Lieblingsgarn: Von der Idee zum florierenden Handarbeits-Online-Shop | mit Sirko Krauskopf (#61)

Shownotes

Mein Name ist Andreas Lehr und in diesem Podcast interviewe ich wöchentlich wechselnde Unternehmer:innen zu Ihrer Geschichte.

In Folge 61 von Happy Bootstrapping habe ich mit Sirko Krauskopf, Gründer von lieblingsgarn.de gesprochen.

Lieblingsgarn ist ein Shop für Handarbeitsmaterialien, den Sirko und Mandy 2019 als Side-Project gegründet haben - heute beschäftigen sie 22 Mitarbeitende, sind im Jahr 2023 um 70 % gewachsen und haben 7,5 Millionen € Umsatz erzielt.

Wir tauchen tief in die Herausforderungen und Erfolge ein, die mit dem Bootstrapping eines E-Commerce-Unternehmens verbunden sind, und diskutieren über die Bedeutung von Marketingstrategien, Teamwachstum und Produktentwicklung.

Themen im Überblick:

  • von der IT-Branche zum Mitgründer von Lieblingsgarn
  • erste Verkäufe auf Amazon und im eigenen Onlineshop
  • Herausforderungen und Erfolge beim Bootstrapping des Unternehmens
  • Die Rolle von Marketing, insbesondere Performance-Marketing und Social Media, für den Erfolg von Lieblingsgarn
  • Gutes Kundenerlebnis und Kundenbindung
  • Versand aus eigenem Lager & saisonale Schwankungen
  • Zukunft und Pläne von Lieblingsgarn

Wir sprechen außerdem über die Möglichkeit, neue Produkte und Märkte zu erschließen, und warum ein gutes Team für den Erfolg entscheidend ist.

Schick mir gerne Fragen an Sirko, Feedback zur Folge per WhatsApp oder per E-Mail an hallo@happy-bootstrapping.de - viel Spaß mit der Folge!

Show-Notes

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Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zur Folge 61 von Happy Bootstrapping.

00:00:06: In der heutigen Folge habe ich mit Silko Krauskopf gesprochen.

00:00:09: Er hat 2019 mit seiner heutigen Verlobten Mandy ein E-Commerce-Business gestartet namens Lieblingsgarn.

00:00:19: Lieblingsgarn ist ein Shop für Handarbeitsmaterialien, Stricken,

00:00:23: Wolle, Garn, Stricknadeln, Makramee und so weiter.

00:00:27: Und ja, heute beschäftigen sie 22 Mitarbeitende und sind im letzten Jahr über

00:00:32: 70% gewachsen und haben in Summe 7,5 Millionen Euro Umsatz erzielt.

00:00:38: Das ist wirklich total beeindruckend und ich fand es mal wieder echt eine spannende

00:00:42: Geschichte und auch einen tollen E-Commerce Case, habe auch wieder einiges gelernt.

00:00:47: Herr Silko kommt auch ursprünglich aus der IT-Branche und hat früher Unix-Systeme betreut,

00:00:52: Von daher haben wir auch da was gemeinsam und das fand ich irgendwie ganz witzig,

00:00:57: ob er denn auch selber strickt und Strickmuster erzeugt.

00:01:03: All das erfahrt ihr in der heutigen Folge.

00:01:06: Viel Spaß dabei. Hallo Serko!

00:01:10: Grüß dich. Erzähl doch mal, wer du bist und was du genau machst.

00:01:15: Erstmal vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich sehr, hier zu sein.

00:01:19: Ich bin Sirko, wie gesagt, bin einer der Gründer von Lieblingskern und wir verkaufen

00:01:24: seit, naja, 2020 so richtig alles, um das Thema Handarbeit im eigenen Onlineshop auf Lieblingskern.de.

00:01:33: Also Wolle, Garne, Stricken, Hegel, Makramee, solche Themen.

00:01:38: Vielleicht ganz kurz zu mir.

00:01:40: Ich komme ursprünglich aus der IT, war jahrelang unterwegs und habe so große

00:01:46: Linux-Unix-Umgebungen aufgebaut. Habe dann so einen kleinen Ausflug in ein Startup

00:01:51: gemacht, wo ich mich mit E-Mail-Verschlüsselung zwei Jahre lang beschäftigt habe.

00:01:54: Habe da so ein Customer-Success-Team aufgebaut. Bin dann in eine Agentur in

00:02:00: Berlin, Pixelpack heißt die.

00:02:01: Habe da vor allen Dingen so Ministerien-Auftritte, Web-Auftritte von Bundesministerien betreut.

00:02:09: Das ist eigentlich nur insofern interessant, als dass man die Technik,

00:02:12: die man da einsetzt, danach vergessen kann, weil die sonst keiner auf diesem

00:02:15: Planeten einsetzt und weil das so einigermaßen wohl sich einsetzt.

00:02:18: So und danach, so als letzter Step vielleicht, bin ich mit so einem kleinen

00:02:23: Kernteam in eine Company gegangen, die hieß The Unbelievable Machine Company.

00:02:29: Und da haben wir dann wirklich an so größeren deutschen E-Commerce- und Webaufträgen

00:02:35: rumgeschraubt. Parship, Zalando,

00:02:38: About You in den Anfängen, viel so im Autokontext unterwegs gewesen.

00:02:42: Später haben wir dann auch heute, sagt man, oder damals hat man Data Leaks gesagt,

00:02:48: aufgebaut für Automobilkonzerne.

00:02:51: Ich habe dann da aber eigentlich wenig in der Technik gemacht und nur noch Teams,

00:02:57: geleitet und aufgebaut.

00:02:59: Und bin von da aus auch direkt dann zur Lieblingsgage gegangen.

00:03:04: Das ist ja spannend, wenn du

00:03:06: Wenn du Unix auch erwähnst, dann bist du auch schon ein bisschen länger...

00:03:10: Unterwegs in dem Bereich wahrscheinlich. Ja, AIX, das Unix von IBM.

00:03:16: Okay, das habe ich auch mal genießen dürfen. Das war eine spannende Zeit, sage ich mal.

00:03:21: Aber ich bin auch nicht so traurig, dass es vorbei ist. Nee, ich auch nicht.

00:03:25: Okay, und wie bist du dann zu Lieblingsgang gekommen? Hast du das dann gegründet, wenn du sagst 2020?

00:03:34: Oder kamst du da dazu? Also wir haben es ein Stück weit, vielleicht ein Jahr

00:03:38: vorher gegründet. Kann ich gleich vielleicht noch ein bisschen erzählen.

00:03:43: Die Kappe, in der ich damals gearbeitet habe, was ich gerade erzählt habe,

00:03:46: die wurde zweimal verkauft. Und das zweite Mal gehen sie dann an Orange.

00:03:51: Das ist quasi das Telekom von Frankreich. Und wer die Telekom so ein bisschen

00:03:55: kennt und die Franzosen so ein bisschen kennt, das ist eigentlich eine große

00:03:58: Behörde. und womit sich auch meine Karriere-Szene, wenn ich sie dann hatte,

00:04:04: so ein bisschen zerschlagen habe.

00:04:07: Also eine französische Konzernkarriere zu machen als Deutscher hatte ich weder

00:04:12: Bock drauf und ist auch kompliziert, sage ich jetzt mal.

00:04:16: So, und ich wollte immer schon was selber machen und damals hat es sich ergeben,

00:04:21: dass ich meine jetzige Verlobte kennengelernt habe, auch in der gleichen Firma.

00:04:26: Die kam von MyToys, Mandy. die.

00:04:28: Und wir haben beide so E-Commerce-Erfahrung gehabt und haben beide überlegt,

00:04:34: na, was können wir da machen?

00:04:36: Und wir wollten im E-Commerce bleiben und haben dann wirklich ganz opportunistisch

00:04:41: geguckt, wo ist eine Branche, wo es noch nicht so viel Competition gibt.

00:04:45: Ja, wenn ich heute irgendwie loslege und sage, ich mache Fashion,

00:04:48: Beauty, Electronic oder irgendwie was, dann ist das ein Haifischbecken,

00:04:52: dominiert von großen Playern, marketingmäßig ausoptimiert und schwer.

00:04:58: Zumindest glaube ich, als Bootstrapped Company ist es schwer. Wenn dir einer,

00:05:03: Ein Riesenhaufen Geld gibt, mag das irgendwie anders sein, aber ich glaube,

00:05:05: als Bootstrap-Company schwer.

00:05:07: Und wir sind damals über so Handarbeitsshops gestolpert und ich habe mir die

00:05:13: so aus einer Tech-Perspektive, Marketing-Perspektive angeguckt.

00:05:16: Und es war wie so eine kleine Zeitreise, also vor vier, fünf Jahren.

00:05:21: Und das war wie, als wenn ich irgendwie zehn Jahre zurückgeguckt habe im E-Commerce.

00:05:26: Und da haben wir uns gedacht, okay, das ist vielleicht was und das könnte was

00:05:32: sein. und haben uns dann auch so ein bisschen den Markt angeguckt.

00:05:34: Jetzt nicht wirklich, als wenn ich jetzt KPMG wäre, sondern so ein bisschen

00:05:40: den Marktbegleiter-Wettbewerber angeschaut, versucht ein bisschen das TAM zu identifizieren.

00:05:48: Ja, und dann haben wir versucht und gestartet. Mit ganz, ganz kleinem Budget.

00:05:54: Mandy am Anfang oder beide am Anfang neben unseren Jobs abends.

00:05:59: Mandy ist dann als Erste raus. Und ein Jahr später bin ich dann hinterhergegangen.

00:06:05: Und am Anfang kamen wir wirklich aus dem eigenen Wohnzimmer,

00:06:08: wie man das so sich denkt, irgendwie Pakete versendet und sind jeden Tag mit

00:06:13: Einkaufswagen zur Post gefahren. Die kannten uns dann schon.

00:06:17: Wir waren ehrlich gesagt auch total abgenervt, dass wir jeden Tag mit irgendwie

00:06:22: so drei Einkaufswagen Paketen angekommen sind, die wir irgendwie einscannen mussten.

00:06:26: Und so, naja, ja, so startete das. Und nur mal kurz fast forward,

00:06:32: jetzt vier Jahre später, wie groß ist Lieblings-Scan heute? Ich würde sagen,

00:06:36: wir sind immer noch ein kleines Unternehmen.

00:06:38: Wir sind 22 Leute heute, haben letztes Jahr ein bisschen mehr als 7,5 Millionen

00:06:44: Umsatz gemacht und haben zwei Standorte, würde ich mal sagen.

00:06:49: Wir haben einmal einen Lager, einen Logistikstandort, an dem jetzt aktuell,

00:06:55: glaube ich, acht Leutchen, Kollegen für uns das machen, was man so tut in der Logistik.

00:07:00: Also Ware annehmen, einsortieren, verräumen, Pakete packen, Pakete versenden und so weiter.

00:07:06: Und dann haben wir ein Büro in Adelshof, in dem wir hybrid arbeiten.

