Versandtaschen und Müllbeutel aus "wildem Plastik" | mit Tim Lampe, COO von wildplastic.com (#52)
Shownotes
Mein Name ist Andreas Lehr und in diesem Podcast interviewe ich wöchentlich wechselnde Unternehmer:innen zu Ihrer Geschichte.
In Folge 52 von Happy Bootstrapping habe ich mit Tim Lampe, dem COO von wildplastic.com gesprochen.
Wildplastic.com sammelt mit Teams im Globalen Süden "wildes Plastik" ein und führt dieses in den Kreislauf zurück. So haben Tim und seine Kolleg:innen bereits über 600t Plastik aufgeräumt und in Produkte umgewandelt.
Produkte, das sind insbesondere Müllbeutel, die du im Online-Shop von Wildplastic erwerben kannst. Das B2B Geschäft ist in letzter Zeit stark gewachsen, denn Otto und Hermes nutzen die mit "wildem Plastik" hergestellten Versandtaschen für Versand und Retoure.
Was hat das nun alles wieder mit Bootstrapping zu tun? Die "Purpose Ventures e.G. hat über ein Nachrangdarlehen den Start von Wildplastic finanziert. Warum und wieso Tim und seine Kolleginnen auf das Entstehen der neuen Unternehmensform "Gesellschaft mit gebundenem Vermögen" hinwirken - all das erfahrt ihr in dieser Folge. Ansonsten sprechen wir über den Prozess der Rückholung, Bootstrapping, Umsätze und Chancen von Wildplastic.
Schick mir gerne Fragen an Tim oder Feedback zur Folge per WhatsApp oder per E-Mail an hallo@happy-bootstrapping.de - viel Spaß mit der Folge!
Show-Notes
- Wildplastic Website
- Mission von Wildplastic
- Tim Lampe auf Linkedin
- Purpose Venture e.G. - Verantwortungseigentum
- Campus Founders in Heilbronn
- Fridtjof Detzner - Gründer von Planet A Ventures und Jimdo
- Wildplastic Doku bei ZDF Plan B
- 1 Jahr Happy Bootstrapping auf linkedin
- Werbung: Dev-Ops as A Service mit We Manage
- Werbung: Start-up Angebot bei We Manage buchen
Feedback & Kontakt
Hast Du selbst eine spannende und interessante "Bootstrapping"-Geschichte zu erzählen? Oder Feedback zur aktuellen Folge?
Schreib mir gerne per WhatsApp oder per unter hallo@happy-bootstrapping.de.
Mit meiner Firma "We Manage" helfe ich Firmen, Agenturen und Solopreneurinnen bei den Themen Cloud, Dev-Ops, SRE und Online-Betrieb: https://we-manage.de/
Mich findest Du außerdem in folgenden sozialen Netzwerken:
- Linkedin: https://www.linkedin.com/in/andreaslehr/
- Twitter: https://twitter.com/shakalandy
- Instagram: https://www.instagram.com/happybootstrapping/
Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu Folge 52 von Happy Bootstrapping.
00:00:05: Folge 52, das heißt, jetzt wird Happy Bootstrapping ein Jahr alt.
00:00:10: Vielen vielen Dank an alle, die mir hier regelmäßig zuhören, mir Feedback schicken.
00:00:15: Vor allem jetzt mit dem Jahresabschluss Spotify Wrap, da haben mich ganz viele Screenshots erreicht.
00:00:20: Das hat mich wirklich super gefreut. Falls du auch noch welche hast, schick sie mir gerne.
00:00:25: Ich habe in einem LinkedIn-Artikel das ganze erwähnt und auch ein paar Statistiken
00:00:28: zum Podcast geteilt, auch den verlinke ich gerne in den Shownotes.
00:00:34: Vielen Dank an alle, die mir regelmäßig zuhören.
00:00:37: So und noch ein Hinweis in eigener Sache, ich suche auch immer noch einen Werbepartner
00:00:42: hier für den Podcast, ist auch wirklich nicht teuer.
00:00:45: Meld dich gern bei Interesse, kann gern ein Bootstrapped Startup sein,
00:00:49: SaaS, E-Commerce, völlig egal.
00:00:50: Meld dich gern bei mir über Linkedin oder an hallo at happy-bootstrapping.de
00:00:56: Jetzt zur heutigen Folge.
00:00:59: Heute zu Gast der Tim Lampe von Wildplastic.com. Wildplastic sammelt wildes
00:01:04: Plastik aus der Welt ein,
00:01:06: vornehmlich aus dem Süden oder Südhalbkugel und verarbeitet es hier in Europa
00:01:11: weiter zu Versandtaschen oder dann für Müllbeutel für B2B oder B2C.
00:01:17: Das kannst du bei den Kollegen im Onlineshop Der Tim und sein Team suchen auch
00:01:21: noch interessante Partner, also wenn du mit denen zusammenarbeiten möchtest
00:01:25: oder gern die Versandtaschen für dein E-Commerce Business haben möchtest,
00:01:29: dann melde dich gern bei EamsLink im Profil, es sind Show Notes.
00:01:32: Neben der Kreislaufgeschichte, der Historie, Abfallmanagement und allem was
00:01:36: zum Businessmodell gehört hat mich bei Wild Plastic auch noch überrascht,
00:01:40: dass die Kollegen mit der Purpose Venture IG zusammen an einer neuen Gesellschaftsform
00:01:46: arbeiten, nämlich der Gesellschaft mit gebundenem Vermögen.
00:01:50: Das wusste ich auch nicht, dass Berlin gerade hier auch an einem neuen und einer
00:01:56: neuen Unternehmensform arbeitet.
00:01:58: Auch da habe ich die Details dazu in den Show Notes verlinkt,
00:02:00: aber der Tim erzählt das auch alles im Podcast. So und jetzt geht es direkt
00:02:03: los. Viel Spaß mit der Folge.
00:02:06: Hallo Tim. Hi, Menni, grüß dich.
00:02:09: Erzähl doch mal in deinen eigenen Worten, wer du bist und was du aktuell machst.
00:02:13: Ja, ich bin Tim Lompe, seit knapp anderthalb Jahren jetzt bei Wild Plastik,
00:02:19: einem kleinen Startup hier aus Hamburg und bin eigentlich Ingenieur und dann
00:02:23: über eine relativ wilde Reise in die Startup-Welt eingetaucht.
00:02:26: Ich habe mir ursprünglich mal nach dem Abi überlegt, was will ich machen und
00:02:29: irgendwie war Nachhaltigkeit ein Ding, aber Umweltingenieurwesen gab es zweimal
00:02:33: in Deutschland als Studium, so gefühlt und habe dann relativ schnell gemerkt,
00:02:37: coole technische Innovationen sind da, aber irgendwie kommt das nicht in der Realität an.
00:02:41: Also wenn man so irgendwie an Batteriezellen für Volkswagen forscht und merkt,
00:02:45: okay, diese Konzepte, das gibt's alles schon.
00:02:47: Wir können Batteriezellen herstellen, wir können sie zurückholen,
00:02:49: aber irgendwie kommt das nicht in der Realität an.
00:02:51: Dann war für mich klar, okay, vielleicht Technik und Technologie alleine wird
00:02:56: es vielleicht doch nicht richten.
00:02:57: Und so die Brücke in Wirtschaftlichkeit und Geschäftsmodelle ist irgendwie spannend.
00:03:01: Dann hat es mich über verschiedene Stationen, auch unter anderem San Francisco
00:03:05: und Heilbronn, nach Hamburg verschlagen.
00:03:07: Und ja, ich freue mich jetzt, dass ich seit anderthalb Jahren hier bei Wild
00:03:10: Plastic mit dabei sein kann, um so ein bisschen meine eine Leidenschaft und
00:03:14: Erfahrung, nämlich wie baue ich
00:03:15: ein junges Unternehmen auf, zusammen mit irgendwie meiner, ich sag mal,
00:03:19: Ausbildungsheimat, so Lebenszyklusanalysen, Abfallmanagement zusammenbringen kann.
00:03:24: Und genau, jetzt bin ich seit Juni, wie gesagt, als, ja, Verantwortliche fürs
00:03:29: operative Geschäft, als COO von Wild Plastic aktiv.
00:03:34: Seitdem haben wir eine Menge gemacht und vielleicht in Kürze,
00:03:38: viele werden uns ja wahrscheinlich noch nicht kennen, wir holen Kunststoff aus
00:03:40: der Umwelt, indem wir Produkte machen oder auch Verpackungen für andere Geschäftspartner herstellen.
00:03:45: Das heißt, wir arbeiten mit Sammelorganisationen im globalen Süden.
00:03:48: Die machen den Hauptjob, die sammeln nämlich den Kunststoff ein,
00:03:51: bereiten ihn vor und wir helfen dann beim Recycling, bei der Produktion und
00:03:55: genau helfen so oder tragen unseren Teil dazu bei Stückchen vom Planeten auch
00:04:00: wieder aufzuräumen und den ganzen wilden Kunststoff, der da draußen liegt,
00:04:03: das wilde Plastik zurück in den Kreislauf zu holen, da wo es hingehört.
00:04:07: Wahnsinn, jetzt habe ich ein paar Fragen, die kann ich gleich mal direkt abstreichen.
00:04:11: Also, wobei jetzt auf deine persönliche Geschichte, das habe ich mir auch noch
00:04:14: aufgeschrieben, wie man dann
00:04:15: ins Silicon Valley oder nach Kalifornien kommt und dann wieder zurück.
00:04:19: Das interessiert mich schon auch. Und wie groß ist das Team von Wild Plastic heute?
00:04:23: Ja, also, wenn ich über Teams spreche, dann sind das superviele Leute.
00:04:28: Aber ich glaube, wenn du von Teams sprichst, dann geht's erst mal,
00:04:31: wer arbeitet bei White Plastic. Das sind aktuell 16 Personen im Kernteam.
00:04:34: Dazu muss man wissen, dass wir natürlich weder selbst recyceln noch selbst produzieren,
00:04:38: noch die Sammelorganisationen selber managen und das auch bewusst so tun.
00:04:43: Und dann steht da natürlich alleine, wenn wir auf die Sammlung gucken,
00:04:46: stehen da noch mal so um die 3.500 Leute hinter, die das Ganze ermöglichen.
00:04:50: Deswegen ist das immer, wenn ich von Team spreche, ein riesengroßes,
00:04:54: cooles Team, aber wir bei Wild Plastics sind aktuell 16.
00:04:57: Und wie groß ist das Geschäft dann, wenn ihr 16 Leute seid?
00:05:01: Kannst du ein bisschen sagen, also ich werde auf jeden Fall in Show Notes verlinken,
00:05:05: wie viel Tonnen ihr pro Land einsammelt, aber kannst du da vielleicht ein bisschen
00:05:08: was dazu sagen und wie viel Plastiksäcke ergeben sich daraus,
00:05:12: wie viel verschickt ihr da so?
00:05:13: Ja, also das entwickelt sich wahnsinnig rasend schnell, deswegen bin ich auch
00:05:17: mit allen Daten nämlich up-to-date, findet man aber bei uns auf der Website,
00:05:20: auf dem Wildtracker. Dann findet man pro Land die genauen Zahlen.
00:05:24: Also bisher haben wir jetzt knapp um die 600 Tonnen zurückgeholt und aufgeräumt.
00:05:30: Und dieses Jahr ist unser Jahresziel 500 Tonnen. Also man sieht auch,
00:05:33: die Entwicklung ging relativ schnell.
00:05:35: Vielleicht sind wir sogar noch ein bisschen besser als die 600 Tonnen, also wenn es gut läuft.
00:05:39: So zum Vergleich, also letztes Jahr haben wir im Verlauf des Jahres 170 Tonnen
00:05:44: aufgeräumt, davor das Jahr eher so um die 50.
00:05:47: Und dieses Jahr wollen wir irgendwie 500 angreifen und sind auch auf einem ganz guten Weg.
00:05:52: Von daher sind wir gerade immer noch ziemlich schnell am Start,
00:05:55: aber haben dieses Jahr doch noch mal ein bisschen den Turbo gezündet und seitdem
00:05:58: entwickelt sich diese Zahl viel dynamischer.
00:06:01: Und sprichst du auch über umsätze gibt es da was was man sagen
00:06:05: kann ich sag mal spätestens
00:06:08: in anderthalb jahren oder so können wir dann runter und
00:06:11: nachlesen daher also wir werden dieses jahr
00:06:14: sehr wahrscheinlich so 1,6 millionen euro umsatz machen damit auch ziemlich
00:06:18: genau breakeven laufen das ist das ruhig jetzt auf holz auf holzklopfer also
00:06:22: die das erste mal steht was sehr wahrscheinlich eine schwarze null und ein jahresabschluss
00:06:26: darauf freuen wir uns super jetzt sage ich das hier so öffentlich dann wird
00:06:29: es wahrscheinlich noch nicht klappen aber es klappt.
00:06:32: Genau, also das ist so die Größe und man muss sagen, wir kommen so von 650.000
00:06:37: Euro circa Umsatz letztes Jahr,
00:06:39: also da ist dieses Jahr gut was draufgekommen, also die letzten drei Jahre waren
00:06:42: 390, 660, jetzt 1,6 Millionen und merken jetzt gerade so ein bisschen,
00:06:48: dadurch, dass wir auch vom B2C stärker uns auf den B2B Bereich mit verlagern,
00:06:53: hat das uns doch auch nochmal einen enormen Wachstumsschub gebracht.
00:06:56: Das habe ich auf jeden Fall auch für später drauf, was da die Unterschiede im
00:06:59: Geschäft sind. Wie viele Versandtaschen,
00:07:04: Müllsäcke kann man aus einem Kilo herstellen? Kann man das grob sagen?
00:07:10: Wie kann man sich das vorstellen? 600 Tonnen?
00:07:12: Ja, da lacht jetzt natürlich mein Ingenieursherz, weil das ist natürlich die
00:07:16: klassische Antwort, kommt drauf an.
