SaaS all-in-one Lösung für Planungsbüros | mit Benedikt Voigt von projo.berlin (#59)

Shownotes

Mein Name ist Andreas Lehr und in diesem Podcast interviewe ich wöchentlich wechselnde Unternehmer:innen zu Ihrer Geschichte.

In Folge 59 von Happy Bootstrapping habe ich mit Benedikt Voigt von projo.berlin gesprochen.

Nach einem Ausflug zur SAP und der intensiven Arbeit am VC finanzierten Start-up trecker.com wollte Benedikt etwas anderes machen. So entwickelte er aus seiner Leidenschaft zur Architektur Projo, eine SaaS All-in-one-Lösung speziell für größere Architektur- und Ingenieurbüros. Projo wurde 2016 gegründet, beschäftigt heute 11 Mitarbeitende und erwirtschaftet über 100.000 € MRR (Monthly Recurring Revenue).

Wir sprechen im Podcast über die Anfänge von Projo, die Herausforderungen und Erfolge beim Bootstrapping und wie Benedikt es geschafft hat, eine enge Beziehung zu seinen ersten Kunden aufzubauen.

Ansonsten haben wir gesprochen über:

  • die Gründungsgeschichte von Projo
  • die Zusammenarbeit mit den ersten Kunden vor Public Go-Live
  • Bootstrapping und dem Verzicht auf VC Money
  • Preismodell und Vorteile gegenüber klassischer Software
  • Technologiestack und "Vorbild" 37Signals
  • Einbindung der Community mit Usergroups und einer jährlichen Konferenz
  • Internationale Expansion und deren Herausforderungen

Und auch in dieser Folge habe ich wieder viel gelernt - ich fand es beeindruckend, wie konsequent Benedikt im Feedback Loop mit seinen ersten Beta-Kunden gearbeitet hat.

Schick mir gerne Fragen an Benedikt oder Feedback zur Folge per WhatsApp oder per E-Mail an hallo@happy-bootstrapping.de - viel Spaß mit der Folge!

Show-Notes

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Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu Folge 59 von Happy Bootstrapping.

00:00:05: In der heutigen Folge habe ich mit Benedikt Voigt von Projo Berlin gesprochen. Projo.Berlin.

00:00:12: Benedikt hat nach einem Ausflug zur SAP und der intensiven Arbeit an einem VC-finanzierten

00:00:18: Startup, Tracker.com, beschlossen etwas komplett anderes zu machen.

00:00:23: Und aus seiner Leidenschaft zur Architektur heraus hat er dann eine SaaS-All-in-One-Lösung

00:00:30: speziell für größere Architektur- und Ingenieurbüros entwickelt.

00:00:35: Und er hat das erstmal komplett alleine gemacht und mit drei Beta-Kunden zusammen,

00:00:39: fand ich super interessant, so zu machen, immer jede Woche Features delivered.

00:00:44: Heute hat Projo 11 Mitarbeitende und macht über 100.000 Euro MAA,

00:00:50: also Monthly Recurring Revenue.

00:00:52: Ja, und der Erfolg gibt ihm auf jeden Fall recht. Ich fand es auch interessant,

00:00:55: wie Projo mit der Community zusammenarbeitet, User Groups, Konferenzen und was sie alles machen.

00:01:01: Und auch ansonsten eine wirklich interessante Geschichte, die er da aufgebaut

00:01:05: hat, vor allem mit seinem SAP-Hintergrund dann so eine Art ERP für Architektur-

00:01:09: und Planungsbüros zu bauen. Ja, und bevor es jetzt direkt losgeht,

00:01:14: noch ein kurzer Hinweis.

00:01:15: Der Matthias und der Manuel von Titan, die waren in Folge 46 zu Gast.

00:01:20: Torwarthandschuhe, 12 Millionen Umsatz, spannendes Business und die beiden suchen

00:01:24: einen E-Commerce-Manager zur Unterstützung in ihrem Team, um ihre Shopify-Shops

00:01:30: auszubauen und zu internationalisieren.

00:01:33: Falls dich die Stelle interessiert, klick doch einfach auf den Link in den Shownotes

00:01:36: oder schau bei Titan vorbei.

00:01:38: So, und jetzt viel Spaß mit Folge 59 und mir und Benedikt.

00:01:43: Hallo Benedikt. Hallo Andi. Einen wunderschönen guten Abend und schön, dass du da bist.

00:01:49: Erzähl doch mal in deinen Worten, wer du bist und was du genau machst.

00:01:54: Ja, vielen Dank. Ich freue mich auch sehr, hier zu sein.

00:01:57: Ich bin der Benedikt. Ich bin der Gründer von Projo. und Projo ist eine kaufmännische

00:02:04: Software für größere Architektur- und Ingenieurbüros.

00:02:08: Und was kann ich mit Projo machen als Architekturbüro? Ja, es ist...

00:02:15: Eine All-in-One-Lösung, das heißt, da sind ganz viele Teilbereiche eines Büros

00:02:23: enthalten, von Angebotserstellung über Rechnungsstellung,

00:02:29: die ganze Personalverwaltung,

00:02:30: die Einsatzplanung eines Architektur- und Ingenieurbüros bis hin zur Liquiditätsplanung.

00:02:37: Das ist ja ganz schön umfangreich.

00:02:39: Ich habe irgendwo auch den Begriff ERP für Büros oder Planungsbüros gelesen.

00:02:44: Das finde ich ein spannender Begriff. Aber wir reden ja später noch genau über das Produkt.

00:02:48: Und wofür steht der Name? Projo, Projekt, Yolo, Projekt.

00:02:53: Was genau steckt hinter dem Namen? Genau sowas, Projekt Yo, Dojo.

00:02:59: Und dann korrespondiert der Schriftzug von ProYo natürlich noch schön mit dem

00:03:05: Logo, das man im Podcast natürlich jetzt nicht zeigen kann, aber sich mal anschauen kann.

00:03:10: Ich verlinke ja auf jeden Fall immer alles, von daher kann sich jeder gerne anschauen.

00:03:13: Und wie groß ist ProYo heute, das Team, das Produkt, wie viele Kunden habt ihr,

00:03:20: redest du über Zahlen? Ja, wir sind zwölf Personen.

00:03:23: Wir machen aktuell 100.000 wiederkehrenden Umsatz pro Monat, also 100k MAA.

00:03:31: Wachsen jährlich so 50 bis 100 Prozent weiterhin, aber langsam organisch.

00:03:36: Und das Besondere ist, wir haben bisher noch keinen Kunden verloren.

00:03:41: Verloren und obwohl sie monatlich kündigen können, es gibt tatsächlich ein paar

00:03:45: kleinere Büros, die aufgehört haben, aber die sind dann nicht zu einem Wettbewerber

00:03:49: gewechselt, sondern die haben gesagt,

00:03:52: nee, das ist aktuell zu viel und sie nutzen gar nicht alle Funktionen,

00:03:57: aber unser Durchschnittskunde hat so etwa 30 Mitarbeiter und alles bei uns über

00:04:05: 10 Mitarbeiter ist stabil und von denen hat noch gar keiner gekündigt.

00:04:09: Ja, und in Summe haben wir ja so 120 Kunden aktuell.

00:04:13: Wow. Und aktiv seid ihr aktuell nur auf dem deutschen Markt oder Österreich, Schweiz noch dazu?

00:04:19: Nee, aktuell nur auf dem deutschen Markt und perspektivisch,

00:04:22: ja, wollen wir ja gerne natürlich nach Österreich und die Schweiz und dann langfristig

00:04:27: auch international, international leer. Ja, international.

00:04:31: Okay, ich verstehe. Ja, wahnsinnig spannend und Hut ab. Das ist ja auch schon wirklich cool.

00:04:36: Wie bist du, bist du damals auf die Idee gekommen?

00:04:39: Hast du ein Architektur-Background, ein Planungs-Background?

00:04:43: Wie kam es zur Idee? Nee, ich habe mich schon immer für Architektur interessiert.

00:04:49: Ich habe schon immer ein Faible gehabt, immer schon Architekturführer gekauft,

00:04:52: wenn ich irgendwo anders gewohnt habe.

00:04:55: Aber ich bin ursprünglich reiner Informatiker und war dann acht Jahre bei SAP.

00:05:01: Dann habe ich auch etwas ganz Fachfremdes gegründet, und zwar eine Software

00:05:06: für landwirtschaftliche Betriebe.

00:05:08: Das mit einem Mitgründer, er und ich, wir hatten beide keine Ahnung von Landwirtschaft,

00:05:14: mussten uns also erst einarbeiten, haben also sehr kundennah gearbeitet,

00:05:19: weil wir halt keine Ahnung,

00:05:20: Ahnung hatten, brauchten ständig dieses Feedback und aus dieser Erfahrung heraus,

00:05:27: Trecker.com hieß das, die Software damals, vier Jahre habe ich das gemacht,

00:05:31: aus dieser Erfahrung heraus habe ich dann nach vier Jahren gesagt.

00:05:35: Ja, eigentlich kann man sich in jede Branche einarbeiten und dann wähle ich

00:05:39: doch einfach mal die Branche, die mir persönlich so am Herzen liegt,

00:05:42: nämlich die Architektur und auch die Architekten.

00:05:45: Ich habe es schon immer gemocht, mit Architekten irgendwie zusammen,

00:05:49: ja, also zumindest anfangs erstmal befreundet zu sein und dann auch gewünscht,

00:05:54: mal mit denen zusammenzuarbeiten.

00:05:55: Das heißt aber, du hast jetzt vorher keine Analyse gemacht, in welchem Bereich

00:05:59: könnte ich ein SaaS-Produkt starten oder wo ist das Thema noch unterrepräsentiert?

00:06:04: Ich meine, bei Landwirtschaft hätte ich jetzt heute auch vom Gefühl her gedacht,

00:06:08: da kann man heute noch was starten.

00:06:09: Von daher finde ich, das ist natürlich schon ein interessanter Spagat.

00:06:12: Also 2016 war es halt so, dass so gute B2B-SaaS-Lösungen ja überall unterrepräsentiert waren.

00:06:21: Das heißt, man konnte sich ja jede Marktnische raussuchen. Ist ja teilweise

00:06:25: auch heute noch so, dass ja die verschiedenen Nischen immer noch kein ordentliches SaaS-Produkt haben.