00:07:11: Und da ist dann Einkauf, Marketing, Finanzen, ja, das, was man da sucht. Mhm.

00:07:19: Wahnsinn. Das ist ja auch schon gut gewachsen. Also ich finde es immer beeindruckend,

00:07:23: sowas dann nebenher aufzubauen.

00:07:25: Habt ihr dann, du hast es gerade kurz erzählt, ihr habt abends das angefangen.

00:07:29: Wann und wie habt ihr gemerkt, hey, da ist was, was funktionieren kann?

00:07:34: Wie kam die Mandy dann zu der Entscheidung oder hat sie dann erstmal reduziert

00:07:39: und du dann auch oder ist sie dann gleich komplett raus und all in?

00:07:43: Am Anfang haben wir sogar, um das zu verproben, erst mal versucht,

00:07:48: so Handarbeitswaren auch bei Amazon zu verkaufen. So ganz am Anfang.

00:07:53: Ich finde, bei Amazon kann man immer schnell mal Dinge vertesten.

00:07:56: Du brauchst keinen Shop. Du siehst, ob du Dinge loswirst oder nicht.

00:08:01: Und das haben wir am Anfang versucht. Das hat super funktioniert.

00:08:04: Das haben wir anfangs auch noch ausgebaut.

00:08:07: Da gibt es immer noch so einen kleinen Channel, wo immer noch was geht.

00:08:11: Haben wir inzwischen aber schon total reduziert und wollen wir auch komplett

00:08:15: runterführen. Mandy ist als Erste raus.

00:08:18: Die hat damals, ich habe es ja gesagt, wir haben in der gleichen Company gearbeitet.

00:08:22: Sie war damals allerdings Werkstudentin und hat also eh halbtags gearbeitet, halbtags studiert.

00:08:32: Und da war es leichter, dass sie als Erste irgendwie rausgegangen ist.

00:08:35: Weil sie dann ihre Masterarbeit geschrieben hat, raus.

00:08:40: Also das hätte nicht anders funktioniert. Wenn du kannst nicht irgendwie studieren,

00:08:45: einen Werkstattjob haben und noch eine Company aufbauen, das ist schwer.

00:08:50: Wenn du nebenbei war auf die Masterarbeit, meinte ich ja irgendwie gerade dran,

00:08:53: das ist schwer und deswegen haben wir dann irgendwann also so ein bisschen tief

00:08:57: gesagt, okay, sie geht jetzt raus.

00:08:59: Ich war ja, habe ja gesagt, dass ich damals nur schon Teams geleitet habe und verantwortet habe.

00:09:04: Das heißt, ich habe, ich würde sagen, schon gut verdient, sodass wir uns das

00:09:09: auch gemeinsam leisten konnten, dass da eine, ja. Ich wollte es gerade sagen,

00:09:13: als Studentin hast du doch eh drei halbe Tage. So ungefähr.

00:09:18: Aber wenn du eine Masterarbeit schreibst, musst du ja trotzdem irgendwie noch

00:09:21: was machen. Hat sie die noch fertig geschrieben? Ja, die ist auch noch fertig geschrieben.

00:09:27: Alles. Okay. Und dann bist du der Zweite gewesen, der raus ist?

00:09:31: Oder hattet ihr dann schon Mitarbeitenden?

00:09:33: Nee, ich bin dann also 20, Anfang, Mitte 2018 haben wir eine eine GbR gegründet gemeinsam.

00:09:43: So da fing so ein bisschen, aber da haben wir am Anfang nur so ein bisschen

00:09:47: umhergeguckt und schon mal gegründet, weil wir dann loslegen wollten,

00:09:52: bis dann aber was passiert ist, war es glaube ich die ersten Verkäufe bei Amazon waren 2019.

00:09:57: Und ich glaube so Mitte, Ende 2019 ist Mandy dann raus und hat Vollzeit noch

00:10:04: in der GbR gearbeitet und 2020, also ich sag mal ein Dreivierteljahr später,

00:10:10: später bin ich dann gefolgt.

00:10:13: Und du bist dann 100% raus? Ich bin dann 100% raus.

00:10:18: Wir hatten schon einen Erlösstrom, das heißt, weil wir abends irgendwie Dinge

00:10:22: zu Amazon geschickt haben und da schon Verkäufe generiert haben.

00:10:25: Das hätte jetzt nicht komplett so ausgereicht, um uns beide zu finanzieren.

00:10:31: Aber da ich, wie gesagt, ein bisschen was Erspartes hatte und ein bisschen was

00:10:38: kam rum dazu, ging das für eine Weile, sage ich jetzt mal.

00:10:44: Und so eine Förderung in Berlin gibt es ja auch so, hat jetzt ein,

00:10:47: zwei Mal, haben Sie es schon erzählt, oder was?

00:10:49: Ich habe das in der Tat bekommen. Ich habe für drei Monate so einen,

00:10:55: Für drei Monate habe ich eine Art Gehalt bekommen, was natürlich ein Bruchteil

00:11:02: von dem war, was ich vorher hatte, aber was geholfen hat.

00:11:05: Du musstest da eine Reihe von, das war jetzt auch nicht so kompliziert,

00:11:10: einen Antrag einreichen, musstest davor sprechen, was hast du so vor,

00:11:14: wie sieht das Business aus und wie so ein Mini-Projektplan haben,

00:11:20: wann willst du irgendwie Geld verdienen und so.

00:11:22: Da schreibt man sich das erst so zusammen und dann, das war eigentlich relativ easy.

00:11:27: Viele sagen ja, oh, das ist so kompliziert, da diese ganzen Gelder zu beantragen.

00:11:32: Ja, man muss ja ein bisschen was auffüllen, aber das ist jetzt auch keine Raketen-Tipp.

00:11:39: Okay, spannend. Hast du so noch kurz zur Geschichte vorab, habt ihr auch noch

00:11:44: andere Sachen vertestet?

00:11:45: Also andere Produkte oder seid ihr dann gleich, habt ihr euch auf das Thema

00:11:49: gestürzt und da gemerkt, das funktioniert und das weiter ausgebaut?

00:11:53: Wir haben so ein bisschen, naja, bei Amazon kann man ja so Cherrypicking machen, wenn man möchte.

00:11:58: Weil Amazon selbst das riesige Sortiment hat, da braucht man gar nicht auf ein

00:12:02: eigenes Sortiment irgendwie achten. Anders als im eigenen Onlineshop.

00:12:05: Und dann haben wir schon am Anfang so ein bisschen hinprobiert,

00:12:08: oh, nochmal dieses zu verkaufen, nochmal jenes zu verkaufen.

00:12:11: Das waren aber nie Produkte unter einer eigenen Brand, sondern immer Fremdmarken.

00:12:20: So, und das ist auch der Grund, weswegen wir das immer weiter reduzieren.

00:12:25: Weil wenn du Fremdmarken vertreibst, dann macht das keinen Sinn auf Amazon.

00:12:29: Ja, da gibt es irgendwie auf der gleichen Buybox 20 andere, die die gleiche

00:12:34: Marke, das gleiche Produkt vertreiben.

00:12:35: Das ist eigentlich immer so ein Race to the Bottom mit dem Preis.

00:12:38: Ja, so, und deswegen wollen wir

00:12:41: klaren Fokus auf unseren eigenen Shop und produzieren das immer weiter.

00:12:44: Aber ihr verkauft heute auch noch auf Amazon dann? Oder habt ihr dann eigene

00:12:48: Produkte? Es gibt einen ganz kleinen, ich sag mal der Split.

00:12:54: Umsatzsplit ist heute 80% Shop, 20% Amazon.

00:13:00: Noch vor einem Jahr war das, ich würde mal sagen, 55% Shop, 45% Amazon.

00:13:08: Und ich denke mal, unser Plan ist es eigentlich in den nächsten zwei Jahren,

00:13:12: das so einigermaßen aus null Punkte zu holen. Okay.

00:13:16: Interessant. Ich dachte immer, das ist immer ganz cool auch,

00:13:19: damit die Leute die Marke finden und discoveren und dann musst du sie rüberbringen.

00:13:24: Ist es auch. Ist es dann, wenn du eigene Produkte hast.

00:13:28: Und wenn ich jetzt aber sage, ich verkaufe Adidas Sneaker, dann…,

00:13:34: kann ich maximal die Amazon-Brand irgendwie nach vorne stellen,

00:13:39: weil kein Kunde weiß am Ende, bei welchem Händler er bei Amazon kauft.

00:13:43: Der kauft ja das Produkt und nicht irgendwie bei irgendeinem Händler und merkt

00:13:47: sich auch nicht, oh, da habe ich jetzt mein Lieblingsgarn bei was gekauft,

00:13:50: da gucke ich mal, dass ich bei dem Händler wieder was kaufe.

00:13:53: So funktioniert es ja leider nicht.

00:13:55: Ja, interessiert mich später noch ein bisschen, wie ihr genau die Kunden rüberbringt.

00:14:01: Dann, wann habt ihr dann die GbR zu GmbH umgewandelt? Auch 2020.

00:14:06: Okay. Also 2020 ist viel passiert.

00:14:09: Da habe ich den Onlineshop gebaut, also aus dem Boden gestampft, würde ich mal sagen.

00:14:17: Ich glaube, da kam 2020 Corona.

00:14:20: Ging es los, ja. Da ging das los. Und da waren wir auch so ein bisschen gezwungen

00:14:24: und getrieben und ich habe wirklich innerhalb, glaube ich, von drei Wochen so

00:14:27: einen Shopify-Shop aufgebaut, für den ich mich heute würde ich schämen,

00:14:31: würde ich es jetzt mal, aber der damals ganz gut funktioniert hat.

00:14:34: Und wir sind im gleichen Atemzug, haben wir eine Umwandlung gemacht von der

00:14:38: GbR zu GmbH, was ich keinem empfehlen würde, das so zu machen, weil das aufwendig ist.

00:14:47: Und das geht auch nicht auf direkten Wege. Also man kann auf direkten Wege keine

00:14:51: GmbH in der GmbH wandeln, sondern man muss einen Zwischenschritt machen und das erst in eine,

00:14:57: jetzt vergessen, das in noch eine andere Unternehmensform umwandeln,

00:15:00: um dann von dieser Unternehmensform das in eine DMBH umzuwandeln.

00:15:05: Und steuerlich muss man da auch ganz doll aufpassen, weil wir haben das ursprünglich,

00:15:10: weil der Firmensitz bei uns im Haus, wir haben so ein Einfamilienhaus und haben

00:15:15: von da aus die Pakete usw.

00:15:17: Verschickt. Und wenn man nicht aufpasst, wird das Haus bei so einer Umwandlung

00:15:22: plötzlich Betriebsvermögen.

00:15:24: Und dann muss man plötzlich auf sein Haus Steuern zahlen und so weiter.

00:15:29: Deswegen mussten wir uns einen Steuerberater suchen, der sich auf solche Themen spezialisiert hat.

00:15:35: Der hat auch nochmal einen kleinen fünfstelligen Betrag dafür aufgerufen.