00:07:17: Also du kannst, die sind unterschiedlich groß, die sind unterschiedlich dick.
00:07:21: Und ich habe das auch am Anfang total unterschätzt, was das für einen Unterschied
00:07:24: macht, dass so eine Folie doppelt so dick ist. Natürlich doppelt so schwer,
00:07:27: doppelt so viel Material.
00:07:28: Diese Skalen sind verrückt. Also wenn man so aus dem E-Commerce kommt und auch
00:07:31: weiß, was manche Prozentzahlen allein schon bringen, dann ist irgendwie ein
00:07:35: Müh stärker und ein Müh weniger stark. Macht da doch dann viel aus.
00:07:39: Deswegen, also wir haben so 120 Liter Schwerlastbeutel, da mache ich irgendwie
00:07:43: aus einem Kilo so elf, zwölf Säcke.
00:07:46: Versandtaschen mache ich so um die 50, je nach Größe, 30 bis 50 aus einem Kilo
00:07:52: und dann kann man das so hochrechnen. Also in einem Container,
00:07:55: den wir um die Welt schiffen, passen so 20 bis 25 Tonnen.
00:07:58: Also wir versuchen den immer 25 Tonnen voll zu machen.
00:08:01: Das heißt, mit einem Container kommt man relativ weit, wenn man Fasern,
00:08:05: Taschen oder Müllbeutel herstellen will.
00:08:06: Und trotzdem werden wir dieses Jahr so knapp 30 Container bewegen.
00:08:10: Boah, nicht schlecht. Und die spannende Frage jetzt, wie kommt man auf die Idee,
00:08:14: das zu machen? Wann ist es auch entstanden?
00:08:17: Ja, also entstanden ist das weit vor meiner Zeit. Ich habe das so ein bisschen
00:08:20: begleitet. Aber ja, ich glaube, die sieben GründerInnen können diese Geschichte
00:08:25: wahrscheinlich viel besser und viel lebhafter erzählen als ich.
00:08:28: Aber das Ganze hat zum einen gestartet mit Fridtjof,
00:08:31: Fridtjof Detzner von Jimdo, vielleicht den ein oder anderen bekannt,
00:08:35: der dann da raus ist und sich überlegt hat, er guckt sich oder für eine Dokumentation
00:08:39: auch um die Welt gereist ist und eben so ein bisschen um die Probleme unseres Planeten ging.
00:08:43: Und dann haben wir eben auch gemerkt, Kunststoff ist einfach ein Riesenthema.
00:08:46: Und dann wieder zurück. Zusammen mit Holger hat er...
00:08:50: Auch dann irgendwie sie sind so dran geblieben an dem thema und dann kam mit
00:08:53: dieter einem unserer weitergründer und kunststoffexperte dazu mit katrin,
00:08:57: die auch immer noch als sie mit dabei ist mit ihrem design studio direkt auch
00:09:00: unter uns sitzt so jemand der noch mal konzeptionell stark im produktdesign
00:09:04: ist, ja und dann war irgendwann diese
00:09:06: idee geboren wie wäre eigentlich ein müllbeutel der zweimal aufräumt,
00:09:10: also ich mach den den müllbeutel schon auf kunststoff der irgendwie aufgeräumt
00:09:14: wird und dann kann ich zu hause damit nochmal doppelt aufräumen.
00:09:17: Und das war so ein bisschen die Geburtsstunde von dieser Idee,
00:09:19: okay, Folien sind auch das größte Problem, wenn es um Kunststoff geht.
00:09:22: Die sind am dünnsten, die sind am schnellsten.
00:09:24: Mikroplastik, die müssen eigentlich als erstes jetzt zwar schnell aus der Umwelt,
00:09:27: weil danach haben wir nur noch begrenzt Zeit, sie zu retten.
00:09:30: Und dann ist das Ganze eben mit dem Thema Wir machen den Müllbeutel gestartet.
00:09:34: Und ja, dann waren eben auch mit Nadja und Jascha und Chris natürlich,
00:09:38: der dann dazu kam, auch als CEO, so das erste Team geformt.
00:09:42: Und das war dann alles während Corona irgendwie auch schwierig.
00:09:45: Wie kriege ich jetzt aus dem globalen Süden gesammelten Kunststoff während der
00:09:50: Pandemie nach Europa zurück?
00:09:52: Deswegen hat das Ganze natürlich auch so ein bisschen irgendwie,
00:09:54: ja, gedauert, weil es irgendwie auch schwierig war und nicht so die einfachste Idee zum Umsetzen.
00:10:00: Aber mittlerweile, ja, sind wir da ganz happy, dass das noch immer besser klappt und besser wird.
00:10:07: Das heißt 2020 ging dann, war die Firmengründung oder gibt es irgendein Geburtsdatum?
00:10:11: Also genau, im August sind wir vier geworden, offiziell, deswegen,
00:10:16: das ist immer so ein bisschen die Idee.
00:10:18: Ist irgendwie entstanden in 2018, gegründet wurde dann 2019,
00:10:22: so richtig los ging es 2020. Das sind so die Schritte.
00:10:25: Dann aber natürlich eben wie noch so ein bisschen mit, ich sag mal mit etwas
00:10:29: angezogener Handbremse, weil da doch auch viel zu zu regeln und zu tun war.
00:10:33: Aber das sind so die ersten Schritte von Rye Plastics über die Jahre.
00:10:37: Interessant. Okay und wie bist du selber dann dazu gekommen?
00:10:41: Ja ganz spannend. Ich ärgere Chris auch immer damit, dass er mich auf LinkedIn erst geghostet hat.
00:10:46: Also wir haben ursprünglich mal, auch weil ich ja bei den Campusfounders in Heilbronn war, also,
00:10:50: Innovations- und Gründungszentrum am Bildungscampus in Heilbronn,
00:10:53: da gab es natürlich auch immer die Beziehung dann Richtung Cuisio und Schwarzgruppe
00:10:58: und dann war von Seiten Y-Plastic so die Idee, macht das vielleicht Sinn,
00:11:01: euch zu verknüpfen, auch über den damaligen guten Freund von mir, der bei Planet A ist,
00:11:06: die auch Y-Plastic unterstützt haben in der ersten Finanzierungsrunde,
00:11:09: mit einem Nachhang Darlehen.
00:11:11: Und genau, dann kam so die Idee, hey, könnt ihr nicht mal was machen?
00:11:15: Und dann hat's nicht so ganz gepasst.
00:11:16: Und zwei Jahre später kam dann Chris oder kam auch Nick, mein guter Freund,
00:11:22: zurück und meinte, hey, die suchen einen COO.
00:11:24: Und für mich war damals irgendwie eine ganz gute Zeit, auch mal wieder nach
00:11:27: einer neuen Herausforderung zu suchen. Und dann hat das einfach wie die Faust aufs Auge gepasst.
00:11:30: So, hey, Abfallmanagement kann ich, Lebenszyklusanalysen schreiben kann ich,
00:11:34: das kann ich mitbringen.
00:11:35: Dann trage ich auch ein bisschen was zum Team bei und wie man irgendwie aufbaut,
00:11:39: ohne jetzt die große Kohle zu haben. das ist mir auch ganz sympathisch.
00:11:42: Und ja, weil wir Unternehmen in Verantwortungseigentum sind,
00:11:45: das war dann so für mich der letzte Punkt, auch zu sagen, hey, wir gehören uns selbst.
00:11:48: Das war für mich immer schon ein wichtiger Antrieb und dann haben ganz viele
00:11:52: Themen zusammengepasst, die mich dann auch bewogen haben, zu Wildplastic dazu zu kommen.
00:11:57: Und was für eine Rolle hat dich persönlich dann dein Aufenthalt in Kalifornien gespielt?
00:12:02: Damals waren die ja in dem Thema auch schon, glaube ich, relativ gut oder?
00:12:06: Also sowas umweltschutz betrifft oder und Nachhaltigkeit ist Kalifornien,
00:12:10: USA auf jeden Fall ein Vorreiter gewesen.
00:12:12: Ja. Hat es für dich da einen Einfluss gehabt? Was hast du da gemacht?
00:12:14: Ja, das war erst mal krass zu sehen. Also, wie immer, USA ist in allem riesig.
00:12:20: Auch wenn es um Umweltschutz und so Themen geht.
00:12:24: Aber auf der anderen Seite natürlich auch ganz anders strukturiert.
00:12:28: Das ist alleine schon, wenn du in San Francisco wohnst und über die Bay Bridge
00:12:31: rüberfährst in die East Bay, da merkst du, da ist schon wieder ein ganz anderes Amerika.
00:12:37: Deswegen, glaub ich, von den USA zu sprechen, war grade in Bezug auf Umweltschutz
00:12:41: auch einfach schwierig. Weil ich glaube, es gibt da wahnsinnig krasse VorreiterInnen
00:12:45: und Leute, die irgendwie tief in Forschung sind und mega Konzepte machen.
00:12:49: Und gleichzeitig gibt es halt immer noch eine starke Abhängigkeit von Erdöl
00:12:53: und unter anderen Produkten, die jetzt nicht unbedingt so nachhaltig sind.
00:12:57: Von daher habe ich das super ambivalent wahrgenommen, war aber damals auch unter
00:13:01: einem etwas anderen Gesichtspunkt da.
00:13:03: Also das war im Endeffekt erst mal nur, in Anführungszeichen, nur ein Praktikum.
00:13:06: Und ja, im Rahmen des Praktikums habe ich einfach super viel gesehen und gelernt,
00:13:10: auch natürlich so über diesen amerikanischen Weg Unternehmen zu bauen,
00:13:15: der mir auch irgendwie relativ viel beigebracht hat, weil ich spannend fand zu sehen, okay, dieses.
00:13:22: Wie mache ich es dann doch ein bisschen ambitionierter und größer und wie nehme
00:13:24: ich doch ein paar Leute mit und erziele dann auch einen Impact.
00:13:27: Wie das auch gehen kann, habe aber für mich auch relativ schnell gemerkt,
00:13:30: so, ja, ich bin irgendwie gebürtig Ostwestfale, so ich komme aus einer Region,
00:13:35: wo es ein bisschen bodenständiger zugeht, deswegen nicht unbedingt wirtschaftlich unerfolgreich.
00:13:40: Aber das ist irgendwie so ein Stil, der mir besser gefällt oder der besser zu mir passt.
00:13:45: Und dann habe ich nach einem Jahr auch gemerkt, hey, auch so ganz persönlich.
00:13:48: So europa und deutschland ist schon für mich irgendwie
00:13:51: gutes eine gute basis irgendwie um zu agieren und genau von daher glaube ich
00:13:56: viel mitgenommen tatsächlich um umweltschutzbereich gar nicht so viel sondern
00:14:00: eher so im bereich okay venture building wie bei euch ein start-up wie vernetze
00:14:04: ich mich gut und wie kann ich auch einen ganz anderen ansatz wählen okay Ja, interessant.
00:14:10: Also ist ja auch cool, dann da zurückzukommen und mit den Impressionen.
00:14:14: Und das habe ich damals tatsächlich auch so wahrgenommen.
00:14:16: Du bist mit manchen Restaurants in den USA, was weiß ich, egal,
00:14:20: so beim Roadtrip in Vegas und dann wird das komplette Besteck,
00:14:25: Teller, alles Plastik und da
00:14:26: kommt einer und räumt es ab, indem er einfach alles in den Müllsack macht.
00:14:31: Und dann bist du irgendwie 50 Meilen weiter, irgendwo im Nationalpark,
00:14:35: Da läuft es komplett in die andere Richtung.
00:14:38: Das finde ich einfach so diese Gegensätze, die sind schon unglaublich.
00:14:41: Ja, ich finde das total spannend, weil das ja auch immer unter diesem Gesichtspunkt
00:14:44: Convenience ist. Und ich habe einfach gemerkt, wie das für mich auch was ganz anderes ist.
00:14:47: Also wo das in Amerika auch sehr praktisch ausgelegt wurde, nämlich genauso.
00:14:52: Na, ist doch praktisch. Du isst alles, dann lässt du es auf dem Tisch liegen
00:14:54: und dann räumt einer mit einem Wisch ab. Kannst du auch selber machen.
00:14:57: Das ist ja praktisch. Das ist ja Luxus, wo ich mir denke, ne,
00:15:01: ich möchte auch auf keinem Plastikteller essen.
00:15:02: Ich möchte auch einfach ein vernünftiges Geschirr. Ich spüle es auch selber,
00:15:06: aber das ist für mich Wohlfühlen, Convenience und ich glaube,
00:15:08: so eine ganz andere Sichtweise an manchen Stellen eben darauf,
00:15:11: was jetzt einfach, was convenient ist oder was auch was auch angenehm ist.
00:15:16: Das fand ich ganz spannend.
00:15:18: Ja, du hast jetzt gerade kurz was erwähnt und wir sind ja hier beim Podcast Happy Bootstrapping.
00:15:23: Du hast das Thema Nachrang Darlehen erwähnt, das bevor wir das jetzt ans Ende
00:15:27: schieben und ich es vergesse, würde ich da mal kürzen, kurz ein paar Takte zu fragen.
00:15:33: Aber was genau bedeutet es denn, seit ihr denn, das ist ja kein richtiges Venture
00:15:36: Capital Investment, was ihr bekommen habt.
00:15:39: Also wir sind als Unternehmen in Verantwortungseigentum gegründet.
00:15:43: Es geht ja auch gerade das Thema Gesellschaft mit gebundenem Kapital als neue
00:15:46: Rechtsform durch Berlin.
00:15:48: Wir sind, es gibt ja mittlerweile sehr, sehr viele Unternehmen.
00:15:53: Ich kann es gar nicht zählen, das weiß wahrscheinlich Achim von Purpose besser,
00:15:56: wie viele Unternehmen mittlerweile in dieser Form sind.
