Von Luxus-Zahnbürsten zur erfolgreichen Digitalagentur | mit Jonas Emde von mindtwo.de (#62)

Shownotes

Mein Name ist Andreas Lehr und in diesem Podcast interviewe ich wöchentlich wechselnde Unternehmer:innen zu Ihrer Geschichte.

In Folge 62 von Happy Bootstrapping habe ich mit Jonas Emde, Gründer von mindtwo.de gesprochen.

mindtwo ist eine Digitalagentur aus Bonn, die sich auf die Erstellung und Vermarktung von Web-Anwendungen und Webseiten spezialisiert hat. Jonas und sein 18-köpfiges Team betreuen Unternehmen von KMUs bis hin zu DAX-Konzernen. Interessanterweise hat sich mindtwo vom Produktgeschäft hin zur Agentur umorientiert und nicht andersherum, wie ich es nun schon häufiger gesehen habe.

Unsere weiteren Themen:

  • Einstieg in die Selbstständigkeit
  • Gründungsgeschichte von mindtwo
  • Entwicklung eigener Produkte
  • Die Titan Luxus-Zahnbürste "Reinast"
  • Kundengenerierung und Empfehlungen
  • Wie man ABOUT YOU als Kunden gewinnt
  • Zukünftige Themen
  • Privater Ausgleich

Zusätzlich haben wir auch über Technologie Stacks, Konferenzbesuche und persönliche Vermarktung gesprochen. Jonas und ich kannten uns schon - viele Themen war mir bisher aber unbekannt und ich habe daher wieder einiges gelernt.

Schick mir gerne Fragen an Jonas, Feedback zur Folge per WhatsApp oder per E-Mail an hallo@happy-bootstrapping.de - viel Spaß mit der Folge!

Show-Notes

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Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu Folge 62 von Happy Bootstrapping.

00:00:05: Bei Happy Bootstrapping interviewe ich Andreas Lehr, wöchentlich wechselnde

00:00:09: Unternehmerinnen zu ihrer Geschichte.

00:00:11: Meist sind das gebootstrapte Unternehmen, die aus dem Umsatz wachsen.

00:00:16: Das können Solopreneure sein, das können SaaS-Software-Unternehmen sein,

00:00:20: E-Commerce-Shops, Content-Menschen oder wie heute auch Agenturen.

00:00:26: In der heutigen Folge habe ich mit dem Jonas Emde, dem Gründer der Agentur Mind2, gesprochen.

00:00:33: Mind2 ist eine Digitalagentur aus Bonn, die sich auf die Erstellung und Vermarktung

00:00:39: von Web-Anwendungen, Webseiten, Shops und so weiter spezialisiert hat.

00:00:44: Ja, und heute betreuen der Jonas und sein 18-köpfiges Team diverse Firmen,

00:00:49: Startups, Grown-Ups, KMUs bis hin zu DAX-Konzernen.

00:00:53: Und interessanterweise hat sich Mein2 vom Produktgeschäft hin zur Agentur entwickelt

00:01:00: und in der Vergangenheit hatte ich ja auch schon ein, zwei Agenturen da,

00:01:03: die möchten sich zur Produktfirma umbauen und von daher fand ich das interessant,

00:01:09: einfach den Weg mal andersrum zu machen.

00:01:11: Ja, im Podcast haben wir über ganz viele Sachen gesprochen, seinen Einstieg

00:01:15: in die Selbstständigkeit, was die Eltern mit zu tun haben, die Gründungsgeschichte

00:01:18: von Mein2, die ersten eigenen Produkte, Dann gab es diese berühmt-berüchtigte

00:01:23: Titan-Luxus-Zahnbürste namens Reinas.

00:01:26: Da gibt es auch ein paar interessante Videos, die ich euch in den Shownotes verlinkt habe.

00:01:30: Wir haben gesprochen, wie man Kunden gewinnt, wie das Empfehlungsgeschäft läuft

00:01:35: und wie er zum Beispiel als Agentur an About You als Kunden gekommen ist.

00:01:41: Fand ich auch eine witzige Anekdote auf jeden Fall.

00:01:43: Und natürlich haben wir auch ein bisschen über Technologie-Stacks,

00:01:46: Konferenzen, persönliche Vermarktung gesprochen und wie man sich selbst erholt.

00:01:51: So, und jetzt geht's direkt los. Viel Spaß mit der Folge.

00:01:56: Hallo Jonas, schön, dass du hier bist. Hallo Andi, freut mich, dass ich hier sein darf.

00:02:01: Klar man, erzähl doch mal, wer du bist und was du genau machst.

00:02:06: Mein Name ist Jonas Emde, ich bin Geschäftsführer und Inhaber der Digitalagentur Mind2 aus Bonn.

00:02:12: Wir sind darauf spezialisiert, leistungsfähige Web-Anwendungen und hochwertige

00:02:17: Webseiten zu erstellen und später dann auch zu vermarkten.

00:02:19: Dabei betreuen wir kleine mittelständische Unternehmen, aber auch erfolgreiche

00:02:23: Brands vom DAX-Konzern über Verlagshäuser, mittelständische Industrieunternehmen,

00:02:28: Lokalunternehmen, Startups und sind immer dankbar für die Treue unserer Kunden,

00:02:32: weil wir echt mit vielen Kunden auch schon über Jahre lang zusammenarbeiten

00:02:36: und da eine erfolgreiche Geschäftsbeziehung haben.

00:02:39: Und wie groß ist Mind2 heute? heute?

00:02:42: Aktuell sind wir ein Team von 18 Leuten, davon sind wir zehn Entwickler und

00:02:45: acht Personen aufgeteilt auf Online-Marketing, Design, Projektmanagement und Backoffice.

00:02:51: Okay, das war mir gar nicht so klar, dass ihr so viel dann im Marketingbereich habt.

00:02:55: Und wofür steht mein Tool eigentlich? Da hast du zwei Gehirne.

00:03:00: Wir sind damals gegründet, ich mit einem Geschäftspartner und damals war es

00:03:05: so, dass ich sozusagen die Design- und Entwicklerexpertise mit ins Unternehmen

00:03:09: gebracht Und mein Geschäftspartner, also den betriebswirtschaftlichen und Online-Marketing-Aspekt.

00:03:15: Und da haben wir gesagt, wir fusionieren sozusagen diese beiden Bereiche.

00:03:18: Und das war so die Geburtsstunde von unserer Firma.

00:03:21: Und deshalb hat sich das auf den Namen so wieder gespiegelt.

00:03:25: Die beiden Mines kombiniert dann.

00:03:27: Und wann habt ihr das gegründet? Wie lange gibt es das schon, Mine2?

00:03:30: Dieses Jahr werden wir 12-jähriges Geburtstag feiern.

00:03:33: Also 2012 haben wir gegründet und sind seitdem halt auf dem städtischen Ritt,

00:03:40: uns weiterzuentwickeln.

00:03:42: Gestartet haben wir eigentlich auch eher so als Product Company.

00:03:45: Die ersten Jahre waren eigentlich davon geprägt, eher eigene Produkte zu entwickeln.

00:03:49: Wir waren immer schon Agentur, aber auch immer versucht, irgendwie eigene Portale

00:03:53: aufzubauen, von branchenspezifischen Jobportalen über irgendwelche lokalen Gastronomiefinder,

00:03:59: Wartezeiten, Management-Systeme, Affiliate-Fashion-Portale.

00:04:04: Und noch so ein ganz wildes Ding, Rheinast, die teuerste Luxus-Zahnbürste der Welt.

00:04:08: Das waren so Projekte, mit denen wir so gestartet sind und haben parallel immer

00:04:12: auch Kundenprojekte gemacht.

00:04:14: Aber Fokus war eigentlich immer darauf, eigene Sachen auch zu entwickeln.

00:04:18: Und sind jetzt eigentlich erst, irgendwann kam dann ein gesellschaftlicher Wechsel,

00:04:21: da gehen wir vielleicht auch später nochmal drauf ein.

00:04:23: Und da haben wir uns dann eigentlich nochmal mehr fokussiert auf das Agentur-Business. ist.

00:04:27: Und sie haben diese Eigenprojekte eigentlich weitestgehend abgeschaltet und

00:04:30: sind halt jetzt ein Agentur mäßig unterwegs.

00:04:34: Das ist spannend, weil ich habe jetzt auch schon andere Agenturen hier gehabt

00:04:37: oder kenne welche auch und einige, die ja von Agentur zu Product Company geworden sind.

00:04:44: Von daher würde mich da natürlich das später schon auch interessieren,

00:04:47: warum ihr euch so rumfokussiert habt, weil es eher, ich will jetzt nicht sagen

00:04:51: ungewöhnlich ist, weil es gibt ja viele Agenturen da, die aber schon immer Agentur

00:04:54: waren, aber ihr kommt von der Product-Seite. Das finde ich interessant.

00:04:58: Und okay, was hast du dann 2012, was hast du da vorgemacht? Wie bist du zu dem

00:05:03: Thema gekommen? Ich kann gerne ein bisschen ausholen.

00:05:06: Grundsätzlich bin ich Sohn einer Unternehmerfamilie. Jetzt keine Riesenunternehmen.

00:05:11: Mein Vater hatte ein IT-Unternehmen, mittelständische Größe.

00:05:15: Meine Mutter hat eine Physiotherapiepraxis.

00:05:17: Ich habe das in der Schule alle schon so mitbekommen, wie die Unternehmen dann

00:05:20: auch damals gegründet worden sind. Und habe da halt immer irgendwie gesehen,

00:05:24: ja so Selbstständigkeit, was das bedeutet, wie viel Herzblut man da reinstecken muss und so weiter.

00:05:30: Und wurde halt immer schon, auch schon in den Berufsschuljahren dann später

00:05:34: von meinen Eltern ermutigt, auch da selber was zu tun und selber so die ersten

00:05:38: Schritte dann da zu gehen.

00:05:40: Und genau, dann habe ich auch schon so kleine, sei berufliche Nebenprojekte

00:05:44: während den Berufsschuljahren irgendwie realisiert.

00:05:48: Damals immer so in Kombination aus Design und Entwicklung.

00:05:51: Das war ja mein Fokus, mein Steckenpferd. Und im Studium ging es dann weiter.

00:05:56: Da hatten wir dann im ersten Semester so einen Kurs Corporate Design Entwicklung.

00:05:59: Und da habe ich dann ein Corporate Design entwickelt für meine erste kleine

00:06:04: Agentur und bin dann auch in dem Zuge eigentlich nicht mehr so als allein Freelancer

00:06:10: aufgetreten, obwohl ich halt meistens schon alleine war,

00:06:13: bin aber dort dann trotzdem eigentlich als Gruppe.

00:06:16: Ich hatte den Namen Creative Group, unter dem bin ich in den ersten Jahren irgendwie

00:06:20: firmiert und habe dann auch schnell meinen jetzigen Geschäftspartner Christian

00:06:25: Ahrens kennengelernt, weil ich mit ihm auch zusammen auf der Berufsschule war,

00:06:28: haben dann auch freiberuflich so zusammengearbeitet im India Creative Group.

00:06:32: Und ja, auf einem Networking-Event habe ich dann irgendwann den Gründungsgesellschaftler

00:06:37: von Mein2 kennengelernt und er hat halt diese Online-Marketing-Perspektive und

00:06:41: betriebswirtschaftliche Perspektive und dann haben wir uns überlegt,

00:06:44: komm, lass uns das mal zusammenschließen.

00:06:46: Und sind dann da, parallel haben wir eigentlich unsere beiden Unternehmen auch

00:06:51: noch weitergeführt, längere Zeit,

00:06:52: die ersten drei Jahre und sind dann erst nach drei Jahren so Vollzeit eigentlich

00:06:58: in mein Tool gegangen und haben das dann da weiter betrieben.

00:07:03: Hast du dann jemals fest angestellt, wo selber gearbeitet oder warst du dann immer selbstständig?

00:07:09: Ich war eigentlich immer selbstständig. Einerseits gut, andererseits auch schwierig.

00:07:13: Man muss halt alles irgendwie sich selbst beibringen durch Trial and Error.

00:07:16: Aber dadurch, dass halt meine Eltern zumindest mir immer da irgendwie beiseite

00:07:20: gestanden haben, später auch meine Frau, ist das sehr gut gewesen.

00:07:23: Da habe ich immer volle Unterstützung gehabt, konnte immer irgendwie auch mich

00:07:26: mit dort austauschen zu so Themen.

00:07:29: Aber es sind natürlich trotzdem viele Themen, die sind einfach dann auch unternehmensspezifisch

00:07:35: und da muss man dann selber irgendwie reinwachsen und schauen,

00:07:39: wie man dann da die Probleme löst, die im Weg dann auftauchen.

00:07:42: Aber was hast du dann in der Berufsschule gemacht?

00:07:45: Genau, also war das dann in der Reihenentwicklung oder die anderen Sachen hast du on the job gelernt?

00:07:50: Eigentlich habe ich Entwicklung on the job gelernt. Ich würde mich jetzt heute

00:07:53: wirklich als Backend-Entwickler bezeichnen und gar nicht mehr irgendwie als

00:07:57: Frontend-Entwickler oder Designer.

00:08:00: Tatsächlich habe ich ja eigentlich in der Berufsschule als Mediendesign für

00:08:04: Berufsschule und habe dann auch später Mediendesign studiert.

00:08:06: Und das hat mir in den ersten Jahren extrem auch weitergeholfen,

00:08:10: diese beiden Welten zu kombinieren, Design und Entwicklung.