00:15:39: Also ich würde heute, wenn ich es normal machen würde, eher mit einer UG,

00:15:43: wenn das Geld nicht da ist, mit einer UG starten, die dann ja automatisch zu

00:15:46: GmbH werden kann oder eher gleich die GmbH gründen, wenn das finanziell so ist.

00:15:52: Verstehe. Ja, interessant. Interessant, ja. Du hättest ja eine Garage anmieten

00:15:55: können für die Firma, dann wäre die Garage Betriebsvermögen gewesen und du hättest

00:15:59: so wie die Startups erzählen können, wir haben in der Garage gestartet.

00:16:04: Ich weiß. Das ist ja auch gut.

00:16:06: Okay, du hast ein bisschen was zum Firmensetup schon erzählt.

00:16:10: Hybrid arbeitet ihr. Wie viele Leute habt ihr, die dann im Büro arbeiten und wie viele?

00:16:16: Du hast acht, glaube ich, gesagt im Lager. Das heißt, der Großteil arbeitet im Büro? Genau.

00:16:19: Wir haben eine Kollegin, die arbeitet komplett remote, die bei uns den Kundendienst

00:16:25: macht, die arbeitet komplett remote. In Schleswig-Holstein sitzt die.

00:16:29: Und im Büro haben wir ein Setup, dass wir zwei feste Office-Tage haben und die

00:16:36: anderen Tage sind Homeoffice.

00:16:38: Manche Leute kommen auch dann mal einen Tag öfter oder so.

00:16:42: Also keiner ist verpflichtet, die Tage im Homeoffice zu verbringen,

00:16:46: aber die allermeisten verbringen.

00:16:47: Am Anfang haben wir gesagt, dass jeder sich aussuchen kann. Hauptsache erstmal zwei Tage im Office.

00:16:56: Das hat aber eher dazu geführt, dass, keine Ahnung, jemand kommt am Montag und

00:17:01: sitzt dann doch alleine im Office, weil alle anderen irgendwie nicht da sind.

00:17:04: Und das hat nicht so gut funktioniert. Deswegen haben wir da zwei feste Tage

00:17:07: gewählt. Was für uns ganz gut klappt.

00:17:09: Und wie weit ist euer Lagerstandort weg vom Office? Na, der Lagerstandort ist auch in Berlin.

00:17:16: Ist groß? Ja, ist so. Ich sage mal, du brauchst eine halbe, dreiviertel Stunde

00:17:21: mit dem Auto. Okay. Also ist schon ein Stück.

00:17:25: Aber ja, ich meine, aus dem Büro musst du normalerweise nicht so häufig vor Ort im Lager sein.

00:17:31: Mende oder ich sind einmal die Woche da vor Ort. Aber so die anderen Kollegen,

00:17:35: es gibt manchmal Situationen, da müssen alle mal ran und im Lager mal aushelfen, so zu Peak-Zeiten.

00:17:42: Aber ansonsten sind wir gar nicht so oft im Lager.

00:17:47: Okay, wie teilst du dir mit der Mandy die Themen auf? War es von vornherein

00:17:51: klar oder ist es so jetzt im Laufe der Jahre entstanden?

00:17:53: Wir sind ein Stück weit gewachsen, so kann ich es mal sagen.

00:17:58: Und teilweise gab es auch schon Themen, die vorher ich hatte,

00:18:02: dann Mandy hatte und umgekehrt.

00:18:04: Heute ist es so, Mandy macht HR, Finanzen, betreut die Logistik.

00:18:12: Also wir haben einen Lagerleiter vor Ort, der da die allermeisten Themen macht, aber so die,

00:18:18: ich sag mal, Projekte dort, die da begleitet werden und die HR-Part da dran,

00:18:23: das betreut Mandy alles und die One-on-Ones mit unserem Lagerleiter.

00:18:30: Und was habe ich denn, ich vergesse, wenn Mandy das erzählt,

00:18:33: erzählt sie immer ganz viel, was sie so alles macht. Ich kann mal erzählen,

00:18:36: ich betreue auf jeden Fall das Marketing und den Ankauf.

00:18:41: Marketing, und das hat sich so ergeben, das Marketing, weil ein großer Channel

00:18:44: bei uns Performance-Marketing ist, wo wir Geld bei Google eingreifen,

00:18:48: und das ist eigentlich im weitesten Sinne Datenauswertung.

00:18:54: Ich komme aus IT und da liegt mir das einfach so ein bisschen.

00:18:58: So hat sich das ergeben an der Stelle. Aber Einkauf bedeutet ja auch,

00:19:02: dass du dann die Produkte raussuchst.

00:19:04: Da hätte ich jetzt erwartet, dass sie dann eher näher dran ist.

00:19:07: Klischee-mäßig und so wahrscheinlich. Ja, das ist Klischee. Also Mandy hat,

00:19:12: ich sag's mal so, Mandy hat mehr Berührung mit den Produkten als ich,

00:19:17: aber wir sind beide, ich hab's ja gesagt,

00:19:21: wir haben die Branche nicht ausgesucht, weil wir irgendwie so ein Hobby hatten

00:19:23: oder so, sondern weil wir geglaubt haben, dass wir in dem Thema noch was reißen

00:19:29: können und da im E-Commerce noch was gibt.

00:19:32: Und den Einkauf mache ich nicht selbst, wir haben ja zwei Kollegen.

00:19:37: Also eine Kollegin, einen Kollegen, die da den Einkauf machen.

00:19:41: Und wir haben auch jemanden, der bei uns das Category Management macht.

00:19:44: Das heißt, da sitzt jemand, der näher an den Produkten ist und wirklich auch

00:19:48: die Produkte aussucht, die Produkte pflegt.

00:19:50: Es gibt auch Saisonalitäten und saisonale Produkte.

00:19:54: Und dann guckt, was wird ausgelistet, was wird eingelistet und,

00:19:57: und, und. Und ich gucke da eher so auf eine Satellitenperspektive oder Rufschrauberperspektive,

00:20:05: sage ich mal, drauf auf die Themen.

00:20:08: Interessant. Ich finde es ja echt schon eine spannende Sache.

00:20:12: Was für eine Rolle hat Corona damals dann gespielt, dass ihr gewachsen seid?

00:20:16: Weil es sind die Leute ja zu Hause gehockt und haben wahrscheinlich was zu tun

00:20:19: gebraucht. Ich denke, das hat im ersten Jahr ganz gut funktioniert.

00:20:22: Das hat uns Rückenwind gegeben. geben. Also wie so vielen Online-Firmen.

00:20:27: Gerade in der Handarbeitsbranche, so wie du sagst, die Leute saßen zu Hause,

00:20:32: haben überlegt, was mache ich und wir konnten gar nicht so viel Ware ranbekommen,

00:20:38: wie wir verkauft haben. Gar nicht so viel versenden, wie wir verkauft haben.

00:20:42: Das im Umkehrschluss gab es danach aber auch so einen kleinen Kater.

00:20:47: Also das viele haben ja gedacht oder gehofft, sag ich mal, dass dieses Corona

00:20:52: dass das mitgenommen wird von der E-Commerce-Branche, das hat sich ja als Fehler herausgestellt.

00:21:00: Wahnsinn, aber Stichwort Produkte. Was kann ich denn heute alles bei euch kaufen?

00:21:06: Wir bespielen, also ich weiß nicht, wie sehr du dich mit dem Thema Handarbeit

00:21:11: auskennst, sage ich mal.

00:21:13: Im Handarbeitsbereich gibt es verschiedene große Kategorien, möchte ich mal sagen.

00:21:20: Wir bespielen heute die Kategorien Stricken, was eine der größten Handarbeitskategorien

00:21:25: ist, Häkeln und Makramee.

00:21:28: Es gibt noch eine weitere richtig große Kategorie, das wäre Nähen.

00:21:33: In diesem Bereich, das machen wir nicht, weil das kompliziert ist,

00:21:39: wenn du so Stoffe verkaufst.

00:21:41: Weil Stoffe werden so auf großen Beilen. Musst du die einkaufen und musst dann

00:21:45: im Verkauf die zuschneiden.

00:21:47: Und das ist ein ganz anderes Handling. Das haben wir jetzt noch nicht auf dem Zettel.

00:21:51: Das steht mit so einem Fragezeichen irgendwann in der Zukunft und wäre eine

00:21:56: Ergänzung, ist aber jetzt noch nicht. Das passt auch in unser Lager nicht.

00:22:00: Ja, da brauchst du, da musst du wahrscheinlich so einen 3D-Drucker,

00:22:05: will ich jetzt mal sagen.

00:22:06: Du musst ja eine Maschine erfinden, die dir das automatisch zuschneidet.

00:22:09: Und akzeptiert, wenn es sowas so nicht gibt.

00:22:12: Ansonsten ist es wahrscheinlich auch schwierig umzusetzen, immer wenn du Hand

00:22:16: anlegen musst, um was zu verpacken und zu verschicken, dann macht es das Handling auch teuer.

00:22:21: Es gibt Shops, die haben sich darauf spezialisiert. Das ist auch eine.

00:22:26: Wenn man mit den Leuten spricht, ist da auch eine hohe Marge in den Produkten drin.

00:22:31: Aber wir haben jetzt 1.500 Quadratmeter Lagerfläche und die platzt jetzt schon

00:22:37: so ein bisschen aus den Nähten.

00:22:39: Unser Mietvertrag reicht ja noch 1.500 Jahre in etwa und ja,

00:22:44: nächstes Jahr um diese Zeit suchen wir ein neues Lager. Müssen wir dann nochmal gucken.

00:22:50: So heute würde ich sagen, wir brauchen ungefähr, müssen schon mit mit der dreifachen

00:22:54: Größe irgendwie starten, mindestens 4.500, 5.000, 6.000 Quadratmeter,

00:22:59: sowas in die Richtung gehen, damit wir so ein bisschen wachsen können.

00:23:02: Wie viele SKUs habt ihr aktuell online?

00:23:05: 14.000 vielleicht ungefähr. Und die habt ihr alle selbst am Lager oder habt

00:23:11: ihr auch mal Platz? Wir haben alles am Lager inzwischen.

00:23:15: Also noch, ich muss jetzt lügen, 21, 22 haben wir noch mit einem Lieferanten

00:23:22: so eine Dropshipping-Vereinbarung gehabt, wo wir einen Teil unserer Sortiments

00:23:25: im Dropshipping versendet haben.

00:23:27: Das hat nicht gut geklappt. Also das hat geklappt. So möchte ich es erstmal sagen.

00:23:34: Aber ich kann keine gleichbleibende Kundenerfahrung garantieren,

00:23:40: wenn ich irgendwie aus verschiedenen Quellen Dinge versende.

