Agentur für E-Mail Marketing im E-Commerce | mit Thomas Grabner von mailody.de (#58)

Shownotes

Mein Name ist Andreas Lehr und in diesem Podcast interviewe ich wöchentlich wechselnde Unternehmer:innen zu Ihrer Geschichte.

In Folge 58 von Happy Bootstrapping habe ich mit Thomas Grabner von mailody gesprochen.

Vor vier Jahren startete Mailody als reiner E-Mail-Dienstleister. Mailody Gründer Thomas konfigurierte E-Mail-Kampagnen für Kunden im E-Commerce-Bereich und bot technischen Support an. Mit der Zeit entwickelte sich Mailody zu einem umfassenden CRM-Partner, der nicht nur E-Mails, sondern auch WhatsApp- und Print-Kampagnen betreut. Heute zählt Mailody rund 20 Mitarbeiter, die alle remote arbeiten.

Wir haben uns unterhalten über:

  • die Gründungsgeschichte von Mailody
  • die Lernkurve von Thomas während der Gründung
  • Bestandskundenmarketing & Kundenbindung
  • Retainer Modelle für Agenturen
  • profitables Wachstum
  • Remote Work und Workation
  • Tipps und Tricks für Gründer

Und ich habe festgestellt, dass man nie auslernt und E-Mail Marketing noch immer ein hochaktuelles und unterschätztes Thema ist.

Schick mir gerne Fragen an Thomas oder Feedback zur Folge per WhatsApp oder per E-Mail an hallo@happy-bootstrapping.de - viel Spaß mit der Folge!

Show-Notes

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Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu Folge 58 von Happy Bootstrapping.

00:00:05: In dieser Folge habe ich mit Thomas Grabner von Melody gesprochen.

00:00:10: Melody startete ursprünglich Thomas alleine als ein rein E-Mail-Dienstleister,

00:00:15: konfigurierte E-Mail-Kampagnen, half bei technischen Herausforderungen und heute

00:00:21: ist Melody ein CRM-Partner, der nicht nur E-Mail, sondern auch WhatsApp und

00:00:26: Print-Kampagnen betreut.

00:00:28: Die Firma ist mittlerweile, und zwar innerhalb von vier Jahren,

00:00:31: auf über 20 Mitarbeitende gewachsen, die alle remote arbeiten.

00:00:36: Wir haben über ganz viele Themen gesprochen, die steile Lernkurve von Thomas,

00:00:39: er ist auch noch relativ jung, Hut ab vor dem, was er da schon alles geschafft hat.

00:00:44: Wir haben über Bestandskundenmarketing gesprochen, Kundenbindung und und und,

00:00:47: ganz viele Tipps und Tricks für Gründer und E-Mail-Marketing.

00:00:50: Und ich habe auch noch dazu gelernt, dass E-Mail-Marketing noch immer ein hochaktuelles

00:00:57: und super unterschätztes Thema ist und wie man mit ein paar einfachen Kniffen

00:01:02: doch auch was bewegen kann.

00:01:04: So, ansonsten mal wieder ein kurzer Aufruf in eigener Sache.

00:01:08: Hast du Interesse hier im Podcast einen kleinen Werbeslot zu buchen?

00:01:13: Den spreche ich auch selber ein.

00:01:14: Dann schreib mir gerne einfach eine kurze Mail an hallo.happy-bootstrapping.de

00:01:20: oder adde mich auf LinkedIn.

00:01:22: Den Link dazu findest du in den Shownotes. So, und jetzt geht's direkt los.

00:01:26: Viel Spaß mit der Folge. Guten Morgen, Thomas.

00:01:29: Hi, guten Morgen. Erzähl doch mal in deinen Worten, wer du bist und was genau du machst.

00:01:35: Ja, erstmal vielen Dank für die Einladung. Mein Name ist Thomas,

00:01:38: ich komme aus Österreich, bin Gründer von der Mailudik GmbH.

00:01:42: Uns gibt es jetzt so seit circa vier Jahren. Wir haben gestartet als reiner

00:01:45: E-Mail-Dienstleister, sprich haben quasi für unsere Kunden meistens im E-Commerce-Bereich

00:01:50: einfach E-Mail-Kampagnen konfiguriert, technisch aufgesetzt, Grafiken gebaut.

00:01:54: Das war so der quasi Start, wie wir losgelegt haben. Wir haben im Prinzip alles

00:01:57: rund um die E-Mail, je nachdem, was der Kunde von uns quasi benötigt hat und

00:02:01: haben uns mittlerweile zum, ich würde mal sagen, CRM-Partner von unseren Kunden weiterentwickelt.

00:02:05: Sprich, neben der E-Mail betreuen wir für die WhatsApp, betreuen wir für die

00:02:09: genauso aber auch Print-Kampagnen, also alles, was quasi mit Bestandskunden zu tun hat.

00:02:13: Das heißt, der volle Marketing schlagt dann. Ich habe gesehen,

00:02:17: dass ihr jetzt auch Print macht, da habe ich auch später ein paar Fragen dazu.

00:02:20: Das finde ich interessant.

00:02:21: Und wie groß ist Mailody heute? Wie viele Mitarbeiter habt ihr?

00:02:25: Ja, wir sind jetzt so um die 20 Fulltimes bei uns, komplett remote aufgestellt.

00:02:29: Also ich komme, wie gesagt, ursprünglich aus Österreich, lebe auch nach wie vor da.

00:02:33: Die Firma ist auch in Österreich ansässig, aber der Rest ist wirklich remote

00:02:36: über Deutschland verstreut.

00:02:38: Sehr Operations-lastig noch bei uns. Sprich, wir haben im Prinzip Grafik,

00:02:42: Technik, Texting, alles bei uns in-house, aber der Großteil von uns arbeitet

00:02:46: quasi nach wie vor am Kundenprojekt. Und wir sind jetzt gerade so kurz davor,

00:02:49: bevor wir Buchhaltung, Vertrieb und Co.

00:02:51: Dann auch bei uns besetzen, dass nicht mehr alles irgendwie über meinen Tisch

00:02:55: drüber fliegt. Aber bisher ist alles noch sehr abwicklungs- und kundenlastig.

00:02:59: Ah, verstehe. Und dann hast du 20 Fulltime-Employees, okay.

00:03:03: Das heißt aber, die Umsätze müssen ja schon ordentlich sein.

00:03:07: Gibt es dazu irgendwelche Zahlen, die du veröffentlichen kannst?

00:03:12: Gibt es dazu irgendwelche Zahlen, die wir veröffentlichen können?

00:03:14: Also wir wachsen mittlerweile relativ gut.

00:03:17: Klar, es ist ein Agenturmodell, sprich wir haben jetzt nicht irgendwie Produkte,

00:03:20: die sich da durchdrehen.

00:03:21: Somit sind wir entsprechend jetzt irgendwie im Vergleich zu einem E-Commerce-Laden

00:03:25: um ein gutes Stück kleiner, aber wir sind im niedrigen siebenstelligen Umsatzbereich

00:03:29: mittlerweile angekommen, nach wie vor gut wachsend. Ja, ist aber sehr cool.

00:03:33: Und wie bist du dann vor vier Jahren, also 2020 nehme ich an,

00:03:37: auf die Idee gekommen, die Welt braucht noch eine E-Mail-Newsletter-Marketing-Agentur?

00:03:45: Das ist ja nichts hippes, neues, sondern was, was eigentlich schon länger gibt.

00:03:51: Wie kam es auf die Idee? Ich hatte tatsächlich lustigerweise am 1.1.2020 gegründet

00:03:56: und mich irgendwann später gefreut, dass es ganz, ganz cool ist für die Bilanzierung.

00:04:00: Wie ist es dazu gekommen?

00:04:02: Ich hatte alles Mögliche irgendwie davor probiert.

00:04:05: Also ich habe mal, ich glaube das allererste war, ich habe mal Amazon E-Books

00:04:08: verkauft, habe damit irgendwie 100 Euro verdient, dann habe ich Nischenseiten

00:04:12: probiert, bin ich tatsächlich nie über diese 25 Euro Auszahlungsbetrag gekommen.

00:04:16: Also ich habe echt so ein paar Sachen davor quasi versucht und bin irgendwann

00:04:20: dabei gelandet, mal die eine oder andere Website für einen Kunden zu bauen oder

00:04:24: eigentlich eher für irgendwelche befreundeten Verwandten, Bekannten und so weiter

00:04:28: im Umkreis dann irgendwie für ein paar hundert Euro.

00:04:31: Und irgendwann kam dann der erste Kunde und hat gesagt, hey,

00:04:34: kannst du nicht mal da so eine Newsletter-Anmeldung einbauen?

00:04:36: Und bin dann irgendwie bei Mailchimp quasi hängen geblieben.

00:04:38: Und so hat sich das im Prinzip ein bisschen entwickelt. Also ich hatte einfach

00:04:42: neben der Schule, neben der Zeit, wo ich einfach noch ein bisschen Freizeit

00:04:45: hatte, einfach die verschiedensten Sachen online probiert.

00:04:47: Gar nicht unbedingt mit der Riesenintention, da jetzt sofort irgendwie total

00:04:52: groß zu werden, sondern einfach ein bisschen Taschengeld nebenbei zu verdienen.

00:04:55: Und bin dann so irgendwie Stück für Stück dahin quasi dazugekommen.

00:04:59: Es ist nicht irgendwie die fancy, coole Gründungsgeschichte,

00:05:01: wo ich irgendwie morgens aufgewacht bin.

00:05:03: Ist auch bei der E-Mail, glaube ich, schwer und mir gedacht habe,

00:05:05: hey, das ist jetzt irgendwie das, was ich die nächsten paar Jahre machen möchte.

00:05:08: Sondern es war eher so peu à peu ein Schritt und ich habe dann für mich einfach entschieden,

00:05:12: ich würde auch sagen, eher intuitiv rückwirkend war es, glaube ich,

00:05:15: eine gute Entscheidung, zu sagen, hey, ich fokussiere mich auf ein Thema,

00:05:18: ich bin komplett alleine oder irgendwann waren wir dann zu zweit,

00:05:20: ich kann nicht eine Printkampagne für jemanden machen, ich kann nicht eine E-Mail bauen,

00:05:24: dann soll ich noch Ads schalten, die Grafik soll ich auch noch bauen,

00:05:26: den Text auch noch schreiben,

00:05:27: sondern ich nehme mir lieber ein Thema her und habe dann eigentlich maßgeblich

00:05:31: davon profitiert, dass das dann in die Corona-Zeit auch reingelaufen ist.

00:05:34: Und im Prinzip die Frage nur war, hey, können wir irgendwie Budget erhöhen und

00:05:38: das doppelt so schnell machen,

00:05:39: versus wenn man jetzt mit dem selben Kunden spricht, ist es eher,

00:05:42: können wir Budget vielleicht halbieren, weiß ich nicht so, wie wir damit weiter

00:05:45: umgehen sollen und das war eigentlich dann so die Reise dazu,

00:05:49: keine irgendwie mega krasse Gründungsstory.

00:05:51: Du bist ja jetzt noch relativ jung. Wie alt bist du denn, wenn ich fragen darf? 21.

00:05:56: Dann hast du vor vier Jahren gegründet und hast jetzt 20 Mitarbeitende.

00:06:02: Das ist ja auch schon außergewöhnlich und nicht normal.

00:06:04: Dann hast du ja während der Schule schon dich ausführlich mit beschäftigt. Versteht das richtig?

00:06:10: Richtig, ja. Also ich hatte, rückwirkend das jetzt zu erzählen,

00:06:14: ich hoffe, meine Eltern hören das nicht, ich hatte bis zum Abitur das schon

00:06:17: nebenbei gemacht und ich habe halt für mich entschieden, Wenn ich es nicht schaffe

00:06:20: beim ersten Mal, dann komme ich nicht nochmal und bleibe irgendwie da bei der Melodie.

00:06:24: Also wir waren dann schon irgendwie drei, vier Leute zur Abiturzeit.

00:06:27: Was man nicht vergessen darf, in Österreich hast du auch danach noch einen Zivildienst.

00:06:31: Da wurden wir dann schon irgendwie sieben, acht Leute.

00:06:33: Von dem her bin ich auch erst seit zwei Jahren jetzt Vollzeit da mit dabei.

00:06:37: Davor war das eher quasi neben Schule und neben Zivildienst.

00:06:40: Und Zivildienst ist bei uns auch Fulltime, also 40 Stunden die Woche.

00:06:43: Das war so die Zeit, wo irgendwie die Nächte immer kürzer geworden sind.

00:06:47: Aber hast du dann in den ersten zwei Jahren auch schon Angestellte gehabt,

00:06:50: die was für die Firma gemacht haben?

00:06:53: Und du warst selber noch im Zivildienst und hast dann die Firma trotzdem operativ geleitet?

00:06:58: Also ich hatte 2020 gestartet. Das erste Jahr war irgendwie bescheiden groß.

00:07:04: Also da sind irgendwie am Ende dann 15.000 Euro übergeblieben nach irgendwie

00:07:08: allen Kosten. Da war ich komplett alleine. Also ganz 2020 war ich komplett alleine.

00:07:12: Dann kam aber der Tizian mit dazu. Tizian ist nach wie vor bei uns im Unternehmen.

00:07:16: Mittlerweile unser Head of Operations, kümmert sich um die gesamte Abwicklung.

00:07:20: Der war dann auch sehr schnell personalverantwortlich bei uns und Tizian kam

00:07:23: als 450 Euro Kraft und irgendwie nach einem Monat oder zwei hat das irgendwie

00:07:28: in einem Vollzeitverhältnis dann geendet, weil wir da echt ganz gut in der Zeit gewachsen sind.

00:07:33: Und eben im 21er Jahr rückwirkend war das echt schon eine Überbelastung,

00:07:38: waren wir dann irgendwie vier, fünf Leute, wobei die jetzt nicht irgendwie direkt

00:07:41: unter mir gesessen haben, wie es ja eigentlich üblich ist.

00:07:43: Normale Gründung heißt, irgendwie bis da zehn Leute sind, läuft alles irgendwie

00:07:46: über den eigenen Schreibtisch.

00:07:47: Aber ich hatte eben das Riesenglück, dass dass der Tizian mit dazu gekommen

00:07:50: ist, der Tizian nach wie vor sich um die gesamten Kundenprojekte gekümmert hat

00:07:54: und ich habe nach wie vor Vertrieb gemacht bei uns, die gesamte HR-Geschichte,

00:07:57: Finance-Buchhaltung, aber alles, was Kundenprojekte waren,

00:08:00: war sehr, sehr bald quasi beim Tizian und dementsprechend gab es da schon ein

00:08:04: paar Leute, die aber in der Regel jetzt immer 1 zu 1 mit dem Tizian gearbeitet haben.

00:08:08: Die erste Grafikperson, die dann dem Tizian zugearbeitet hatte,

00:08:11: weil er irgendwie die Kundenprojekte noch selber gemacht hat.

00:08:13: Dann der erste irgendwie technische Mitarbeiter, der die Sachen dann konfiguriert hat.