00:15:59: Und im Endeffekt geht es ja darum, ein Unternehmen zu schaffen,
00:16:02: was sich selbst gehört und wo eben niemand mit einer Hidden Agenda dahinter
00:16:06: steht oder wo man nicht so richtig durchschauen kann, sondern ein Unternehmen,
00:16:10: das sich der eigenen Mission verpflichten kann.
00:16:11: Und da gibt es in Deutschland ja auch schon sehr lang bestehende,
00:16:16: also mit Carl Zeiss und mit Bosch, Firmen, die irgendwie auch in einem Stiftungskonstrukt
00:16:21: sich in einer Art und Weise selbst gehören.
00:16:24: Und ja, so seit ein paar Jahren ist das ja auch immer beliebter bei Startups.
00:16:28: Wenn man jetzt an Wild, an Gold einmal denkt, neue Narrative einhornen,
00:16:33: da sind ja Retail in Freiburg, da gibt es ja einige, die mittlerweile irgendwie
00:16:36: auf dem Weg sind und ich glaube, wir mit Wild Plastic waren auch so ein bisschen die Pioniere.
00:16:40: Das in verantwortungseigentum zu gründen also von anfang an zu sagen uns ist
00:16:44: wichtig dass das unternehmen sich selbst gehören kann und dass sich da niemand
00:16:48: einkaufen kann aber dass wir auch nicht verpflichtet sind irgendwie unbegrenzt
00:16:52: dividenden auszuschütten an jemanden,
00:16:55: den anführungszeichen nur geld reingegeben hat und gleichzeitig war irgendwie
00:17:00: klar naja wenn wir das ganz alleine bootstrappen wollen, So einen ganzen Container
00:17:04: Regranulat mal gerade ankaufen, das macht man nicht mit seinem Girokonto.
00:17:08: Also ganz ohne Kapital wird es nicht gehen.
00:17:11: Und dann war das halt für uns ein guter Mittelweg zu sagen, wir finanzieren
00:17:15: das eben in der Form, dass wir sagen, gut, es gibt auch Darlehen.
00:17:19: Beispielsweise in der ersten Runde waren es eben nachrangige Darlehen.
00:17:21: Da gucken wir auch gerade, ob wir das nochmal ein bisschen anders strukturieren
00:17:23: können, dass es in Zukunft vielleicht eher mit einem Bankkredit weiter funktionieren kann.
00:17:27: Um einfach zu sagen, die Firma kann sich selbst gehören, wir müssen kein Equity
00:17:30: abgeben. Wir haben die Purpose Foundation mit einem Prozent drin,
00:17:34: die das auch garantiert.
00:17:35: Also praktisch 99 Prozent gehört aktuell dem Gründungsteam von Realplastik.
00:17:40: Chris und Kathrin, da komme ich dann jetzt hoffentlich bald mal dazu,
00:17:43: dass ich auch einen offiziellen Platz am Tisch habe.
00:17:46: So, da lässt man sich natürlich auch gemeinsam ein bisschen Zeit.
00:17:49: Und ein Prozent gehört eben der Purpose Stiftung, einfach um genau das sicherzustellen,
00:17:54: eben mit dieser Sperrminorität,
00:17:57: mit dem Golden Share sagen zu können, hey, wenn ihr hier anfangt,
00:18:00: Stimmrechtsanteile zu verkaufen oder wenn ihr anfangt, doch uncapped irgendwie
00:18:04: die Returns auszuschütten, dann gibt es ein Veto.
00:18:07: Und somit ist es eben auch sichergestellt, weil die Stiftung natürlich genau
00:18:10: diesen Zweck verfolgt und damit natürlich aktuell, weil es die Rechtsform noch
00:18:14: nicht gibt, wir uns immer so ein bisschen selber helfen müssen als Unternehmerinnen und Unternehmer.
00:18:19: Und ich hoffe, ja, Herr Buschmann legt jetzt mal nach, dass wir ein bisschen,
00:18:23: dass wir das ein bisschen einfacher haben.
00:18:25: Das heißt, es ist der Workaround, weil es die Unternehmensformen dafür noch nicht gibt.
00:18:28: Genau, also ich kann heute eine GmbH oder eine GmbH gründen beispielsweise.
00:18:32: Aber wir haben gesagt, das ist keine Wohltätigkeitsveranstaltung,
00:18:36: was wir mit Wild Plastik versuchen wollen, sondern wir wollen beweisen, dass das…,
00:18:40: voll und ganz, also profitorientiertes Unternehmertum sein kann und damit mithalten
00:18:45: kann, deswegen macht die GmbH für uns keinen Sinn, weil es eben nicht um Charity geht und soll.
00:18:52: Gleichzeitig macht eben die GmbH für uns nicht so wirklich Sinn,
00:18:55: weil ja dann doch eben nicht klar ist, wie funktioniert das so mit dem Gemeinwohl
00:19:00: und wenn ich dann doch mal Geld brauche, wer sagt mir denn, dass dann nicht
00:19:03: irgendjemand das Thema auch kapern kann.
00:19:06: Und dazwischen gibt es so richtig nichts. Wenn ich sagen will,
00:19:08: ich möchte irgendwie eine Unternehmung, die sich dem eigenen Sinn verpflichtet,
00:19:11: dann muss ich entweder wahnsinnig schnell erfolgreich werden,
00:19:13: dass ich mir da Anwälte, Steuerberater leisten kann, die mir dann die Stiftung bauen.
00:19:18: Aber in Jahr drei ist das dann doch noch ein etwas frommer Wunsch,
00:19:21: wo wir, glaube ich, noch ganz schön hart für arbeiten müssen,
00:19:22: dass wir irgendwann vielleicht sein dürfen.
00:19:24: Und da fehlt so ein bisschen was, wenn ich relativ einfach und unbürokratisch
00:19:28: das am Anfang machen will. Da gibt es nichts so richtig.
00:19:30: Und deswegen ist das super, dass das jetzt sehr wahrscheinlich kommt.
00:19:34: Gibt es da schon ein Zieldatum oder ist das... Ja, ich war jetzt auf der VE-Konferenz, also in Berlin.
00:19:40: Da habe ich von den parlamentarischen BerichterstatterInnen gehört,
00:19:44: das soll noch diese Legislatur kommen.
00:19:45: Also das wäre auch einmalig, weil ich glaube, über 100 Jahre,
00:19:49: knapp 100 Jahre ist keine neue Rechtsform mehr gehabt. Da gibt es,
00:19:52: deswegen wäre das schon ein großer Wurf.
00:19:54: Ich bin mal gespannt. Also es ist ja gerade irgendwie, die Prioritäten sitzen wieder anders.
00:19:58: Ich bin dann leider gewohnt skeptisch, aber ich würde es mir total wünschen
00:20:01: und total hoffen, weil ich glaube.
00:20:03: Gerade auch, wir sitzen ja heute hier unter dem Titel Happy Bootstrapping,
00:20:07: gerade auch so im Bereich Bootstrap kann das einfach helfen zu sagen,
00:20:10: naja, es gibt glaube ich auch Geschäftsmodelle, die kann ich fast komplett alleine
00:20:14: bootstrappen, aber manchmal braucht es doch irgendwie so ein bisschen Kapital, weil gerade Hardware,
00:20:19: alles was damit zu tun hat, ist nicht, wenn man nicht gerade aus privilegiertem
00:20:24: Haus kommt, so einfach einfach mal zu bootstrappen und bankkredite am anfang
00:20:28: sind auch schwer und dann gibt es vielleicht doch noch mal die chance,
00:20:31: sich auch zu finanzieren oder eine finanzierung als unterstützung dazu zu bekommen
00:20:35: die aber nicht bedeutet ich gebe gleich.
00:20:40: Zweifelhaft auch mehr irgendwann mehrheiten ab und ich glaube dass es wäre ein
00:20:43: cooler weg da auch noch mal so next generation mittelstand möglich zu machen
00:20:48: weil dann ja das sind irgendwie ist für mich das erfolgsmodell irgendwie in
00:20:53: deutschland auch firmen
00:20:54: die sich selbst, die der Familie gehören, die auch verantwortlich auch für eine
00:20:57: Region oft sehr stark präsent und da sind. Ich glaube, so einen Geist, den haben wir schon.
00:21:01: Und es Startups am Anfang ein bisschen leichter zu machen, auch in die Richtung
00:21:04: vielleicht zu segeln. Ich glaube, das kann im Interesse nur von uns allen sein.
00:21:08: Die Purpose Venture AG, die macht das. Also die verlinke ich auf jeden Fall
00:21:12: auch in den Show Notes. Weißt du, wie viele Unternehmen die schon in diesem Modell supporten?
00:21:17: Nee, das kann ich dir aus der Hüfte nicht sagen. Das sind schon ein paar,
00:21:19: ne? Genau, also das sind ja auch verschiedene Organisationen,
00:21:24: aber grundsätzlich, wir sind jetzt mit einigen befreundet, ich kann es dir tatsächlich
00:21:28: aus der Hüfte nicht sagen.
00:21:30: Das kann Achim dir bestimmt sofort sagen, aber... Ich schaue mal nach dann,
00:21:34: das ist... Hat mich jetzt nur interessiert, ich habe ein paar Logos,
00:21:36: die ich kannte, auch schon drauf gesehen und da hätte es mich jetzt interessiert dann.
00:21:40: Ist denn bekannt, wie hoch die Finanzierung dann oder das Nachhanggeld-Darlehen bei euch dann war?
00:21:46: Was braucht man für so eine Summe zum Start von sowas? Also gestartet sind wir
00:21:50: dann insgesamt, ich glaube, das spricht jetzt nichts dagegen,
00:21:53: das müsste ja auch ausgewiesen sein, also wir sind mit 600.000 Euro gestartet,
00:21:57: um Waren, Produktionen, alles vorzufinanzieren.
00:22:02: Genau, und das gibt es dann irgendwann verzinst zurück. Da bleibe ich mal so
00:22:06: kryptisch, aber genau, am Anfang hat es doch auch ein bisschen Geld gebraucht,
00:22:09: dann kann man sich auch vorstellen, dass das vielleicht mit so einem Gründungsportemonnaie ...
00:22:13: Also, ich hätt's von meinem Girokonto auch mit meinen Bausparverträgen und mit
00:22:16: meinen Eltern zusammen nicht stemmen können.
00:22:18: Von daher, genau, das ist so die Größenordnung, die es gebraucht hat,
00:22:21: um dann auch wirklich zu sagen, na ja, wir schieben das an, wir kaufen die ersten Waren ein.
00:22:26: Du kannst dir vorstellen, so ein Container Ware aktuell kostet manchmal 50,
00:22:30: manchmal 55.000 Dollar.
00:22:33: Dann kommt noch Seefracht obendrauf. Und im globalen Süden sind Menschen,
00:22:37: die jetzt nicht unbedingt nach Zahlungsziel von Otto drei Monate warten können.
00:22:41: Bis sie dann das Geld dafür sehen.
00:22:43: Das heißt, das ist eben ein wichtiger Teil unserer Arbeit, auch diese Vorfinanzierung des Materials.
00:22:48: Und da kommen dann schon Summen zusammen, wenn ich so bewegen möchte.
00:22:52: Musst du den vorher sogar bezahlen dann wie wenn du jetzt klamotten in china
00:22:55: bestellst oder die hälfte vorher und die andere hälfte wenn er da ist genau
00:22:59: das kommt ein bisschen auf an mit welchen partner organisationen wir zusammen
00:23:02: arbeiten da gucken wir natürlich genau hin aber es ist de facto so wenn da menschen
00:23:06: im informellen sektor arbeiten und sammeln, Da haben wir auch ein großes Interesse,
00:23:10: dass die am gleichen Tag noch fair bezahlt werden, weil wir möchten auch nicht,
00:23:13: dass wir jetzt irgendwie Profite machen oder auch ein Geschäftsmodell bauen,
00:23:19: der dann auf dem Rücken von irgendwie Leuten stattfindet,
00:23:22: die vielleicht nicht die gleichen Privilegien haben wie wir.
00:23:24: Von daher möchten wir auch, dass am gleichen Tag das Material bezahlt wird,
00:23:28: dass auch gut, ordentlich und fair bezahlt wird. Und dann müssen wir natürlich
00:23:31: auch dafür sorgen, dass wir wiederum unsere Partner regelmäßig und auch zum
00:23:36: großen Teil frühzeitig bezahlen.
00:23:39: Und deswegen ist das natürlich so ein bisschen die Zwickmühle, in der wir dann stecken.
00:23:42: Hier in Europa sind Zahlungsziele ganz anders. In der Fahrradindustrie sind
00:23:46: dann auch mal 60 oder 90 Tage durchaus üblich.
00:23:49: Und das ist natürlich dann echt schwierig, wenn dann noch 40 Tage Seefrachtzeit dazwischen kommen.
00:23:54: Dann sprechen wir manchmal über so Überbrückungszeiträume, die gehen auch gerne
00:23:56: mal drei, vier, fünf Monate. Und dann summiert sich das natürlich schon,
00:24:00: wenn ich jeden Monat ein paar Container bewege.
00:24:02: Ja, das summiert sich dann, das ist klar. Wie stellst du denn sicher,
00:24:06: dass du die richtigen Partner hast?
00:24:09: Also du kannst ja nicht jedes Mal vor Ort fliegen und dir anschauen,
00:24:12: dass die Leute auch dann, die das sammeln, ihr Geld bekommen von den Organisationen.
00:24:17: Nicht jedes Mal, aber schon regelmäßig. Also wir gucken schon,
00:24:20: dass wir regelmäßig vor Ort sind, sind jetzt auch gerade dabei,
00:24:23: dass wir schauen, dass wir vor Ort noch stärker präsent sind.
00:24:26: Das Das Gute ist ja mittlerweile, es gibt im Bereich...
00:24:29: Kaffee, Textil, ja schon einige Mechanismen, an denen man sich orientieren kann.