00:23:44: Wir versenden mit DHL, der Lieferant hat mit DBD versendet, wenn ein Kunde was

00:23:50: bestellt, was gleichzeitig irgendwie bei uns was auf der einen Seite bei uns

00:23:54: liegt und dann auf der anderen Seite irgendwie beim Lieferanten liegt,

00:23:57: dann kriegt er ein Paket vom DPD,

00:23:59: eins vom DHL, wir haben doppelte Versandkosten und für den Kunden ist es auch

00:24:04: blöd, weil er im dümmsten Falle das an unterschiedlichen Stellen abholen muss

00:24:08: und aus vielerlei Gründen.

00:24:11: Haben wir gesagt, okay, das müssen wir selber machen und haben dann die ganzen

00:24:16: Produkte selber ins Sortiment genommen. 14.000, das ist eine ganze Menge.

00:24:20: Du hast jetzt vorhin von Eigenmarken auch gesprochen, aber es sind auch Markenprodukte,

00:24:25: wenn ich es richtig gesehen habe, so für Socken, Wolle, gibt es ja spezielle Wolle und sowas.

00:24:29: Also wie in jedem Hobbybereich hat auch der Handarbeitsbereich seine Marken,

00:24:34: die die Handarbeiterin kennt und erwartet.

00:24:39: Und, also die gibt es, glaube ich, in allen Bereichen, egal ob du jetzt Modellbau

00:24:44: hast oder was weiß ich was.

00:24:46: Die kennt man vermutlich als Außenstehender nicht, aber wenn man sich mit dem

00:24:50: Thema beschäftigt, gibt es da Marken und die haben wir auch im Sortiment.

00:24:55: Und wo kommen die her? Also ist es in europäische, wird es in Europa gesourcet

00:25:00: oder kommt es auch aus Asien?

00:25:02: Aus Asien kommt, ich möchte jetzt nicht sagen, gar nichts, aber nichts,

00:25:07: was ich Ich wüsste, die meisten, also wenn ich so bei den, oder ich sage mal,

00:25:14: es gibt zwei der drei Arten von Artikeln.

00:25:17: Einmal die Wolle oder Garne, wie man es auch nennen mag, und dann Zubehörprodukte,

00:25:22: wie Stricknadeln, Häkelnadeln, Taschen und so weiter. da.

00:25:27: Die Wolle und Garne, die kommen typischerweise aus Europa.

00:25:31: Wenn das Naturprodukte sind, also Nerino oder Kaschmir oder was weiß ich,

00:25:38: was es da alles gibt, dann werden die häufig in Italien produziert.

00:25:42: Da werden in der Regel so ein Garn, in der Regel stund nicht,

00:25:50: aber oft besteht so ein Garn nicht nur aus einem Material, sondern aus aus mehreren

00:25:53: Materialien, die mit in meiner Hand versponnen werden.

00:25:55: Und diese Spinnereien, die sind in Italien. Dort wird das alles versponnen und

00:26:00: dann wird das geliefert nach Deutschland oder nach ganz Europa.

00:26:07: Die günstigeren Qualitäten mit, ich sag mal so, Acryl- bzw. PVC-Anteil,

00:26:13: was jetzt nicht schlimm sein muss,

00:26:16: kommen häufig aus der Türkei oder teilweise Portugal gibt es auch.

00:26:22: Okay. Und das Zubehör auch? Also so gerade bei Stricknadeln und solchen Sachen

00:26:26: hätte ich jetzt gedacht.

00:26:27: Also wir kaufen das bei einem Lieferanten in Deutschland oder bei Lieferanten,

00:26:36: ja, das Zubehör kaufen wir in Deutschland.

00:26:38: Aber der Hersteller, die Herstellung erfolgt in Indien beispielsweise.

00:26:43: Beispielsweise, da stehen große Fabriken für diese ganzen.

00:26:48: Highlights. Da kommt da sicherlich auch was aus Asien. Indien ist ja Asien,

00:26:53: aber aus China oder so. Okay.

00:26:56: Ich musste ein bisschen schmunzeln, weil ich habe gesehen, es gibt Lüke-Nadeln, also L-Y-K-K-E.

00:27:01: Ich hatte mal eine Crypto-Wallet-App, die hieß auch so, wenn ich mich richtig

00:27:05: erinnere, das Wort für Glück in Norwegisch oder oder Schwedisch oder irgendwie sowas.

00:27:14: Und da kommen die dann auch her, sozusagen, wahrscheinlich?

00:27:18: Lücke ist wild. Das ist, glaube ich, eine amerikanische Firma,

00:27:22: die sich nur so gelandet haben.

00:27:24: Und das ist, glaube ich, wenn man die Lieferkette betrachtet,

00:27:28: 0,0 nachhaltig, weil hergestellt wird es in Indien, dann wird es verschifft von Indien in die USA.

00:27:36: Wir kaufen es wieder von der USA nach Europa. Also es geht die zwei Namen, Globus.

00:27:43: Und was ist so die größte Produktkategorie? Ist das saisonal oder ist es immer gleich?

00:27:51: Die größte Kategorie sind auf jeden Fall die Gano und Wolle. Mit Abstand.

00:27:57: Wir sind gestartet damals mit einem Bereich, der heißt Makramee.

00:28:02: Da braucht man ein bisschen speziellere Sachen.

00:28:04: Das war damals auch so ein bisschen zu Corona-Zeiten gehypt.

00:28:09: Man hat viel auf Social Media darüber gesehen.

00:28:11: Und dann sind Wendy und ich auf eine Handarbeitsmesse gegangen.

00:28:15: Es gibt einmal im Jahr gibt es in Köln die Messe H&H, ich glaube Handarbeit

00:28:21: und Hobby, keine Ahnung, die größte Handarbeitsmesse Europas.

00:28:25: Und wir sind da rangekommen und da ist etagenweise Hersteller,

00:28:31: die nur Produkte für Stricken herstellen.

00:28:34: Und es gibt eine ganz kleine Ecke, wo Leute stehen, die Makramee-Zeug machen. machen.

00:28:38: Und wir haben uns gedacht, okay, irgendwas machen wir offensichtlich falsch.

00:28:43: So, und haben uns dann auf der Strecke mehr fokussiert und versucht,

00:28:48: da einen Fuß in die Tür zu bekommen und da Produkte einzulisten.

00:28:54: Ja, ich habe gesehen oder ich habe auch gelernt von meiner Mutter und Schwiegermann,

00:28:58: man kauft es ja in Gramm oder Kilogramm ein und da kannst du auch dann komplett

00:29:03: unterschiedliche Preise zahlen.

00:29:04: Teilweise habe ich, glaube ich, 10 Euro für 100 Gramm oder so.

00:29:08: Und wie sind da so die Qualitäts- und Preisunterschiede? Gibt es da alles Mögliche zwischendrin?

00:29:15: Also die kurze Antwort ist ja. Es gibt sehr günstige Garne, wie gesagt,

00:29:21: vielleicht mit einem hohen PVC, so Acryl, Polyacryl und so weiter.

00:29:28: Das sind Qualitäten eher aus einem günstigeren Bereich.

00:29:31: Auch Baumwollgarne sind eher günstig.

00:29:34: Sobald es in die Richtung Wolle von Tieren geht, das hat kein Ende.

00:29:41: Du kannst auch 100 Gramm Wolle für 60 Euro oder irgendwie sowas kaufen. Okay.

00:29:46: Wobei das online schwer ist. An sich ist Garn oder Wolle ein sehr haptisches Produkt.

00:29:53: Wenn du, so wie wir waren, in ein paar Rollen leben vorher und haben uns das

00:29:57: angeguckt. Und viele Kunden, die fassen die an.

00:30:00: Ich mache mir daraus irgendeinen Pullover oder was weiß ich.

00:30:05: Möchtest du wissen, wie es sich anfühlt? Ja, dann will ich wissen,

00:30:07: wie es sich anfühlt. Und das ist auch die große Herausforderung in dem Online-Business bei uns.

00:30:12: Verstehe. Und jetzt haben wir vorhin kurz über Eigenmarken ein bisschen gesprochen,

00:30:16: dann habt ihr heute auch Eigenmarken und die lasst ihr auch selber produzieren

00:30:20: und die heißen dann Lieblingsgarn?

00:30:22: Also wir haben einen Makrameegarn, was für uns in Belgien produziert wird.

00:30:29: Das ist eine kleine Miniserie, wo wir das mal gemacht haben.

00:30:35: Mehr haben wir noch nicht gemacht. Das steht bei uns auf dem Zettel und fällt immer wieder runter,

00:30:41: weil wir noch nicht mal dort sind, dass wir alle Fremdmarken eingelistet haben,

00:30:49: die wir einlisten wollen,

00:30:52: würden, sage ich jetzt mal.

00:30:54: Das ist auch gar nicht so einfach, weil viele Garnt-Hersteller oder Woll-Hersteller

00:30:59: haben eine richtig tolle Ableigung gegen das Online-Business.

00:31:04: Wenn du sagst, okay, ich habe einen Online-Shop, dann verkaufen die dir nichts.

00:31:08: Warum? Die wollen lokale, also es ist wie überall, die kleinen lokalen Wollhändler sterben.

00:31:19: Also die kleinen Mädchen und so weiter, die sterben einfach aus.

00:31:22: Jetzt kann man sich natürlich fragen, warum sterben die? Ein Grund ist vermutlich

00:31:27: ein Shift nach online, aber da zählen ja zig andere Gründe rein.

00:31:31: Aber für die Lieferanten oder Hersteller ist es so, okay, der Online-Handel

00:31:36: hat Schuld daran, dass die kleinen Läden sterben.

00:31:38: Deswegen verkaufen wir denen nichts, weil wir wollen, dass unsere Produkte in

00:31:42: den kleinen Läden stehen.

00:31:43: Und da versuchen wir, wir hatten

00:31:45: da schon Erfolg einmal und wir versuchen permanent, da diese kleinen,

00:31:51: das sind eher kleinere Marken, aber die wir gerne gewinnen würden und auch gerne

00:31:55: präsentieren würden, unseren Kunden doch zu überzeugen, er ist vielleicht bei

00:32:01: Lieblingsgang gelistet zu werden. ich hoffe, das kriegen wir irgendwann hin.

00:32:04: Wir haben auch schon überlegt, ob wir irgendwie so einen kleinen Laden mieten,

00:32:07: nur damit wir sagen können, okay, wir haben einen Laden.

00:32:13: Aber ja, das ist schwer, mein Freund.

00:32:16: Aber dann werden die auch nicht mit D2C anfangen, die Hersteller selber.

00:32:21: Das heißt, das ist für euch dann auch keine Gefahr, weil die selber das gar

00:32:25: nicht zu ihrer Message passt, sozusagen.

00:32:27: Nee, überhaupt nicht. Also es gibt die Großen, die machen das teilweise, D2C. Das ist so.

00:32:33: Aber am Anfang hatte ich da auch Sorge, dass das vielleicht problematisch wird

00:32:41: für uns oder uns Umsatzeinbußen oder was weiß ich irgendwie gibt für uns.

00:32:46: Aber das ist bis dato nicht passiert. und genauso könnte man sich auch fragen,

00:32:52: muss ein Zalando Angst haben, weil jetzt irgendwie Nike einen eigenen Online-Shop

00:32:56: hat oder Adidas oder sonst wer?