00:06:35: Und ja, ich habe eine ganz grobe Marktanalyse gemacht, aber wirklich nur ganz grob.

00:06:41: Ich hatte mir die Immobilienbranche tatsächlich angeschaut. Ich hatte auch in

00:06:44: der Landwirtschaft noch mal

00:06:45: ein bisschen mich auch umgeschaut und gleichzeitig bei den Architekten.

00:06:49: Und dann wurde ich quasi zur Architektur schon auch so hingezogen,

00:06:55: einfach vom Menschenschlag und aber auch, weil die auch klar signalisiert haben,

00:06:58: hier, da wird so eine Lösung benötigt.

00:07:02: Und dann habe ich gleich, ja, nach zwei, drei Monaten habe ich dann voll draufgesetzt.

00:07:06: Und das heißt, du hast 2016 damit angefangen, alleine? Genau,

00:07:10: das war nämlich mein Learning aus Trecker.com.

00:07:14: Trecker.com habe ich wirklich ganz klassisch mit einem Mitgründer,

00:07:17: er ist der Betriebswett gewesen, ich war der Techniker, gegründet dann nach

00:07:22: zwei Jahren auch Venture Capital und dann hat das leider nicht so geklappt.

00:07:27: Ich bin aus Trecker.com raus und habe gesagt, jetzt mache ich es ganz anders

00:07:31: und bin so einen ganz anderen Weg eingeschlagen.

00:07:34: Habe gesagt, ich möchte es alleine gründen und zwar so lange möchte ich auch

00:07:38: mit Pilotkunden iterieren, bis so ein Product Market Fit übererfüllt ist und

00:07:44: erst dann ganz langsam wachsen und auch kein Venture Capital aufnehmen.

00:07:49: So ist es bis heute, sieben Jahre nach der Gründung und mein Plan ist,

00:07:54: das auch noch 20 Jahre weiter so zu machen. Wow.

00:07:56: Aber das heißt, du hast am Anfang erstmal einen MVP gebaut oder ein bisschen

00:08:00: mehr sogar, wie du jetzt beschreibst, bevor du damit public gegangen bist.

00:08:04: Du hast zwei, drei, vier interne Kunden gehabt, die dir wohlgesonnen waren und

00:08:09: hast mit dem an den Produkt gefeilt und von deinem Ersparten gelebt? Genau. Genau.

00:08:14: Drei Pilotkunden am Anfang gefunden, die zwischen 15 und 50 Mitarbeiter hatten

00:08:20: und mit jedem dieser drei Pilotkunden hatte ich den Deal, dass sie mich einmal

00:08:26: pro Woche treffen müssen,

00:08:28: den einen also am Montag, den anderen am Dienstag, den anderen am Mittwoch und

00:08:31: mir einmal pro Woche Feedback geben.

00:08:34: Das waren halt dann die drei Geschäftsführer von diesen Büros und die müssen

00:08:37: so lange nicht zahlen, bis die Software bei denen richtig läuft.

00:08:41: Und ich ging anfangs davon aus, dass das so ein Jahr dauert.

00:08:45: Letztendlich hat es so zwei Jahre gedauert.

00:08:47: Und nach zwei Jahren lief die Software dann bei ihnen.

00:08:50: Alle ihre Mitarbeiter haben dann in Projo gearbeitet und schon einen starken Mehrwert rausgezogen.

00:08:57: Und dann bin ich erst nach und nach in die Öffentlichkeit gegangen.

00:09:00: Und die drei hast du gekannt, weil du wusstest, hey, da hat die SAP-Einführung

00:09:04: nicht geklappt von deinem vorherigen Job, oder? Wie war das?

00:09:08: Nee, die habe ich echt wirklich durch durch Klinken, Putzen, Coldcalling erreicht.

00:09:12: Ich habe so ungefähr 30 Büros angerufen und denen so meine Idee präsentiert

00:09:18: und dann haben sich dann drei darauf eingelassen.

00:09:21: Ja, ist ja auch cool, weil das ist ja auch schon ein bisschen so ein Vertrauens,

00:09:26: muss man ja ein Vertrauensverhältnis aufbauen, wenn du die jetzt nicht kennst.

00:09:29: Die geben da ihre Zahlen ein, ihre Financials und ja, da brauchen wir ja schon

00:09:35: ein gutes Vertrauensverhältnis. Cool.

00:09:37: Das waren vor allen Dingen so die ersten paar Wochen, die entscheidend waren.

00:09:41: Das war der Druck, den ich mir selber aufgebaut habe.

00:09:46: Ich wollte immer von einem Treffen zum nächsten innerhalb einer Woche alle Punkte

00:09:50: umsetzen, die sie mir genannt haben, damit sie wirklich sehen,

00:09:55: dass es Fortschritt gibt, dass es in die richtige Richtung geht.

00:09:59: Ich habe mir dann kaum Urlaub gegönnt, sondern wirklich pro Woche so 30 Punkte umgesetzt.

00:10:06: Pro Treffen haben sie mir zehn Punkte gegeben, das mal drei für drei Kunden

00:10:11: und das hieß 30 Punkte umsetzen. Ja, und dadurch konnte man aber auch ganz viel iterieren.

00:10:17: Man konnte halt ein Feature ausprobieren, was der eine Kunde gesagt hat.

00:10:22: Eine Woche später habe ich es gezeigt, dann hat es ein anderer Kunde ausprobiert,

00:10:25: der hat auch nochmal Feedback gegeben und dadurch konnte man halt ganz viele

00:10:30: Features ja so lange iterieren, bis wirklich es ja ganz intuitiv so den Nerv getroffen hat.

00:10:37: Du hast ja heute so kurzer Sneak Peek auf die Features einiges drin,

00:10:41: Arbeitszeiterfassung, Einsatzplanung, Steuerung von Subunternehmern,

00:10:46: was glaube ich ganz normal ist auf dem Bau, Angebote, Rechnung, Controlling.

00:10:50: Hast du dich da auf ein Thema konzentriert oder war den Beta-Kunden wichtig,

00:10:56: dass sie schon von Anfang an dieses breite Spektrum an Features haben?

00:11:01: Oder gab es da eine Nische, die ein besonderer Pain Point war und die die gelöst

00:11:05: haben wollten? Nee, es ging immer um die gesamte Bandbreite.

00:11:08: Das war von Anfang an klar.

00:11:10: Das war mir auch von trekker.com schon bekannt.

00:11:13: Wenn man so einen größeren Betrieb abbilden möchte mit der ganzen Komplexität,

00:11:20: dann muss man wirklich alle Bereiche abdecken.

00:11:24: Naja, da hast du ja aber am Anfang schon ein bisschen was zu tun gehabt.

00:11:29: Das war so, ja. Aber es hat halt wahnsinnig Spaß gemacht.

00:11:33: Letztendlich war das, also jetzt macht es natürlich auch wahnsinnig viel Spaß.

00:11:37: Jetzt erntet man quasi die Früchte.

00:11:39: Aber ich wusste schon damals, das war eigentlich die schönste Zeit.

00:11:43: Ich saß dann in der Staatsbüropolitik in Berlin, habe dort von morgens bis abends

00:11:48: quasi entwickelt entwickelt und habe mich immer quasi auf die Termine gefreut,

00:11:53: wieder stolz zum Kunden hingehen zu können und dann bin ich immer wieder betrübt

00:11:58: zurückgegangen, weil er wieder so viele Anmerkungen hatte,

00:12:01: aber dieser Fluss Woche für Woche immer zu sehen, wie es wächst und man an Erkenntnis

00:12:09: gewinnt und gar nicht nur, wie die Branche tickt, sondern auch,

00:12:16: welches Feature wie intuitiv umgesetzt sein muss. Die wissen das ja häufig auch nicht, die Kunden.

00:12:21: Und beim Wettbewerber will man sich ja auch nicht orientieren,

00:12:24: weil die alle recht sperrig waren.

00:12:27: Und deswegen war das eine ganz, ganz schöne Zeit.

00:12:31: Ich stelle mir das interessant vor, weil die haben ja wahrscheinlich irgendwelche

00:12:34: klassische Software bisher gehabt oder gar keine.

00:12:37: Je nachdem, da bist du ja so eine Änderungsrate gar nicht gewohnt.

00:12:40: Normalerweise kommt, keine Ahnung, alle drei, sechs Monate mal die Update-CD

00:12:44: wahrscheinlich, früher noch

00:12:46: oder ich weiß nicht genau, was so die Wettbewerber damals gemacht haben.

00:12:49: Wie stark waren die da überrascht von der Pace, die du alleine da auch noch

00:12:54: dahin gelegt hast? Ich glaube, die haben sich ziemlich schnell daran gewöhnt

00:12:57: und haben dann gedacht, ja, so macht man halt Software.

00:13:00: Ich weiß nicht, ob die das so hinterfragt haben. Naja, die kennen ja sonst den

00:13:04: klassischen Weg. Deswegen, das finde ich interessant.

00:13:07: Und dann hast du es die ersten zwei Jahre, wie du jetzt beschrieben hast,

00:13:10: das alles komplett alleine gemacht.

00:13:12: Genau, ich habe die ersten drei Jahre komplett alleine gemacht.

00:13:14: Nach zwei Jahren habe ich die ersten Einnahmen gehabt.

00:13:16: Dann, nach zwei Jahren, habe ich diese drei Pilotkunden das erste Mal überhaupt

00:13:20: zusammengebracht. Die kannten sich bis dahin immer nur durch Hörensagen von mir.

00:13:24: Dann habe ich die zusammengebracht und nach drei Jahren habe ich den ersten

00:13:29: Mitarbeiter eingestellt. Ich konnte ihn auch erst nur halb bezahlen und dann

00:13:35: hat er also erst mal auf Halbzeit gearbeitet und nach auf Vollzeit.

00:13:39: Und sobald ich immer jemanden einstellen konnte, habe ich jemanden eingestellt

00:13:44: und jetzt sind wir zwölf Leute.

00:13:46: Wahnsinn. Und finanziert hast du das über einen kleinen Obolus,

00:13:50: den du dann bei Tracker.com als Abschied mitgenommen hast? Ja, genau so war es.

00:13:57: Wir haben keinen großen Exit gemacht, sondern ich habe ein Jahresgehalt mitgenommen

00:14:04: und das habe ich ein bisschen gestreckt und so konnte ich die Anfangszeit finanzieren.

