Software-as-a-Service und Hardware für Traumatherapie | mit Benjamin Viehauser von bilateralstimulation.io (#57)
Shownotes
Mein Name ist Andreas Lehr und in diesem Podcast interviewe ich wöchentlich wechselnde Unternehmer:innen zu Ihrer Geschichte.
In Folge 57 von Happy Bootstrapping habe ich mit Benjamin Viehauser von bilateralstimulation.io gesprochen.
Die Software-as-a-Service-Software bilateralstimulation.io nutzen über 20.000 EMDR Therapeuten - viele in Kombination mit den Vibrationsgeräten "Tactile Buzzer". EMDR heißt auf Deutsch "Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung" und ist eine Psychotherapie zur Behandlung von Traumafolgen.
Benjamin und sein Co-Founder Yanick haben bilateralstimulatio.io gegründet, nachdem sich Yanick in den USA therapieren ließ und eine Lösung suchte, die Therapie auch ohne Anwesenheit in der Praxis durchzuführen.
Was folgt, ist eine spannende und inspirierende Bootstrapping Geschichte. Wir haben gesprochen über:
- den MVP Build im "Hacker Haus" in Portugal
- Gründungsförderungen und Gründerpreise in Berlin
- Freemium Modell und seine Bedeutsamkeit
- Herausforderung "Bootstrapping" bei der Hardwarefertigung
- Chipkrise
- Learning by Doing
- Vertrieb und Marketing eines Produkts für Therapeuten
- die Rolle von Konferenzen
- Verkauf und Versand in die ganze Welt
- Growth Hacks zum Start
Benjamin arbeitete zuvor bei einem VC finanzierten Start-up und war dort in den Boardmeetings zu den Finanzierungsrunden dabei - er kennt also die VC Seite ebenfalls gut.
Schick mir gerne Fragen an Benjamin oder Feedback zur Folge per WhatsApp oder per E-Mail an hallo@happy-bootstrapping.de - viel Spaß mit der Folge!
Show-Notes
- Website von bilateralstimulation
- Einblicke und "Über Uns"
- LinkedIn von Benjamin
- LinkedIn von Yanick
- Berliner Start-up Stipendium
- IBB Gründungsbonus
- BPW Wettbwerb
- EMDR Erklärvideo (deutsch)
- EMDR Erklärvideo (englisch)
- Andy zu Gast im Sidepreneuer Podcast
- Mein "allesnurgecloud" Newsletter zu Cloud, DevOps, IT und Security
- Werbung: Dev-Ops as A Service mit We Manage
- Werbung: Start-up Angebot bei We Manage buchen
Feedback & Kontakt
Hast Du selbst eine spannende und interessante "Bootstrapping"-Geschichte zu erzählen? Oder Feedback zur aktuellen Folge?
Schreib mir gerne per WhatsApp oder per unter hallo@happy-bootstrapping.de.
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Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu Folge 57 von Happy Bootstrapping.
00:00:05: Die Folge kommt einen Tag später, ich lag zwei Tage flach, die Kinder vor mir,
00:00:10: ich danach, meine Frau wie immer, nichts gehabt, von daher alles wie immer.
00:00:15: So, in der heutigen Folge habe ich mit dem Benjamin Viehhauser von Bilateral
00:00:20: Stimulation gesprochen.
00:00:22: Bilateral Stimulation, schwieriges Wort, bietet eine SaaS-Software für EMDR-Therapeuten
00:00:28: an. Das ist eine besondere Art der Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung.
00:00:36: Das ist die deutsche Übersetzung von EMDR.
00:00:38: Eine Art Psychotherapie zur Behandlung von Traumafolgen. Das Ganze nutzt uns
00:00:43: schon über 20.000 Therapeuten auf der ganzen Welt, natürlich viel in den USA.
00:00:47: Bei uns ist das Thema noch nicht so verbreitet. Und es ist wirklich super spannend,
00:00:51: was der Benjamin gemeinsam mit seinem Co-Founder Yannick hier aufgebaut hat in den letzten Jahren.
00:00:56: Wir haben über ganz viele Sachen gesprochen, über ihren MVP-Bild im Hacker-Haus
00:01:01: in Portugal, über diverse Gründungsförderungen und Preise in Berlin.
00:01:06: Das Freemium-Modell, mit dem die beiden gestartet sind, das gibt es auch heute
00:01:09: noch und ist auch besonders wichtig, wird auch in Ländern benutzt,
00:01:12: die eben nicht so den Zugang haben und sich das leisten können.
00:01:16: Ganz viele spannende Themen, Growth Hacks zum Start, Verkauf und Versand in
00:01:19: die ganze Welt, Vertrieb und Marketing von einem Medizinprodukt,
00:01:22: all das haben wir ausführlich diskutiert.
00:01:25: Der Benjamin hat früher in einem wie sie finanzierten Startup gearbeitet und
00:01:29: hat daher einen besonders spannenden Take auf das Thema Bootstrapping,
00:01:32: was natürlich eine große Herausforderung ist, auch wenn man Hardware baut.
00:01:37: Noch ein kleiner Hinweis in eigener Sache.
00:01:40: Ich war auch zu Gast in einem Podcast und zwar im Sidepreneur Podcast,
00:01:44: da habe ich mit dem Peter gesprochen.
00:01:46: Ich verlinke euch den in den Shownotes. Das ist schon Folge 306 gewesen,
00:01:51: was wirklich, da kann ich nur den Hut von ziehen, bin mal gespannt,
00:01:55: ob ich das schaffe. Und jetzt geht's los.
00:01:57: Viel Spaß mit der Folge. Hallo Benjamin.
00:02:00: Servus Andi. Erzähl doch mal in deinen Worten, wer du bist und was du machst.
00:02:05: Genau, also ich bin Benjamin Viehhauser, bin 30 Jahre alt, wie man jetzt dann
00:02:09: wahrscheinlich gleich hören kann, ursprünglich aus Österreich,
00:02:11: bin aber schon seit mittlerweile sechs Jahren in Berlin, wo ich auch aktuell bin.
00:02:16: Und ich bin einer der zwei Gründer von bilateralstimulation.io.
00:02:21: Vielleicht in einem Satz zusammengefasst, was ist bilateralstimulation.io?
00:02:25: Wir machen Software und Hardware, die es Psychotherapeuten ermöglicht,
00:02:30: eine spezielle Form der Traumatherapie, die sogenannte EMDR-Therapie.
00:02:35: 30 Jahre jung, würde ich sagen. 30 Jahre jung. Verständlich, 30 Jahre alt.
00:02:40: Genau, genau. Wofür steht EMDR? Genau, das ist jetzt quasi Englisch.
00:02:46: Da steht das für Eye Movement Desensitization and Reprocessing.
00:02:50: Ist auch für mich jetzt ein bisschen ungewohnt, das auf Deutsch zu erklären.
00:02:53: Ich erkläre das meistens quasi auf Englisch. Aber wenn man es jetzt auf Deutsch
00:02:58: quasi übersetzt, kann man sozusagen sagen, dass das steht für die Desensibilisierung
00:03:03: und Verarbeitung durch Augenbewegungen.
00:03:06: Und wie schon angesprochen, geht es da speziell um Augenbewegungen,
00:03:10: Die Verarbeitung und Aufarbeitung von Traumen, also die IMDR-Therapie,
00:03:15: wird vor allem zur Behandlung für die posttraumatische Belastungsstörung verwendet.
00:03:20: Und da ist zum Beispiel ganz bezeichnend, dass es die Therapieform der Wahl
00:03:25: des US-Militärs ist, um ihre Veteranen zum Beispiel zu behandeln.
00:03:28: Auch die UN verwendet die IMDR-Therapie, um zum Beispiel Flüchtlinge aus Krisenregionen,
00:03:34: die traumatisiert sind, zu behandeln.
00:03:36: Also es hat sich über die letzten Jahre wirklich so als die Go-To-Method für
00:03:41: die Behandlung von posttraumatischer Belastungsstörung etabliert.
00:03:44: Gleichzeitig wird aber aktuell ganz viel geforscht und IMDA-Therapie wird mittlerweile
00:03:48: auch für die Behandlung von Depressionen und anderen quasi psychischen Erkrankungen verwendet.
00:03:54: Verstehe. Also da interessiert mich, ist super spannend, weil ich glaube,
00:03:57: das Thema ist in Deutschland gar oder kaum verbreitet.
00:04:00: Wenn wir dann über das Produkt gleich sprechen, einfach so ein bisschen noch
00:04:03: ein paar mehr Details. Und wie groß ist die Firma aktuell?
00:04:07: Wie viele Kunden habt ihr? Wie viele Leute seid ihr? Ja, also es gibt quasi
00:04:12: weltweit, eine genaue Zahl gibt es nicht, aber es gibt deutlich mehr als 100.000 IMDA-Therapeuten.
00:04:17: Wir auf unserer Plattform haben aktuell über 20.000 monatlich aktive Therapeuten,
00:04:23: die quasi unsere Software benutzen. also quasi monthly active Therapeuten-User.
00:04:28: Und letztes Jahr haben wir über eine Million Therapiesitzungen über unsere Plattform abgewickelt.
00:04:36: Weltweit komme ich dann auch gerne später dazu.
00:04:38: Also wir sind jetzt wirklich auf der ganzen Welt quasi vertreten.
00:04:41: Jetzt von der Firmengröße, also gestartet haben die Firma mein Mitkunde Yannick
00:04:45: und ich, sind quasi zu zweit.
00:04:47: Yannick hat sich jetzt ein bisschen aus dem operativen Geschäft mehr zurückgezogen.
00:04:51: Und neben uns, wir haben quasi keine Festangestellten, weil wir auch einfach,
00:04:56: wirklich alle Prozesse automatisiert haben, kann ich auch gerne wieder mehr dazu erzählen.
00:04:59: Wir haben aber so ein Team, quasi Freelancern, mit denen wir dann punktuell
00:05:04: auf verschiedenen Ebenen zusammenarbeiten.
00:05:07: Bezieht auch quasi auf der Hardware-Seite. Aber auch beim Software-Development
00:05:11: haben wir Freelancers, die uns da punktuell quasi bei der Entwicklung oder Weiterentwicklung
00:05:15: unterstützen. Okay, verstehe.
00:05:18: Wann habt ihr das Ganze gegründet? Also wie alt ist die Firma schon?
00:05:21: Also offiziell gegründet haben wir 2021.
00:05:25: Davor gab es aber das Produkt quasi schon. Jetzt noch ohne, dass eine Firma
00:05:29: dahinter gestanden ist, ohne dass damit irgendwie Umsätze erzielt wurden,
00:05:32: ohne dass da irgendwie wirtschaftliches Interesse dahinter bestand.
00:05:34: Die Gründung selbst oder der erste Prototyp sozusagen, die Alpha-Version,
00:05:39: ist eigentlich wirklich ganz am Anfang der Covid-Pandemie entstanden.
00:05:43: Da gibt es auch dann unsere Gründungsgeschichte dazu, die ich dann später gerne erzähle.
00:05:47: Aber ja, quasi sozusagen am ersten oder zweiten Tag der Pandemie ist dann auch
00:05:50: der erste Prototyp von der Software quasi entstanden. Da war der ja ziemlich schnell dann.
00:05:55: Da war der sehr schnell, ja. Aber der Prototyp hat auch dementsprechend ausgesehen.
00:06:02: Ja, gut, so sind Prototypen halt, wenn es erstmal funktioniert hat. Das ist ja auch super.
00:06:07: Ja, wie kommt man als Österreicher, der in Berlin lebt, auf die Idee,
00:06:12: ein Traumatherapie-Produkt zu machen, das eigentlich hauptsächlich in den USA
00:06:18: dann benutzt wird oder im englischsprachigen Raum?
00:06:21: Genau, da muss ich so ein bisschen ausholen. Also die Idee selbst ist quasi
00:06:26: von meinem Mitgründer Janik entstanden.
00:06:28: Und zwar war es so, Janik und ich, wir haben uns vor, vor bald zehn Jahren im
00:06:32: Auslandssemester, damals auch in den USA, in Los Angeles, quasi kennengelernt.
00:06:37: Damals schon, wie gesagt, ich war damals im Entrepreneurship-Club an der Uni
00:06:41: in den USA und habe damals schon Interesse an Unternehmertum und speziell im
00:06:46: Tech-Bereich gehabt. Aber...
00:06:48: Während der Uni noch nicht viel geplant von dem Ganzen. Und dann hat es uns
00:06:51: beide nach Berlin verschlagen.
00:06:53: Und wir waren quasi beide an unterschiedlichen Stationen in verschiedenen High-Growth-Tech-Startups,
00:07:00: immer wie sie finanziert, unterwegs.
00:07:02: Haben da sehr viel Erfahrung mitgenommen, haben da super viel in kurzer Zeit
00:07:06: gelernt, sehr viel gearbeitet.
00:07:08: Und Yannick war dann für einen Job in San Francisco und hat dort quasi von EMDR-Therapie gehört.
00:07:17: Wie du schon gesagt hast, in Deutschland gibt es auch viele Therapeuten,
00:07:21: die mittlerweile EMDR-Therapie anbieten und das Ganze wächst auch extrem schnell.
00:07:24: Aber in den USA ist es doch deutlich mehr verbreitet. Die Therapieform kommt
00:07:29: ursprünglich aus den USA.
00:07:30: Und er hat dann in San Francisco über EMDR quasi gehört und hat dann dort zur
00:07:36: Bewältigung eines eigenen Traumas quasi die Therapie durchlaufen als Patient.
00:07:41: Und das war so ein Jahr circa bevor der Covid-Pandemie und dann hat er selbst
00:07:47: quasi dem Therapeuten gesagt, hey, das irgendwie hilft mir super,
00:07:50: hat super Erfahrungen gemacht,
00:07:51: ich muss jetzt aber immer zu dir in die Praxis fahren und könnte mir das Ganze
00:07:55: nicht einfach auch online machen quasi. quasi.
00:07:57: Und der Therapeut hat dann damals nicht wirklich Interesse gehabt,
00:08:02: das umzusetzen. Diese Therapeuten sind, ähnlich wie in Deutschland, auf Monate ausgebucht.
00:08:08: Also die müssen sich wirklich jetzt nicht um die Kundenakquise bemühen,
00:08:10: da ist es eher das Problem, dass es zu wenige Therapeuten gibt.
00:08:13: Ganz klassisch war halt so die Antwort so, ja, warum soll ich irgendwas an meinem
00:08:17: bestehenden System verändern? Funktioniert ja, wie ich es aktuell mache.