00:32:58: Ich glaube nicht. Es geht ja auch immer, also Online-Shops leben ja auch davon,

00:33:03: so ein kuratiertes Sortiment zu haben am Ende und mehr Auswahl zu haben als

00:33:07: eine reine Marke, sage ich jetzt mal an der Stelle.

00:33:14: Interessant. Ich habe gesehen, es gibt auch, Ich habe mir das tatsächlich ein bisschen angeschaut.

00:33:18: 800 verschiedene Anleitungen, zumindest mal in der Kategorie,

00:33:22: in der ich war, dass ich Strickanleitungen oder Häkelanleitungen mir kaufen kann.

00:33:27: Teilweise sind sie kostenlos, teilweise kosten sie Geld.

00:33:30: Macht ihr die selber? Kauft man sowas ein? Wie funktioniert das?

00:33:34: Teilweise machen die selber, wenige allerdings.

00:33:38: Teilweise arbeiten wir dort mit Menschen zusammen, die diese Anleitungen produzieren.

00:33:44: Also es gibt so verrückte Stickerinnen, die denken sich eigene Designs aus,

00:33:50: machen auch eigene Fotos und mit denen kooperieren wir und die listen wir ein.

00:33:54: Nein, teilweise gibt es von den Herstellern Anleitungen, die wir auch einlisten.

00:34:01: Man muss sagen, dass Anleitungen für uns natürlich nur ein Vehikel sind zum

00:34:09: Verkauf der eigenen Produkte.

00:34:11: Und ja, selbst wenn so eine Anleitung irgendwie vier Euro kostet, das ist jetzt nichts.

00:34:17: Wenn das wegfallen würde, wäre das jetzt auch nicht so schlimm.

00:34:20: Ja, wir verdienen dann daran, wenn ein Kunde sich dazu die Produkte kauft,

00:34:25: um die Anleitung dann herzustellen.

00:34:28: Okay. Was kannst du sonst über die Marge sagen, die man bei so einem Geschäft dann mitnehmen kann?

00:34:34: Ist da irgendwas, was du so grob announcen kannst? Na, das hängt davon ab.

00:34:40: Ja, wo fange ich an? Also die Herausforderung in dem Geschäft ist,

00:34:45: das kann man gut oder schlecht finden, niemand kauft ein einziges oder ganz,

00:34:50: ganz selten wird nur ein einziges Produkt gekauft.

00:34:52: So, wenn ich jetzt beispielsweise, ich will mir ein Pullover strecken,

00:34:55: dann brauche ich irgendwie vermutlich 10, 12 Knäule von irgendeiner Wolle.

00:35:01: Dann kaufe ich noch eine Stecknadel dazu und vielleicht noch eine Anweitung.

00:35:05: Die muss ich mir alle im Lager irgendwie zusammensuchen und die wird dann an

00:35:10: den Kunden versendet. Und unterschiedliche Produkte, sagen wir mal,

00:35:15: haben unterschiedliche Margen, je nachdem, was für Einkaufskonditionen wir haben.

00:35:18: Und dann, was am Ende dabei rumkommt, ist natürlich auch nochmal,

00:35:24: ist die Retourenquote, die ist jetzt bei uns einigermaßen niedrig,

00:35:28: möchte ich mal sagen, wenn ich es mit dem Fashion vergleiche,

00:35:31: liegen wir bei einer Retourenquote von, ich glaube, viereinhalb Prozent oder

00:35:35: irgendwie sowas. Das ist okay.

00:35:38: Aber damit kalkulierst du ja auch die Preise.

00:35:42: Und es liegt natürlich auch daran, wie hart du in den Wettbewerb gehst.

00:35:48: Also Preis ist natürlich ein Merkmal, wo ein Kunde gerade online irgendwie auch nachguckt.

00:35:54: Du musst dir vorstellen, wenn du dir einen Pullover strickst.

00:35:57: Das sieht zwar so aus, oh, so ein Knäuel Wolle kostet vielleicht nur 6,90 Euro

00:36:02: oder sagen wir mal 7 Euro, wenn du 10 Knäuel brauchst, bist du über 70 Euro.

00:36:06: Ja. Und dann lohnt sich das schon zu vergleichen. Aber ich sage mal,

00:36:10: vor Steuern und so weiter bleiben sicherlich so an die 20 Prozent, möchte ich mal sagen.

00:36:18: Okay, cool. Cool. Ja, du hast, um das Thema Produkt abzuschließen, es gibt ja diese,

00:36:25: ich sage mal, Saison, wo man so typischerweise Wollsocken strickt,

00:36:30: so im Herbst und dann verschenken das die Mütter, Schwiegermutter zu Weihnachten

00:36:34: häufig auch an unsere Kids, sage ich mal, was auch cool ist auf jeden Fall.

00:36:37: Ist das so etwas, was ihr arg spürt? Und du hast auch Makramee angesprochen.

00:36:42: Meine Frau macht das sehr gern zum Beispiel, um so ein bisschen runterzukommen.

00:36:47: Ist das noch da? Oder gibt es so viele Hype-Cycles in dem Bereich? Das ist super saisonal.

00:36:54: Also vom Umsatz her ist es so, dass wir in der Handarbeitssaison,

00:37:01: so möchte ich sie mal nennen, von Ende September bis je nach Wetter,

00:37:06: bis in den März so reingeht, sind die Umsätze sicher dreimal so hoch wie im Sommer. Okay.

00:37:13: Und am Anfang hatte ich da meine Sorge im Sommer, wenn die Umsätze gehen irgendwie

00:37:19: runter und du hast plötzlich so einige Monate, wo du nicht profitabel bist,

00:37:24: was sich jetzt als normal herausgestellt hat.

00:37:26: Du denkst, oh Gott, hoffentlich zieht das wieder an. Was ist denn jetzt los? Was machen wir falsch?

00:37:31: Und stellst so ein bisschen die Dinge infrage.

00:37:34: Aber wenn du das so drei, vier Jahre machst, Das kommt immer pünktlich,

00:37:37: mal zwei Wochen früher, mal zwei Wochen später ziehen die Umsätze wieder an

00:37:42: und das hängt auch stark am Wetter.

00:37:44: Okay. Und so neue Themen, wie jetzt mal Grammäß damals war, wie kriegt man sowas

00:37:50: mit dann auf Social Media und Co.? Social Media ist sicher ein Thema.

00:37:54: Dann sind wir auf Messen, wo wir uns neue Sachen ansehen.

00:38:01: Aber es gibt so Dinge wie Punch Needling und so, das ist jetzt auch nicht neu,

00:38:06: wo man mit so einer Nadel quasi so Bilder stechen kann.

00:38:12: Es gibt in unserem Bereich irgendwie verschiedenste Themen, wo man noch Dinge

00:38:17: machen kann, so möchte ich mal sagen, wo wir auch Dinge machen wollen.

00:38:20: Wir sind jetzt nur, ich sage mal, limitiert von der Anzahl unserer Mitarbeiter.

00:38:25: Also wir können unsere Liste der Projekte, die wir gerne machen wollen, ist lang.

00:38:31: Also auch von den, sowohl von den Kategorien, die wir erschließen wollen,

00:38:35: von den Sortimenten, sowohl in der Breite als auch in der Tiefe,

00:38:38: die wir gerne erschließen wollen, die ist lang.

00:38:41: Genauso lang ist die Liste der Themen, die wir gerne im Marketing oder in der Technik machen wollen.

00:38:45: So, wir müssen da priorisieren und ein bisschen Pareto-Prinzip und so weiter. Ja, verstehe.

00:38:53: Ja, Marketing hast du jetzt gerade schon ein bisschen angesprochen.

00:38:56: Das würde mich jetzt mal interessieren, was du hast, Performance-Marketing angesprochen.

00:38:59: Ist so euer Nummer-eins-Kanal, wie ihr an Neukunden kommt?

00:39:03: Aktuell würde ich sagen, ja. Und bei Performance-Marketing eigentlich auch nur bis dato nur Google.

00:39:09: Und also alles, was man so bei Google macht, Search-Kampagnen,

00:39:13: Performance-Max-Kampagnen, Shopping-Kampagnen,

00:39:16: Okay, Display machen wir jetzt nicht, aber so alles, was man da so tun kann ansonsten.

00:39:21: Dann CRM funktioniert gut, auch wenn wir da besser werden könnten, würde ich mal sagen.

00:39:28: Ich habe auch letztens den Podcast von dir mit, wie hieß der denn,

00:39:31: die waren ja aus Österreich oder was, die mit der E-Mail-Agentur.

00:39:36: Der war ganz spannend, habe ich gehört.

00:39:39: Habe ich sogar ein bisschen was mitgenommen, was ich mal ausprobieren wollte.

00:39:43: Und da können wir aber sicherlich noch besser werden optimieren,

00:39:46: ist aber auch inzwischen ein guter Kanal für uns und der dritte Kanal ist so

00:39:53: organischer Traffic über, ja so SEO-Maßnahmen,

00:39:57: über irgendwie Anleitung, über unseren Blog und so weiter.

00:40:01: Ich habe gesehen, ihr habt auch irgendwie 15.000 Follower auf Instagram.

00:40:08: Auf Facebook deutlich weniger.

00:40:09: Das ist wahrscheinlich auch kein Kanal, der da noch groß funktioniert.

00:40:13: Oder bespielt ihr den auch? Ich sage es mal so. Aus Umsatzsicht könnten wir

00:40:19: heute Instagram, Facebook und alles Mögliche abstellen und würden das nicht merken.

00:40:24: Ich glaube, von den Bestellungen her kommen eigentlich fünf Bestellungen im

00:40:28: Monat über Instagram oder so.

00:40:30: Das liegt aber auch daran, weil wir das vermutlich nicht richtig machen.

00:40:34: Wir haben da schon viel probiert, aber es ist kompliziert. Es ist auch kompliziert

00:40:39: inzwischen, im Social Media, ich sag mal, organisch zu wachsen,

00:40:42: gerade im Meta-Bereich.

00:40:44: Was wir probieren wollen, ist Performance-Marketing bei Meta.

00:40:48: Das müsste eigentlich funktionieren.

00:40:50: Unsere Zielgruppe, meiner Meinung nach, müsste dort sein.

00:40:53: Also unsere Zielgruppe sind Frauen von Anfang 20 bis Ende 60 und da wirklich

00:40:59: Frauen und die müssten sich eigentlich entweder bei Facebook oder bei Instagram.

00:41:03: Das müsste eigentlich funktionieren.

00:41:06: Haben wir bis dato aber in der Vergangenheit nur einmal probiert, ganz am Anfang.

00:41:12: Und da hatte ich bei Facebook ein ROAS von 1,8 oder so und bei Google von 6.

00:41:19: Und dann habe ich gedacht, naja, machen wir halt Google.

00:41:21: Und das wollen wir dieses Jahr aber noch machen. Wir machen noch ein bisschen was bei Pinterest.