00:14:09: Da musst du aber auch schon ordentlich an dein Produkt glauben,

00:14:12: wenn du zwei Jahre jetzt so rein investierst und dann erst fängst du an zu chargen.

00:14:17: Heute sagt man ja eher, naja, du musst eigentlich ab der ersten Woche irgendwie

00:14:20: schauen, ob die Leute auch wirklich dafür bezahlen.

00:14:23: Da bist du ja schon all in gegangen dann sozusagen. Aber das war für mich auch

00:14:28: gar nichts Ungewöhnliches, weil ich ja mit tracker.com genau die Erfahrung gemacht hatte.

00:14:34: Ich wusste ja genau, wie solche Branchen dann ticken.

00:14:37: Ich wusste, wo meine Stärken sind, wo meine Schwächen sind und deswegen war

00:14:43: das gar nicht so ein Risiko.

00:14:44: Ein Freund, den ich dann in der Staatsbibliothek kennengelernt habe,

00:14:49: der dort seine Doktorarbeit geschrieben hat, der hat mich neulich auch Ähnliches gefragt.

00:14:54: War das nicht ein großes Risiko? Und da meinte ich, nee, du wüsstest doch auch

00:14:58: heute, wenn du nochmal eine Doktorarbeit schreiben müsstest,

00:15:01: wüsstest du doch auch, dass du die wieder wahrscheinlich in Summa Cum Laude schreiben würdest.

00:15:06: Und wenn man einmal das gemacht hat, dann traut man sich das zu,

00:15:10: nochmal ein zweites Mal zu machen. Oder ein drittes oder ein viertes,

00:15:13: je nachdem, was noch kommt.

00:15:14: Und es ist natürlich spannend, dass du die Kunden dann erst später,

00:15:19: du hättest ja auch nur einen haben können und dann von den anderen zwei imaginären

00:15:23: berichten, aber das ist ja eine witzige Sache.

00:15:25: Und dann hast du das von vornherein als GmbH gegründet gehabt?

00:15:30: Ja, relativ frisch dann, so nach zwei Jahren habe ich die GmbH gegründet,

00:15:36: als ich die ersten Einnahmen dann bekam.

00:15:37: Und die ersten Kunden, mit denen kamen dann die Weiterempfehlungen und dann

00:15:42: ging das Wachstum so los sozusagen? Genau, so ganz automatisch wuchs das nicht.

00:15:48: Ich musste tatsächlich selber dann noch Kaltakquise machen.

00:15:52: Das ist leider so. Ich als Produktverliebter, muss ich sagen,

00:15:59: wünsche mir natürlich immer, dass sich ein gutes Produkt selbst verkauft.

00:16:02: Die Realität ist aber leider nicht so.

00:16:04: Man muss immer so einen Interessenten doch pushen.

00:16:07: Und deswegen war ich dann am Anfang so ein bisschen immer hin und her gerissen

00:16:11: zwischen Sales machen und wieder entwickeln.

00:16:14: Und ja, mittlerweile haben wir uns da auch professionalisiert,

00:16:18: haben jetzt zwei Personen im Vertrieb, die sich darauf konzentrieren und ja, die machen das dann.

00:16:25: Hat dein SAP-Background beim Produktdesign eine große Rolle gespielt?

00:16:31: Hast du da früher auch Entwicklung gemacht oder eher in der Beratungsecke?

00:16:34: Ja, da war ich Berater und ich hatte bei SAP mich immer darüber beschwert,

00:16:40: dass ich kaum etwas gelernt habe.

00:16:41: Und im Nachhinein, muss ich sagen, habe ich wahnsinnig viel gelernt.

00:16:44: Dieses ganze Denken in Datenbanken und in Software und auch diese ganzen Buchhaltungsthemen,

00:16:53: das nimmt man schon alles so mit, ohne dass es einem so bewusst ist.

00:16:57: Also hat es schon auch einen Einfluss gehabt auf das Design.

00:17:02: Ich glaube, bei SAP kann man auch das Thema Standardisierung lernen und was

00:17:05: es wert sein kann, wenn man im Standard bleibt, auf jeden Fall.

00:17:09: Und auch, wie komplexe Firmen funktionieren, wie Arbeitsteiligkeit funktioniert.

00:17:15: Es muss halt alles so intuitiv eingebbar sein, dass auch eine andere Person

00:17:21: diese Daten irgendwie wieder herauslesen kann.

00:17:25: Ja, und die Daten greifen ineinander. Und ich glaube, wenn du dann so ein Produkt

00:17:29: baust, so eine All-in-One-Lösung,

00:17:31: ist es schon cool, wenn das alles in sich greift und man auch mit den Daten,

00:17:35: die man hier irgendwo eingibt bei den Rechnungen oder Subunternehmen,

00:17:39: wenn du die eben in der Liquiditätsplanung dann auch wieder siehst und das alles

00:17:43: eben in Harmonie ist, glaube ich, sagt man dann so schön.

00:17:46: Okay, und ihr habt euren Sitz in Berlin, du lebst in Berlin und das Team arbeitet

00:17:51: on-site oder remote? Beides.

00:17:54: Also wir haben tatsächlich ein paar Leute, die remote in Deutschland arbeiten

00:17:58: und die meisten sind aber in Berlin und kommen mehr oder weniger regelmäßig ins Büro.

00:18:06: Also wir machen da jetzt keinen Druck, aber wir haben eigentlich ein sehr schönes

00:18:11: Büro am Rosenthaler Platz in Mitte.

00:18:14: Okay. Und ist es dann von einem der Architekten dann designed worden, die du als Kunde hast?

00:18:20: Ja, von einem Möchtegern-Architekten. Ja, von mir. Ja, okay.

00:18:26: Ja, spannend. Ja, okay. Ja, echt eine coole Geschichte.

00:18:31: Und du bist aber jetzt immer noch der alleinige Gründer. Du hast,

00:18:35: die Mitarbeitenden sind alle Angestellte oder hast du da mittlerweile dir noch

00:18:39: jemanden an Bord geholt, der dich mit unterstützt?

00:18:40: Nee, ich bin noch der alleinige Gründer. Aber was ganz Tolles ist passiert.

00:18:45: Und zwar der Geschäftsführer von einem meiner drei Pilotkunden.

00:18:49: Dem hat das immer so viel Spaß gemacht, dass er sein eigenes Architekturbüro

00:18:54: verlassen hat und jetzt Mitgeschäftsführer ist bei Projo.

00:18:59: Und das ist für mich eine ganz große Freude, weil wir beide ticken auch relativ

00:19:06: ähnlich und er hat aber wirklich Ahnung von der Branche.

00:19:12: Ich muss mir das ja immer nur erfragen und ich glaube, wir ergänzen uns da sehr, sehr gut.

00:19:18: Und er ist von sich aus zu dir und hat gesagt, hey Benedikt, wie sieht es aus?

00:19:23: Ich hätte Lust, da rüber zu kommen. Oder hast du an ihm gebohrt?

00:19:26: Ja, ich habe schon gebohrt, aber ich glaube, er hatte auch selber Interesse

00:19:29: daran und hat auch gesehen, diese Langzeitperspektive, die ich ihm da so geboten habe,

00:19:34: dass das Ganze dann eigentlich international wird und dass das auch relativ

00:19:43: sicher ist, dass da auch gar nicht mehr so eine große Unsicherheit da ist.

00:19:47: Das hat er dann auch gesehen natürlich über die Jahre.

00:19:50: Und hat er sein Architekturbüro dann verkauft oder gibt es das noch und er ist dort nur passiv?

00:19:57: Genau, er ist da noch Gesellschafter, aber ansonsten nicht mehr aktiv in der Geschäftsführung.

00:20:03: Okay, wie viele so Architekturbüros oder Ingenieursbüros in der Größenordnung?

00:20:09: Du hast ja gesagt, glaube ich, so wenn ich jetzt alleine bin als Architekt oder

00:20:12: zu zweit, dann brauche ich die Software vielleicht nicht unbedingt.

00:20:15: Aber wie viele in der Größenordnung gibt es denn in Deutschland?

00:20:19: Kann man das ungefähr sagen?

00:20:21: Jetzt rechnen wir immer mit 5000, die über 10, 20 Mitarbeiter sind.

00:20:27: Okay, da hast du ja schon auch in Deutschland noch ordentlich Luft nach oben.

00:20:33: Gibt es noch andere moderne SaaS-Software dann für euch als Mitbewerber?

00:20:38: Oder ist es dann eher noch so herkömmliche Software, sage ich jetzt mal?

00:20:42: Also es gibt so zehn Wettbewerber, die sind nahezu fast alle so herkömmliche

00:20:48: On-Premise-Lösungen und die über die Jahre immer so ein bisschen über die Cloud

00:20:53: gelästert haben und mittlerweile doch auch mitbekommen,

00:20:58: dass sie in die Cloud wechseln sollten und so versuchen sie es seit ein paar Jahren.

00:21:04: Jetzt kommt aber noch hinzu, dass diese die meisten Wettbewerber auch aufgekauft wurden.

00:21:11: Das waren alles Gründungen so aus den 90er Jahren, wo der Gründer jetzt kurz

00:21:16: vor der Rente ist und jetzt noch schnell verkaufen möchte, bevor er sich diesen

00:21:21: Wettbewerb mit der Cloud antut.

00:21:23: Und deswegen haben wir jetzt diese überraschende Situation, dass wir eigentlich

00:21:30: ein recht gutes gutes SaaS-Produkt haben

00:21:32: und unsere Wettbewerber gerade so stillstehen? Ja, ich glaube das auch.

00:21:37: Also stillstehen ist wahrscheinlich schwierig, weil du musst ja auch regelmäßig

00:21:40: aktualisieren an deiner bestehenden Software, weil du hast rechtliche Geschichten,

00:21:45: die sich ändern oder irgendwelche anderen Sachen.

00:21:47: Von daher stelle ich mir das schwierig vor, wenn du jetzt Legacy-Anbieter bist,

00:21:52: sage ich mal, und du möchtest parallel was Neues entwickeln und musst es hier

00:21:57: aber weiter betreiben für die Kunden, die es bezahlen.

00:22:00: Das ist ja, glaube ich, deutlich einfacher, das auf der grünen Wiese neu zu machen, oder?