00:24:34: Im Bereich Kunststoff, Recycling stehen wir noch ganz am Anfang.
00:24:37: Also, die meisten wissen ja auch, dass jetzt Kunststoff und Abfallwirtschaft
00:24:40: rund um die Welt jetzt nicht unbedingt immer von den nettesten Menschen betrieben wird.
00:24:44: Also das ist ja auch so ein offenes Geheimnis. Von daher müssen wir da schon
00:24:48: sehr vorsichtig sein, auch genau hingucken und prüfen das eben regelmäßig.
00:24:52: Aber am Ende des Tages geht es trotzdem nur auch über Zwischenmenschlichkeit
00:24:55: und Vertrauen, gerade am Anfang.
00:24:57: Und das heißt, wir sprechen natürlich lang, wir lassen uns Materialproben kommen,
00:25:01: wir stellen am Anfang erst mal grobe Fragebögen, um zu verstehen,
00:25:05: wer steckt dahinter, machen unzählige Calls, unser Team mit den auch Partnern vor Ort.
00:25:11: Und dann spätestens, wenn irgendwie der zweite, dritte Container angekommen
00:25:15: ist, dann sind wir auch wirklich vor Ort und lassen uns alles Schritt für Schritt zeigen.
00:25:19: Und man kommt dann relativ schnell auf die Fährte, ob das alles so zusammenpassen kann.
00:25:23: Ja, weil manche Sachen wie, okay, so ein Riesencontainer wenn ich dann in dem
00:25:27: ganzen Dorf kein Plastik finde, wird schon schwierig, das zu verstehen,
00:25:31: wo das dann herkommen soll.
00:25:32: Und man kann ja auch einfach mal die Ballen aufschneiden, gucken, was drin ist.
00:25:35: Also manchmal findet man dann auch deutsche Etiketten. Das ist ja wild,
00:25:39: aber klar, wenn wir jetzt 20 Jahre lang unseren Kunststoffmüll irgendwo bei
00:25:42: Jakarta auf die Deponie mithaben, fahren lassen.
00:25:46: Dann finde ich natürlich auch in der Flussmündung irgendwann auch Etiketten
00:25:49: mit deutschen Sachen drauf.
00:25:51: Solange der ganze Ballen dann nicht voll davon ist, sondern ich irgendwie,
00:25:54: weiß ich nicht, in einem Kilo zwei Labels finde, kann ich davon ausgehen und
00:25:57: die auch noch dementsprechend schmutzig sind.
00:25:59: Also es geht viel über Stichproben, Plausibilität, aber auch immer stärker über
00:26:03: ein Partnernetzwerk vor Ort, die halt auch in Landessprache mal hinfahren können,
00:26:09: mal zufällig in der Nähe sind.
00:26:11: Und da gibt es natürlich viele Mechanismen, die wir uns irgendwo auch woanders
00:26:14: abgucken können, die da ja auch schon immer besser funktionieren.
00:26:18: Und trotzdem wird es wahrscheinlich eine hundertprozentige Sicherheit, wie immer im Leben.
00:26:21: Auch da nicht geben wie geht es dann weiter also du hast den container der kompass
00:26:25: fracht in hamburg an wir nehmen uns mal auf die reise mit was passiert denn
00:26:30: alles bis dann ein produkt entsteht genau also ganz vorne angefangen ich glaube das ist.
00:26:36: Ja wir nennen es ja bewusst die wilde reise also es gibt ganz verschiedene facetten
00:26:40: und so grundsätzlich passiert natürlich immer damit dass menschen kunststoffe
00:26:43: sammeln die entweder umwelt liegen oder auf dem weg dahin sind also wir haben jetzt auch in.
00:26:48: Indonesien eine erste Partnerschaft, wo tatsächlich dann an der Haustür abgeholt
00:26:52: wird für diejenigen, die es möchten und da müssen wir natürlich hin.
00:26:56: Das war für uns dann auch irgendwann der Punkt, wenn das jetzt wirklich ein
00:26:58: etabliertes System ist und dann irgendwann andere Partner auch den Kunststoff
00:27:02: kaufen können, dann ziehen wir uns auch zurück, weil dann ist ja eigentlich
00:27:05: das geschafft, wofür wir da sind, nämlich so eine Art Müllabfuhr und Waste-Management etabliert.
00:27:10: Aber in der Regel sind es doch Menschen, die in nichtformellen Arbeitsverhältnissen
00:27:14: einfach Kunststoff sammeln, sei es auf Deponien, sei es am Straßenrand.
00:27:19: Den zusammensammeln, zu einem Collection Center bringen meistens,
00:27:23: zu einem Aggregator, da wird dann der Kunststoff angekauft und dann in der Regel
00:27:27: auch weiterverarbeitet.
00:27:28: Das heißt, sortiert, gewaschen, in große Ballen gepresst. Das ist so das,
00:27:33: womit wir dann irgendwie starten können.
00:27:34: Und dann kommen die Ballen in den Container, und der geht dann an den Hafen
00:27:38: und dann kaufen wir praktisch den Container FOB am Hafen ab,
00:27:42: schicken ihn nach Europa und dann wird der hier von einem Partner in Portugal
00:27:46: recycelt und geht dann eben als Granulat weiter an die verschiedenen Produktionsorte.
00:27:51: Das kann Deutschland, Belgien, Litauen sein.
00:27:54: Das sind unterschiedliche, da kommen auch gerade relativ regelmäßig neue Adressen
00:27:58: mit dazu, das ist ganz schön.
00:27:59: Aber zunehmend versuchen wir eben auch, dass direkt vor Ort regranuliert wird.
00:28:03: Also wir haben jetzt einen Partner in Indien, Da wird tatsächlich schon in Indien
00:28:06: das Granulat hergestellt.
00:28:07: Vielleicht auch bald sogar schon fertige Produkte. Das wäre natürlich noch schöner,
00:28:11: weil unser Ziel ist natürlich immer auch, die Wertschöpfung sollte in den Ländern passieren.
00:28:16: Und der Kreislauf muss sich eigentlich in den Ländern immer stärker schließen.
00:28:19: Nun ist es so, aktuell können sich die
00:28:21: meisten Länder dieses Privileg eine Abfallwirtschaft noch nicht leisten.
00:28:24: Also wir haben irgendwie einen Staatshaushalt, wo man das machen kann.
00:28:28: Aber in den meisten Ländern ist leider der Staatshaushalt so,
00:28:30: dass ich sagen muss, Trinkwasser oder Abfallwirtschaft. Man gewinnt doch das
00:28:34: Trinkwasser, was auch irgendwie verständlich ist.
00:28:36: Und dementsprechend werden natürlich die Produkte auch etwas teurer,
00:28:39: und das kann sich dann vor Ort einfach auch schlichtweg aktuell noch niemand leisten.
00:28:43: Und das ist dann die lange Vision, im besten Fall sehr kurz geschlossene Kreisläufe vor Ort.
00:28:49: Aber gleichzeitig haben wir auch gesagt, ja, wir müssen ja irgendwo anfangen.
00:28:51: Und das Zeug liegt jetzt da draußen, fünf Milliarden Tonnen.
00:28:55: Da können wir jetzt auch noch lange drüber sprechen, was der theoretisch beste
00:28:58: Weg wäre. Aber irgendwie geht es ja jetzt mal ums Loslegen, weil...
00:29:02: In ein paar wochen sind wieder ein paar folien mikroplastik aufgegangen und
00:29:06: dann ist zu spät und deswegen geht es darum jetzt zu handeln und zu gucken was ist was ist machbar.
00:29:11: Und das heißt dann kommt die skanulat beim produzenten an da wird dann eine
00:29:15: versandtasche oder einen müllbeutel in einer größeren stückzahl produziert und
00:29:20: die werden dann wiederum zu eurem partner verschickt dann auch in hamburg oder wo ist jetzt der.
00:29:25: Genau, also das ist unterschiedlich natürlich.
00:29:29: Wir arbeiten ja mit Otto zusammen unter anderem, da bringen wir zum Beispiel
00:29:33: den Containergranulat zu dem Hersteller und die verarbeiten das dann weiter
00:29:37: und liefern das dann auch direkt aus.
00:29:39: Das heißt also, nur um das vielleicht auch kurz zu erklären,
00:29:41: dann wird das Granulat erhitzt und wie so ein Riesenluftballon gepustet nach
00:29:45: oben durch, dass dann so ein Schlauch entsteht.
00:29:48: So wird die Folie hergestellt auf eine große Mutterrolle und von der Rolle werden
00:29:51: dann beispielsweise die Fasandtaschen runter gefertigt. Also geschnitten, zusammengeschweißt.
00:29:56: Dann kommt noch der Klebestreifen dran. Bei den Müllbeuteln funktioniert es
00:29:58: ähnlich. Auch so ein großer Schlauch.
00:30:00: Der wird dann einfach passend abgelenkt und zusammengeschweißt,
00:30:03: natürlich noch bedruckt.
00:30:04: Und für uns selber, für unsere eigenen Produkte, ist es so, die werden in Sachsen-Anhalt
00:30:08: hergestellt und gehen dann nach, in die
00:30:10: Nähe von Hannover, zu unserem Fulfillment-Dienst, das heißt nach Leerte.
00:30:13: Und von da dann vor allen Dingen Deutschland, aber mittlerweile auch immer mehr
00:30:16: Dach und teilweise auch schon so ein bisschen Niederlande, also Benelux, Frankreich ab und zu.
00:30:23: Also wir machen jetzt auch gerade englischsprachige banderolen und dann demnächst
00:30:26: wahrscheinlich auch banderole in anderen landessprachen weil das doch auch so
00:30:29: langsam thema wird was auch andere länder in europa spannend finden
00:30:32: ja gut und die marke die gibt es ja auch herr dass ihr das
00:30:35: international macht dann wie lange dauert es
00:30:38: von jemand sammelt das ein in
00:30:41: irgendwo im süden und kommt übers schiff zu
00:30:44: uns wird produziert in granulat dann umgesetzt in
00:30:47: den müllbeutel und dann kann ich ihn bestellen und nach
00:30:50: hause bekommen wir sprechen immer von drei monaten als richtwert das kommt natürlich
00:30:55: ein bisschen darauf an also manchmal dauert das sammeln länger manchmal sammeln
00:30:58: mehr leute dann kriegst du einen container schneller zusammen manchmal sammeln
00:31:01: also die schnellste sammlung die wir haben sind so 22 wochen dann ist so ein
00:31:05: container voll das kann auch gerne mal sechs oder acht wochen dauern.
00:31:09: Die Seefracht natürlich auch, wenn ich aus dem Senegal nach Portugal schiffe,
00:31:12: dann kann das manchmal auch mit etwas Glück in zwei Wochen da sein.
00:31:15: Wenn ich aus Jakarta schicke, dann muss das erstmal 40 Tage mindestens auf Schiff,
00:31:20: bis es in Hamburg ist und dann nochmal weiter schippern.
00:31:22: Also deswegen ist das natürlich immer so ein Orientierungswert.
00:31:25: Meistens ist drei Monate der Durchschnitt, kann mal schneller gehen und zwei
00:31:28: Monate sein, kann auch mal länger dauern.
00:31:30: Ich glaube, der längste Container, für den wir gebraucht haben,
00:31:32: hat über ein Jahr gedauert, bis der dann da war, weil er nochmal im Zollfex
00:31:36: steckte und so weiter. Also man erlebt schon vieles.
00:31:39: Das kann ich mir vorstellen. Es ist ja auch komplizierter, als sich dann zu
00:31:43: überlegen, mit dieser Vorgeschichte, die die Produkte haben.
00:31:49: Was klebe ich für einen Preis an mein fertiges Produkt?
00:31:52: Wie kommt ihr da drauf und habt ihr da eine vernünftige Marge dann?
00:31:57: Ist die unter 10 Prozent?
00:31:59: Nee, also wir haben schon eine okaye Marge. Also wie gesagt,
00:32:02: da wir jetzt gerade knapp eine schwarze Null schreiben, Also auch deswegen ein
00:32:07: Verantwortungseigentum, weil wir gemerkt haben, ich glaube unser Geschäftsmodell,
00:32:11: da bin ich von überzeugt, da sind wir auch alle von überzeugt,
00:32:13: das wird nie das höchstmargige Geschäftsmodell.
00:32:17: Und selbst wenn es das ist ja das Gute, die Profite bleiben in der Firma,
00:32:19: sie müssen zurück in den Zweck. Also dann kann ich noch mehr in die Kette runtergeben
00:32:23: und vielleicht noch mehr Partner anschließen.
00:32:25: Aber also die Marge ist okay, das variiert wahnsinnig viel, ne, von B2B zu B2C.
00:32:31: Also mischkalkulatorisch bleibt da schon was hängen, dass wir auch arbeiten
00:32:34: können und leben können.
00:32:36: Aber dass ich mir jetzt davon irgendwann mal einen Ferrari kaufe,
00:32:39: ist wahrscheinlich auch nichts mehr.
00:32:41: Da muss ich dann irgendwann mal gucken. Aber ich kann mir hier eine schöne Wohnung
00:32:44: in der HafenCity davon leisten.
00:32:46: Also wir müssen jetzt auch nicht irgendwie in der WG leben oder so.
00:32:52: Also ich denke, das ist auch unser Anspruch. Also wir wollen unser Team hier
00:32:55: gut und fair bezahlen und sagen, hey, klar, mit den ganz großen Industriegehältern
00:32:59: werden wir auch nicht immer mithalten können. Das ist auch nicht unser Anspruch.
00:33:02: Aber unser Anspruch schon zu sagen, hey, hier kannst du.
00:33:04: Ein gutes leben auch bei steigenden mietpreisen in hamburg führen wenn du bei
00:33:07: uns arbeitet so dass das darf dann trotzdem sein und familie gründen sollte
00:33:11: dann auch noch drin sein.