00:08:17: Der Titian hat dann irgendwie nur mehr das Finale an den Kunden weitergegeben,

00:08:20: dann kam eine Person im Texting dazu,

00:08:22: also das war erstmal so das erste kleine Team rund um den Titian,

00:08:25: weil wir einfach sehr bald entschieden haben, wir wollen nicht irgendwie fünf

00:08:29: CRM-Manager haben, wo jeder alles macht, sondern wir haben quasi bei uns einen

00:08:32: Account-Manager, das ist so die Schnittstelle zu Kunden,

00:08:35: in der Regel jemand, der schon irgendwie ein paar Jahre im CRM unterwegs war

00:08:38: oder schon länger bei uns ist und der hat quasi dann Zugriff auf Grafik,

00:08:42: auf Technik und auf Texting bei uns,

00:08:44: nicht irgendwo ausgelagert auf den Philippinen, sondern das sind quasi Fulltimes

00:08:47: bei uns im Haus und die arbeiten quasi direkt miteinander.

00:08:51: Und somit war der Tizian der erste CRM-Manager sozusagen, den wir hatten,

00:08:54: der mit dem Kunden spricht.

00:08:55: Zu Beginn hat er alles gemacht und dann wurde es immer mehr quasi fragmentiert,

00:08:59: bis wir dann eben vier, fünf Leute waren und dann kam der Nikolas dazu,

00:09:02: das war sozusagen der zweite Accountmanager und dann ist das Team vom Tizian

00:09:06: sozusagen in die Breite gewachsen. Ja, verstehe.

00:09:09: Das ist ja auch schon eine spannende Sache.

00:09:13: Hast du denn vorher auch schon E-Commerce, also das ist ja die Nische,

00:09:17: auf die ihr euch fokussiert oder Nische ist es ja keine, aber da habt ihr ja einen Fokus drauf.

00:09:22: Hast du vorher was auch im E-Commerce-Bereich gemacht oder hast du einfach durch

00:09:26: Marktbeobachtung gesehen, da läuft bei ganz vielen was schief,

00:09:29: da können wir reingehen? Ich glaube, beides nicht unbedingt.

00:09:33: Also ich habe natürlich selber eingekauft irgendwo, aber jetzt nicht auf der

00:09:35: anderen Seite, auf der Verkäuferseite, also weder E-Commerce-Wissen,

00:09:38: aber ich würde, glaube ich, jetzt rückwirkend mich auch überschätzen,

00:09:41: wenn ich gemeint hätte, oh, da wäre total viel irgendwie los gewesen und ich

00:09:44: habe mir das genau überlegt,

00:09:46: dass ich irgendwie jetzt in die Nische oder in den Bereich reingehe,

00:09:49: sondern das war eher so, wie gesagt,

00:09:51: ich habe mal mit E-Books angefangen, ich hatte Nischenseiten gemacht,

00:09:53: ich hatte eine Website konfiguriert und dann kam halt der Erste,

00:09:56: der eine E-Mail-Strecke wollte, dann kam irgendwie der Zweite,

00:09:58: dann kam der Dritte, Dann bin ich auf das Tool Klaviyo, mit dem wir nach wie

00:10:02: vor sehr eng arbeiten, aufmerksam geworden.

00:10:04: Fand das irgendwie ganz cool, dann kamen wir zu Ehrlich Textil,

00:10:08: einem Kunden von uns, den wir nach wie vor haben, der hat uns wieder irgendwie

00:10:10: fünf Intros gemacht, sondern es war eher wirklich so dieser Entwicklungsschritt

00:10:15: von, ja, ich probiere mal was zu, oh, okay, das könnte funktionieren, zu, hm,

00:10:18: da gibt es immer mehr Kunden, da gibt es eigentlich auch nicht den riesengroßen

00:10:21: Mitbewerb, zumindest für die kleineren Kunden, die wir damals hatten und so

00:10:25: hatte sich das entwickelt.

00:10:26: Also ich glaube, auch keine großartige Marktanalyse, die ich da aufgestellt hätte.

00:10:31: Okay, das sei dann so reingewachsen, auch bootstrapped sozusagen,

00:10:36: aber dann eben mit dem Kunden und den Kundinnen gewachsen.

00:10:39: Das ist interessant. Und wie hast du das dann gerade in der Anfangszeit alles

00:10:43: unter einen Hut bekommen?

00:10:45: Zivildienstfirma, operativ erklären, Vertrieb machen, outbound.

00:10:49: Ging das, weil das alles remote war?

00:10:51: Alles war remote tatsächlich. Also es ist bei uns jetzt nicht so,

00:10:55: dass wir da vor Ort zum Kunden fahren oder irgendwie da großartig unterwegs

00:10:58: sind, sondern es funktioniert eigentlich alles sehr, sehr gut remote.

00:11:01: Und das erste Jahr, würde ich jetzt eher sagen, war ich ein überarbeiteter Freelancer,

00:11:04: der halt einfach alleine seine Projekte gemacht hatte.

00:11:07: Das ist jetzt, glaube ich, nicht so der, würde ich jetzt mal sagen,

00:11:11: das Schwierige da unter Dach und Fach zu kriegen.

00:11:13: Das ist dann eher ein volles Wochenende und irgendwie volle Abenden und mal

00:11:17: irgendwie eine kürzere Nacht.

00:11:18: Und dann kam ja die Corona-Zeit. Das heißt, da hatte ich dann plötzlich richtig

00:11:21: viel Zeit zur Verfügung.

00:11:23: Und das ging ja on-off über eineinhalb, zwei Jahre. Dann hatte ich ja von morgens

00:11:26: irgendwie 8 Uhr bis abends Zeit.

00:11:28: Und zumindest in Österreich war jetzt der Corona-Schulbetrieb jetzt auch nicht der große Wahnsinn.

00:11:32: Von dem her ist das da schon ganz, ganz gut gegangen.

00:11:39: Ich glaube, das war bei uns auch nicht anders hier in Deutschland.

00:11:42: Also das hatte auch so seine Challenges.

00:11:44: Und wahrscheinlich kam mit dazu, dass du auch viel Nachfrage dann hattest auf

00:11:48: der anderen Seite, weil eben viele Unternehmen sich überlegt haben,

00:11:50: wie kann ich denn jetzt meine Kunden erreichen, oder? oder?

00:11:54: Ja, vor allem, also ich würde sogar, nicht unbedingt jetzt auf E-Mails,

00:11:57: weil generell der E-Commerce-Markt so stark wachsen, dass irgendwie an jeder

00:12:00: Ecke da Geld, ich würde nicht sagen, rausgeworfen wurde, aber halt überall schnellstmöglich

00:12:03: investiert wurde, wie es halt in diesen Phasen üblich ist.

00:12:07: Und ich kann mich noch an einen Kunden von uns erinnern, der hat jetzt immer

00:12:09: gesagt, ja, okay, dann sollten wir Newsletter auch machen, mach mal und hat

00:12:13: uns irgendwie ein bisschen Budget in die Hand gedrückt und sowas halt mit ganz vielen Kunden.

00:12:17: Die haben gesagt, okay, Klaviyo, das hat uns jemand empfohlen,

00:12:19: ihr könnt das machen, macht das auch mal für uns und so sind wir eigentlich

00:12:22: dann in in 21 echt gut gewachsen.

00:12:24: Also sie haben uns verzehnfacht zum Jahr davor.

00:12:28: Umsatztechnisch, personell leider nicht. Also das haben wir dann danach aufgestockt.

00:12:31: Es war schon echt eine intensive und stressige Zeit bei uns.

00:12:35: Aber derselbe Kunde, der damals gesagt hat, hm, sollen wir mal E-Mail machen?

00:12:38: Könnt doch einfach das Geld in Paid Social schon schmeißen. Das funktioniert

00:12:41: jetzt schon. Ist halt der, der jetzt sagt, okay, wow, wir müssen echt mal auf unsere Kosten gucken.

00:12:45: E-Mail ist doch ein ganz charmanter und profitabler Kanal.

00:12:48: Kriegen wir da nicht nochmal eine Kampagne mehr raus? Also ja,

00:12:50: es war ein Boom, aber nicht unbedingt in Bezug auf E-Mail, sondern es wurde

00:12:54: einfach generell sehr viel investiert.

00:12:55: Ich glaube, diese E-Mail und Retention und ich kümmere mich um Bestandskundenphase

00:12:59: kommt eher jetzt gerade, wo alle schon auf die Kosten gucken,

00:13:02: dann schaue ich natürlich auch genau, will ich eine Agentur haben oder nicht,

00:13:04: aber es rückt quasi mehr in den Fokus unser Thema generell.

00:13:08: Ja, das verstehe ich. Also ich hatte auch einen Vortrag von dir mir angeschaut,

00:13:12: den werde ich auf jeden Fall auch verlinken.

00:13:13: Da habe ich mich sehr gefreut, als ich den Begriff Bestandskundenmarketing gehört

00:13:17: habe, weil ich glaube, dass es nach wie vor ein Thema ist, das an ganz vielen

00:13:21: Stellen viel zu selten gespielt wird.

00:13:25: Sei es, egal ob jetzt bei Handyverträgen oder was hier so mein Klassiker ist

00:13:29: in Deutschland, ist das typische Sky-Abo, dass du immer wieder kündigst und

00:13:33: dann bekommst du ein Rückholerangebot, dass du dabei bleibst.

00:13:36: Das kostet dann die Hälfte von dem, was der Bestandskunde zahlt.

00:13:39: Also eigentlich komplettes Gegenteil von dem, was man eigentlich möchte.

00:13:42: Du brauchst ein Riesenapparat, damit dieses Geschäftsmodell dann funktioniert.

00:13:47: Anstatt dass du einfach deine loyalen Bestandskunden honorierst.

00:13:51: Das ist das, was ich häufig einfach, wo ich mir so denke, das könnte dir doch viel einfacher machen.

00:13:57: Und gerade bei E-Commerce hast du ja die Adressen, du musst ja die einfach nur

00:14:01: vernünftig verarbeiten. Aber ich glaube, da kommen wir später noch genau dazu.

00:14:05: Wie sieht dein heutiges Firmen-Setup aus, wenn du jetzt in Österreich lebst

00:14:11: und arbeitest und die Firma ist aber eine deutsche GmbH?

00:14:14: Nee, ist tatsächlich eine österreichische. Also ich habe gestartet mit einer

00:14:17: österreichischen Einzelfirma.

00:14:18: Die wurde dann später eingebracht in eine GmbH. Das ist in Österreich ganz spannend.

00:14:22: Bei uns ist es so, dass wir quasi bis zu acht Monate rückwirkend das Ganze machen

00:14:27: können. Das heißt, ganzes 20er-Jahr war eine Einzelfirma.

00:14:30: Da ist nicht großartig was übergeblieben. Ich habe immer von meinen Eltern den

00:14:33: Ratschlag bekommen, versuch es lieber mal mit etwas kleinerem.

00:14:35: Und das war auch absolut die richtige Entscheidung, weil wenn du irgendwie dann

00:14:39: 50, 60, 70.000 Euro Jahresumsatz machst, brauchen wir keine großartige GmbH.

00:14:43: Gerade im Agenturgeschäft, Haftung ist relativ überschaubar,

00:14:46: Steuer in dem Fall ist dann auch überschaubar,

00:14:49: weil halt noch nicht viel irgendwie hängen bleibt am Ende des Tages und ich

00:14:52: hatte auch das 21er Jahr quasi bis August die Einzelfirma, habe mir so die Umsätze

00:14:56: angeguckt und habe gemerkt im Juni, Juli, oh,

00:14:59: das zieht echt gut an und habe mir dann immer in so einer Excel-Liste berechnet,

00:15:03: quasi wie viel Unterschied wäre es denn in der Steuer zu quasi progressiver

00:15:06: Steuersatz in der Einzelfirma versus quasi GmbH und habe dann entschieden.

00:15:11: Glaube ich, im Juni 21, dass wir die GmbHs machen und du kannst es dann zum 1.1.

00:15:16: Rückwirkend machen. Das heißt, ab dem 1.1.21 war es dann schon die GmbH.

00:15:20: Wir hatten dann nur ziemlich Stress mit Rechtsanwalt, Steuerberater,

00:15:23: Notar, dass dann Juni, Juli, August, wo hatte ich damals auch nicht gemerkt,

00:15:27: eigentlich alle Leute irgendwie ein bisschen ruhiger machen wollen.

00:15:29: Für mich war das ganz normal, irgendwie jeder Tag ist gleich.

00:15:32: Aber wo normalerweise es ein bisschen ruhiger ist, habe ich das dann versucht,

00:15:35: da durchzudrücken und ist sich dann tatsächlich auch ausgegangen.

00:15:38: Das heißt, seit 2021 ist es eine GmbH, eine österreichische tatsächlich,

00:15:43: also die Melody GmbH und darüber sitzt eine zweite GmbH, eine Holding,

00:15:47: wo einfach dann die Gewinne rüber geschoben werden.

00:15:50: Das ist in Österreich auch ein bisschen anders. In Deutschland gibt es ja diese

00:15:52: vermögensverwalteten GmbHs und Co.

00:15:55: Tatsächlich sind das in Österreich einfach zwei Operative, wo dann die Gewinne

00:15:58: von der Melody jedes Jahr quasi hochwandern und dort erstmal drin verweilen,

00:16:03: bis ich da ein bisschen Zeit und auch Know-how gesammelt habe,

00:16:05: wie man das Ganze auch mal besser investieren könnte.

00:16:08: Hast du dann irgendwie einen Gründerbonus in Österreich in Anspruch genommen?

00:16:13: Gibt es da irgendwelche Förderungen, die du erwähnen kannst oder ist das tatsächlich

00:16:16: alles so peu à peu gewachsen, wie du es jetzt beschrieben hast?

00:16:19: Das ist tatsächlich peu à peu bei mir.

00:16:21: Also ich hatte am Anfang noch geguckt, ob ich mir die Mailu,

00:16:23: die E-Domain für irgendwie 14,99 Euro kaufen möchte oder erstmal das Ganze ohne

00:16:28: Website mache. Also so als Lust irgendwie gestartet.

00:16:30: Ich hatte von meinen Eltern 1.000 Euro bekommen zu Beginn, das konnte ich tatsächlich

00:16:34: irgendwie dann Monat fünf wieder zurückzahlen, aber es ist wirklich vom Grunde

00:16:38: nach gewachsen und es gab keine Gründerpreise, keine irgendwie großartigen Sachen.

00:16:43: Ich habe das auch nie großartig verstanden, auch keine Förderungen, nichts.

00:16:46: Und es ist auch in dieser Corona-Zeit gewachsen, jetzt gab es da auch keine

00:16:49: Corona-Förderungen oder sonst irgendwas. Tatsächlich ist wirklich...

00:16:53: Alles aus irgendwie den initialen 1.000 Euro Darlehen, die wieder unverzinst

00:16:57: zurückgezahlt worden sind nach fünf Monaten, entstanden und daraus quasi gewachsen.

00:17:02: Das ist so der Stand bei uns.

00:17:05: Nichts Externes, weder quasi Kapital, sonst irgendwelche Förderungen.

00:17:09: Wahnsinn, das ist ja auch schon cool. Und die Mitarbeitenden in Deutschland,

00:17:14: die sind dann angestellt in Österreich oder hast du da nochmal in Deutschland

00:17:18: eine Firma dann drüber? Aber tatsächlich nicht.