00:22:05: Also ich glaube nicht, dass diese Wettbewerber die Software neu schreiben,

00:22:09: sondern die versuchen so Hybridlösungen zu machen, dass sie dann so Code irgendwie

00:22:13: auf dem Server laufen lassen, also ihren On-Premise-Code auf dem Server laufen lassen.

00:22:19: Und da kennst du dich an, die wahrscheinlich besser aussehen als ich.

00:22:22: Hört sich nicht an, als könnte das gut funktionieren, auf jeden Fall.

00:22:25: Wenn sie das so machen, okay. Ja, Mensch, lass mal ein bisschen ins Produkt dann einsteigen.

00:22:31: Wenn ich jetzt ein Architektur- oder Planungsbüro bin, Was sind denn die Module,

00:22:37: die die so benutzen und was finden die besonders cool an eurer Lösung?

00:22:42: Ja, ich glaube, das Coole ist, wie intuitiv es einfach aufgebaut ist.

00:22:47: Wir haben so ein paar Grundprinzipien, die eigentlich jede Software haben sollte.

00:22:51: So drill down, also eine Zahl, eine verdichtete Zahl, die man sich erklären

00:22:57: lassen möchte, muss man halt draufklicken und dann kommt man tiefer,

00:23:00: kommt man auf die Erklärung dieser Zahl.

00:23:03: Oder wie reduziert eine Seite aussieht, dass also der Standardfall ganz simpel

00:23:10: sein muss und dann kann man sich Komplexität hinzubuchen.

00:23:13: Wenn du jetzt rein auf die Features gehst, da kann ich gerne ein bisschen auflisten.

00:23:18: Also so ein Architekturbüro stellt ja erstmal ein Angebot.

00:23:22: In Deutschland wird noch viel nach der Honorarordnung für die Architekten und

00:23:27: Ingenieure angeboten, also nach der HOAI. Wir haben also dann so einen HWAI-Rechner.

00:23:33: Wenn man dann komplexe Generalplaner-Projekte anlegt, können das manchmal auch 10.

00:23:39: HRI-Rechner sein, wo sich so ein Angebot dann auf 10, 20 Seiten darüber erstreckt

00:23:46: und wenn man daraus dann ein Projekt generiert und die Mitarbeiter einplant,

00:23:53: dann plant man das häufig schon so für die nächsten 5 Jahre, manchmal 6, 7 Jahre ein.

00:23:59: Daraus generiert sich alleine durch diese Einplanung, wie lange solche Leistungen

00:24:04: dann gehen, generiert sich ein Zahlplan, der dann in der Liquiditätsplanung verwendet wird.

00:24:09: Das heißt, wir haben eine hohe Integration von allen Funktionen.

00:24:13: In der Liquiditätsplanung sieht man also, wann welche Einnahme zu erwarten ist,

00:24:19: wann welche Ausgabe kommen wird.

00:24:21: Und ja, dann haben wir ein Controlling, welches die Mitarbeiter im Architekturbüro

00:24:28: müssen also täglich ihre Arbeitszeiten erfassen auf die Projekte.

00:24:31: Damit sind ja alles Festpreisprojekte und das heißt ein Controlling muss dann

00:24:39: herausfinden, dass die Mitarbeiter nicht zu viel, nicht zu lange dran arbeiten.

00:24:46: So, ein anderes tolles Feature, was auch so ganz inkrementell erst entstanden

00:24:51: ist, ist zum Beispiel, bei uns wurde mal gewünscht, dass man die BWA,

00:24:57: die man eigentlich aus der Finanzbuchhaltung zugeschickt bekommt von seinem

00:25:01: Steuerberater, dass man die bei uns hochladen kann.

00:25:04: Und zwar wollte der Geschäftsführer einfach, dass er immer nur Projo öffnet.

00:25:08: Und dort quasi alle Informationen findet statt, dass er irgendwo nochmal suchen muss,

00:25:12: wo wurde jetzt die BWA abgelegt und okay, dann haben wir angeboten,

00:25:18: die BWA bei uns hochzuladen und dann gab es daraus den Wunsch,

00:25:23: oh, man könnte ja auch die BWA auslesen.

00:25:25: Und dann ist dieses Feature immer weiter gewachsen, sodass man heute die Gemeinkosten

00:25:32: aus der BWA herausliest und auf dieser Basis, dieser Kategorien,

00:25:37: die Liquiditätsplanung macht.

00:25:40: Dann steht zum Beispiel in der BWA ein Posten für Miete drin und dann gibt es

00:25:44: dann halt so eine Zeile für Miete und dann kann man sagen, oh,

00:25:48: nächsten Monat wird die Miete steigen und das passt genau für die eigene BWA. Ja, gut ab.

00:25:54: Und kann ich dann, wenn ich jetzt ein Architekturbüro bin, auch meine Standardprodukte,

00:25:59: die ich so verwende, hinterlegen für ein Angebot?

00:26:02: Oder habt ihr dort schon auch eine vorgefertigte Leistung hinterlegt,

00:26:07: die man dann so braucht? Du hast ja HOAI angesprochen.

00:26:10: Da gibt es ja dann, glaube ich, auch so geregelte Begriffe. Hinterlege ich dann

00:26:14: da meine Sätze dafür, dass ich dann so einen Materialrechner dann habe?

00:26:19: Ja, ein Materialrechner ist jetzt bei uns nicht hinterlegt.

00:26:23: Das wurde noch nie gewünscht.

00:26:27: Kann ich jetzt auch gar nichts dazu sagen, wie und wo die Architekten das eigentlich

00:26:32: machen, weil das hat ja auch weniger damit zu tun, wie die Architekten intern

00:26:38: arbeiten. Nee, bin ich jetzt, weiß ich nicht.

00:26:41: Wir haben zu den Anforderungen, was wir haben, ist so ein Feature-Request-Tool.

00:26:47: Haben wir ein externes eingespannt, Kenny heißt das.

00:26:50: Und da können quasi unsere Nutzer Feedback geben, welche Features sie wünschen

00:26:56: und andere Nutzer können das sehen und hochvoten.

00:26:59: Und das Tolle ist halt, dass das halt nicht nur unsere Ansprechpartner machen,

00:27:03: sondern wirklich der ganz normale Architekt, der ganz normale Buchhalter,

00:27:08: der sagt, ich muss jedes Mal diesen Umweg machen, könnt ihr das nicht so und so verbessern?

00:27:14: Und das ist super hilfreich für uns, ständig dieses ganz kleine Feedback zu

00:27:18: bekommen und das dann schnell umsetzen zu können. Wie lange braucht die dann?

00:27:24: In einer Woche kriegst du es aber wahrscheinlich nicht mehr hin,

00:27:26: so wie früher. Wenn jetzt dort ein neuer Feature-Request auftaucht,

00:27:29: dann musst du ja wahrscheinlich den schon jetzt ein bisschen einplanen und dann

00:27:32: den verfeinern, Feedback holen und so weiter.

00:27:35: Ja, genau. Also wir haben jetzt

00:27:38: bei uns ja auch im Team so Prozesse und so Reviews von den Änderungen.

00:27:46: Und das kann aber trotzdem schon schnell gehen. Okay.

00:27:50: Entwicklst du auch selber noch mit? Ich entwickle auch noch selber mit,

00:27:54: aber ich versuche viel Zeit zu investieren in so Abbau von technischen Schulden,

00:28:02: versuche Sachen eher intuitiver zu machen.

00:28:07: Nicht nur von der Oberfläche, sondern auch vom Code, sodass halt die anderen

00:28:11: Entwickler das einfacher aufgreifen können und auch zukünftige Entwickler da

00:28:16: relativ schnell reinkommen können.

00:28:17: Okay, verstehe. Und über den Preis haben wir jetzt noch gar nicht gesprochen.

00:28:22: Wenn ich jetzt so ein zehnköpfiges Architekturbüro bin, kriege ich immer alle

00:28:26: Module dazu, suche ich mir die raus, bezahle ich nur nach den Seeds,

00:28:30: die ich benötige? Genau, man bezahlt nur nach den Seeds und ganz simples Preismodell.

00:28:37: Wir haben eine monatliche Grundgebühr von 190 Euro.

00:28:40: Die haben wir dafür eingeführt, weil wir die ganz kleinen Büros,

00:28:44: die Ein-Zwei-Mann-Büros eigentlich gar nicht so bei uns haben wollen,

00:28:48: weil sie andere Features benötigen.

00:28:52: Wir wollen uns bewusst an diese großen Büros wenden, die ganz andere Features nachfragen.

00:28:57: Und wir wollten das halt nicht vermischen. Das war mit so einem Learning,

00:29:01: was ich aus tracker.com mitgenommen hatte, wo wir eigentlich die ganze Bandbreite

00:29:06: von landwirtschaftlichen Betrieben angesprochen haben.

00:29:09: Und das war nicht gut. Besser wäre es gewesen, so eine ganz spitze Nische zu haben.

00:29:13: Das haben wir jetzt bei Projo gleich am Anfang so festgesetzt mit der Preispolitik.

00:29:17: So, und neben den 190 Euro Grundgebühr, gibt es dann 40 Euro pro Nutzer.

00:29:24: Und zwar unabhängig davon, welche Rolle der Nutzer hat.

00:29:28: Und wir haben auch keine Pakete, keine Module, sondern das ist ein ganz einfacher, simpler Preis.

00:29:34: Und sind dann immer alle Mitarbeiter von einem Architekturbüro auch pro Jahr

00:29:38: Nutzer? Du hast vorhin mal Buchhalter angesprochen, Controller.

00:29:42: Also nutzen es dann immer gleich alle? Es nutzen nahezu alle,

00:29:46: aber alle werden fakturiert.

00:29:47: Also ein Büro mit 30 Mitarbeitern, das kostet dann die 30 mal 40,

00:29:56: 1200 plus 190 Grundgebühr, sind dann 1390, 1400 Euro etwa. Und,

00:30:03: Da kann es schon mal sein, dass drei, vier Leute nicht Projo nutzen.

00:30:09: Häufig gibt es so zwei, drei Geschäftsführer. Einer, der sich eher um alle internen

00:30:14: Prozesse kümmert und einer, der so nach draußen geht.

00:30:17: Und der, der nach draußen geht, der schaut sich nicht immer Projo an.

00:30:22: Und der Innenminister hingegen, der schaut da immer sehr genau rein. Ja, verstehe. Okay.

00:30:27: Ist ja echt interessant. Dann ist es ja schon auch Kosten, die da für so ein Büro zusammenkommen.