00:08:14: Das ist halt, gerade in der damaligen Zeit war das nicht so selbstverständlich.

00:08:17: Es gab entweder die Entwickler, die hatten aber kein Verständnis von Design

00:08:20: oder es gab die Designer, die wussten nicht, wie kompliziert es ist,

00:08:24: irgendwie ein Tabellenlayout damals umzusetzen und das habe ich dann sehr gut kombiniert.

00:08:29: Das waren dann so die ganz Anfangsjahre, wo Layouts in Tabellen umgesetzt worden

00:08:35: sind Und Typo 3 in Versionen, ich weiß gar nicht mehr, welche Versionen das waren.

00:08:40: Also das waren so die ersten Schritte mit CMS-Systemen, die wir da gemacht haben.

00:08:44: Und ja, da kann man heute, sieht das ja ganz anders aus, die ganze Welt.

00:08:48: Wo hast du dann damals deine ersten Kunden gefunden?

00:08:51: Waren das hier so Geschäftskollegen von deinen Eltern, die auch eine Firma hatten

00:08:56: und eine Webseite brauchten?

00:08:57: Irgendwas Lokales oder wie ging es da los? Also die Selbstständigkeit,

00:09:01: da habe ich eigentlich sehr wenig mit über meine Eltern irgendwie dann...

00:09:06: An Kunden irgendwie oder Kontakten in meiner Berufsschulzeit.

00:09:10: Da durfte ich dann schon auch beim

00:09:13: Vater in dem IMT-Unternehmen auch die Webseite mit zum Beispiel bauen.

00:09:15: Das war meine erste große Typo-3-Webseite, die ich dann mit 18 Jahren gebaut

00:09:19: habe und für das Unternehmen dann meine Arbeit auch drüber geschrieben habe.

00:09:24: Das war so ein Praktikum quasi, was dann letztendlich auch bezahlt worden ist.

00:09:28: Das Praktikum, das war dann an der Stelle ganz schön, als Einziger irgendwie

00:09:33: im Schulkreis für sein Praktikum auch ein bisschen bezahlt zu werden.

00:09:37: Aber die reine Selbstständigkeit, die dann ab dem Studium eigentlich gestartet

00:09:42: ist, da habe ich eigentlich angefangen, erstmal mit anderen Agenturen im Bonner

00:09:46: Umfeld Kontakt aufzunehmen.

00:09:48: Am Start war es eher so eine kreativlastige Agentur.

00:09:51: Da habe ich auch noch viel, weil ich eben Mediendesign studiert habe,

00:09:55: an der Stelle auch noch viel Flyer-Design gemacht, irgendwelche Booklets.

00:09:59: Geschäftsberichte, Logo-Design, solche Themen.

00:10:02: Wurde am Rande immer mal für so Webthemen irgendwie angesprochen,

00:10:05: Webdesign-Themen und Webentwicklung.

00:10:07: Irgendwann war mir das dann zu wenig und habe dann mehr für eine andere Agentur

00:10:12: gearbeitet, die sich eigentlich rein auf Web spezialisiert hatte.

00:10:15: Und dort habe ich dann halt sehr viel gelernt in den ersten Jahren,

00:10:20: gerade was so die ganze Entwicklungs-Stacks angeht, welche Tools man einsetzt

00:10:25: und bin dann eigentlich in die Technik so richtig autodidaktisch eigentlich eingestiegen,

00:10:30: was die Backend-Programmierung angeht, Frontend-Entwicklung und ja,

00:10:35: wenn man selbstständig ist, muss man halt sich da auch stetig weiterentwickeln.

00:10:39: Mhm. Und dann hast du aber am Anfang komplett alles gemacht,

00:10:41: also keine Ahnung, so Buchhaltung, Marketing für die Firma, Umsetzung oder wie

00:10:47: habt ihr euch das, war da anfangs zu zweit erstmal und habt euch das aufgeteilt?

00:10:51: Genau, also in der Vorzeit, wo ich dann noch Creative Group hatte,

00:10:53: da war ich halt eigentlich komplett alleine für alles zuständig,

00:10:56: hatte dann meinen jetzigen Geschäftspartner so ein bisschen als operativen Support.

00:11:00: Wir haben da einfach freiberuflich uns da so ein bisschen, die uns unterstützt einfach sozusagen.

00:11:04: Genau, wo es dann mit My2 gestartet ist, da haben wir uns das schon so ein bisschen

00:11:08: aufgeteilt. Wir waren daher dann wirklich zwei Geschäftsführer auch.

00:11:11: Wir haben zwei Geschäftsführer dann gegründet und er hatte dann den betriebswirtschaftlichen

00:11:15: Teil, hat sich dann bei My2 um die Buchhaltung gekümmert. Ich musste parallel

00:11:19: ja, weil Creative Group immer noch lief, auch dort noch die Buchhaltung dann machen.

00:11:23: Also ganz losgeworden bin ich das dann nicht.

00:11:27: Aber später dann haben wir das sozusagen auch fusioniert und dann ist das komplett

00:11:32: jetzt in mein Tool übergegangen und dann haben wir jetzt auch noch eine Buchhaltung zu machen, genau.

00:11:37: Wann habt ihr dann den ersten Mitarbeiter eingestellt? Das ging relativ schnell,

00:11:42: weil der Bruder von meinem ehemaligen Geschäftspartner, der hat uns relativ

00:11:46: früh schon unterstützt, was so Content-Pflege-Sachen angeht und redaktionelle Sachen.

00:11:51: Und das muss schon im ersten Jahr eigentlich schon eigentlich gewesen sein, genau.

00:11:57: Okay. Und hast du dann, ich hatte jetzt schon ein paar auch zu Gast,

00:12:01: die haben dann immer gesagt, okay, sie haben gewartet, bis sie das Geld auf

00:12:03: dem Konto hatten, dass sie jemanden bezahlen konnten. Wie habt ihr den Spagat gelöst damals?

00:12:08: Ja, superschwierig. Also da, das ist irgendwie so ein Leid von allen,

00:12:13: glaube ich, die starten und Bootstrapped unterwegs sind.

00:12:16: Man muss halt immer schauen, das Geld, was man irgendwie hat.

00:12:19: Gerade da war es so, natürlich hatte ich schon ein paar Jahre Selbstständigkeit

00:12:22: hinter mir und habe da natürlich schon so ein bisschen Geld vorher verdient.

00:12:27: Aber da überhaupt erst mal Polster zu haben, um dann Mitarbeiter zu bezahlen,

00:12:31: das ist dann auch immer die Frage, was ist zuerst da?

00:12:33: Ist der Auftrag zuerst da, mit dem man die Mitarbeiter auslastet?

00:12:36: Oder ist der Mitarbeiter zuerst da, dass man die Aufträge überhaupt annimmt?

00:12:40: Gerade in der heutigen Zeit, wo es halt auch total schwierig ist,

00:12:42: Mitarbeiter zu finden, muss man da halt so schon ein bisschen jonglieren ab und zu.

00:12:46: Also da beneide ich keinen Selbstständigen, der gerade von null startet,

00:12:50: weil das ist eine superschwierige Entscheidung.

00:12:52: Und umso weniger Budget von Anfang an da ist. Also wenn man jetzt...

00:12:56: Zum Beispiel direkt aus dem Studium gründet, dann ist es natürlich noch mal

00:12:59: schwieriger, weil dann hat man gar kein Kapital und muss halt eigentlich alles

00:13:05: reinbekommen und darf eigentlich gar nicht negativ werden in den ersten Jahren.

00:13:08: Wenn man schon so ein bisschen was sich angespart hat, dann hat man natürlich

00:13:12: irgendwie die Chance, auch ein bisschen was zu investieren und dann versuchen,

00:13:15: schnellstmöglich das dann zu skalieren.

00:13:18: Hast du dann jemals irgendwie so eine Gründerförderung oder sowas in Anspruch genommen?

00:13:25: Nicht wirklich. ne, obwohl meine Eltern halt Unternehmer waren,

00:13:28: haben sie mich nicht auf solche Themen angewiesen.

00:13:30: Also das habe ich nie in Anspruch genommen, ist aber, glaube ich,

00:13:35: ein total legitimer Weg für jeden, der das irgendwie machen kann, muss, soll.

00:13:39: Also das bleibt jedem natürlich selbst überlassen.

00:13:42: Glaubst du, das war jetzt damals einfacher, als du das gemacht hast dann und

00:13:46: angefangen hast, wie jetzt heute?

00:13:47: Ich glaube, total, weil ich habe mich ja aus dem Studium ersten Semester quasi

00:13:51: selbstständig gemacht, hatte dann noch sechs Semester zu studieren,

00:13:53: habe das parallel dann halt aufgebaut,

00:13:56: habe damals dann noch auch bei meinen Eltern gewohnt, hatte keine externen Kosten,

00:14:02: so konnte man sich natürlich dann sehr bequem was aufbauen.

00:14:06: Ich weiß nicht, wie es ausgesehen hätte, wenn das Jahre später erst gestartet

00:14:09: wäre, wenn man dann schon Familie hat und dann das Risiko eingehen muss,

00:14:13: einen festen Job zu kündigen und dann auf sich selbst. Bei mir war das so ein nahtloser Übergang.

00:14:19: Weiß ich nicht, wie es sonst gelaufen wäre, aber ich kann es mir andersrum auf

00:14:23: jeden Fall deutlich schwieriger vorstellen. Ja, verstehe.

00:14:26: Wie ist dann das Wachstum gelaufen jetzt heute auf 18 Leute?

00:14:29: Gab es irgendwelche Momente, wo du gesagt hast, naja, während Corona kamen so

00:14:33: viele Aufträge oder, keine Ahnung, 2016 haben wir einen großen Auftrag bekommen

00:14:38: und zwei Leute eingestellt? Oder war das so jedes Jahr linear?

00:14:42: Also in den ersten Jahren war es nicht so linear. Da hatten wir so bis zu Jahr 5 ungefähr.

00:14:47: Da ist dann auch der Gesellschafterwechsel passiert. Da waren wir,

00:14:49: glaube ich, bei vier festen Mitarbeitern nur.

00:14:52: Wir hatten natürlich ein bisschen freiberufliche Unterstützung an der Stelle

00:14:55: noch, auch von meinem jetzigen Geschäftspartner, der dort dann auch für mein

00:14:58: Tool schon gearbeitet hat.

00:15:00: Darum kannte er ja auch schon die ganzen Prozesse, die Kunden etc. etc.

00:15:03: Genau, und da war es dann so, dass wir dann den Wechsel eigentlich gemacht haben,

00:15:08: den Gesellschafterwechsel und dann auch.

00:15:11: Ziemlich zügig, ja, Mitarbeiterbedarf hatten und dann eigentlich von Jahr zu

00:15:15: Jahr eigentlich gestiegen sind, immer mit zwei bis drei Leute dann pro Jahr irgendwie.

00:15:20: Das hat ganz gut funktioniert und es muss halt da auch, also ich bin der Meinung,

00:15:25: gerade bei so einer Agentur, wir haben ja halt nicht so ein skalierfähiges Produkt,

00:15:29: was man einfach auf den Knopf drückt und davon ganz viele bestellen kann, verkaufen kann.

00:15:34: Das heißt, das muss immer so ein langsames, stetiges Wachstum sein und nicht

00:15:38: all-in. Das ist nicht meine Devise.

00:15:40: Wir möchten halt schon langsam und gesund wachsen und auch beim Wachstum auch

00:15:45: darauf achten, eben nicht einen Kunden zu haben, der 100% für unseren Umsatz

00:15:49: verantwortlich ist, sondern das sollte immer irgendwie im Rahmen bleiben,

00:15:53: dass wir jederzeit auch unabhängig sind, jederzeit auch sagen können,

00:15:56: nee, das passt uns nicht mit dem Kunden.

00:15:58: Auch wenn wir jetzt schon eigentlich mit allen Kunden sehr, sehr lange zusammenarbeiten,

00:16:02: wollen wir uns halt immer die Freiheit da behalten und auch nicht einfach abhängig

00:16:06: sein, dass wenn ein Kunde kündigt, wir hingehen müssen und sagen,

00:16:08: jetzt müssen wir fünf Mitarbeiter entlassen, weil der Kunde weg ist.

00:16:11: Vielleicht geht das irgendwann nicht mehr, aber bisher sind wir damit eigentlich ganz gut gefahren und.

00:16:17: So Unternehmertum ist ja auch eigentlich kein Sprint, sondern eher so eine langwierige

00:16:21: Geschichte. Marathon. Genau.

00:16:24: Hast du bei der Agentur, wenn wir jetzt gerade bei Teamgröße und sowas sind,

00:16:27: da frage ich mich immer, hast du irgendwann so eine Größe, wo es zu groß wird?

00:16:32: Weil du, keine Ahnung, du musst dann irgendwie, jetzt hast du vielleicht gerade

00:16:34: die Buchhaltung extern, dann musst du jemand einstellen oder dann hast du so

00:16:38: große Projekte, dass du einen Projektmanager brauchst, den du dann wiederum

00:16:43: auf die Projekte buchen musst.

00:16:44: Dann wird es teurer für die Kunden. Und gibt es da irgendwas,

00:16:48: wo du sagst, ey, das gibt eine geschmeidige Größe für eine Agentur und dabei soll es bleiben?

00:16:53: Also eine geschmeidige Größe, weiß ich nicht, ob es das gibt.

00:16:55: Ich merke nur, ich habe letztens erst von der Growth Pain Matrix von einem Freund

00:17:00: gehört, der mir davon erzählt hat.