00:33:12: Das ist uns ganz wichtig aber dann dann hört es auch auf so ich glaube das ist
00:33:17: unser anspruch und da ringen wir auch drum weil es natürlich immer der punkt
00:33:20: ist unser material ist teurer als der markt letztes jahr waren wir fast preisgleich
00:33:24: dann ging der rohöl preis zurück mit dem rohöl preis gegen der neuplastik preis zurück.
00:33:28: Und dann gibt es so Unternehmen wie Coca-Cola, die sagen, wir waren schon auf
00:33:32: Recycling, wir gehen mal noch mal zurück auf Neuware, Regulatorik ist ja noch nicht da.
00:33:36: Dann benutzen wir einfach nochmal wieder ein bisschen Neuplastik,
00:33:37: wo wir denken, das ist doch Wahnsinn.
00:33:39: Und deswegen gehen wir halt auch immer in diesen Zwiespalt zwischen,
00:33:41: wir können den Preis nicht mitgehen, weil wir wollen natürlich auch,
00:33:44: dass die Menschen gut bezahlt werden.
00:33:45: Das heißt, der Preis bleibt eher stabil.
00:33:48: Und gerade haben wir so ein bisschen saure Gurkenzeit. Jetzt ist der Plastikpreis
00:33:52: im Keller gewesen, der Kunststoffpreis auch für Neuware.
00:33:55: Das drückt natürlich dann die Marge, wenn wahrscheinlich jetzt auch die Regulatorie
00:33:59: kommt und Energie auch nicht unbedingt noch mal günstiger wird,
00:34:03: sondern eher moderat bis wieder leicht steigend,
00:34:05: dann kommt der Preis für Kunststoff wahrscheinlich auch ein Stückchen zurück
00:34:07: und dann kommen wir auch wieder ein bisschen näher ran.
00:34:10: Und das ist natürlich immer was, wo wir auch ringen mit unserer Marge,
00:34:12: können wir natürlich noch ein bisschen näher an den Preis uns ran robben,
00:34:15: um vielleicht auch doch noch ein bisschen mehr Neukunststoff aus dem Markt zu drängen.
00:34:19: Das ist gerade, da lernen wir super viel, weil bisher habe ich nicht in 100 Tonnen gedacht.
00:34:24: Von daher muss ich mir auch jeden Tag überlegen, wie kalkuliere ich das jetzt
00:34:28: eigentlich, wenn wir jetzt mehrere hundert Tonnen verschiffen?
00:34:31: Ja, und welche Marge setzen wir denn da an? Und da haben wir zum Glück ein echt
00:34:35: gutes Netzwerk an vielen erfahrenen Leuten und auch gute Partner,
00:34:38: mit denen man einfach auch einen guten Preisbildungsmechanismus finden kann,
00:34:41: der dann transparent und fair ist,
00:34:44: damit auch alle verstehen, okay, wie viel kommt denn dann nachher auch vor Ort
00:34:47: an und wie viel bleibt bei Y-Plastic hängen?
00:34:50: Und dann, das ist meistens der weg nach vorne das
00:34:53: kurz die regulatorik angesprochen ist es was was in deutschland auf eu ebene
00:34:57: reguliert werden sollen oder was da angedacht ja es gibt ja im europaparlament
00:35:02: relativ viel jetzt kam ja noch mal ein bisschen mehr zum thema mehrweg und rezyklatpflicht
00:35:06: ich meine diese woche ich muss mich auch noch einlesen noch meine briefings
00:35:09: alle gar nicht durchgehen.
00:35:11: Durchlesen können aber natürlich gibt seiten seiten des europäischen parlaments
00:35:17: auch seitens der kommission schon das beschrieben bissel quote für Rezyklat-Einsatz
00:35:22: in Verpackungen für Mehrwegquoten in Verpackungsmitteln einzuführen.
00:35:27: Ich meine in Deutschland haben wir,
00:35:28: bei bei restaurants schon die mehrwegpflicht dass alles anbieten müssen da sehen
00:35:33: wir auch so dieses learning also ich habe mittlerweile glaube ich auch 20 ribbons zuhause und also,
00:35:39: so ich glaube da muss auch noch eine menge gelernt werden aber das soll natürlich
00:35:42: auch für verpackungen und andere themen kommen und da sehen wir natürlich ein
00:35:45: riesen potential aktuell setzen wir irgendwie 9 prozent rezyklar ein,
00:35:48: Wenn wir auf 35 Prozent gehen sollen bis 2030.
00:35:52: Was so eine der Zahlen ist, die mir immer wieder mal begegnet,
00:35:56: dann wird dieser Markt dann schon in den nächsten Jahren gut wachsen.
00:35:58: Da können wir natürlich dann irgendwie auch schön mitwachsen.
00:36:01: Aber da wird natürlich auch gerade noch Sturm gelaufen. Dann wird wieder die
00:36:04: große Geschichte vom chemischen Recycling erzählt.
00:36:08: Sehe ich aktuell noch ein bisschen skeptisch, ob dieses Wundermittel dann tatsächlich
00:36:11: so greift, wie das alle gerne hätten.
00:36:13: Aber natürlich gibt es auch Interessen, die jetzt nicht unbedingt möchten,
00:36:17: dass harte und schnelle Recyclingquoten kommen.
00:36:21: Und deswegen bin ich noch so ein bisschen vorsichtig zu sagen,
00:36:23: das wird auf jeden Fall dann kommen und klappen.
00:36:26: Aber fairerweise muss man eigentlich sagen, 35 Prozent Recyclingquote in sieben
00:36:30: Jahren ist eigentlich viel zu
00:36:31: wenig und viel zu spät, wenn man mal darauf guckt, was der Planet macht.
00:36:34: Aber wenn wir irgendwie die Industrie behalten und schützen wollen,
00:36:37: die wir aktuell haben, und das das politische Ziel ist, dann ist das wahrscheinlich
00:36:40: immer noch eine ambitionierte Quote. Das muss man irgendwie ausloben.
00:36:44: Ja, das ist ein steiniger Weg auf jeden Fall. Du, ein Thema,
00:36:47: was mir noch eingefallen ist, ich hatte mal ein Kickstarter-Projekt mitgemacht.
00:36:50: Du warst, glaube ich, Kickstarter.
00:36:52: Da war es noch relativ klein. Das hieß Ocean Cleanup von dem Bojan Zlat.
00:36:57: Aber das Thema Ocean Plastic und Wild Plastic ist ja was anderes.
00:37:02: Kannst du das vielleicht erklären?
00:37:03: Ja, also ich glaube, erst mal sind das alle super, super gute Initiativen,
00:37:09: die es braucht. Und ich glaube, wir haben Wild Plastic auch bewusst mit dem
00:37:13: Namen Wild Plastic gegründet, weil das für uns eben auch an verschiedensten
00:37:16: Ecken und Enden vorkommen kann.
00:37:18: Und wenn man sich Studien anguckt, dann ist es sehr wahrscheinlich,
00:37:21: dass über 90 Prozent des Kunststoffabfalls, der nicht gemanagt sind,
00:37:26: an Land liegen oder landnah und nicht im Ozean. Das heißt, wenn 90 Prozent des Problems,
00:37:31: nicht im ozean stattfinden dann müssen wir doch da ran und deswegen war
00:37:34: unsere idee wild plastic zu sagen näher an die
00:37:37: quelle am besten ganz vermeiden aber wenn dann darf
00:37:40: es ja gar nicht im ozean landen da müssen wir früher näher ran und das war immer
00:37:43: so unsere unsere idee von von wild plastic so hey näher an die quelle das muss
00:37:48: schon an land passieren das muss direkt vor ort passieren und so sehen wir das
00:37:52: und deswegen ist ich glaube das geht so hand in hand wir nehmen auch teilweise
00:37:56: kunststoff der nahe der küste irgendwo anfällt.
00:38:00: Aber man muss auch fairerweise sagen, gerade wenn wir über Folien sprechen,
00:38:03: wenn die einmal im Meerwasser gelegen hat, da macht man noch relativ schwer was draus.
00:38:07: Also diejenigen, die daraus zwei Produkte wiederherstellen, da ziehe ich meinen Hut vor.
00:38:12: Also das geht sicherlich für einige ganz ausgewählte Fraktionen,
00:38:15: aber gerade wenn es längere Zeit im Meer gelegen hat, dann ist das noch gemischter
00:38:20: Sondermüll. Den kann man auch nur noch verbrennen oder dekontinieren.
00:38:23: Da ist nicht mehr viel zu machen. und deswegen ist unser Ansatz ja eher wieder
00:38:26: auch zurück in den, also Clean-up ja, aber vor allen Dingen verbunden mit Recycling und mit...
00:38:32: Kreislaufwirtschaft und weniger mit deponieren oder verbrennen
00:38:36: ja ist verrückt was du sagst okay 90 prozent an
00:38:39: land man sieht ja hier als die auf den videos von was die allein aus dem meer
00:38:43: rausziehen oder was in dem great pacific garbage patch heißt glaube ich da sieht
00:38:49: man es halt auf einem fleck ne deswegen denkt man so okay ja interessant ihr
00:38:52: habt auch ein tracking code wenn ich jetzt einen mir einen set bestelle mit mit müllbeuteln dann.
00:38:58: Kann ich nachprüfen, woher der Plastikanteil kommt. Genau, das kommt jetzt so Schritt für Schritt.
00:39:05: Also je nachdem, wo du dann dein Set herbekommst. Es gibt natürlich alte Codes, die sind noch älter.
00:39:10: Also wir erleben das immer wieder. Dann gibt es irgendwie aus dem Unverpacktladen
00:39:13: um die Ecke oder auch aus unseren Lagerrestbeständen noch alte Codes,
00:39:17: die vielleicht noch nicht eingepflegt sind.
00:39:19: Aber im Kern, genau vor allem mit unseren Versandtaschen jetzt,
00:39:22: klappt das gerade sehr gut.
00:39:23: Wir haben eine Website, da gibst du eine Zahl ein, Das ist so ein bisschen wie
00:39:26: bei Follow Food und ja, das ist auch ganz bewusst da abgekupfert,
00:39:30: also Shoutout da und lieben Dank, also cooles Konzept, weil wir einfach auch
00:39:35: gemerkt haben, naja, mit so absoluten Thesen wie,
00:39:38: das ist immer 80 Prozent oder es kommt immer daher und da kommen wir nicht weiter
00:39:42: mit, weil es ist einfach so individuell und wichtig und deswegen war es uns
00:39:45: viel wichtiger, transparent zu sein und klar zu sein und zu sagen, hey,
00:39:48: der Kunststoff, den du gesammelt hast, der kommt jetzt aus Indien,
00:39:51: ist in der Nähe von Mumbai und der wurde auch da recycelt und dann wurde er
00:39:54: in Deutschland produziert und da sind jetzt 92% Plastik drin und 8% andere Sachen,
00:39:59: weil wir müssen noch ein bisschen Kreide reinfahren zur Stabilisierung.
00:40:02: Oder, ja, der Beutel wird ja auch noch mit 1% Farbe bedruckt.
00:40:05: Und wir haben jetzt auch gerade das Thema 100% Recycle-bar, also es gibt ja
00:40:09: immer diese zwei Claims, 100% Recycle-bar.
00:40:12: Wenn das draufsteht, heißt es meistens, es ist Neuplastik, weil sonst würde
00:40:16: ich ja Recycle draufschreiben.
00:40:17: Das ist immer so meine Anekdote. Und ist es das wirklich, also gerade wenn es
00:40:22: bedruckt ist, wenn ich ganz genau bin, dann ist es wahrscheinlich 99% recycelbar.
00:40:26: Und auf der anderen Seite immer auch dieses, wie viel Recycling-Anteil ist drin.
00:40:29: Beispielsweise eine Versandtasche, die wir einfärben, wird weiß gefärbt.
00:40:33: Und diese weiße Farbe kommt auf einen Trägerstoff.
00:40:36: Der Trägerstoff ist immer Primary-Material, also immer Neuware, Neukunststoff.
00:40:40: Weil es einfach niemanden gibt, der Farbpartikel auf Basis von Rezyklat herstellt, bis heute.
00:40:46: Das heißt, wenn nicht jeder sehen soll, welche Schlüpper ich bestelle online
00:40:51: und ich das gefärbt haben will,
00:40:53: dann brauche ich 5%, 10% Neukunststoff ins Produkt und muss die reinfahren,
00:41:00: weil sonst kann ich es nicht färben.
00:41:01: Und deswegen sind wir halt weggegangen von diesem Claim immer 100%,
00:41:05: 100%. Sondern sagen halt, über den Tracking Code kannst du sehen,
00:41:09: wo kommt es her, wie wurde es verarbeitet, was ist die Reise.
00:41:12: Und das ist jetzt erstmal ein relativ gruber Überblick. Und wir versuchen das
00:41:15: jetzt so Stück für Stück noch detaillierter zu machen, und das du nachher im
00:41:18: besten Fall wirklich siehst.
00:41:19: Wie war der wo ist der strand wie sah es vorher aus um den impact noch mal greifbar
00:41:24: zu machen aber das ist natürlich technologisch nochmal eine andere herausforderung
00:41:27: und auch die daten zusammen und so zu managen da sind wir erstmal ganz happy
00:41:32: dass wir schon so weit sind dass wir sagen können da kommt her so viel ist drin okay.
00:41:36: Du hast jetzt ein paar mal speed to be geschäft angesprochen und wie wichtig
00:41:39: das ist das glaube ich die beiden großen kunden genannt einmal auto und herr
00:41:43: mess gibt es noch mehr welche relevanz hat für euch generell das b2b geschäft.
00:41:47: Ja, also ich glaube, das sind die beiden großen Namen aktuell.
00:41:51: Da darf ich jetzt noch nicht, aber ich darf wahrscheinlich im kommenden Jahr,
00:41:55: also vielleicht, wenn wir jetzt noch drei Wochen warten, können wir noch ein paar Namen nachfragen.