00:17:20: Also das ist gerade so eine, ich will nicht sagen Grenzdiskussion,

00:17:23: aber solange wir, da gibt es so gewisse quasi Grundlagen für Betriebsstätten

00:17:27: in Deutschland, aber solange quasi alle Leute im Homeoffice sitzen und da jetzt

00:17:31: nicht irgendjemand irgendwie Entscheidungsbefugter quasi sitzt,

00:17:35: der irgendwie alleinig entscheiden kann, Geschäftsführer der Melody oder irgendwelche anderen Personen,

00:17:39: ist es tatsächlich so, dass wir keine Betriebsstätte in Deutschland haben.

00:17:43: Das bedeutet, grundsätzlich sind alle Leute bei der österreichischen Melo,

00:17:46: die GmbH angestellt, aber wir haben einen deutschen Steuerberater,

00:17:48: einen deutschen Rechtsanwalt, deutsche Dienstverträge, das läuft nach deutscher

00:17:52: Sozialversicherung und so weiter und so fort.

00:17:54: Also für unsere Mitarbeiter tut das überhaupt nichts zur Sache.

00:17:57: Den einzigen Unterschied, den es eben gibt, ist, wir haben in Deutschland quasi

00:17:59: kein Unternehmen, keinen Firmensitz, kein Büro.

00:18:02: Ist aber ehrlicherweise genau gleich, wie wenn es eine deutsche Remote-Firma zum Beispiel gibt.

00:18:06: Genau. Genau, verstehe. Und wie organisiert ihr das im Tagesablauf,

00:18:12: dass ihr komplett remote seid?

00:18:15: Arbeitet ihr viel asynchron oder ist es viel so mit, keine Ahnung,

00:18:18: daily, weekly, trefft ihr euch mal?

00:18:21: Ja, also grundsätzlich der Normalbetrieb funktioniert quasi digital innerhalb

00:18:26: von quasi Deutschland, somit sind wir auch alle in derselben Zeitzone und auch

00:18:29: grundsätzlich digital.

00:18:30: Quasi synchron. Also wir lassen es natürlich jetzt frei, starte ich irgendwie

00:18:33: um 7.30 Uhr oder um 9 Uhr, da sind wir relativ flexibel.

00:18:37: Ich kann im Prinzip mich auch in Deutschland weiter bewegen,

00:18:39: wenn ich irgendwie meine Familie 100 Kilometer weiter nördlich habe,

00:18:42: kann ich da mit dem Auto hinfahren.

00:18:43: Solange es da irgendwie eine stabile Internetleitung gibt, ist das für uns total fein.

00:18:47: Aber per se sind alle Leute relativ gleich unterwegs, eben irgendwann mal zwischen

00:18:51: 7.30 Uhr und 9.00 Uhr starten alle los bei uns, mache ich irgendwie eine halbe

00:18:55: Stunde, Stunde, eineinhalb Mittagspause und somit passt das auch in der Regel,

00:18:58: dass man da auch irgendwie eine direkte Kommunikation hat.

00:19:01: Bei uns ist es dann grundsätzlich so, es gibt relativ strikte Meeting-Zyklen,

00:19:04: sprich wir haben irgendwie montags ein Team-Meeting, da sind alle Leute mit dabei,

00:19:08: dann gibt es bei uns immer frühs um 9 Uhr so einen kleinen Update-Call,

00:19:11: den der Tizian bei uns quasi führt, wo alle Leute mit dabei sind,

00:19:14: wo man so ein bisschen Prioritäten durchgeht, einfach guckt, ob alles läuft.

00:19:18: Also das ist dann so, ich sage jetzt mal, der erzwungene Talk irgendwie an der

00:19:21: Kaffeemaschine, wo man zwischen Tür und Angel so ein bisschen informell Sachen austauscht.

00:19:24: Das ist einfach was, was wir dann sozusagen erzwingen müssen dadurch und dann

00:19:28: gibt es Austauschtermine irgendwie One-on-Ones mit dem Tizian und irgendwie den Accountmanagern,

00:19:33: dann gibt es irgendwelche anderen Callstrukturen, also wir versuchen das da

00:19:36: ganz gut zu gestalten und dann, um einfach diesen Austausch und das Miteinander

00:19:40: zu fördern, machen wir einmal im Monat ein digitales Teammeeting,

00:19:43: wo wir uns alle zusammensetzen, wo man irgendwie mal am Computer was gemeinsam

00:19:46: spielt oder wo einfach sich eine Stunde zweimal Zeit genommen wird,

00:19:49: um miteinander einfach informell sozusagen zu quatschen und dreimal im Jahr

00:19:53: machen wir Workations, sprich, wir schicken einmal Anfang des Jahres Termine aus,

00:19:57: wo jeder so ein bisschen anklickt, wo er quasi Zeit hat und dann organisieren

00:20:01: wir dreimal im Jahr Zusammenkünften.

00:20:03: Also wir waren jetzt zum Beispiel letztes Jahr im Sommer in Salzburg,

00:20:06: waren in den Eishöhlen, waren Cut-Fahren gemeinsam.

00:20:09: Da waren ein paar Leute irgendwie abends noch feiern und versuchen einfach immer

00:20:13: so ein bisschen Fun-Events zu machen und gleichzeitig auch dann vor Ort quasi Workshops zu machen,

00:20:18: um die Leute einfach näher zusammenzubringen, weil irgendwie meine Ansicht von Remote Work ist,

00:20:23: ich brauche jetzt nicht jeden Tag irgendwie jemandem gegenüber sitzen,

00:20:25: morgens reinkommen, sagen guten Morgen, den dann den ganzen Tag irgendwie so

00:20:28: halber anzustarren und dann nach Hause zu gehen, versus ich mache ein paar Mal

00:20:32: im Jahr was extrem intensiv, wo ich auch mal privat was unternehme mit Kolleginnen und Kollegen,

00:20:36: das ist so ein bisschen einfach unser Ansatz, wie wir das Ganze aktuell angehen.

00:20:40: Da hast du jetzt aber schon eine ganz schöne Lernkurve hinter dir für deine

00:20:44: jungen Jahre, sage ich mal.

00:20:46: Du hast eine GmbH gegründet, die hat gleich eine Holding drüber.

00:20:50: Du hast Spaß mit Steuerberatern und Bürokratien, wahrscheinlich in Österreich wie in Deutschland.

00:20:57: Hast du Gründer in der Familie, familiennah, die selber Unternehmen gegründet haben?

00:21:04: Hast du da Hilfe gehabt oder hast du dir das alles selber beigebracht?

00:21:06: Ja, ich hatte einmal meine Mutter, die Physiotherapeutin ist,

00:21:10: also zumindest eine Grundselbstständigkeit.

00:21:12: Da gab es schon mal einen Steuerberater, da gab es auch mal irgendwie einen

00:21:14: entfernten Rechtsanwalt. Jetzt nicht in GmbH-Größenordnung, wie das jetzt bei

00:21:18: uns ist, aber gerade so das erste Jahr konnte ich davon schon profitieren.

00:21:21: Ich bin dann mit meinem Kram irgendwie zu dem Steuerberater von meiner Mutter gegangen.

00:21:25: Ich wusste circa, was der Stundensatz sein soll und so weiter und so fort.

00:21:28: Also das war zu Beginn schon eine coole Geschichte, wobei da sind wir jetzt

00:21:31: maßgeblich rausgewachsen.

00:21:32: Also das vollfällt jetzt quasi nicht mehr so ganz unsere Needs.

00:21:36: Und mein Vater war lange Zeit in den verschiedensten Managementjobs unterwegs

00:21:41: in Österreich, aber in einem angestellten Verhältnis, Personalleiter, Leiterrecht und Co.

00:21:46: Und da läuft irgendwie beim Mittagessen dann doch irgendwie mal das eine oder

00:21:50: andere Thema über den Tisch und da guckt auch mal jemand über den einen oder

00:21:53: anderen Vertrag drüber.

00:21:54: Aber das grundsätzlich schon, aber jetzt nicht diesen klassischen irgendwie

00:21:58: Unternehmer-Background, wo beide Eltern irgendwie eine Firma haben und man da

00:22:01: in die Strukturen reinwächst, das nicht.

00:22:03: Aber gerade was so irgendwie Rechtsfragen angeht oder einfach mal so diese Grundsachen,

00:22:07: wo halt zumindest junge Leute wie ich extrem oft drüberfallen.

00:22:10: Man geht zum ersten Steuerberater, selber hat man keine Ahnung,

00:22:13: landet dort irgendwie beim Junior, Junior, Junior-Buchhalter,

00:22:16: der selber irgendwie gerade im Lernprozess ist.

00:22:18: Ich glaube, den Step konnte ich überspringen. Sobald ich aber das erreicht hatte,

00:22:21: waren dann auch quasi die Ressourcen da aufgebraucht und wir haben auch mittlerweile

00:22:26: den ersten Steuerberater gewechselt, sind jetzt woanders hingegangen,

00:22:29: was einfach mittlerweile für unsere Größe besser passt.

00:22:31: Das vielleicht so zum familiären Background.

00:22:34: Ja, verstehe. Und hast du selber irgendwelche Fortbildungen gemacht oder ist

00:22:39: das wirklich so alles hands-on?

00:22:41: Wir machen relativ viel Hands-on. Wenn, kaufen wir einfach 1 zu 1 Beratungen zu.

00:22:45: Das machen wir eigentlich inhaltlich am meisten. Also gerade bei unserer Dienstleistung.

00:22:50: Das ist, glaube ich, auch was, was uns auch von Mitbewerbern unterscheidet.

00:22:53: Versuchen wir einfach konstant die Leute zu finden, die extrem gut in einem gewissen Bereich sind.

00:22:57: Und was ich einfach gemerkt habe, ist, gerade in so diesen E-Commerce-Thematiken

00:23:01: gibt es ja oft einzelselbstständige Consultants, die irgendwie seit 15 Jahren

00:23:05: in dem Bereich unterwegs sind, die überhaupt kein Interesse haben,

00:23:08: irgendwie großartig da eine strukturierte Firma zu bauen, sondern die halt das Thema cool finden.

00:23:12: Zum Beispiel haben wir oder arbeiten nach wie vor mit jemandem zusammen,

00:23:15: der heißt Nick und der Nick quasi betreut super viele große Unternehmen,

00:23:19: HelloFresh und Co., was so diese Zustellraten angeht, also kommen meine E-Mails an,

00:23:23: wie stelle ich sicher, dass die ankommen, gibt es ja auch gerade so diese Sender

00:23:26: Requirements Geschichte,

00:23:27: die kursiert und mit dem Nick arbeiten wir seit, glaube ich,

00:23:30: zweieinhalb Jahren der Tizian 1 zu 1 in einem Consulting-Modell zusammen,

00:23:33: wo wir einfach stundenweise echt gute Stundensätze quasi zahlen,

00:23:36: aber das Know-How dann wieder nehmen können und für unsere gesamte Kundendatenbank

00:23:40: sozusagen zu verbreitern.

00:23:41: Und das machen wir eigentlich in allen Bereichen.

00:23:43: Wir hatten da mal was zugekauft für LinkedIn. Wir wollten mit LinkedIn losstarten.

00:23:47: Dann gab es jemand, der uns unterstützt hat. Oder wir haben letztes Jahr mit

00:23:50: Events quasi losgestartet und nicht einfach drei Events gebucht,

00:23:53: sondern wir haben da den Lars, der uns dabei unterstützt.

00:23:56: Der hat mich auch mal so auf diese Vortragsthematik vorbereitet.

00:23:59: Gleichzeitig war das einfach eine enorm gute Ressource für uns,

00:24:02: der mir erst mal erklärt hat, schau mal her, wenn du einen Messestand buchst,

00:24:04: achte doch mal bitte auf dieses und jenes. Das sind so die Key-Events.

00:24:07: Hier sind irgendwie drei Kontakte, geh da mal hin. In diese Sachen machen wir

00:24:11: so sehr, sehr gezielt Leute, die einfach das schon gemacht haben,

00:24:14: was wir vorhaben, dass wir uns dort Know-how zukaufen. Ja, verstehe.

00:24:19: Lass uns mal ein bisschen ins Produkt, beziehungsweise genau in eure Dienstleistung da einsteigen.

00:24:25: Warum arbeiten eure Kunden mit euch zusammen? Was genau bekommen die von euch für einen Mehrwert?

00:24:34: Mhm. Also per se ist es mal so, der Zielkunde ist quasi ein Online-Shop.

00:24:38: Ich glaube, das müssen wir einfach mal von der Grundlage her stellen.

00:24:41: Das heißt, er hat irgendein Shop-System, der verkauft in irgendeiner Weise in

00:24:44: der Regel physische Produkte und kommt dann meistens zu uns.

00:24:48: Entweder er hat Inhouse, überhaupt kein CRM-Team, sprich, der macht kein E-Mail-Marketing,

00:24:52: keine Print-Kampagnen, kein WhatsApp, sprich, ist so der klassische,

00:24:55: ich habe gar nichts, aber ich habe von meinem Kollegen gehört, da ist Potenzial da.

00:24:59: Das würde ich mal sagen, ist so Zielkunde oder irgendwie die Person 1,

00:25:02: der wir helfen, für die machen wir das dann Full-Service.

00:25:05: Das heißt, wir bauen mal ein initiales Setup für die auf.

00:25:07: Wir machen aber gesamten Grafik, Texting, Technik, alles quasi gebündelt bei uns.

00:25:12: Also ein klassisches Initialprojekt, was wir für die aufsetzen und dann haben

00:25:16: wir danach Retainer-Modelle, wo wir sozusagen der ausgelagerte CRM-Manager sind.

00:25:20: Das heißt, wir kümmern uns um alles, haben meistens einen Head of Marketing,

00:25:24: vielleicht auch noch einen Gründer bei kleineren Firmen, quasi als Sparrings-Partner,

00:25:27: mit dem wir uns regelmäßig zusammensetzen.

00:25:29: Wir kümmern uns aber um Kampagnen-Aussteuerung, Account-Entwicklung und so weiter und so fort.

00:25:33: Das ist so das operative Modell, wo ich auch sagen würde, damit verdienen wir 80% von unserem Geld.

00:25:39: Und dann haben wir genauso auch Kunden, die quasi schon irgendwie ein bisschen was gemacht haben.

00:25:42: Die haben Mailchimp-Account, schicken irgendwie immer wieder mal einmal pro

00:25:45: Woche eine Kampagne raus, haben dann aber quasi keine irgendwie Automatisierungen

00:25:50: aufgebaut, haben keine Struktur dahinter.

00:25:52: Da macht das dann meistens irgendjemand so ein bisschen mit,

00:25:54: aber nicht so wirklich richtig.

00:25:55: Und die kommen dann zu uns und sagen, hey, könnte das für uns zum Beispiel mal professionalisieren.

00:25:59: Und entweder wir übernehmen das dann genauso auch langfristig oder aber wir

00:26:03: machen zum Beispiel mal irgendwie eine Phase über ein paar Monate,

00:26:05: wo wir quasi den Account von denen entwickeln. Und dann gibt es dritte Phase

00:26:09: von Kunden oder irgendwie dritte Brackets, die zu uns kommen.

