sprechen.
00:38:09: Das heißt, wir hatten dann auch nie so diese Situation, vielleicht,
00:38:13: wenn wir es gemacht hätten, hätten wir uns dann für irgendwie so ein VC entschieden
00:38:16: Und dann wäre ich jetzt wahrscheinlich kein Gast bei deinem Podcast mehr gewesen.
00:38:21: Was ich jetzt aber rückblickend natürlich völlig anders einschätze und merke
00:38:27: tatsächlich, das war damals schon keine gute Idee.
00:38:32: Ich sage jetzt auch nicht pauschal, dass es für kein Unternehmen eine gute Idee ist.
00:38:36: Ich glaube aber, tatsächlich wird zu selten darüber gesprochen,
00:38:40: wie viel man eigentlich ohne VC machen kann, wie weit man eigentlich kommen kann und ja.
00:38:46: Es ist vielleicht nicht so glamourös und so shiny, dieser ganze Glanz,
00:38:54: der da so entsteht rund um diese ganzen VC-Investments und so.
00:38:57: Also klar, das ist aber auch ein Hype, der aufgebaut wird, um diesen Startups
00:39:01: überhaupt eine Chance zu geben, erfolgreich genug zu sein.
00:39:05: Und wir hatten uns auch irgendwann mal so eine kleine Rechnung aufgemacht,
00:39:09: wie viel Umsatz, wie viel Valuation müssten wir ja erwirtschaften und schaffen,
00:39:16: damit sich dieser VC-Deal überhaupt lohnt.
00:39:19: Also für Investoren sowieso, aber auch für uns versus wir laufen jetzt weiter
00:39:25: in diesem Bootstrap-Modus,
00:39:27: wo wir bis heute, Ben und ich, 50-50 Gesellschafter sind mit 50% der Anteile respektive.
00:39:35: Und das ist gigantisch.
00:39:37: Also man muss mindestens das Zehnfache, wenn nicht sogar noch mehr,
00:39:41: an Unternehmensbewertung schaffen, um als Gründer ungefähr aufs Gleiche rauszukommen, finanziell.
00:39:49: Wenn man jetzt eine gewisse Ambition hat, weil man wirklich irgendeine Branche
00:39:55: disrupten möchte, wenn das so der Traum ist, dann okay, dann ist Bootstrap ja auch nichts.
00:40:01: Nichts, aber wäre ein.
00:40:06: Nachhaltiges, solides Business aufbauen, wenn das trotzdem viel Spaß machen
00:40:10: kann, was trotzdem einen extrem challenged,
00:40:12: dann würde ich sagen, ist Bootstrap einfach auch ein sehr, sehr valider Weg
00:40:16: und ich glaube vor allem im deutschsprachigen Raum habe ich das Gefühl,
00:40:20: wird über so Bootstrap Business halt wirklich viel, viel zu selten gesprochen.
00:40:24: Dabei gibt es ganz viele. Wenn man es sich mal anschaut, wo Deutschland herkommt,
00:40:29: im Mittelstand ist es komplett normal, auch so, was weiß ich,
00:40:33: eine Bankfinanzierung zu machen.
00:40:34: Ich war hier früher mal bei einem größeren Schraubenhändler tätig und zwar jetzt
00:40:40: nicht der Große, sondern jemand anderes, aber da war ich auch kurz mal dabei, als der,
00:40:46: Verantwortliche bei der Bank angerufen hat und hat mal geschwind einen siebenstelligen
00:40:49: Kredit per Telefon geklärt hat, weil er heute den Ticker verfolgt hat und geschaut
00:40:55: hat, wie sind die Preise und das ist völlig normal sowas da zu machen.
00:40:59: Und ja, das finde ich auch, dass es halt Es ist ja völlig normal einfach.
00:41:05: Von daher sind wir schon mittendrin im Bootstrapping. Aber ich habe ja auch noch so viele Fragen.
00:41:11: Für die Leute, die es nicht wissen, vielleicht kannst du mal kurz erzählen,
00:41:15: es gibt ja keinen Free-Account, es gibt drei verschiedene Account-Typen,
00:41:18: die verschiedene Funktionen haben.
00:41:21: Ich glaube, ich bin auf dem mittleren Account, auf dem Advanced.
00:41:24: Wie verteilen sich da so die Umsätze bei euch? Kannst du da ein bisschen was dazu sagen?
00:41:29: Es sind ganz viele in dem kleinen, mittleren, großen. Ja, das hat sich natürlich
00:41:32: über die Jahre auch entwickelt und aktuell haben wir zwei große Kategorien von Kunden erstmal.
00:41:40: Das sind die Kunden, die wir intern zumindest ein bisschen Self-Service-Kunden nennen.
00:41:46: Das sind alle Kunden von klein bis groß, die sich aber den Account per Self-Service
00:41:52: klicken und kaufen, Kreditkarte, Überweisung, SEPA, was weiß ich,
00:41:58: nutzen und können sofort loslegen.
00:42:01: Und dann gibt es halt die sehr, sehr kleine, spitze Gruppe von diesen Medienkonzernen,
00:42:07: von diesen Verlegern, die ich vorhin genannt habe.
00:42:10: Das sind halt so die Enterprises der Podcast-Welt.
00:42:13: Das sind die, die halt wirklich zum Teil hunderte von Podcast-Formaten,
00:42:20: nicht Podcast-Episoden.
00:42:21: Also teilweise verwalten die mehrere Tausende von Episoden also extrem viel
00:42:26: Content, weil das halt entweder das gesamte Geschäft von denen ist oder ein
00:42:32: wichtiger Bestandteil und.
00:42:35: Die machen das halt professionell und das sind halt so die zwei großen Segmente, die wir so haben.
00:42:41: Die einen kann man sich so ein bisschen als, also die Enterprise-Sparte ist
00:42:46: natürlich mehr Sales-Driven,
00:42:49: findet halt über personalisierte Angebote statt und ja, wie man das halt so
00:42:54: vom Sales-Cycle kennt, dauert alles sehr lange und man verhandelt sehr viel.
00:42:58: Die bezahlen natürlich aber dann logischerweise signifikant mehr als die anderen.
00:43:03: Und im Bereich Self-Service gibt es aktuell bei uns drei Stufen.
00:43:08: Die kleine, die mittlere und die große.
00:43:11: Und so kann man sich das auch vorstellen.
00:43:14: Ja, wer sich erst überlegt, ja, wird das was mit meinem Podcast und hat jetzt
00:43:20: vielleicht nicht das Budget parat und kann auch auf gewisse Sachen verzichten, das machen wir so.
00:43:26: Es gibt eine Differenzierung aktuell vor allem auf Ebene von einigen Features.
00:43:32: Ja, also mit dem kleinsten Paket, mit dem Basic-Paket kostet aktuell Pi mal
00:43:37: Daumen 19 Euro im Monat. Man kriegt es ein bisschen günstiger,
00:43:40: wenn man halt das Jahresabo nimmt.
00:43:41: Dann gibt es halt die von dir erwähnte mittlere Stufe, heißt Advanced.
00:43:46: Da bekommt man schon ein paar mehr Goodies. Vor allem im Bereich Statistiken
00:43:51: und Analytics gibt es einiges mehr an Features, auch die eine oder andere Plattform mehr.
00:43:56: Beispiel YouTube ist erst möglich ab der mittleren Stufe und dann gibt es die
00:44:01: größte Stufe im Bereich Self-Service,
00:44:03: heißt Business Pro und das ist so die Stufe, die man nimmt, wenn man entweder
00:44:08: großes Unternehmen ist, was halt recht komplexere Anforderungen hat oder man
00:44:13: möchte gewisse Features nutzen,
00:44:15: die es halt nur in dieser Paketstufe gibt. Und da sind wir dann bei ca.
00:44:20: 99 Euro im Monat bzw.
00:44:24: 990 im Jahr. Das war mir jetzt gar nicht so klar, auch mit den Enterprise-Kunden,
00:44:28: die du angesprochen hast, ist da dann der Login auch hoch für die?
00:44:31: Also wenn die so viele Podcasts haben mit so vielen Folgen, ziehen die denn
00:44:37: überhaupt um auf eine andere Plattform? Es kommt selten vor,
00:44:41: aber ehrlicherweise kommt es grundsätzlich generell sehr selten vor.
00:44:46: Das ist eine Beobachtung, die wir gemacht haben, dass damals hatten wir ja immer
00:44:51: versucht, nicht nur neue Kunden zu akquirieren, also Leute, die den ersten Podcast
00:44:59: überhaupt erst starten.
00:45:00: Wir hatten auch einen sehr starken Fokus darauf, ja Konkurrenz und wir müssen
00:45:04: schauen, wie kriegen wir Leute von dem und von dem und so.