00:17:02: Und es ist sehr spannend. Da

00:17:04: gibt es so eine Grafik online, kann man nachgoogeln, Growth Pain Matrix.

00:17:07: Da geht es einfach darum, Mitarbeiteranzahl und vor welchen Herausforderungen

00:17:11: die Unternehmen stehen.

00:17:12: Und es ist total lustig, dass man sich da halt eigentlich direkt wiederfindet

00:17:15: und direkt auch sehen kann,

00:17:16: okay, in der Anfangsphase, eins bis vier Mitarbeiter sind eigentlich ungefähr

00:17:20: diese Schwierigkeiten und bei bis zwölf oder bis 18 sieht man dann diese Schwierigkeiten

00:17:27: und ab 40 wird es vermutlich zu diesen Schwierigkeiten kommen.

00:17:31: Und da erkenne ich mich halt total wieder. Wir sind aktuell in so einer Phase,

00:17:35: wo wir jetzt Management irgendwie etablieren müssen, hier mehr und Prozesse

00:17:40: integrieren müssen und Mitarbeiter besser schulen wirklich.

00:17:45: Man geht immer selbst davon aus, dass jeder Mitarbeiter, das ist doch logisch

00:17:49: und das haben wir schon immer so gemacht, aber man hat es halt nie irgendwo festgehalten.

00:17:53: Und das sind einfach so Sachen, die stehen aktuell jeden Tag eigentlich auf

00:17:57: meiner Agenda, so ein bisschen das halt weiterzuführen und im Management auch besser zu werden.

00:18:02: Weil lange Zeit war man einfach auch so der operative Typ, hat selber entwickelt,

00:18:07: hat selber designt, hat selber Akquise betrieben, hat alles eigentlich selbst gemacht.

00:18:10: Das geht ja auch mit einer gewissen Größe, aber irgendwann stößt man einfach

00:18:15: da an die Grenzen und muss dann halt einfach sorgen, dass da auch dann Führungslinien

00:18:20: so ein bisschen eingezogen werden.

00:18:21: Wir sind trotzdem sehr, sehr flach noch in der Führung. Mit 18 kann man da ja

00:18:25: jetzt nicht einen riesen Baum aufbauen, aber trotzdem muss man so ein bisschen

00:18:30: Verantwortung natürlich da jetzt so verteilen und so ein bisschen Teamleads jetzt etablieren.

00:18:36: Und ansonsten sieht das mit den nächsten Highlights wahrscheinlich deutlich

00:18:41: schwieriger nochmal aus.

00:18:43: Wie bist du da jetzt organisiert dann mit den Themen, mit deinem neuen Geschäftspartner?

00:18:47: Habt ihr auch so eine halbe-halbe Aufteilung der Themen gemacht?

00:18:50: Ja, so ein bisschen. Also eigentlich ist er so mehr der Frontend-Typ jetzt bei uns,

00:18:55: was Design und Frontend-Entwicklung angeht, ist aber auch natürlich in der Backend-Entwicklung

00:19:02: tätig, sage ich mal, aber eher im CMS-Bereich.

00:19:05: Das heißt, bei ihm liegen eigentlich so die Projekte führungstechnisch,

00:19:08: die so Corporate-Websites, Landing-Pages, Employer-Branding-Systeme,

00:19:14: alles, wo es so um Content-Management, Verwaltung etc.

00:19:17: Geht. Und bei mir auf dem Tisch liegen eigentlich die Projekte,

00:19:20: wenn es um größere Web-Anwendungen geht, Kundenportale, all diese Themen,

00:19:25: die wir auch für Kunden anbieten, also diese ganze Web-Anwendung,

00:19:29: Entwicklung und das ist das, was bei mir liegt.

00:19:32: Und dann haben wir noch eine Mitarbeiterin, die Jenny, die ist bei uns so,

00:19:36: leitet bei uns das Online-Marketing-Team und führt das.

00:19:39: Und sie ist zwar nicht in der Geschäftsführung mit, aber Geschäftsführer bin ich auch alleine.

00:19:44: Auch mein jetziger Geschäftspartner ist eigentlich nur Prokurist,

00:19:47: aber eben Gesellschafter.

00:19:49: Genau. Und so sind wir so ein bisschen aufgeteilt, dass wir zumindest die Hauptdivisions,

00:19:53: die operativen Divisions so ein bisschen aufgeteilt haben.

00:19:56: Es gibt natürlich trotzdem noch sehr viele Sachen, die dann im Hintergrund sind

00:19:59: von Projektleitung, von Design,

00:20:01: von HR, von so allgemeinen Backoffice-Themen, die auch dann irgendwie immer

00:20:05: anfallen und die wir dann so ein bisschen jetzt auch versuchen,

00:20:09: so ein bisschen aufzuteilen auf verschiedene Köpfe.

00:20:12: Okay. Und arbeitet ihr remote oder sind alle vor Ort? Wie habt ihr das organisiert?

00:20:17: Mit Ausnahme von einem Mitarbeiter sind wir alle vor Ort hier in Bonn.

00:20:20: Wobei auch hier gilt einfach Homeoffice oder Remote-Arbeiten ist erlaubt.

00:20:26: Das haben wir so fest verankert bei uns und das funktioniert auch ganz gut.

00:20:31: Aber es gibt keine Vorgaben. Ich schreibe ja auch so ein Newsletter,

00:20:35: da habe ich gerade öfters mal so Remote-Office oder Back-to-Work drin,

00:20:39: was das so auslöst in den Leuten.

00:20:41: Und dann gibt es eine größere Firma hier in Heidelberg, die da sich keine Freunde

00:20:44: macht. Oder Waldorf, genauer gesagt.

00:20:46: Das habt ihr jetzt nicht so fix, sondern es funktioniert einfach.

00:20:49: Doch, haben wir schon irgendwann nochmal dann fixiert. Lange Zeit bei Corona

00:20:54: war es halt komplett offen irgendwie.

00:20:56: Dann haben wir aber irgendwann gesagt, bitte Mitarbeiter, committet euch zumindest

00:21:00: auf zwei Tage irgendwo die Woche,

00:21:01: da könnt ihr euch in die Liste eintragen, es sollten nicht alle Mitarbeiter

00:21:04: an allen, an diesen zwei Tagen weg sein, dass das Büro zumindest immer auch

00:21:08: besetzt ist, es geht ja da auch dann um Kundenkommunikation,

00:21:11: auch einfach hier auch Sachen annehmen, es soll halt immer jemand irgendwo hier

00:21:15: im Büro sein und wenn, dann sagen alle, freitags und montags sind wir irgendwie

00:21:19: im Homeoffice, das wollten wir nicht,

00:21:21: Also haben wir gesagt, kommt, teilt euch ein bisschen auf. Jeder hat zwei Tage die Woche.

00:21:25: Und dann, wenn mal irgendwas dann wirklich kritisch ist, dann soll einfach frühzeitig

00:21:31: angekündigt werden. Dann kann man da auch mal einen weiteren Tag.

00:21:34: Aber wir wollen da schon so ein bisschen Reglementierung reinbringen.

00:21:37: Weil ich glaube einfach, gerade auch in dem Büroalltag auf dem Flur,

00:21:42: man redet einfach noch mal ein bisschen anders als online.

00:21:45: Man trifft sich, hält noch mehr Smalltalk.

00:21:48: Ich persönlich fahre zum Beispiel jeden Tag ins Büro. Ich möchte nicht von zu

00:21:52: Hause aus arbeiten, auch wenn ich meine Familie liebe, aber ich finde,

00:21:56: zu Hause kann ich nicht so konzentriert arbeiten auf jeden Fall.

00:21:59: Da bin ich froh, im Büro zu sein, einen abgetrennten Bereich zu haben.

00:22:02: Vielleicht liegt das aber auch an meiner Vergangenheit, dass ich in den ersten

00:22:05: Jahren sieben Jahre rein aus dem Homeoffice gearbeitet habe und von morgens

00:22:10: bis abends eigentlich zu Hause war.

00:22:12: Ich habe immer den Ausgleich noch gesucht mit Sport etc., aber trotzdem den

00:22:16: ganzen Tag dann zu Hause zu hängen, das fand ich sehr schön.

00:22:19: Wo wir irgendwann mit mein Tour uns entschlossen hatten, dann ein Büro zu nehmen

00:22:22: und man wirklich einen abgetrennten Bereich hat.

00:22:25: Man weiß, da geht es dann um Arbeit und zu Hause ist halt eigentlich Privatleben,

00:22:28: wobei das auch nie ausgeschlossen ist, dass man sich abends nochmal hinsetzt.

00:22:31: Das kommt auch schon regelmäßig vor, zum Leid meiner Frau.

00:22:35: Soll ich jetzt gerade noch fragen, wie klappt die Trennung zwischen Zuhause und Arbeit?

00:22:41: Also wie regelmäßig nimmst du Arbeit mit nach Hause und was machst du dann da?

00:22:45: In den Anfangsjahren war es natürlich noch viel extremer. Mittlerweile versuche

00:22:49: ich das schon so ein bisschen mehr zu trennen.

00:22:51: Ich habe mittlerweile zwei wundervolle Kinder, die auch meine Aufmerksamkeit benötigen.

00:22:55: Es ist immer so ein Spagat. Es ist eine der größten Herausforderungen fast als

00:22:59: Familie gleichzeitig ein Unternehmen zu betreiben, finde ich.

00:23:03: Weil man will einerseits natürlich seine Familie immer im Fokus haben und im Mittelpunkt haben.

00:23:08: Aber gleichzeitig muss man eben auch das Unternehmen führen.

00:23:11: Und 18 Mitarbeiter müssen halt auch irgendwie zusammenarbeiten.

00:23:14: Geführt werden, so ein bisschen, muss ja nicht hinter denen stehen,

00:23:16: aber zumindest irgendwelche, es steht immer irgendwas an, von 1&1-Gespräche

00:23:20: zu operativen Themen, aktuell noch.

00:23:22: Vielleicht schaffe ich es irgendwann, wenn wir nochmal ein paar mehr Leute sind.

00:23:26: Komplett freier nochmal zu sein und da nochmal mehr abzuschalten,

00:23:29: aber aktuell ist schon auch eine hohe Arbeitsbelastung da und auch wenn ich

00:23:33: da nicht stolz drauf bin, liegt mein Arbeitsverhältnis deutlich über den normalen 40 Stunden,

00:23:38: die man so als Arbeitnehmer natürlich hat, weil man sich halt abends dann auch

00:23:41: mal nochmal bis 1 Uhr hinsetzt und da nochmal mal irgendwas,

00:23:44: eine neue Idee aushäckt oder nochmal irgendein Dokument verfasst oder irgendein

00:23:49: Projekt nochmal weiter nach vorne bringt.

00:23:51: Da bin ich auch extrem dankbar an meine Frau, dass sie das alles so zu Hause bei uns organisiert.

00:23:56: Sie ist selber Juristin, arbeitet nahezu Vollzeit. Ich meine,

00:24:00: aktuell sind es 35 Stunden.

00:24:01: Wir haben zwei Kinder und sie organisiert halt das ganze Familienleben von Kinderterminen.

00:24:06: Wenn die Kinder krank sind, kümmert sie sich, hält mir da den Rücken frei.

00:24:09: Das ist auch nicht selbstverständlich, aber ja, ohne den Support wäre wäre es

00:24:13: auch wahrscheinlich deutlich schwieriger, mein Tour so zu führen, wie ich es aktuell tue.

00:24:17: Wahnsinn, okay, das ist cool. Wenn du dann in Urlaub gehst, wie klappt das mit dem Urlaub?

00:24:23: Kannst du dann, keine Ahnung, zwei Wochen, drei Wochen in Urlaub gehen und komplett

00:24:26: abschalten oder hast du trotzdem als Termine, die du geschäftlich wahrnehmen musst?

00:24:31: Nee, mittlerweile geht das eigentlich recht gut. Die letzten zwei Urlaube waren

00:24:35: die ersten Urlaube, wo ich tatsächlich auch mich entschieden habe,

00:24:37: den Laptop mal zu Hause zu lassen. Oh, komplett?

00:24:41: Komplett. Ich habe dennoch gegoogelt, wo der nächste Apple-Store ist in der

00:24:45: Gegend, um zur Not einen zu kaufen, um dann zu revieren zu können.

00:24:50: Die Google-Antrage ist auf jeden Fall rausgegangen, aber die letzten zwei Urlaube

00:24:55: habe ich es geschafft, ohne Laptop in den Urlaub zu fahren. Natürlich ist so

00:24:59: ein bisschen, am Handy ist man dann doch so ein bisschen und schaut doch mal in die Mails rein.

00:25:04: Aber ja, aktuell schaffe ich

00:25:06: es eigentlich recht gut, den Urlaub dann wirklich Urlaub sein zu lassen.

00:25:09: Vor ein paar Jahren war es tatsächlich so, dann musste ich im Urlaub noch irgendwelche

00:25:13: Gespräche führen und Laptop dabei, dann irgendwie nochmal notfall reagieren.

00:25:17: Aber dadurch, dass man jetzt halt so ein Team hat, was einen da auch operativ

00:25:20: unterstützt und eigentlich überall auch voll weg da ist, klappt das.

00:25:24: Also das ist eigentlich ganz angenehm mittlerweile. Ja, cool.

00:25:28: Ja, lass mal ein bisschen drüber sprechen, was ihr denn alles für Produkte baut und für Webseiten.

00:25:33: Du hast jetzt ja vorhin schon gesprochen, ihr macht viel so Content-Management-Systeme.