00:30:33: Wahrscheinlich wird die andere Software, die du vorhin angesprochen hast,

00:30:37: die wird wahrscheinlich auch nicht billiger sein, die herkömmliche.

00:30:39: Ja, die ist glaube ich ein Tick günstiger, aber unser Anspruch war von Anfang

00:30:43: an, deutlich besser zu sein als die Wettbewerber.

00:30:47: Mein Ziel war immer so dieses zehnmal so gut und selbst wenn der Kunde dann

00:30:53: sich entschieden hat, Projo einzuführen, dass er danach noch positiv überrascht wird.

00:30:58: Also das ist irgendwie so ein Anliegen von mir gewesen, ihm nicht zu viel zu

00:31:05: verkaufen und dann nachher ist er ein bisschen enttäuscht, sondern eher ihn

00:31:08: noch positiv zu überraschen.

00:31:10: Wenn du jetzt jemanden hast, der von der vorherigen Software kommt,

00:31:13: kann der seine Daten auch importieren lassen, dass er nicht alles wieder von Hand anlegen muss?

00:31:19: Gibt es da so Migration? Ja, genau. Das ist möglich.

00:31:23: Typischerweise laden die dann einfach ihre Datenbank hoch. Die Datenbank von

00:31:27: diesen Alt-System- und Premise-Lösungen laden sie bei uns hoch und wir haben

00:31:32: dann so Standardregeln von diesen zehn Wettbewerbern,

00:31:36: wie man diese Daten dann bei uns im Projo quasi einspielen kann und wir kümmern uns dann darum.

00:31:42: Da hast du dann die Stammdaten und sowas importiert dann?

00:31:45: Die Stammdaten und vor allem die Arbeitszeiten.

00:31:48: Wenn das Büro 30 Jahre quasi Controlling-Daten gesammelt hat,

00:31:54: dann wollen sie natürlich noch viel mitnehmen, um zu wissen,

00:31:59: welche Projekte sich wie gut rechnen.

00:32:02: Ah, da importierst du dann die 30 Jahre historische Daten? Nee.

00:32:06: Ja, so ist es. Mit Arbeitszeiten und allem Grund dann? Ja.

00:32:10: Okay, das ist ja der Wahnsinn. Damit du als Controller hergehen kannst und kannst

00:32:14: über die 30 Jahre Projekte vergleichen dann. Ja, zum Beispiel.

00:32:19: Weil es ja auch interessant ist,

00:32:22: zum Beispiel, wenn man einen Dachausbau macht, der ist dann,

00:32:26: und man hat den letzten vor fünf Jahren gemacht, dann will man ja nochmal schauen,

00:32:29: wie eigentlich so die Auslastungswellen waren zum Beispiel.

00:32:36: Damit man dann besser planen kann.

00:32:38: Ja, spannend, okay. Und hast du auch, also ich bin hier gerade parallel auf

00:32:43: der Webseite, aber eine App oder sowas gibt es dazu nicht jetzt für den,

00:32:46: der dann vor Ort ist und die Bauleitung macht, um zu prüfen,

00:32:49: kann der das am Handy oder iPad genauso mitnutzen?

00:32:52: Ist das so mobil optimiert oder gibt es eine spezielle App? App?

00:32:55: Ne, eine App gibt es nicht. Das ist responsive und auch auf der Baustelle wird

00:33:00: es einem eh nicht viel bringen, außer um seine Arbeitszeiten zu erfassen.

00:33:03: Also unser Produkt ist eher wirklich für das Interne eines Büros gebracht.

00:33:09: Das ist die Nische, auf die du dich konzentrierst und die ist groß genug,

00:33:13: wie ich so höre. Ja, echter Wahnsinn.

00:33:16: Und dann hast du jetzt wahrscheinlich noch mit der Arbeitszeiterfassungsrichtlinie.

00:33:20: Da sowieso kommt nochmal ein ganz anderer Faktor mit rein.

00:33:24: Ja, die Die komplizierten Regeln in Deutschland, die machen es natürlich schwer,

00:33:30: aber umgekehrt helfen die auch, eine hohe Hürde zu setzen, für andere Büros da reinzukommen.

00:33:37: Es gibt ja zum Beispiel einfach wenig, es gibt einfach keine Startups,

00:33:41: die in so eine Branche gehen, weil einfach die Hürden auch so hoch sind.

00:33:46: Wegen den rechtlichen Geschichten oder weil die Prozesse so langsam sind teilweise?

00:33:51: Oder was ist da die Hürde?

00:33:54: Ja, weil es einfach sehr komplex ist, nicht nur die Bauprozesse,

00:33:59: HAI, sondern auch die ganzen Personalverwaltungsthemen.

00:34:03: Man sieht ja auch, dass so ein Personio oder HR Works,

00:34:08: die konzentrieren sich ja auch sehr auf den Dachraum, weil sie das halt, oder ein Dativ,

00:34:15: die können halt hier die hochkomplexen Ansprüche, die hier herrschen,

00:34:22: können sie halt gut umsetzen.

00:34:23: Und umgekehrt ist es dann schwierig, für Außenstehende auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen.

00:34:29: Aber so Richtlinien für den Bau und sowas gibt es doch in jedem Land,

00:34:33: nur sind die halt unterschiedlich. Wahrscheinlich hast du jetzt die Schwierigkeiten,

00:34:35: wenn du in ein anderes Land möchtest. Ja, genau.

00:34:39: Also ich gehe aber trotzdem davon aus, dass es einfacher ist,

00:34:43: quasi jetzt in ein anderes Land zu gehen, als ein Startup aus diesem anderen

00:34:48: Land nach Deutschland zu kommen.

00:34:51: Da kenne ich mich nicht aus, deswegen interessant, okay, ist das bei uns so kompliziert?

00:34:55: Ja, hat man doch schon mal gehört, oder? Ja, ja, ja, hier und da natürlich schon

00:34:59: Man hört immer nur von den Verzögerungen aber das kann dann nicht an eurer Software

00:35:02: liegen die es bei größeren Projekten gibt Ja, okay,

00:35:06: ja und sind deine ersten drei Kunden, die du vorhin angesprochen hast,

00:35:10: sind die heute auch noch da? Und noch Kunde?

00:35:12: Klar, ich meine, der eine ist ja jetzt Geschäftsführer, Herr Pollo,

00:35:16: Klar, die sind noch Kunde und ich freue mich mich auch schon sehr auf,

00:35:20: puh, in drei Jahren haben wir Zehnjähriges und da ist mal so mein Wunsch,

00:35:26: dass wir dann mal alle auf der Bühne sind.

00:35:28: Wir machen ja jetzt einmal pro Jahr eine Konferenz, wo wir so die,

00:35:33: Controller und Geschäftsführer und Personaler von den großen Planungsbüros in

00:35:38: Berlin zusammenbringen, also nicht nur von unseren Kunden, sondern auch so die Branche,

00:35:43: und da stelle ich mir so vor, in drei Jahren, dann machen wir mal eine Nostalgie-Runde

00:35:48: und erzählen so ein bisschen von den Anfängen.

00:35:51: Jetzt hast du eine schöne Überleitung zum Thema Marketing gemacht.

00:35:53: Das war natürlich auch der erste Punkt, den ich mir aufgeschrieben habe,

00:35:56: die eigene Konferenz, der Summer Summit heißt es, ne? Ja.

00:36:01: Wie viele kommen denn da? Wie groß kann ich mir das vorstellen? Wie groß ist das?

00:36:06: Ja, letztes Jahr waren 150 da, davor im Jahr waren es 75 und davor ist es ausgefallen

00:36:14: wegen Corona und ich gehe davon aus, dass es jetzt so ein bisschen,

00:36:17: Dieses Jahr werden es wahrscheinlich so 200 Personen werden.

00:36:20: Und warum wir das machen, ich würde sagen, das hat auch ein bisschen was so

00:36:25: mit unseren Werten zu tun.

00:36:27: Wir mögen diesen Kundenkontakt einfach sehr stark. Das ist die DNA,

00:36:32: die von Anfang an bei Projo da war.

00:36:35: Dieses sehr enge mit den Kunden und den Austausch auch zwischen den Kunden zu fördern.

00:36:40: Und ja, diese DNA, die leben wir einfach auf dieser Konferenz.

00:36:46: Und das ist dann für die kostenlos? Müssen die Kunde sein?

00:36:49: Kommen da auch Interessenten? Ist das ein exklusiver Event nur für eure Kunden?

00:36:54: Es ist schon sehr exklusiv. Man muss sich bewerben.

00:36:58: Und es ist dieses Jahr tatsächlich noch kostenlos.

00:37:01: Wir haben hin und her überlegt, ob wir dieses Mal schon Eintritt nehmen.

00:37:06: Aber dieses Jahr darf es noch kostenlos sein. Ab nächstes Jahr soll es dann

00:37:10: ein bisschen Eintritt sein.

00:37:11: Aber ich gehe davon aus, dass es immer ein Zuschussgeschäft von uns wird,

00:37:17: dass wir immer das bezuschussen werden,

00:37:21: aber es auch nicht sponsern lassen wollen von anderen Anbietern,

00:37:27: sondern dass das schon so unsere Veranstaltung bleibt.

00:37:30: Spannend. Und dann macht ihr dort Vorträge, du hast externe Speaker.

00:37:33: Ist das ein Tages-Event? Ja, eigentlich nur einen Halbtag, sondern nur den Nachmittag.

00:37:39: Und es gibt kleine Vorträge und was ich auch sehr spannend finde, Breakout-Sessions.

00:37:46: Das, was man so von Zoom kennt, dass man dann aufgeteilt wird in kleinen Gruppen.

00:37:51: Und das machen wir dann auch auf dieser Veranstaltung. Ganz am Anfang machen

00:37:56: wir erstmal einen Icebreaker,

00:37:57: dass jeder muss sich einen schnappen, mit dem er noch gar nicht geredet hat

00:38:01: und sollen sie erstmal miteinander reden, weil es halt auch so eine Vernetzungskonferenz sein soll.

00:38:07: Und später machen wir dann so Breakout-Sessions, wo man dann das Publikum quasi

00:38:13: aufteilt in kleinen Gruppen und das hilft denen dann auch sehr,

00:38:17: ja, so ins Gespräch zu kommen.

