Profi-Torwarthandschuhe, die sich jeder leisten kann | mit Manuel und Matthias von T1TAN.com (#46)

Shownotes

Mein Name ist Andreas Lehr und in diesem Podcast interviewe ich wöchentlich wechselnde Unternehmer:innen zu Ihrer Geschichte.

In Folge 46 von Happy Bootstrapping habe ich mit Matthias Leibitz und Manuel Meier von T1TAN gesprochen.

Im Online-Shop von T1TAN können sich Torhüter Profi-Torwarthandschuhe bestellen, die sich jeder leisten kann. Die Idee zu T1TAN hatten Manuel und Matthias schon während des Studiums, das erste Logo entstand während der "Happy Hour" auf einem Bierdeckel.

Initial hatten sie die Firma unter dem Namen "Aegiv" gegründet, 2013 erfolgte ein Rebranding zu T1TAN - inkl. späterem Gerichtstermin mit dem bekannten Torwart des FC Bayern.

Im aktuellen Jahr planen die beiden knapp 12 Millionen Euro Umsatz, und das nur mit 13-15 Vollzeit Mitarbeitern. Über 265.000 Kunden haben bereits bei T1TAN bestellt, 40.000 davon sind im "Loyalty Club" und profitieren von Sonderangeboten und Treue-Rabatten.

Eine absolut beeindruckende Leistung, hatten die beiden doch dieses E-Commerce Projekt ursprünglich gestartet, um zu lernen, wie das Geschäft eigentlich funktioniert.

Wir haben im Podcast darüber gesprochen, wie sie das alles geschafft haben, wie sie die Internationalisierung angehen, wie sie neue Produkte kreieren und designen, wie das Influencer-Marketing und die Zusammenarbeit mit den Profis abläuft, welche Rolle René Adler spielt und welchen negativen aber auch positiven Einfluss die Corona-Pandemie auf ihr Tagesgeschäft hatten.

Schick mir gerne Fragen an Manuel und Matthias oder Feedback zur Folge an hallo@happy-bootstrapping.de - viel Spaß mit der Folge!

Show-Notes

Feedback & Kontakt

Hast Du selbst eine spannende und interessante "Bootstrapping"-Geschichte zu erzählen? Oder Feedback zur aktuellen Folge?

Schreib mir gerne eine E-Mail unter hallo@happy-bootstrapping.de.

Mit meiner Firma "We Manage" helfe ich Firmen, Agenturen und Solopreneurinnen bei den Themen Cloud, Dev-Ops, SRE und Online-Betrieb: https://we-manage.de/

Mich findest Du außerdem in folgenden sozialen Netzwerken:

Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu Folge 46 von heavy bootstrapping.

00:00:05: Wie du hörst bin ich ein wenig erkältet, aber die Aufnahme mit Manuel und Matthias

00:00:11: haben wir zum Glück schon vorher gemacht.

00:00:13: Deshalb jetzt hier das kurze Darth Vader Intro und nächste Woche wird es dann hoffentlich schon besser.

00:00:19: In dieser Folge habe ich mit Manuel und Matthias gesprochen, habe ich schon erzählt, von Titan.

00:00:26: Marke für Torwarthandschuhe. Profi Torwarthandschuhe, die sich jeder leisten kann. Man kann die online

00:00:31: bestellen. Matthias und Manuel haben eine ganz interessante Geschichte, wie lange sie das schon

00:00:37: machen. Die erste Idee war glaube ich irgendwann im Studium. Das haben die 2005 bis 2008 gemacht.

00:00:43: Und heute haben sie über 266.000 Kunden und machen damit knapp 12 Millionen Euro Umsatz in diesem

00:00:51: Jahr und das finde ich eine wirklich beeindruckende Leistung in so einem Markt, den man eigentlich so

00:00:56: gar nicht auf dem Schirm hat. Spannend jetzt in dieser Folge fand ich besonders natürlich neben

00:01:01: der Größe und was die für einen Umsatz pro Mitarbeiter machen, das Thema Internationalisierung,

00:01:06: wie sie neue Produkte erstellen, wie sie mit Influencern, Torhüter, Influencern zusammen

00:01:12: arbeiten und vor allem wie das auch mit den Profis abläuft, welche Rolle der Rene Adler

00:01:17: gespielt hat und welchen effekt die Corona Pandemie dann auf das Business hatte und eben

00:01:22: auf ihren Blick darauf. So jetzt geht es auch direkt los. Wie immer dran denken, bei längeren

00:01:27: Folgen gibt es die Kapitelmarken. Einfach das skippen, was dich nicht interessiert und jetzt

00:01:32: geht es wirklich direkt los. Viel Spaß mit der Folge. Hi Manu, hi Matthias. Servus.