00:45:06: Also wir haben nichts gemacht, was ethisch-moralisch nicht okay gewesen wäre,
00:45:12: aber natürlich schaut man sich immer so Konkurrenz an und versucht die Angebote
00:45:16: zu vergleichen, was kann man denn machen.
00:45:17: Und irgendwann haben wir uns dann die Statistiken angeschaut,
00:45:20: dass es gar keine signifikante Fluktuation gibt zwischen Hostern,
00:45:24: weil der Hosterwechsel, der ist theoretisch ja möglich, der ist auch praktisch möglich,
00:45:28: der ist aber gebunden an so ein Risiko einfach. Das Risiko, auch wenn...
00:45:34: Fast jeder Hoster, das heißt ja easy, machen wir für dich, aber das Risiko ist
00:45:39: ja da, weil man geht kein Risiko an, wenn man nichts macht, also das heißt,
00:45:44: man bleibt bei dem Hoster und das war's.
00:45:46: Es gibt ein gewisses Risiko beim Umzug und das steckt sehr tief in den Köpfen drin.
00:45:52: Und Leute, die halt ein Publikum haben,
00:45:56: die ja natürlich über vielleicht mehrere Jahre Content veröffentlicht haben,
00:46:01: ihre Community aufgebaut und so weiter, die möchten es ungern riskieren,
00:46:05: diese Community zu verlieren, diese Follower.
00:46:07: Ja, und deswegen kommt es eher selten vor, dass es da Fluktuationen gibt.
00:46:12: Ja, im Bereich Enterprise ist es immer so ein bisschen, also wir greifen deutlich
00:46:20: tiefer rein in deren Systeme, sage ich mal.
00:46:23: Ja, die integrieren sich so ein bisschen auch, also entweder wir integrieren
00:46:27: sie in Podigy oder wir werden integriert.
00:46:31: Es gibt ein paar größere Kunden, die Podigy nicht mal nutzen,
00:46:35: so wie der normale User, das heißt über das Interface, sondern die nutzen nur die API,
00:46:41: um Content automatisiert hochzuladen und zu veröffentlichen.
00:46:46: Das heißt, bei denen in Hause hat vielleicht eine Person den Account,
00:46:50: mit dem man sich einloggen kann und alles andere wird halt automatisiert gemacht
00:46:54: und die sind dann halt schon so in so einem halben Vendor-Login.
00:46:57: Und welche Rolle spielt jetzt noch Werbung bei euch?
00:47:00: Es gibt ja auch ein Ad-Server-Modul, das ich dann je nach Account-Typ dazu bekomme
00:47:04: und dann Anzahl Auslieferungen bezahle.
00:47:08: Gibt es viele Podcasts, die das nutzen auch? Spielt das eine große Rolle?
00:47:12: Seit letztem Jahr spielt es eine große Rolle bei uns, ja.
00:47:15: Also in den letzten Jahren ist das Thema Werbung im Podcast sowieso Schritt
00:47:20: für Schritt größer geworden und es ist Stand heute einfach neben,
00:47:25: für uns zumindest, neben dem Hosting und den Analytics eine Key-Komponente,
00:47:31: sage ich mal so, eine extrem wichtige Komponente, die man heutzutage braucht,
00:47:37: um in dem Business relevant zu bleiben, aus Business-Sicht.
00:47:40: Ja, Podcaster sind sehr stark daran interessiert, zu vermarkten.
00:47:45: Natürlich nicht jeder will das, nicht jeder kann das, aber sehr viele...
00:47:52: Es gibt immer mehr Podcaster, die heutzutage auch teilweise davon leben oder
00:47:57: Vollzeit einfach über Werbung sich finanzieren.
00:48:01: Es ist zunehmend zu einem Karrierepfad geworden, dass man einfach nur Podcaster ist.
00:48:06: Dass, ja, es gibt halt ein paar, die sind sehr, sehr groß geworden und über
00:48:13: Vermarktung und da müssen, oder da sehen wir uns ja auch in der Pflicht, Lösungen zu bieten.
00:48:20: Und da bin ich auch immer sehr stolz drauf, dass wir weiterhin dem ursprünglichen
00:48:28: Spirit treu bleiben, dass wir eigentlich ein technischer Dienstleister sind.
00:48:32: Um das Ganze im Kontext zu setzen, es gibt einige Konkurrenten auf dem Markt,
00:48:38: die eigentlich nicht als Podcast-Hoster entstanden sind, sondern eher als Ad-Broker,
00:48:44: also der Middleman in der Vermarktung von Werbung.
00:48:48: Ja, die haben einfach die Podcast-Branche für sich entdeckt und haben gesagt,
00:48:54: ja, hier können wir ja Geschäft machen,
00:48:57: indem wir Werbetreibende und Content-Creator zusammenbringen.
00:49:03: Und dann haben sie die ganze Technik um dieses Thema herum gebaut.
00:49:06: Aber deren Geschäftsmodell ist grundlegend anders als das unserer.
00:49:11: Die sind zum Beispiel nicht Recurring Revenue, wo man für die Nutzung der Plattform
00:49:16: bezahlt und wenn man bezahlt, dann nur ein Bruchteil.
00:49:18: Diese Unternehmen leben eigentlich von dem Ad Share, also von dem Share,
00:49:24: den sie bekommen für die Vermarktung.
00:49:26: Für die
00:49:36: Übermittlung.
00:49:56: Beispiel.
00:49:57: Das heißt, wenn jetzt du lieber Andreas vielleicht mal einen Sponsor hättest
00:50:01: in deinem Podcast, dann könntest du so ein Impressions-Paket kaufen und könntest deine eigene Werbung.
00:50:09: Also die Werbung von deinen Werbepartnern quasi direkt ausspielen über den Podigy-Ad-Server.
00:50:15: Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, das wird zum Beispiel von den großen
00:50:19: Medien Unternehmen benutzt, die nutzen dann auch andere Ad-Server,
00:50:24: ein bisschen komplexere Enterprise-Lösungen.
00:50:27: Da haben wir zum Beispiel eine Schnittstelle für gebaut, sodass wir uns da andocken
00:50:31: und denen das ermöglichen.
00:50:33: Und quasi die letzte Neuentwicklung ist eine Partnerschaft, die wir aktuell haben mit 7.1 Audio.
00:50:43: Das ist die Podcast-Tochter von ProSiebenSat.1.
00:50:47: Mit 7.1 haben wir einen Werbemarktplatz für Podcasts geschaffen,
00:50:52: wo wir dann halt, Podigy bringt den Inhalt, also die Podcasts und 7.1 bringt
00:50:59: die Werbetreibenden und so führen wir beide Seiten zusammen,
00:51:02: so wie das die anderen auch machen, nur dass wir das versuchen auf eine etwas
00:51:06: skalierbare Ebene zu bringen.
00:51:08: Als Beispiel, bis wir mit diesem Ad-Marketplace gestartet sind.
00:51:12: Musste man so als Podcaster ja mindestens 20, wenn nicht sogar 50.000 Downloads
00:51:17: haben, um überhaupt für die Werbevermarktung relevant zu sein.
00:51:20: Bei uns geht es ab 10.000 aktuell.
00:51:23: Im Monat? Im Monat, 10.000 Downloads im Monat, genau.
00:51:26: Über alle Folgen, also wenn man jetzt vier Folgen hat, dann muss man halt irgendwie
00:51:29: 2.500 im Schnitt haben, die Rechnung.
00:51:33: Es geht ja um die Ad-Impressions am Ende des Tages Und unser Wunsch ist,
00:51:38: nach und nach diese Barriere noch, diese Hürde noch niedriger zu setzen.
00:51:42: Das heißt, irgendwann möchten wir vielleicht auf 5.000 runter oder 2.500,
00:51:46: sodass immer mehr Podcasts in Frage kommen bei der Vermarktung.
00:51:50: Und das geht halt nur, indem wir sogenannte Cluster bilden, so Gruppen von Podcasts
00:51:56: per Kategorie und Zielgruppen zusammenlegen und sagen, ja, da gibt es halt so
00:52:00: einen Bundle, den man buchen kann.
00:52:03: Und das geht halt dann auch nur auf einer.
00:52:06: Technischen Lösung, da arbeiten wir jetzt gerade fleißig dran,
00:52:10: dass da immer mehr Skalierbarkeit reinkommt und gleichzeitig kämpfen wir gerade
00:52:15: mit der schlechten Konjunktur,
00:52:17: weil jetzt gerade Werbetreibende eher zurückhaltend sind mit ihren Budgets und
00:52:24: das heißt dieses Jahr, also letztes Jahr war auch ein bisschen langsam,
00:52:27: dieses Jahr ist immer noch langsam,
00:52:28: aber das hängt ja eins zu eins an der Wirtschaftslage so ein bisschen.