00:25:37: Ich habe gesehen, ihr habt auch einen Referenzkunden About You,

00:25:40: was E-Commerce typisch ist.

00:25:43: Du hast auch das Thema andere Webseiten oder Software as a Service oder sowas

00:25:47: angesprochen und macht ja auch Apps. Also kannst du mal ein bisschen so,

00:25:50: was macht ihr denn alles?

00:25:52: Ja, also Kunden habe ich ja schon ein bisschen auch erzählt,

00:25:54: also von DAX-Konzernen über Verlagshäuser. Also About You hast du jetzt gerade noch genannt.

00:25:59: Also wir sind nicht branchenspezifisch irgendwie auf eine Branche getrimmt und bieten da irgendwas an.

00:26:05: Wir sind eher so technisch getrieben. Also wir gucken, wo halt individuelle

00:26:09: Sachen benötigt werden. Das ist eigentlich auch unser...

00:26:12: Kerngeschäfte, dass wir gucken, wo wird, wo gibt es individuelle Anforderungen,

00:26:16: wo müssen APIs verbunden werden, wo,

00:26:18: also wir waren noch nie die Agentur, die jetzt ein WordPress-Team gekauft hat

00:26:21: und ein WordPress-Team installiert hat und das einfach nur von den Farben ein

00:26:24: bisschen angepasst hat, sondern bei uns ging es eigentlich immer von vorne los,

00:26:27: von der Konzeption, erstmal die Kundenbedürfnisse zu verstehen,

00:26:31: welches Problem soll überhaupt gelöst werden, das können die unterschiedlichsten

00:26:34: Probleme sein, also wenn man sich anguckt, was wir entwickeln von LMS-Systemen.

00:26:39: Buchungssystemen, Kundenportale, klassische Corporate-Websites,

00:26:42: Vertriebs-Webseiten, Verwaltungstools zur Digitalisierung von internen und externen

00:26:47: Prozessen, Konfiguratoren, also eine ganze Bandbreite an Sachen.

00:26:50: Und die kommen halt alle mit komplett den unternehmensspezifischen internen

00:26:54: Anforderungen dann auf uns zu.

00:26:56: Und wir hören uns das an, versuchen immer auch unseren Input zu geben,

00:27:00: wo wir denken, das kann man besser machen. Warum macht ihr das so?

00:27:05: Da kommt häufig die Sache her, weil wir das schon immer so gemacht haben.

00:27:07: Das ist aber natürlich kein Benchmark zur Verbesserung irgendwie und versuchen

00:27:12: da dann immer unseren Input auch mit zu geben konzeptionell,

00:27:15: gehen dann wirklich in die individuelle Designphase rein und entwickeln dann

00:27:19: individuell auf den Kunden zurechtgeschnittenen Benutzer optimiertes Design,

00:27:23: dass das auch gut bedienbar ist und schön aussieht gleichzeitig natürlich und

00:27:28: dann geht es halt in die Entwicklung.

00:27:30: Und das ist auch bei uns alles eigentlich immer individuell,

00:27:32: nie irgendwie auf irgendwelche großen Standardsysteme, die wir irgendwie nutzen.

00:27:37: Natürlich nutzen wir Frameworks im Hintergrund, also sehr viel Laravel,

00:27:41: Vue.js, im CMS-Bereich, CraftCMS, Statamic, WordPress.

00:27:45: Ein paar Systeme haben wir zwischenzeitlich auch schon abgestoßen.

00:27:48: Früher haben wir viel Typo3 auch gemacht in den Anfangsjahren,

00:27:51: hatten auch ein paar Magento-Stores.

00:27:53: Da haben wir aber irgendwann gesagt, das ist nicht unser Kerngeschäft.

00:27:56: Wir sind eher auf die anderen Technologien fokussiert, sind da auch,

00:28:00: wenn man das über sich selber sagen kann, sehr fit,

00:28:02: weil wir einfach nur diese Technologien halt anbieten und da dann auch auf Konferenzen

00:28:06: gehen in den Bereichen und uns da auch dann stetig weiterbilden.

00:28:10: Und das gerade in der Agentur in unserer Größenordnung macht das dann auch Sinn,

00:28:14: weil man kann halt nicht alle Technologien beherrschen, sondern man muss sich

00:28:17: da so schon ein bisschen fokussieren.

00:28:19: Genau. Und mit diesem Technologie-Stack setzen wir dann einfach die verschiedensten

00:28:23: Sachen um und betreuen da Kunden aus allen Bereichen.

00:28:26: Genau. Macht ihr dann auch Apps fürs Handy oder ist es dann was,

00:28:29: was ihr mit Kooperation macht und ihr stellt die APIs dafür bereit?

00:28:33: Sowohl als auch. Also wir haben zwei Apps mal entwickelt, eine kleine sogar

00:28:37: für About You, die temporär aber nur eingesetzt werden sollte.

00:28:41: Das ging um den Hauptjob.

00:28:42: Das wäre, glaube ich, ein bisschen vermessen zu sagen, dass wir das mit unserem

00:28:45: Team irgendwie stemmen hätten können. Genau, aber ansonsten arbeiten wir da

00:28:49: auch gerne mit anderen Agenturen zusammen, die sich darauf halt spezialisiert haben.

00:28:54: Also da sind wir jetzt nicht so tief drin. Wir haben ein bisschen mit Flutter

00:28:58: experimentiert an der Stelle und ein bisschen mit den React Native Geschichten,

00:29:04: aber das ist auch nicht jetzt unser Kern.

00:29:07: Das heißt, das bieten wir auch so nach außen ja gar nicht an.

00:29:10: Also auf unserer Webseite steht nie irgendwas von Mobile-App-Entwicklung oder so.

00:29:14: Wenn ein Kunde ankommt und wir denken, wir können das realisieren,

00:29:17: weil das irgendwie fit ist, dann würden wir das vielleicht anbieten.

00:29:20: Wenn wir sehen, das ist zu groß, dann bleiben wir auch dabei und sagen,

00:29:24: such dir lieber einen anderen Partner für diesen Part und wir kümmern uns darum,

00:29:28: halt die Schnittstellen zur Verfügung zu stellen und dann mit der Agentur entsprechend

00:29:31: auch zusammenzuarbeiten.

00:29:32: Das sind so die Anforderungen, wenn es halt von komplett null losgeht.

00:29:36: Aber wir haben halt häufig auch Kunden, die zu uns kommen mit Bestandsprojekten,

00:29:40: wo wir dann einfach als Technologiespezialist sozusagen mit dazu gebucht werden

00:29:44: und dann eigentlich über dann eher Dienstleistungsverträge dann Support bieten

00:29:50: für die Systeme, Weiterentwicklung bieten für die Systeme.

00:29:53: Das ist auch so ein bisschen ein Schiff gewesen, dass man in der Anfangszeit

00:29:57: halt eigentlich immer eher so Werksverträge geschlossen hat und immer ein Projekt

00:30:00: zum nächsten Projekt, zum nächsten Projekt, zum nächsten Projekt.

00:30:03: Natürlich, Projekte sind dann meistens noch übergegangen in irgendwelche Online-Marketing-Verträge,

00:30:07: manchmal, nicht immer, aber jetzt ist es so, dass wir vielmehr dann auch noch diese ganz...

00:30:13: Prozess dahinter, die Weiterentwicklung auch fördern und beim Kunden auch ansprechen,

00:30:17: weil es bringt nichts, ein System zu entwickeln und das für fünf Jahre stehen

00:30:21: zu lassen, sondern da muss sich einfach was tun.

00:30:24: Die IT entwickelt sich weiter und da, ja, ansonsten steht man irgendwann halt

00:30:29: vor so einem Komplett-Rewrite und das muss häufig auch gar nicht sein.

00:30:33: Manchmal macht das Sinn, manchmal nicht. Das muss auch immer im Individualfall

00:30:35: abgebogen werden. Genau, und das ist halt so dieser andere Weg.

00:30:40: Einmal dieses Komplett-Neu-Projekte erst mal entwickeln und dann versuchen,

00:30:44: in die Maintenance zu gehen oder halt Bestandsprojekte zu übernehmen und weiterzuführen.

00:30:48: Ich frage mich, also wir machen das ja ähnlich, sage ich jetzt mal,

00:30:51: aber es ist ja immer noch spannend.

00:30:53: Wir haben jetzt 2024 und du hast immer noch teilweise mit Kunden zu tun,

00:30:57: die nicht verstehen, dass online kein gedrucktes Buch ist. Das ist halt nie fertig.

00:31:02: Das ist immer so mein Spruch, wir drucken hier keine Bücher,

00:31:05: sondern du kannst sein, du fasst hier hinten was an und hier vorne fällt was auseinander.

00:31:10: Ist es heute noch schwierig für euch, das auch dann den Kunden zu erklären und

00:31:14: die dann auch in so einen Wartungsvertrag, Supportvertrag zu überführen?

00:31:18: Ich würde sagen, es wird ein bisschen einfacher.

00:31:20: Nicht jeder Kunde versteht das heutzutage auch noch nicht, aber ich glaube,

00:31:24: im Allgemeinen ist einfach schon irgendwie dieser klassische Begriff Cost of Ownership.

00:31:29: Man besitzt etwas und muss dafür sorgen, dass das auch instand gehalten wird.

00:31:32: Das kommunizieren wir auch offen.

00:31:36: Selbst in der Vergangenheit haben wir es häufig kommuniziert und haben deshalb

00:31:39: auch häufig Aufträge, glaube ich, verloren, weil wir von Anfang an gesagt haben,

00:31:43: das kostet so viel und denkt daran,

00:31:45: ihr müsst auch dafür sorgen, dass die Webseite später aktualisiert wird und

00:31:49: dass das Sicherheitswirken nicht entstehen und man auf dem aktuellen Stand bleibt und,

00:31:54: Das haben viele Kunden lange Zeit nicht gesehen. Es wird jetzt,

00:31:57: glaube ich, in den letzten Jahren schon etwas weit verbreiteter,

00:32:01: dass das auch eine Tatsache ist.

00:32:03: Ja, es macht wahrscheinlich dann die Erfahrung auch aus. Die ersten Webseiten,

00:32:07: die die Unternehmen damals hatten, damit sind sie dann vielleicht irgendwann

00:32:10: mal auch auf die Nase gefallen und sehen dann jetzt die Wichtigkeit an,

00:32:13: dass da etwas dann auch laufend passiert.

00:32:16: Machst du dann überhaupt noch Aufträge, die so One-Time-Projekte sind,

00:32:19: ohne dass du in so einen Wartungssupport, wir kümmern uns drum,

00:32:24: nachhaltig Verhältnis kommst.

00:32:25: Machen wir schon noch, ja, es kommt halt da drauf an. Wir wägen da schon auch

00:32:30: ab, wir selektieren schon so ein bisschen, wir sind in so einer Lage zum Glück,

00:32:33: dass wir uns auch leisten können, mal ein Projekt abzusagen,

00:32:37: wenn uns das irgendwie nicht passt,

00:32:38: vom Thema her oder auch vom Anforderungsprofil oder auch vom Kunden,

00:32:42: weil wir denken, das ist kein Fit, mit dem wir gerne zusammenarbeiten würden.

00:32:47: Und da sind wir in der glücklichen Lage, das zu tun und Und ja,

00:32:52: das nutzen wir dann auch entsprechend und selektieren dann frühzeitig und gucken,

00:32:57: ist das jetzt was, ist das ein Fixprojekt, das wir umsetzen können?

00:33:01: Und da ergibt sich vielleicht was später draus oder ist das jetzt ein größeres

00:33:05: Fixprojekt und danach hört man wahrscheinlich erstmal nichts mit dem Kunden.

00:33:09: Dann sind die erstmal schon erstmal was runter priorisiert bei uns natürlich,

00:33:12: die Kunden, weil wir schon langfristige Zusammenarbeit in Anstreben,

00:33:15: aber also nicht in der Priorisierung von der Umsetzung, sondern in der Priorisierung

00:33:18: von, ob wir den Auftrag annehmen oder nicht.

00:33:22: Aber grundsätzlich sind wir da natürlich immer gewollt, Projekte zu haben,

00:33:26: die uns dann auch oder Kunden zu haben, die uns langfristig dann begleiten.

00:33:31: Wie wägst du sowas dann ab, ob du sowas machst oder nicht? Kommt es dann darauf

00:33:35: an, ob es eine spannende technische Herausforderung ist? Ja, genau.

00:33:39: Also gerade in unserer Branche, ich bin ja gerade jetzt im Entwicklungsbereich

00:33:44: viel unterwegs und wir müssen auch häufig ja auch mal neue Technologien ausprobieren.

00:33:48: Das können wir natürlich nicht jetzt bei unseren Größkunden irgendwo machen,

00:33:51: wo wir sagen, wir haben jetzt hier das neueste Framework, das neueste CMS.

00:33:55: Das kann man dann eigentlich nur bei etwas kleineren Projekten erstmal ausprobieren.

00:34:00: Und wenn sich das dann etabliert und gesehen wird, dass das funktioniert,

00:34:05: dass man es dann eben auf die größeren Kunden adaptiert und mit anbietet,

00:34:10: so sind wir auch in der Vergangenheit eigentlich recht gut gefahren und haben

00:34:14: dann auch zum Glück immer die richtigen Technologieentscheidungen auch treffen können.

00:34:18: Wir haben immer geschaut, was ist so das Framework.

00:34:21: Wir haben uns damals für Laravel und nicht Symphonie entschieden oder Cake-PAP

00:34:26: oder was es damals da noch alles gab.

00:34:28: Und wir entwickeln Laravel seit Version 3 mittlerweile.