00:26:13: Die haben dann schon ein CRM-Team, die haben auch in-house das Ganze schon aufgebaut,

00:26:17: aber die suchen einfach mal nach einer Agentur, die in ganz,

00:26:20: ganz viele Accounts hineinsieht und quasi denen einfach nochmal ein bisschen

00:26:23: Benchmarking gibt und wo wir in eine Art Consulting-Modell reinwachsen,

00:26:27: wo es dann irgendwie alle zwei Wochen mal einen Termin gibt,

00:26:29: wo wir mal eine Roadmap für die Initial aufsetzen in eher einer loseren Zusammenarbeit,

00:26:34: wo quasi die Verantwortung in-house liegt.

00:26:36: Dass irgendwie um 18 Uhr die Black Friday Kampagne rausgeht und unsere Verantwortung

00:26:40: ist, dass wir die möglichst irgendwie

00:26:41: gut und möglichst viel Impact drauf haben, dass die gut ankommen,

00:26:45: dass die ganze Performance hat, dass wir das auswerten, dass wir über Strategie

00:26:48: nachdenken, aber nicht operativ Text schreiben, operativ Kampagne für 18 Uhr einplanen.

00:26:53: Das ist eigentlich so grob das Modell, das heißt wirklich ein reines Beratungs-

00:26:57: und operatives Umsetzungsmodell, was wir anbieten bei uns.

00:27:01: Ich denke bei Agenturen und ich habe jetzt häufige Gäste aus dem E-Commerce-Bereich,

00:27:05: Content-Bereich oder SaaS-Bereich.

00:27:08: Warum eine Agentur oder warum finde ich das spannend? Eben wegen dem Begriff

00:27:11: Retainer, den du genannt hast.

00:27:12: Das ist ja auch nichts, wo du jetzt eins zu eins Zeit gegen Geld tauscht.

00:27:17: Vielleicht kannst du das ein bisschen erklären.

00:27:18: Zahlt denn der Kunde monatlich und bekommt dann auch einen fixen Stundensatz

00:27:23: dafür oder ist das generell, funktioniert das anders?

00:27:26: Würde mich mal interessieren in eurem Fall. Ja, also wir haben in 99% der Fälle

00:27:30: einfach fixe Retainer. Das hat sich so ein bisschen eingebürgert.

00:27:32: Zu Beginn wollte jemand ein Projekt haben, wir haben den Preis dafür geschätzt,

00:27:35: weil wir hatten keine Ahnung von Stundensätzen, wir hatten irgendwie keine Ahnung

00:27:38: von Projektmanagement und meistens war es dem Kunden relativ wichtig bei einer

00:27:42: Dienstleistung wie unserer,

00:27:43: wo er sich meistens nicht großartig

00:27:45: selber damit auskennt, dass er quasi einfach einen Betrag bekommt,

00:27:48: konkrete Leistungen und es

00:27:49: nicht in so einem endlosen Stundenmodell quasi am Ende des Tages landet.

00:27:53: Somit haben wir mit Projekten quasi losgestartet und sind dann irgendwann zu

00:27:57: Retainer-Modellen quasi gekommen,

00:27:58: wo wir einfach genaue Deliverables mit unseren Kunden besprechen.

00:28:01: Bei meisten ist es von E-Commerce zu E-Commerce relativ ähnlich,

00:28:04: was gebraucht wird, vor allem, wenn wir es komplett operativ quasi umsetzen.

00:28:08: Das ist ein Kunde bei uns, hat einfach einen fixen Retainer,

00:28:10: der Monat für Monat quasi in Rechnung gestellt wird, wo wir uns Monat für Monat

00:28:14: um den Account kümmern und dann je nach Modell, wie viele Kampagnen braucht,

00:28:18: der wird das dann immer individuell quasi für den Kunden geschätzt.

00:28:22: Somit ist es eigentlich schon 1 zu 1 Zeit gegen Geld tauschen bei uns.

00:28:25: Klar, wenn wir irgendwo geschickt sind und mal standardisierte Projekte haben,

00:28:28: ist es bis zu einem gewissen Grad anders, aber es ist jetzt kein irgendwie SARS Case,

00:28:32: wo wir mit 20 Leuten unseren Umsatz verzehnfachen können oder wie E-Commerce,

00:28:36: wo genau dasselbe funktionieren kann, sondern wenn wir uns verdoppeln wollen,

00:28:39: müssen wir uns personell mindestens verdoppeln von der Größenordnung.

00:28:45: Gibt es dann nicht bei so einer Agentur eine gewisse Größe, wo es bequem ist?

00:28:49: Du hast ja jetzt vorhin kurz angesprochen, du brauchst jetzt vielleicht dann

00:28:53: die Buchhaltung in-house oder andere organisatorische Themen,

00:28:57: die musst du ja dann auch erst erwirtschaften.

00:29:02: Ist es nicht sinnvoller, dann was Kleineres zu haben oder warum wächst die Firma weiter?

00:29:07: Ja, also ich glaube, entweder man bleibt bei zehn Leuten plus minus,

00:29:11: es gibt keine großartigen Führungskräfte, es gibt keine großartigen Strukturen,

00:29:15: es gibt einfach gute Key-Leute, wo man jetzt nicht irgendwie großartig Strukturen

00:29:20: bauen muss oder man geht den Weg und wird größer.

00:29:23: Aber ich würde sagen, wir sind jetzt eigentlich schon mit 20,

00:29:26: wir werden dieses Jahr wahrscheinlich irgendwie um die 25 bis 28,

00:29:29: wir kommen schon in die Größe, wo es dann unangenehm wird, weil mit 30 Leuten

00:29:32: hast du eher Chaos, weil du hast noch nicht das Geld dafür, das ist eben bei

00:29:35: Buchhalter drei Vertriebsleute und zwei Marketingleute gibt es,

00:29:39: sondern du bist gerade so in dieser Aufbauphase und ich glaube,

00:29:41: wir müssen uns entweder entscheiden,

00:29:43: jetzt sofort aufzuhören sozusagen, bei 20 Leuten zu bleiben oder wirklich eher

00:29:47: den Schritt zu gehen, dass wir größer werden auf irgendwo 40, 45, 50 Leute.

00:29:51: Und ich glaube, alles dazwischen ist dann schon gerade für Gründungsteams oder

00:29:55: gerade, wenn man auch alleine gründet, echt eine Herausforderung,

00:29:58: weil im Prinzip alles über den eigenen Tisch durchwandert und man noch nicht

00:30:01: in dieser Strukturgrößenordnung unterwegs ist.

00:30:03: Da habe ich jetzt das Riesenglück, dass halt der Tizian sehr,

00:30:06: sehr früh mit dazugekommen ist, auch nach wie vor mit an Bord ist.

00:30:09: Und wir einige Leute haben, die wirklich seit Beginn an mit dabei sind.

00:30:12: Das hilft uns jetzt einfach, weil es ist extrem schwer, wenn du auch super viel

00:30:15: Durchlauf hast. Aber ich glaube, da sind wir jetzt gerade schon so in der Größenordnung,

00:30:19: wo es unangenehm wird von Gemeinkosten. Ja, okay.

00:30:23: Ja, kurzer Exkurs nochmal. Wir waren ja eigentlich bei der Dienstleistung,

00:30:25: aber es hat mich jetzt echt interessiert, weil es glaube ich immer wieder hochkommt,

00:30:28: auch beim Agenturgeschäft.

00:30:30: Was sind denn so ein, zwei Use Cases, die ihr mit Kunden umgesetzt habt,

00:30:35: sodass jetzt die Zuhörerinnen sich darunter was vorstellen könnten?

00:30:38: Ja, also ich würde mal zwei Sachen, ich würde einfach mal einen klassischen

00:30:41: quasi Retainer-Kunden hernehmen, der kein E-Mail hatte, wo wir das aufgebaut

00:30:45: haben und im zweiten Schritt vielleicht irgendwie so ein konkretes Projekt, was man hernehmen kann.

00:30:49: Ich glaube, ein Case, das ich auch immer wieder in Vorträgen bei mir aufgegriffen

00:30:53: habe, wäre jetzt zum Beispiel Paul Hewitt, eine Marke, die gibt es seit sieben,

00:30:56: acht Jahren online, relativ groß,

00:30:58: relativ etabliert und bei denen ist es so gewesen, die haben einen sehr starken

00:31:01: Acquisition-Part, also da gibt es, die haben Influencer-Marketing gemacht,

00:31:04: wie es noch Blogger hieß, die haben Paid-Social-Kanäle, die haben SEA,

00:31:08: die haben SEO im Prinzip,

00:31:09: alles Acquisition-seitig ist, würde ich mal sagen, sehr vernünftig bei denen aufgebaut.

00:31:13: Und wie der Nils, der jetzige Head of Digital Marketing, zu uns gekommen ist

00:31:17: vor circa zwei Jahren, war so sein Hauptthema, es gab intern eigentlich niemand,

00:31:21: der sich um Bestandskunden gekümmert hat.

00:31:23: Es wurden einfach quasi blind Newsletter rausgeschickt, weil es stand irgendwo

00:31:27: mal auf den OKRs drauf und es heißt, let's go, wir machen jetzt ein Newsletter.

00:31:30: Das ist so der irgendwie Status quo gewesen. Der Nils ist mit dem Wunsch zu

00:31:33: uns gekommen, zu sagen, okay, lass uns das bitte mal hernehmen.

00:31:36: Wir haben super viele Kunden bei uns mit drin, da liegt total viel quasi Potenzial

00:31:40: mit begraben und wir haben aber intern jetzt niemand, der das akut machen kann

00:31:44: und wir haben jetzt quasi Nils über die letzten zwei Jahre echt gut betreut,

00:31:47: zu Beginn komplett operativ,

00:31:49: später dann in einem Consulting-Modell, aber per se haben wir dort quasi mal

00:31:53: von deren bestehenden, sehr alten E-Mail-Tool migriert auf Klaviyo,

00:31:56: das ist das, mit dem wir sehr gerne arbeiten,

00:31:58: haben quasi Klaviyo auch mit einem Online-Shop verbunden und haben die Transition

00:32:01: gemacht von, wir schicken einfach nur random Kampagnen raus und haben vielleicht

00:32:05: irgendwie ein, zwei Automatisierungen.

00:32:07: Wir haben quasi alles auf Klaviyo aufgesetzt.

00:32:09: Es ist ein Tool, was relativ einfach auch zu bedienen ist.

00:32:12: Also wenn der Nils auch mal selber was rausschicken quasi möchte,

00:32:14: weil Freitagabends noch Ware kommt, kann er das machen.

00:32:17: Aber primär war es da unsere Aufgabe, einmal ein komplettes Automatisierungskonzept

00:32:21: zu bauen. Das heißt, ich sage immer Ping-Pong-mäßig, wenn jemand bei mir einkauft

00:32:24: und irgendwo abbricht, schieben wir ihn sozusagen wieder zurück zum Kauf.

00:32:28: Jemand meldet sich neu an, der startet aber irgendwie nicht ein Checkout,

00:32:32: also kriegt er eine Welcome-Strecke mit Ziel, er soll doch kaufen.

00:32:34: Jemand bricht einen Warenkopf ab, kriegt quasi wie mit dem Ping-Pong,

00:32:38: schlagt zurück, Warenkopfabbruch-E-Mail, soll denn quasi einkaufen.

00:32:41: Also wir haben uns einmal um die Automatisierung gekümmert, wir haben uns im

00:32:44: zweiten Schritt darum gekümmert, dass erstmal mehr Adressen auch hineinkommen,

00:32:47: weil auch ein Riesenproblem bei Peuchuvit war, das wusste niemand,

00:32:50: aber wie wir uns das angeschaut haben, haben sich mehr Leute abgemeldet wie

00:32:52: angemeldet, weil es wurde einfach rausgeknallt an die gesamte Datenbank und

00:32:56: gab auch jetzt nicht großartig Sign-Up-Formulare, also wir haben uns auch im

00:32:58: zweiten Schritt darum gekümmert und das dritte Thema war, wir haben die Kampagnen übernommen,

00:33:03: das heißt wir haben Kampagnenplanung vorausschauend gemacht und haben auch da

00:33:06: angefangen zu segmentieren.

00:33:07: Wenn wir eine Aktion rausschicken, brauchen wir nicht die Kunden der letzten

00:33:10: paar Tage bespielen, weil die sind nur angefressen, dass sie quasi ohne Discount gekauft haben.

00:33:14: An Valentinstag macht es vielleicht Sinn, die gesamte gemännliche Datenbank

00:33:18: zu bespielen und irgendwo über das Thema Gifting und Geschenke nachzudenken.

00:33:22: Also das war sozusagen der operative Prozess und jetzt im Falle von Paul Schubert

00:33:26: haben wir es da geschafft.

00:33:27: Den E-Mail-Umsatz von davor und danach zu verdoppeln, auch auf derselben Tracking-Solution.

00:33:32: Also es gab ein Attributionsmodell, das wurde davor verwendet,

00:33:35: das wird nach wie vor verwendet.

00:33:36: Da haben wir es geschafft, den Umsatz zu verdoppeln, ohne jetzt großartig mehr

00:33:39: Kosten, weil das Tool davor war Enterprise-Tool, dreimal so teuer wie Klaviyo.

00:33:43: Davor gab es auch eine eher alteingesessene Agentur, die, glaube ich,

00:33:47: dreimal so viel gechargt hat wie wir.

00:33:49: Das hat mir der Nils auch nie so 100% genau erklärt.

00:33:52: Und haben aber damit den Umsatz ganz gut heben können.

00:33:55: Gucken wir wieder auf die E-Mail-Seite. ist E-Mail ein sehr profitabler Kanal.

00:33:58: Ich habe keine Kosten für variabler Net-Spend, ich habe nur Kosten für Tool

00:34:01: und für Personal, also Agentur, Freelancer oder Inhouse-Team.

00:34:05: Und das hat er jetzt bei Paul Schuwe zum Wachstum von so 6-7% Punkten,

00:34:09: nee, 6-7% von Gesamtunternehmenswachstum, was dann echt schon eine gute Sache

00:34:14: bei denen ist im Online-Kanal.

00:34:16: Also das vielleicht so vom allgemeinen Grundgedanken, wenn ich jetzt noch weniger

00:34:19: im E-Mail-Marketing und weniger im CRM mache und wenn wir einen zweiten Case

00:34:23: hernehmen, würde ich jetzt zum Beispiel Gießwein hernehmen.

00:34:25: Wir arbeiten mit Gießwein, der österreichischen Schuhmarke, seit,

00:34:28: ich glaube, um die drei Jahre mittlerweile zusammen.

00:34:30: Und dort hatte der Tizian dann, der betreut den Account nach bevor selbstständig,

00:34:34: quasi einfach sich mal diese ganzen Zustellraten angeschaut.

00:34:37: Wir haben gestartet mal, Zustellraten zu monitoren mit so Seedlisten.

00:34:41: Ich würde da jetzt nicht so genau drauf eingehen, aber wir haben quasi einfach

00:34:43: mal verstanden, wo haben wir denn Probleme in der Zustellung.

00:34:46: Und die meisten Online-Shops stecken extrem viel Zeit in Grafikerstellung,

00:34:50: in das gesamte Copyright, generell so in diese diese Erstellung einer E-Mail-Kampagne.

00:34:55: Dann wird auf Versenden geklickt, dann warte ich zwei Wochen und dann gucke

00:34:58: ich mir halt die Results an.

00:34:59: Aber keiner überlegt sich, kommt denn das Ding eigentlich an am Ende des Tages?