00:52:33: Also ich habe Podcast-Werbung auch über euch schon ausgespielt für meine eigenen
00:52:37: Themen, dann hat auch wunderbar funktioniert von eurer Seite und bin aber natürlich
00:52:42: interessiert an so einem Marktplatz, finde es auch eine coole Idee,
00:52:45: weil du hast halt auch nicht immer die Möglichkeit,
00:52:49: also ich habe jetzt auch mit jemandem mal gesprochen, die machen tatsächlich
00:52:51: auch Akquise für ihren Podcast mit potenziell, sprechen Leute an,
00:52:56: wo sie denken, das würde ja gut passen von den Themen, bin ich so gar nicht
00:52:59: auf die Idee gekommen, macht aber natürlich total Sinn, weil du,
00:53:02: ja, die großen Firmen, die wollen da sich nicht mit beschäftigen,
00:53:06: sondern die wollen da auch eine Plattform und naja, mit ProSieben ist natürlich
00:53:09: da oder das ist ein guter Partner auf jeden Fall, den ihr da an Bord habt. Ja, interessant.
00:53:15: Ja, du, wir sind ja jetzt schon ein bisschen fortgeschritten.
00:53:18: Ich habe aber noch so viele Fragen. Das ist ja alles kein Problem.
00:53:20: Wir haben ja jetzt Abend und Zeit, um so ein bisschen mal zum Technik zu kommen.
00:53:26: Große Podcasts, um es mal so zu erklären, die müssen euch ja im Schnitt schon
00:53:31: ein bisschen mehr kosten, wie jetzt so kleiner wie bei mir.
00:53:34: Weil zum Beispiel die Folge wird dann, je nachdem, wie lang sie dann am Ende
00:53:37: wird, hat die 100 Megabyte, 150 Megabyte und die muss dann an 500 Leute ausgeliefert werden.
00:53:42: Das macht ja dann ihr und nicht Spotify oder Apple Podcasts.
00:53:46: Die sind ja nur das Inhaltsverzeichnis, wenn man so will. Und die Traffic-Kosten habt ihr.
00:53:51: Ist es eine, muss ich ab einer bestimmten Größe dann auch für meine Hörerin
00:53:58: bezahlen bei euch, wenn ich eine besonders hohe Anzahl Views habe.
00:54:01: Du hast vorhin mal von Podcasts gesprochen, die eine Million im Monat haben.
00:54:05: Da kommt schon was zusammen.
00:54:06: Ja, auch da triffst du gerade auf ein Learning, was wir in den letzten Jahren
00:54:12: so ein bisschen dazugelernt haben.
00:54:13: Unsere Preisstrukturen waren eigentlich bis vor zwei Jahren nie so darauf ausgelegt,
00:54:21: diese massiven Downloadzahlen zu berücksichtigen.
00:54:24: Und ehrlicherweise haben wir auch von Anfang an ein ziemlich schlaues Setup
00:54:30: aufgesetzt, auch hier das Thema Bootstrap und Side-Project.
00:54:34: Wir hatten halt nicht die finanziellen Ressourcen, um einfach Geld auf das Problem
00:54:39: zu werfen, sondern mussten uns ein relativ smartes System überlegen, wie können wir.
00:54:46: Große Datenmengen ausliefern, sodass es halt bezahlbar bleibt.
00:54:51: Und da hatten wir schon von Anfang an, da muss ich auch zu sagen,
00:54:55: da hat Ben echt einen fantastischen Job geleistet, der sich so ein Caching-System
00:55:00: überlegt hat, was wir quasi vor die eigentliche AWS-Infrastruktur gestellt haben.
00:55:07: Heute haben wir ein bisschen mehr Hetzner, aber im Grunde genommen funktioniert es weiter gleich.
00:55:11: Wir haben da so Multiple Cache Layer quasi. quasi.
00:55:14: Und je näher man am Hörer ist, sag ich mal, umso kleiner sind die Maschinen.
00:55:19: Das sind so typische Cloud-Kisten, die ein bisschen was cachen.
00:55:23: Dazwischen gibt's so ein Mittel-Layer, das sind dann ein bisschen größere Cloud-Kisten.
00:55:26: Und dann gibt's im richtigen fetten Backend dann gibt's so klassische Bare-Metal-Maschinen,
00:55:33: die man halt noch sehr klassisch provisioniert und so.
00:55:35: Und das System in Summe ermöglicht es uns wirklich sehr, sehr kosteneffektiv, Audio auszuliefern.
00:55:41: Ja, Audio und ein paar andere Assets jetzt auch. Wir cachen auch zum Beispiel
00:55:44: die Textdateien der RSS-Feeds sehr massiv.
00:55:48: Das ist auch sehr viel und viele Updates vor allem. Und es gibt auch einige Bilder.
00:55:53: Ja, also es ist eigentlich Multimedia, würde ich mal sagen.
00:55:56: Und ja, aber trotz all dieser Optimierung, wenn ein Podcast so eine Million
00:56:01: Downloads hat oder fünf,
00:56:03: ja, oder ein Account, der über zehn Millionen hat, dann ist jede Optimierung
00:56:08: okay, aber das irgendwann sind es halt so große Kosten.
00:56:13: Dass das normale Abo, was wir so kennen, halt nicht mehr reicht.
00:56:18: Deswegen haben wir auch seit einiger Zeit ein paar Kunden, ein paar größere
00:56:23: Kunden, ja, dazu eingeladen mal, sich an den Tisch mit uns zu setzen und über
00:56:28: Traffic-Kosten zu sprechen.
00:56:30: Das ist natürlich ein schwieriges Thema, ein sehr schwieriges Thema,
00:56:34: weil bei vielen Kunden heißt es, wenn wir so einfach.
00:56:38: Das, was wir uns ausgerechnet haben, was so Traffic kosten müsste,
00:56:42: in so Millionenpaketen halt.
00:56:44: Wenn man das einmal daneben legt, neben dem, was sie jetzt bezahlen,
00:56:48: dann sind es manchmal so 5 oder 6x artige Sprünge und das bezahlt keiner.
00:56:55: Also so, selbst wenn die das halt so rational für sich einsehen, ja okay,
00:57:00: wir haben jetzt zu wenig bezahlt, das müsste eigentlich so viel mehr,
00:57:02: aber das kriegen sie einfach durch keine interne Prüfung, kein CFO,
00:57:07: sag ich mal so, schaut sich das an und sagt so, jawohl, machen wir jetzt.
00:57:11: Da wird immer stark verhandelt, da wird geschaut, okay, nee,
00:57:15: eigentlich ist jetzt auch die Konjunktur relativ schwach.
00:57:17: Das heißt, viele nutzen die Gelegenheit, um eher Kosten zu optimieren.
00:57:23: Das heißt, gerade ein schwieriges Thema, weil wir keinen sauberen Weg aus dieser
00:57:27: historischen Legacy jetzt haben.
00:57:29: Und ja, das sind halt sehr langsame und schleppende Gespräche gerade.
00:57:35: Ich sage es mal so, wenn ich jetzt was Neues gründen müsste und in einem ähnlichen
00:57:40: Bereich, dann würde ich Traffic auf jeden Fall berücksichtigen.
00:57:45: Ich schreibe ja auch so ein Newsletter zu Cloud und Open Source,
00:57:48: der ist alles nur geklaut und vor zwei, drei Ausgaben hatte ich,
00:57:52: ich verlinke das dann auch, weil bis zum Release ist es schon länger her,
00:57:55: da ist so ein Vergleich drin von Cloud-Traffic-Kosten und das ist schon abgefahren.
00:57:59: Das geht von 0, irgendwas Dollar, teilweise umsonst mit Sternchen bei solchen
00:58:06: Anbietern wie Cloudflare. Also,
00:58:08: unter einem Dollar pro Terabyte. Dann hast du Hetzner, wo du dann,
00:58:12: je nachdem, was du für Maschinen hast, ist ein Stück umsonst dabei.
00:58:16: Dann geht es los für einen Euro pro Terabyte und dann kommen die Hyperscaler,
00:58:21: da bist du so bei 100, 120 Dollar pro Terabyte.
00:58:24: Und dann gibt es aber ganz viel, oder was heißt ganz viel? Es gibt noch drei,
00:58:28: vier Anbieter, die nenne ich jetzt namentlich nicht, die gehen an 400,
00:58:31: 500 Dollar an den Terabyte ran.
00:58:33: Und wenn man sich das mal in der Masse überlegt, was ihr da ausliefert,
00:58:37: dann ist es natürlich schon eine spannende Challenge auf jeden Fall.