00:08:21: Und ja, dann ist, war Janik, ist dann ein bisschen in den USA,
00:08:25: ist irgendwann zurück nach Deutschland, hat die Therapie quasi abgeschlossen und dann kam Covid.
00:08:30: Und dann hat der Therapeut Jannik geschrieben, hat so gesagt,
00:08:33: okay, ich kann jetzt quasi Therapieform morgen de facto nicht mehr durchführen,
00:08:38: weil meine Patienten nicht mehr in die Praxis kommen können.
00:08:41: Und ich kann dann auch gleich ein bisschen mehr über das Produkt an sich erzählen.
00:08:44: Dann macht das auch nochmal mehr Sinn, was für spezielle Tools man jetzt für
00:08:47: diese Therapieform braucht.
00:08:49: Und hat quasi Jannik gesagt, so kannst du mir da jetzt, du hast doch damals
00:08:51: irgendwie gesagt, du könntest mir was bauen, damit ich die Therapie auch online durchführen kann.
00:08:55: Ich brauche das quasi jetzt, weil sonst kann ich morgen die Therapie nicht mehr umsetzen.
00:08:59: Und ja, so hat sich dann Janik hingesetzt und hat quasi in, ich glaube,
00:09:04: 48 Stunden den ersten Prototypen irgendwie programmiert.
00:09:07: Der Hintergedanke war, dass wir dieser eine Therapeut verwenden,
00:09:11: das ist so ein kleiner Beitrag quasi zu Covid und hat das dem geschickt,
00:09:16: eigentlich nicht mehr drüber nachgedacht.
00:09:18: Eine Woche später sind verschiedene, von verschiedenen Therapeuten E-Mails gekommen,
00:09:22: so hey, das funktioniert super, aber die Seite ist irgendwie down,
00:09:25: weil das halt auf so einem schlechten Hosting-Provider da war.
00:09:28: Und da war Yannick so, okay, wer sind diese Leute?
00:09:31: Woher kommen die? Das hat sich halt irgendwie über so E-Mail-Listen verbreitet.
00:09:36: Und zwei Wochen später kam dann plötzlich so eine PayPal-Notification,
00:09:40: weil auf der Website stand nur so eine E-Mail-Adresse, dass jemand auf diese
00:09:44: E-Mail-Adresse quasi Geld schicken möchte.
00:09:47: Das war so quasi einfach unaufgefordert als Dankeschön. Spenden. Genau, Spenden quasi.
00:09:52: Und da war Yannick so, ja, okay, Moment mal. Also da ist vielleicht doch mehr dahinter.
00:09:56: Und hat dann begonnen, sich ein bisschen mehr damit auseinanderzusetzen,
00:09:59: ein paar Features dazu zu bauen.
00:10:02: Und wie gesagt, Janik und ich haben uns ewig gekannt und wollten eigentlich
00:10:05: immer gemeinsam was gründen. Und ich war damals gerade quasi...
00:10:09: Ich war eigentlich dabei, schon meinen alten Job zu kündigen und dann hat mich
00:10:12: irgendwie, wie gesagt, während Covid, Janik irgendwann mal angerufen und hat
00:10:15: gesagt, so hey, ich habe da gerade so ein Projekt am Laufen,
00:10:17: lass uns da mal drüber sprechen.
00:10:19: Und dann war ich irgendwie bei ihm in der Wohnung, noch nie irgendwas von dieser Therapieform gehört.
00:10:23: Und dann ist das alles relativ schnell gegangen. Dann war ich,
00:10:27: glaube ich, zwei Tage später im ersten Call mit Therapeuten und habe mich da
00:10:31: eingelesen und ja, habe dann eben in sehr kurzer Zeit, also habe dann meinen
00:10:35: Job tatsächlich gekündigt.
00:10:36: Und dann haben wir ja begonnen, daran zu arbeiten und haben uns halt das ganze
00:10:41: Wissen quasi irgendwie angeeignet, indem wir, glaube ich, in kürzester Zeit
00:10:45: mit 100 Therapeuten irgendwie telefoniert haben.
00:10:47: Und ja, das ist so der Beginn quasi, wie ich da reingeraten bin und wie auch
00:10:51: Janek da reingeraten ist.
00:10:52: Waren die Therapeuten, mit denen du telefoniert hast, dann waren die alle in
00:10:56: den USA dann zum Großteil?
00:10:58: Also schon viele, aber wirklich von bis. Also das war wirklich,
00:11:01: es war einfach das perfekte Timing für diesen Prototyp, das perfekte Timing
00:11:05: für das Produkt mit eben für Covid.
00:11:07: Also da war jetzt auch, sage ich mal, die richtige Portion Glück dabei,
00:11:10: aber gleichzeitig eine schnelle Execution.
00:11:12: Und also wir haben dann am Anfang E-Mails bekommen, zum Beispiel von einem Therapeuten
00:11:17: aus Uganda, der da auch plötzlich unser Tool verwendet hat.
00:11:21: So jetzt die Feedback-Calls waren schon sehr viel mit Therapeuten aus den USA,
00:11:25: einfach weil da jetzt keine sprachliche Barriere ist, weil da einfach sozusagen
00:11:29: dieser Patient Null war, also Yannicks ehemaliger Therapeute, das verbreitet hat.
00:11:34: Aber ja, also wirklich weltweit haben wir da irgendwie Interaktionen mit Therapeuten
00:11:39: gehabt und auch Feedback bekommen.
00:11:40: Hast du das dann nebenher, also neben deiner Noch-Anstellung,
00:11:45: dann schon unterstützt und warst dann so abends in Calls oder morgens,
00:11:48: je nachdem, wie es die Zeit so erlaubt hat, und dann deinen normalen Job gemacht?
00:11:52: Also bei mir war es tatsächlich so, dass es hat sich einfach echt zeitlich sehr gut ergeben.
00:11:57: Ich habe dann quasi bevor ich überhaupt wusste, dass ich jetzt,
00:12:01: also ich habe einfach schon gekündigt gehabt, meinen alten Job und mein Plan
00:12:06: war eigentlich, ich habe vorher auch eine sehr intensive Zeit gehabt,
00:12:10: verschiedene eben VC-finanzierte Unternehmen jetzt in Management-Positionen begleitet.
00:12:15: Und mein Plan war eigentlich, ich kündige da und ich nehme jetzt mal ein bisschen
00:12:19: eine Auszeit, gehe ein bisschen reisen, nehme ein bisschen Zeit für mich und
00:12:23: schaue dann quasi, ja, was jetzt dann als nächstes kommt. Vielleicht selber
00:12:26: gründen, vielleicht auch nicht.
00:12:28: Hat ja gut funktioniert. Ja, genau, hat gut funktioniert. Also so die Story
00:12:32: war dann, ich habe gekündigt, wir haben vorher schon nebenbei am Wochenende
00:12:37: so an quasi Ballett Trail gearbeitet, jetzt noch ohne wirklich der Intention,
00:12:41: wir bauen da wirklich eine Firma drum. herum.
00:12:43: Dann, wo ich eigentlich meinen letzten Arbeitstag hatte, war schon klar,
00:12:46: okay, komm, da sind wir an was dran und uns macht das super Spaß und wir können
00:12:50: da gemeinsam dran arbeiten und wir probieren jetzt einfach mehr draus zu machen.
00:12:55: Und da war auch noch, das war auch noch in der Covid-Zeit und ich glaube,
00:13:00: es war gerade ja so, jetzt die aktuelle Zeit, also Winter in Berlin und Janik
00:13:05: und ich waren beide so, wir müssen uns jetzt da voll drauf fokussieren.
00:13:07: Ich habe gerade gekündigt, wir schauen einfach mal, wo kein wo kein Lockdown ist, wo es günstig ist.
00:13:13: Und dann sind wir auf Portugal gekommen und haben uns wirklich,
00:13:15: glaube ich, zwei Wochen, nachdem ich meinen letzten Arbeitstag hatte,
00:13:18: sind wir nach Portugal geflogen, hatten da noch zwei Freunde dabei,
00:13:21: auch einen Gründer, einen Programmierer, die einfach auch gerade Zeit hatten.
00:13:26: Das war noch zu der Zeit, da war quasi, da war noch nicht bekannt,
00:13:29: dass in Portugal irgendwie die Kohlezahlen niedrig sind und kein Lockdown ist.
00:13:32: Deswegen war da alles spottgünstig. Dann haben wir uns ein Airbnb gemietet.
00:13:36: Das hat normalerweise 13.000 Euro im Monat gekostet. ich habe sogar noch den
00:13:40: Screenshot, haben das irgendwie für 1.800 Euro im Monat bekommen mit sechs Schlafzimmern,
00:13:46: fünf Badezimmern und haben dann da so ein kleines Hackerhaus quasi aufgemacht.
00:13:50: Also wirklich wir zwei mit halt einem eben den Freund, der gegründet hat und
00:13:54: einem Programmierer, der remote gearbeitet hat.
00:13:56: Und dann sind wir nach Portugal geflogen ohne viel Plan und haben uns da dann
00:14:00: zwei Monate eingesperrt und haben einfach losgelegt und haben einfach quasi
00:14:04: an dem Produkt gearbeitet, sowohl an der Hardware als auch an der Software.
00:14:09: Und ich bin da so ein bisschen all-in gegangen.
00:14:12: Ich hatte dann zu dem Zeitpunkt kein Einkommen, war einfach aus meinem vorigen
00:14:15: Job ein bisschen was gespart, aber jetzt auch nicht wirklich im Plan,
00:14:18: wann da wieder quasi Geld reinkommt.
00:14:20: Yannick hat damals noch 20 Stunden quasi angestellt gearbeitet als Programmierer.
00:14:26: Und ja, dann haben wir da einfach losgelegt und wir haben auch jetzt irgendwie,
00:14:29: also bei uns war halt schon einfach ein großes Vertrauensverhältnis da und wir
00:14:32: haben jetzt nicht irgendwie am Tag eins gesagt, so hey, das sind jetzt irgendwie
00:14:35: die Shares oder so, wir gründen jetzt hier die Firma und, und, und.
00:14:39: Wir haben einfach mal zwei Monate gesagt, so komm, wir schauen uns das einfach
00:14:41: mal an, irgendwie User, quasi Interviews, Produktarbeiten,
00:14:46: wir schauen, was jetzt irgendwie der Plan ist, wir schauen, was wir jetzt machen
00:14:48: können und erst dann am Ende von, sagen wir mal, diesem Zwei-Monats-Sprint haben
00:14:53: wir uns mal hingesetzt, haben gesagt, so okay, komm, lass uns so irgendwie,
00:14:56: das ist jetzt der Plan, lass uns das wirklich jetzt als Firma aufbauen,
00:14:58: lass uns quasi überlegen, wer wie viele Shares bekommt,
00:15:01: lass uns irgendwie planen, dass wir das jetzt irgendwie als GmbH in Deutschland
00:15:04: gründen und so weiter und so fort.
00:15:06: Aber wir haben da wirklich so ein bisschen einfach losgelegt, sage ich jetzt mal.
00:15:10: Wahnsinn. Also erstens, das hast du, der liegt noch zu dem Haus,
00:15:13: 13.000 im Monat. Das musst du ja auch schon, der hatte schon zwei Pools wahrscheinlich.
00:15:17: Also es war tatsächlich eine Wohnung mitten in Lissabon. Und ich sage jetzt
00:15:22: mal, das war jetzt gar nicht so luxuriös, wie das klingt.
00:15:24: Aber es war wirklich damals ein perfektes Setup, weil es sind dann Leute gekommen
00:15:29: und gefahren. Wir haben bis heute noch die WhatsApp-Gruppe vom Hackerhaus,
00:15:35: wo, glaube ich, dann zehn oder elf Leute drinnen sind.
00:15:38: Und halt immer wieder ist irgendwer dann irgendwie quasi weggeflogen und wir sind neu gekommen.
00:15:42: Und das war einfach ein super inspirierendes Moment damals dort.
00:15:46: Das verstehe ich. Ich glaube, wenn man so aus der gewohnten Umgebung rauskommt.
00:15:49: Ich hatte auch schon einen anderen Kasten, die waren irgendwie auf dem Land
00:15:52: in Portugal, also irgendwo weiter hinten, wo nichts drumherum war.
00:15:57: Jetzt stelle ich mir das einfacher vor, wie dann direkt in Lissabon zu sein.
00:16:00: Nein, da hast du ja auch schon ein bisschen Ablenkung.
00:16:03: Hast du trotzdem und habt du das gut hinbekommen?
00:16:05: Ja, also wir haben generell, es ist ja jetzt mal, Jannik und ich sind schon
00:16:08: beide Arbeitstiere und wir haben dann da schon,
00:16:11: also wir waren dann auch, also wir können uns auch einfach beide sehr dann für
00:16:13: so Sachen begeistern und da uns sehr reinsteigern und da hat dann so diese intensive Arbeitsphase,
00:16:21: die dann auch so eineinhalb, zwei Jahre wirklich angehalten hat,
00:16:23: begonnen und also das klingt jetzt auch romantisch, dass es ist,
00:16:27: weil ich glaube, wir haben beide damals nicht wirklich irgendwas in Lissabon
00:16:29: gemacht, sondern es war eher so,
00:16:30: wir, also das Wohnzimmer war wirklich das Büro.
00:16:33: Wir haben uns damals vom Vermieter dort irgendwie Schreibtische und Schreibtischstühle reinstehen lassen.
00:16:38: Und es war halt so, okay, um halb neun aufstehen, um neun ist losgegangen und
00:16:42: um Mitternacht eins war es dann vorbei mit dem Arbeiten.
00:16:46: Und vielleicht haben wir dann noch irgendwie ein Feierabendbier getrunken.
00:16:49: Also klar, am Wochenende haben wir schon nochmal was unternommen in diesem Hackerhaus,
00:16:52: aber es war generell eine sehr inspirierende Umgebung.
00:16:55: Ja, das kann ich mir vorstellen, was wohl der Vermieter gedacht hat,
00:16:58: als du gefragt hast, können wir da Tische und Stühle drin haben und wie cool
00:17:02: ist eigentlich das Internet? nicht.
00:17:03: Genau, genau, den Speedtest haben wir natürlich auch noch verlangt.
00:17:06: Die haben sich da auch gefragt, weil ich glaube, wir waren jetzt nicht die normalen
00:17:09: Kunden von diesem Airbnb, die das normalerweise gemietet hätten. Okay, verstehe.