00:42:01: Also da arbeiten wir gerade sehr eng mit einem großen Fußballverein,
00:42:05: da arbeiten wir gerade mit einem Hersteller von Koffern, da arbeiten wir mit
00:42:09: einer Handelskette für Blumen- und Gartenbedarf, wo wir zum Beispiel Erde verpacken und Düngemittel.
00:42:16: Also da gibt es jetzt noch die ein oder anderen Namen, die jetzt sehr wahrscheinlich
00:42:18: auch bald dazu kommen, die wir dann auch stolz präsentieren dürfen.
00:42:21: Wir verpacken jetzt zum Beispiel von Goldeimer das Toilettenpapier gemeinsam
00:42:26: mit Bischof und Klein und der WEPA.
00:42:28: Also das ist für uns auch ein Riesenthema, weil es einfach ein Hygieneprodukt
00:42:31: ist, eine ganz neue Anwendung.
00:42:34: Und also da kommen jetzt so nach und nach die nächsten Namen dazu.
00:42:36: Aber ich glaube gerade sind Hermus und Otto schon mit Abstand,
00:42:39: auch was die Menge angeht, die größten Cases, auf die wir super stolz sind.
00:42:44: Und das macht in Summe dann schon auch dieses B2B-Geschäft. Also,
00:42:47: wenn ich jetzt dazu rechne, auch Unternehmen, die Müllbeutel für ihre Büros
00:42:50: bestellen und so weiter, dann sind das schon um die 80 Prozent B2B mittlerweile.
00:42:55: Vom vom umsatzvolumen genau aber das natürlich dann irgendwann wird so ein bisschen
00:42:59: schwierig für uns b2b und b2c zu unterscheiden weil wenn jetzt wir haben auch viele dann.
00:43:05: Dachdeckerfirmen zahnarztpraxen die bei uns bestellen für sich einfach aber
00:43:08: dann auch, wenn ich so eine große praxis hab und da immer wieder auch den möbel
00:43:12: wechsel jede woche dann kommen da auch ganz schön mengen zusammen und deswegen
00:43:17: ist das so, dann irgendwann verschwimmt das so ein bisschen.
00:43:20: Also so wahrscheinlich 70 bis 80 Prozent, je nachdem, wo ich so diese kleinen
00:43:24: und kleinsten Unternehmen zurechne, dann B2B, B2C. Okay.
00:43:29: Stichwort Marketing. Wie vermarktet ihr das aktuell jetzt an B2C?
00:43:34: Gibt es irgendwelche Sachen, die besonders gut funktionieren oder sich unterscheiden
00:43:39: von so einem normalen E-Commerce-Modell?
00:43:42: Ja, jetzt werden wahrscheinlich alle die Ahnung haben von E-Commerce schmunzeln.
00:43:44: Wir haben im Oktober das erste Mal Geld in Pale Social gesteckt.
00:43:50: Wir betreten da gerade so, das ist so ein bisschen, das Internet ist für uns gerade Neuland,
00:43:53: aber Matthias, der bei uns den Shop managt, der freut sich und ich sitze ihm
00:43:58: auch jeden Tag im Nacken, weil wir gerade noch so ein bisschen wie die kleinen
00:44:01: Kinder zu Weihnachten da sitzen und ich vor allem auch mir die Zahlen jeden
00:44:04: Tag angucke, weil wir das erste Mal irgendwie auch mit Budget arbeiten.
00:44:07: Davor war das alles sehr organisch, da haben wir das über die Marke gemacht,
00:44:11: da haben wir natürlich auch viel über die Präsenz vor Ort das versucht.
00:44:14: Und jetzt sind wir aber stärker aus dem Lebensmitteleinzelhandel,
00:44:18: gucken wir uns das mal ein bisschen an, ob das für uns spannend sein kann.
00:44:21: Da muss man fairerweise sagen, da muss natürlich auch gut Marge verdient werden im Handel.
00:44:25: Das dann mit unserem Geschäftsmodell so zu verbinden, dass in der Kette alle bezahlt werden,
00:44:31: der Einzelhändler nochmal besser bezahlt wird Und dann das ganze nicht irgendwie
00:44:35: fünf euro die rolle kostet das wird dann langsam schwierig deswegen sind wir
00:44:39: gerade vor allen dingen online shop Aber vielleicht gibt es ja die einen und
00:44:42: anderen und da sind wir gerade noch mal ein paar gesprächen die vielleicht auch noch mal.
00:44:46: Ja uns die tür aufmachen da hoffen wir natürlich sehr drauf aber man muss schon
00:44:50: einfach sagen Man merkt in der breite im leben mit lebensmitteleinzelhandel
00:44:54: Da geht das thema so ein bisschen unter da habe ich so ein riesen regal da liegen
00:44:57: ganz viele müllbeutel und was unterscheidet dann jetzt Wild Plastik von einem
00:45:01: anderen Recycling-Müllbeutel,
00:45:03: der ist ja viel günstiger, da wird es dann schwierig so ein bisschen.
00:45:05: Deswegen ist so dieses Thema Online, D2C, schon eher spannend für uns,
00:45:10: wo wir eher gucken, hey, können wir da nicht jetzt auch noch mal ein paar mehr
00:45:13: Produkte auf den Markt schmeißen.
00:45:15: Weil wir haben da noch ganz viele coole ideen irgendwie in diesem ganzen haushalt
00:45:19: und garten segment und so blumentöpfe.
00:45:23: Balkonstühle, wäschekörbe, kehrbleche, mülleimer da gibt es bestimmt noch eine
00:45:27: menge spannender sachen die man machen kann und das wäre vielleicht viel cooler
00:45:30: als andere vertriebskanäle.
00:45:33: Kannst du kannst du hier mit also gibt es in dem bereich influencer mit denen du,
00:45:37: ja die mission und das produkt besser kommunizieren kannst funktioniert so was
00:45:42: ja das ist so ein bisschen jetzt den der nächste schritt den wir uns auch genau
00:45:46: angucken man muss fairerweise sagen auch wenn die marke relativ gut dasteht
00:45:51: so dass das portemonnaie und dann jetzt irgendwie mit mit größeren namen zu
00:45:54: arbeiten das haben wir schlichtweg nicht,
00:45:56: Und am Ende müssen natürlich auch die meisten Influencer doch von irgendwas
00:46:00: leben und das auch legitim ist.
00:46:02: Also, dass wir dann immer die Social-Karte spielen und sagen,
00:46:05: hey, wir sind doch so jung und so sozial, wir machen doch sowas Gutes,
00:46:08: kannst du das nicht für lau machen?
00:46:10: Das ist dann irgendwie auch nicht ganz fair und deswegen ist das für uns gerade
00:46:12: so ein bisschen der nächste Schritt.
00:46:14: Wir haben jetzt erstmal wirklich mit den Basics angefangen, so die Performance
00:46:17: Basics gemacht, die funktionieren gerade ganz gut.
00:46:19: Und gucken jetzt so, ne, der Shop trägt sich schon mal, das ist schon mal gut.
00:46:23: Das heißt, das hab ich auch so ein bisschen ausgegliedert finanziell.
00:46:26: Also der Shop verdient jetzt so ein bisschen das eigene Geld.
00:46:29: Und kann sich dementsprechend jetzt auch mit dem eigenen Budget dann mehr und
00:46:32: mehr leisten, dass wir jetzt auch nach und nach noch andere Sachen austesten.
00:46:36: Unser großes Plus in der Vergangenheit war halt, wir haben schon eine ZDF-Info-Doku,
00:46:40: wir waren in der Arte-Doku, jetzt waren wir letztes Jahr bei NTV.
00:46:43: So, dann siehst du auch immer schön den Peak im Shop, aber das nutzt sich natürlich
00:46:48: auch irgendwann ein bisschen ab.
00:46:49: Und deswegen ist jetzt so Influencer wahrscheinlich der nächste Schritt.
00:46:53: Wenn aber hier jemand zuhört oder du jemanden kennst, der gerne mal mit dabei
00:46:56: sein will, be my guest. Also super gerne.
00:47:00: Ich stelle mir das vor allem interessant vor, wenn der oder die Influencerin
00:47:04: auch von vor Ort berichten würde und du da so einen Einblick bekommst,
00:47:08: wie es denn funktioniert und wie wie es dann aufs Schiff geht oder sowas.
00:47:12: Das ist natürlich wahnsinniger Aufwand.
00:47:13: Aber dass du diese Kette halt transparent darstellst, das finde ich entspannend.
00:47:22: Ich folge zum Beispiel dem OceanClean ab, und da sehe ich das halt.
00:47:25: Die tun ja auch immer dann ihre Fehlschläge da, wenn es nicht geklappt hat,
00:47:29: gibt es auch immer ein Video dazu und sowas.
00:47:30: Und das machen die auch schon medial da auch sehr gut.
00:47:34: Und ich glaube, so in die Richtung ist nicht einfach, aber finde ich interessant.
00:47:38: Du könntest ja auch die am Erfolg irgendwie beteiligen über ein Affiliate-Modell oder sowas.
00:47:42: Genau, ich glaube, ein paar Gedanken gibt es da schon. Also jetzt war erst mal
00:47:45: unser Team gerade in Indien, also es wird jetzt auch erst mal coolen Content geben.
00:47:48: Also Ronja und Mayu aus unserem Team waren gerade da und haben auch eine Menge
00:47:52: jetzt erst mal mitgebracht. Cool.
00:47:54: Aber klar, das Thema lebt irgendwie vom Geschichte erzählen.
00:47:58: Ich glaube, fairerweise muss man sagen, wir haben so viele Hände.
00:48:00: Also wir sehen manchmal auch den Wald vor lauter Bäumen nicht.
00:48:03: Deswegen ist es, glaube ich, schon auch spannend, immer wieder zu sagen,
00:48:06: wenn das Leute hören und das spannend finden.
00:48:09: Da kommt auch gerne mal auf uns zu, weil wir haben total Bock drauf.
00:48:11: Wir haben es glaube ich noch nicht so richtig raus.
00:48:13: Also wenn so jemand sagt, hey finde ich mega folgender Vorschlag,
00:48:17: so könnte das für mich Sinn machen und ich habe Bock, das zu unterstützen,
00:48:20: bin ich der Erste, der sofort zurückruft oder zurückschreibt,
00:48:24: weil wir einfach ja gerade so damit beschäftigt sind, jetzt wieder diese 1000
00:48:28: Stunden Bildmaterial aus Indien zu schneiden, dass niemand irgendwie gerade
00:48:31: die Zeit hat, sich mal zu überlegen,
00:48:33: wir machen eigentlich weiter und dafür muss dann irgendwie die beschauliche
00:48:36: Weihnachtszeit herhalten.
00:48:37: Genau. Und wenn irgendwelche kleineren Shops zuhören oder andere E-Commerce-Händler,
00:48:42: ab wie viel Volumen muss ich denn haben, dass ich bei euch so eine,
00:48:47: ja mit meinem Label bedruckte Versandtasche bekomme?
00:48:50: Das fängt relativ früh an. Also meistens geht es, ist eher so das Thema,
00:48:54: wenn ich das mit meinem Label drucken will, muss ich halt einmal ein Werkzeug erstellen.
00:48:56: Das kostet dann zwischen 300 und 900 Euro je Größe.
00:49:00: Also das läppert sich dann schon so ein bisschen.
00:49:03: Und das Das muss man irgendwie berücksichtigen, aber wir haben jetzt auch teilweise
00:49:07: Shops, die bis zur Losgröße 100 Stück runter das bestellen können.
00:49:12: Also, dann sind die in der Regel von uns gebrandet mit der Story.
00:49:15: Aber genug Platz, dass sich auch noch mal ... Die meisten hauen ja dann in Full
00:49:18: Filament eh ihren eigenen Sticker drauf und so.
00:49:21: Das geht dann eh, aber meistens so ... Also, das Einfachste ist so ab 5.000
00:49:26: Stück mit einem eigenen Branding, da geht's so los.
00:49:29: Wenn man die Kosten in die Hand nehmen will. Ganz spannend ist immer mit
00:49:32: so einer versandtasche ich bin meistens günstiger als ein karton meistens fahre
00:49:35: ich an sparen den versandkosten auch noch ein bisschen was also gerade
00:49:38: wenn ich irgendwas verschicke was jetzt nicht unbedingt in den karton muss dann
00:49:42: kann so eine versandtasche auch ganz cool sein und dann verdiene ich das auch
00:49:44: relativ schnell wieder raus wir haben jetzt selber getestet wir werden wahrscheinlich
00:49:47: unsere eigene mini box verschicken vier rollen auch auf eine versandtasche umstellen
00:49:52: weil ja der karton kostet irgendwie mich 80 cent die eigene versandtasche wenn
00:49:58: ich sie einkaufe kostet nicht mal ein viertel,
00:50:01: Dann habe ich auch wieder an jeder Sendung doch nochmal an der Marge gut was gemacht.
00:50:05: Vor allen Dingen, wenn ich die viel rausschicke und raushaue.
00:50:08: Und das ist dann eher so das Einfluss, dass wir kommen und sagen...
00:50:11: Kommen wir nicht irgendwie zusammen, weil unsere, ja, unsere Mission ist irgendwie
00:50:14: möglichst viel die Geschichte zu erzählen, also wir versuchen schon auch irgendwie
00:50:19: die kleinen Shops mit dazu zu kommen.
00:50:21: Aber natürlich ist so irgendwie 900 Euro Werkzeug für einmal auch schon eine
00:50:25: Investition für einigen, die jetzt vielleicht das irgendwie nebenberuflich machen,
00:50:28: das ist uns auch voll klar und da muss man einfach offen miteinander reden,
00:50:31: ob dann man Bock darauf hat, sich vielleicht erstmal die Kosten teilt,
00:50:34: das dann über die Zeit abstottert oder wie man es macht, aber Aber eigentlich
00:50:38: haben wir auch mittlerweile echt eine gute Anzahl an kleinen Shops,
00:50:41: die mit dabei sind oder sind, wollen.