00:34:31: Also haben da jetzt eine ganz schöne Zeit schon gebraucht.

00:34:35: Hinter uns, was da die Technologien angeht und auch die anderen Systeme.

00:34:38: Das sind alles Sachen, mit denen wir uns jetzt schon seit Jahren beschäftigen,

00:34:41: aber sie sind halt irgendwann dazugekommen, wo wir gesehen haben,

00:34:44: also ganz am Anfang, wo die Projekte noch standen, oh, das ist interessant,

00:34:47: das sieht spannend aus und lass uns das mal vertiefen, im Projekt ausprobieren

00:34:52: und dann eben weiter skalieren.

00:34:54: Und deshalb auch nochmal diesen Überschwung zu diesen Eigenprojekten.

00:34:57: Die haben uns natürlich auch gerade in der Anfangszeit enorm geholfen,

00:35:01: genau sowas auch gar nicht mit einem kleinen Kunden zu testen,

00:35:04: sondern direkt im eigenen Projekt zu testen und da dann Learnings rauszuziehen.

00:35:08: Irgendwelche, allein auch IT-Patterns, wie setzt man irgendwie eine Web-Anwendung um?

00:35:14: Das habe ich mir ja damals auch alles autodetektisch selber beigebracht.

00:35:17: Mittlerweile haben wir jetzt auch ein Team von Leuten, die IT wirklich studiert

00:35:21: haben und da noch den wissenschaftlichen Hintergrund haben.

00:35:25: Aber genau, das war damals alles Self-Learning und da musste man einfach ausprobieren

00:35:30: Mit den eigenen Projekten halt. Wie setzt man was um?

00:35:33: Nutzt man jetzt ein Event-System, Domain-Driven-Design, Test-Driven-Design?

00:35:37: Wie macht sich das bemerkbar an den Kosten mit Aufwand?

00:35:41: Das sind alles solche Themen, die uns damals enorm weitergeholfen haben.

00:35:45: Und ja, das können wir heute alles nutzen. Mhm.

00:35:49: Wenn ich jetzt heute mit Agenturen spreche, die haben ja häufig auch sogenannte Retainer-Modelle.

00:35:55: Das ist dann schon euer Wartungssupport-Vertrag, den ihr dann versucht.

00:35:59: Wie sieht sowas aus? Kannst du da ein bisschen was zu sagen? Genau.

00:36:03: Also wir finden nichts Schlimmeres, als wenn wir einfach aus der täglichen Arbeit

00:36:08: rausgerissen werden und hier muss was getan werden, da muss was getan werden

00:36:12: und man rechnet dann eine Stunde da ab, eine Stunde da ab.

00:36:14: Einfach auf Stundenbasis. Das funktioniert einfach ab irgendeiner Größe nicht mehr.

00:36:19: Und man ist einfach irgendwann ausgelastet. Also haben wir uns irgendwann dazu

00:36:21: entschieden, solche spontanen Themen mit so einem Prioritätsvertrag zu versehen,

00:36:27: so einem Dienstleistungsvertrag, wo wir sagen, mindestens zwei bis drei Personentage

00:36:31: muss der Kunde bei uns im Monat abnehmen.

00:36:33: Die Zeit blockieren wir uns fest, die halten wir dem Unternehmen dann auch zur

00:36:38: Verfügung, entwickeln in dieser Zeit mit ihm in Gesprächen gemeinsame Ideen

00:36:42: für Features, setzen Features um.

00:36:45: Das fängt bei diesen drei Personentagen an, die blockieren wir uns dann eben

00:36:48: auch, aber ein Kunde kann natürlich auch sagen, ich brauche euch irgendwie fünf

00:36:52: oder zehn Tage mindestens im Monat und dann würden wir uns eben auch das blockieren.

00:36:56: Und in dem anderen Fall, wenn er sagt, wir haben nur drei gebucht und er braucht

00:37:00: dann aber zehn, dann kann es einfach auch mal sein, dass wir eben die Kapazitäten

00:37:03: nicht zur Verfügung stellen können zu dem Zeitpunkt, sondern der Kunde dann

00:37:06: vielleicht einen Monat oder zwei warten muss, bis wir uns um die Themen kümmern.

00:37:09: Und genau, da bieten wir dann einfach in diesen Dienstleistungsverträgen so

00:37:13: priorisierten Support an und versuchen da dann auch immer natürlich mehrere

00:37:17: Mitarbeiter im Boot zu haben.

00:37:19: Wir versuchen immer als Team aufzutreten und nicht als so Body Leasing.

00:37:22: Wir haben Mitarbeiter, Max Müller, der wird für das Projekt abgestellt und wenn

00:37:28: der krank ist, dann kann auch am Projekt nicht weitergearbeitet werden. Ja.

00:37:32: Sondern wir versuchen da immer schon mehrere Personen an Bord zu haben und immer

00:37:35: als Team aufzutreten, sodass wir auch immer die komplette Bandbreite unserer

00:37:39: Agenturleistung auch mit anbieten können.

00:37:41: Nämlich Design von Entwicklungen und auch Vermarktungsfragen,

00:37:44: Tracking-Themen etc. Etc.

00:37:46: Und wenn ein Mitarbeiter jetzt gerade, natürlich haben wir Leads in den Kundenprojekten

00:37:51: und die das schon führen und maßgeblich für die Kunden natürlich arbeiten,

00:37:55: aber die können sich jederzeit halt dann auch die Kompetenzen von den anderen

00:37:58: Mitarbeitern holen, wenn da irgendwas benötigt wird.

00:38:01: Und ich glaube, das ist schon eine Stärke, wie wir da aufgestellt sind.

00:38:05: Und funktioniert das so, wie wenn ich bei MyDays und Jochen Schweitzer mir einen

00:38:09: Gutschein hole und ich löse den nie ein?

00:38:11: Also wie geht ihr da in der Praxis damit um, wenn ich es nicht schaffe,

00:38:15: die drei Tage auszulasten?

00:38:16: Zahle ich die trotzdem und rufe die dann im nächsten Monat ab oder wie geht ihr da vor?

00:38:20: Also vertraglich wollen wir eigentlich nicht, dass sich das ansammelt,

00:38:23: weil im Worst Case sammelt sich das, sagt der Kunde, ich habe gar nichts und

00:38:27: im Dezember steht man dann da und muss auf einmal 30 Tage nachholen und gerade

00:38:31: im Dezember ist es natürlich meistens etwas schwieriger.

00:38:33: Wenn irgendwie abzusehen ist, in einem Monat ist ein bisschen was weniger los,

00:38:37: dann sind wir gesprächsbereit.

00:38:39: Vertraglich ist zwar vereinbart, eigentlich würden die Stunden verfallen,

00:38:42: aber wir sind da gesprächsbereit, wenn er sie absehen kann, im nächsten Monat

00:38:46: ist weniger, dann können wir das ja auch bei uns so ein bisschen einplanen.

00:38:48: Nur wenn spontan irgendwie nichts kommt, dann ist es einfach schwierig,

00:38:52: da auch dann unternehmerisch zu planen, weil wir müssen ja auch die Mitarbeiter-Aktivitäten

00:38:56: zurückhalten und das ist im Grunde genommen dann den Mehrwert,

00:38:59: den wir dem Kunden da auch bieten, dass wir dann auch schnell reagieren können,

00:39:02: wenn etwas ist und wir versuchen das aber auch schon so ein bisschen zu forcieren.

00:39:06: Also wir haben ja auch ein Team von Projektleitern, die dann auch mit dem Kunden

00:39:08: regelmäßig reden und das mit dem dann koordinieren und zu sagen,

00:39:13: was steht diesen Monat an und eigentlich ist, werden die Budgets eigentlich

00:39:18: immer ausgeschöpft und sogar meistens überschritten und manchmal kann es auch

00:39:23: sein, dass wir tatsächlich dann,

00:39:24: sei es auch, warum auch immer, der Kunde kommt am Ende des Monats erst an und

00:39:28: sagt, ich brauche jetzt dringend noch das und das und wir schaffen es einfach nicht.

00:39:30: Dann ist es natürlich auch selbstverständlich, dann würden wir die Stunden auf

00:39:33: jeden Fall mit dem nächsten Monat nehmen.

00:39:34: Wenn wir das irgendwie nicht leisten können, dann ist das selbstverständlich,

00:39:38: dass wir dem Kunden dann im nächsten Monat etwas mehr für ihn umsetzen.

00:39:42: Oder eben auch vorziehen. Das passiert auch ab und zu.

00:39:44: Manchmal sagt auch der Kunde, ja, wir haben einen Retainer, im nächsten Monat

00:39:47: wird etwas weniger, dafür ist diesen Monat ein bisschen mehr.

00:39:49: Schaffen wir das irgendwie zu koordinieren? Dann gucken wir in unsere Planung

00:39:52: und wenn das möglich ist, dann würden wir einfach in diesem Monat schon etwas

00:39:56: mehr leisten und dafür dann im nächsten Monat halt ein paar Stunden weniger.

00:39:59: Also wir sind da sehr flexibel, mit uns kann man da reden und sind da ganz offen in der Kommunikation.

00:40:05: Wie sieht da so deine Planung aus? Kannst du jetzt sagen, was du die nächsten

00:40:08: sechs Monate machst, die nächsten drei?

00:40:10: Oder ist es dann von den Kunden noch so, dass das eher so kurzfristigere,

00:40:15: mittelfristigere Sachen sind?

00:40:17: Also es ist schon sehr überschaubar, was wir so jetzt in den nächsten Monaten auf dem Plan haben. Ja.

00:40:25: Weil wir eben diese ganzen Dienstleistungsverträge mit den Kunden haben,

00:40:29: wo wir eigentlich stetig an den Projekten arbeiten.

00:40:32: Also das macht schon, ich denke mal, 60, 70 Prozent unseres Umsatzes aus,

00:40:36: so die Bestandskundenpflege.

00:40:39: Und dann haben wir immer noch einen gewissen Teil, wo wir dann Initialprojekte

00:40:43: erstmal entwickeln oder Kunden erstmal überzeugen müssen, in so einen Vertrag

00:40:46: zu gehen. Und das macht dann halt den Rest aus.

00:40:49: Und wir sind so ein bisschen gemixt an der Stelle. Und bei den Neuprojekten

00:40:53: muss man natürlich immer gucken, dass da immer was Neues rankommt.

00:40:55: Aber die Bestandsprojekte sorgen halt auch schon für den größten Teil des Umsatzes.

00:41:02: Jetzt hast du ja initial angesprochen und wir haben es kurz angerissen,

00:41:04: das Thema Product Company versus Agentur. Das würde mich jetzt an der Stelle noch interessieren.

00:41:08: Ist es dann für dich jetzt das bessere Modell, mit dem Retainer und den Kunden zusammenzuarbeiten?

00:41:14: Oder kannst du dir vorstellen, wieder später mal ein Produkt zu machen?

00:41:17: Oder bist du froh, dass du sie los bist?

00:41:21: Tatsächlich schwören mir im Kopf immer wieder mal Gedanken, nochmal irgendwie

00:41:24: ein Produkt zu launchen. und irgendwas zu machen.

00:41:27: Als mein vorheriger Gesellschafter mich da auf mein Tool verlassen hat,

00:41:31: da haben wir uns dann ja schon eher auf das Agentur-Business irgendwie fokussiert,

00:41:34: wobei ich ihm schon damals gesagt hatte,

00:41:37: dass ich eigentlich das Agentur-Business erstmal nur aufbauen möchte,

00:41:41: um erstmal ein paar Mitarbeiter zu haben und wenn dann dort immer freie Kapazitäten

00:41:44: sind, mit den freien Mitarbeitern weitere Produkte umzusetzen.

00:41:47: Mittlerweile habe ich aber auch gelernt, dass ohne Fokus funktionieren Projekte nicht.

00:41:52: Das heißt, wenn, müsste man tatsächlich irgendwie einen Spin-off,

00:41:55: glaube ich, gründen und das dort voll betreiben mit einem eigenen Geschäftsführer,

00:42:00: weil ich bin nicht so davon überzeugt, dass man zwei Geschäftsmodelle irgendwie

00:42:05: in einem so ohne wirklich Führungsteam da irgendwie, oder man muss halt wirklich

00:42:09: ein Team bilden, was nur für dieses eine Produkt dann zuständig ist,

00:42:12: aber dann nicht rausgerissen wird mit anderen, weil der Fokus muss einfach da sein.

00:42:15: Das habe ich auf jeden Fall mitgenommen aus den ganzen vergangenen Projekten,

00:42:19: die wir so realisiert haben, Eigenprojekten, genau.

00:42:22: Häufig haben ja auch die Mitarbeiter coole Ideen und fangen an,

00:42:25: was umzusetzen. Hast du das so, dass die Mitarbeiter nebenher selber was bauen?

00:42:28: Das passiert tatsächlich und es kommen immer wieder gute Ideen auch rum.

00:42:31: Es muss halt dann abgewegt werden, ist es halt ein internes Tool,

00:42:34: ist das was, was man später irgendwie vermarkten könnte?

00:42:37: Da sind wir schon intern auch in Gesprächen, aber bisher hat sich da jetzt noch

00:42:41: kein Software-as-it-all-Produkt oder Ähnliches irgendwie daraus entwickelt. entwickelt.

00:42:45: Aber wir sind immer offen für solche Themen, fördern das ja auch,

00:42:48: dass wir so eine offene Kommunikation halt hier führen.

00:42:51: Und manchmal sagen wir auch einfach, setz es doch einfach auf ins Haus oder

00:42:54: lass das doch in ein anderes Paket mit einbauen.