00:17:14: Naja, wahnsinnig coole Geschichte. Also das inspiriert vielleicht dann auch andere, das zu machen.
00:17:19: Und ich glaube, wenn man ans Thema glaubt und ja, jetzt der Janik,
00:17:22: der hat ja auch eine andere intrinsische Motivation wahrscheinlich gehabt,
00:17:25: weil er eben selber ja da in der Therapie war.
00:17:30: Hast du dann, wie hast du dich dich selber dafür begeistern können,
00:17:34: dass du dich da so reingesteigert hast?
00:17:36: Also ich glaube, ganz viele verschiedene Punkte. Also einfach hat mir so direkt
00:17:40: das Arbeiten mit Yannick super Spaß gemacht.
00:17:43: Gleichzeitig habe ich aber auch, ich glaube fairerweise, es ist ja noch immer
00:17:46: leider ein bisschen stigmatisiertes Thema, aber einfach eben,
00:17:50: im familiären Umfeld immer wieder mal von Personen mitbekommen,
00:17:56: die einfach aus verschiedenen Gründen quasi mental jetzt zu kämpfen hatten.
00:18:02: Und dadurch war das eigentlich schnell ein Thema, wo ich auch,
00:18:05: sag ich jetzt mal, einen engen Bezug dazu hatte.
00:18:07: Und was mich dann, glaube ich, echt sehr schnell gecatcht hat,
00:18:11: waren die ersten Interaktionen mit den Therapeuten auch,
00:18:15: wo du einfach wirklich extrem gutes Feedback auch bekommst, einfach mit extrem
00:18:19: netten Leuten auch zusammenarbeitest.
00:18:23: Yannick und ich sind beide große Fans von deinem Buch, das heißt The Mom Test.
00:18:27: Kann ich allen sehr ans Herz legen, auch vor allem allen Bootstrappern,
00:18:31: aber generell jedem Unternehmer.
00:18:33: Und einer der Aussagen aus diesem Buch ist auch, dass du dir schon auf jeden
00:18:36: Fall anschauen sollst, wer deine Kunden sind und ob du Lust hast,
00:18:39: mit den Kunden gemeinsam zu arbeiten.
00:18:41: Und ich war einfach sehr schnell nach einer Woche in der Situation,
00:18:46: dass ich dann in einem Telefonat mit einem Therapeuten war.
00:18:51: Und mir der einfach erzählt hat, wie jetzt unser Produkt wirklich das Leben
00:18:55: von dem Therapeuten verändert hat, aber auch quasi wirklich von jetzt dem Patienten quasi.
00:19:03: Und da war dann einfach für mich sehr schnell klar, so hey, ich glaube,
00:19:06: das ist jetzt das Produkt, wirklich am meisten Impact, an dem ich in meinem Leben gearbeitet habe.
00:19:10: Und ja, das war einfach super schön. Und dann ist alles zusammengekommen und dann, ja,
00:19:15: Aber das einfach irgendwie, da war ich schnell begeistert für das Thema.
00:19:18: Wenn wir jetzt gerade bei der Geschichte sind, machen wir da vielleicht auch
00:19:20: kurz weiter. Dann machen wir das Produktteil danach.
00:19:24: Wie habt ihr danach dann weitergemacht? Ihr seid dann zurückgekommen irgendwann
00:19:27: nach Deutschland und dann ist der Yannick auch aus Berlin.
00:19:30: Habt ihr euch dort getroffen, ein Büro geholt, Coworking Space?
00:19:33: Wie ging es weiter? Genau, also Yannick ist ursprünglich aus der Schweiz,
00:19:36: hat aber auch schon quasi ziemlich ein bisschen vor mir nach Berlin gezogen.
00:19:39: Also wir waren beide damals schon best in Berlin.
00:19:42: Und genau, sind wir zurückgekommen und dann war es halt wirklich so, erst mal war uns klar,
00:19:48: wir gründen die Firma, aber es war noch nicht wirklich klar,
00:19:51: wie lange brauchen wir, vor allem um das Hardware-Produkt quasi zu entwickeln
00:19:54: und an den Markt zu bringen und kriegen wir das überhaupt hin und wie viel kostet das?
00:19:57: Bei der Software war noch nicht abzusehen. Also wir hatten damals irgendwie
00:20:01: schon ein paar tausend monatlich aktive Therapeuten, aber kein Revenue und auch
00:20:06: noch überhaupt keinen Pfad irgendwie oder noch keine Idee,
00:20:11: wie wir jetzt dann wann und wie wir quasi Umsatz machen werden.
00:20:16: Aber für uns war klar, das kriegen wir irgendwie hin und wir gründen jetzt mal
00:20:20: die Firma und wir müssen schauen, wie wir das finanzieren.
00:20:22: Wir hatten aber wirklich, also wir waren sehr auf Sparflamme unterwegs.
00:20:25: Also wie gesagt, ich damals noch gar nichts verdient, die Annick irgendwie sich
00:20:28: so 20 Stunden halbwegs über Wasser gehalten,
00:20:30: plus die Firma hat dann auch so ein bisschen Investment halt schon benötigt,
00:20:34: weil gerade bei der Hardware einfach die Entwicklung teurer ist und den Rest
00:20:37: haben wir alles selber gemacht.
00:20:38: Das heißt, wir haben auch kein Geld für den Coworking-Space gehabt,
00:20:41: sondern wir waren so ein bisschen Büronomaden.
00:20:43: Es war dann ein Freund von mir, der beim WC gearbeitet hat, der hat quasi die
00:20:47: einmal gesagt, ja komm, da ist eh nichts los bei uns im Büro.
00:20:50: Ihr zahlt uns irgendwie, ich weiß gar nicht mehr, ich glaube,
00:20:53: das war 50 Euro pro Tisch, also 100 Euro Miete für uns beide.
00:20:56: Und wir haben dann mit unserem ganzen Zeug eh fünf Tische in Anspruch genommen.
00:20:59: Und dann waren wir dort im Büro und dann wurde dieses Büro ausgelöst und dann
00:21:03: waren wir im nächsten Büro und dann waren wir im nächsten Büro immer von Freunden.
00:21:06: Wir haben halt natürlich schon ein bisschen Kontakte gehabt,
00:21:08: weil wir einfach länger schon in dieser Berliner Startup-Szene unterwegs waren.
00:21:12: Und ja, dann sind wir voll in die Produktentwicklung gegangen.
00:21:14: Also sehr viel Fokus auf die Hardware und gleichzeitig aber halt daran gearbeitet,
00:21:20: dass wir mit der Software auch mal Umsatz machen können. Das hat dann aber tatsächlich
00:21:22: ein Jahr gedauert, bis wir die ersten Umsätze gemacht haben.
00:21:25: Und wir sind da schon ziemlich auf Risiko gegangen.
00:21:28: Also wie gesagt, erstmal ohne irgendwie Sicherheitsnetz, plus viel investiert.
00:21:33: Und wir haben dann uns so zur Überbrückung das Berlin Startup Stipendium geholt.
00:21:38: Das ist so eine Förderung, die man hier in Berlin bekommen kann.
00:21:40: Da kriegt man pro Gründer für...
00:21:42: Zwölf Monate, 2000 Euro im Monat per Person.
00:21:45: Da muss man aber noch sich selber Kranken versichern, sich selber um die Steuern
00:21:49: kümmern. Also da bleibt dann auch nicht so viel über, aber du hast mal so deine Grundkosten gedeckt.
00:21:54: Und ja, haben dann wirklich das Ganze, also ich sage mal, sehr, sehr lean aufgezogen.
00:22:00: Also wir haben wirklich, egal was es war, dreimal jeden Euro umgedreht,
00:22:04: haben einfach extrem hart gearbeitet.
00:22:07: Also das muss man schon sagen, wir waren eineinhalb, zwei Jahre wirklich.
00:22:10: Also ich habe letztens wieder mit meinem Freund darüber geredet.
00:22:13: Ich glaube, wir haben zwei Jahre lang unter der Woche kein einziges Mal am Abend
00:22:17: mich irgendwie mal privat mit irgendjemandem getroffen,
00:22:19: sondern das war wirklich zwei Jahre lang 24-7 durcharbeiten mit auch vielen,
00:22:26: vielen schweren Phasen dazwischen und haben uns dann halt eben so ein bisschen
00:22:29: staatliches Geld reingeholt.
00:22:30: Das ist sich dann alles wirklich auch ein bisschen wirklich ganz knapp und genau ausgegangen.
00:22:35: Also wo dann unser Berlin Startup Stipendium ausgelaufen ist.
00:22:40: Also da war es dann wirklich auch so, okay, das läuft jetzt irgendwie.
00:22:43: Irgendwie, das war dann im September, ist es ausgelaufen.
00:22:45: Und irgendwie im Juli davor haben wir begonnen zu monetarisieren,
00:22:50: also wirklich sehr knapp, aber schnell monetarisiert und da war es halt wirklich
00:22:53: so, okay, wir müssen im Oktober genug Umsatz haben, damit wir uns irgendwie
00:22:57: Gehalt zahlen können, sonst müssen wir,
00:22:59: wieder irgendwo anders uns Geld besorgen, also Freelance oder sonst was und
00:23:03: das ist sich dann wirklich genauso ausgegangen.
00:23:06: Ja, also das war so ein bisschen quasi die Finanzierung, aber ich sage auch,
00:23:10: wir sind da schon ein bisschen oder was ist bisher?
00:23:13: Ich glaube, da muss einfach jeder für sich selber wissen, wie viel Risiko Appetit
00:23:16: er hat und wir sind da schon auf etwas mehr Risiko gegangen,
00:23:21: dass jetzt vielleicht dem einen oder anderen irgendwie.
00:23:25: Liebe ist oder wo ich glaube, man muss immer wissen, so kann man auch ruhig schlafen
00:23:30: und ich habe das die meiste Zeit können und ich habe schon immer gewusst,
00:23:33: okay, wenn es jetzt hart auf hart kommt, dann baut man sich halt irgendwo ein
00:23:36: bisschen Geld noch von der Familie aus und dann sucht man sich halt den nächsten
00:23:38: irgendwie Freelance-Auftrag oder geht mal zurück in den Job, aber ich glaube,
00:23:42: Und ja, das ist halt meiner Erfahrung wichtig, dass man da irgendwie so einen
00:23:44: richtigen Weg für sich findet.
00:23:46: Und wie habt ihr die Kunden überzeugt, die dann ein Jahr lang das Produkt kostenlos
00:23:51: nutzen konnten, auf einmal dafür Geld zu bezahlen? Das ist ja auch nicht so
00:23:54: einfach wahrscheinlich.
00:23:56: Genau, ja, also das ist eine gute Frage. Also wir machen ja auf zwei Wegen Revenue.
00:24:00: Also auf der einen Seite quasi über das SaaS-Produkt.
00:24:03: Also da haben wir ein Freemium-Modell. Da war es so, dass wir quasi,
00:24:07: also wir haben noch immer die Basis-Version komplett gratis. und das ist auch so
00:24:13: Da haben wir uns auch darauf festgelegt, dass wir es immer so haben wollen,
00:24:16: weil wir einfach auch sehr viele User in quasi Entwicklungsländern haben und
00:24:21: die dann einfach quasi den Zugang zu unserem Tool verlieren würden,
00:24:25: wenn wir die Grundversion nicht mehr gratis anbieten würden.
00:24:28: Und jetzt haben wir uns eben dazu entschieden, dass wir das immer quasi so behalten.
00:24:32: Und dann haben wir so ein paar Premium-Features und da haben wir einfach quasi
00:24:37: eine Beta-Gruppe quasi gemacht und denen auch gesagt so, hey,
00:24:40: gewisse Features könnt ihr jetzt schon benutzen und wir wollen irgendwie Feedback darauf haben.
00:24:45: Aber irgendwann, und das haben wir damals ohne Timeline gemacht,
00:24:48: werden diese Features was kosten.
00:24:50: Und in unserem Kopf war das irgendwie so, ja, das wird halt in drei Monaten sein.
00:24:54: Dadurch, dass dann aber doch irgendwie die Hardware so viel Arbeit war und wir
00:24:57: einfach da sehr viel Zeit reingesteckt haben und dann bei der Software doch
00:25:00: an einem gewissen Punkt sein wollten, um dann quasi diese Premium-Version zu launchen.
00:25:07: Hat sich das dann eben über doch deutlich längere Zeit, ich glaube in fast einem Jahr dann gezogen.
00:25:11: Und wir haben halt trotzdem die Leute immer wieder mal daran erinnert,
00:25:14: dass das irgendwann das Kostenwert und eine Beta-Vision ist.
00:25:17: Und genau, dann haben wir den Switch hingelegt. Und also da frage ich mich auch
00:25:21: manchmal jetzt, haben wir zu lange gewartet oder was doch richtig?
00:25:24: Es hat im Endeffekt funktioniert. Also wir haben dann wirklich im ersten Monat
00:25:29: super viele Sign-Ups bekommen und haben dann, wie gesagt, nach drei Monaten
00:25:33: so viel Umsatz erzielt, dass wir dann uns auch quasi unser erstes Gehalt zahlen
00:25:37: konnten und so dieses Gründungsstipendium da.
00:25:40: Quasi nicht mehr gebraucht haben. Ersetzen. Genau, ersetzen konnten.
00:25:44: Aber das war auch wieder durchaus Risiko. Also es hätte auch anders funktionieren können.
00:25:48: Ich würde sagen, wir hatten beide, glaube ich, ein sehr gutes Bauchgefühl,
00:25:50: aber wir haben uns am Weg dahin schon sehr oft gefragt und hatten auch teilweise,
00:25:54: sage ich mal, hitzige Diskussionen, ob wir nicht jetzt schon vorher monetarisieren sollten.
00:25:58: Und ihr habt ja aber auch noch zwei andere Dinge gemacht. Einmal,
00:26:01: du hast den Gründungsbonus und ihr habt noch einen Preis gewonnen, richtig?
00:26:05: Genau, wir haben wirklich alles alles irgendwie probiert, um da mit dem Geld
00:26:09: reinzuholen. Ausgeschöpft. Ja, alles ausgeschöpft.
00:26:11: Genau, also der eine Preis, das heißt DPW-Wettbewerb. Das ist auch irgendwie
00:26:17: in Brandenburg und Berlin so eine Kooperation.
00:26:20: Und die machen da quasi so einen Businessplan-Wettbewerb, der dreimal im Jahr
00:26:24: stattfindet. Das geht über drei Phasen und da reicht man quasi seinen Businessplan ein.