00:50:43: Und deswegen, also immer auf jeden Fall schreiben.
00:50:46: Und 100 Tüten so als kleinste Größe ist meistens auch schon ein ganz guter Einsteiger.
00:50:50: Ein großes Einsteigvolumen. Ich mach mir auch mal Gedanken, wer alles schon
00:50:53: da war und wer mich das vorschlagen kann. Und wenn jemand zuhört,
00:50:56: meldet euch einfach gern.
00:50:58: Ja, gern. Ich glaube, wir haben da auch viel Outreach gemacht und auch die verschiedensten
00:51:02: Reaktionen draufbekommen. Also, nee, Plastik, wir benutzen keinen Kunststoff mehr.
00:51:06: Das ist alles, ne, also, Papier, Papier, Papier.
00:51:09: Fein, ich mag nicht gern dieses Fass aufmachen.
00:51:13: Kunststoff versus Papier. Kann man sich jetzt über die Lebenszyklusanalysen,
00:51:17: Gewichte und so weiter streiten?
00:51:19: Ich glaube, grundsätzlich gibt's einige Shops, die auch ein bisschen was ausprobiert
00:51:22: haben, haben verstanden, na, so irgendwie recycelter Kunststoff kann schon auch
00:51:27: eine gute Lösung sein ökologisch.
00:51:29: Und wenn ich dann noch die Geschichte erzähle und sage, wo's herkommt, dann find ich das cool.
00:51:33: Und dann kann ich mir auch noch ausrechnen, mit wie vielen Sendungen ...
00:51:35: Das ist ja irgendwie schon ein bisschen schizophren, auch gemeinsam mit Otto oder Hermes jetzt.
00:51:40: Kann irgendwie online bestellen und räumen damit ein bisschen Kunststoff auf der Umwelt.
00:51:45: Das ist irgendwie ein ganz komischer Moment, so nach dem Motto,
00:51:49: bisher war doch eigentlich e-commerce immer ein bisschen böse,
00:51:52: wenn ich zu Hause wieder die Kartonstapeln habe, die ich dann alle entsorgen muss.
00:51:55: Und wer da Bock hat, so ein bisschen das zu drehen oder damit auch mal zu spielen
00:52:00: und sich daran zu beteiligen, hat vielleicht eine gute Chance,
00:52:03: bei uns mit dabei zu sein.
00:52:05: Wenn du jetzt einen Skeptiker triffst, der sagt so, naja, ihr macht hier einen
00:52:09: auf nachhaltig und dann verschickt er die Dinger online, was würdest du dem antworten?
00:52:13: Kaufst du in der Filiale? Gibt es irgendwo auch im Shop dann,
00:52:17: gibt es Partner, die es in ihren Läden verkaufen schon? Ja, absolut.
00:52:22: Gibt gibt ganz viele modelle und ich glaube also ich wurde letzten auch wieder
00:52:25: gefragt da ging es um auch um das thema du hast eben vorgespräch über biologisch
00:52:29: abbaubare beute die dann doch gar nicht so abbaubar sind in der regel.
00:52:34: Gesprochen also ich glaube es gibt viele punkte für kritik und man muss ja ehrlich
00:52:38: sagen also klar eine welt ohne kunststoff wäre die beste und gleichzeitig merken
00:52:42: wir wie angewiesen wir darauf sind genauso wie irgendwie eine welt ohne erdöl super welt wäre,
00:52:47: und uns ist ganz wichtig wir wollen da kein feigenblatt sein also es ist auch
00:52:50: ganz wichtig zu sagen Ah super, jetzt haben wir ein Weg Taschenauswahl Plastik,
00:52:54: damit sind wir jetzt ja fertig.
00:52:56: Ne, wir machen jetzt gerade gemeinsam mit einem Partner die erste Mehrwegtasche
00:53:01: und probieren das mal aus.
00:53:02: Eigentlich muss das ja kommen und das muss ja der nächste Schritt sein.
00:53:05: Ich glaube, wenn uns jemand kritisch begegnet, erstmal super,
00:53:08: weil ich glaube, es gibt ganz viel, was man daran kritisieren kann.
00:53:11: Und gleichzeitig bin ich dann immer dafür zu sagen, naja, wo kommen wir denn gerade her?
00:53:14: Und gerade, wir rezyklieren 9 Prozent und den Rest schmeißen wir in die Umwelt.
00:53:19: Und da sind jetzt mittlerweile fünf bis sechs Milliarden Tonnen aufgelaufen.
00:53:23: Wollen wir die nicht zurückholen?
00:53:25: Und das, ja, es werden morgen trotzdem Menschen online bestellen und trotzdem
00:53:29: braucht die eine Verpackung.
00:53:30: Und wenn das ein weißes T-Shirt ist, was du von A nach B schickst,
00:53:33: dann braucht das auch einen Schmutzschutz, weil die meisten,
00:53:35: wenn sie einen Fleck drauf haben,
00:53:36: schicken sie es zurück. Und dann ist der Umwelt auch nicht geholfen.
00:53:39: Wenn ich einfach eine doppelt so hohe Retourenquote habe und weiße T-Shirts
00:53:42: durch die Republik hin und her fahren, dann ist so ein kleiner Plastiksack,
00:53:46: der hier dann auch wieder ins Recycling gehen kann, vielleicht doch unter den
00:53:49: Möglichkeiten, die ich heute habe, die am wenigsten schlechte.
00:53:54: Und so muss man sagen, aber Beispiel Biomüllbeutel, mich hat jemand gefragt,
00:53:58: was aus meiner Sicht der beste Biomüllbeutel, ja keiner.
00:54:01: Nutz keinen so das das ist die beste antwort ich hab zu hause auch ein eimer
00:54:06: da kommt das rein und dann wird ausgekippt haben wir hier im büro auch,
00:54:09: haben wir uns aus unserem eigenen material wie so einen großen blumentopf gemacht
00:54:12: und kommen dann die bio abfälle rein und dann werden die halt abends ausgekippt
00:54:16: ja das ist das beste wenn man unser produkt nicht nutzt aber die meisten werden
00:54:19: doch zu hause noch einen müllbeutel nutzen und für die sind wir auch gerne da
00:54:23: und versuchen es so gut es geht zu machen.
00:54:26: Ja, Mensch, also es ist echt eine sehr interessante Geschichte.
00:54:29: Ich glaube auch tatsächlich, man muss nicht immer in einer 100%-Lösung denken,
00:54:32: sondern es reicht auch bei manchen Sachen eine 60% oder 80%-Lösung.
00:54:36: Die ist besser wie 0% oder 5% für alle Beteiligten.
00:54:41: Ja, voll. Und gleichzeitig, ich schätze das immer wert, auch wenn jemand bei
00:54:43: uns da kritisch reinhakt. Also solange es nicht in so einen Bashing-Modus gibt.
00:54:47: Also da ist natürlich auch manche Leute, die lieben es einfach zu kritisieren,
00:54:50: weil sie kritisieren wollen. Wir kriegen auch manchmal so Reaktionen auf E-Mails.
00:54:55: Da weißt du einfach, da geht's jetzt gar nicht darum irgendwie ...
00:54:58: Dann heißt die E-Mail auch schon irgendwie Lust auf Diskussion et so und so.
00:55:03: Und dann weißt du schon, sorry, nee, das muss jetzt heute nicht sein.
00:55:06: Also, wenn's so destruktiv ist, irgendwie schade. Aber das meiste Feedback,
00:55:10: was wir kritisch bekommen, zeigt uns ja auch so, hey, da ist Interesse da.
00:55:13: Da setzt sich jemand damit auseinander.
00:55:15: Niemand schreibt dir eine lange E-Mail oder eine Nachricht und nimmt sich die
00:55:19: Zeit für eine halbe Stunde, eine Stunde und wahrscheinlich noch irgendwie mehrere
00:55:22: Stunden vor Recherche, wenn das Thema nicht irgendwie interessant wäre.
00:55:25: Und dann sind wir erstmal grundsätzlich alle im selben Boot,
00:55:27: weil wir wollen ja, dass es besser wird.
00:55:30: Und vielleicht hat ja auch jemand noch eine coole Idee, die wir vielleicht auch
00:55:32: übersehen haben, wie wir es auch besser machen können.
00:55:35: Es darf nur nicht in dieses so nach dem Motto, ja, und das ist alles schlecht
00:55:38: und das ist alles schlecht,
00:55:39: oder so dogmatisch im Sinne von Papier ist immer gut und Plastik ist immer schlecht
00:55:43: oder wie auch immer, sondern solange es irgendwie ein differenziertes und nicht
00:55:47: zu meinungsgeleitetes Kritisieren ist,
00:55:50: ist es mega cool, sich da auch offen darüber auszutauschen.
00:55:53: Habt ihr noch mal bedarf für eine finanzierung würde das noch mal machen oder
00:55:58: ist es jetzt so wirklich wir versuchen alles was wir tun aus unseren umsätzen zu bezahlen.
00:56:04: Ja das versuchen wir tatsächlich sind wir auch gerade im überlegen ob wir eben
00:56:07: oder sind auch dabei noch mal über eine finanzierung nachzudenken hat den einfachen
00:56:12: grund dass wir mit denen mit der aktuellen finanzierungsform und den aufgelaufenen
00:56:16: zinsen So eine Bilanz vorlegen,
00:56:18: wo eine Bank sagt, das können wir nicht finanzieren und eigentlich wäre es gut,
00:56:21: in Zukunft die Waren eben nicht nochmal über Investments vorzufinanzieren,
00:56:26: statt, platt gesagt, weil das weder für das Unternehmen noch für alle,
00:56:30: die damit beteiligt sind,
00:56:31: nachhaltig ist, jetzt mit in Anführungszeichen teuren Nachhangdarlehen,
00:56:35: teuren Investitionen Material vorzufinanzieren, was in der Regel auch in Deutschland,
00:56:40: wo es viele Mittelständler gibt, die Tag ein Tag aus mit ihren Banken Waren
00:56:43: und Aufträge vorfinanzieren.
00:56:45: Erprobte Modelle gibt, die günstiger und besser sind, wo wir auch starke Partner
00:56:49: an der Hand haben würden.
00:56:51: Und deswegen überlegen wir gerade, ob wir noch mal genau so viel Geld aufnehmen,
00:56:54: dass wir, weil es Nachrang Darlehen sind, Fremdkapital, müssen wir noch mal
00:56:58: ein bisschen Geld aufnehmen, um wieder Eigenkapital-positiv zu sein,
00:57:01: um dann zu sagen, jetzt eignen wir uns auch für Geschäfte mit einer Bank.
00:57:06: Und das ist für uns gerade die Überlegung. Und dann bleibt sicherlich ein bisschen
00:57:10: Geld übrig für Wachstum.
00:57:11: Aber eigentlich ist das nur eine kleine Finanzierungsrunde. Wir überlegen und
00:57:14: liebäugeln eher damit, noch mal zu gucken, ob nicht ein Crowdinvesting,
00:57:19: Crowdfunding besser zu uns passt, wenn wir neue Produkte machen wollen.
00:57:22: Weil das irgendwie besser zu dieser Geschichte und auch zu unserer Firma passt,
00:57:25: wo in der Regel wir schon irgendwie Geld von außen brauchen.
00:57:28: Weil ganz ohne geht's nicht.
00:57:29: Und auch wieder neue Produktionen vorzufinanzieren ist immer noch nicht aus
00:57:32: der eigenen Tasche möglich.
00:57:34: Aber wir bauen die Firma schon so, dass wir sagen, da wollen wir jetzt möglichst
00:57:37: schnell hin und am besten nächstes Jahr schon.
00:57:40: Gleichzeitig aber auch wissend, das Problem ist auch drängend.
00:57:43: Also wenn wir jetzt immer jedes Jahr ein neues Produkt machen,
00:57:47: wo wir Nachfrage nach 10 haben,
00:57:49: dann ist es vielleicht auch einmal gut, vielleicht einmal dieses Geld jetzt
00:57:52: noch aufzunehmen, um diese 10 Produkte zu machen, um dann wirklich so zu verdienen.
00:57:56: Aber das ist natürlich auch immer das Spiel mit dem Feuer, so nach dem Motto,
00:57:59: mach ich das dann nicht nochmal und nicht nochmal und nicht nochmal.
00:58:01: Und da ist für uns aber ziemlich klar zu sagen, okay, jetzt ein zweites Mal.
00:58:05: Wir müssen so ein paar Fehler beheben, damit wir dann stabil sind und dann auch
00:58:09: wirklich unabhängig nach vorne können.
00:58:11: Gibt es denn Förderungen für das, was ihr macht? Also vom Bund oder vom Land
00:58:15: oder jetzt in der Stadt Hamburg vielleicht auch?
00:58:17: Ja, gab's und haben wir auch bekommen am Anfang. Und dann kommen so schöne Themen.
00:58:22: Ich bin jetzt, also ich bin ja eigentlich für Lieferkette eingestiegen und bin
00:58:24: mittlerweile mehr so unser CFO und wühle mich jeden Tag dadurch und kriege auch
00:58:29: jetzt gerade schon wieder Kopfschmerzen, Schmerzen, wenn ich an meine Spreadsheets denke.
00:58:33: Aber aktuell ist es so, es gibt Förderung und in fast allen Förderprogrammen
00:58:37: und das wurde uns von mehreren Seiten so erzählt, in den meisten Förderprogrammen
00:58:41: ist es so, man gilt die ersten drei Jahre als Startup.
00:58:44: Und dann als KMU. Und als Startup wird nicht so sehr auf deine Bilanz geguckt.
00:58:48: Und für uns war es natürlich so, wir sind gut finanziert, aber durch Fremdkapital,
00:58:53: das war auch alles kein Problem.