00:01:38: Wer genau seid ihr und was macht ihr? Wir sind von Titan, Manuel und ich haben Titan vor ein paar Jahren gemeinsam als kleines Hobby gegründet.

00:01:48: Und wir entwickeln und vertreiben Torwart-Handschuhe und alles, was der Torhüter braucht, von Kopf bis Fuß.

00:01:55: Und das kann man sagen, jetzt auch weltweit, auf allen Kontinenten eigentlich.

00:02:00: Das ist ja spannend, auf allen Kontinenten jetzt schon. Das hatte ich mir noch aufgeschrieben, was jetzt noch fehlt.

00:02:04: Aber Australien dann auch schon?

00:02:06: Vereinzelt. Also Australien ist immer noch nicht so aktiv wie in den anderen Kontinenten, aber der ein oder andere Kunde aus Australien hat auch schon unsere Handschuhe gekauft und positives Feedback von dort haben wir auch schon erhalten.

00:02:18: Wahnsinn, okay. Das habe ich jetzt noch gar nicht gesehen gehabt. Und wie groß ist Titan?

00:02:23: Also bei Titan sind wir jetzt aktuell in Deutschland mit Manuel und mir zusammen zehn Mitarbeiter, alle in Vollzeit.

00:02:30: Global haben wir dann auch in den Ländern, die für uns wichtig und relevant sind,

00:02:35: Mitarbeiter vor Ort, die die Landessprache sprechen und den Markt kennen.

00:02:40: Wenn man alles mal so auf Vollzeit-Äquivalent ummünzt, sind wir da irgendwo bei 13 bis 15 Mitarbeitern mit uns beiden.

00:02:48: Und da machen wir mit unserem Team jetzt dieses Jahr nach Hochrechnung vom Manu

00:02:54: so knapp 12 Millionen Euro Umsatz.

00:02:56: Wow. Und wenn ich das in Handschuhe übersetze, wie viel verkaufte Handschuhe sind das ungefähr?

00:03:03: Ich denke, das sind ungefähr so 125.000 bis 140.000 Paar Handschuhe.

00:03:07: Also kommt immer drauf an, je nachdem, wie der Mix sich auch entwickelt zwischen Kinderhandschuhen und Erwachsenenhandschuhen.

00:03:13: Aber in der Range bewegen wir uns halt aktuell.

00:03:16: Das ist ja total beeindruckend. Da bin ich schon sehr gespannt, wie ihr das genau macht, dann auch auf den Kontinenten.

00:03:22: Gehen wir mal noch einen Schritt zurück. Wann habt ihr Titan gestartet? Welchem Jahr?

00:03:27: Also die Ursprungsidee, sage ich mal, die haben wir in den Jahren zwischen 2005 und 2008 entwickelt.

00:03:34: Da haben wir beide gemeinsam ein Studium, ein praxisbegleitendes Studium gemacht bei der gleichen Firma.

00:03:41: Und wie es halt auch immer so ist, hat man zwischendurch auch etwas Freizeit zum Brainstormen.

00:03:46: Und wir wollten schon immer, haben dann festgestellt, dass wir beide immer schon unternehmerisch aktiv sein wollen.

00:03:51: Und so sind wir eigentlich dann über die Jahre während des Studiums auf die Idee gekommen.

00:03:55: Wir haben verschiedene andere Anläufe noch genommen.

00:03:57: Und da der Matze Torhüter war und eh schon ein bisschen Handschuhverrückt,

00:04:01: auch bei Ebay und verschiedenen Foren schon Torwarthandschuhe gekauft hat.

00:04:05: Meine Frau, oder jetzige Frau, damalige Freundin, mir ein Buch geschenkt hat.

00:04:09: Das kennst du vielleicht, die T-Kampagne von Günter Faltin. Haben eigentlich beiden das Geschäftsmodell und Matthias Know-How von Torwarthandschuhen kombiniert

00:04:17: und gesagt, komm,

00:04:18: Lass uns doch damit mal anfangen und gegründet haben wir dann eigentlich inoffiziell unten im Keller, wie hieß die Bar?

00:04:25: Tacheles in Freiburg, oder? Nee, nicht Tacheles.

00:04:29: Auf jeden Fall gab es da freitags ab 17 Uhr Happy Hour, zwei für eins, das weiß man.