00:35:02: Landet das vielleicht irgendwo im Spam und Co.? Das haben wir jetzt im Falle von Giswein gemacht.

00:35:06: Das heißt, da gibt es schon ein gutes Setup, was wir über die Jahre hinweg aufgebaut haben.

00:35:09: War aber jetzt ein Detailthema, wo meistens auch Inhouse nicht so viel Know-How

00:35:13: da ist, die ganzen technischen CRM-Thematiken und haben dann gemerkt,

00:35:17: T-Online ist komplett geblockt und bei Freenet, glaube ich, waren wir im Spam

00:35:21: und irgendwo anders hatten wir auch noch Spam-Komplikationen und haben dann

00:35:24: dort zum Beispiel gemeinsam das Setup aufgebaut über ein paar Wochen,

00:35:27: bei Klaviyo ist es nicht ganz so einfach wie bei manch anderen Tools,

00:35:30: IP-Adresse requestet, die gesamten DNS- und DMARC-Settings aufgesetzt und haben dann quasi.

00:35:36: Continuously, also konstant quasi weiter dort getestet und sind jetzt mittlerweile

00:35:40: von davor haben wir irgendwie so 87% der gesamten Datenbank quasi erreicht auf

00:35:45: praktisch eigentlich immer 100 oder 99% gekommen, also das wäre jetzt so ein

00:35:49: advanceres Setup, wenn ich mir gerade denke,

00:35:51: okay, ich habe eigentlich schon ganz gut was im E-Mail-Marketing aufgebaut,

00:35:54: wo man dann einfach nochmal temporär zumindest unterstützen kann,

00:35:57: wenn man gewisse irgendwie Key-Disziplinen entweder nicht am Schirm hat,

00:36:00: weil das Thema haben die wenigsten am Schirm, oder ich aber einfach keine Zeit

00:36:04: und kein Know-How dafür habe. Das würde ich jetzt mal so als zwei Cases hernehmen.

00:36:07: Ich verstehe ja im Endeffekt das technische Thema, das ist ja das Grund,

00:36:11: das muss ja immer sitzen, von daher verwundert es mich jetzt als Techniker,

00:36:17: dass ich sowas nicht vorab mache, weil es ist natürlich der schnellste Hebel,

00:36:20: um sowas zu beheben. Was ist denn...

00:36:24: Was ist denn für dich so der größte Hebel dann in dem Bereich?

00:36:26: Das Thema Segmentierung oder das Thema technische Zustellbarkeit,

00:36:33: Tooling, ist es eine Kombination daraus?

00:36:35: Ich meine, was du jetzt gerade angesprochen hast, tatsächlich nervt mich das bei vielen Shops.

00:36:40: Du kriegst einen Gutscheincode für ein Produkt, das du letzte Woche bestellt hast.

00:36:45: Das ist ja eigentlich total logisch, dass man diese Psychologie mal aushebelt

00:36:49: und dem, der letzte Woche was bestellt hat, einfach den Code nicht schickt,

00:36:53: weil der weiß ja gar nichts davon und regt sich nicht auf.

00:36:56: Aber was sind so die größten Hebel?

00:36:58: Ich würde sagen, drei Themen von jetzt irgendwie einfach bis schwer.

00:37:02: Also wenn ich einen Account hernehme, wir machen extrem viele Audits,

00:37:04: irgendwie 100 Audits plus im Jahr.

00:37:06: Und ich würde sagen, das Einfachste, was bei Kunden von uns ist,

00:37:09: die jetzt im E-Commerce unterwegs sind, ist, dass die teilweise nur,

00:37:13: oder ich würde sagen, die Hälfte davon bespielt einfach nur die Newsletterliste.

00:37:15: Das heißt, Leute, die sich aktiv anmelden, kriegen entsprechend dann einen E-Mail-Newsletter.

00:37:20: Und ich darf ja unter gewissen einfach rechtlichen Voraussetzungen auch meine

00:37:23: Bestandskunden bespielen.

00:37:24: Jetzt, wenn ein Kunde zu uns kommt, eigentlich keine wirklichen Sign-up-Formulare

00:37:28: hat, haben die oftmals irgendwie ein paar hundert Leute oder irgendwie drei,

00:37:30: vier, fünftausend Leute in der Datenbank oder lass es irgendwie 20.000, 30.000 Leute sein.

00:37:35: Aber meistens haben die dann nochmal irgendwie zehnmal so viele Kunden oder

00:37:38: fünfmal so viele Kunden,

00:37:39: die die jetzt natürlich nicht jeden Tag hier penetrieren sollten,

00:37:42: weil dann bin ich wieder bei dir, Andi, dass es nervig wird,

00:37:45: aber die ich zum Beispiel in regelmäßigen Abständen einfach mit Aktionen bespielen

00:37:48: kann zu den größeren Aktionen wie Black Friday, vielleicht mal ein Valentinstag-Sale oder, oder, oder.

00:37:53: Also, wo ich auf einen Schlag, wenn ich mir das einfach rechtlich anschaue,

00:37:56: darf ich natürlich nicht beraten, aber da stoßen wir immer alle unsere Kunden

00:37:59: dazu an und können das auch gemeinsam mit denen bis zum gewissen Grad durchgehen,

00:38:03: möchte ich einen gewissen Teil oder alle meine Bestandskunden auch mit dazu

00:38:07: nehmen in meine E-Mail-Kommunikation und wie muss ich das vielleicht auch rechtlich

00:38:11: für mich anpassen, dass ich es in der Zukunft machen kann.

00:38:13: Dann springe ich von der Datenbank, auch wenn ich natürlich die nicht so oft

00:38:16: bespiele, ist das ein absoluter Umsatzhebel.

00:38:19: Ich mache gleiche Arbeit, muss mir einmal das Projekt annehmen und generiere

00:38:22: danach viel, viel mehr quasi Umsatz. Ich würde sagen, das ist Nummer eins.

00:38:25: Zweites Thema ist tatsächlich das Technische, also E-Mail-Zustellung,

00:38:28: wie du es angesprochen hast, dich verwundert.

00:38:31: Tatsächlich verwundert es mich mittlerweile nicht mehr so ganz,

00:38:34: weil der klassische E-Commerce-Wachstum ist jetzt wie bei uns in der Agentur.

00:38:37: Ich starte los, ich habe ein gutes Produkt, ich finde Product-Market-Fit,

00:38:40: Ich wachse, irgendwann empfiehlt mir jemand Klaviyo und ich starte,

00:38:43: meine E-Mails zu verschicken und keiner hatte davor da irgendwie Kontakt mit,

00:38:47: E-Mails kommen nicht an.

00:38:48: Und meist sind auch die E-Mail-Tools sehr gut darin, das bis zum gewissen Grad

00:38:52: auch nicht zu den Topf zu groß aufzumachen, weil das sind halt sehr komplexe Themen.

00:38:56: Komplexes Thema heißt viele Support-Tickets, viele Support-Tickets heißt,

00:39:00: ich brauche quasi keinen First-Level-Support da drauf zu lassen.

00:39:04: Und ich glaube, deswegen ist das auch ein maßlos unterschätztes Thema bei E-Mail.

00:39:07: Bei vielen Firmen, wo ich ja auch, wenn ich Tier Online freischalte,

00:39:10: im Falle jetzt von Gießwein, hatten wir mit der ersten Tier Online Kampagne,

00:39:13: glaube ich, einen sechsstelligen Umsatz in der Black Week quasi generiert.

00:39:17: Wenn das irgendwie 5, 6, 7 Prozent von der gesamten Datenbank sind,

00:39:20: ist das echt relevant, weil dann kann ich das quasi hochrechnen,

00:39:23: klar nicht unbedingt linear, aber dann sind das gleich mal 5,

00:39:25: 6, 7 Prozent quasi mehr E-Mail, mehr CRM Umsatz, den ich generiere.

00:39:29: Und das dritte Thema, würde ich sagen, ist jetzt nicht unbedingt E-Mail versiert,

00:39:34: aber quasi da mal einen Schritt zurück zu gehen und genau zu überlegen,

00:39:37: wie funktioniert denn eigentlich mein Produkt und mein Lebenszyklus vom Produkt

00:39:40: und die Lösung in meinen Augen, wenn ich jetzt irgendwie ein Supplement verkaufe,

00:39:43: was mir vielleicht hilft dabei,

00:39:44: dass irgendwie meine Haut schöner wird, ich weniger Falten habe,

00:39:47: dann bringt es nichts, der Person nach einer Woche einen Discount zu schicken

00:39:50: mit irgendwie 20% Rabatt und zu sagen, kauf doch wieder ein,

00:39:53: was auch immer, wenn die Person noch nicht mehr damit gestartet hat.

00:39:56: Und es geht eher vielmehr darum, wie schaffe ich es eigentlich,

00:39:59: diese Person dazu zu bringen, dieses Nahrungsergänzungsmittel auch anzuwenden.

00:40:02: Also wie kriege ich den Thomas dazu, jeden Tag zwei Kapseln zu nehmen,

00:40:06: was ja absolut gegen unser irgendwie, gegen uns Lebewesen quasi geht,

00:40:11: weil wir sind alle nicht dazu erzogen, irgendwie jeden Tag irgendwas zu nehmen,

00:40:14: wo wir dann nach drei Wochen die ersten Veränderungen merken.

00:40:16: Und da geht es in meinen Augen sehr stark darauf, wie funktioniert mein Produkt,

00:40:19: wie schaffe ich es vielleicht über E-Mail-Kommunikation dem Thomas das nochmal

00:40:22: besser zu erklären, wie das Produkt funktioniert, wie schaffe ich es vielleicht

00:40:26: durch eine Challenge den Thomas zu animieren, dass er dieses Produkt verwendet.

00:40:30: Möchte ich vielleicht ein Webinar den Leuten anbieten, wöchentlich in den ersten

00:40:33: vier Wochen, um einfach nochmal mehr Content-Konsumation hinzubekommen,

00:40:37: mit dem größten Ziel, dass das Produkt angewendet wird.

00:40:39: Wenn ein Supplement angewendet wird, kauft der Kunde wahrscheinlich ja nach.

00:40:42: Wenn irgendwie ein Abnehmprodukt angewendet wird und es funktioniert, kauft der Kunde nach.

00:40:47: Wenn irgendwie ein Schmuck extrem oft getragen wird, kauft der Kunde wahrscheinlich ja quasi nach.

00:40:53: Und warum die meisten Produkte meistens fehlen ist, weil der Kunde einfach nicht

00:40:56: diszipliniert genug ist. Ich kann das beste Abnehmprodukt der Welt haben.

00:40:59: Wenn ich das kaufe und das bei mir zu Hause im Schrank liegt oder noch viel

00:41:02: schlimmer, ich kaufe irgendwie Nahrungsmittel, irgendwie Porridge oder so ein

00:41:06: Kram, kaufe mir fünf Sorten, bereite die zu, habe eigentlich keine Ahnung,

00:41:09: mache das irgendwie kalt, es schmeckt schlecht, dann steht alles in meinem Regal.

00:41:12: Dann kann ich dir so viele E-Mails schicken, wie ich nur kann.

00:41:15: Du wirst das nicht nachkaufen und dir denken, ich habe zwar noch fünf Stück,

00:41:18: aber ich kaufe nochmal drei nach, weil die E-Mail ist so toll.

00:41:20: Das wird quasi nicht passieren.

00:41:22: Und dementsprechend auch zu überlegen, wie funktioniert mein Produkt,

00:41:24: wie kriege ich den Kunden auch zur Produktanwendung, weil Happy Kunde,

00:41:27: der Produkt anwendet, ist sehr wahrscheinlich, dass er nachkauft,

00:41:30: egal welche Discounts wir ihm dann später schicken.

00:41:32: Ich merke, das ganze Thema hat auch viel mit Psychologie zu tun.

00:41:35: Hast du auch schon den ersten Diplom Psychologen dann eingestellt oder Psychologin?

00:41:40: Das haben wir noch nicht tatsächlich. Aber wir haben auch in dem Bereich mal

00:41:43: mit jemandem gearbeitet, der uns dabei unterstützt.

00:41:46: Aber so weit sind wir noch nicht. Aber wir sind auch, glaube ich,

00:41:49: nicht unbedingt in der EU-Agentur oder sonst was in dem Bereich.

00:41:52: Von dem her würde ich, glaube ich, behaupten, ist es okay, wie wir das Ganze gestalten.

00:41:57: Verstehe. Du hast in einem Vortrag erwähnt, dass es wichtig ist,

00:42:02: die richtige E-Mail zur richtigen Zeit an den richtigen Kunden zu geben.

00:42:06: Jetzt ist da ja das Thema Segmentierung drin. Mich würde es noch interessieren,

00:42:11: ich glaube, du hast auch gezeigt, dass ihr manchmal nur die Überschrift austauscht,

00:42:15: je nachdem ist es ein Bestandskunde, ein Neukunde und so weiter.

00:42:19: Was ist die richtige Zeit? Gibt es denn auch pro Produkt verschiedene Zeiten

00:42:23: oder auch für Discounts generell, wo ihr sehen könnt in eurem Portfolio,

00:42:28: ist das alles immer ein Zusammenspiel dann?

00:42:31: Also per se referenziert das bis zum gewissen Grad jetzt auch wieder zu Paul Schubert.

00:42:35: Ich glaube, wir müssen zwei Teile auseinanderziehen. Wir haben einmal Automatisierungen,

00:42:38: die richtige E-Mail, eine Warenkorbabbruch-E-Mail, zur richtigen Zeit,

00:42:42: irgendwie zwei Stunden, drei Stunden, nachdem der Kunde abgebrochen hat,

00:42:45: an den richtigen Kunden halt die Person, die es abgebrochen hat.

00:42:48: Also mit diesen Automatisierungen kommen wir da relativ gut quasi an den Punkt sozusagen ran.

00:42:53: Und dann gehst du genau auf die Zeiten und so weiter drauf, was die Person quasi brauchen würde.

00:42:58: Und da ist es relativ allgemein, da muss ich nur bis zu einem gewissen Grad

00:43:01: unterscheiden, verkaufe ich irgendwie günstigen Schmuck, den ich Impulskauf mäßig mit dazu nehme,

00:43:06: wo ich im Warenkorb bin und den vielleicht vergesse und eine Erinnerung nach

00:43:09: 30 Minuten Sinn macht oder aber verkaufe ich Matratzen jetzt im übertriebenen Sinne,

00:43:14: da werde ich als Kunde, wenn ich mir eine Matratze anschaue,

00:43:16: die in den Warenkorb packt, dann bringt mir eine E-Mail nichts,

00:43:18: wo es heißt, hey, hast du denn da was vergessen.

00:43:21: Sondern wenn ich mir mal Trappen kaufe, dann muss ich die ausmessen,

00:43:23: passt die rein, dann muss ich mir das überlegen, 1000 Euro will ich das ausgeben oder 500 oder 300,

00:43:27: je nachdem, in welcher Kategorie ich quasi einkaufe, dann macht es eher Sinn,

00:43:31: vielleicht die E-Mail am nächsten Tag zu schicken und dem Kunden anzubieten,

00:43:34: schau mal her, wir haben auch einen Kundensupport, du kannst dir hier einen

00:43:37: Beratungstermin zum Beispiel bieten.

00:43:38: Also da würde ich jetzt eher grob von den Produktkategorien quasi unterscheiden.