00:26:29: Und dann je nach Phase bekommt der erste Platz, der dann irgendwie von einer
00:26:33: Jury ausgewählt wird, ein Preisgeld. Und wir haben da tatsächlich die zweite Phase damals gewonnen.
00:26:39: Das waren 15.000 Euro. Also ja, doch für uns damals eine beachtliche Summe.
00:26:43: Der Gründungsbonus, der ist von der IBB. Das ist ein Berlin-Summprogramm.
00:26:48: Muss ich auch bewerben mit einem Businessplan. Wenn du den genehmigt bekommst,
00:26:51: dann kriegst du quasi 50% deiner Ausgaben ersetzt.
00:26:56: Das heißt, wenn du 100.000 Euro Ausgaben hast, kriegst du bis zu 50.000 Euro
00:27:00: zurückgestattet. Da gibt es aber schon...
00:27:04: Das muss ich schon dazu sagen, das ist alles sehr bürokratisch und das dauert
00:27:07: sehr lange und da gibt es dann schon sehr viele Auflagen, was das für Ausgaben
00:27:11: sind und du musst das schon sehr genau alles dokumentieren, was natürlich auch
00:27:15: gut ist, damit da jetzt irgendwie keine falschen Dinge passieren,
00:27:18: aber für was du das Geld ausgegeben hast und ja, damit du das dann zurückgesetzt bekommst.
00:27:22: Aber wir haben quasi so diese drei staatlichen Programme in Anspruch genommen,
00:27:26: um da ein bisschen Geld reinzuholen.
00:27:28: Haben aber keine Investoren, also natürlich Fully Put Straps,
00:27:30: das wäre ja auch hier nicht im Podcast.
00:27:32: Ja, genau, das war so unser Weg. Sehr cool, Mensch.
00:27:36: Lass mal ein bisschen ins Produkt jetzt einsteigen. Was kann ich denn mit der
00:27:39: Freemium-Version genau machen?
00:27:43: Und was genau ist der therapeutische, wie genau funktioniert das,
00:27:47: dass es Therapie ist dann? Genau, also das ist immer so ein bisschen schwer
00:27:50: zu erklären, vor allem wenn man es jetzt nur quasi mündlich macht und keine
00:27:54: Bilder dazu zeigen kann.
00:27:55: Aber bei dieser EMDR-Therapie geht es darum, dass man quasi während der Therapie
00:28:01: jetzt ganz vereinfacht gesagt, dass das Gehirn so ein bisschen ablenkt.
00:28:04: Also wenn man jetzt ein traumatisches Erlebnis hat, dann wird dieses Erlebnis
00:28:08: eben sehr oft quasi nicht vom Gehirn verarbeitet und trotzdem aber abgespeichert
00:28:12: und quasi unverarbeitet abgespeichert.
00:28:14: Und was dann ganz oft passiert ist, dass wir uns an diese traumatischen Erlebnisse
00:28:18: zum Beispiel gar nicht erinnern können, weil unser Gehirn diese Erfahrung einfach
00:28:22: wegblockt, weil es ist einfach der Schutzmechanismus des Gehirns.
00:28:25: Diese Erinnerung aber trotzdem nicht
00:28:27: quasi verarbeitet ist und während der EMDR-Therapie geht es quasi darum,
00:28:31: diese traumatische Erinnerung aufzuarbeiten und quasi hervorzuholen und dann
00:28:36: dem Gehirn zu helfen, das Ganze quasi richtig verarbeitet abzuspeichern.
00:28:40: Also ich gebe jetzt ein Beispiel.
00:28:42: Wenn man jetzt eine Vergewaltigung durchlebt hat, dann ist es leider oft so,
00:28:47: dass die Patientinnen sich da selbst Vorwürfe machen,
00:28:51: weil eben diese Erinnerung jetzt mal falsch abgespeichert wurde und sich dann
00:28:56: auch oft gar nicht an das Erlebte im Detail erinnern können,
00:28:59: weil das einfach verdrängt wird vom Gehirn durch diesen Schutzmechanismus und
00:29:02: in der Therapie wird das dann hervorgeholt.
00:29:04: Das ist sehr standardisiert, da gibt es acht Phasen. Man baut erst ein Vertrauensverhältnis
00:29:08: zum Therapeuten auf, bespricht auch Dinge aus dem Leben, die jetzt nicht nur
00:29:12: mit dem Trauma zusammenhängen.
00:29:13: Wenn es dann aber um die Bearbeitung und das Besprechen der traumatischen Erfahrung
00:29:18: geht, dann verwendet der Therapeut bilaterale Stimulation.
00:29:23: Da kommt quasi unser Name her, um das Gedächtnis oder das Gehirn so ein bisschen überzustimulieren.
00:29:30: Da gibt es drei Methoden, wie man das macht. Also es geht immer darum,
00:29:33: dass man quasi abwechselnd rechts und links stimuliert, also deswegen bilateral.
00:29:38: Und die weit verbreitendste ursprüngliche Form ist quasi die visuelle Form.
00:29:43: Und wie man sich das vorstellen kann, ist, dass der Therapeut in der einfachsten
00:29:47: Art mit dem Finger von links nach
00:29:49: rechts fährt vom Gesicht und man mit den Augen dem Finger quasi folgt.
00:29:53: Also man kann sich das jetzt so ein bisschen wie Hypnose vorstellen,
00:29:57: obwohl es keine Hypnose ist, aber einfach nur, wie das Ganze quasi funktioniert.
00:30:00: Dann gibt es das ganze Auditiv, da hörst du quasi Töne links und rechts.
00:30:04: Und dann die dritte Form ist Taktil. Da kannst du dir entweder quasi so abwechselnd
00:30:08: auf die linke und rechte Schulter klopfen oder es gibt eben für alle drei Modalitäten
00:30:13: Geräte, die die Therapeuten verwenden, um diese bilaterale Stimulation durchzuführen.
00:30:17: Also für das Visuelle gibt es so Lichtbalken mehr oder weniger.
00:30:21: Das sind so LED-Balken, wo dann quasi so ein Lichtpunkt von links nach rechts
00:30:24: fährt. Der Patient fokussiert sich dann drauf.
00:30:26: Der Therapeut kann dann die Farbe verändern und die Geschwindigkeit verändern.
00:30:29: Für das Audiotiefe gibt es ein Kopfhörer dazu, wo man dann diese bilateralen
00:30:34: Geräusche oder auch Musik hört.
00:30:35: Und für das Taktile hat der Patient dann quasi zwei so kleine Vibrationsmodule
00:30:40: in der Hand, wo der Therapeut die Vibration quasi steuern kann.
00:30:44: Und eben vor Corona haben die Therapeuten eben diese Geräte,
00:30:49: wo es halt schon sehr etablierte Firmen gibt, die die herstellen.
00:30:53: Teilweise gibt es seit 20 Jahren oder noch länger, aber die kosten irgendwie
00:30:57: ein paar hundert Euro und funktionieren halt eben nur in der Praxis.
00:31:01: Und unsere Software bildet jetzt im Endeffekt alle drei Modalitäten ab,
00:31:06: die dann remote anbieten zu können.
00:31:07: Also man kann sich das so vorstellen, der Therapeut ist auf einem Video-Call mit dem Patienten.
00:31:11: Das passiert nicht über unsere Plattform, sondern die verwenden dann Zoom oder
00:31:16: Google Hangouts. Es gibt dann spezielle quasi Data-Compliant und in den USA
00:31:21: gibt es HIPAA quasi für Medizinanwendungen.
00:31:24: Also da Compliant quasi Video-Chat-Solutions, um dann mit ihren Patientinnen zu sprechen.
00:31:30: Und parallel haben die quasi unsere Plattform offen und dann schicken die quasi
00:31:35: den Patienten einen Link.
00:31:36: Der Patient klickt einfach auf den Link, es passiert alles im Browser,
00:31:39: es öffnet sich ein Fenster und die sehen dann im Endeffekt fürs Visuelle diesen
00:31:42: Lichtbalken, also einfach so einen Punkt mehr oder weniger am Screen.
00:31:45: Und der Therapeut kann dann quasi live diesen Punkt steuern,
00:31:48: also dass der Lichtbalken von links nach rechts geht, kann die Geschwindigkeit
00:31:51: steuern, kann die Farben verändern, kann statt dem Punkt Emojis verwenden,
00:31:56: kann irgendwie verschiedene Formen machen.
00:31:58: Also ganz, ganz viele Details, die die Therapeuten quasi benötigen,
00:32:02: um die Therapie durchzuführen.
00:32:04: Parallel haben wir quasi auch unsere eigene auditive Bibliothek,
00:32:08: also mit quasi Tönen auf unserer Plattform.
00:32:10: Da kann dann der Therapeut, die Therapeutinnen können dann die Töne auswählen.
00:32:14: Die sind dann quasi in Sync mit der visuellen bilateralen Stimulation.
00:32:19: Und genau, das dritte ist dann sozusagen unser Hardware-Produkt.
00:32:23: Das sind dann unsere Buzzer, nennen wir die. Und da haben wir quasi das einzige
00:32:27: Produkt, mit dem diese taktile bilaterale Stimulation auch ortsungebunden abgebildet werden kann.
00:32:35: Alle traditionellen Geräte, die hängen quasi wirklich an so einem Control Unit, nennen wir es.
00:32:40: Also sozusagen an so einer Konsole, wo dann über so Knöpfe eingestellt werden kann, wie das vibriert.
00:32:46: Und die Buzzer hängen an so Kabel da dran und das funktioniert quasi nur in der Praxis.
00:32:50: Und wir haben dann eben selber unsere Buzzer entwickelt, die der Therapeut dann
00:32:54: dem Patienten nach Hause schicken kann oder der Patient quasi direkt von uns
00:32:57: bestellen kann, an den Laptop ansteckt.
00:33:00: Und dann können quasi die Therapeuten diese Buzzer auch über unsere Plattform
00:33:04: remote steuern und können dann quasi da die Vibration, die Intensität verändern,
00:33:08: können quasi die Geschwindigkeit der Vibration steuern, können einstellen,
00:33:13: ob jetzt diese Vibration gemeinsam mit dem visuellen stattfindet oder nicht.
00:33:17: Also wirklich alle möglichen Details, die Sie jetzt für diese bilaterale Stimulation
00:33:23: benötigen und haben dann auch so jetzt zum Beispiel im Professional Plan,
00:33:27: also in der Premium Version,
00:33:29: können Sie dann auch alle Einstellungen pro Patient speichern,
00:33:33: damit Sie dann die Voreinstellung haben und haben dann Ihren persönlichen Link zum Beispiel.
00:33:38: Den Sie den Patientinnen schicken können.
00:33:41: Können auch Hintergrundfotos selber auf unserer Plattform hochladen und dann
00:33:46: einstellen, sodass die Patientinnen das sehen.
00:33:49: Also ein Beispiel, wenn die so Expositionstherapie machen, dann können die quasi
00:33:54: wirklich ein Foto vom Trauma quasi auf unserer Plattform hochladen.
00:33:57: Und wenn das jetzt zum Beispiel ein Autounfall war, dann haben die vielleicht
00:34:00: teilweise ein Foto wirklich von einem Unfall.
00:34:02: Dann ist das quasi im Hintergrund und quasi im Vordergrund von diesem Foto findet
00:34:07: dann dieser Lichtbalken statt und dann können die mehr oder weniger da die Geschwindigkeit
00:34:10: wieder einstellen und das mit den anderen Modalitäten kombinieren.
00:34:13: Also ja, einfach alles, was diese Therapeuten jetzt für diese spezielle Traumatherapieform benötigen.
00:34:18: Also ich verlinke auf jeden Fall die Seite und es gibt ja auch eine Demo dann
00:34:22: oder eine, ich kann nämlich direkt einloggen und das mal ausprobieren in der.
00:34:26: Oder ohne Login das ausprobieren, von daher kann sich jeder ja mal anschauen, das ist ja dann,
00:34:30: falls sich jetzt durch die Beschreibung nichts darunter vorstellen kann.
00:34:33: Genau, ich kann dir auch gerne nochmal vielleicht einen Link zu so einem YouTube-Video
00:34:38: schicken, was die Therapieform nochmal erklärt, dann können wir das vielleicht
00:34:41: auch in die Shownotes packen, was einfach auch spannend ist,
00:34:43: wenn man das nochmal so kurz sieht, wie quasi diese Therapieform funktioniert.
00:34:47: Ja, das wäre, glaube ich, auf jeden Fall sehr interessant, weil es eben bei
00:34:50: uns, glaube ich, nicht so weit verbreitet ist.
00:34:52: Also ihr habt ein Premium-Modell für SaaS und ihr verkauft Hardware dazu.
00:34:57: Bin ich denn als typischer Kunde Therapeut dann von eurer SaaS-Plattform und
00:35:02: der Therapeut vermietet mir dann die Buzzer oder bestelle ich mir die Buzzer
00:35:07: privat und nehme dann an der Therapie teil?
00:35:10: Wie läuft sowas ab? Also quasi auf der Software-Seite monetarisieren wir nur über den Therapeuten.
00:35:14: Also quasi der Patient, das haben wir auch so gelöst, der Patient,
00:35:18: der muss sich bei uns nicht einloggen, gar nichts, da sind keine Daten,
00:35:21: der klickt auf einen Link, das öffnet sich, also quasi super einfach zu benutzen.
00:35:25: Das ist so extrem wichtig, weil gerade in so einer Therapiesitzung willst du
00:35:29: möglichst wenig Ablenkung durch Technologie haben.
00:35:32: Und der Therapeut quasi, der zahlt 15 Dollars oder Euro, je nachdem,
00:35:38: wo man jetzt quasi sitzt, im Monat,
00:35:41: wenn er quasi diese Premium-Features verwenden will oder 150 im Jahr.
00:35:45: Das heißt, da monetarisieren wir rein über den Therapeuten.
00:35:49: Und auf der Hardware-Seite ist das tatsächlich so ein bisschen gemischt.
00:35:52: Wir verkaufen die BASA sowohl an den Therapeuten als auch an die Patientinnen der Therapeuten.
00:35:59: Die BASA können aber nur vom Therapeuten benutzt werden.
00:36:03: Wir sind da keine Plattform, die irgendwelche Formen von Eigentherapie ermöglicht.
00:36:10: Also das ist uns auch ganz wichtig, dass wir das nicht wollen.
00:36:13: Aber quasi manche Therapeuten kaufen 10, 20 Geräte von uns und geben die dann
00:36:18: einfach den Patienten. Manche verwenden die auch in der Praxis.