00:42:57: Ja, das versuchen wir dann auch hier mit zu unterstützen.

00:43:03: Okay. Ja, cool und interessanter Ansatz und bin gespannt, was er noch so alles

00:43:07: macht. Dann lass mal ein bisschen so über das Thema Marketing sprechen.

00:43:10: Jetzt habt ihr ja eine eigene Marketingabteilung auch und macht es für Kunden.

00:43:15: Aber wie vermarktest du denn die Agentur? Also wie kommst du denn an Neukunden?

00:43:19: Ist es dann Performance-Marketing oder schreibt ihr auch ein Online-Magazin slash Blog?

00:43:25: Kommt da was rüber? Wie klappt das so? Ja, also unser Marketing-Team ist sowohl

00:43:30: natürlich für unsere Kunden zuständig, als auch für uns intern.

00:43:32: Das ist so ein bisschen aufgeteilt mit stundenmäßig, dass natürlich auch ein

00:43:37: bisschen was intern in das eigene Marketing irgendwie fließen soll.

00:43:39: Eigentlich ist unsere Website unser wichtigster Vertriebskanal, würde ich sagen.

00:43:43: Wir investieren viel in Texte, machen viel SEO an der Stelle und eigentlich

00:43:49: nahezu alle Kunden sind über unsere Website irgendwie entstanden.

00:43:52: Cool. Ich bin noch nie so der Netzwerk-Typ gewesen.

00:43:56: Ich habe mir das auf die Fahne geschrieben, so ein bisschen mehr jetzt dieses

00:43:58: Jahr mal so ein bisschen mehr auch mit Leuten zu connecten und mit anderen Agenturen,

00:44:03: mit anderen Unternehmern irgendwie zu sprechen.

00:44:05: Das steht für dieses Jahr so ein bisschen auf meinem Plan.

00:44:07: Dadurch, dass ich jetzt auch mir so ein bisschen die Freiheit erarbeitet habe,

00:44:10: nicht mehr so viel im Operativen zu sein.

00:44:12: Ich bin immer noch viel im Operativen, aber ich kann jetzt mittlerweile schon einiges abgeben.

00:44:17: Und da muss ich jetzt einfach schauen, dass ich die Zeit, ist der Plan,

00:44:20: in diese Themen halt zu stecken und mich da so ein bisschen mehr auszutauschen.

00:44:24: Das ist vermutlich auch ein Weg, wie man dann noch an Aufträge irgendwie kommen kann.

00:44:28: Ich denke, da wird sich was ergeben.

00:44:32: Aber bisher ist es tatsächlich so, wir sind, natürlich schalten wir Werbung,

00:44:35: aber wir sind schon eher passiv unterwegs.

00:44:37: Wir warten darauf eigentlich, dass Kunden uns anschreiben. Wir schreiben wenig

00:44:40: Kunden an, bis auf eigentlich eine Ausnahme, About You, da kann ich auch gleich

00:44:44: mal eine kleine Anekdote noch erzählen.

00:44:46: Aber ansonsten sind wir eigentlich sehr passiv unterwegs. Die Leute schreiben

00:44:49: uns klassisch über unser Kontaktformular oder buchen einen Termin über Calendly

00:44:53: bei uns und führen dann die Erstgespräche, gehen dann weiter.

00:44:56: Natürlich kommen ab und zu auch Empfehlungen, dann habt ihr für die Unternehmen

00:44:59: gearbeitet, die haben uns gesagt, ihr macht einen guten Job,

00:45:02: dann kommen die auch so, aber eigentlich ist die Website eigentlich immer der

00:45:05: erste Einstiegspunkt, weil auch die Leute kommen dann über die Webseite und

00:45:08: müssen erstmal überzeugt werden, geführt werden, dass sie sich dann auch wirklich bei uns melden.

00:45:11: Und das bewerben wir natürlich trotzdem dann auch mit Werbung,

00:45:15: also Google Ads, Social, versuchen wir da schon dabei zu sein im Performance-Bereich und...

00:45:22: Bauen das auch stetig aus. Gerade so im Laravel-Umfeld hast du ja auch viel, ich sag mal so, Online-

00:45:29: Konferenzen, YouTube-Videos, Tutorials, Udemy-Kurse und es gibt viele Konferenzen,

00:45:34: wo du hingehen kannst oder auf eine Meetup sprechen. Macht das solche Sachen auch dann?

00:45:40: Bisher noch nicht, sag aber niemals nie. Wir waren dieses Jahr auf der Laracon

00:45:44: zum Beispiel mit einem Teil des Teams, war ja erst letzte Woche in Amsterdam.

00:45:48: Da haben wir uns natürlich auch so ein bisschen mit der Branche ausgetauscht,

00:45:51: ein bisschen weitergebildet.

00:45:53: Konferenzen sind für mich halt jetzt nicht irgendwie so der richtige Lernspot.

00:45:57: Aber zum Connecten ist es ganz schön, ein bisschen Denkanstöße zu bekommen,

00:46:00: zu sehen, wo die Reise auch von diesen Technologien hingeht.

00:46:04: Dafür ist es schon sehr nützlich. Wir haben aber noch keinen Auftrag jetzt aus

00:46:07: solchen Konferenzen generiert.

00:46:09: Und als Speaker, da war ich bisher auch, habe ich mich noch nie getraut,

00:46:12: den Weg zu gehen, mich da auf eine englischsprachige Bühne zu stellen und dann

00:46:16: englisch einen Talk zu halten.

00:46:18: Aber ja, vielleicht muss man da auch einfach mal über den kleinen Schatten springen

00:46:21: und vielleicht steht steht das auch in den nächsten Jahren mal an, sowas zu tun.

00:46:24: Weil ich glaube schon, dass wir auch durch die Projekte, die wir so für die

00:46:27: spannenden Kunden realisiert haben, auch spannende Insights haben,

00:46:30: die auch andere Leute interessieren könnten.

00:46:33: Mir fällt es so gerade ein, ich hatte ja, glaube ich, in Folge,

00:46:36: muss mal nachschauen, sieben oder so, was war der Jochen da von Freistil IT?

00:46:40: Das ist ein Hosting-Unternehmen für Drupal-Websites und er hat auch sehr große

00:46:43: Websites und er hat am Anfang viele Kunden gewonnen, indem er auf Drupal-Konferenzen

00:46:49: gegangen ist und er erzählt hat,

00:46:50: wie macht man High-Performance Hosting und solche Sachen und fällt mir gerade

00:46:54: ein, verlinke ich auch, das ist eine ältere Folge hier gewesen.

00:46:56: Das kann ich absolut nachvollziehen, weil auch wenn ich auf Konferenzen bin,

00:47:00: ich versuche immer irgendwie dann auch den Speakern irgendwie zu folgen,

00:47:03: um da dann auch aktuell zu sein, was machen die denn noch so und irgendwie denkt

00:47:07: man schon fast, man kennt die Leute,

00:47:09: weil man sie bei LinkedIn oder irgendwo bei Twitter oder X jetzt folgt und irgendwie

00:47:15: die Insights von denen dann auch weiterbekommt und da baut sich glaube ich schon eine Windung auf.

00:47:20: Wir jetzt als Agentur können natürlich die Sachen irgendwie selbst umsetzen,

00:47:23: aber wenn da jetzt andere Leute sind, die eher Product Companies sind,

00:47:26: die Unterstützung benötigen,

00:47:28: klar, warum sollen die nicht auf eine Agentur zugehen, die auf einer Konferenz

00:47:31: gesprochen hat und da schon irgendwie ihr Know-how so ein bisschen unter Beiß gestellt hat.

00:47:36: Was ist so mit LinkedIn? Fängst du da dann auch an jetzt ein bisschen mehr erzählen,

00:47:40: wie baue ich die Company und was machen wir alles? Ist auf jeden Fall der Plan.

00:47:45: Habe ich mir auf den Plan geschrieben seit November letzten Jahres.

00:47:49: Seitdem ist noch nicht so viel passiert, aber Aber ein paar Posts sind jetzt

00:47:52: schon rausgegangen. Vorher hatte ich ja tatsächlich, habe ich überhaupt gar nicht gepostet extern.

00:47:56: Aber das versuche ich jetzt schon so ein bisschen im Alltag mit zu integrieren.

00:48:00: Dadurch, dass wir aber gerade halt intern so viel Prozessoptimierung machen

00:48:03: und da schon sehr, sehr viel geschrieben wird, fehlt aktuell die Zeit,

00:48:06: jetzt auch noch das Social-Media-Profil aufzubauen.

00:48:08: Also wenn wir Prozesse intern so ein bisschen definiert haben,

00:48:11: geht es wahrscheinlich mehr da dann an der Stelle dann weiter mit dem Networking.

00:48:15: Also du nimmst da jetzt keinen Ghostwriter, der deine LinkedIn-Artikel schreibt,

00:48:18: so wie manche andere das machen?

00:48:20: Nee, das nicht. Natürlich habe ich hier ein Team und wir haben eine Mitarbeiterin,

00:48:23: die jetzt für unseren Meintoo-Social-Media-Channel irgendwie verantwortlich ist.

00:48:27: Da frage ich schon ab und zu mal, kannst du nur mal über meine Sachen drüber gucken.

00:48:30: Auf der LaraCon zum Beispiel war es dann auch so, habe ich Bilder rüber geschickt,

00:48:33: habe gesagt, kannst du nicht mal schnell was posten, auch in meinem Namen jetzt

00:48:36: einmal, weil auf der Konferenz am Handy tippen und das wollte ich dann irgendwie nicht.

00:48:41: Aber ja, so Ghostwriter-mäßig richtig irgendwelche Weisheiten dort dann raushauen,

00:48:46: das funktioniert, glaube ich, nicht so gut. Ja, okay.

00:48:49: Du wolltest jetzt noch die About You Vertriebsstory erzählen.

00:48:52: Das passt, glaube ich, noch ganz gut rein jetzt.

00:48:54: Genau. Also wie gesagt, sonst immer passiv unterwegs.

00:48:57: Da war es dann mal so, dass ich, ich war auf der Laracon vor vier, fünf Jahren.

00:49:02: Da hatte About You auch einen Stand und bin dann eigentlich darauf gekommen,

00:49:06: dass About You eigentlich sehr viel mit Laravel auch baut und da in dem Ökosystem

00:49:10: halt sehr stark unterwegs ist.

00:49:11: Und war dann nach der Konferenz irgendwann mal auf der Webseite von About You,

00:49:16: auf der Corporate-Webseite, aber nicht auf dem Shop, sondern wo das Unternehmen

00:49:20: so ein bisschen vorgestellt wird.

00:49:21: Und habe dann zufälligerweise einen Rechtschreibfehler entdeckt in dem Beschreibungstext

00:49:25: von einem Geschäftsführer und dachte mir, Rechtschreibfehler,

00:49:28: egal, passiert mir auch ständig, aber komm, lass es sie doch einfach wissen.

00:49:31: Habe eine ganz lockere E-Mail an Info-Ad About You geschickt,

00:49:34: habe gesagt, pass auf, hier habt ihr ein Recht, Herr Frieder,

00:49:36: mich interessiert es nicht, aber vielleicht wollt ihr es selber heben.

00:49:39: Und dann kam fünf Minuten später von Tarek persönlich eine E-Mail zurück,

00:49:44: vielen Dank dafür, ist schon behoben.

00:49:46: Ungewöhnlich, okay. Ja, vor allen Dingen, weil ich an die Info-Ad geschrieben hatte und

00:49:52: dann habe ich mich noch bedankt und er meinte, ja, guckt ab und zu noch ins

00:49:55: Postfach rein und es hat irgendwie so gerade gepasst und er fand es nett und

00:49:58: hat dann geantwortet Und genau,

00:50:01: dann war es so, dass wir ein paar Monate später wurden Mitarbeiter von uns bei

00:50:05: LinkedIn angeschrieben und willst du nicht bei About You arbeiten?

00:50:09: Und dann dachte ich mir, oh, der Mitarbeiter hat mir das gesagt.

00:50:12: Ich habe die E-Mail-Adresse jetzt von Tarek persönlich. Schreib es Tarek doch einfach mal an.

00:50:17: Ich habe ihm geschrieben, habe gesagt, pass auf, ihr versucht hier unsere Mitarbeiter abzuwärmen.

00:50:22: Unsere Mitarbeiter sind schön loyal, die kommen zu mir vorher und sagen mir das.

00:50:27: Aber wie sieht es denn aus? Ihr seid doch auch im Laravel-Umfeld unterwegs.

00:50:30: Braucht ihr nicht Agenturunterstützung? Und dann kam auch da relativ schnell

00:50:34: die Rückmeldung, bin ich nicht viel verantwortlich, das macht hier mein Kollege

00:50:37: Sebastian Betz, aber mach doch mal einen Termin mit dem aus.

00:50:40: Und so sind wir dann, bin ich dann irgendwann nach Hamburg gefahren,

00:50:43: habe mich mit Sebastian und einem anderen Kollegen zusammengesetzt und seitdem

00:50:47: arbeiten wir für About You, beziehungsweise Scale, dann die Produktsparte davon

00:50:51: von About You, ja, sehr eng zusammen.

00:50:53: Also es ist ein wöchentlicher Austausch und wir machen da stetig Weiterentwicklungen,

00:50:58: haben jetzt gerade eine Content-Management-Migration für About You realisiert,

00:51:02: genau, aber sind da auch in verschiedensten Projekten unterwegs,

00:51:05: also alles, was so am Rand auftritt, was so Vertriebswebseiten,

00:51:09: was Corporate-Webseiten sind, das kommt About You häufig zu uns und sagt, könnt ihr das machen?