00:43:42: Und auf der zweiten Seite haben wir das Thema Segmentierung,

00:43:45: sprich schicke ich an die gesamte

00:43:47: Datenbank quasi eine E-Mail raus oder fange ich an zu segmentieren.

00:43:51: Meistens gibt es eigentlich zwei Probleme in der Segmentierung.

00:43:53: Entweder ich bin zu klein und versuche alles filigran zu segmentieren,

00:43:56: da macht einfach der Aufwand quasi keinen Sinn, da macht es mehr Sinn.

00:43:58: Ich bespiele per se mal die Datenbank und segmentiere immer wieder mal.

00:44:02: Oder aber, wenn ich quasi schon groß genug bin, segmentiere ich immer random,

00:44:06: immer andere Segmente. Thomas hat A gekauft, aber nicht B, also kriegt er so eine Kampagne.

00:44:10: Thomas hat C gekauft, aber nicht D, also kriegt er so eine Kampagne.

00:44:13: Und die Linie, die wir fahren, ist, wenn ich in der Regel irgendwie Richtung

00:44:17: 100.000 oder 70.000, 80.000 Profile plus gehe im E-Commerce,

00:44:20: dass ich dann mit einer Segmentierung quasi richtig los starte und richtig los

00:44:24: starten heißt für uns, ich teile mir initial einmal Segmente auf,

00:44:28: einfach nach dem klassischen RFM-Modell, sprich, ich teile mir mal Segment 1

00:44:31: an, alle Prospects, Leute, die noch nie gekauft haben,

00:44:34: ich habe irgendwie OTPs, also One-Time-Purchase, Person hat einmal gekauft und

00:44:39: ich habe dann Leute, die zum Beispiel aktive Kunden sehen, Leute,

00:44:41: die lange nicht mehr gekauft haben.

00:44:43: Und wenn ich ein Abo-Modell habe, quasi aktive Abo-Kunden und quasi cancelled Abo-Kunden,

00:44:47: also Leute, die uns aus dem Abo gechurned sind, jetzt mal nur so als grobe Überlegung

00:44:51: und kann das mal als quasi Achse 1 hernehmen für eine Segmentierung mit irgendwie

00:44:55: vier, fünf unterschiedliche Gruppen. Und die kann ich dann weiter unterteilen.

00:44:59: Kunde hat noch nie eingekauft, hat aber zum Beispiel erst 30 Tage in der Liste

00:45:03: oder ist länger als 30 Tage in der Liste.

00:45:05: Und so baue ich mir im Prinzip einmal eine Matrix, weiß genau,

00:45:08: wie viele Leute in meinen Segmenten sind und kann dann auch vergleichen,

00:45:11: weil ich kann dann genau überlegen, wie im Paid-Social-Bereich, was teste ich denn?

00:45:15: Ich schicke eine E-Mail an die Leute, die noch nie gekauft haben.

00:45:17: Dann kann ich da probieren, was funktioniert besser.

00:45:19: Jetzt wieder überspitzt ausgedrückt, ich habe irgendwie ein Nahrungsergänzungsmittel für Hunde.

00:45:23: Hey, lieber Thomas, kauf das. Das tut deinem Hund im Alter gut.

00:45:26: Versus, hey Thomas, wenn du das nicht kaufst, stirbt dein Hund übermorgen.

00:45:29: Jetzt so komplett übertrieben und komplett losgelöst davon.

00:45:32: Aber ich glaube, man kriegt dafür ein Verständnis. Ich kann plötzlich auch in

00:45:34: der E-Mail relativ gut testen und überlegen, was funktioniert,

00:45:38: weil ich ja diese isolierten Gruppen habe.

00:45:39: Wenn ich das generell spiele, werde ich vielleicht komplett verzerrt werden,

00:45:42: Weil für Neukunden funktioniert A gut, für Bestandskunden funktioniert vielleicht

00:45:45: B gut, weil der irgendwie schon Vertrauen in der Marke hat und eher abgeschreckt wird.

00:45:49: Und dann kann ich auch entsprechend die ganzen Gruppen quasi verstehen, wie verändern sich die?

00:45:54: Kriege ich Neukunden quasi zu Bestandskunden? Kriege ich das wieder raus?

00:45:57: Fahre mir wo welche weg und kann over time sozusagen ein Verständnis für diese

00:46:01: Segmente aufbauen und die miteinander vergleichen.

00:46:04: Und dann kann ich auch da in die Tiefe gehen und sagen, okay,

00:46:06: ich will noch tiefer segmentieren und ich baue aus diesen fünf irgendwie zehn

00:46:10: Stück, weil ich unterteile eben quasi Leute, die noch nie gekauft haben,

00:46:13: in jünger und älter wie 30 Tage.

00:46:16: Und daraus kriege ich eigentlich dann einen ganz guten System hin und dann komme

00:46:19: ich auch auf deine initiale Frage zurück.

00:46:21: Dann launche ich vielleicht einen Adventskalender und diesen Adventskalender

00:46:24: kann ich aber unterschiedlich quasi launchen.

00:46:26: Jemand, der noch nie einen gekauft hat, bringt eine relativ ähnliche E-Mail,

00:46:29: nur mit dem Grundmuster, hey Thomas, du hast noch nie bei uns quasi gekauft.

00:46:34: Das wäre doch mal irgendwie ein schöner Start, dass du dich komplett durch unsere

00:46:36: Produkte durchprobieren kannst.

00:46:38: Versus der Thomas, der schon gekauft hat. Den animiere ich nur dazu,

00:46:42: hey lieber Thomas, du hast ja schon mal bei uns eingekauft.

00:46:44: Übrigens, wir haben jetzt auch einen Adventskalender, möchtest du den nicht kaufen?

00:46:47: Könnte in dem Fall jetzt hingehen und da nochmal einen Schritt runter gehen

00:46:49: und sagen, wer hat denn das Ding schon letztes Jahr gekauft?

00:46:51: Die brauchen keine großartige Erklärung, nur hey, lieber Thomas,

00:46:55: Adventskalender da, bitte einmal einkaufen.

00:46:58: Und auf der anderen Seite habe ich dann irgendwie den Thomas,

00:47:00: der noch nie eingekauft oder der schon irgendwie früher mal eingekauft hat mit,

00:47:03: hey Thomas, ist ja schon lange her, wir haben viele neue Produkte,

00:47:06: die sind alle in dem Adventskalender konsolidiert, wäre das nicht mal wieder was für dich?

00:47:10: Und dann schaffe ich es, mit einer E-Mail das trotzdem sehr personalisiert auszuspielen.

00:47:14: Coole Sache. Also du kannst ja dann so eine Art Performance-Marketing auf deine

00:47:18: Segmente machen und da immer weiter optimieren mit dem Unterschied,

00:47:22: dass es dich nicht so viel Geld kostet außer Arbeiten.

00:47:25: Das ist ja auch ein interessanter Ansatz auf jeden Fall. Da muss man eben dann

00:47:28: überlegen, wie groß bin ich denn schon?

00:47:30: Weil wir haben die Diskussion sehr, sehr oft bei uns, dass es sich nicht unbedingt

00:47:33: für so viele Unternehmen quasi lohnt, weil du hast ja dann trotzdem diese komplette

00:47:37: Detailsegmentierung, du hast dann trotzdem andere Kampagnen, du hast sofort viel,

00:47:41: viel mehr Personalaufwand und das rechnet sich in der Regel nur ab relativ großer

00:47:45: Liste und wenn auch das Produkt quasi dazu passt.

00:47:48: Im Falle von Fashion muss ich dann auch immer drüber nachdenken,

00:47:51: kann ich das dort anwenden?

00:47:52: Schwierig, weil da geht es eigentlich sehr viel Thomas Rot, Thomas Blau,

00:47:55: Thomas Grün. Ah, Grün gefällt mir, cool.

00:47:57: Thomas Rot, Thomas Blau, Thomas Grün, so vom Gedankengang. Dann kann ich zwar

00:48:00: in den Kampagnen irgendwie meine Produkte personalisieren, aber so wie ich es

00:48:03: gerade erklärt habe, lohnt sich das eigentlich nur für relativ große Subscription Cases.

00:48:07: Also ich habe irgendwie Nahrung, ich habe Food, ich habe sonstige Dinge und

00:48:11: muss mich dann auch darauf committen und das langfristig durchziehen.

00:48:14: Um die Kunden besser zu segmentieren, brauchst du im CRM ja zumindest mal mehr Daten.

00:48:19: Geschlecht fängt es an, dann vielleicht das Alter, dann hast du irgendwann vielleicht Vorlieben.

00:48:24: Wie kommt ihr an die Daten ran? Über Gewinnspiele? Fragt man den Kunden irgendwann

00:48:29: einfach, wenn man ein Vertrauensverhältnis hat?

00:48:31: Oder könnt ihr das irgendwann sogar schon jetzt mit AI schätzen,

00:48:35: wer das ist, der da kauft?

00:48:38: Ja, also per se, wir brauchen einmal die E-Mail-Adresse. Das ist die Baseline

00:48:41: für alles, wo wir quasi Daten drauf speichern.

00:48:43: In unserem Fall ist Shop-System mit E-Mail-Tool direkt quasi verbunden.

00:48:46: Das heißt, wir kriegen schon mal alle Shop-Daten durch.

00:48:48: Wann hat Thomas ein Checkout gestartet? Welches Produkt hat er angesehen? Was hat er gekauft?

00:48:52: Was hat er vielleicht auch mal im Warenkorb liegen lassen? Und so weiter und so fort.

00:48:56: Und das ist auch angereichert. Das heißt, wenn der Thomas einen Warenkorb abbricht,

00:48:59: weiß ich genau, Produktbild habe ich drin, Produktlink, Preis und so weiter und so fort.

00:49:05: Und daraus kann ich schon relativ stark rückschließen, Ich habe bei Klaviyo

00:49:08: ein AI-Modul, wo ich genau verstehe, ist das ein Mann oder eine Frau,

00:49:11: most likely, vom Vornamen und vom Nachnamen basierend darauf und dem Land, wo die Person herkommt.

00:49:16: Ich habe dann ein Verständnis, was denn die Person, also wann kauft die Person

00:49:20: wahrscheinlich wieder, dafür kann ich quasi eine Auswertung treffen,

00:49:23: das ist eigentlich das Wichtigste und was kauft die Person als nächstes.

00:49:25: Lass dir mal die relevanten Kennzahlen, die ich sozusagen zu 100% erreiche bei den Leuten.

00:49:30: Und alles, was du darüber hinaus machst, wie Vorlieben, wie Geburtstag und so

00:49:34: weiter, musst du irgendwo abfragen und du wirst nie 100% quasi erreichen.

00:49:38: Durchlauf erreichen. Also egal, wie gut du zu deinen Kunden bist,

00:49:41: nicht 100% werden das Ding ausfüllen. Somit hast du da immer quasi einen Leck an Informationen.

00:49:46: Und das würde ich eher dafür hernehmen, zu sagen, ich habe eine Strecke für

00:49:48: den Geburtstag, wo ich den Leuten gratuliere. Leute mit gewissen Vorlieben kriegen

00:49:52: irgendwie A oder B, aber wir gehen meistens sehr stark auf die Kaufhistorie.

00:49:56: Ist das ein Kunde, der Katzenfutter oder Hundefutter gekauft hat oder beides?

00:50:00: Kampagne 1, 2, 3, jetzt zum Beispiel haben wir das vor kurzem in WhatsApp für

00:50:04: den Kunden umgesetzt. Und wenn wir quasi vorlieben abfragen,

00:50:08: dann an der Stelle, wo wir quasi eine möglichst hohe Wahrscheinlichkeit haben,

00:50:11: dass wir die Daten auch bekommen.

00:50:13: Das meistens im Sign-up-Prozess, jetzt nicht unbedingt da ein fettes Formular

00:50:17: aufzubauen, wo die Person irgendwie 30 Datenpunkte eingeben muss,

00:50:20: aber zum Beispiel in Klaviyo im Sign-up-Formbilder bauen wir es oft so auf.

00:50:24: Ich habe eine E-Mail-Adresse, die ich abfrage, ich klicke auf den Button,

00:50:27: ich komme nochmal auf eine zweite Seite.

00:50:28: Mit dem Button-Klick kommt schon meine Double-Opt-In-E-Mail,

00:50:31: also meine Bestätigungs-E-Mail und auf der zweiten Seite steht drin,

00:50:33: deine Bestätigungs-E-Mail ist auf dem Weg zu dir.

00:50:36: Übrigens, wenn du uns jetzt noch dein Geburtsdatum angeben möchtest,

00:50:38: kriegst du auch nochmal zu deinem Geburtstag ein kleines Geschenk.

00:50:41: Person gibt noch Geburtsdatum ein, ich speichere das aufs Profil drauf.

00:50:44: Was erreiche ich damit? Ich erreiche praktisch dieselbe Anmeldequote,

00:50:48: weil er gibt ja davor einfach nur die E-Mail-Adresse an, kriegt schon die E-Mail

00:50:51: zur Bestätigung, aber im zweiten Schritt erreiche ich dann nochmal irgendwie

00:50:54: 30, 40 Prozent Conversion Rate eben auf den Geburtstag, auf die Lieblingsfarbe,

00:50:59: was auch immer mir da quasi wichtig ist und das ist eigentlich der höchste Punkt,

00:51:03: wo ich die Daten noch bekomme und gleichzeitig merken wir, dass es eigentlich

00:51:06: relativ wenig ist, also 40 Prozent, da können wir nicht viel mit anfangen,

00:51:09: dass wir es global ausrollen, aber wir könnten eine Geburtstagsstrecke machen,

00:51:12: wenn die Person Geburtstag hat, isolieren wir der zum Geburtstag und so weiter und so fort.

00:51:17: Wahnsinn, also da ist einiges drin und ihr habt jetzt eure Segmentierung,

00:51:21: weil du hast es gerade kurz schon angesprochen,

00:51:22: WhatsApp und Print habt ihr noch erweitert, weil ihr vom Kunden das Feedback

00:51:26: bekommen habt, hey, wir wollen noch weitere Sachen machen, könnt ihr das auch

00:51:29: übernehmen oder wie seid ihr in das Thema einmal WhatsApp und in Legacy Print,

00:51:35: was ja heute aber auch noch gut funktioniert, sonst würde das sich machen,

00:51:38: wie seid ihr da reingekommen?

00:51:40: Ja, also grundsätzlich haben wir gestartet quasi mit E-Mail und dann kamen immer

00:51:44: wieder mehr Anfragen dazu. Wir haben dann Print als zweites dazugenommen,

00:51:47: weil Print fairerweise auch leichter ist.

00:51:49: Also Print aufzusetzen und zu machen ist weit einfacher als jetzt irgendwie

00:51:54: die WhatsApp-Geschichte dazuzunehmen. Ich habe mich auch lange gegen WhatsApp quasi gewehrt.

00:51:57: Mittlerweile machen wir auch mit Chad Armin und mit Charles quasi WhatsApp.

00:52:00: Also das ist eher Kundenanfragen und in meinen Augen ist es auch absolut sinnvoll,

00:52:04: diese CRM-Kanäle entweder ausgelagert bei der Agentur zu konsolidieren oder

00:52:08: irgendwann in-house zu konsolidieren.