00:36:21: Also unser Tool, wir haben das ja ursprünglich für Remote Usage gebaut,
00:36:24: aber wird mittlerweile auch sehr viel tatsächlich in der Praxis verwendet.
00:36:28: Und manche Patienten kaufen es einfach selber. Das hängt so ein bisschen auch
00:36:31: davon ab, was für Patienten jetzt der Therapeut hat.
00:36:36: Wenn das jetzt in San Francisco ein privater Therapeut ist, der es ohnehin 400
00:36:41: Dollar die Stunde bekommt, dann kaufen die Patienten das ohne zu überlegen einfach
00:36:45: direkt von uns selber, weil quasi unsere Wasser, die kosten 120 Dollar.
00:36:49: Da ist das quasi ein gutes Investment und die überlegen da nicht lange.
00:36:52: Aber wenn das jetzt vielleicht Veteranen sind, die jetzt nicht die finanziellen
00:36:56: Möglichkeiten haben, dann borgen sich die Deep-User dann vielleicht eher von den Therapeuten aus.
00:37:01: Bist du denn als EMDA-Therapeut beteiligt?
00:37:04: Zertifiziert in den USA? Kann das jeder machen? Wie läuft sowas ab?
00:37:07: Genau, also du musst erstmal, also sowohl in den USA als auch in Deutschland,
00:37:12: auch in der Westwelt, quasi musst du erstmal die Ausbildung als Therapeut haben.
00:37:16: Du machst dann quasi nochmal eine Zusatzausbildung als IMDA-Therapeut und da
00:37:22: hast du dann quasi auch gewisse, also das läuft dann immer über die quasi,
00:37:26: diese Associations von quasi den IMDA-Trainern.
00:37:31: Da gibt es eigene Trainer und da musst du dich auch laufend fortbilden.
00:37:35: Also dann hast du quasi auch die Auflage, dass du gewisse Fortbildungskurse machst.
00:37:40: Ja, also interessant. Das war was, was sich mir bisher noch gar nicht so erschlossen
00:37:43: hat. Von daher echt spannend.
00:37:45: Auf der Webseite schreibt ihr über 20.000 Kunden. Du hast, glaube ich,
00:37:48: auch erzählt, es gibt ein kostenloses Modell.
00:37:51: Funktioniert Freemium für euch dann? Du hast schon die Motivation auch angesprochen,
00:37:54: dass man es aus Entwicklungsländern benutzen kann.
00:37:57: Macht ihr dann trotzdem Support auch für Freemium-Kunden? Kommt es vor? Ist das Aufwand?
00:38:01: Ja, das ist schon Aufwand. Also ich sage mal so, Freemium hat sich bei uns so
00:38:06: ein bisschen einfach aus der Unternehmensgeschichte ergeben.
00:38:10: Wir sind schon noch überzeugt, dass es das richtige Modell ist.
00:38:12: Wir haben aber fairerweise jetzt einen anderen Ansatz auch gar nicht getestet.
00:38:17: Also es könnte durchaus sein, dass wir jetzt 30, 40 Prozent mehr Umsatz machen
00:38:21: würden, wenn wir jetzt kein Freemium-Modell hätten.
00:38:25: Obwohl Janik und ich beide sehr quantitative Menschen sind und normalerweise
00:38:28: alles durchtesten, ist jetzt bei dem, auf dem Thema fühlt sich für uns einfach
00:38:33: richtig an, das Premium-Modell zu machen und ich glaube, wir haben einfach sehr viele.
00:38:38: Sekundäre positive Effekte auch durch dieses Freemium-Modell.
00:38:41: Also ich nenne ein, zwei Beispiele.
00:38:43: Wir kriegen einfach viele Kunden, weil unser Tool in den Trainings verwendet
00:38:48: wird, die quasi neue Therapeuten durchlaufen, um dann EMDR-Therapeuten zu werden.
00:38:52: Und da ist es natürlich sehr hilfreich, wenn die mal die Grundversion,
00:38:56: die am Anfang auch ausweichend ist, ohne was zu zahlen benutzen müssen.
00:39:00: Und auch die Trainer verwenden natürlich lieber unsere Version,
00:39:03: als wenn die dann quasi bei einer anderen Version ihren Trainees jetzt sagen
00:39:07: müssen, so, hey, ihr müsst was zahlen.
00:39:09: Gleichzeitig, ohne das jetzt, sag ich jetzt mal, groß Publicity gemacht zu haben,
00:39:14: ist jetzt in unserer Community, in dieser EMDR-Community schon bekannt,
00:39:18: dass wir eben diesen Freemium-Ansatz auch fahren, um einfach Leuten in Brasilien, Afrika,
00:39:23: ganz vielen, also ich war zum Beispiel gerade in Pakistan privat und dort haben
00:39:27: wir auch dann die EMDR-Trainer und Therapeuten getroffen, die haben wir einfach angeschrieben.
00:39:31: Die verwenden auch unser Tool. und für die sind natürlich 15 Dollar im Monat
00:39:35: sehr, sehr viel und das spricht sich natürlich auch in der Community herum,
00:39:38: dass wir das quasi anbieten und ich glaube, das hat dann so ein bisschen sekundäre Marketing-Effekte.
00:39:42: Für uns funktioniert es, vielleicht könnten wir kurzfristig mehr Umsatz machen,
00:39:46: wenn wir jetzt irgendwie kein Premium-Modell fahren würden, aber ja,
00:39:50: es fühlt sich einfach richtig an und das ist eins der Themen,
00:39:52: wo wir einfach gesagt haben, so hey, das ist jetzt irgendwie unser Bauchgefühl.
00:39:55: Ich glaube, das schützt euch auch ein bisschen vor so Copycats,
00:39:58: weil das ist ja auch eine hohe Einstiegsbarriere, jetzt, ihr seid gesättigt,
00:40:03: bekannt im Markt, man kennt das Produkt, man vertraut dem Produkt,
00:40:07: uns ist noch kostenlos in der Basisvariante, dann hast du ja,
00:40:10: das ist ja schon eine Eintrittsbarriere, ich meine, du könntest,
00:40:13: was könntest du, bei Gumroad, das
00:40:15: ist ja glaube ich so, die haben so ein landesabhängiges Pricing, Sachen,
00:40:19: die bei uns 200 Dollar kosten, kosten in Indien dann vielleicht 40 oder so,
00:40:23: aber das ist natürlich auch echt ein Aufwand, sowas einzubauen.
00:40:26: Also wir haben das jetzt tatsächlich für drei Länder, wo wir ein bisschen größer
00:40:29: sind, eingeführt, also in Südamerika.
00:40:32: Aber also speziell jetzt zum Beispiel Brasilien sind wir relativ groß,
00:40:36: weil auch da EMDR-Therapie relativ weit verbreitet ist.
00:40:38: Also da haben wir jetzt tatsächlich so ein länderspezifisches Pricing eingeführt,
00:40:43: aber also im Rest der Welt haben wir jetzt auch gesagt, da lohnt sich der Aufwand
00:40:46: für uns nicht, weil wir einfach doch sehr viel von unserem Umsatz in einfach wenigen Ländern machen.
00:40:52: Und das dann doch auch Maintenance ist.
00:40:54: Also ich glaube, da gibt es auch schon SaaS-Solutions dafür,
00:40:56: aber also ich gebe nur ein Beispiel.
00:40:58: Wir haben dann irgendwann mal plötzlich sich ein, zwei quasi Professional Plan
00:41:01: Subscribers aus Argentinien bekommen und ohne den Preis dort angepasst zu haben,
00:41:06: sind wir dann draufgekommen, dass da eigentlich unser monatlicher Preis nur
00:41:09: noch irgendwie dann 5 Dollar war, weil da die Inflation so hoch ist.
00:41:13: Und wir quasi in quasi dann des argentinischen Kaisers quasi das Pricing haben,
00:41:19: dass wenn du da nicht irgendwie drauf schaust und das irgendwie dann alle drei
00:41:22: Monate anpasst, dann hast du automatisch irgendwie nach kurzer Zeit durch die
00:41:26: Inflation irgendwie ein sehr angepasstes Pricing.
00:41:29: Ja, verstehe, muss man aufpassen. Erzähl mal noch zwei, drei Takte zum Hardware-Produkt.
00:41:35: Wie entwickelt man ein solches Gerät?
00:41:38: Wie viel habt ihr davon schon ungefähr an den Mann gebracht?
00:41:42: Muss man das regelmäßig aktualisieren? Hat es eine Firmware?
00:41:45: Wie funktioniert sowas? Ja, also das war, glaube ich, die größte Herausforderung für uns beide.
00:41:50: Also wir haben beide vorher schon viel mit Softwareprodukten einfach gearbeitet.
00:41:54: Also wir kommen beide ursprünglich von der Business-Seite. Janik hat dann den
00:41:57: Switch zum Programmierer hingelegt.
00:41:58: Ich noch immer auf der Business-Seite, aber war halt immer im Tech-Unternehmen
00:42:01: und habe da auch im Produktmanagement gearbeitet, da haben wir sehr viel mitgenommen.
00:42:04: Aber wir haben beide noch nie Hardware gemacht. gemacht.
00:42:06: Und da war es halt so ein bisschen, da haben wir eben mit den ganzen Therapeuten
00:42:09: geredet und die haben alle gesagt, sie brauchen dieses Remote Hardware-Gerät,
00:42:12: weil es da einfach noch gar keine Lösung gibt.
00:42:15: Und dann waren wir so, okay, der Kunde braucht es. Wir haben keine Ahnung,
00:42:18: wie man sowas macht, aber wir setzen uns da mal dran und wir probieren es.
00:42:21: Wir mögen Herausforderungen.
00:42:22: Und ich glaube, da gibt es im Englischen dieses Saying, we didn't do it because
00:42:25: it's easy, we did do it because we thought it's easy.
00:42:30: Das war halt wirklich so bei uns, wir haben uns also gedacht,
00:42:32: wie schwer kann es schon sein, so ein Hardware-Produkt irgendwie zu bauen und
00:42:34: wie sich herausstellt, extrem schwer.
00:42:37: Also wir haben uns wirklich die ersten Tage einfach mal hingesetzt,
00:42:40: haben uns die bestehenden Offline-Produkte angeschaut, haben uns quasi andere
00:42:44: Geräte, die jetzt so eine gewisse Ähnlichkeit zu unserem Produkt haben,
00:42:49: also die zum Beispiel mit Vibrationen an den Motoren funktionieren,
00:42:51: die remote gesteuert werden und so, einfach mal angeschaut, wie funktioniert
00:42:55: das, wie funktioniert da die Firmware, was ist da für ein Motor verbaut,
00:42:58: um einfach da mal ein bisschen was zu lernen.
00:43:00: Und dann war das wirklich so ein absoluter Lernprozesse.
00:43:04: Also ich gebe ein Beispiel für die, also um mal irgendwie da reinzukommen,
00:43:09: ich habe dann gewusst, wir brauchen irgendwie Vibrationsmotoren,
00:43:11: wir müssen uns anschauen, wie steuert man die an und so weiter,
00:43:14: auf was muss man da achten und dann habe mich ich am Anfang,
00:43:16: damals noch in Portugal,
00:43:18: wirklich drei Tage, glaube ich, hingesetzt und habe nichts anderes gemacht,
00:43:21: als in Hardware-Hacking-Form nach Leuten zu suchen, die irgendwann mal ein Projekt, ein Hobby-Projekt.
00:43:28: Vibrationsmotoren quasi gebaut haben und Und dann habe ich die einfach angeschrieben
00:43:33: über Discord, über Twitter, wenn die da irgendwie eine E-Mail-Adresse hatten, direkt in diesem Forum.
00:43:38: Und dann haben wir da irgendwie halt relativ schnell vier, fünf Rückmeldungen
00:43:41: bekommen, haben mit den Leuten irgendwie gesprochen, haben wirklich nichts verstanden.
00:43:45: Also Yannick hat dann irgendwie nachher mal gegoogelt, was jetzt irgendwie Volt
00:43:49: bedeutet und das wirklich so die Basics mit irgendwie Electrical Engineering.
00:43:55: Und dann darüber tatsächlich, über einen so Hardware-Hacking-Forum,
00:43:58: haben wir dann einen, also wirklich super, super, super tollen Electrical Engineer
00:44:02: quasi gefunden in Deutschland.
00:44:04: Der sitzt in Hannover und der hat dann sehr, sehr viel vom Produkt gemeinsam
00:44:08: mit uns entwickelt und dann haben wir zum, also ein Beispiel, ich habe dann einfach
00:44:14: Prototypen gebaut und ich habe wirklich begonnen, dass ich irgendwie gegoogelt
00:44:18: habe, wie ich jetzt löte.
00:44:20: Und dann habe ich mir da YouTube-Videos angeschaut, habe mir dann meinen Lötkolben
00:44:23: auf Amazon bestellt und dann habe ich mich hingesetzt und habe halt die ersten
00:44:27: 20 Vibrationsmotoren, die wir irgendwie bestellt haben, dann zusammen gelötet,
00:44:31: um da halt mal quasi die ersten Prototypen zu bauen.
00:44:35: Und es war dann insofern eine sehr schwierige Phase, weil erstens mal,
00:44:39: wir haben das natürlich natürlich alles extrem günstig machen müssen.
00:44:42: Also wir haben da jetzt nicht mit einer Entwicklungsagentur zusammenarbeiten
00:44:45: können. Wir hatten wirklich unglaublich wenig Budget, um jetzt dieses Projekt umzusetzen.
00:44:50: Dann war damals während Covid die Chip-Krise. Also da vielleicht eine kleine Anekdote.
00:44:54: Wir haben wirklich den ersten funktionierenden Prototypen, also Prototyp heißt
00:44:57: jetzt, zwei Motoren haben irgendwie vibriert über irgendein Web-Interface,
00:45:01: haben irgendwie fertig gehabt.
00:45:03: Und dann war der Chip, mit dem wir das gekauft haben, ausverkauft mit 86 Wochen Lead-Time.
00:45:07: Dann hat quasi die Entwicklung so ein bisschen von neu begonnen und wir haben
00:45:12: uns dann einen anderen Chip wieder rausgesucht und dann haben wir alles mit
00:45:15: ihm gebaut und da haben wir immer das gemonitort, wir verwenden da immer Change Tower,
00:45:20: um irgendwie so das Inventory aus diesen ganzen Seiten zu monitoren.