00:41:26: Ich wollte gerade sagen, wir

00:41:27: machen noch was bei Pinterest. Da kommt auch einiges an Traffic drüber.

00:41:31: Aber das ist da sind wir nicht gut drin, den zu konvertieren,

00:41:35: also der konvertiert mit 0,1% oder irgendwie sowas, da kann man sicher noch besser werden.

00:41:46: Also wenn sich da jemand auskennt, kann er sich gerne bei dir melden,

00:41:48: ich fand es nur überraschend, weil ihr habt 4.500 Follower, aber 1.500.000 Aufrufe,

00:41:53: was ich zumindest public angezeigt bekomme, das ist glaube ich eine ganz gute Quote da.

00:41:59: Ja, leider, Pinterest ist ja ganz viel Inspiration. Also wie mache ich was,

00:42:04: wie mache ich dies und zu unseren freien Anleitungen und so,

00:42:08: da kommen viele Leute zu den Blogartikeln, aber das mag auch in unseren Blogartikeln liegen.

00:42:14: Wir haben noch nicht so die Hook im Kunden drin, dass sie dann in den Shop kommen

00:42:19: und dann auch was kaufen. Was kaufen.

00:42:22: Okay. Ja, spannend, was ich auch noch gesehen habe.

00:42:25: Ihr habt so Kooperationsmodelle auf verschiedene Stufen, dann mit Influencern?

00:42:30: Ist es was, oder auch mit so Workshop-Hosts, was ich interessant finde,

00:42:34: wenn jemand sagt, er macht hier so einen Makramee-Workshop oder sowas.

00:42:37: Ist das was, was gut funktioniert?

00:42:40: Es ist was, was gut funktioniert hat in der Vergangenheit.

00:42:43: Insbesondere in dem Makramee-Bereich hatten wir noch vor zwei Jahren wirklich,

00:42:50: sicherlich jede Woche eine Anfrage von jemandem, der einen Workshop gehalten hat.

00:42:55: Zum Thema Makramee oder gehalten hat oder einen Workshop durchgeführt zum Thema Makamee,

00:42:59: wie knote ich mir meinen Wandbehang oder meine Blumenampel oder meinen, keine Ahnung,

00:43:04: Makamee-Schäder und die haben wir dann teilweise gesponsert im Sinne von wir

00:43:11: haben das Garn gesponsert dafür und vielleicht noch eine Karte mit einem Discord-Code

00:43:16: für den nächsten Einkauf dazugelegt.

00:43:18: Das hat okay funktioniert, würde ich mal sagen. Es hat auch in der Vergangenheit

00:43:23: ganz okay funktioniert, über unser auf Instagram-Follower zu gewinnen über das

00:43:29: Thema, ich sage mal, Mikro-Influencer in diesem Bereich.

00:43:32: Aber wie gesagt, wir sind aktuell in dem Social-Media-Thema.

00:43:36: Das machen wir so, ich sage mal, vorsichtig mit halber Kraft.

00:43:41: Weil wir uns versuchen, auf Dinge zu fokussieren, mit denen wir A,

00:43:45: unseren Kunden helfen und damit aber auch unseren Umsatz erzielen.

00:43:48: Das heißt, du möchtest jetzt vermehrt dann Sachen in eurem Magazin machen,

00:43:52: was die Leute lesen, was du wiederum im Newsletter benutzen kannst,

00:43:55: um Bestandskunden zu aktivieren.

00:43:57: Zum Beispiel. Ja, zum Beispiel.

00:44:00: Naja, verstehe. Also ich glaube, das ist ja auch ein Thema, wenn dir das Spaß

00:44:03: macht, dann bestellst du halt regelmäßiger.

00:44:05: Das ist ja jetzt nichts, was du nur einmal machst dann. So, wir haben,

00:44:08: wenn du, unsere Retention Rate liegt, glaube ich, bei irgendwas 38 Prozent oder

00:44:15: sowas, was ganz gut ist, würde ich mal sagen.

00:44:19: Das heißt, ohne dass wir aktuell irgendwas tun.

00:44:23: Ja, wir nutzen CRM, wir nutzen Klaviyo, aber wir haben jetzt nicht irgendwie

00:44:28: sowas wie… Loyalty-Programm?

00:44:31: Sowas haben wir nicht, auch wenn mich meine Kollegen immer nerven damit,

00:44:35: dass wir das doch mal machen sollten,

00:44:38: weil wir schreiben jetzt auch nicht nach dran, ey, kauf doch jetzt mal endlich

00:44:41: wieder oder irgendwie sowas, das macht man anders noch nicht und trotzdem ist

00:44:46: die Retention Rate aber einigermaßen hoch, würde ich jetzt sagen.

00:44:49: Das heißt, wenn man da was tut, könnte die sicher höher sein,

00:44:52: aber ich glaube, am meisten tut man etwas dafür, dass Kunden wieder bei einem

00:44:58: kaufen, wenn man einen guten Job hat, wenn man schnell versendet,

00:45:02: wenn man gute Produkte hat, wenn man einen guten Kunden-Service hat.

00:45:05: Das heißt, wenn man seine ganzen Hausaufgaben gemacht hat.

00:45:08: Und bevor man seine ganzen Hausaufgaben nicht gemacht hat, wenn man kein gutes

00:45:13: Kauferlebnis hatte, dann kann ich danach irgendwie fünf E-Mails hinterher schicken.

00:45:17: Die werden nicht geil konvertieren. Und deswegen konzentrieren wir uns aktuell

00:45:22: darauf, eher die Ladder hochzuhängen, unsere Hausaufgaben zu machen und diese

00:45:26: Themen richtig gut zu machen.

00:45:29: So, da haben wir auch noch Dinge zu tun. So, unser Retourenprozess ist noch

00:45:33: nicht so optimal, wie er jetzt sein könnte.

00:45:37: Aber ja, wir sind da, glaube ich, auf einem guten Weg. Und man muss ja auch

00:45:40: nicht der beste Shop der Welt sein, sondern man muss in der Regel nur besser seine Konkurrenz.

00:45:46: Okay. Welche Rolle spielen dann noch so das Thema Geschenke und Gutscheine bei euch?

00:45:50: Du meinst in Richtung... Geschenkgutscheine. Ja, Geschenkgutscheine werden schon verkauft.

00:45:55: Das ist klar. Du meinst, wenn man quasi Geld gegen Gutschein tauscht einfach.

00:46:01: Ich koche mir für 20 Euro und ein Geschenkgutteil. Das wird gut angenommen.

00:46:05: Da sieht man aber, wenn man guckt, wer kauft den, dass es häufig irgendwie Männer sind,

00:46:11: die dann für ihre Partnerin oder was, das weiß ich ja nicht für wen,

00:46:15: aber für eine handarbeitsverrückte Frau dann irgendwie Gutschein schenken.

00:46:21: Weil es ist ja kompliziert, wenn du nicht in einem Hobby bist.

00:46:24: Was schenkst du jemandem?

00:46:26: Woher willst du das wissen, wenn du da nicht im Thema wirklich bist?

00:46:31: Da kann man auf jeden Fall. Ja, verstehe.

00:46:33: Du hast jetzt schon das eigene Lager vorhin angesprochen. Da würde mich noch

00:46:36: kurz interessieren, wie du das dann im Sommer machst, wenn das weniger ausgelastet

00:46:41: ist. Also sharest ihr euch das noch mit jemandem?

00:46:43: Könntest du das noch machen, dass du noch irgendein Sommerprodukt mit reinnimmst?

00:46:47: Keine Ahnung, was das ist, um da eine gleichmäßige Auslastung zu haben?

00:46:51: Also wenn die Sommerprodukte einfallen, dann bin ich da dankbar für. Ja, nee.

00:46:56: Aber aktuell ist es so, dass wir, wir haben unser Lagerplatz eh aus den Nieten.

00:47:01: Das heißt, da können wir auch niemanden reinnehmen.

00:47:05: Wir haben zum Glück nicht das Problem, dass wir wie im Fashion-Bereich Waren

00:47:12: haben, die aus der Mode kommen.

00:47:14: Wenn ich jetzt sage, wenn ich dieses Jahr oder diese Saison ein bestimmtes Garn

00:47:21: nicht verkaufen habe, kann ich es in der nächsten Saison noch verkaufen.

00:47:24: Das ist in der Regel, sage ich mal, kein Problem. Und wenn ich aber auf der

00:47:28: anderen Seite im Fashion-Bereich, manche Sachen, die sind ja so Trendthemen,

00:47:33: da wird es dann schwer in der nächsten Saison.

00:47:36: Gute Formulierung. Wir haben keine Waren, die aus der Mode kommen,

00:47:39: aber mit unserem Produkt wird Mode gemacht. Ja, so verstehen wir uns auch.

00:47:46: Das versuchen wir nach außen ein bisschen auch zu tragen. Wir verstehen uns

00:47:50: eigentlich als ein Fashion-Shop. Ja, nur, dass die noch nicht fertig ist.

00:47:54: Und deswegen versuchen wir auch immer, Produkte ein bisschen nach vorne zu stellen.

00:47:59: Deswegen haben wir so viele Anleitungen, wo man dann auch zeigen kann, was daraus werden kann.

00:48:05: Weil so ein Knäuel, das drängt sich jetzt nicht gerade auf, auf der Produktseite.

00:48:11: Also, aber ganz anders ist es natürlich, wenn ich irgendwie einen fertigen Pullover

00:48:15: zeige oder eine Mütze zeige oder einen Schal zeige, dann denkt sich der Kunde

00:48:19: natürlich, oh, das hätte ich irgendwie auch gerne und dann geht es einfacher.

00:48:24: Ja, verstehe. Ja, interessant. Also, coole Sache.

00:48:28: Du hast es beim Tech-Stack schon ein bisschen angesprochen. Shopify,

00:48:31: das ist ja so eine Standardlösung dann mit Klaviyo zusammen.

00:48:34: Gibt es noch irgendwelche...

00:48:36: Dinge, die du da erwähnen kannst in eurem Technologie-Stack,

00:48:38: die jetzt besonders sind? Habt ihr ein ERP-Warenwirtschaftssystem?

00:48:42: Was nutzt ihr da? Da nutzt man ja auch TN.

00:48:45: Also bin ich jetzt so medium begeistert, aber das Thema ERP ist,

00:48:54: also ich habe viele Produkte getestet oder einige Produkte getestet,

00:48:59: viele würde ich jetzt nicht sagen, haben mir viele Dinge angeguckt und gerade

00:49:03: in dem Bereich, in dem wir uns bewegen,

00:49:07: so in dem Umsatzvolumen, ist es schwer.

00:49:11: Weil wir sind so an der Grenze, wo ich gerne irgendwie Features hätte,

00:49:15: die dann aber schon eigentlich in den Enterprise-Bereich gehen und gleichzeitig

00:49:20: kann ich und will ich das mir aber noch nicht leisten und deswegen ist es schwer.

00:49:25: JTL gibt uns viele Möglichkeiten, aber ich sage mal, bremst uns auch an eigenigen Stellen.