00:38:19: Man soll ja nicht einfach nur Konsument sein, sondern auch selber was mitbringen. Ja.

00:38:24: Und da stellen dann auch Kunden von dir ihren Projo-Use-Case vor.

00:38:29: Wie arbeiten sie beim größeren Projekt damit oder ist es dann eher das,

00:38:32: was im Hintergrund passiert und du hast so allgemeine Themen,

00:38:35: die jetzt gerade irgendwelche neuen Vorschriften vom Bau kommen und solche Themen?

00:38:41: Ja, wir versuchen es nicht zu Projo-lastig zu machen, sondern eher Themen wie

00:38:46: New Work oder tatsächlich rechtliche Themen reinzubringen oder Controlling-Themen.

00:38:52: Und das Einzige, was wir bezüglich Projo letztes Jahr gemacht hatten, war auch was Witziges.

00:39:01: Und zwar können die Kunden sehen in ihrer Software Projo, wie gut ihr eigenes Büro Projo pflegt.

00:39:10: Wir haben so 15 Merkmale definiert und sie sehen dann eine Ampel, wie gut sie sind.

00:39:17: Und sie sehen, auf welchem Rang sie sind von allen Projo-Kunden.

00:39:21: Die sehen zwar jetzt nicht die anderen Projo-Kunden, aber sie sehen ihren eigenen

00:39:25: Rang und versuchen sich dann immer so hoch zu kämpfen und ihr Projo besser zu nutzen.

00:39:30: Und dann letztes Jahr haben wir dann die Top-3-Kunden, die am besten Projo gepflegt

00:39:37: haben, auf die Bühne gebeten und gefragt, wie sie das geschafft haben.

00:39:41: Das sind ja nicht nur Geschäftsführer, sondern das ist eigentlich eine Kultur,

00:39:48: die dann im ganzen Unternehmen mitgetragen werden muss, dass alle ihre Daten ordentlich pflegen.

00:39:54: Und das Interessante war auch, dass es alles drei auch sehr renommierte Büros waren.

00:40:00: Also welche, die man auch schon teilweise als Künstlerbüros bezeichnen könnte,

00:40:06: auch die hatten ihre Prozesse und ihre Dateneingabe sehr gut im Griff. Ja, cool.

00:40:11: Das ist eine witzige Idee. Also haben wir in einer früheren Firma von mir,

00:40:15: haben wir das auch mal gemacht, da ging es um effiziente LKW-Fahrer.

00:40:19: Konnten wir berechnen, wie effizient die fahren über IoT im Fahrzeug.

00:40:22: Und da gab es auch eine Fahrerliga einmal im Jahr für einen ganzen Monat und

00:40:26: dann gab es zehn Fahrer, die…,

00:40:28: konnten was gewinnen und da hast du richtig eine Effizienz-Challenge gehabt.

00:40:32: Das geht ja auch so in die Richtung, ist eine coole Idee auf jeden Fall. Gamification.

00:40:37: Ja, brutal, war das schon eine Weile her, aber es hat damals schon,

00:40:40: hat noch keiner von Gamification gesprochen, aber genau das war es tatsächlich.

00:40:44: Okay, wie kannst du das Produkt sonst noch vermarkten? Also wo erreichst du

00:40:49: jetzt, über welche Marketingmaßnahmen kannst du Architektur- und Ingenieurbüros

00:40:54: erreichen, die heute noch keine Pro-Viewer-Kunden sind?

00:40:57: Zeitschriften oder was Wo kommt man da so ran? Ja, Zeitschriften haben wir mal

00:41:01: versucht, hat nicht so gut geklappt.

00:41:03: Was wir jetzt gemacht haben ist, wir haben eine Broschüre gedruckt,

00:41:08: die aber sehr ungewöhnlich aussieht, behaupte ich mal.

00:41:12: Jetzt nicht Hochglanz, sondern dicke Pappe.

00:41:16: Also das, was Architekten als besonders empfinden.

00:41:19: Und die haben wir jetzt einfach mal an 2000 Büros verschickt.

00:41:23: Und bin ich mal gespannt auf die Rückmeldung.

00:41:27: Jetzt zum Jahresanfang, also du hast noch kein Ergebnis davon? Ganz genau.

00:41:32: Okay, ungewöhnlich, aber ist, glaube ich, schon auch was, womit man auffallen kann.

00:41:37: Machst du noch Cold Calls dann auch? Cold Calls machen wir auch, aber nicht ganz so viel.

00:41:42: Ich glaube, dass es durchaus funktionieren würde, aber man muss dann halt auch so der Typ dafür sein.

00:41:49: Okay, was gibt es sonst für Maßnahmen? Gibt es einen Architekten-Podcast,

00:41:53: wo relevant ist, kann man in sowas Werbung schalten? Funktioniert das? Online-Magazine?

00:42:01: Funktioniert bestimmt. Danke für die Ideen. Ich glaube, wir haben einfach sehr

00:42:05: viele Sachen noch gar nicht so gemacht.

00:42:08: Gibt es einen Architekten-Podcast, den man so hört? Gibt es,

00:42:11: gibt es sogar Architekten-Influencer und es gibt Verbände, was wir auch manchmal

00:42:18: machen, sind so Community-Dinners.

00:42:21: Dass wir in einer Stadt dann unsere Kunden einladen zum Dinner und noch ein

00:42:26: paar Interessenten und vor allen Dingen, wir haben halt ein paar auch bekannte

00:42:30: Büros als Kunde und wenn man sagt, hier, und die kommen ja auf jeden Fall,

00:42:34: die haben ja Eigeninteresse.

00:42:36: Auch enger dann mit uns zu sein und wenn wir dann so ein Interessent sagen,

00:42:40: hier, der und der ist da, dann zieht das natürlich auch und dann haben wir so

00:42:45: eine Runde von 20, 30 Leuten zusammen und das passt auch wieder sehr gut zu unserer DNA.

00:42:50: Ah ja, und noch eine andere Institution haben wir.

00:42:53: Wir haben einmal pro Monat unsere User Group.

00:42:57: Und das machen wir ja schon tatsächlich seit 2019, Anfang 2019,

00:43:04: also seit fünf Jahren, dass wir einmal pro Monat per Zoom-Konferenz quasi so

00:43:10: unsere Kunden zusammenbringen.

00:43:11: Und dann stellen wir so die neuen Funktionen vor, diskutieren die mit den Kunden

00:43:16: und haben auch immer noch ein separates Thema, wo wir dann auch in zum Beispiel

00:43:22: Breakout-Sessions dieses Thema diskutieren.

00:43:24: Wie zum Beispiel, welche Software zum Dokumentenmanagement sie in ihren Büros nutzen.

00:43:32: Hat jedes Büro andere Erfahrungen und dann bieten wir so diese Austauschplattformen dafür. für.

00:43:37: Das ist die Fortführung von deinem initialen persönlichen Treffen mit den ersten

00:43:42: drei Kunden, die User Group sozusagen.

00:43:44: Ja, das ist ein bisschen unsere DNA und.

00:43:49: Mein Mitgeschäftsführer, der Arne Semmler, der hat da auch groß gefallen dran

00:43:54: und das passt einfach sehr gut zu uns.

00:43:57: Hast du dann auch viele Neukunden, die über Weiterempfehlungen kommen von bestehenden Büros?

00:44:02: Ja, das kommt auch sehr viel, weil das halt so ein nischiger Markt ist,

00:44:06: die kennen sich ja alle untereinander.

00:44:08: Und deswegen gibt es da auch immer regelmäßig weitere Empfehlungen.

00:44:11: Das heißt, obwohl die jetzt eben, keine Ahnung, im operativen Geschäft vielleicht,

00:44:16: Konkurrenten sind, empfehlen sie dann trotzdem dein Tool weiter.

00:44:20: Weil die haben ja zusammen studiert zum Beispiel, gehen ab und zu mal ein Bier

00:44:25: trinken, sind natürlich Wettbewerber, aber klar, auf einer anderen Ebene sitzt

00:44:30: man dann doch auch gemeinsam im Boot.

00:44:32: Ja, interessant. Interessant. Jetzt hast du noch den eigenen Vertrieb angesprochen.

00:44:37: Der betreut dann diese Community-Groups oder User-Groups, ein bisschen Outreach und weitere Dinge.

00:44:45: Einen Newsletter gibt es noch, habe ich gesehen. Den kann ich auch als Nicht-Kunde

00:44:48: abonnieren. Kannst du auch als Nicht-Kunde abonnieren.

00:44:50: Und ein bisschen Social Media, LinkedIn machen wir.

00:44:54: Ja, das war es, würde ich mal sagen.

00:44:57: Aber der Erfolg scheint dir ja recht zu geben, auf jeden Fall.

00:45:03: Technologie-Stack würde mich noch kurz interessieren. Da habe ich ein bisschen

00:45:06: was gelesen auch bei euch auf der

00:45:07: Seite, aber jetzt bist du ja selber der Techniker, der es aufgebaut hat.

00:45:10: Hat er sich verändert? Ist noch die Technologie, mit der du damals angefangen hast?

00:45:14: Und auf was für ein Tech-Stack ist Proyo gebaut? Ja, wir sind ein großer Ruby

00:45:19: on Rails Monolith und das ist auch mein Learning aus Trecker.

00:45:25: Bei Trecker hatten wir auch mit Ruby on Rails angefangen und dann später gewechselt

00:45:31: zu einer Single-Page-Application mit und später auch noch mit Microservices.

00:45:36: Und was wunderbar skaliert, aber viel zu komplex ist, um schnell Änderungen vornehmen zu können.

00:45:43: Und deswegen war ich von Anfang an großer Befürworter,

00:45:48: hier einfach nur diesen Monolithen zu haben und hatte immer schon so ein bisschen

00:45:53: befürchtet, wenn das Team wächst, ob dann alle diese Idee mittragen.

00:45:58: Und das Tolle ist ja, die Leute, die dann zu Projo gekommen sind, die finden diese Idee,

00:46:04: einen großen Ruby und Rails Monolith zu haben, ohne ein JavaScript-Framework,

00:46:10: sondern einfach nur eine einzige Sprache, Ruby und Rails,

00:46:14: die finden das auch alles sehr attraktiv, unterstützen es sehr und damit haben

00:46:19: wir die gleiche technische Vision.