00:45:24: Und da hat es dann 150.000 Chips gegeben und da war dann irgendwann mal Samstag,
00:45:30: da kriegen wir plötzlich die Alerts rein, dass gerade jemand 50.000 von denen
00:45:33: gekauft hat und dann nochmal 50.000.
00:45:35: Dann war es irgendwie so, okay, was machen wir jetzt? Und ohne zu wissen,
00:45:39: ob wir jemals dann dieses Hardware-Produkt wirklich auf den Markt bringen oder
00:45:42: nicht, habe ich dann gesagt, okay, jetzt irgendwie gerade auch noch kein Geld
00:45:45: in der GmbH und so weiter, aber wir müssen das jetzt entscheiden.
00:45:49: Private Kreditkarte genommen, 2000 Chips einfach mal auf Vorrat gekauft.
00:45:55: Also auch wieder volles Risiko.
00:45:57: Und hat sich dann wieder als richtig erwiesen. Aber da waren schon einige stressige Phasen dabei.
00:46:02: Und wir haben da einfach, also wirklich, das war dann so ein Prozess,
00:46:05: ein Jahr lang von, du musst irgendwas mit diesem Hardware-Gerät machen,
00:46:11: also ein Teilprojekt, also jetzt zum Beispiel irgendwie, wie mache ich die Plastikgehäuse?
00:46:15: Du sprichst mit fünf Leuten, also von Agenturen über Spritzgussanbieter,
00:46:21: über irgendwelche Spritzguss-Experten, die wir auf Upwork gefunden haben,
00:46:24: einfach um uns das Wissen abzusaugen.
00:46:26: Die erste Person erzählt dir, so eine Spritzgussform kostet mindestens 35.000 Euro.
00:46:32: Für uns war klar, das Geld haben wir nicht. und nach ein paar Tagen,
00:46:37: Wochen Research habe ich dann den absoluten 3D-Druck-Experten irgendwie in Berlin
00:46:42: gefunden und war dann jeden zweiten Tag bei dem und dann haben wir irgendwie
00:46:46: mit dem erstmal die Plastikgehäuse 3D gedruckt, aber in einer Qualität, wo alle gedacht haben,
00:46:51: das kriegt man gar nicht so hin, weil der da einfach wirklich der absolute Freak
00:46:54: auf dem Thema war und halt auch irgendwie zu einem Preis,
00:46:57: wo vorher uns jeder gesagt hat, das ist unmöglich und dann später haben wir
00:47:01: halt irgendwie, Irgendwie habe ich mich mal Wochen mit Spritzguss auseinandergesetzt
00:47:06: und da halt wieder mit Experten geredet und dann irgendwie herausgefunden,
00:47:09: wenn man jetzt irgendwie das andere Verfahren macht,
00:47:12: das eignet sich speziell für unsere Teile, dann wird das deutlich günstiger.
00:47:16: Also wirklich einfach sehr viel Learning by Doing.
00:47:18: Und irgendwann haben wir es dann geschafft, dass wir die ersten Prototypen gehabt
00:47:22: haben, die funktioniert haben.
00:47:23: Wir haben dann auch alles selber zusammengebaut. Also das war damals...
00:47:27: Auch eine witzige Anekdote, in diesem Büro von dem VC-Freund von mir,
00:47:31: was jetzt wirklich nicht darauf ausgelegt war, dass man da lötet und irgendwelche
00:47:34: Sachen zusammenbaut, sind wir dann immer in der Nacht, wenn kein anderer mehr da war, dort gesessen.
00:47:39: Ich habe irgendwelche Motoren zusammengelötet, Plastikgehäuse zusammengeschraubt
00:47:42: und alles da verbaut. und dann haben wir die ersten 50 Geräte in die USA geschickt,
00:47:47: so quasi Beta-Usern und haben da gutes Feedback bekommen.
00:47:51: So gutes Feedback, dass eine Therapeutin uns eine E-Mail geschrieben hat,
00:47:55: das war um die Weihnachtszeit damals und die hat gemeint, sie hat jetzt einen Patienten,
00:48:00: der ist quasi Feuerwehrmann und der hat bei einem traumatischen Einsatz sein
00:48:04: Augenlicht verloren und der kann aktuell auch sein Zuhause nicht verlassen und
00:48:08: die einzige Art und Weise, wie der jetzt diese EMDR-Therapie machen kann,
00:48:12: Pandia dringend braucht,
00:48:13: weil das einfach ein absolut dramatischer Einsatz war, ist, wenn er unsere Buzzer hat.
00:48:18: Weil das Audit-Kiefer funktioniert nicht bei ihm, er sieht nichts mehr, er braucht die Buzzer.
00:48:21: Und dann war die so, gibt es irgendeine Möglichkeit, sie weiß,
00:48:24: das Produkt ist noch nicht am Markt, dass sie noch jetzt ein Set von diesen Buzzern bekommt.
00:48:28: Und dann habe ich mich irgendwie, ich glaube, am 22. Dezember hingesetzt,
00:48:31: habe zwei Motoren zusammengelötet, zusammengeschraubt, in die USA geschickt.
00:48:36: Natürlich auch unglaublich motivierend, so eine Geschichte, wenn du dann irgendwie
00:48:39: nachher weißt, diese Person kann jetzt irgendwie irgendwie am Trauma arbeiten,
00:48:42: kann die Therapie fortführen wegen deinem Gerät. Genau, dann haben wir gesehen, es funktioniert.
00:48:47: Und dann haben wir tatsächlich mit den bestehenden Nutzern so eine Art Crowdfunding-Kampagne gemacht.
00:48:53: Also im Endeffekt eine Pre-Order-Kampagne. Also wir haben jetzt keine Plattform
00:48:56: irgendwie wie jetzt Kickstarter oder was genutzt, sondern wir haben einfach
00:48:59: dann gesagt, okay, das haben wir auch als Validierung genutzt, um halt zu schauen,
00:49:04: quasi sollen wir jetzt wirklich den Schritt gehen und eine Produktion aufbauen
00:49:06: und haben dann einfach allen bestehenden Nutzern quasi gesagt,
00:49:09: sie können jetzt das zu einem Discounted Price vorbestellen und da haben wir
00:49:13: dann unser Ziel erreicht,
00:49:14: das waren damals 400 Geräte und ja, dann haben wir da so ein bisschen Geld zur
00:49:19: Verfügung gehabt und dann haben wir gesagt,
00:49:21: okay, jetzt haben wir auch die Validierung, das umzusetzen und dann haben wir
00:49:24: unseren Produktionspartner gesucht und sind das alles dann so ein bisschen professioneller
00:49:28: auch angegangen, Also haben dann auch die Hardware zertifizieren lassen.
00:49:31: Du brauchst ja dann so CE, FCC-Zertifizierung, haben dann diesen Protektionspartner gehabt.
00:49:36: Und ja, das ist jetzt so ein bisschen im Schnelldrucklauf. Wie gesagt,
00:49:38: ich habe diese Hardware-Reise, da sind wirklich unglaublich viele Sachen passiert.
00:49:43: Die einfach unglaublich hart waren, wo wir nie vorher gedacht haben,
00:49:46: dass das irgendwie so schwierig wird.
00:49:48: Und wir hatten, glaube ich, so eine Phase, da sind wir jeden Tag mitten in der
00:49:52: Nacht aus unserem Büro raus.
00:49:53: Und es war immer so, an einem Tag war Yannick quasi jetzt irgendwie frustriert
00:49:58: und hat gesagt, Ich habe gesagt, wir schaffen das nicht und wir müssen jetzt
00:50:01: aufhören und Geld verdienen.
00:50:03: Und da war ich motiviert und habe ihn dann wieder aufmotiviert.
00:50:06: Und am nächsten Tag war es genau umgekehrt.
00:50:08: Da bin ich dann aus dem Büro und ich habe gesagt, Janik, ich glaube,
00:50:10: jetzt haben wir schon wieder ein neues Problem. Jetzt funktioniert der Spritzkurs schon wieder nicht.
00:50:14: Also ich glaube, ich weiß nicht, wie wir es hinkriegen sollen.
00:50:17: Jetzt haben wir da gerade unser letztes Geld investiert und jetzt funktioniert das nicht.
00:50:21: Und dann hat er gesagt, das kriegen wir schon hin. Morgen schauen wir,
00:50:23: machen wir es gemeinsam.
00:50:25: Und so sind wir irgendwie durch diese Phase durch. jetzt haben wir dieses HB-Gerät
00:50:30: und verkaufen das erfolgreich.
00:50:32: Hat ja sehr gut geklappt. Du hast jetzt gesagt, du bist ein Produktionspartner.
00:50:37: Beschaffst du dann alle nötigen Teile selber und die schrauben das nur zusammen
00:50:41: mit dem Spritzguss? Du hast die Chips vorher angesprochen.
00:50:45: Also bestellst du und kaufst du alle Teile ein oder ist das auch outgesourced
00:50:49: dann? Also quasi, wir sind da noch nicht zu 100 Prozent.
00:50:53: Also wir sind jetzt gerade dabei, eine neue Produktionscharge zu stellen.
00:50:56: Aber quasi so das Zielsetup ist, dass ich quasi eine E-Mail schreibe und unser
00:51:01: Produktionspartner alles einkauft und dann uns das fertige Gerät liefert.
00:51:04: Da sind wir jetzt auch schon relativ nah dran, sage ich jetzt mal.
00:51:08: Aber wir sind jetzt noch, also ein paar Sachen, wir passen auch immer wieder
00:51:11: ein paar Sachen an und Qualitätskontrolle und so sind wir schon sehr nah noch
00:51:15: an dem Prozess, aber du musst dir das auch so vorstellen,
00:51:17: also jetzt in unserem Produkt ist da so quasi Elektronik, also eine,
00:51:22: wie sagt man das auf Deutsch, eine Platine, PCB,
00:51:26: Printed Circuit Board, quasi verbaut und da werden dann auch,
00:51:28: also da brauchst du ja spezielle Geräte, um diese PCB Assembly zu machen,
00:51:32: da werden diese ganzen Chips und ganz viele andere Resistors und so weiter,
00:51:36: quasi in so Maschinen da raufgelötet, automatisiert.
00:51:40: Also das ist schon ein sehr professioneller Produktionspartner,
00:51:43: wo wir mittlerweile auch sehr viele Supplier aus verschiedenen Ländern haben und die managen das,
00:51:47: quasi sehr professionell, aber wir sind einfach sehr nah noch immer dran,
00:51:51: weil das auch so unsere Philosophie ist, dass wir einfach immer eng an der Produktentwicklung
00:51:55: dran sind und dann natürlich auch in der Produktion, weil wir sehr hohe Qualitätsstandards sind.
00:51:59: Sehr cool, Mensch. Also das ist wirklich sehr interessant.
00:52:03: Wir haben jetzt ja schon echt echt eine Weile ausführlich gequatscht.
00:52:06: Ich würde ein bisschen noch was erfahren wollen zum Thema Vertrieb und Marketing.
00:52:10: Wenn ich mir so die, erstmal die Marketing-Ecke, vielleicht haben wir die schneller
00:52:15: abgedeckt, weil wenn ich mir die Seite so anschaue, da gibt es kein Magazin,
00:52:18: glaube ich, keinen großen SEO-Bereich.
00:52:21: Du hast angesprochen, dass am Anfang viel Word of Mouth ging,
00:52:27: bevor er überhaupt draußen war, dann Pre-Order-Bestellungen.
00:52:31: Musst du das überhaupt vermarkten oder schanzen Sie Therapeuten sich das alles
00:52:35: gegenseitig zu? Also es ist so ein bisschen eine Kombination.
00:52:38: Also wir hatten schon einfach sehr gutes Timing und dadurch und dann halt,
00:52:41: glaube ich, auch einfach ein sehr gutes Produkt und dadurch sehr viel Word of Mouth.
00:52:45: Also das ist by far unser größter Channel und ja, das ist einfach ein bisschen
00:52:49: durchs Timing gekommen.
00:52:49: Aber wir haben schon so, da kann ich vielleicht ein, zwei so Growth-Hacks,
00:52:54: sage ich jetzt mal, teilen, die wir gemacht haben, die sehr erfolgreich funktioniert haben.
00:52:57: Also das eine, da bin ich so ein bisschen stolz drauf. Wir haben am Anfang,
00:53:01: das war auch viel Arbeit,
00:53:02: immer wenn jetzt ein Kundensupport-E-Mail reingekommen ist, haben wir uns angeschaut,
00:53:07: wer ist diese Person und wenn das dann quasi eine in der Community wichtige Person war,
00:53:14: also zum Beispiel ein Trainer, dann haben wir immer gesagt, obwohl wir das eigentlich
00:53:18: easy mit einer E-Mail beantworten könnten, haben wir gesagt,
00:53:20: das ist besser, wenn wir jetzt irgendwie kurz telefonieren und dann haben wir
00:53:24: quasi die dazu verleitet, auf ein kurzes Telefonat mit uns zu springen.
00:53:29: Und das Telefonat haben wir dann natürlich auch genutzt, um jetzt mit diesen
00:53:32: Trainern oder mit diesen Influencern sozusagen in jetzt der Nische eine Beziehung
00:53:36: aufzubauen und haben uns da einfach langfristig so ein bisschen mit diesem Growth
00:53:40: Hack quasi Beziehungen aufgebaut.
00:53:41: Wenn es dann ein normaler Therapeut war, haben wir einfach quasi die Frage per
00:53:45: E-Mail beantwortet quasi, weil das auch ausreichend gewesen wäre.
00:53:48: Aber wir haben halt wirklich probiert, da möglichst viel mit diesen Fortleitern,
00:53:51: nennen wir sie, zu interagieren.
00:53:53: Und das Zweite ist, wir sind relativ früh tatsächlich auf die Therapeutenkonferenzen
00:53:58: geflogen, Also wirklich in person.
00:54:01: Und das hat interessanterweise, also wir haben auch einige schon quasi Konkurrenten,
00:54:07: die ein ähnliches Produkt anbieten. Wir sind also von den Nutzern her auf jeden
00:54:10: Fall das größte weltweit.
00:54:12: Und da die Arbeit hat sich interessanterweise nie einer der anderen Firmen gemacht.
00:54:18: Und generell waren diese Konferenzen sehr untervermarktet, sage ich jetzt mal.
00:54:23: Und ja, wir haben da auch am Anfang quasi ohne Budget irgendwie zwei Roll-Ups
00:54:29: drucken lassen mit Flyer-Alarm.
00:54:31: Ryanair nur Handgepäck. Irgendwie geschaut, dass wir diese Roll-Ups da mitnehmen können.