00:58:40: Ja, ich muss auf jeden Fall eine Sache loswerden.
00:58:44: Wenn jemand, der bei Hetzner arbeitet, jetzt gerade zuhört, muss ich sagen, großes Lob.
00:58:50: Also Hetzner ist wirklich für uns ein Game Changer.
00:58:55: Früher waren wir vielmehr bei AWS und bei Heroku, auch so ein Cloud-Anbieter,
00:59:01: der eigentlich auch auf AWS basiert.
00:59:03: Und seitdem wir bei Hetzner sind, sind wir in der Lage, echt viele Sachen kosteneffizienter
00:59:08: zu gestalten und es funktioniert wirklich gut.
00:59:11: Ja, ich bin auch ein großer Fan auf jeden Fall, aber da können wir vielleicht
00:59:15: auch eine Connection herstellen, da habe ich schon eine Idee.
00:59:18: Was habt ihr so sonst für Tech-Stack am Start?
00:59:21: Mit was entwickelt ihr? Ihr sucht ja auch Leute, deswegen ist das vielleicht kurz der kleine Pitch.
00:59:27: Ja, wir suchen immer Leute, wie man das halt so kennt. Gute Leute,
00:59:31: da hat man immer ein Ohr offen.
00:59:32: Also wir suchen jetzt nicht akut Entwickler, aber wie gesagt,
00:59:35: wenn uns ein guter Entwickler über den Weg läuft, der die richtigen Skills und
00:59:40: Erfahrungen mitbringt, dann
00:59:41: sind wir Feuer und Flamme und tun uns jedes Gespräch an, sage ich mal so.
00:59:46: Also wir sind, sowohl Ben als auch ich, beide eigentlich Ruby- und Rails-Entwickler.
00:59:51: Ruby, die Programmiersprache, Rails-Framework, Web-Entwicklung,
00:59:55: das ist unsere Nische und unsere Stärke.
00:59:59: Und eigentlich seit Anfang an ist Podigy eine Ruby- und Rails-App,
01:00:04: die ja über die Jahre sind halt so ein paar dieser neuen...
01:00:09: Hippen JS-Frameworks dazugekommen. Also JavaScript spielt natürlich zunehmend
01:00:14: eine wichtige Rolle und somit ist unser Stack eigentlich hauptsächlich auf Ruby on Rails aufgebaut,
01:00:21: wobei die Infrastruktur wiederum hauptsächlich heutzutage auf einem Mix basiert
01:00:27: aus sehr viel Nginx Voodoo-Magic und Go.
01:00:32: Go wurde vor einiger Zeit bei uns eingeführt, an den performance-kritischen
01:00:38: Stellen einfach für die Auslieferung.
01:00:40: Aber alles, was man als Nutzer klicken kann bei Podigy, das ist Ruby on Rails
01:00:45: und ein bisschen JavaScript obendrauf und die Infrastruktur ist dann ein bisschen
01:00:50: Nginx, ein bisschen Go, ein bisschen Provisionierung und so weiter.
01:00:53: Ich verlinke auf jeden Fall auch eure Stellenseite, da habt ihr auch eine kleine
01:00:57: Landingpage, da sind auch ein paar Sachen ausgeschrieben, da kann man sich auch
01:00:59: ein bisschen den Text nochmal anschauen. Aber vielen Dank für die Insights auf jeden Fall.
01:01:03: Lass mal ein bisschen so über Marketing und Vertrieb sprechen,
01:01:06: das finde ich so eine interessante Geschichte jetzt, weil du auch vorhin gesagt
01:01:08: hast, Enterprise versus normale Kunden.
01:01:11: Wo findest du denn Neukunden für Podigy? Kriegst du da auf Social Media?
01:01:19: Machst du selber Podcast-Werbung? Ist natürlich eine Frage, die ich jetzt stellen
01:01:22: muss. Wie kommst du da an Neukunden?
01:01:25: Ja, man kriegt Kunden überall da, wo es Podcasts gibt.
01:01:30: Wir haben tatsächlich ja diese verschiedenen Kundensegmente.
01:01:34: Also eins muss man sich ja erst mal vorstellen, Podcasts sind ja,
01:01:39: jeder kann ja einen Podcast machen.
01:01:41: Und mit jeder meine ich wirklich jeder. Das ist 2024 wirklich jedes Unternehmen,
01:01:47: noch so klein, kann und sollte sich vielleicht auch damit auseinandersetzen.
01:01:52: Bin ich zumindest fest überzeugt, weil es ja, weil es einfach viele,
01:01:56: Möglichkeiten gibt, sich als Unternehmen, als Brand, als Projekt, als Produkt,
01:02:01: als irgendwas auch als Privatperson oder als als Experte in einer Nische,
01:02:07: einfach zu zeigen und da ein Following aufzubauen.
01:02:12: Und deswegen ist es auch sehr divers bei uns, wirklich.
01:02:15: Es gibt nicht die eine Maßnahme, die für alle greift. Auch da wieder die große
01:02:19: Differenzierung ist, bei den Enterprise-Kunden haben wir halt einen Sales-Prozess,
01:02:26: wo ich dazu auch sagen muss,
01:02:29: heutzutage, wir machen keinen Cold Outreach, das ist alles inbound, was wir haben.
01:02:34: Wir sind glücklicherweise in einer sehr starken Position im deutschsprachigen Raum, sodass die.
01:02:42: Persönlichen Empfehlungen wirklich auch eine sehr, sehr starke Rolle spielen.
01:02:46: Und das tun sie sowohl in diesem Enterprise-Segment, also eigentlich im Enterprise-Segment
01:02:49: würde ich sagen, ausschließlich ist es Word of Mouth, Mund-zu-Mund-Propaganda.
01:02:54: Man muss dazu aber auch sagen, es gibt nicht so viele Player auf dem Markt,
01:02:58: die sich in dieser Kategorie bewegen.
01:03:01: Wir sprechen von wirklich großen Medienunternehmen.
01:03:05: Die Reusper-Taste hat geholfen.
01:03:08: Ja, also es gibt nicht so viele in dem, sag ich mal, schon ein bisschen breiteren
01:03:12: Im Spektrum von kleinen bis großen Kunden haben wir dann verschiedene Marketing.
01:03:18: Vor allem sind wir da mit Marketing aktiv, also skalierbare Maßnahmen.
01:03:24: Ich würde sagen, es ist ein Mix.
01:03:27: Einerseits versuchen wir uns wirklich an der Community zu beteiligen,
01:03:31: sind bei vielen Events auch unterwegs. Jetzt wieder, wo man es wieder darf.
01:03:37: Das funktioniert wirklich sehr gut, weil man kommt da in viele Gespräche,
01:03:41: man wird dann auch über die Community natürlich dann auch sehr oft empfohlen.
01:03:46: Wir haben bei Podcast auch so eine, es gibt auch das Thema, es gibt einfach
01:03:51: sehr viele Menschen, die Podcast für andere produzieren.
01:03:55: Ja, und sowohl die großen Unternehmen als auch teilweise Freelancer nutzen irgendwelche
01:04:01: Dienste, so Freelancer, die es so gibt, die einfach einem den Podcast schneiden und so.
01:04:06: Das sind dann so die Anlaufstellen, wo man hingeht, wenn man einen Podcast machen
01:04:12: möchte, aber sich selber nicht mit dem Schneiden und Bearbeiten und Hochladen
01:04:16: des Podcasts und Veröffentlichen,
01:04:18: beschäftigen möchte, dann geht man zu so einer Person, da gibt es auch verschiedene
01:04:22: Ausbaustufen von Solo-Freelancer hin zu großen,
01:04:26: Produktionsstudios, kann man sich aussuchen, wie viel Budget man ausgeben möchte
01:04:31: und wie anspruchsvoll man ist und das sind unsere Ambassadors.
01:04:36: Wir kennen wirklich sehr viele, dieses Jahr und letztes Jahr haben wir eigentlich
01:04:41: auch ein Affiliate-Programm eingeführt, da wissen wir noch nicht wirklich,
01:04:45: wie gut das funktioniert,
01:04:46: weil wir haben das so ein bisschen eingeführt als einerseits Tests,
01:04:50: um zu schauen, werden die Leute dann noch häufiger uns empfehlen,
01:04:55: hat das irgendeinen Effekt, aber vor allem wollten wir das auch messen können.
01:04:58: Weil bisher haben wir ja viele Empfehlungen bekommen, die kann man aber ohne
01:05:03: irgendeine Art Affiliate-Code,
01:05:06: Discount-Code, irgendwas nicht sinnvoll nachvollziehen und wir wollten uns erstmal
01:05:09: einen Überblick verschaffen, aber wir wissen, dass es gut funktioniert,
01:05:13: weil wir ja in vielen Gesprächen das einfach mitbekommen,
01:05:17: dass neue Kunden über die Empfehlung von ihrem Produzenten quasi oder von dem
01:05:22: Studio auf uns zugekommen sind.