00:49:31: Gerade was die Synchronisation Richtung Shopify angeht und so,

00:49:35: das ist teilweise kompliziert. Ja, verstehe.

00:49:39: Gibt es so Use Cases, die ihr schon mit AI machen könnt? Kann ich so Strickmuster mit AI erstellen?

00:49:47: Theoretisch kann ChatGPT das. Also nicht nur theoretisch.

00:49:50: Wenn du ChatGPT fragst, stellen wir mal ein Strickmuster für ein Pullover,

00:49:53: so und so, dann macht es das.

00:49:56: Wir haben es aber noch nicht getestet, was da wirklich rauskommt am Ende.

00:49:59: Ob da wirklich was Sinnvolles bei rauskommt. Und theoretisch wäre das ein spannender Kiez.

00:50:06: Aber diese künstlichen Intelligenzen, die fantasieren ja manchmal auf und auf sich so Dinge zusammen.

00:50:14: Und wenn man mal versucht, sich ein Kochrezept erstellen zu lassen,

00:50:19: dann sind da auch manchmal schräge Sachen drin zum Beispiel.

00:50:23: Ja, das stimmt. Ja, und so von daher haben wir das dann probiert.

00:50:26: Okay. Du hast jetzt im Gespräch ein paar Sachen angesprochen,

00:50:31: wo ihr ein bisschen limitiert seid.

00:50:33: Teamgröße, Technologien. Du würdest gerne mehr Sachen ausprobieren und machen,

00:50:38: aber ihr seid komplett bootstrapped. Jetzt hast du dir schon mal überlegt,

00:50:43: da auch zu sagen, ich nehme jemanden mit rein. Ist das was?

00:50:48: Klopft da jemand bei euch an, vielleicht sogar von den Herstellern und sagt,

00:50:51: hey, ich will vielleicht doch mich zu einem Online-Geschäft entwickeln und das

00:50:55: möchte ich gern partnerschaftlich mit euch machen und in euch investieren.

00:50:59: Ist das was, was passiert und würdet ihr das machen?

00:51:03: Bootstrapped hat ja immer Vor- und Nachteile. Auf der einen Seite bist du komplett

00:51:07: frei in deinen Erscheinungen.

00:51:08: Wir sind niemandem Rechenschaft schuldig. und so weiter. Auf der anderen Seite

00:51:11: gibt ja keiner zwei Millionen in die Hand und sagt, hier bauen wir dein Marketing

00:51:15: aus und gib mal richtig Gas.

00:51:17: Ja. Bis dato hat noch keiner angeklopft. Und da wir E-Commerce-Unternehmen sind,

00:51:23: ist das, glaube ich, aktuell.

00:51:28: Vermutlich stehen wir auch nicht auf dem Zettel bei irgendwelchen Leuten.

00:51:34: Wenn jemand kommen würde, würde ich aber überlegen. Nein, ich will jetzt nicht

00:51:40: sagen, dass ich das machen würde.

00:51:41: Das hängt total vom Setting ab. Das hängt auch davon ab, bringt jemand Know-how

00:51:45: nochmal mit rein, was uns irgendwie weiterbringt.

00:51:48: Weil Geld ist ja irgendwie das eine.

00:51:50: Aber spannend ist ja, wenn wirklich jemand Expertise oder dir etwas Neues öffnen

00:51:56: kann, wo du nochmal ganz neu irgendwie Gas geben kannst.

00:52:01: Dann würde ich vermutlich eher überlegen, als wenn es nur um Geld geht.

00:52:06: Ist das eigentlich was? Also hast du so einen Makramee-Trend oder Stricken generell?

00:52:11: Das ist ja jetzt kein rein deutscher Trend.

00:52:14: Also seid ihr, versendet ihr gerade schon europaweit oder ist das nach Land

00:52:18: zu Land komplett unterschiedlich, wie sowas angenommen wird?

00:52:20: Also wir versenden europaweit, aber wir haben einen deutschen Job.

00:52:24: Das heißt, wir haben ab und an mal eine Bestellung aus Spanien oder Luxemburg

00:52:29: oder Frankreich oder was weiß ich was.

00:52:31: Aber das ist irgendwie homöopathisch, würde ich mal sagen.

00:52:34: Und wir versenden nach Österreich. Das klappt ganz gut.

00:52:39: Aber auch da ist es so, wir können dann natürlich die Qualität,

00:52:43: die gleiche Qualität erreichen, die wir in Deutschland haben.

00:52:48: In Deutschland sind beispielsweise Retouren kostenlos für den Kunden.

00:52:52: Das können wir in Österreich nicht leisten, weil DAL da 15 Euro oder was weiß

00:53:00: ich ausruft für eine Retour.

00:53:01: Retour ist ein Thema für dieses Jahr, was wir auf der Uhr haben,

00:53:04: was wir irgendwie anpacken wollen und da mit den Dienstleistern in Österreich

00:53:07: vielleicht zusammenarbeiten wollen.

00:53:08: Aber so, und das ist aber auch der Grund, weswegen wir in anderen Ländern da

00:53:15: noch nicht weiter sind. Wir müssen unseren Shop übersetzen.

00:53:18: Wir leben ja jetzt auch von, unter anderem von organischem Content,

00:53:23: der über unseren Blog kommt.

00:53:25: Das müsste irgendwie neu aufgesetzt werden. Du bräuchtest eigentlich,

00:53:28: wenn du das richtig machst, bräuchtest du vermutlich irgendwie so ein lokales

00:53:32: Team und in dem Scale sind wir einfach noch nicht.

00:53:35: Und dazu kommt, dass wir glauben, dass in Deutschland einfach noch so viel Potenzial

00:53:41: für uns ist, was wir noch nicht annähernd ausgeschöpft haben,

00:53:44: sodass es für uns aktuell keinen Sinn macht, da an der Stelle hinzuweisen.

00:53:50: Was kannst du da machen jetzt so als Bootstrapper mit dem Budget?

00:53:53: Kannst du ein Lieblingskern-Magazin rausbringen, wo du Content drin hast,

00:53:58: also wenn die Leute eh gern Sachen in die Hand nehmen, dann vielleicht auch

00:54:02: ein Magazin oder wie kommst du da, wie kriegst du den Markt noch mehr,

00:54:05: ja, ja, Print, klassisch, wenn du eh schon Artikel hast, die du online hast,

00:54:10: dann kann man ja sagen, komm, lass mal ein Magazin machen.

00:54:13: Ja, Konkurrenten von uns oder Marktbegleiter von uns machen das auch teilweise.

00:54:18: Das sind Marktbegleiter, die schon, ich sag mal, seit 50 Jahren irgendwie so

00:54:25: Wollgeschäfte haben und so groß im Business sind.

00:54:28: Ich sag mal, der Größte am Markt, der macht so einen Umsatz,

00:54:32: das ist bekannt von, ich sag mal, 300 Millionen. Da sieht man,

00:54:36: wie klein die Branche ist. Im Fashion-Bereich ist das viel größer.

00:54:39: Ich habe gesagt, wir sind bei siebeneinhalb. Da sieht man auch,

00:54:43: dass da noch ein bisschen Platz ist.

00:54:46: Und die verschicken wirklich noch so eine Art Katalog, so eine Mischung aus

00:54:52: Katalog und Inspiration.

00:54:53: Das, ich glaube, ehrlich gesagt, nicht so richtig an das Katalog-Geschäft. Da kommen wir nicht her.

00:55:00: Da sind wir nicht gut drin. Wir wollen das gerne gerne digital machen.

00:55:05: Unsere Chance sehe ich eher darin, weitere Marketingkanäle zu erschließen.

00:55:10: Kooperationen mit Bloggern vielleicht und weitere Sortimentsausbau.

00:55:17: Dann machen wir jetzt ein kleines Projekt, ein kleines für uns,

00:55:20: so ein mittleres Projekt mit einer kleinen Agentur, die uns nochmal helfen soll,

00:55:25: Usability und so weiter zu schärfen, zu verbessern, um da nochmal die Glatte höher zu legen,

00:55:31: unsere Conversion zu verbessern, wobei wir da, wir testen auch die ganze Zeit

00:55:35: AB und so, aber dass wir da nochmal einen Step vorangehen und die Leute besser

00:55:41: davon überzeugen, bei uns auch zu kaufen und uns kennenzulernen.

00:55:45: Vielleicht machen wir mal ein Loyalty-Programm. Was wir auf jeden Fall ausprobieren

00:55:49: wollen, ist Affiliate, wo wir dann auch Partner am Umsatz beteiligen.

00:55:56: Da gibt es viele...

00:55:59: Viele Strickblocks, viele Leute, die, ich meinte es ja, die so Anleitungen bauen

00:56:05: und so Anleitungen verkaufen.

00:56:08: Na, warum sollen die denn nicht sagen, frage ich mich, guck mal hier,

00:56:12: du kriegst auch noch die Wolle dazu bei Lieblingskern und die kriegen dann da

00:56:15: ihre Probi-Sonderwürfe.

00:56:17: Why not? Für mich das machen die bis jetzt nicht.

00:56:20: Für mich ist es eigentlich, ich habe mal lose das Gespräch mit ein,

00:56:24: zwei dieser Leute gesucht und da rennt man eigentlich auf eine Tür.

00:56:28: Und ich sag mal, lauter solche Themen können wir noch bespielen,

00:56:32: bevor wir Anfangskatalog anfangen. Okay, das war jetzt eine lange Antwort.

00:56:38: Wir kamen ja kurz vom Bootstrapping, jetzt hast du da schon ein bisschen was

00:56:42: dazu erzählt, was auch Vor- und Nachteile sind.

00:56:44: Hast du irgendwelche Momente mal gehabt, wo du gesagt hast, warum mache ich das überhaupt?

00:56:49: Aber für mich hört es sich jetzt gerade schon so an, als ging es die ganze Zeit

00:56:52: hoch und du hast eher viel zu viel Geschäft, als dass du dir überlegst,

00:56:56: warum du das eigentlich tust. Ich frage mich die ganze Zeit,

00:56:58: das frage ich mich total oft, warum ich das mache.

00:57:02: Weil ich komme aus einem sehr gut bezahlten Job und ich sage mal,

00:57:08: für mich persönlich finanziell hat sich das bis jetzt nicht gelohnt.

00:57:11: Ich verdiene weniger Geld als vorher.

00:57:15: Das lag natürlich zum einen daran, dass ich vorher sehr gut verdient habe und jetzt nicht mehr.

00:57:20: Aber das ist etwas, was ich natürlich auch mit mir selber irgendwo ausmachen

00:57:23: muss und vielleicht auch irgendwann anders wird, wenn wir weiter wachsen.

00:57:28: Aktuell ist es so, dass wir wirklich alles reinvestieren in die Firma,

00:57:33: in unser Wachstum und so weiter.

00:57:35: Der größere Punkt ist eher die Arbeitsbelastung.

00:57:39: Jeder, der selbstständig ist, weiß, dass man jetzt nicht um 16 Uhr Feierabend

00:57:46: macht und das Wochenende nicht immer Wochenende ist.