00:51:15: Wir haben intern da keine Kapazitäten oder sind am Fokus auf unserem eigentlichen

00:51:19: Produkt, unserem Kerngeschäft, Shop.

00:51:21: Und genau, da sind wir auch gar nicht involviert. Wir machen da nicht die Shop-Entwicklung

00:51:25: oder sonst was, sondern sind verantwortlich zum Beispiel für die Scale-Webseite,

00:51:30: die wir komplett betreuen, technisch.

00:51:33: Und ja, inhaltlich kommt das von About You, aber technisch betreuen.

00:51:37: Und auch gewisse Landingpages, die Corporate-Webseite von About You selbst betreuen

00:51:41: wir auch. und das sind so Projekte, wo eigentlich immer etwas ansteht beim Unternehmen in der Größenordnung.

00:51:46: Da ist einfach stetige Weiterentwicklung einfach an der Tagesordnung.

00:51:50: Corporate Webseite, da müssen die ja auch ihre Ad-Hoc- Mitteilungen und Berichte und sowas.

00:51:57: Mehrsprachig, Deutsch, Englisch. Extrem auch Mitarbeiter, also das ist eigentlich

00:52:01: der Hauptfokus, ist auf der Seite eigentlich Mitarbeiterrekrutierung.

00:52:05: Gerade auch ein Unternehmen in der Größenordnung braucht ständig neue Mitarbeiter.

00:52:08: Es gehen welche, es müssen neue

00:52:09: rekrutiert werden und dass es da Jobsuche etc., das ist so Datenfokus.

00:52:14: Aber dafür habt ihr kein System gebaut für die Jobsuche, da haben sie was externes

00:52:17: eingebunden dann, oder ist das auch für euch?

00:52:19: Das haben wir in dem CMS gebaut, aber mit Schnittstellen dann zur externen HR-Verwaltungssoftware-Tools,

00:52:25: also dass die Inhalte nicht zehnfach gepflegt werden müssen,

00:52:27: sondern dass dann alles API-seitig miteinander verknüpft.

00:52:30: Wir wollen aber eigentlich diese Seamless-Bewerbung irgendwie forcieren,

00:52:34: dass jetzt nicht die Systeme immer ständig wechseln, ist halt besser fürs Tracking,

00:52:38: besser für die Nutzererfahrung vom Nutzer und Und das steht dann da im Mittelpunkt.

00:52:44: Und das machen wir mittlerweile auch, gerade im Employee Branding und Mitarbeiter

00:52:46: Routing, bereits für mehrere Kunden, weil es halt ein großes Thema ist,

00:52:50: Mitarbeiter zu finden, die richtigen, und gerade diese Schnittstellen dann zu

00:52:54: diesen anderen Systemen zu schaffen.

00:52:56: Weil häufig hat man dann einfach die Systeme von...

00:52:59: Weil es das alles gibt von Personio, wo man sich direkt bewerben kann,

00:53:03: aber man landet halt dann in so einer kleinen Personio-Welt,

00:53:06: so einem Bewerbungsformular und da hat man dann halt keinen Einfluss drauf,

00:53:11: nochmal das ganze Design anzupassen und wirklich nahtlos in die Webseite zu

00:53:16: integrieren und das versuchen wir dann immer so API-seitig zu realisieren.

00:53:22: Ja, spannende Sache. Das war auch ein cooler Kunde und eine coole Geschichte.

00:53:25: Das so? Ich hatte ja auch hier schon zu Gast, wer war das hier?

00:53:27: Die Tessa und der Dings von Nord Design, die machen so Küchenzubehör.

00:53:32: Die haben tatsächlich auch über das Infopostfach an DM, sind die in den DM-Shops gelandet.

00:53:38: Über das Info, also manchmal scheint es zu funktionieren, wenn man das anschreibt.

00:53:42: Von daher lasst euch nicht entmutigen, einfach mal ausprobieren.

00:53:46: Apropos entmutigen, Mensch, jetzt bist du ja zwölf Jahre und länger dann mit der,

00:53:50: vorherigen Firma, der Creative Group im Bootstrapping-Modus und hast was da

00:53:55: wahrscheinlich schon ein paar so Höhen und Tiefen durchlebt,

00:53:57: dann kannst du so ein, zwei, drei Momente vielleicht erzählen,

00:54:02: wo du gedacht hast, ey, wie geil ist das denn und wie schön?

00:54:05: Oder gab es auch irgendwelche Fuck-Ups, wo du gedacht hast, ey,

00:54:08: warum gehe ich nicht in die Anstellung?

00:54:11: Ja, Fuck-Ups, sicherlich einfach die Arbeitsbelastung teilweise,

00:54:14: die ist einfach als Unternehmer schon sehr hoch, wo man einfach denkt,

00:54:17: boah, lohnt sich das wirklich?

00:54:18: Ich will mir nicht lieber irgendwie Zeit anders irgendwie aufbringen und einfach

00:54:22: einen sicheren Job haben und dann irgendwann sagen, sagen, tschüss,

00:54:25: jetzt mache ich Feierabend.

00:54:26: Das ist auf jeden Fall ein Thema, wo man sagt, ja, das ist eine Belastung,

00:54:31: wo man häufig dann gerade in den Anfangsjahren so die Überlegung getroffen hat.

00:54:35: Aber zum Glück habe ich es nie gemacht.

00:54:37: Mir macht es total Spaß, so als Unternehmer zu arbeiten. Und ja,

00:54:41: Herausforderungen gibt es halt viele.

00:54:42: Das fängt an halt, was wir auch vorhin schon besprochen haben,

00:54:45: Familie mit Beruf zu verbinden.

00:54:49: Dann Höhen waren sicherlich so ein paar Sachen mit Reinhardt Erst vor allen

00:54:54: Dingen, wir haben ja die teuerste Zahnbürste der Welt auf dem Vertriebenen.

00:54:58: 3.200 Euro hat die gekostet, so ein richtiges Designstück.

00:55:02: Und sind dort bis ins GQ Magazin nach USA gekommen.

00:55:06: 2 Chainz, der Rapper, hatte die Zahnbürste im Mund, hat damit eine Werbeaufnahme

00:55:10: bei GQ gemacht und haben Zahnbürsten in den Oman nach Russland verkauft.

00:55:15: Das war schon eine lustige Zeit.

00:55:18: Aber da gab es dann auch wiederum so Learnings. Wir wurden irgendwann angeschrieben,

00:55:22: ich möchte 80 Zahnbürsten kaufen.

00:55:24: Und wenn man sich das mal zusammenrechnet, da haben wir schon gejubelt und dachten,

00:55:29: krass, wir haben es geschafft, das wird jetzt unser Vollzeitding.

00:55:33: Und dann hat sich aber irgendwann herausgestellt, nachdem wir uns irgendwo in

00:55:36: einem Four-Seasons-Hotel in Milano in Italien mit den Leuten treffen sollten,

00:55:39: dass das eigentlich irgendwie kriminelle Banden sind, wo wir dann gewarnt worden

00:55:44: sind von der Polizei, dass wir nicht dahin fahren sollen.

00:55:48: Und da ging der Adrenalinspiegel hoch und runter.

00:55:53: Man freut sich erst wahnsinnig, so eine Möglichkeit zu haben,

00:55:58: aber solange halt nichts unter trockenen Tüchern ist, das lernt man daraus dann

00:56:01: auch, braucht man sich eigentlich auch noch nicht zu freuen.

00:56:03: Was war das Besondere an der Zahnbürste dann? Wie hast du die für 50 Euro produziert

00:56:07: und für 3.000 verkauft und es hat einfach der Preis ausgemacht,

00:56:10: so wie früher die Diamond-App auf dem iPhone?

00:56:13: Ja, es war schon ein bisschen mehr dahinter. Also die war aus Volltitan.

00:56:17: Titan ist jetzt nicht der teuerste Rohstoff, aber die Produktionen waren halt

00:56:21: einfach auch ein kleines Unternehmen.

00:56:22: Wir haben das mit vier Leuten gebaut, das Produkt.

00:56:25: Und ja, die Anfangszeit war natürlich da, streite ich überhaupt erst an,

00:56:29: das Produkt zu entwickeln.

00:56:30: Die genauen Kosten weiß ich tatsächlich nicht, weil ich hauptsächlich halt für

00:56:33: da auch die Vermarktung und für die Webseite, die Technik und Bestellfunktionen

00:56:38: und sowas verantwortlich war.

00:56:39: Aber es war jetzt keine 50-Euro-Bürste, es hat schon deutlich mehr gekostet

00:56:43: und extrem hat die Verpackung gekostet. Das weiß ich noch.

00:56:47: Ich meine, allein die Verpackung für die Bürste, da waren wir schon bei 400,

00:56:50: 500 Euro, weil wir so eine Klavier-Lackbox und die war eingesetzt da richtig

00:56:55: und das war halt schon ein sehr, sehr hochwertiges Ding.

00:56:58: Also darum mussten wir auch einen gewissen Preis aufrufen. Natürlich braucht

00:57:02: man da auch dann gewisse Margen bei so einem Luxusprodukt.

00:57:05: Darum haben wir irgendwann in der Runde entschieden, entschieden,

00:57:09: komm, lass uns mal auf 3.200 Euro committen und haben auch verkauft.

00:57:14: Also es hat funktioniert.

00:57:16: Aber irgendwann hat da einfach die Zeit gefehlt. Wir hatten alle,

00:57:19: also es war ein Joint-Venture eigentlich aus mehreren Personen und irgendwann

00:57:25: alle hatten ihre anderen Firmen, die sie Vollzeit irgendwie betrieben haben.

00:57:28: Dann kamen so da auch ein paar Rückschläge. Wir hatten eine Bestellung aus den

00:57:31: USA zum Beispiel und haben dann aber, wurde zurückgesendet, weil die FDA das

00:57:35: abgelehnt hat, weil eine Zahnbürste in Amerika als medizinisches Produkt deklariert ist.

00:57:40: Das heißt, du musst eigentlich einen Standort in den USA haben oder irgendeinen

00:57:44: Standort ausgelagert da.

00:57:47: Man kann sowas auch mieten dort, um dann als medizinisches Produkt freigelassen zu werden.

00:57:52: In dem Fall hat der Kunde gesagt, er ist nächste Woche in Mexiko,

00:57:55: schickt es einfach dahin.

00:57:58: Das hat dann auch funktioniert, aber das waren alles so ein bisschen Rückschläge

00:58:02: und Sachen, wo wir gesagt haben, wenn das keiner Vollzeit betreiben kann aktuell,

00:58:06: dann müssen wir es leider einstellen.

00:58:07: Und das haben wir uns dann auch irgendwann dazu entschieden.

00:58:09: Auch wenn ich es bereue, weil ich nach wie vor die Idee und das Produkt eigentlich ziemlich cool fand.

00:58:14: Und auch das, was wir eigentlich geschafft haben, von der Washington Post über

00:58:17: das GQ Magazin im YouTube Channel zu landen.

00:58:20: Mittlerweile hat das Video, glaube ich, neun Millionen Views bei YouTube von der Zahnbürste.

00:58:25: Ein Mitarbeiter von uns ist 2Chains-Fan, der kam irgendwann rein und hat die

00:58:29: Story dann von mir gehört und meinte, das ist jetzt nicht dein Ernst,

00:58:32: ich habe das Video gesehen und ich kenne das, aber ich wusste nicht,

00:58:35: dass das hier aus Bonn kommt und,

00:58:37: dass ihr dafür verantwortlich seid, also verrückte Storys an dieser Stelle.

00:58:41: Ich verlinke es auf jeden Fall, dann das Video, das kenne ich jetzt auch noch

00:58:44: nicht, von daher muss ich mir das hier durch auch noch anschauen.

00:58:46: Wahrscheinlich hat er auch noch ein paar so Goldzähne dann gehabt und dann die

00:58:48: Zahnpaste, okay, und dann passt es natürlich gut, ja, okay, hervorragend, Okay.

00:58:54: Gab es sonst irgendwelche Momente, wo du mal kurz davor warst,

00:58:57: auch alles hinzuwerfen? Oder war es in der Anfangszeit?

00:59:00: Ich hatte auch schon mal einen Gast, der hat gemeint, im Anfang hast du halt

00:59:04: die Wellen, haben höhere Ausschläge.

00:59:06: Die Euphorie-Momente sind intensiver und die Fuck-Momente sind intensiver.

00:59:13: Dass sich das irgendwann so ein bisschen harmonisiert und weniger intensiv wird.

00:59:17: Kannst du das bestätigen?

00:59:18: Eigentlich nie. Eigentlich bin ich immer froh, genau da zu sein,

00:59:22: wo ich jetzt bin und da hingekommen zu sein.

00:59:24: Natürlich hat man sich ab und zu mal mit dem Gedanken, was wäre wenn,

00:59:28: aber eigentlich nie irgendwie ernsthaft.

00:59:30: Also immer nur, es wäre doch mal schön, dieses Entlastungsmäßige zu haben,

00:59:34: aber nie irgendwie ernsthaft in Betracht gezogen.

00:59:37: Also mir macht es Spaß, selbst das Ruder in der Hand zu haben.

00:59:42: Ich könnte es mir auch gar nicht vorstellen, dass ich aus dem Studium eigentlich gegründet habe.

00:59:46: Ich weiß gar nicht, wie es wirklich ist, in der Festanstellung zu sein.