01:05:24: Es gibt viele Agenturen, die machen genau den gleichen Job.
01:05:27: Das sind also so kleine Ambassadors dann auch, die mehrere Accounts betreuen
01:05:32: und teilweise auch erfolgreiche Podcaster.
01:05:36: Das ist auch so eine Werbung, ich würde fast sagen, das ist fast so Influencer-Marketing.
01:05:41: Da müssen wir, da haben wir noch keine nennhaften Budgets ausgegeben,
01:05:47: also sowieso geben wir nicht so viel Budget, so Marketingbudget aus,
01:05:51: muss ich dazu sagen. Also wenn wir investieren, wir investieren vor allem in Content.
01:05:57: Also wir haben sowohl auf der Webseite als auch so grundsätzlich in der Applikation
01:06:04: selbst sehr viele, hoffentlich genügend auch so Know-how, Knowledge-based-mäßige Artikel,
01:06:11: wo man halt selber sehr viele Informationen einfach findet.
01:06:14: Und auch im Blog passiert vieles und auch dieses Jahr neue Ideen.
01:06:22: Wir möchten uns da auch ein bisschen modernisieren, was den Bereich angeht,
01:06:26: weil als wir mit Podigern in den Start gegangen sind, da war die Internetwelt
01:06:31: noch sehr stark textlastig und man hat damals noch Blogs gelesen und Texte und so.
01:06:37: Heutzutage hat man das Gefühl, dass Leute sich doch lieber Videos anschauen.
01:06:42: Social Media ist halt sehr stark von bewegtem Bild geprägt heutzutage und da
01:06:46: möchten wir eine etwas stärkere Präsenz haben, weil wir merken,
01:06:50: okay, da führt jetzt kein Weg mehr dran vorbei und genau,
01:06:55: das wäre so die Erweiterung quasi von unserem Content Marketing so ein bisschen.
01:06:59: Also kommt dann vielleicht auch doch mal die Podcast-Werbung von PottyG und
01:07:03: den PottyG-gehosteten Podcasts.
01:07:06: Da haben wir auch schon ein paar Mal drüber nachgedacht. Auch da sind wir wieder
01:07:09: so, ja, Bootstrap-Unternehmen.
01:07:12: Also Werbung, auch in Podcasts, so wie jede eigentlich Werbung,
01:07:17: auch so wie Google Ads und so weiter.
01:07:19: Man braucht echt viel Budget dafür.
01:07:21: Und es funktioniert wirklich nicht für jeden. Und,
01:07:25: Für uns, ja, wir sind da, glaube ich, dann doch ein bisschen zu klein,
01:07:29: dass es sich für uns lohnt, weil ich glaube, Werbung im Podcast muss regelmäßig
01:07:36: stattfinden, damit sich diese Message auch einprägt.
01:07:39: Weil Podcast ist ja kein Medium, wo man halt irgendwie ein schönes Bild sieht
01:07:45: und einen Link und drauf klickt und sagt, ja, jetzt kaufe ich diese Schuhe, die ich nicht brauche.
01:07:50: Oder dieses T-Shirt mit irgendeinem komischen Meme. Das gibt es ja im Podcast
01:07:55: so nicht, weil es da diesen Medienbruch gibt.
01:07:58: Ja, man kann irgendwie eine Show nutzen, einen Link packen, aber wenn ich jetzt
01:08:01: gerade zum Beispiel joggen gehe und mir wird irgendeine Werbung vorgestellt,
01:08:05: dann hole ich ja nicht das Handy aus der Tasche und klicke auf den Link und
01:08:08: kaufe was, sondern es geht ja vielmehr um dieses Brand-Thema.
01:08:12: Man entwickelt eine Brandpräsenz in den Köpfen und irgendwann kommen die Leute
01:08:17: auf die Idee, ja, weiß ich nicht,
01:08:20: Matratzenwerbung halt, jetzt brauche ich eine neue Matratze,
01:08:23: dann gehe ich auf diese Matratzenseite, die in jedem zweiten Podcast gefühlt
01:08:27: so vorkommt und kaufe mir diese Matratze, weil dieses Brand so stark präsent ist in meinem Kopf.
01:08:34: Benötigt natürlich aber Wiederholung und man muss ja auch genügend Budget zusammenkriegen,
01:08:40: damit sich das wirklich lohnt.
01:08:42: Sonst streut man einfach irgendwo und das lohnt sich nicht.
01:08:45: Vor allem nicht für uns, wo wir halt sehr überschaubare Marketingbudgets haben.
01:08:52: Ich habe verstanden. Und was ist dann, wo kannst du noch mehr,
01:08:56: also zum Thema Werbung noch eine wichtige Frage, glaube ich,
01:08:59: ihr seid ja auch IAB zertifiziert, habe ich jetzt gelernt, dass das eine große
01:09:03: Rolle spielt, dann auch für die Vermarkter.
01:09:05: Ist das was, was dann in Deutschland oder auf dem deutschen Markt dann einzigartig ist?
01:09:10: Sind viele Hoster IAB zertifiziert? Was bedeutet das? Also IRB ist tatsächlich
01:09:15: ein internationaler Standard, wobei hauptsächlich aus den USA herausgetrieben.
01:09:21: Da hat sich das auch am ehesten etabliert. IB ist ja auch in anderen Mediengattungen ziemlich bekannt.
01:09:30: Also IB, die Organisation dahinter, hat vor einigen Jahren einen Standard erarbeitet
01:09:38: für Podcasts, weil früher war es wirklich Kraut und Rüben, alles durcheinander.
01:09:43: Jeder Hoster hatte so seine eigenen Zahlen. Es gab einige, die hatten wirklich
01:09:48: so das Fünf- oder Sechsfache von dem, was wir zum Beispiel.
01:09:53: Und irgendwann war es dann wirklich zu viel Wilder Westen.
01:09:57: Und man hat sich dann für Apö dazu entschieden, in Richtung einen Standard zu gehen.
01:10:02: Wir waren sehr lange skeptisch, weil wir als gute Techies haben wir uns mal
01:10:08: diesen Standard vor ein paar Jahren angeschaut gehabt und haben so viele Lücken
01:10:12: einfach entdeckt in dieser Definition von diesem Standard.
01:10:16: Wir haben dann dennoch, weil wir über die Jahre unsere Analytics-Pipeline mindestens drei,
01:10:22: wenn nicht sogar viermal neu gebaut haben from scratch wegen der Skalierungsthematik,
01:10:26: haben wir dann irgendwann diese Gelegenheit genutzt, okay, lass uns mal diese
01:10:30: Guidelines von der IAB nehmen,
01:10:33: die halt vor allem in der Vermarktung eine sehr wichtige Rolle spielen.
01:10:37: Um einfach diese Vergleichbarkeit auch zwischen verschiedenen Anbietern zu ermöglichen.
01:10:42: Und wir haben diese Statistiken oder diese Regeln der AIB, diesen Standard,
01:10:48: bei uns intern eingeführt, ohne aber die Zertifizierung zu machen.
01:10:52: Haben dann aber die Bereiche, diese Grauzonen, die wir da gefunden haben,
01:10:57: für uns selbst präzisiert. Das hatten wir auch eine Zeit lang auf unserer Webseite
01:11:01: dokumentiert, wie wir es machen, für volle Transparenz. und sind damit ein paar
01:11:06: Jahre lang sehr gut gefahren.
01:11:07: Aber irgendwann war es dann auch an der Zeit zu sagen, na ja,
01:11:10: komm, eigentlich erfüllen wir ja all das, was die IB so erwartet und ein bisschen mehr.
01:11:15: Und dann kam glücklicherweise noch dazu, dass die IB die Kosten für die Erstzertifizierung.
01:11:22: Deutlich abgesenkt hat.
01:11:24: Früher war es echt viel Geld. Das waren, glaube ich, über 50.000, 60.000 Dollar.
01:11:29: Alleine für das, was man an IB überweist, plus die interne Zeit,
01:11:34: die man drauf aufwenden muss, mehrere Wochen wenn nicht sogar Monate Zeit.
01:11:38: Jetzt ist es halt nur noch so ein Viertel davon und man muss zwar sich rezertifizieren
01:11:43: alle zwei Jahre, aber es ist immer noch ein besserer Deal,
01:11:46: und da wir schon halbwegs ja mit fast beiden Füßen eigentlich auf den AIB-Zahlen
01:11:54: unterwegs waren, war es für uns dann wirklich ein No-Brainer die Zertifizierung zu holen.