00:57:49: Das heißt, es gibt schon irgendwie 60, 70 Stunden Wochen und.

00:57:55: Und manchmal gibt es halt Momente, wo man sich dann fragt, wenn was schief geht

00:58:00: oder wenn was nicht so läuft, ach Mann, so eine Scheiße, warum mache ich das jetzt?

00:58:05: Gehe ich zurück in die IT-Beratung, verdiene ich doppelt so viel und habe weniger Arme.

00:58:10: Aber das vergeht eigentlich relativ schnell.

00:58:14: Glaubst du, du bist noch kompatibel jetzt nach vier Jahren eigenständig,

00:58:19: eigenverantwortlicher Arbeit, um wieder zurück in eine Festanstellung zu gehen,

00:58:22: wo dir jemand sagt, was du machen musst?

00:58:24: Also ich habe ja auch in meiner Festanstellung nachher zum Schluss eher im Management

00:58:30: gearbeitet und war, ja, ich hätte einen Chef über mir, also wie es immer so

00:58:36: ist in größeren Firmen, irgendwer ist immer chefiger.

00:58:38: Egal, wenn du jetzt nicht gerade der Gründer bist.

00:58:41: The bigger fish. Ja, so sieht es mal aus.

00:58:44: Aber trotzdem hatte ich relativ viele Freiheiten.

00:58:47: Also sowohl, wie ich die Dinge mache, wie ich meine Zeit einteile und so weiter.

00:58:54: Und von daher, wenn ich das gleiche normal hätte, wäre das jetzt kein großer,

00:58:59: vermutlich jetzt keine große Sache. Aber das steht auch gar nicht zur Debatte.

00:59:03: Es gibt nur, weil du gefragt hast, ob es nicht mehr solche Momente gibt.

00:59:08: Ja, klar, die Momente gibt es, wenn ich manchmal abends um 10 den Laptop ausmache

00:59:14: oder um 11 oder was weiß ich.

00:59:16: Und ja, es sieht immer so aus, als geht alles nach oben.

00:59:20: Das sieht man aber manchmal nicht, wenn man nicht von außen guckt.

00:59:23: Wenn man so dicht dran ist, je dichter man an so Dingen dran ist,

00:59:27: desto größer wirken die Probleme.

00:59:30: Ich sage mal dichter man an einem Problem dran ist. Und manchmal muss man sich

00:59:34: ein Stück weit zurücknehmen.

00:59:35: Und wenn man so einen Schritt zurücktritt und mal reflektiert,

00:59:39: okay, was hat man denn schon erreicht?

00:59:40: Und dann sieht man auch erst wieder, sag mal, das Bild und dass man auch was geschafft hat.

00:59:45: Manchmal hast du halt so Strampels an so Themen und denkst, oh,

00:59:49: das geht irgendwie nicht voran und ich wäre schon gern viel weiter und das klappt

00:59:52: irgendwie nicht. und das ist aber eigentlich nur so ein Mikro-Thema.

00:59:56: Wenn du das große Ganze betrachtest und das muss man manchmal machen,

00:59:59: dann ist auch wirklich alles gut gelaufen.

01:00:02: Und wenn man es öffentlich im Podcast reflektiert. Ja, so sieht es mal aus.

01:00:05: Ich kann es dir sagen, so in viereinhalb, fünf Jahren so etwas aufzubauen,

01:00:09: das finde ich schon mega cool einfach und ist jetzt ja auch nicht etwas, was jeder schafft.

01:00:13: Was mich jetzt natürlich noch interessiert, bist du jetzt glücklicher,

01:00:16: auch wenn du mehr arbeitest, weil es deine eigene Firma ist?

01:00:20: Kann man das in Worte fassen? Es ist, also es gibt, wie ich vorher gesagt habe,

01:00:25: es gibt solche und solche Tage.

01:00:27: An den allermeisten Tagen mache ich die Dinge gerne,

01:00:33: die ich mache und freue mich auch auf die Arbeit und klappe morgens irgendwie

01:00:37: immer noch engagiert das Notebook auf und habe was im Kopf, was ich irgendwie

01:00:43: ausprobieren will, wo ich mir denke,

01:00:45: okay, wenn wir jetzt das machen, dann bringt uns das voran und jetzt nur noch

01:00:49: das und das und das. und heute rede ich mal mit dem und dann kriegen wir irgendwie was hin.

01:00:53: Das würde ich schon sagen, dass es in 90% der Fälle so ist. Und das ist auch cool.

01:00:59: Und natürlich gibt es in 10% andere Tage, wo ich manchmal morgens eine E-Mail

01:01:03: lese und mir denke, ach, fuck, warum?

01:01:09: Aber das ist auch in einem normalen Job so. Das steht, ja.

01:01:13: Und ich war auch in meinen Angestelltenverhältnissen nie der Typ,

01:01:19: der so einen 9-to-5-Job gemacht hat. Das lag mir eigentlich nie.

01:01:25: Ich hatte immer Bock, irgendwie mehr zu machen und Dinge auszuprobieren und Dinge voranzutreiben.

01:01:32: Ja, da kann ich komplett mitfühlen.

01:01:34: Danke für die Insights, Mensch. Also was habt ihr jetzt mit Lieblingsgarn noch

01:01:40: für Ziele für dieses Jahr?

01:01:42: Wir sind letzt Jahr zumindest im Shop um 70 Prozent gewachsen.

01:01:45: Dieses Jahr wollen wir um 50 Prozent noch mal wachsen.

01:01:48: 70 Prozent ist halt auch, also allein um das noch mal zu reflektieren,

01:01:53: das schon eine Nummer, weil du bist ja jetzt schon nicht mehr klein von 100

01:01:57: auf 200.000 oder so, sondern 70% ist schon ein Wort.

01:02:02: Ja, wenn man das so sagt, dann ist das so.

01:02:06: Das stimmt, aber dieses Jahr haben wir uns auch noch mal ein bisschen was vorgenommen,

01:02:09: nicht ganz so ambitioniert.

01:02:11: Wir suchen aktuell auch noch vor allen Dingen jemanden, der bei uns das Marketing

01:02:15: aufs nächste Level hebt.

01:02:16: Ich meine ja, aktuell verantworte ich das, ich habe das aber vorgeschlagen,

01:02:19: nicht gelernt oder sowas. Und wir suchen da jemanden, der da Seniorität mitbringt.

01:02:26: Und Professionalität mitbringt.

01:02:28: Und dann glauben wir, dass wir da auch so ein bisschen die Themen aufs nächste

01:02:32: Level heben können und auch den entsprechenden Umsatz erzielen können,

01:02:36: den wir uns verfolgen haben.

01:02:37: Und das sieht auch jetzt, der Januar sah gut aus, Punktlandung, 51% zum Vorjahr.

01:02:44: Februar müsste auch ganz gut sein. Und dann kommen nachher leider die die Sommermonat,

01:02:49: die ich schon angesprochen habe.

01:02:53: Immer wenn es Frühling wird, schlagen zwei Herzen an mir.

01:02:57: Auf der einen Seite persönlich freue ich mich auch endlich für das Warme und

01:03:00: endlich für das Helle. Und auf der anderen Seite denke ich mir,

01:03:02: verdammt, jetzt denken wir um das.

01:03:05: Ja, verstehe. Also falls mir ein Sommerprodukt einfällt, würde ich mich melden. Sehr gerne.

01:03:10: Ich verlinke auf jeden Fall die Head of Marketing, heißt glaube ich die Stelle.

01:03:14: Was soll der oder diejenige mitbringen? Und wenn du das jetzt pitchen würdest?

01:03:46: Marketing sind wir jetzt fünf Leute, aber das heißt, das ist kein reines People-Management,

01:03:51: sondern da muss man auch die Arme hochkrempeln, da muss man auch mitarbeiten wollen.

01:03:55: Ja. Okay. Also, falls jemand Bock hat, einfach gerne melden und dann könnt ihr

01:04:00: den Zirko unterstützen und die Mandy und das ganze Team von Lieblingsgarn Mensch.

01:04:05: Wahnsinnige Geschichte, find's voll cool. Also ist es wirklich nichts,

01:04:10: wo man, ja, also 70 Prozent gewachsen, letztes Jahr find ich schon wirklich

01:04:14: echt abgefahren und Ja, ich hoffe, dass es für euch so weitergeht.

01:04:18: Ja, das hoffe ich auch. Und Michael, wenn man meine Freunde so fragt.

01:04:24: Keiner von denen hätte jemals gedacht, dass ich mal so eine Firma habe,

01:04:28: in der ich irgendwie so Handarbeitsprodukte verkaufe. Ich meine, ich komme aus der IT.

01:04:33: Ja, aber heute, ich würde sagen, ich kenne mich ganz gut aus.

01:04:36: Meine Kollegen wollen mich immer

01:04:37: zum Stricken überreden, aber da habe ich leider nicht die Geduld für.

01:04:42: Ah ja, komm, aber das ist doch noch guter. Das ist natürlich noch die letzte Frage jetzt.

01:04:46: Wann machst du das dann auch dieses Jahr? Nee, gar nicht.

01:04:49: Ich habe es schon ein paar Mal probiert. Nach zwei Minuten Fummelei werfe ich das in die Ecke.

01:04:54: Weil dieses Fummeln so Kirre macht. Den darf ich nicht die Geduld führen.

01:05:00: Okay, ich bin gespannt, Mensch. Ja, ich wünsche euch alles Gute für dieses Jahr

01:05:06: und echt eine coole Sache. Vielen Dank fürs Teilen der Story.

01:05:10: Dankeschön. Alles klar. Mach's gut. Vielen Dank. Tschüss. Ciao.

01:05:14: Ciao. Ja, und das war auch schon wieder Folge 61 von Happy Bootstrapping.

01:05:19: Hast du selber eine spannende Geschichte zu erzählen? Kennst jemand,

01:05:23: der auch ein erfolgreiches, gebootstrapptes Unternehmen aufgebaut hat oder auch Solo-Founder ist?

01:05:29: Dann schreib mir gerne oder empfiehle mir den Case gern weiter.

01:05:32: Alles gern per Mail an hallo.happy-bootstrapping.de. Ich freue mich auch immer

01:05:38: über Bewertungen, Kommentare, LinkedIn-Nachrichten.

01:05:42: Ja, Fax habe ich glaube keins, aber ihr werdet jetzt schon eine Möglichkeit

01:05:45: finden, mir zu schreiben. Vielen Dank dafür.

01:05:48: In der nächsten Folge habe ich mit dem Jonas Emde gesprochen.

01:05:51: Der Jonas ist Geschäftsführer der Agentur Mind2.

01:05:54: Das fand ich ganz spannend, denn die waren früher eine Product Company und haben

01:06:00: sich dafür entschieden, wieder Agentur zu sein. Das fand ich spannend.

01:06:03: Hören wir nächste Woche unbedingt rein. Eine schöne Woche. Bis dann. Ciao.

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