00:59:49: Und es wäre für mich so, dass das Ungewisse, für viele Leute ist es umgekehrt,

00:59:53: das Ungewisse, wie ist es in der Selbstständigkeit, für mich ist es das Ungewisse,

00:59:56: wie ist es, als Angestellter zu sein.

00:59:58: Und ja, ich bin froh, dass sozusagen, und ermutige eigentlich auch jeden,

01:00:01: also auch im Freundeskreis, letztens habe ich noch ein Gespräch mit einem Freund

01:00:04: geführt, der ist Lehrer, macht parallel, hat ein Unternehmen noch,

01:00:07: wo er so Landschaftsbau ein bisschen macht.

01:00:09: Ich habe gesagt, komm, lass das mit dem Lehrer sein. Nein, das ist zwar ein

01:00:12: sicherer Job, aber du bist ein cooler Typ, du machst einen super Job in deinem Bereich.

01:00:18: Du darfst viel besser skalieren, das Eigenes ausbauen und so und versuche immer

01:00:25: da auch die Leute zu ermutigen, da die eigenen Schritte zu gehen.

01:00:28: Und ja, dazu stehe ich auch.

01:00:31: Hat es geklappt jetzt bei ihm oder macht er es das Leben her?

01:00:33: Das war erst am Superbowl-Sonntag, also erst eine Woche her.

01:00:36: Also ich glaube, er hat noch nicht den Nachlanger angemeldet.

01:00:39: Ja, das ist wahrscheinlich sowieso noch schwierig, wenn du hier vorbeamtet bist

01:00:42: und dann zu sagen, ich mache was anderes.

01:00:45: Ist natürlich auch ein gewisses Risiko. Also da muss man natürlich auch jedem

01:00:49: bewusst sein an dieser Stelle.

01:00:51: Das darf man auch nicht verharmlosen an dieser Stelle, aber ich glaube,

01:00:54: wenn man so ein bisschen Drive hat und eigentlich auch motiviert ist und eigentlich

01:00:57: das auch so mit Leidenschaft betreibt, dann,

01:01:01: sehe ich eigentlich keinen Grund, warum das nicht funktionieren sollte,

01:01:04: in welchem Bereich auch immer.

01:01:07: Bist du da sonst auch irgendwie dann so Coaching-technisch unterwegs?

01:01:10: Bist du in irgendeiner Gründer-Community bei euch lokal, wo du sowas machen

01:01:14: kannst und dich da einbringen kannst?

01:01:17: Nee, ist vielleicht was, was dann jetzt durch Networking vielleicht entsteht,

01:01:20: dass man auch dann zu solchen Events dann im WG, so ein bisschen im Startup-Welt,

01:01:24: vielleicht da so ein bisschen auch über die eigenen Geschichten nochmal erzählt.

01:01:26: Aber das, was ich heute halt hier auch im Podcast tue, ist auch für mich die

01:01:29: erste Podcast-Aufnahme.

01:01:30: Also Entschuldigung, falls das nicht gut rüberkommt, aber gut rüberkommt, keine Ahnung.

01:01:36: Es sind alles Erfahrungen, die ich jetzt sammeln möchte und dann vielleicht

01:01:39: auch irgendwann die Konferenz.

01:01:40: Speaker auf der Bühne, ich stehe ja auf einer Internetseite,

01:01:42: mal schauen, wo die Reise mich dahin treibt.

01:01:45: Ich habe da keine konkreten Pläne, aber grundsätzlich das so ein bisschen mehr

01:01:49: nach außen zu gehen, dafür habe ich mir jetzt die Zeit freigeräumt und das möchte

01:01:52: ich dann schon auch realisieren.

01:01:55: Hast du konkrete Pläne für mein To-Dann? Wirst du das bis zur Rente machen?

01:02:01: Das ist ja eh wahrscheinlich wurscht, wenn du Unternehmer bist das ganze Leben,

01:02:04: dann ist für dich Rente kein Ziel wahrscheinlich.

01:02:06: Ist das was, wo du sagst, das kann ich machen bis die nächsten 20 Jahre?

01:02:11: 20 Jahre ist eine lange Zeit, da weiß ich nicht.

01:02:14: Aktuell kann ich mir nichts anderes vorstellen. Wie gesagt, Festanstellung kann

01:02:17: ich mir nicht vorstellen.

01:02:18: Ich hätte vielleicht mal Lust, tatsächlich noch ein Produkt irgendwie vielleicht mal zu gründen.

01:02:23: Und dann ist halt die Frage, ob man dann den Fokus von mein Tool mehr auf das

01:02:27: Produkt irgendwann setzt.

01:02:28: Aber aktuell keine Pläne. Erstmal steht jetzt mein Tool im Fokus.

01:02:32: Wie jetzt die letzten sieben Jahre auch.

01:02:34: Und wir wollen weiter skalieren, weiter wachsen.

01:02:37: Nicht nur was Mitarbeiter angeht, auch was einfach das Management angeht,

01:02:41: Geht so vom eigenen Management, Fähigkeiten auch.

01:02:44: Das sind alles Themen, mit denen ich mich früher nicht beschäftigen musste,

01:02:47: jetzt aber irgendwie aufkommen.

01:02:48: Und das ist alles was, was mir tierisch Spaß macht, da auch mich weiterzuentwickeln

01:02:52: und mein Tool dann in dem Zuge auch weiterzuentwickeln.

01:02:55: Von der Teamgröße, von den Fähigkeiten, von größeren Projekten,

01:02:58: spannenderen Projekten.

01:02:59: Genau, das sind so die Ziele für die nächsten Jahre. Da stetig weiterzumachen

01:03:04: und weiter Spaß an der Arbeit dann auch da zu haben.

01:03:06: Ihr habt ja auch selber, habe ich gesehen, ausgeschriebene Stellen.

01:03:09: Gibt es da irgendwas, was du jetzt gerade besonders dringend brauchst?

01:03:13: Ich würde es auf jeden Fall verlinken.

01:03:14: Auf jeden Fall Entwickler. Also immer irgendwelche Laravel, PHP.

01:03:18: Am liebsten Fullstack-Entwickler ist meistens irgendwie schwierig zu finden.

01:03:22: Wirklich guter Fullstack-Entwickler im JavaScript- und PHP-Umfeld.

01:03:26: Ansonsten aber auch reine Backend-Entwickler werden auch mit Kurshand gerne genommen.

01:03:31: Also entwicklertechnisch haben wir stetig Bedarf. Also sehr gerne verlinken.

01:03:35: Mache ich auf jeden Fall. Ja Mensch, jetzt machst du ja so viel und hast auch

01:03:39: Familie und sowas noch angesprochen.

01:03:41: Wie erholst du dich? Also hast du irgendwelche Sachen, irgendwelche Hobbys,

01:03:45: wo du abschalten kannst?

01:03:48: Gibt es irgendwelche Tipps, die du da noch geben kannst? Sport auf jeden Fall.

01:03:52: Also eigentlich seitdem ich Kind bin, betreibe ich viel Sport.

01:03:55: Nie wirklich so richtig in Vereinssport, sondern eigentlich immer eher,

01:04:00: waren es so Hobbygruppen im Basketball.

01:04:02: Jeden Mittwoch treffen sich einfach ein paar Jungs und spielen zusammen Basketball

01:04:06: in der Halle und am Tag vorher wird geschrieben, ob genug Leute zusammen sind

01:04:10: und dann findet das halt statt oder nicht.

01:04:12: Und halt sehr viel so Einzelsport. Also Fitness treibe ich sehr aktiv, Powerlifting.

01:04:17: Ich würde mich jetzt nicht als Powerlifter bezeichnen, weil ich nicht auf Wettkämpfe

01:04:20: gehe, aber mein Trainingsstil ist halt schon auf die Grundübungen spezialisiert

01:04:24: im Gym und versuche da halt auch mich da stetig zu verbessern.

01:04:27: Das ist eigentlich ein sehr schönes Ding.

01:04:30: Also da geht es mir dann gar nicht um irgendwie...

01:04:33: Besser auszusehen, besser mehr Muskeln zu haben, sondern mir geht es darum,

01:04:37: die Performance, mehr Gewicht zu bewegen und stetig sich dann inkrementell nach

01:04:40: vorne zu bewegen und das ist halt sehr,

01:04:43: man hat da so ein bisschen Parallelen auch zu Entwicklern, das ist ein sehr

01:04:46: strukturelles Vorgehen,

01:04:47: man muss Pläne verfolgen, Ziele verfolgen, man muss sich da kleinere Meilensteine

01:04:51: setzen auf dem Weg und ja, das ist so mein Ausgleich abends,

01:04:55: wo ich dann versuche schon eigentlich fünfmal die Woche im Gym zu sein, das klappt nicht immer,

01:04:59: aber irgendwie versuche ich das dann, wenn die Kinder schlafen.

01:05:03: Unterzubekommen und dann irgendwie zwischen 8 und 11 irgendwie einen Zeitslot

01:05:07: zu finden von anderthalb, zwei Stunden ein bisschen zu trainieren.

01:05:10: Kannst du während dem Sport dann auch komplett abschalten oder ist es eher so,

01:05:13: dass du dann ja, keine Ahnung, ich habe auch manchmal gehe ich joggen und dann

01:05:18: fallen mir irgendwelche Sachen oder Ideen ein.

01:05:20: Also wenn ich komplett weg bin aus meiner Arbeitsumgebung, sage ich mal,

01:05:24: kommt die Inspiration. Ist das bei dir auch so?

01:05:27: Tatsächlich beim Laufen ist das

01:05:28: viel auch passiert, weil da einfach die Gedanken Gedanken schweifen so.

01:05:31: Ich bin auch viel so gelaufen, teilweise morgens dann irgendwie zehn Kilometer

01:05:35: gelaufen, abends ins Fitnessstudio noch vor der Arbeit und später beim Laufen

01:05:39: kommt man irgendwie so auf andere Gedanken und denkt über Prozesse nach,

01:05:44: wie kann es in der Zukunft sein.

01:05:46: Im Gym habe ich eigentlich immer nur meine Kopfhörer auf und bin voll im Fokus beim Sport.

01:05:51: Da bin ich, habe ich keine Zeit, mir auch Gedanken zu machen für andere Themen irgendwie.

01:05:56: Manchmal wird man abgelenkt von anderen Leuten, die irgendwie dann um einen

01:06:00: herum, die man so kennengelernt hat, in einem Strich, aber ansonsten dann immer

01:06:04: wieder Kopfhörer auf und bei den Übungen immer voll Fokus auf das, was man da gerade tut.

01:06:08: Das ist beim Laufen halt ein bisschen anders, weil da ist es halt sehr monoton

01:06:12: und man ist die ganze Zeit da

01:06:13: unterwegs und dann schweifen die Gedanken automatisch irgendwie ab. Okay.

01:06:19: Ja, Mensch, Jonas, echt eine coole Geschichte und was ihr alles gemacht habt,

01:06:23: von der Zahnbürste über die Infopost war von About You bis zu 18 Kollegen jetzt

01:06:29: in der Agentur zu haben, ist echt eine coole Story.

01:06:34: Ich finde es eine super Sache und ich hoffe, es ermutigt den einen oder anderen,

01:06:37: auch sowas zu starten, dann egal ob während der Studium, Schule oder vielleicht auch nochmal später.

01:06:43: Ja, danke dir auf jeden Fall. Also ich ermutige auch jeden, den Schritt irgendwo

01:06:47: zu gehen und den Weg sich da selber durchzuschlagen. Das hoffe ich,

01:06:53: dass ich damit vielleicht andere Leute inspirieren kann.

01:06:55: Wunderbar. Ja, schönes Schlusswort. Vielen Dank, dass du dabei warst und dir

01:06:58: noch einen schönen Tag. Vielen Dank für die Einladung. Mach's gut. Ciao.

01:07:03: Ja, das war auch schon wieder Folge 62 von Happy Bootstrapping.

01:07:07: Schreibt mir gern, was dir gefallen hat. Jegliches Feedback.

01:07:11: Empfehle die Folgen weiter, den Podcast generell. Und ganz wichtig,

01:07:15: die Glocke anmachen bei Spotify oder das gibt es hoffentlich auch bei Apple.

01:07:19: Ansonsten freue ich mich auch über Bewertungen direkt im Podcast Player deiner

01:07:24: Wahl. Vielen Dank dafür.

01:07:26: Vorschläge an neue Gäste kannst du mir auch gern per E-Mail schicken.

01:07:29: Deswegen einfach hallo at happy-bootstrapping.de.

01:07:33: Das ist dann auch in den Shownotes verlinkt. Und in der nächsten Woche hört

01:07:39: ihr das Interview mit dem Björn Weiland von Trimexa.

01:07:42: Trimexa, das ist die Firma hinter ganz vielen Dealportalen, wie zum Beispiel

01:07:47: Deal Doctor, China Gadgets, Schnäppchenfuchs, Handyhase.

01:07:53: Studententipps gibt es, glaube ich, noch und Nerdshaven ganz viel mehr.

01:07:56: Naja, der Björn hat mittlerweile ein Team von über 80 Leuten,

01:07:59: das die verschiedenen Portale baut.

01:08:01: Und ich fand es jetzt ja komplett mal was anderes.

01:08:04: Auch zur Strategie von Fabian von MyDeals, den ich auch schon hier im Podcast hatte.

01:08:09: Das war übrigens Folge 11, falls du die als Vorbereitung nochmal hören möchtest.

01:08:14: Also spannende Folge. Nächste Woche höre unbedingt wieder rein.

01:08:17: Bis dahin, mach's gut. Ciao.

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