00:58:54: Und dann ab drei Jahren fiel wie so ein Vorhang.
00:58:57: Und dann wurde auch einmal auf die Bilanz geguckt und gesagt,
00:59:00: Moment, das ganze Geld, was ihr aufgenommen habt, das ist ja Fremdkapital.
00:59:04: Und das habt ihr ausgegeben. Und das ist ja gar nicht mehr in der Firma.
00:59:06: Dann habt ihr ja kein positives Eigenkapital, sondern negatives Eigenkapital mehr.
00:59:11: Damit seid ihr nicht förderfähig. Das darf kein Förderprogramm unterstützen.
00:59:14: Damit sind alle Förderprogramme dieses Jahr für uns von heute auf morgen,
00:59:17: also wirklich mit dem dritten Geburtstag, sind wir komplett durchs Raster gefallen.
00:59:22: Und das ist der absolute Wahnsinn, wenn du dann hier sitzt und immer wieder
00:59:24: dir Förderprogramme anguckst, wo du denkst, das ist uns doch jetzt auf den Leib
00:59:28: geschneidert. Da müssten wir doch dabei sein.
00:59:29: Dann weißt du, das können wir nicht. Obwohl wir existieren, uns geht es auch
00:59:33: nicht schlecht. Und das aber doch aufgrund der Art und Weise,
00:59:37: wie wir finanziert sind, ein Problem ist.
00:59:39: Auch das ist ein Grund dafür, warum wir jetzt sagen, na, lass uns das doch mal
00:59:41: ändern. Weil es ist eigentlich ein struktureller Grund, aber es gibt keinen
00:59:46: aus unserer Sicht, keinen echten Grund, warum wir nicht in diesen Förderprogrammen
00:59:49: mit dabei sein könnten und die nicht auch cool bereichern könnten mit einigen spannenden Cases.
00:59:53: Und deswegen hoffe ich, dass wir da jetzt mit dieser Finanzierung da hinkommen
00:59:56: und am nächsten Jahr auch wieder in einigen Förderprogrammen mitmischen.
01:00:00: Weil viele Sachen, da gibt es coole Förderprogramme, da gibt es auch coole Partner, hier in Hamburg,
01:00:04: IFB und andere, die uns unterstützt haben in der Vergangenheit und auch auf
01:00:10: Bundes- oder EU-Ebene gibt es noch so viele coole Förderprojekte,
01:00:12: wo wir super gern dabei wären,
01:00:14: weil in dem Thema gibt es noch so viel zu rocken, dass damit ein bisschen Unterstützung
01:00:18: aus Förderprogrammen bestimmt auch eine Menge möglich wäre und wir eben nicht
01:00:21: alles aus eigener Tasche machen müssten, die jetzt eben leider noch nicht so riesig ist,
01:00:25: wie es sein müsste, damit wir morgen irgendwie alles aufgeräumt haben.
01:00:28: Was für Tipps würdest du jetzt dem Team geben, wenn du drei Jahre zurückreisen könntest?
01:00:33: Also die Frage zielt darauf hinab, was würdest du auch anderen empfehlen,
01:00:37: die jetzt sich was ähnliches überlegen, vielleicht ja auch so Nachrangdarlehen
01:00:42: brauchen, in die Purpose-Ventures reinwollen?
01:00:47: Auf jeden Fall machen, weil die sind super. Also die reißen sich auch gerade
01:00:51: für uns wieder am Bein aus. Also ich glaube deswegen mit unseren Partnern,
01:00:54: da haben wir schon auch super viel Glück gehabt und in der Zwischenzeit auch
01:00:59: wahnsinnig viel gelernt.
01:01:00: Deswegen ich glaube einfach, sich damit offen zu beschäftigen und zu sagen,
01:01:03: hey, ist das für mich was, ein Unternehmen in Verantwortungseigentum,
01:01:06: also auch so ein bisschen Unternehmertum und Unternehmerdasein nochmal anders zu denken,
01:01:11: finde ich, ist ein nach wie vor super guter, spannender Bereich,
01:01:14: wo man einfach auf so ein paar Themen aufpassen muss.
01:01:17: Und ich glaube, wo wir und ein paar andere jetzt schon eine Menge gelernt haben,
01:01:20: so dass man es auch gut strukturiert, weil ich war bis vor ein paar Wochen kein
01:01:24: Experte für Steuerrecht.
01:01:26: Jetzt mittlerweile kann ich dir sagen, was passiert eigentlich mit den Steuern
01:01:28: im Verlustfall nach und wenn wir es wandeln, wenn wir es nicht wandeln und so
01:01:32: weiter, das braucht man sich vielleicht nicht antun.
01:01:35: Weil da haben wir jetzt echt viel Zeit drauf verwendet, die es trotzdem wert war.
01:01:39: Aber ich glaube, wenn es die drei Tipps sind, schaut es euch auf jeden Fall
01:01:43: an, auch für bestehende Unternehmen Und auch für so Leute, die jetzt irgendwie
01:01:47: schon ins Familienunternehmen einsteigen oder so oder wo es vielleicht Unternehmen
01:01:50: gibt, die kein Nachfolger haben.
01:01:52: Weil das ist eine super coole Chance zu sagen, hey, ich habe hier ein Unternehmen,
01:01:55: das sich selbst gehört und das kann auch mal treuhänderisch verwaltet sein,
01:01:58: weil vielleicht möchte ich dieses Unternehmen gar nicht auf Dauer selber führen,
01:02:01: sondern vielleicht arbeiten bei mir auch im Unternehmen coole Leute,
01:02:04: die auch super unternehmerisch sind und das mal machen wollen.
01:02:07: Da habe ich so viel Freiheit, die ich dazu gewinne, deswegen das auf jeden Fall machen.
01:02:12: Und ich glaube ich habe nur einen zweiten tipp und das
01:02:15: ist so dieses also gerade wir machen ja auch viel mit mit purpose
01:02:18: und nachhaltigkeit und ich glaube dieses im besten
01:02:21: willen trotzdem so die unternehmerischen basics nicht zu verteufeln also auch
01:02:26: bei uns wenn sich da menschen bewerben ganz oft kommt damit auch so eine gewisse
01:02:30: erwartungshaltung dass wir jetzt die die die netten und die die lieben sind
01:02:34: und so nachdem 35 stunden woche kein problem ne es ist nach wie vor start aber
01:02:38: es ist nach wie vor business auch artist grind.
01:02:41: Also das ist gerade echt ein hartes Jahr gewesen, wo alle super mit angepackt
01:02:45: haben, weil wir ein tolles Team haben.
01:02:47: Aber das auch nicht zu verwechseln mit diesem, wenn ich ein Startup aufbauen will, dann ist das hart.
01:02:53: Das wird hart sein, wenn ich daraus was bauen will, wovon ich vielleicht auch
01:02:57: mal langfristig leben kann.
01:02:59: Und dann gibt es, wenn man nicht super viel Glück hat,
01:03:02: keinen weg drum rum und deswegen ist auch dieses ganze thema nachhaltigkeit
01:03:06: impact schon cool weil man auch wert legen kann auf ein paar andere sachen und
01:03:10: man sein eigenes well being vielleicht auch mal öfter hinterfragt als in anderen business modellen,
01:03:14: aber man lässt sich schon auf was ein was nicht unbedingt 9 to 5 ist und das
01:03:18: ändert sich auch nicht nur weil ich draußen impact purpose oder ein anderes
01:03:22: password dran schreibe, Es bleibt im Kern irgendwie Startup und das ist auch gut so,
01:03:27: weil seitdem wir das machen, uns mehr darauf besinnen.
01:03:30: Dass wir nach wie vor ein Unternehmen bauen.
01:03:32: Seitdem funktioniert es auch wesentlich besser in vielen Abläufen und am Ende
01:03:37: des Tages sind alle viel happier und nicht mehr so gestresst,
01:03:41: obwohl wir vermeintlich doch so konventionell jetzt mittlerweile arbeiten.
01:03:46: Ja, wahnsinnig interessant. Guter Tipp auf jeden Fall. Wo geht die Reise für
01:03:51: euch hin die nächsten Jahre?
01:03:54: Wird es sich wieder verdoppeln im nächsten Jahr? Ist das ein Ziel, was ihr habt?
01:03:57: Gibt es irgendwelche... Ja, wir versuchen jetzt erst mal ambitioniert weiterzuwachsen.
01:04:03: Für uns sind die Kernkennzahlen gar nicht so der Umsatz, sondern die aufgeräumten Tonnen.
01:04:08: Jetzt haben wir dieses Jahr 500 Tonnen gemacht. Nächstes Jahr schon die 1000
01:04:11: Tonnen anzugreifen wird ein bisschen schwierig.
01:04:14: Ich glaube, wenn wir irgendwann mal auch in fünfstelligen Bereichen,
01:04:17: also über die 10.000 Tonnenmarke knacken in ein paar Jahren, dann wäre das riesig.
01:04:23: Und gleichzeitig wissend jetzt erst mal, wenn wir in den nächsten zwei Jahren
01:04:26: mal über die 1000 Tonnen springen, dann also Jahre also here to date, dann wäre das super.
01:04:31: Jetzt nächstes Jahr erst mal die 1000 Tonnen in Summe zu knacken,
01:04:33: wäre auch cooler Meilenstein.
01:04:35: Und vor allen Dingen nochmal vielleicht zwei weitere große Partner gewinnen,
01:04:38: die mit uns auch mehrere 100 Tonnen im Jahr aufräumen.
01:04:42: Das wäre schon cool, weil es auch vor allen Dingen unseren Partnern im globalen
01:04:45: Süden eine gewisse Sicherheit gibt, weil das ist das Wichtigste, was wir machen können.
01:04:49: Langfristige gute partnerschaften aufbauen weil nur so kann möglichst viel zusammen
01:04:54: und zurück wenn wir immer wieder von a nach b springen wird es super schwierig
01:04:57: deswegen das sind so unsere unsere
01:04:59: ziele also weiter gut gas geben da geht noch eine menge wir brauchen,
01:05:04: also wir brauchen 400 millionen tonnen neuen kunststoff jedes jahr und tendenz
01:05:08: immer noch steigend erst mal das ein bisschen umdrehen und dazu beitragen wäre schon cool.
01:05:12: Da sind 10.000 dann wieder verdammt kleine gegner.
01:05:16: Also da dürfen auch noch viele mitmachen deswegen also action competition habe
01:05:19: ich nicht weil also das das brett ist so dick zu bohren wirklich können alle
01:05:24: mitmachen wir teilen uns mit trace listen in bro also die machen ja,
01:05:28: biobasierte materialien ist auch immer so alle und ihr sitzt zusammen seid ihr nicht,
01:05:32: seid ihr nicht konkurrenten also ich glaube es gibt so viel kunststoff wir werden
01:05:35: uns da auf absehbarer zeit überhaupt nicht in die hege kommen sondern können
01:05:38: uns eher gegenseitig die hände reichen weil Wir stehen da vorne so einem riesen
01:05:41: Müllhaufen und den müssen wir erst mal irgendwie gemeinsam zusammen wegräumen.
01:05:44: Cool Mensch, also vielen Dank für den interessanten Einblick.
01:05:47: Mal was anderes auf jeden Fall.
01:05:49: Ich drücke euch die Daumen und wenn jemand Interesse hat damit mitzumachen,
01:05:52: Versandtaschen braucht so sein E-Commerce-Business, dann ich verlinke auf jeden
01:05:55: Fall dein LinkedIn-Profil und man findet euch ja aber auch so.
01:05:58: Mega, ich freue mich. Ja, also lieben, lieben Dank, dass ich dabei sein durfte
01:06:02: und cool, dass das auch so spontan geklappt hat. Ich finde, das ist ein supercooler Rücktritt.
01:06:08: Ich mag das total, weil ich komme jetzt vielleicht aus einer etwas anderen Bubble.
01:06:12: Und gleichzeitig total schön, über die Grenzen sich zu vernetzen und hier irgendwie
01:06:16: auch mit dem Thema stattzufinden.
01:06:18: Und ich glaube, alle, die Bock haben und darüber nachdenken,
01:06:21: wie können wir Müll wieder zurückholen, aus Müll wieder einen Wertstoff machen
01:06:25: und irgendwie zirkulärer werden und wirklich in Kreisläufen denken,
01:06:29: immer gerne an uns wenden, ich hab da Bock, drüber zu hirnen.
01:06:32: Weil ich glaube, es gibt da noch ganz viele, die da coole Ideen haben,
01:06:35: die auch alle irgendwie schon auf dem Weg sind, sei es im Kleinen, im Großen.
01:06:38: Und ich glaube, da gibt es gerade hier auch, auch so in der Community,
01:06:41: die hier irgendwie zuhört, glaube ich, ganz, ganz viele helle Köpfe,
01:06:45: von denen ich da auch noch eine Menge mitnehmen und lernen kann.
01:06:48: Und das würde mich total freuen. Cool.
01:06:51: Ja, Mensch, dir viel Erfolg dann und drück die Daumen, dass es alles so weiterläuft
01:06:55: und dass der eine oder andere sich meldet. Vielen Dank. Perfekt. Danke vielmals.
01:06:59: Mach's gut. Ciao. So und das war auch schon Folge 42 von Happy Bootstrapping.
01:07:05: Hast du Feedback oder Fragen zur Folge, möchtest du mir einen neuen Gast vorschlagen,
01:07:10: dann schreib mir gerne an hallo at happy-bootstrapping.de, folge auch gerne
01:07:15: Happy Bootstrapping auf LinkedIn oder schreib mir über WhatsApp,
01:07:19: das ist auch in den Shownotes verlinkt.
01:07:21: So und in der nächsten Woche erwarte dich dann pünktlich für die Weihnachtsferien
01:07:26: die Claire von den BizNets.com einem Netzwerk für weibliche Unternehmensgründerinnen.
01:07:33: Bis nächste Woche. Tschau.
Neuer Kommentar