01:11:59: Ja und das ist Ist heutzutage auch in Deutschland ein Standard,
01:12:03: den halt, glaube ich, zumindest drei Hoster auch nutzen.
01:12:08: Einige tun sich damit noch schwer. Witzigerweise nicht nur die Kleinen,
01:12:11: sondern es gibt da auch gewisse Hoster, die an gewissen Plattformen hängen,
01:12:15: die das halt nicht so wirklich wollen.
01:12:18: Aber gut, das sind dann so politische Spielchen. Ich verstehe.
01:12:21: Ja Mensch, wir haben auch schon ein bisschen, du hast schon einige Geschichten
01:12:25: und Anekdoten zum Thema Bootstrapping erzählt. Wenn du jetzt zurückblickend
01:12:29: zurückschaust auf die letzten elf Jahre, würdest du alles nochmal so machen,
01:12:34: wie es jetzt gelaufen ist?
01:12:36: Gibt es irgendwelche Sachen, die du heute anders machen würdest?
01:12:40: Oh, das ist eine gute Frage. Ja.
01:12:43: Also erstens würde ich wahrscheinlich, mein nächstes Business wird auf jeden
01:12:47: Fall gebootstrapped sein. So viel kann ich dazu schon sagen.
01:12:50: Ich bin mittlerweile wirklich sehr, sehr fest davon überzeugt,
01:12:54: dass das der richtige Weg für uns war damals.
01:12:58: Das heißt, das würde ich definitiv, selbst wenn ich jetzt die Wahl hätte,
01:13:01: wieder Polygyn nochmal zu starten mit der Erfahrung, die ich jetzt über die
01:13:05: Jahre gesammelt habe, dann hätte ich an der Stelle keine Änderung vorgenommen.
01:13:10: Also ich würde bei meinem Bootstrapping bleiben, weil es sind auch so viele,
01:13:15: sehr viele VC-finanzierte Startups um uns herum einfach gegen die Wand geknallt,
01:13:20: dass ich feststelle, dann lieber ein nachhaltiges Business,
01:13:24: was einen trotzdem ermöglicht, sich zu realisieren. Was hätte ich anders gemacht?
01:13:29: Naja, ich glaube, ich hätte mich viel früher mit den Themen beschäftigt,
01:13:34: die einem Entwickler nicht so gut liegen, sage ich mal.
01:13:39: Ja, Themen wie Legal, Finanzen, Kennzahlen, solche Sachen, die sind halt wirklich
01:13:45: aus meiner Sicht objektiv langweilig.
01:13:48: Vor allem, wenn man halt ein Mensch ist, der gerne was kreiert,
01:13:52: was baut und auf der Ebene eher sich realisieren möchte, dann sind solche Themen
01:13:58: natürlich, naja, so ein bisschen spaßverderber.
01:14:02: Aber so ein paar Grundlagen hätte ich dann deutlich früher gelernt,
01:14:07: um einfach gewisse Sachen, gewisse Fehler zu vermeiden, die dann halt sehr teuer
01:14:13: und noch mühsamer sind später.
01:14:15: Also wir haben, ich weiß nicht, seit 2013 eigentlich in irgendeiner Form eine
01:14:20: Unternehmensform geführt, das heißt da irgendeine Buchhaltung.
01:14:25: Ich glaube bis 2020 mussten wir noch aufräumen.
01:14:30: Also die ersten drei, vier Jahre mussten wir dann halt echt sehr,
01:14:34: sehr lange noch aufräumen.
01:14:35: Ich würde mal fast sagen, bis heute räumen wir da noch Sachen auf.
01:14:39: Das hört nicht auf. Jetzt ist es halt wirklich kein Thema mehr,
01:14:43: aber da ist echt viel zu tun.
01:14:45: Und ja, eine Sache, die ich auf jeden Fall gelernt habe, ist,
01:14:49: man muss seine eigenen Ambitionen gegen die Realität checken.
01:14:55: Ja, das ist wirklich so, weil was ich schade finde so ein bisschen jetzt im
01:15:00: Nachhinein ist, dass man, weil man das Gefühl hatte, also ich hatte zum Beispiel
01:15:06: das Gefühl, da kann man noch so viel mehr erreichen,
01:15:10: da gibt es ja diese ganzen Unicorns und da gibt es so diese erfolgreichen Gründer,
01:15:13: die bei jeder zweiten Ausgabe, bei Gründerszene so gefeatured werden und die
01:15:18: werden gefeiert und was weiß ich, ja.
01:15:20: Das war vor ein paar Jahren für mich doch so ein Ding, was ich beobachtet hatte,
01:15:24: wo ich mir dachte, bei uns hat noch keiner vorbei, nicht mal die Journalisten,
01:15:28: die bei uns ihre Podcasts hosten, nicht mal die fragen bei uns an,
01:15:31: hey, wie ist es denn so mit eurem Produkt und was habt ihr denn da Tolles gebaut,
01:15:35: ja, also es ist wirklich nicht besonders glamourös, sag ich mal,
01:15:39: Bootstrap-Founder zu sein.
01:15:41: Ja, das ist ein guter Spruch, auf
01:15:43: jeden Fall. Ja, es ist einfach viel bodenständiger, es ist halt viel, ja,
01:15:48: es ist anders, man steht so nicht so im Rampenlicht, ja, und hätte ich von Anfang
01:15:54: an gewusst, dass es das nicht braucht, dass ich dieses Rampenlicht eigentlich
01:15:58: gar nicht brauche, das ist eigentlich,
01:16:00: ja, und diese VC-Geschichte ist ja.
01:16:05: Man setzt so eigentlich sein Unternehmen,
01:16:09: sein Baby irgendwie, ne, aufs Spiel, so, wenn man das so sehen möchte,
01:16:14: und geht im Zweifel mit gar nichts raus und hat keine Work-Life-Balance,
01:16:19: keine Zeit gehabt für irgendwas.
01:16:21: Ich meine, selbst im Bootstrapped-Umfeld ist immer viel zu tun.
01:16:25: So ist es nicht. Das ist bei weitem kein Lifestyle-Business.
01:16:28: Da ist echt viel Arbeit.
01:16:30: Aber natürlich irgendwann muss man akzeptieren, okay, das sind die Möglichkeiten.
01:16:37: Das ist dieser Markt, der gibt so viel her. Wir sind, wer wir sind. Wir haben unsere Werte.
01:16:42: Wir werden jetzt vielleicht, also wir sind zum Beispiel nicht die, ich sag mal,
01:16:45: wir sind nicht die Typen für Werbevermarktung, obwohl wir jetzt in diesem Bereich
01:16:50: natürlich auch tätig sind, aber wir sind ja nicht die Firma,
01:16:53: die jetzt 20 Sales einstellt und sagt so, ihr lauft jetzt durch die ganze Republik
01:16:59: und holt hier Umsatz von allen und interessiert ja gar nicht,
01:17:02: woher die Kohle kommt, Hauptsache Leute buchen hier Werbung.
01:17:05: Ja, das machen andere. Die können das, wir können das nicht.
01:17:08: Also wir könnten so eine Firma gar nicht erst aufbauen.
01:17:11: Wir sind im Herzen immer noch auch so die Techies, die was dazugelernt haben.
01:17:17: Wir sind jetzt als Business sehr gut aufgestellt. Wir kennen uns also mit vielen
01:17:20: Dingen aus, haben jetzt praktisch alles,
01:17:23: Mögliche gemacht, Kundensupport und Marketing und Sales und Finance und HR.
01:17:27: Alles, was man so lernen muss als Gründer, haben wir jetzt alles gemacht und
01:17:31: sind aber trotzdem froh, dass wir jetzt nicht diese Ambitionen hatten,
01:17:36: da nochmal irgendwie, keine Ahnung, aus Polygen Unicorn zu machen.
01:17:39: Also ich glaube, das wäre nicht möglich gewesen.
01:17:41: Sonst hätte es irgendeinen Unicorn in dem Bereich gegeben.
01:17:44: Von daher bin ich eigentlich froh, dass wir den Fehler nicht gemacht haben.
01:17:47: Du hast ja vorhin auch angesprochen, dass es ein einschneidendes Erlebnis war,
01:17:51: dass ihr euch von Kollegen habt trennen müssen.
01:17:55: Wie kommst du über so eine Situation dann hinweg? Hast du da private Ablenkung?
01:18:02: Macht ihr das zu zweit unter euch Gründern aus? Habt ihr dann einen Coach,
01:18:05: der euch in solchen, gab es ja wahrscheinlich öfters mal solche Situationen,
01:18:10: jetzt hoffentlich nicht dann so weitreichend, aber irgendwelche anderen Fuck-Ups, die es gab.