00:46:21: Ja, also es ist ja auch ein Trend, der gerade so ein bisschen kommt,

00:46:24: dass man aufhört mit dem Over-Engineering und tausende, ich hatte neulich im

00:46:28: Newsletter einen Artikel, ich verlinke den, der heißt Death by a Thousand Microservices. Oh, okay.

00:46:34: Fand ich ganz gut, es sind viele solche Parallelen mit drin und wenn es für

00:46:38: Shopify funktioniert, dann funktioniert es wahrscheinlich auch für die meisten

00:46:42: da draußen, von daher finde ich es interessant. Interessant.

00:46:45: Ja, und dann, ja, hostet in Deutschland und deine, arbeitest du auch dann noch

00:46:49: mit Freelancern oder es ist immer dann, also alles fest angestellte Entwickler, die da dran arbeiten?

00:46:56: Ne, wir arbeiten ab und zu auch mit Freelancern. Ja, hat sich manchmal so historisch ergeben.

00:47:02: Ja, macht ja auch Sinn. Okay, ja, interessant.

00:47:06: Ja, ich habe auch gelesen, so ein bisschen Inspiration gibt es von Basecamp,

00:47:10: das ist ja auch ein bisschen die gleiche Technologie-Stack bei 37signals.

00:47:15: Wie lange folgst du den Kollegen schon? Wann hast du mit Ruby on Rails angefangen?

00:47:20: Kommt das aus der Historie? Also ich hatte mit Ruby on Rails,

00:47:25: jetzt muss ich überlegen, 2012 angefangen, also vor zwölf Jahren.

00:47:29: Und zwar kam ich dann von SAP,

00:47:33: wollte etwas gründen, hatte mir zuerst PHP angeschaut und habe mich in PHP sogar

00:47:39: richtig eingearbeitet und habe so PHP-Usergroups besucht und Ruby on Rails Usergroups.

00:47:46: Und dann waren auf dieser Ruby on Rails User-Gruppe einfach die cooleren Leute.

00:47:52: Das waren damals die smarten, coolen Leute und dann habe ich gedacht,

00:47:56: okay, dann arbeite ich mich mal lieber da ein und dann habe ich auch erst Basecamp

00:48:00: und so kennengelernt und laufe seitdem ein bisschen mit Scheuklappen durch die Gegend.

00:48:06: Also alles das, was jetzt so an neuen Programmiersprachen aufkommt,

00:48:11: verfolge ich gar nicht so stark. Meine Kollegen machen das stärker,

00:48:14: sondern ich konzentriere mich

00:48:15: rein auf Ruby und Rails. Die unterstützen mich nur, dass das okay ist.

00:48:19: Und Basecamp, ich hatte tatsächlich damals mal vor zehn Jahren ein Buch gelesen von dem,

00:48:26: Gründer von Basecamp, der Gründer auch von Ruby on Rails ist,

00:48:30: Daniel Heinemeyer-Hansen, DHH.

00:48:33: Und ich fand diese Idee toll, dass er mit einem kleinen Team,

00:48:39: ich glaube, die waren damals maximal 50 Leute, sind es ja auch heute noch ungefähr

00:48:43: in dieser Größenordnung,

00:48:44: mit einem kleinen Team eine weltweite Projektmanagement-Software gemacht haben.

00:48:50: Und er hatte sehr, ja, sehr starke Meinungen, wie man ein Business aufbaut.

00:48:57: Und ich kann aber leider gar nicht mehr alles so zitieren, aber es hat irgendwie

00:49:00: sehr so den Nerv getroffen. Hat er heute auch noch die starke Meinung.

00:49:04: Also ich folge noch sehr aktiv, was die Kollegen machen. Ich verlinke auch die

00:49:07: Bücher. Wahrscheinlich meinst du Rework, oder? Ja, genau. Das stimmt.

00:49:11: Also danach kam das Remote, glaube

00:49:13: ich. Und dann als letztes kam jetzt It doesn't have to be crazy at work.

00:49:17: Nutzt ihr dann selber auch Basecamp, um euch zu administrieren oder euren Softwareprozess?

00:49:22: Nee, wir haben ein anderes cooles Programm, Proyo.

00:49:25: Also wir erfassen tatsächlich, wir nutzen tatsächlich Proyo zur Zeiterfassung.

00:49:29: Und ansonsten habe ich jetzt Notion kennengelernt, wurde bei uns eingeführt

00:49:35: und finde ich auch ganz faszinierend, auch die Gründungsgeschichte hinter Notion,

00:49:39: die ja auch über Jahre das quasi entwickelt haben,

00:49:43: teilweise nach Japan gegangen sind, um dort quasi Ruhe zu haben,

00:49:47: das in Ruhe zu entwickeln und ist auch einfach eine sehr, sehr schöne Lösung. Mhm.

00:49:53: Und arbeitest du da, also was auch davon aus dem Haus von Basecamp kommt,

00:49:57: ist ja das ShapeUp, sagt dir das was? Nee, sagt mir nicht.

00:50:00: Okay, das ist quasi deren Counterpart zu Scrum und zu Agile,

00:50:05: wie die eben ihr Produkt entwickeln und wie sie die Entwicklung organisieren.

00:50:10: Da verlinke ich auch, da gibt es ein Public-Buch zum Thema und der Entwicklungsprozess,

00:50:14: der heißt eben ShapeUp, dann auch das mit dem Kunden zusammen.

00:50:17: Deswegen wollte ich das jetzt fragen, weil das ja auch schon in die Richtung,

00:50:20: hast du dich automatisch in die Richtung entwickelt, was ich natürlich spannend finde. Ja, cool.

00:50:27: Interessant, Mensch. Jetzt hast du Vorerfahrung bei Trecker mit VC-Finanzierung.

00:50:35: Jetzt bist du seit acht Jahren bootstrapped unterwegs mit Projo.

00:50:42: Kannst du so ein bisschen für dich mal rekapitulieren, was so deine Vor- und

00:50:46: Nachteile jetzt waren über die letzten Jahre von dem Bootstrapping-Modell im

00:50:50: Vergleich zu der VC-Finanzierung, die du vorher hattest?

00:50:53: Ja, also VC braucht man ja häufig, um überhaupt ein Produkt zu entwickeln und

00:50:59: dann skalieren zu können.

00:51:01: Wenn man das Glück hat, kein VC zu benötigen, dann ist man eh schon mal gut dran. Und,

00:51:09: Bei Trekker hätten wir es vielleicht auch mit Bootstrapping schaffen können,

00:51:15: aber wir hatten quasi eine Laus im Kopf.

00:51:18: Wir hatten gedacht, wir müssten schneller sein als die ganzen Wettbewerber.

00:51:23: Wir hatten gedacht, wir brauchen jetzt Geld, um einmal einen Kunden zu gewinnen,

00:51:29: der dann für immer quasi bei uns bleibt. Und das war irgendwie falsch.

00:51:34: Ich denke, man kann, wenn man ganz in Ruhe, wie wir es heute machen,

00:51:39: einfach ein gutes Produkt entwickelt.

00:51:42: Dann wird auch ein Wettbewerber, wenn der jetzt auf den Wettbewerber setzt,

00:51:49: der wird vielleicht in drei Jahren dann zu uns kommen.

00:51:52: Und dieses Selbstbewusstsein hatte ich damals nicht. Und deswegen passt der

00:51:59: Bootstrapping-Ansatz für uns heute extrem gut.

00:52:02: Der Venture-Capital-Ansatz bei Trecker damals, der war eher schwierig für uns,

00:52:13: weil er die ganze Komplexität erhöht hat.

00:52:16: Gar nicht, weil der Venture Capitalist irgendwie Druck auf uns gemacht hat.

00:52:20: Ich glaube, wir haben uns selber den Druck gegeben.

00:52:22: Aber wir haben dann auf 40 Mitarbeiter hochskaliert und bei 40 Personen dann

00:52:29: nochmal Strategieentscheidungen zu treffen, ist schon ganz schön schwer.

00:52:33: Oder auch technologische Entscheidungen zu treffen, ist auch ganz schön schwer.

00:52:38: Und deswegen war es mir dann wichtig, bei Projo erstmal sehr lange klein zu

00:52:44: bleiben, die strategischen Grundlagen festzulegen.

00:52:50: Und ich hatte am Anfang auch nicht ausgeschlossen, eines Tages vielleicht doch

00:52:54: Venture Capital aufzunehmen.

00:52:56: Und jetzt, nach sieben Jahren, sei ich ziemlich klar, dass ich mir das überhaupt

00:53:00: nicht mehr vorstellen kann.

00:53:01: Kannst du dir gar nicht mehr vorstellen? Auch jetzt so, um jetzt zum Beispiel,

00:53:05: keine Ahnung, die Internationalisierung zu machen oder sowas?

00:53:08: Nee, also sobald man einen Venture Capitalist ja drin hat,

00:53:13: fehlt der ja nachher sein Geld zurück. Das heißt, man muss ja dann irgendwie einen Exit machen.

00:53:18: Und das ist jetzt so ein bisschen mein persönlicher Traum.

00:53:23: Mein persönlicher Traum ist, dass ich das noch 20 Jahre mache und dann lieber

00:53:28: in eine Stiftung packe, sodass es quasi ohne fremden Einfluss weiter wachsen

00:53:34: und leben kann. Projo for life sozusagen.

00:53:36: Ja, ja, for afterlife sogar.

00:53:40: Ja, da beschäftigst du dich jetzt schon mit, wie sowas aussehen könnte mit Stiftungen

00:53:45: und so weiter. Ja, so als Traum, als Vision.

00:53:48: Gar nicht, dass ich das jetzt alles aufsetze.

00:53:51: Ja, da haben wir auch wieder bestimmte Richtlinien dann wahrscheinlich.

00:53:56: Ja, Mensch, interessant. Und hast du irgendwelche Momente gehabt,

00:54:00: wo du jetzt auch die ersten zwei Jahre, die stelle ich mir auch so ein bisschen

00:54:03: hart vor. Oder hast du da irgendwelche Selbstzweifelmomente gehabt?

00:54:07: Du hast ja vorhin kurz erwähnt, du warst da sehr überzeugt von,

00:54:09: aber gab es da mal Momente, wo du so gedacht hast, warum mache ich das überhaupt?

00:54:14: Ich schmeiße hin oder so? Gab es da Momente? Nee, keinen einzigen Tag.

00:54:17: Das war vielleicht in den ersten ein, zwei Monaten.