00:54:35: Dann irgendwie zur Konferenz. Wir hatten vier Quadratmeter Hotelzimmer gemietet,
00:54:40: wo wir uns zweit geschlafen haben.
00:54:41: Und dann wirklich drei Tage irgendwie uns da halt wieder sehr viele Interaktionen
00:54:48: mit den Therapeuten dort gehabt und auf diesen Konferenzen sind halt vor allem
00:54:51: die wichtigen Therapeuten.
00:54:52: Das ist jetzt auch so ein bisschen unsere Eintrittsbarriere.
00:54:55: Wir haben einfach da extrem viel gelernt und deswegen sehr viele Details in unserem Produkt,
00:54:59: die jetzt niemand so einfach kopieren kann, weil du da schon einfach das Wissen
00:55:03: in der Industrie haben musst und gleichzeitig uns aber halt langfristig die
00:55:07: Beziehungen jetzt mit den wichtigen Leuten in der Industrie aufgebaut und das
00:55:11: machen wir weiterhin. Das macht uns auch Spaß.
00:55:13: Wir gehen dann auch immer in der größten Konferenz in Europa zum Beispiel.
00:55:16: Da gibt es dann immer ein Gala-Dinner.
00:55:18: Dann sind wir da mit 600 Therapeuten, die alle im Durchschnitt 30 Jahre älter sind als wir,
00:55:24: sitzen wir dann an diesem Gala-Dinner und haben halt da auch unseren Spaß mit
00:55:28: den Leuten und erfahren einfach wieder neue Sachen, wo sich so die Therapie hier entwickelt,
00:55:32: was wir einfach an Features bauen können, aber auch einfach irgendwie,
00:55:36: was wir zum Beispiel machen können, damit unser Tool in Trainings verwendet wird und so.
00:55:39: Bist du halt nah dran am Produkt dann und die erste Shampoos-Runde,
00:55:44: die geht dann auf euch dann beim Gala-Dinner. Genau, genau.
00:55:48: Ja, und das Thema Vertrieb, wie hast du da viel zu tun, was so Outreach betrifft
00:55:54: oder ist das auch so eine Sache, die dann über so Messebesuche oder gibt es
00:55:59: so Fachmagazine, wo man dann Werbung drinschaltet?
00:56:02: Ist das so eine Nische, dass du da leichter an die rankommst?
00:56:07: Ja, also das machen wir schon ein bisschen.
00:56:09: Also wir machen natürlich schon, also wir haben jetzt auch ein paar Google-Ads
00:56:12: und wir haben schon in den Fachmagazinen jetzt irgendwie Werbungen und dann
00:56:16: teilweise in den E-Mail-Newslettern von den großen Associations.
00:56:19: Also da haben wir schon punktuell jetzt nochmal Sachen, aber wir haben...
00:56:23: Also wir haben eigentlich ja B2B-Kunden, also die Therapeuten sind eigentlich
00:56:26: Business-Kunden, aber sie verhalten sich eher so wie B2C-Kunden.
00:56:30: Und wir machen jetzt eigentlich nicht wirklich aktiv Vertrieb.
00:56:34: Also auch die meisten Kunden von uns sind wirklich einzelne Praxen quasi.
00:56:39: Wir haben schon noch so Gruppenpraxen, wo die dann einfach gleich viele Lizenzen kaufen.
00:56:44: Aber aktuell ist es wirklich eigentlich Self-Service. Also die Therapeuten kommen
00:56:49: irgendwie über jetzt die verschiedenen Fundrails auf unsere Website,
00:56:52: lernen über das Produkt,
00:56:53: melden sich an und ich sage jetzt mal, in 99 Prozent der Fällen hatten wir nie
00:56:59: einen persönlichen Touchpoint mit ihnen.
00:57:01: Das ist natürlich auch eine schöne Situation. Ja.
00:57:05: Ja Mensch, eine Frage noch zum Thema Versand von der Hardware.
00:57:09: Jetzt verschickt ihr das in die ganze Welt.
00:57:11: Wie habt ihr das aktuell geregelt? Wird das in Deutschland verschickt und dann
00:57:15: dauert das drei Tage und ist an der Westküste? Also wir haben tatsächlich da
00:57:20: so einen Logistics und Fulfillment Partner.
00:57:23: Die haben quasi verschiedene Lagerhäuser in verschiedenen Regionen der Welt
00:57:27: und da gehen dann auch die Geräte quasi nach einer Qualitätskontrolle von uns
00:57:32: hin und wir haben das quasi komplett automatisiert aufgesetzt.
00:57:37: Die Bestellung kommt rein.
00:57:39: Also dafür verwenden wir Shopify, haben aber auch quasi das wirklich auf unsere
00:57:43: eigene Website integriert. Also wir haben da jetzt keine Shopify Landingpage oder irgendwas.
00:57:47: Die Bestellung kommt rein. Das geht direkt zu unserem Fulfillment Provider.
00:57:50: Der verpackt das direkt, verschickt das. das ist quasi eigentlich egal,
00:57:54: wo du jetzt bist auf der Welt.
00:57:55: Und wir haben somit jetzt eigentlich damit selbst gar nicht was zu tun.
00:58:00: Also wir haben da immer ein Auge drauf.
00:58:01: Wir behandeln natürlich, wenn es jetzt irgendwelche Probleme gibt mit dem Versand.
00:58:04: Das machen wir noch selber, das mache ich noch selber.
00:58:08: Am Anfang habe ich auch ganz viele, also am Anfang habe ich alle Pakete selber
00:58:11: verschickt. Also ich bin jetzt...
00:58:13: Also jetzt war leider Gottes auch wirklich, oder war damals ein bisschen ein
00:58:16: Experte zu den verschiedenen Sandpreisen in den verschiedenen Regionen der Welt
00:58:20: und hat mal irgendwie noch einen Hack genutzt, dass man noch mit Bahnsendung damals irgendwie,
00:58:24: wenn das Paket eine gewisse Größe hat, die Sachen in die USA schicken kann und so weiter.
00:58:29: Aber das ist jetzt alles deutlich professioneller und über unseren Logistikpartner quasi geregelt.
00:58:33: Interessant, ja. Also cool, die Sachen alle schön wegautomatisiert und dann
00:58:37: funktioniert das schon.
00:58:39: Ja, jetzt kommst du ja selber aus der VC-Ecke und dann würde mich jetzt noch
00:58:43: interessieren, du hast ja sogar ein VC-Büro, habt ja angefangen zu arbeiten.
00:58:47: Genau, ja. Habt ihr denn dann jemals da irgendwelche unmoralischen Angebote
00:58:51: bekommen, einzusteigen?
00:58:53: Du hast ja auch schon viel erzählt, wie häufig es an der Grenze war für euch.
00:58:58: Gab es da mal was, wo ihr überlegt habt, wir nehmen jemanden mit rein?
00:59:01: Kam jemand auf euch zu? Also es kamen tatsächlich am Anfang relativ viele Leute auf uns zu.
00:59:06: Es war auch ein bisschen so in dieser Hype-Phase, also 2021,
00:59:10: billiges Geld noch damals und es war auch für uns jetzt mal gar nicht so einfach,
00:59:15: weil halt rund um dich haben Leute halt ohne Produkt dann irgendwie auf irgendwie
00:59:18: 5 Millionen irgendwelche Runden geraced.
00:59:20: Für uns war das eigentlich nie wirklich ein Thema, weil sowohl Janik als auch
00:59:26: ich haben einfach schon diese Visier-Ecke sehr im Detail gesehen.
00:59:30: Also bei meinem letzten Job war ich auch tatsächlich, also habe ich...
00:59:34: Mit dem damaligen CEO gemeinsam auch das Fundraising gemacht und war dann auch
00:59:38: in den Board-Meetings dabei mit jetzt so hochkarätigen VCs und habe einfach
00:59:43: das Glück gehabt, da sehr viel in dieser Hinsicht mitnehmen zu dürfen.
00:59:48: Und wir haben einfach gesagt, für das Business, was wir haben,
00:59:52: für das Geschäftsmodell und für den Plan, für die Firma, den wir haben.
00:59:56: Ist VC unserer Meinung nach nicht das richtige Modell, weil der Markt einfach
00:59:59: doch begrenzt ist. Also wir sind in einer Nische unterwegs unterwegs.
01:00:01: Und ich habe dann ein-, zweimal einfach, um mir Feedback zu holen,
01:00:05: schon die Gespräche mit den Inbound-Leads von VCs quasi gemacht.
01:00:08: Aber auch da hat sich das dann wieder für mich bestätigt, dass dann da halt
01:00:12: immer die Sache war, okay, das ist ja alles super, aber ihr müsst dann irgendwie
01:00:16: da noch die größere Vision machen
01:00:18: und dann irgendwie B2C und irgendwie Self-Service für die Patienten,
01:00:23: weil das ist dann irgendwie ein Multimilliardenmarkt und so weiter und so fort.
01:00:27: Und da war für uns dann eigentlich immer relativ klar, das ist nicht der Weg,
01:00:31: den wir für die Firma gehen wollen.
01:00:32: Und dann hat sich da eigentlich gar nicht groß die Frage gestellt,
01:00:35: ob wir uns da jetzt irgendwie am Geld reinholen oder nicht.
01:00:38: Natürlich in manchen schweren Momenten. Also es war wirklich nicht immer klar,
01:00:41: ob es jetzt aus komplett eigener Kraft, also ich kenne fairerweise auch wirklich
01:00:45: wenige jetzt so Bootstrapped Hardware Companies,
01:00:49: die wirklich so selber so ein elektronisches Device dann entwickelt haben,
01:00:52: die jetzt nicht riesen Kickstarter oder was gemacht haben.
01:00:54: Und da war es halt echt teilweise so ein bisschen unklar, ob wir es quasi schaffen
01:00:59: und wir wollten uns da jetzt auch nicht irgendwie bei Friends & Family mit irgendwie
01:01:04: 100.000 Euro verschulden oder so.
01:01:06: Aber ja, ich glaube, wir haben es da einfach mit sehr harter Arbeit und irgendwie
01:01:10: scrappy Lösungsansätzen kompensiert und sind absolut froh, die Entscheidung getroffen zu haben.
01:01:17: Ich bin jetzt aber auch eine Person, ich bin jetzt gar nicht so,
01:01:20: dass ich sage, ich will jetzt nie wieder in meinem Leben irgendwas mit einem
01:01:22: wie Sie zu tun haben. Ich glaube, es hängt einfach wirklich davon ab,
01:01:25: was machst du für ein Business, was ist deine Vision und was ist die Vision für die Firma.
01:01:30: Weil es gibt einfach gewisse Geschäftsmodelle, die kannst du halt nicht ohne VC aufbauen.
01:01:34: Also du wirst jetzt kein Tesla Bootstrap aufbauen und ganz viele andere Firmen auch nicht.
01:01:40: Auch wahrscheinlich kein Zalando. Und ich glaube, man muss einfach wissen,
01:01:45: was das jetzt für den eigenen Lifestyle schon bedeutet, wenn man jetzt VC macht,
01:01:49: aber auch wenn man Bootstrap macht.
01:01:50: Und man muss einfach wissen, was man für ein Geschäftsmodell da machen will
01:01:54: und das dann entscheiden und für uns hat das einfach so gepasst.
01:01:57: Jetzt hast du ja schon viele Nachteile angesprochen von dem Modell und jetzt
01:02:00: auch ein, zwei Vorteile.
01:02:02: Was würdest du so aus deiner Sicht sagen, was sind so die Highlights,
01:02:06: der Vorteile von dem Bootstrapping-Modell dann für euch?
01:02:10: Also natürlich so die absolute Selbstkontrolle, die absolute Freiheit, sage ich jetzt einmal,
01:02:17: dass du halt wirklich, ich meine, wir sind jetzt zu zweit, also wir müssen uns
01:02:20: natürlich immer zu zweit abstimmen, aber ja, dass wir jetzt eben nicht irgendwelche
01:02:25: Sachen machen müssen, um jetzt kurzfristig irgendwelche Zahlen zu zeigen.
01:02:28: Also ein Beispiel, ich weiß jetzt nicht, ob wenn wir jetzt einen VC an Bord
01:02:33: hätten, der glücklich wäre, wenn wir weiter dieses Premium-Modell fahren.
01:02:37: Also vielleicht ja, vielleicht auch nicht. Also das könnte dann ein potenzielles
01:02:41: Ding sein, wo dann plötzlich 30% deiner Zeit drauf geht, mit dem VC darum zu
01:02:46: streiten, ob du das jetzt irgendwie nicht Premium machst oder schon Premium,
01:02:49: wenn du da jetzt mal auch den falschen VC-Partner an Bord hast.
01:02:52: Auch so ein bisschen die Freiheit, jetzt einfach zu steuern,
01:02:56: wie schauen die nächsten drei Jahre aus?
01:02:58: Also jetzt auch den Luxus zu haben, zu sagen, naja, wir müssen jetzt keine 100-Millionen-Firma
01:03:02: bauen, sondern vielleicht ist unsere Vision für diese Firma einfach,
01:03:05: dass das eine 5-Millionen, 10-Millionen, vielleicht auch 30-Millionen-Firma
01:03:10: ist. ist, das kriegt mir alles Bootstrapped hin, beziehungsweise auch noch viel mehr.
01:03:12: Bei uns ist einfach der Markt ein bisschen beschränkt, aber auch ein bisschen
01:03:15: zu entscheiden, in welcher Geschwindigkeit mache ich das jetzt und möchte ich das überhaupt machen?
01:03:20: Also ich glaube, das ist uns, sowohl Janik als auch mir, super wichtig und da
01:03:25: sind wir jetzt einfach extrem froh, dieses Setup zu haben.
01:03:28: Wie sieht es so mit Flexibilität der Tagesgestaltung aus?
01:03:32: Ihr habt ja jetzt, du hast viele Kunden in den USA, aber hast jetzt auch Pakistan
01:03:36: angesprochen, also noch eine andere Zeitzone.
01:03:38: Wie kriegt ihr das Was aktuell hindern mit, keine Ahnung, so Calls,
01:03:43: Sales Calls oder auch Support-Fällen?
01:03:45: Ja, also wir haben wirklich in jeder Zeitzone Kunden, sage ich jetzt mal.
01:03:50: Also Pakistan war jetzt nur ein Beispiel.
01:03:52: Wir haben Basar schon nach Japan geschickt, nach Singapur, Australien.
01:03:57: Ich glaube, in Tansania haben wir auch Basar. Wie gesagt, wir machen in Afrika auch Nutzer.