00:52:10: Aber dieselbe Personengruppe sollte eigentlich in meinen Augen beides aussteuern.

00:52:14: Nämlich weiterer CM-Kanal in meinen Augen macht auch nur Sinn,

00:52:17: wenn ich alles miteinander integriert habe und ich gedanklich starte mit der

00:52:20: E-Mail. Zuerst verschicken wir eine E-Mail.

00:52:22: Wenn der irgendwie auf die E-Mail nicht reagiert, jetzt komplett penetrant,

00:52:25: kriegt er eine WhatsApp und wenn er darauf nicht reagiert, kriegt er eine Postkarte,

00:52:28: jetzt im übertriebensten Sinne.

00:52:29: Aber von der Grundabstufung ist es der Gedankengang, den wir verfolgen.

00:52:34: Sprich, wenn jemand einfach auf E-Mail sehr responsive ist, reagiert,

00:52:37: interagiert, Käufe tätigt, warum soll ich dem quasi regelmäßig eine WhatsApp

00:52:42: schicken, eine Postkarte schicken?

00:52:44: Ich kann immer über diesen VIP-Charakter gehen und sagen, okay,

00:52:46: der Kunde hat schon oft gekauft, lasst uns dem mal was Gutes tun.

00:52:49: Aber wenn ich es rein aus der Performance-Brille quasi bedenke,

00:52:51: ist die E-Mail das kostengünstigste Medium.

00:52:54: Die WhatsApp ist das zweitkostengünstigste Medium irgendwie mit 9 Cent und dann

00:52:57: komme ich irgendwann zur Postkarte.

00:52:59: Und da denken wir sehr viel darüber nach. Ich habe zum Beispiel eine Black-Friday-Aktion

00:53:02: oder vielleicht jetzt passt es nochmal besser rein.

00:53:04: Wir haben zum Beispiel bei Turbo Grün, da geht es um Rasenprodukte,

00:53:07: jetzt wieder den Saisonstart, der kurz vor kurzem war. Da bin ich gut da.

00:53:40: Dabei die ganzen Telefonnummern zu importieren und da wird auch zeitnah dann

00:53:44: eine WhatsApp-Kampagne ausgerollt werden,

00:53:47: wo wir einfach schauen, alles ist miteinander integriert und ich mache teurere

00:53:50: Kanäle nur dann, wenn ich es aus Branding-Sicht oder als Kunden-Magnet hernehmen

00:53:55: möchte, dass ich dem was Gutes tue oder aber aus der Performance-Brille dann,

00:53:58: was ist das Kostengünstigste, um eine Conversion zu treiben.

00:54:02: Ja, verstehe. Wahnsinnig interessant. Jetzt muss ich natürlich die Frage stellen,

00:54:07: wie macht man denn Marketing für eine E-Mail-Marketing-Agentur?

00:54:10: Nutzt ihr die selben Tools, die ihr für eure E-Commerce-Kunden einsetzt?

00:54:14: Also was du jetzt angesprochen hast, E-Mail, Print, WhatsApp oder wie kommst

00:54:18: du jetzt an Neukunden ran?

00:54:21: Also ich glaube, die Mail-Odi ist der schlechteste Mail-Odi-Kunde,

00:54:23: wenn man das so sagen kann.

00:54:25: Ich glaube, wie es bei vielen Agenturen ist, sind wir jetzt nicht der Beste im Eigenmarketing.

00:54:31: Per se ist es aber schon ein anderer Vertriebsweg bei uns.

00:54:33: Also per se, wir haben gestartet mit Empfehlungen. Das war so der größte Magnet für uns.

00:54:38: Wie wir größer geworden sind, kam irgendwann das Thema irgendwie einfach gesagt

00:54:43: Content-Marketing, sprich LinkedIn-Beiträge, mal einen Blog-Beitrag,

00:54:47: mal ein YouTube-Video und so weiter.

00:54:49: Mittlerweile machen wir auch, vielleicht aus dem Podcast auch mal rausgeschnitten,

00:54:52: ein paar Reels, die wir quasi teilen.

00:54:54: Das war so der irgendwie zweite Evolutionsschritt, wo wir auch regelmäßig Kunden

00:54:58: für uns generieren, vor allem auch über SEO.

00:55:00: Man glaubt es nicht unbedingt, aber es gibt dann doch den einen oder anderen,

00:55:03: der nach Klaviyo Agentur Deutschland sucht und dann zu uns auf die Seite kommt.

00:55:07: Sehr spezifisch, ist einfach gutes Keyword. Das würde ich sagen war so das zweite,

00:55:12: was wir angegangen sind. Das dritte Thema bei uns aktuell ist Thema Events,

00:55:16: wo wir Anfang letzten Jahres losgelegt haben.

00:55:18: Einmal Vorträge, wo ich quasi alleine auf dem Event gehe, plus wir machen zweimal

00:55:22: im Jahr aktuell Messestände, größere bei OMR und DM Exco und vielleicht mal

00:55:27: den einen oder anderen kleineren Messestand.

00:55:29: Das war jetzt eigentlich so das Dritte, was wir bei uns mit dazu genommen haben,

00:55:33: wobei nach wie vor Empfehlungen das Größte ist.

00:55:36: Ich würde sagen Events ist das Zweitgrößte und dann ist der Content-Kram das

00:55:39: Drittgrößte. Also einen Vortrag verlinke ich auf jeden Fall, fand ich auch echt cool.

00:55:43: Da warst du, glaube ich, auf dem Digital Bash, hieß das in Hamburg. Ja.

00:55:48: Macht ihr dann auch so, also kann ich jetzt als potenzieller Kunde auch hier

00:55:53: bei euch ein Training anbieten oder einen Kurs, dass ich eben,

00:55:56: wenn ich schon bestehende Systeme habe, dass ich meine Mitarbeiter da drauf

00:56:00: ja besser geschult bekomme, was sie alles machen können? Kann ich das auch bei euch buchen?

00:56:05: Ja, wir haben tatsächlich keine quasi Kurse oder sowas. Wir haben eher Consulting-Modelle,

00:56:11: sprich, wo wir uns regelmäßig zusammensetzen, mal in einem Termin das Ganze

00:56:15: durchgehen, aber jetzt nicht den klassischen Online-Kurs, den wir bei uns anbieten.

00:56:19: Es ist quasi mehr so dieses reine Consulting-Modell, wo wir ein paar Monate

00:56:23: hinweg quasi die Kunden betreuen.

00:56:26: Und meistens ist das auch in dem Stage sinnvoller. Wenn ich ein Inhouse-Setup

00:56:29: habe, habe ich keinen 0815 irgendwie konstrukt, sondern habe irgendwie drei

00:56:33: Tools und die irgendwie miteinander funktionieren, habe schon eine Inhouse-Person,

00:56:36: aber vielleicht noch nicht auf dem Level und es ist super schwer,

00:56:38: das irgendwie in den Kurs zu konsolidieren.

00:56:40: Deswegen quasi rein Consulting-Modelle, wo man sich regelmäßig zusammensetzt,

00:56:44: wo wir auch individuelle Roadmaps mit dem Kunden machen, was steht so an Themen

00:56:47: an und an denen dann gemeinsam arbeiten.

00:56:50: Und so ein Messestand jetzt bei der OMR, da ist ja schon eine Investition.

00:56:54: Machst du dann auch dort eine Masterclass?

00:56:56: Ist es dann so, wie funktioniert der Funnel auf einer Konferenz dann für euch?

00:57:01: Passt das? Ja, zwei Sachen.

00:57:03: Also einmal normale Vorträge, die wir natürlich nicht bezahlen,

00:57:06: also wo wir einfach entweder eingeladen werden oder auch mal eine Anfrage gestellt

00:57:09: haben, meistens gemeinsam mit dem Kunden.

00:57:11: Also ich habe als irgendwie Messebetreiber meistens nicht die größte Freude,

00:57:14: der Agentur da drauf zu lassen alleine.

00:57:16: Aber Agentur mit Kunden, das kommt bei uns einfach sehr gut an.

00:57:19: Wir haben recht viele coole Kunden, zum Beispiel den Nils von Paul Schuwitt,

00:57:22: mit dem ich das letztes Jahr bei der Ecom Expo in Berlin quasi gemacht habe.

00:57:26: Das ist ein reiner Vortrag, der quasi auf 100% Mehrwert getrimmt ist,

00:57:29: weil sonst würden wir uns da auch nicht drauf lassen,

00:57:31: wo quasi die Person sich entweder danach proaktiv meldet, da kommen dann meistens

00:57:35: danach immer eine Handvoll Leute auf einen zu oder aber wir machen mittlerweile

00:57:39: einfach in der Mitte einen kurzen QR-Code,

00:57:40: hey, möchtest du dir quasi von uns einfach nochmal quasi Infos holen oder willst

00:57:45: du einfach die Slides einmal nachgeschickt haben, also irgendeine Art von quasi

00:57:48: klassischem Lead-Magnet, den wir mitgeben und im Idealfall werden die Leute

00:57:52: danach angerufen, fairerweise gibt es da noch keine großartige Kapazität, Kapazität,

00:57:55: wo einfach die Sachen danach geschickt werden.

00:57:57: Und dann haben wir in der Regel über die Monate daraufhin inbound Anfragen.

00:58:02: Also letztes Jahr, Februar Ecom Expo in Berlin, haben wir gerade vor kurzem

00:58:05: einen Kunden abgeschlossen, der darüber auf uns aufmerksam geworden ist und

00:58:09: halt neun Monate später angefragt hat.

00:58:11: Das ist so die klassische irgendwie B2B-Attribution, die du nie finden kannst,

00:58:15: aber per se ist es dann eher ein proaktives Anfragen bei uns versus auf der

00:58:19: Messe bei der OMR zum Beispiel vor Ort, wo wir einen Stand haben,

00:58:22: wo wir immer so ein eigenes Kalendlimit haben und wenn Wenn jemand interessiert

00:58:25: ist, wird dem ein Termin gebucht für die nächste Woche und wir tauschen uns dann mit dem näher aus.

00:58:30: Das sind eigentlich so die zwei Funnel-Zyklen, aber jetzt nicht so dieses klassische

00:58:34: alles durchpushen, weil das funktioniert einfach für uns nicht.

00:58:37: Wir haben oftmals eine Migration, die passieren muss. Wir haben Inhouse-Teams,

00:58:40: was abgeholt werden muss.

00:58:41: Da ist einfach der Kaufzyklus viel, viel länger als bei unseren Kunden.

00:58:45: Da verkauft sich auch die Matratze und irgendwie das Hochbeet weit schneller

00:58:48: als eine B2B-Dienstlaufung, die komplex und meistens auch ein gutes Stückchen teurer ist.

00:58:54: Ja, die Matratze brauche ich ja, wenn es gut geht, zumindest nur alle zehn Jahre.

00:58:57: Von daher hast du ja häufiger Kontakt.

00:59:00: Aber du könntest ja jetzt auch outbound machen, indem du dir selber,

00:59:04: keine Ahnung, du schaust dir mal an die 500 größten Shopify-Shops in Deutschland,

00:59:09: dann abonnierst du dir alle Newsletter und dann klickst du dir die raus,

00:59:13: die es nicht gut machen und kannst ja denen konkret dann wiederum auf einen

00:59:17: Vortrag verweisen oder auf eine Case Study bei euch.

00:59:20: Ist es sowas, was funktioniert oder kommst du so an die gar nicht ran?

00:59:24: Ja, wir haben es nicht wirklich intensiv gemacht.

00:59:27: Also wir hatten das Glück, dass wir doch sehr gut gewachsen sind die letzten

00:59:30: paar Jahre und das primär durch die Kanäle, die ich dir gerade quasi mitgegeben habe.

00:59:35: Und wir jetzt nicht darauf angewiesen waren, da irgendwie auf Druck irgendwie

00:59:37: Vertrieb outbound zu machen.

00:59:40: Was wir schon gemacht haben, immer wieder mal wirklich hochwertige Broschüren

00:59:44: zu verschicken, die wirklich einen konkreten Case haben.

00:59:46: Also wir hatten das in der Schweiz gemacht, Nikin ist eine Klamottenmarke,

00:59:49: wo wir quasi konkret hingegangen sind, haben den gesamten Nikin-Case auf neun

00:59:53: Seiten runtergeschrieben,

00:59:54: haben das abgedruckt, haben das an 200 Online-Shops ausgewählt,

00:59:58: in der Schweiz quasi geschickt und haben aber da jetzt nicht nachgefasst oder

01:00:02: penetrant irgendwie nochmal so Copy-Paste-E-Mails geschickt,

01:00:04: sondern jeder hat diesen Report von uns bekommen,

01:00:06: persönlich einmal draufgeschrieben, dass es auch geöffnet wird quasi und nicht

01:00:10: direkt weggeworfen wird.

01:00:11: Und da kamen jetzt über das letzte Jahr dann irgendwie drei,

01:00:13: vier Kunden ab uns zurück, die auch wirklich zahlender Mail-O-Di-Kunde jetzt sind.

01:00:17: Aber wenn wir sowas machen, dann extrem personalisiert, kleine Gruppe, extrem relevant.

01:00:22: Das selbe Spiel hatten wir zum Beispiel mit Gießwein gemacht.

01:00:25: Da ging es um diese Tier-Online-Zustellungsgeschichte.

01:00:28: Dann haben wir uns die Accounts rausgenommen, die von der Größe relevant sind,

01:00:31: haben da gezielt an 60 Leute eine Broschüre geschickt. Auch wieder hochwertig,

01:00:38: wirklich von vorne bis hinten aufgearbeitet.

01:00:40: Es sind auch zwei Leute am Ende dann zu uns gekommen und gesagt, wir wollen das machen.

01:00:43: Aber nicht dieser klassische Cold-Calling-Betrieb, wo da fünf Leute bei uns

01:00:47: sitzen und jeden Tag 300 Leute anrufen und 299 mal abgelehnt werden.

01:00:53: Wir haben das Glück, wir wurden bisher irgendwie noch nie darauf angewiesen.

01:00:56: Mal gucken, ob wir das in der Zukunft irgendwann mal machen.

01:00:58: Aber die aktuellen Kanäle funktionieren für uns eigentlich ganz gut.

01:01:03: Also ich glaube, weitere Empfehlungen sind immer Gold wert und wenn du dann

01:01:05: so eine hochwertige Broschüre machst, wo du den Mehrwert auch viel besser kommunizieren

01:01:10: kannst, kommt es ja auch beim potenziellen Kunden viel wertschätzender an,

01:01:15: weil es einfach für dich auch mehr Aufwand ist.

01:01:17: Von daher verstehe ich das gut. Gut, ja, lassen wir noch kurz ein bisschen nochmal

01:01:20: über Bootstrapping sprechen.

01:01:21: Wir haben am Anfang schon ein bisschen die Reise gehabt, wie das ganze Thema

01:01:23: entstanden ist. Jetzt würde mich noch interessieren, wie so dein Ausblick ist.

01:01:28: Was sind für dich jetzt so, bei einer Agentur ist ja eigentlich klassisch,

01:01:31: das wird die Bootstrap, das ist ja auch kein VC-Case.

01:01:35: Was mich aber trotzdem interessieren würde, ist, du hast ja jetzt trotzdem schon

01:01:39: mit 20 Angestellten einen ganz guten Kostenapparat zusammen.