00:54:22: Aber sobald ich die drei Pilotkunden hatte und mit denen so einen Rhythmus hatte

00:54:27: und die jede Woche mir das Feedback gegeben haben und ich umgekehrt denen zeigen konnte,

00:54:34: hier, das geht in die richtige Richtung, da war es so klar, dass das einfach,

00:54:39: das braucht einfach Zeit, braucht Geduld und man darf nicht krank werden.

00:54:43: Man darf nicht, wenn man sich überarbeitet und irgendwie dann ausfällt,

00:54:48: Burnout kriegt, ist keinem was geholfen.

00:54:49: Man muss so ein bisschen, ja, braucht einen langen Atem. Und da war es eigentlich

00:54:54: ziemlich klar, dass das funktionieren wird.

00:54:57: Ja, aber du bist ja jetzt, hast es ja in Berlin gebaut, da hast du ja auch schon

00:55:00: ganz viel Ablenkung gerade in diesem Startup-Ökosystem.

00:55:04: Dann, wie hast du das geschafft, das auszublenden?

00:55:07: Also ich hatte jetzt in der vorherigen Aufnahme waren zum Beispiel zwei,

00:55:11: die waren zwei Monate in Portugal und haben sich dort eingemietet irgendwo und

00:55:16: haben sich wirklich fokussiert in ihrem Tunnel an ihrem MVP gearbeitet.

00:55:20: Aber du bist ja hier in der Großstadt, wo überall Venture-Capital-Firmen sind,

00:55:26: wo überall Start-ups sind.

00:55:27: Du hast vorher eins gemacht, wahrscheinlich hast du Freunde um dich rum,

00:55:30: die da auf der Überholspur unterwegs waren oder vielleicht auch nicht.

00:55:35: Ich weiß nicht, wie hast du es geschafft, die Ablenkungen auszublenden?

00:55:38: Also ich glaube, ich bin vom Typ her durchaus so fokussiert.

00:55:42: Ich merke das auch, wenn ich mal mit Leuten durch Berlin spazieren gehe.

00:55:47: Ich kann mich dann sehr gut so auf so ein Gespräch konzentrieren,

00:55:50: kriege dann links und rechts nichts mehr mit. Hat Vorteile, hat aber manchmal auch Nachteile.

00:55:55: Dann muss halt der Weg der richtige sein, wenn man so fokussiert ist.

00:55:59: Und ja, und ich glaube...

00:56:01: Was viel dazu beigetragen hat, war auch, dass Tracker.com nicht funktioniert hat.

00:56:07: Wäre das ein erfolgreicher Exit gewesen, dann wäre ich, glaube ich,

00:56:10: in diese Falle getappt, dann quasi auch für Konferenzen nachgefragt zu werden

00:56:15: und dann die Geschichten zu erzählen.

00:56:18: Und dadurch, dass es dann nicht geklappt hat, hatte ich so dieses starke Bedürfnis,

00:56:23: der Welt zu zeigen, dass ich es kann.

00:56:25: Und das hat mich dann ein bisschen zum Fokus getrieben. Da hast du dann auch

00:56:30: eine hohe intrinsische Motivation gehabt, glaube ich, nennt man das.

00:56:33: Ja, wahnsinnige Geschichte.

00:56:37: Hast du noch andere Nischenideen im Köcher, die du sonst umgesetzt hättest,

00:56:42: wenn das mit Planungssoftware nicht funktioniert hätte?

00:56:46: Also Ideen gibt es da draußen genügend. Also eine Idee hat mir mal jemand berichtet,

00:56:51: fand ich auch sehr hübsch, und zwar Wasserschäden.

00:56:54: Es finden pro Tag irgendwie hunderte von Wasserschäden in Deutschland statt.

00:56:58: Und da gibt es aber immer fünf verschiedene Parteien, die da involviert sein müssen.

00:57:02: Der Mieter, dann der Vermieter, dann die Hausverwaltung, der Handwerker.

00:57:11: Der Handwerker, der es repariert. Oder vielleicht ein Gutachter.

00:57:15: Gutachter, genau. Dann der Maschinenverleiher, der auch mal sammeln muss,

00:57:18: wo sind gerade seine ganzen Maschinen, wie lange sollen die da?

00:57:21: Und wenn man da eine Plattform hat, die das alles so vernetzt und verlinkt.

00:57:25: Ich meine, das ist auch simpel, durch eine Robin-Rails-Applikation zu lösen.

00:57:29: Muss man halt nur machen.

00:57:30: Wenn jetzt jemand zugehört hat, dann die Tantiem gerne an den Benedikt oder an seine Stiftung dann.

00:57:39: Ja, interessante Idee. Also ich habe tatsächlich hier einen Arbeitskollege,

00:57:42: der macht schon länger mit einem Wasserschaden rum, Aber auf die Idee bin ich

00:57:46: noch gar nicht gekommen.

00:57:48: Ja Mensch, was hast du noch für Ziele mit Projo?

00:57:51: Ich habe die Vision natürlich durchgelesen, wo dann Deutschland und dann USA dran steht.

00:57:57: Ist in den USA der Wunschzielmarkt, wo du sagst, da ist der Hebel nochmal so

00:58:03: groß, das ist ein schönes Ziel.

00:58:05: Haben die ähnliche Vorschriften? Wie sieht es da aus?

00:58:08: Ja, wir haben uns den amerikanischen Markt noch gar nicht so angeschaut.

00:58:12: Also klassischerweise sagt man, im Softwaremarkt ist halt Amerika so der Größte

00:58:16: und natürlich will man irgendwann auf den Größten, aber ich bin mir gar nicht so sicher,

00:58:22: ob es wirklich dann Amerika ist oder ob nicht Europa in Summe doch irgendwie viel attraktiver ist.

00:58:30: Vielleicht muss ich da die Vision auf der Homepage nochmal ein bisschen anders formulieren.

00:58:33: Wichtig ist mir auf jeden Fall, dass so die großen bekannten Architekturbüros

00:58:39: der Welt eines Tages, ich habe da mal geschrieben, fünf von den Top 20.

00:58:45: Dass die mit Projo arbeiten und auch happy sind.

00:58:49: Die sollen nicht einfach nur schnöde arbeiten, sondern die sollen sagen,

00:58:52: wow, das ist eine große Bereicherung für die.

00:58:55: Finde ich eine interessante Formulierung auf jeden Fall.

00:58:58: Ja, also in den USA hätte ich jetzt sowieso gedacht, dass die teilweise dann

00:59:01: auch, ja je nach Bundesland, bei denen auch wieder andere Vorschriften haben,

00:59:05: was dann wiederum die Frage aufwirft, ob es nicht doch in Europa einfacher sein

00:59:09: könnte. Aber da habe ich jetzt wirklich gar keinen Plan.

00:59:11: Ja, Benedikt, Mensch, wahnsinnige Geschichte und super erfolgreich.

00:59:14: Ich finde es echt genial.

00:59:16: Ihr habt ja auch eine Karriere-Seite. Suchst du aktuell noch Unterstützung und

00:59:20: wenn, in welchem Bereich? Also wir freuen uns immer über Bewerbungen,

00:59:26: aber aktiv suchen wir jetzt nicht richtig.

00:59:31: Also Ruby on Rails Entwickler, wenn eine gute Person, die gut zu uns passt,

00:59:37: anklopft, sind wir sehr interessiert.

00:59:40: Aber, ja, und wir werden halt kontinuierlich wachsen, so wie wir in den letzten

00:59:46: Jahren gewachsen sind und halt dann,

00:59:48: also gerade Personen, die sich auch für Architektur interessieren und für diesen

00:59:55: Weg auch interessieren, gebootstraptes Startup,

00:59:58: was also jetzt nicht diesen Hockeystick erwartet, wie eine Venture-finanzierte

01:00:03: Startup, sondern wo es ein bisschen vielleicht auch familiärer zugeht.

01:00:07: Da freuen wir uns natürlich immer, wenn jemand mal anklopft.

01:00:10: Cool. Ich verlinke es auf jeden Fall in den Shownotes, dann kann man es sich anschauen.

01:00:15: Vielen, vielen Dank fürs Teilen von der Geschichte. Hat mich sehr gefreut und

01:00:19: bin teilweise überrascht worden.

01:00:21: Fand jetzt tatsächlich auch echt den Ansatz mit den ersten zwei Jahren wirklich.

01:00:25: Ich lerne in jeder Folge ja was Neues und das ist auf jeden Fall das,

01:00:28: was ich jetzt hier mitnehme.

01:00:29: Die Zusammenarbeit, die du mit den Kunden hast und Kundinnen und wie du das

01:00:33: am Anfang gemacht hast. und das fand ich wirklich inspirierend, cool.

01:00:37: Freut mich, Dankeschön. War auch wirklich was Besonderes, ja, auch für mich.

01:00:41: Gut, vielen Dank an dir und dann einen schönen Abend noch. Dankeschön,

01:00:46: dir auch. Mach's gut. Ciao. Ciao.

01:00:49: Ja, und das war auch schon wieder Folge 59 von Happy Bootstrapping.

01:00:54: Und ohne mein Intro und Outro-Gequassel wäre es tatsächlich mal unter einer Stunde geblieben.

01:01:00: So sind wir knapp drüber. Naja, ich hoffe, das passt.

01:01:02: Schickt mir gerne Feedback, Fragen zur Folge oder auch Vorschläge für Gäste

01:01:07: an hallo.happy-bootstrapping.de So, in der nächsten Woche, Folge 60,

01:01:14: was ein Zufall, habe ich mit dem Sumit Kumar gesprochen.

01:01:17: Er war in Folge 3 schon zu Gast. Falls du die noch nicht gehört hast,

01:01:20: hör sie dir unbedingt an.

01:01:22: Sumit ist der Gründer von Parkett und hat das berufsbegleitend aufgebaut.

01:01:26: Einer Aktien-ETF-Portfolio-Tracking-Software, die heute viel mehr kann wie vor

01:01:33: eineinhalb Jahren, als wir das erste Mal gesprochen haben. Bei ihm ist auch

01:01:35: ansonsten viel passiert.

01:01:37: Deswegen haben wir ein ausführliches Update gemacht. Und das gibt es dann nächste Woche.

01:01:42: Bis dahin dir eine schöne Woche und ein erholsames Wochenende.

01:01:47: Mach's gut. Tschüss.

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