01:04:04: Zum Beispiel auch aktuell, leider Gottes, sage ich jetzt mal,
01:04:06: sehr viele in Russland und in der Ukraine, also vor allem auf der Free Version,
01:04:11: weil da einfach sehr viele traumatisierte Personen sind.
01:04:13: Also das sehen wir zum Beispiel auch jetzt als quasi Uptick in den Userzahlen.
01:04:17: Also ich sage mal so, wir kriegen das relativ einfach hin, weil wir sehr wenig.
01:04:24: Quasi One-on-One-Kontakt mit den Kunden haben müssen.
01:04:27: Also wir schauen einfach, dass das Produkt sehr stabil läuft und den meisten
01:04:32: Kundensupport, wo einfach echt tatsächlich relativ wenig auch da ist,
01:04:36: machen wir dann per E-Mail.
01:04:38: Und jetzt für jetzt quasi so ein bisschen, um jetzt dann die Insights zu bekommen,
01:04:43: um irgendwelche Marketing-Partnerships irgendwie zu pflegen und so,
01:04:46: wenn das dann US-Leute sind, dann ist das halt auch einfach jetzt am Abend quasi unserer Zeit.
01:04:52: Dann ist das einfach später unsere Zeit, also ich habe dann auch die Flexibilität,
01:04:55: dass ich halt dann sage, so ja, dann mache ich halt mal am Freitag um 23 Uhr
01:04:59: einen Call mit jetzt einem Feuerwehrtherapeuten in Los Angeles.
01:05:03: Das ist halt so ein bisschen diese freie Zeiteinteilung, dann fange ich halt
01:05:07: einen anderen Tag später an zu arbeiten oder so,
01:05:09: also ich zähle ja jetzt auch nicht meine Stunden, aber ja, wir sind da schon
01:05:12: ein bisschen flexibel, aber wir kriegen es eigentlich ganz gut hin und ja,
01:05:15: wenn dann eine Konferenz in den USA ist, dann fliegen wir halt da einfach hin.
01:05:19: Aber dadurch, dass eben unser Produkt sehr automatisiert ist und die Kommunikation
01:05:24: mit den Kunden eigentlich mittlerweile sehr asynchron ist, läuft das eigentlich sehr gut.
01:05:29: Aber jetzt am Samstag arbeitest du nicht mehr, weil du jetzt gerade gesagt hast,
01:05:32: Freitagabend den Call und am nächsten Arbeitstag.
01:05:35: Das hat sich schon ein bisschen normalisiert für euch.
01:05:37: Der Erfolg hat sich ein bisschen eingestellt und ihr habt ein normales Modell.
01:05:42: Also ich will da jetzt auch gar kein falsches Bild zeichnen.
01:05:44: Ich habe jetzt normalerweise auch am Freitag um 23 Uhr kein Telefonat.
01:05:49: Ich habe fairerweise auch am Freitag normalerweise um 17 Uhr kein Telefonat mehr.
01:05:54: Also es hat sich wirklich mittlerweile sehr gut eingestellt von letzten Arbeitszeiten.
01:06:00: Und ja, also jetzt haben wir wirklich, ich habe einfach sehr viele Tage,
01:06:04: wo ich quasi keinen Termin habe oder wo ich halt dann einen Termin irgendwie
01:06:09: mit Yannick habe und wo ich mir wirklich meine Zeit sehr frei selbst einteilen kann.
01:06:15: Und ja, das ist ein absoluter Luxus. Aber man muss natürlich auch ein bisschen schauen.
01:06:22: Man muss ja schon sehr diszipliniert sein, sage ich jetzt mal.
01:06:24: Und muss natürlich auch langfristig überlegen, ob man jetzt dieses Arbeitssetup
01:06:30: auch für sich persönlich einfach gerne hat oder ob man dann doch lieber irgendwie
01:06:34: in einem Team arbeitet, wo man halt einfach sehr viel andere Interaktion hat und so weiter.
01:06:38: Ich habe andere Tage, dann habe ich wieder, dann haben wir irgendwie,
01:06:41: machen wir gerade Research für ein neues Feature oder so.
01:06:44: Da habe ich dann irgendwie vier Stunden hintereinander Telefonate mit Therapeuten,
01:06:48: um da irgendwie was zu brainstormen oder so.
01:06:50: Also es schwankt wirklich sehr. Ja, verstehe. Jetzt haben wir sehr viel erzählt,
01:06:55: ich finde es eine total beeindruckende Geschichte, also was man so machen kann,
01:06:59: aber auch wie aufopferungsvoll das war, viele Anekdoten.
01:07:02: Und was mich jetzt interessiert, du hast gerade noch kurz angesprochen,
01:07:06: Drei-Jahres-Planung, er plant ja so weit voraus.
01:07:09: Ist das ein Bereich, wo man, also die Nischetherapie, kannst du da drei Jahre
01:07:15: voraus planen, was du jetzt für Produkte brauchst? Ist das schon absehbar?
01:07:19: Also wir planen jetzt fairerweise nicht drei Jahre voraus.
01:07:23: Ich glaube, was wir vorausplanen auf den längeren Horizont ist so grundsätzlich
01:07:28: natürlich schon unsere Vision und auch quasi sowohl auf jetzt Firmenebene als
01:07:34: auch auf persönlicher Ebene.
01:07:37: Also was ist jetzt irgendwie, wir haben zum Beispiel schon gesagt,
01:07:42: die ersten zwei Jahre, wo wir so intensiv gearbeitet haben, das wollen wir jetzt
01:07:46: nicht fünf Jahre machen.
01:07:47: Also ich glaube fairerweise auch, das kann man nicht fünf Jahre machen,
01:07:51: ohne dass das irgendwann gesundheitsschädlich ist. Die ersten zwei Jahre haben
01:07:54: wir das auch wirklich genossen.
01:07:55: Aber also quasi das planen wir schon so voraus, das ist grundsätzlich unsere Vision.
01:07:59: Wir haben da tatsächlich, wir haben schon unsere Roadmap und wir halten die
01:08:04: aber schon so flexibel und wir setzen uns dann, das ist jetzt nicht so ein Stein
01:08:09: gemeißelt, aber wir besprechen einfach regelmäßig sozusagen,
01:08:12: wann haben wir jetzt das Gefühl, dass wir jetzt irgendwas Neues gelernt haben
01:08:15: oder sich jetzt vielleicht privat was verändert hat, wo wir einfach so einfach
01:08:18: nochmal so ein bisschen die nächsten Monate neu planen müssen.
01:08:21: Und dann setzen wir uns da zusammen. Wir machen das eigentlich immer ganz gerne
01:08:23: auch um diese Konferenzen herum,
01:08:25: weil man dann einfach sehr viele neue Eindrücke hat und dann machen wir vor
01:08:28: der Konferenz ein, zwei Tage quasi so ein bisschen Planung, so hey,
01:08:31: was haben wir jetzt irgendwie die letzten Monate erreicht und was ist jetzt
01:08:34: irgendwie so steht jetzt an und dann probieren wir das auf der Konferenz zu
01:08:37: validieren und dann nehmen wir uns danach nochmal zwei Tage Zeit,
01:08:40: um dann wirklich sozusagen so die nächsten Monate zu planen und wir haben da
01:08:45: halt so unsere großen Punkte und brechen die dann so in kleine Initiatives herunter.
01:08:50: Und ja, das machen wir so eigentlich so alle vier bis fünf Monate,
01:08:53: sage ich jetzt mal wirklich so eine größere Session, Janik, und ich gemeinsam.
01:08:58: Wahnsinnig cool. Was habt ihr konkret für Ziele für dieses Jahr?
01:09:01: Wann ist die nächste Konferenz?
01:09:02: Es stehen jetzt tatsächlich zwei, drei Konferenzen an. Ich fliege jetzt im März
01:09:07: nach UK auf eine Konferenz.
01:09:09: Dann im April sind wir in Washington State, irgendwo in der Nähe von Seattle.
01:09:14: Da ist dann die große in den USA.
01:09:15: Und dann sponsern wir vielleicht eine nur online in Australien.
01:09:20: Das ist nicht mehr hybrid meistens. Die können wir dann online sponsern.
01:09:23: Genau, wir haben ein paar Ziele. quasi für jetzt dieses Jahr.
01:09:28: Also wir wollen vor allem so ein paar Sachen noch im Bereich Marketing ausprobieren.
01:09:32: Also ich glaube, wir haben uns da jetzt echt was ganz Cooles aufgebaut,
01:09:35: aber wir wollen schon nochmal auch ein bisschen so diese klassischen Marketing-Channels ausprobieren.
01:09:40: Auch ein bisschen, um selber was zu lernen, ein bisschen zu schauen,
01:09:43: was geht da jetzt überhaupt in unserer Nische sozusagen, also so in die Richtung.
01:09:48: Wir haben eine ganz spannende Roadmap für jetzt noch zusätzliche Features,
01:09:54: vor allem für unseren Professional Plan.
01:09:55: Also das ist jetzt wieder sehr spezifisch auf jetzt unsere Nische, sage ich jetzt mal.
01:10:00: Also das bringt jetzt, glaube ich, gar nicht zu viel, wenn ich jetzt da zu sehr das ausspüge. Genau.
01:10:05: Und dann haben wir halt immer, das ist jetzt nicht kurzfristig auf der Roadmap,
01:10:09: aber wir haben schon immer auch noch ein paar größere Themen,
01:10:13: die wir einfach uns vorstellen können,
01:10:16: dass wir die vielleicht mal für testen, ob wir die einfach für unsere Zielgruppe noch dazu bauen.
01:10:22: Also ich sage es mal so, wir haben jetzt diese 20.000 monatlich aktiven Therapeuten
01:10:27: auf unserer Plattform und es gibt einfach schon noch viele Sachen,
01:10:31: die du halt um unser Tool herum jetzt dazu bauen könntest.
01:10:34: Also ich habe so ein kleines Thema, ich habe vorher angesprochen,
01:10:37: dass diese Therapeuten sich immer weiterbilden müssen.
01:10:39: Ohne da jetzt zu viel zu verraten, gibt es natürlich sehr viele Anbieter,
01:10:44: die da Kurs und so weiter anbieten, aber halt noch nicht so die gute Übersicht
01:10:48: dazu, was man da jetzt irgendwie machen kann, was da wo gibt.
01:10:50: Das ist jetzt einer von vielen Themenbereichen, wo wir jetzt nicht wissen,
01:10:54: ob wir jemals dazu kommen, aber wo wir einfach, ja, also ich glaube,
01:10:58: das hat man ja als Unternehmer so an sich, wenn man sich viel mit seinem Kunden
01:11:02: auseinandersetzt, was man hoffentlich tut,
01:11:04: dass man immer wieder links und rechts ein paar Sachen aufpoppt.
01:11:08: Wahnsinnig coole Geschichte auf jeden Fall, was aus so einer kleinen Idee alles
01:11:11: werden kann, wenn man ein bisschen Gas gibt.
01:11:13: Also vielen, vielen Dank, der Mensch, fürs Teilen der Geschichte und ich wünsche
01:11:16: euch ganz viel Erfolg für dieses und die nächsten Jahre. Ja, danke dir, Andi.
01:11:21: Hat mich gefreut, dass wir hier gesprochen haben, unsere Geschichte geteilen konnten.
01:11:26: Wie gesagt, es ist einfach eine Nische und man muss erst mal in diese Therapie
01:11:30: eintauchen, um so ein paar Sachen davon zu verstehen.
01:11:33: Aber ja, ich hoffe, ich habe so ein paar Leute inspirieren können.
01:11:35: Und vielleicht jetzt abseits vom Unternehmerischen, vielleicht ist ja auch der
01:11:40: ein oder andere Zuhörer, der aktuell auf der Suche ist nach der richtigen Therapieform,
01:11:45: um jetzt ein Trauma zu bewältigen.
01:11:47: Vielleicht auch da nochmal kurz das Angesprochen.
01:11:49: Also ich bin ja selber kein Therapeut, also ich hätte therapeutische Empfehlungen oder irgendwas,
01:11:54: aber die Therapieform, die kann man auch jetzt nach einer Trennung oder einfach
01:12:00: auch teilweise bei Kündigungen und so weiter, also auch solche Sachen können
01:12:04: dramatische Erlebnisse auslösen, genau hervorheben.
01:12:08: Und auch dann kann es einfach für viele Leute Sinn machen, das zu behandeln,
01:12:11: ob das jetzt mit EMDR ist oder nicht.
01:12:13: Das muss, glaube ich, jeder für sich selber herausfinden. Also ich will da jetzt
01:12:15: auch gar keine Werbung für diese Therapie vormachen.
01:12:18: Aber ja, vielleicht habe ich ja auch auf der Ebene ein oder zwei Leute inspirieren
01:12:22: können, dass sie sich da Hilfe suchen.
01:12:24: Und dann hat sich zumindest für mich der Podcast auf jeden Fall schon ausgezahlt.
01:12:28: Genau. Vielleicht nochmal das Schlusswort. Das hat auf jeden Fall.
01:12:30: Ich werde auf jeden Fall linken und du schickst mir auch das Video.
01:12:33: Dann kann man sich das auch anschauen und ausprobieren auf der Webseite.
01:12:37: Mache ich. Gut. Vielen Dank, Mensch. Danke dir. Dann dir weiterhin viel Erfolg
01:12:41: und bis bald. Ebenso. Tschüss. Ciao.
01:12:44: Ja, und das war auch schon wieder Folge 57 von Happy Bootstrapping.
01:12:48: Wie immer, bitte bewerte die Folge, wenn es dir gefallen hat oder auch nicht.
01:12:53: Schreib mir gern Feedback oder Vorschläge für neue Gäste an hallo.happy-bootstrapping.de.
01:13:00: In der nächsten Woche habe ich den Thomas Grabner im Interview von Melody.
01:13:05: Melody ist eine Agentur für Klaviyo. Das ist ein E-Mail-Marketing-Tool.
01:13:09: Und der Thomas hat ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert,
01:13:13: wie er die Agentur komplett bootstrapped aufgebaut hat.
01:13:16: Natürlich typisch bei einer Agentur. Aber es ist echt spannend,
01:13:19: weil er hat schon früh angefangen während dem Abitur.
01:13:21: Die Firma ist komplett remote. Er selber kommt aus Österreich. Ja, hör unbedingt rein.
01:13:26: Man lernt auch viel zum Thema E-Mail-Marketing. Bis nächste Woche. Ciao.
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