01:01:43: Wann stellst du denn neue ein, wenn du neue Verträge abgeschlossen hast?

01:01:47: Wenn der Umsatz schon da ist, wenn er auf dem Konto ist und dann stellst du

01:01:52: neu ein, wie gehst du da so vor?

01:01:53: Ja, also wir haben das Glück, dass es doch ein profitabler Business Case ist.

01:01:58: Also wir läppern uns jetzt nicht mit irgendwie drei, vier, fünf Prozent Marge rum.

01:02:01: So ehrlich müssen wir sein, dementsprechend verdienen wir das Geld immer davor, bevor wir einstehen.

01:02:06: Und wir werden auch in der Regel quasi, also nicht unbedingt davor bezahlt,

01:02:10: aber ein Kunde, der bei uns quasi losstartet, bezahlt ja direkt am Ende des

01:02:14: Monats. Wir haben relativ kurze Zahlungsziele.

01:02:17: Wir haben jetzt kein Klumpenrisiko mit nur sieben großen Kunden,

01:02:20: sondern wir haben irgendwie über 60 aktive Kunden von uns.

01:02:23: Dementsprechend, wenn da drei künftigen, geht die Welt nicht unter.

01:02:26: Wenn wir fünf neue gewinnen, geht die genauso nicht unter.

01:02:28: Also wir haben jetzt nicht diesen Druck von einem Klumpenrisiko.

01:02:31: Ich glaube, das ist so die Schwierigkeit oftmals in der Agentur,

01:02:33: wo ein Kunde irgendwie 35.000 Euro quasi Retainer bezahlt.

01:02:37: Du musst vier Leute einstellen und wenn der Kunde weg ist, musst du die vier wieder rauswerfen.

01:02:40: Das haben wir glücklicherweise nicht, sondern wir haben eher kleine, Entschuldigung.

01:02:44: Wir haben eher kleinere Retainer, irgendwie zwischen 1.000 und irgendwie 4.000,

01:02:48: 5.000, 6.000 Euro im Monat.

01:02:49: Von dem her funktioniert das eigentlich ganz gut, dass wir uns einfach kontinuierlich

01:02:53: zusammenwachsen und stellen dann aber natürlich davor ein, also ich kann jetzt

01:02:56: nicht jemanden heute einstellen und morgen auf den Kunden loslassen,

01:02:59: sondern wir haben bei uns einfach einen Onboarding-Prozess mit einem konkreten Fahrplan.

01:03:02: Die ersten drei Wochen hat da niemand mit irgendwie einem Kunden zu tun,

01:03:05: sondern macht man einen internen Testcase und so geht das dann durch.

01:03:08: Dann geht man erstmal mit einem Account-Manager mit, also jemand,

01:03:11: der bei uns schon länger im Unternehmen ist, nimmt quasi jemand mit an die Hand,

01:03:15: die nehmen gemeinsam dann irgendwie drei, vier, fünf Kunden mehr auf und über

01:03:18: sechs Monate entwickelt sich das Ganze.

01:03:20: Also wenn eine Person neu zu uns kommt, die ersten neun Monate verdienen wir

01:03:24: damit kein Geld, das müssen wir dann schon vorstrecken und vorfinanzieren,

01:03:27: bis das einfach auch für die Firma Wirtschaft sinnvoll ist.

01:03:30: Finde ich aber auch okay, also das Kostbarste bei uns ist im Prinzip die Dienstleistung,

01:03:35: die Dienstleistung ist maßgeblich davon abhängig, was die Person,

01:03:38: die davor sitzt, quasi macht und dementsprechend ist ist das absolut okay.

01:03:42: Aber neun Monate ist auch schon eine lange Zeit. Aber du willst ja auch.

01:03:45: Du hast ja das Thema Bestandskunden angesprochen und ich finde es sehr sympathisch,

01:03:49: weil ich ähnlich vorgehe.

01:03:51: Ich schaue immer erst mal, dass es den Bestandskunden gut geht,

01:03:53: bevor ich einen Neukunden annehme, weil es mir wichtig ist, dass sie zufrieden sind.

01:03:57: Das ist ja auch so, möchtest du ja wahrscheinlich auch das Thema abgesichert haben.

01:04:01: Von daher ist ja sechs bis neun Monate auch dann okay, oder?

01:04:05: Ich finde das absolut okay. Also ein Kunde bei uns bleibt auch in der Regel

01:04:08: sehr, sehr lange. Klar haben wir auch kürzere Projekte, quasi unsere Dienstleistung

01:04:12: ist per se etwas, wenn wir ein Retainer-Modell anbieten, was halt irgendwann

01:04:16: mal vielleicht auch geinhaust wird.

01:04:18: Also wir haben immer wieder das Thema, wo dann der Tizen zu mir kommt und sagt,

01:04:21: Kunde, ah, hat gekündigt und ich so, oh, wirklich?

01:04:23: Und eigentlich ist es ja völlig natürlich, wenn ein Kunde bei uns ein Jahr lang

01:04:26: da ist und vielleicht dann irgendwann weiter wächst, nicht mehr weiter wächst,

01:04:30: ein neuer Investor reinkommt, dass es Veränderungen gibt, natürlicher Prozess.

01:04:33: Also ich würde lügen, wenn ich sage, alle Kunden bleiben irgendwie für immer

01:04:36: bei uns, aber wir haben im Prinzip, wir denken jetzt in dem Sinne wie eine Softwarefirma,

01:04:40: was kriegen wir an neuem Retainer-Volumen rein, was fällt uns monatlich weg

01:04:44: und machen da einfach ein gutes,

01:04:45: kontinuierliches und stetiges Wachstum, das ist jetzt nicht so sprunghaft,

01:04:48: wie irgendwie in dem Coaching-Bereich, sondern wir machen halt dann jeden Monat

01:04:51: irgendwie ein paar tausend Euro mehr und nicht diese großartigen Sprünge sozusagen,

01:04:56: wo wir zehn Leute einstellen, ein Riesen-Agentur-Kunde kommt und der dann vielleicht

01:04:59: auch wieder wegfällt im nächsten Schritt.

01:05:02: Ja, also es macht auch Sinn, auf jeden Fall. Da bin ich auf jeden Fall dabei.

01:05:05: Gibt es irgendwelche Dinge, die du bereust, wenn jetzt hier ein ähnlich junger

01:05:09: Gründer wie du damals zuhört oder Gründerin und überlegt sich,

01:05:13: hey, ich möchte auch eine Agentur starten, was würdest du für Tipps mitgeben?

01:05:17: Ja, also ich glaube, wenn ich es rückwirkend betrachten darf,

01:05:20: hätte ich, glaube ich, zwei Sachen anders gemacht.

01:05:22: Ah, ich hätte von Beginn an eine GmbH gemacht, weil die Einbringung,

01:05:24: die hat mich fast umgebracht mit meinem wenigen Rich.

01:05:28: Aber am Anfang war es sinnvoll. Also ich würde jedem ans Herz legen,

01:05:30: Einzelfirma machen, nur die Einbringung wäre echt ein Aufwand.

01:05:33: Also wüsste ich, dass es funktioniert, hätte ich, glaube ich,

01:05:36: gleich eine GmbH gemacht, hätte für mich, glaube ich, das Leben für die paar

01:05:40: Monate dann erleichtert. Und das Zweite ist, wir haben tatsächlich eher was

01:05:45: normalerweise umgekehrt gemacht.

01:05:46: Wir haben eher zu spät eingestellt. Also wir haben im Zweifel nochmal selber was gemacht.

01:05:50: Und die Zugtickets bucht man

01:05:52: noch schnell selber abends. Und die Vacation organisieren wir auch selber.

01:05:55: Und die Belege, ja, das können wir nochmal irgendwie ein bisschen selber einbuchen.

01:05:58: Können wir auch nochmal ein paar Euro sparen.

01:06:00: Und ich glaube, das war zu Beginn sicherlich die richtige Entscheidung.

01:06:03: Mittlerweile müssen wir da eher gucken, wie konsolidieren wir das Ganze.

01:06:07: Und wir müssen auch so fair zu uns sein. Wenn wir 20 oder 21 Leute sind,

01:06:11: ist es am Ende des Jahres klar, was auffällt, aber jetzt nicht so großartig,

01:06:16: wie wenn man irgendwie nicht mehr hinterherkommt und im Zweifel dann auch früher verstehen,

01:06:20: was sind Key-Positionen, die man einstellt, sich auch mit dem Thema HR viel

01:06:23: früher zu beschäftigen und nicht erst dann drauf zu kommen, scheiße,

01:06:26: es brennt, wir brauchen eine neue Person, am besten morgen und dahin beherr zu sein.

01:06:30: Also ich glaube, dieses ganze Thema HR, Kappa-Planung ist auch für jetzt junge

01:06:34: Leute wie mich oder generell, wenn man zum ersten Mal gründet,

01:06:36: das schwierigste Thema.

01:06:38: Gleichzeitig kommt es aber erst irgendwie in Jahr drei und Jahr vier und dann

01:06:40: dauert es, bis man das entsprechend auch hinkriegt und wir dann nach wie vor dran sind.

01:06:44: Wie mache ich eigentlich richtig Recruiting? Wie funktioniert das Ganze?

01:06:48: Was sollten eigentlich für Benefits da sein? Das ist alles nichts,

01:06:50: was du von heute irgendwie auf morgen aufdrehen kannst, wie,

01:06:53: oh, ich poste jetzt auf LinkedIn, kann ich nicht sagen, oh, wir haben jetzt

01:06:55: diese Benefits oder, oh ja, wir wollen jetzt drei neue Leute haben.

01:06:58: Das funktioniert einfach nicht und alles andere ist Short-Term bis auf quasi

01:07:01: diese HR-Geschichte, die ich jedem ans Herz legen würde, mir von Beginn an einfach

01:07:05: zu überlegen, wie das Ganze gestaltet werden sollte.

01:07:09: Sucht ihr aktuell noch Unterstützung? Wenn ja, wäre jetzt die Möglichkeit,

01:07:12: also ich kann es auch gern verlinken, aber kannst du sagen, ob ihr Personal

01:07:16: sucht und in welchem Bereich?

01:07:18: Wir suchen tatsächlich gerade einen E-Mail-Marketing- bzw.

01:07:20: CRM-Manager, sprich bei uns intern der Account-Manager, der sich so um Kundenkommunikation,

01:07:25: die gesamte Strategie, das Projektmanagement kümmert.

01:07:27: Das wäre mega, wenn du das verlinken könntest. Dann schicke ich dir einmal im

01:07:31: Nachgang da den Link rum. Sehr gern, ja klar.

01:07:33: Was habt ihr noch für Ziele für dieses Jahr? Hast du irgendwie gewisse Meilensteine,

01:07:38: die du erreichen möchtest?

01:07:40: Ja, also grundsätzlich, was sind irgendwie unsere Themen, an denen wir arbeiten?

01:07:44: Wir wollen weiterhin einfach ein gesundes, moderates Wachstum einschlagen.

01:07:47: Wir haben das, oder ich hatte einfach für mich persönlich das Thema,

01:07:50: 2020 war irgendwie das erste Jahr, 2021 war so wow und es ging alles hoch und

01:07:54: ich habe mir dann gedacht, krass, machen wir nochmal irgendwie Versechsfachung,

01:07:57: und das funktioniert halt einfach nicht mehr so ganz, sondern unser Hauptziel

01:08:00: ist jetzt, klar, wir haben einen Plan, wir wollen gesundes Wachstum einschlagen,

01:08:03: aber vor allem auch, dass wir uns

01:08:05: da bis zu einem gewissen Grad professionalisieren in gewissen Bereichen.

01:08:08: Wir haben bis vor kurzem irgendwie oft mit Seftes Rechnungen rausgeschickt und

01:08:12: dann irgendwie an den Steuerberater übermittelt und dann in zehn Feedback-Schleifen das irgendwie gefixt.

01:08:16: Das heißt, da sind wir gerade dabei, eine Buchhaltungssoftware zu implementieren,

01:08:20: das ganze Inhouse zu haben, dass Rechnungen, die rausgehen, automatisch verbucht

01:08:23: werden. Wir haben für das Kunden-Onboarding einen Automatisierungsprozess,

01:08:27: an dem der Tizian gerade arbeitet, dass wenn ein Kunde quasi neu reinkommt,

01:08:30: geht der Vertrag automatisch raus.

01:08:32: Der ist von mir schon vorunterschrieben, der wird automatisch befüllt mit den Daten.

01:08:35: Wenn der Vertrag durch ist, startet irgendwie, wird der Slack-Kanal automatisch erstellt.

01:08:39: Also wir wollen sehr, sehr viele Dinge einfach professionalisieren,

01:08:42: wo wir bisher so ein bisschen hinterhergehinkt sind.

01:08:45: Und nutzen da auch gerade so die Wirtschaftslage. Weil es ist natürlich nicht

01:08:48: so wie vor zwei Jahren, wo uns alle Leute die Tür einrennen.

01:08:51: Es ist natürlich, weiterhin haben wir das Glück, weil wir auch konstant daran

01:08:54: gearbeitet haben, weiterhin Empfehlungen haben und so weiter und so fort, wachsen wir weiterhin.

01:08:59: Aber wir würden, theoretisch hätten wir die gleiche Wirtschaftslage noch viel,

01:09:02: viel schneller wachsen aktuell, weil wir einfach viel mehr auch im Marketing machen sozusagen.

01:09:08: Wow, Thomas, echt beeindruckend, was du für die jungen Jahre schon auf die Beine

01:09:13: gestellt hast dass du noch an Verantwortung trägst, übernimmst und ist eine coole Story.

01:09:18: Vielen Dank dir fürs Teilen und viel Erfolg für dieses Jahr.

01:09:22: Vielen, vielen Dank. Bis bald. Tschüss.

01:09:24: Mach's gut, ja? Ciao. Jo, und das war auch schon wieder Folge 58 von Happy Bootstrapping.

01:09:30: Schreib mir doch gern erst mal, ob du es bis zum Ende gehört hast.

01:09:33: Das interessiert mich natürlich immer oder geskippt.

01:09:35: Und wie hat es dir gefallen? Gibt es irgendein Feedback? War es zu lang?

01:09:39: Haben irgendwelche Fragen oder Details gefehlt? Dann schreib mir doch gern Gerne

01:09:43: ein kurzes Mail an hallo.happy-bootstrapping.de, auch wenn du Vorschläge oder

01:09:49: Ideen für neue Gäste hast. Das wäre wirklich super cool.

01:09:53: Bewerten und weiterempfehlen ist natürlich auch immer ein tolles Feedback.

01:09:58: Von daher vielen Dank an alle, die das machen.

01:10:00: So, in der nächsten Woche in Folge 59 habe ich den Benedikt Voigt zu Gast.

01:10:04: Der Benedikt hat projo.berlin gegründet, eine SaaS-Software für Planungsbüros und Architektenbüros.

01:10:14: Und das ist so ein richtiges, ja, fast schon ERP-System für diese Büros.

01:10:19: Und ja, und der Benedikt hat ein Faible für Architektur und war früher bei der SAP.

01:10:25: Wer, wenn nicht er, kann so ein System bauen? Hör unbedingt rein.

01:10:29: Ist auch eine coole Folge geworden. Bis nächste Woche. Ciao.

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