01:18:14: Zieht ihr euch da selber wieder raus? Wie macht ihr das?
01:18:17: Ja, das ist echt kein einfaches Thema.
01:18:21: Ich glaube, es gibt ja einige Gründer, zumindest ich habe so ein paar solche
01:18:28: Blogposts mal irgendwo gelesen, die sagen, es gibt diese Founder-Loneliness.
01:18:34: Das trifft es, glaube ich, ganz gut, weil zumindest in meinem Umfeld,
01:18:39: Familie, Bekannte, Freunde, gibt es nicht so viele Leute, die verstehen,
01:18:46: was es ist, jemanden zu entlassen.
01:18:47: Auch die ehemaligen Kollegen, ja, wir haben halt eine Firma gegründet, sind weiter irgendwo.
01:18:53: Viele unserer Entwicklerkollegen sind ja vielleicht jetzt Teamleads oder so,
01:18:58: aber ist ja nochmal was anderes.
01:19:00: Und ja, diese Erfahrung ist dann irgendwas, was man halt so nicht wirklich mit
01:19:07: jemandem teilen kann, auch nicht möchte.
01:19:08: Es ist, es war und ist bis heute für uns echt immer ein Thema,
01:19:15: was uns sehr, sehr tief einfach wirklich berührt hat und ja,
01:19:20: als wir sehr viele Leute entlassen mussten, war es halt konsequent auch viel härterer Schlag.
01:19:26: Das ist ja nicht so, dass man sich hinstellt vor zehn Leute und sagt so,
01:19:30: ja tschüss, sondern man führt individuelle Gespräche mit jeder einzelnen Person.
01:19:36: Verschiedene Menschen reagieren natürlich sehr unterschiedlich drauf. auf.
01:19:40: Manche Menschen haben Kids, Familien, kümmern sich um, vielleicht ihre Eltern
01:19:47: sind jetzt ausgewandert und verdienen ihr Geld und schicken das zurück nach Hause.
01:19:52: Und man weiß das und muss denen trotzdem sagen, ja, sorry, wird jetzt nicht mehr klappen.
01:19:57: Da ist es fast am einfachsten, wenn es Leute sind, die.
01:20:04: Eher energisch darauf reagieren. Das hatten wir auch schon ein paar.
01:20:07: Da hat jemand auch dann geklagt, weil, ne, war unzufrieden, das ist fast einfacher,
01:20:12: da hatten wir ein Gericht, vor Gericht und so, ist es wirklich weitergekommen,
01:20:16: normalerweise hat man die Möglichkeit, so einen Vergleich noch zu machen,
01:20:19: die Person wollte es nicht, war sehr emotional,
01:20:21: das war für mich persönlich einfacher, mich da irgendwie vor so einem Richter
01:20:26: zu stellen und zu erklären, das war die Situation,
01:20:28: das war für mich im Zweifel besser, weil ich das Gefühl hatte,
01:20:30: okay, diese Person ist zwar auch emotional davon betroffen, aber hat immer noch
01:20:35: so diese Courage zu sagen, ja, jetzt zeige ich denen, ne, was,
01:20:38: und dann ist es wieder so, so auf so einer Augenhöhe, aber die Leute,
01:20:40: ja, und das dann irgendwie,
01:20:43: wegzustecken, das ist schwierig. Ich habe keine Antwort drauf, so richtig.
01:20:46: Ja, ich glaube, da muss man einfach irgendwann akzeptieren, dass gewisse Sachen,
01:20:53: man muss sich einfach darum bemühen, die Leute immer fair zu behandeln,
01:20:57: Fehler passieren, auf verschiedensten Ebenen.
01:21:00: Ich würde jetzt aber sagen, wenn uns so ein Fehler, also wenn wir jetzt noch
01:21:04: ein zweites Mal zehn Kollegen entlassen müssten und nicht aus unserer wenn jetzt
01:21:10: die Weltwirtschaft zusammenbricht, noch weiter kollabiert und so, gut.
01:21:14: Können wir auch nichts für, wenn das irgendwie alle betrifft,
01:21:17: ja, aber wenn es jetzt selbstgemachte Probleme sind und das nochmal vorkommt,
01:21:21: dann würde ich sagen, okay, musst du dir diesen Karrierepfad vielleicht als
01:21:24: Gründer nochmal überlegen, ist das wirklich das, was du machen willst,
01:21:27: weil scheinbar kannst du das nicht so gut.
01:21:28: Ich hoffe, dass wir dieses Learning einmal gemacht haben und somit nie wieder.
01:21:33: Heißt jetzt nicht, dass man ab und zu mal beim Hiring nicht den Fehler macht,
01:21:36: dass man doch die falsche Personen erwischt.
01:21:38: Da haben wir aber auch, glaube ich, massiv dazugelernt und einerseits versuchen
01:21:41: wir es natürlich zu vermeiden und selbst wenn wir die falsche Person erwischen,
01:21:45: versuchen wir da frühzeitig zu reagieren, sodass es auch für die Person.
01:21:50: Keine Überraschung ist, wenn das dann kommt. Um mit ein bisschen positiveren
01:21:55: Themen noch abzuschließen, Mensch, also aber vielen Dank für das Teilen,
01:21:59: weil das ist, glaube ich, auch voll das gute Learning für viele, die zuhören.
01:22:03: Und man sieht ja jetzt gerade auch in der ganzen Tech-Szene in den USA,
01:22:08: wie schlecht sich auch Gründer von VC-finanzierten oder generell großen Firmen
01:22:14: anstellen, wenn sie solche Dinge regelmäßig, das passiert jetzt,
01:22:17: jetzt diverse Firmen, kann man hier auf Layoffs,
01:22:20: FYY sich anschauen, die jetzt zum dritten Mal einen Cut machen müssen und das
01:22:26: gibt es dann häufig in Blogposts und dein Account geht am nächsten Morgen nicht
01:22:31: mehr und du erfährst aus der Presse oder von einem E-Mail an deine.
01:22:36: Zweite hinterlegte Adresse, weil deine Business-Mail gar nicht mehr geht, dass du betroffen bist.
01:22:40: Von daher, das ist ja immer auch die andere Seite von der Geschichte.
01:22:45: Von daher finde ich es finde ich es cool, dass du das so geteilt hast.
01:22:49: Ich finde es fast auch manchmal erschreckend, dass man sieht,
01:22:53: wie am Montag die Meldung durch die Presse gejagt wird.
01:22:59: 1500 Mitarbeiter wurden entlassen. Zwei Tage später stellt sich irgendwie der
01:23:05: Head of Europa hin und sagt, so feiert all diese Erfolge der letzten zwölf Monate
01:23:10: und dass dieses Quartal wieder so viel Profit gemacht wurde.
01:23:14: Da muss ich sagen, da reagiere ich extrem allergisch drauf.
01:23:18: Ich würde niemals auf die Idee kommen.
01:23:21: In der gleichen Woche, wo ich Leute entlasse, mich dann hinzustellen und sagen,
01:23:25: wie tolles Ergebnis wir hier erzielt haben.
01:23:28: Was halt eigentlich auf Basis dieser Entlassung entstanden ist, diese Pluszahl.
01:23:34: Das sind aber so für mich Sphären und Dimensionen von solchen Unternehmungen,
01:23:40: wo ich auch wirklich keine Aspiration habe, mich in so eine Richtung zu entwickeln.
01:23:44: Das ist wirklich nicht meine Welt und ich glaube wirklich daran,
01:23:48: dass in diesem gesunden Mittelstand irgendwo wo man mit Menschen vielleicht
01:23:53: dann doch ein bisschen besser umgehen kann.
01:23:56: Da gebe ich dir vollkommen recht. Was habt ihr für dieses Jahr noch für Ziele mit Podigi?
01:24:01: Ihr seid ja international auch unterwegs, aber fokussiert euch auf den deutschen
01:24:04: Markt. Du hast schon vorhin angesprochen, dass ihr was in der Mache habt.
01:24:08: Kriege ich eine hübschere Website als Service oder wo geht die Reise hin?
01:24:13: Genau, also lieber Andreas, du bekommst hoffentlich bis Ende des Jahres ein
01:24:18: hübsches Podigi und musst nicht mehr bezahlen. Das ist eins unserer Ziele.
01:24:22: Der Anspruch. Genau, das ist der Anspruch. Hoffentlich gefällt es dir auch.
01:24:28: Bestimmt. Ja, also Podigy gibt es ja seit elf Jahren als Produkt,
01:24:33: vielleicht kann man schon sagen, seit zehn auf dem Markt, wo man sich registrieren kann.
01:24:38: Und ja, wir haben uns natürlich weiterentwickelt, haben viele Features gebaut,
01:24:42: aber im Grunde genommen ist unser Interface, unser Design immer noch das Design,
01:24:48: was wir damals für 30 Dollar gekauft haben. und ein bisschen angepasst.
01:24:52: Ja, haben wir, glaube ich, trotzdem Glück gehabt, dass es so lange irgendwie
01:24:57: uns einen guten Dienst erwiesen hat.
01:24:59: Aber klar, wenn man sich jetzt da einloggt und vielleicht ein paar andere modernere
01:25:04: Tools nutzt, die in den letzten zwei, drei, vier Jahren entstanden sind, dann,
01:25:09: dann merkt man schon, ja, okay, da könnte man ja schon irgendwie ein bisschen rangehen.
01:25:13: Und gleichzeitig haben wir eine technische Legacy da abzubauen,
01:25:18: technische, historische quasi Legacy.
01:25:21: Weil wir ja diese JavaScript-Frameworks, die ich vorhin erwähnt habe,
01:25:26: da haben wir zwei verschiedene jetzt bis dato genutzt und jetzt gibt es so in
01:25:30: der Ruby-on-Rails-Welt eine Neuentwicklung, würde ich sagen,
01:25:35: die wieder so ein bisschen an die Roots, Back to the Roots macht,
01:25:39: wo man halt JavaScript wirklich nur noch als diese Kirsche auf der Torte nutzt
01:25:45: und nicht als so diese Engine, um so viele Dinge zu bauen.
01:25:49: Turbo ist das, was du meinst, oder? Ja, Turbo und Hotwire. Ja, Hotwire.
01:25:56: Und das ist so ein Trend, der uns sehr liegt, weil wir ja sehr viele auch Fullstack-Entwickler
01:26:01: haben, weniger pure Frontend-Entwickler.
01:26:04: Das passt also und wir haben ja einfach noch irgendwo an vielen Stellen zum
01:26:10: Beispiel Angular 1 im Einsatz, also die allererste Version.
01:26:14: Das ist schon mittlerweile sehr, sehr stark in die Jahre gekommen.
01:26:18: Das heißt, wir möchten gleichzeitig diese alten Sachen modernisieren und neuen
01:26:23: Look and Feel der ganzen Sache verpassen. Das ist wirklich ein großes Ziel.
01:26:27: Haben wir jetzt die letzten zwei, drei Jahre vor uns hingeschoben,
01:26:30: wollten das halt schon angehen, aber jetzt ist es wirklich an der Zeit.
01:26:34: Das führt natürlich auch zwangsläufig dazu, dass man jetzt keine spektakulären
01:26:39: neuen Features bauen kann.
01:26:40: Das wird eher so ein Refresh, aber hoffentlich sind wir dann ab nächstem Jahr
01:26:45: wieder in der Lage, neue Features, neue Funktionen zu bauen,
01:26:49: die dann halt natürlich auch neue ...
01:26:51: Neue Möglichkeiten bieten. Aber ich glaube, alleine dieser Refresh wird schon
01:26:56: vielen unserer Kunden helfen.
01:26:58: Wir möchten da auch die Gelegenheit nutzen, ein bisschen an dem UX auch zu arbeiten,
01:27:02: dass man da noch einige Sachen noch verständlicher macht.
01:27:05: Das ist auf jeden Fall eins unserer Ziele.
01:27:10: Coole Sache. Ich freue mich dann.
01:27:13: Gibt es eine Deadline zum Sommer oder zum Herbst? Du weißt, wie es halt so mit Deadlines ist.
01:27:19: Das, was man sich so wünscht. und dann, ja, es ist halt, bei der Sache habe
01:27:23: ich wirklich, würde ich sagen, gehe ich da sehr geduldig ran,
01:27:27: weil ich weiß, man möchte ja nichts kaputt machen, vor allem.
01:27:30: Wir haben ja zehn Jahre lang zwar auf einem alten System, aber dann doch diese
01:27:35: ganzen Edge Cases gefixt und gelöst und so weiter.
01:27:39: Wenn man jetzt sagt, so ja, wir bauen das Interface neu, das soll funktional
01:27:43: identisch bleiben, dann zwangsläufig
01:27:45: entstehen neue Fehler, neue Bugs und das frisst halt viel Zeit.
01:27:49: Deswegen glaube ich nicht, dass man das hier pushen sollte, sondern ich bin da sehr geduldig.
01:27:55: Und ich sage, ich bin geduldig, weil ich ja nicht mehr daran beteiligt bin,
01:28:00: an diesem Projekt, sondern halt das tolle Development Team, das halt bei uns
01:28:06: halt weitestgehend autonom arbeitet.
01:28:08: Das heißt, ich habe da auch volles Vertrauen, dass die was Gutes bauen,
01:28:11: aber es wird bestimmt noch ein bisschen Zeit brauchen. Ich bin sehr gespannt.
01:28:15: Genau, das ist also eines der Ziele. Das andere Ziel Ziel ist weiterhin dieses
01:28:19: Ad-Geschäft, was ich schon vorhin erwähnt habe, diesen Ad-Marketplace weiterzuentwickeln.
01:28:24: Wir führen da auch wirklich immer spannendere Gespräche, interessanterweise
01:28:28: auch mit relativ großen Unternehmen, die Interesse haben an skalierbaren Vermarktungen.
01:28:34: Also Vermarktungen, wo man vielleicht die Hosts, die Podcast-Hosts nicht so
01:28:39: stark involvieren muss.
01:28:41: Da ergeben sich gerade ein paar interessante Kooperationen. Jetzt müssen wir
01:28:44: noch schauen, dass die Werbetreibenden wieder bereit sind, ein bisschen mehr Budget auszugeben.
01:28:49: Martin Mensch, das ist ja jetzt eine längere Folge geworden.
01:28:52: Die wird ordentlich auf eure Traffic-Kosten schlagen wahrscheinlich.
01:28:56: Das tut mir sehr leid für deinen Vormarsch. Das ist alles gut.
01:28:58: Ja, nein, alles cool. Ich finde es ja wahnsinnig interessant.
01:29:02: Und das ist ja auch immer, wenn es die Firmen schon länger gibt,
01:29:05: gibt es ja auch mehr zu erzählen und auch mehr Learnings mitzunehmen für alle,
01:29:09: die zuhören. sondern vielen Dank, Benj, fürs Teilen auch der Punkte,
01:29:14: die dich eher runtergezogen haben.
01:29:16: Ich glaube, das ist auch immer schwierig, darüber zu reden, aber kann man auch
01:29:20: immer was mitnehmen, wenn man es hört.
01:29:22: Und von daher vielen Dank auch dafür, für deine Offenheit. Ja, sehr gerne.
01:29:26: Dir noch einen schönen Abend jetzt und vielen Dank auf jeden Fall,
01:29:30: dass du dabei warst. Ja, vielen Dank nochmal für die Einladung.
01:29:33: Ciao. Sehr gern. Ciao. Ciao.
01:29:35: Ja, und das war jetzt nach knapp anderthalb Stunden auch Folge 65 von Happy Bootstrapping.
01:29:43: Falls du bis hierhin gehört hast, ich habe eine erste Version der Website fertig.
01:29:48: Falls du das mal sehen möchtest, gebe ich die hier gern an die,
01:29:51: die bis zum Ende gehört haben, mal raus, um ein bisschen Feedback zu bekommen,
01:29:55: damit ich damit auch endlich starten kann.
01:29:58: Das hatte der Mati übrigens auch in dem LinkedIn-Artikel erwähnt.
01:30:01: Aber ihr kennt das vielleicht, man prokrastiniert auch da immer wieder,
01:30:04: weil man nie zufrieden ist.
01:30:06: Und mittlerweile habe ich eben 65 Folgen, die ich irgendwie online bringen muss.
01:30:09: Man schiebt es immer vor sich her, weil man immer denkt, hey,
01:30:15: das ist so viel, da habe ich eigentlich gar keinen Bock drauf.
01:30:17: Aber ich möchte es unbedingt machen, weil ich glaube, es wird eine coole Sache.
01:30:21: Und es gibt viele Leute, denen eineinhalb Stunden einfach zu viel sind.
01:30:25: Ansonsten freue ich mich natürlich auch über Feedback zu der Folge,
01:30:28: zu Mati. Falls du Fragen hast, poste gerne auf LinkedIn oder schreib mir eine
01:30:33: E-Mail, dann leite ich sie ihm weiter und bringe euch in Kontakt.
01:30:36: Ansonsten ist jetzt wie angekündigt eine Woche Pause und dann hören wir uns in zwei Wochen wieder.
01:30:41: Bis dahin, schöne Ostern, mach's gut, ciao.
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