00:04:34: Hat der Matthias dann auf dem Bierdeckel unser erstes Logo gemalt und dann haben wir 2010 als Matthias Leibitz und Manuel Mayer GbR angefangen unter dem Namen AEGIF.

00:04:45: Das war der erste erste brandname von uns und weil das so gut war haben wir den dann auch gleich wieder nach ein paar jahren eingestampft.

00:04:52: Weil da einfach Kompliziert war international konnte es keine aussprechen auf englisch a chip oder irgend so was,

00:05:00: und dann haben wir irgendwann gemerkt okay damit werden wir nicht die.

00:05:05: Nummer eins oder welt erobern und haben dann irgendwann 2013 uns umbenannt in titan,

00:05:11: Wahnsinn, das ist auf dem Bierdeckel entstanden, in der kreativen Phase der Happy Hour in einer Bar.

00:05:19: Ja, das Witzige war ja, der Matthias und ich, wir haben uns eigentlich erst im Studium dann

00:05:24: kennengelernt, da waren wir beide schon 2004, ja 20. Und bis die Idee dann greift,

00:05:31: also bis wir es dann getan haben, sechs Jahre später, da waren auch schon die ein oder anderen

00:05:36: Bier dazwischen, wo wir uns auch Gedanken darüber gemacht haben. Und eben 2010 haben wir dann gesagt,

00:05:41: komm, jetzt greifen wir an und haben dann erstmalig die ersten 300 Paar Tauratanschuhe

00:05:46: online bestellt, beziehungsweise beim Lieferanten. Also ursprünglich war eigentlich der Ansatz

00:05:51: sozusagen, wir wollen irgendwann mal ein eigenes Unternehmen haben und halt keine Angestellten

00:05:56: bleiben. Das war so, sage ich mal, die Vision, die wir hatten. Aber wir wussten halt nicht,

00:06:00: wie wir das anstellen sollen. Also haben wir gesagt, komm, wir probieren mal was Kleines aus,

00:06:04: dass, wenn wir mal später eine gute Geschäftsidee haben.

00:06:07: Und da viel Geld investieren, dass wir dann keine Anfängerfehler machen

00:06:11: und vielleicht schon wissen, wie importiere ich,

00:06:14: wie mache ich eine Steuererklärung,

00:06:16: wie baue ich einen Online-Shop, weil damals war das noch nicht so easy wie heute,

00:06:20: dass man da einfach Shopify innerhalb von 30 Minuten anschließt und dann kann man theoretisch verkaufen,

00:06:25: sondern zwar, also, wir wussten damals noch gar nichts, da gab es auch nichts, wie man sich groß informieren konnte,

00:06:30: wie man sowas aufbaut, und dann wollten wir halt einfach mal was testen,

00:06:33: dass das aber dann schon eigentlich eine richtig coole Idee war,

00:06:36: die auch richtig groß werden kann.

00:06:37: Das haben wir dann auch erst über die Jahre festgestellt und am Anfang auch, muss man auch gestehen,

00:06:43: da völlig planlos und ziellos auch rangegangen. Also wir hatten da keine Idee, wie groß der Markt ist

00:06:48: oder was man da verkaufen kann.

00:06:50: Wir waren froh, wenn wir eben das, was der Manuel gesagt hat,

00:06:52: die ersten 300 Paar, wenn wir die überhaupt unters Volk bekommen.

00:06:56: Und das haben wir dann auch geschafft. Hat lang gedauert, bestimmt über ein Jahr. Heute ist das halber Tagesumsatz oder noch weniger sogar.

00:07:03: So hat sich das dann auch von den Relationen ein bisschen verändert.

00:07:06: Aber ja, so ging es damals los, als kleines Hobby zum Testen sozusagen.

00:07:11: Und wo bekommt man Handschuhe her, die man dann mit einem eigenen Brand versehen kann? Jetzt habt ihr die Zahl 300 Stück erwähnt.

00:07:20: Damals gab es glaube ich auch noch kein alibaba wo ich sagen konnte hier ich brauche torwart handschuhe und lade hier mein logo hoch wie habt ihr das

00:07:26: gemacht Ja doch eigentlich schon so also ich hatte damals oder wir hatten damals.

00:07:30: Alibaba nun gekannt und ist nicht wie heutzutage die erste adresse wo man schaut sondern wir haben halt im internet recherchiert,

00:07:36: Sind dann irgendwann auch mal bei alibaba gelandet und haben dann bei alibaba im endeffekt auch unsere ersten handschuhe bestellt.

00:07:43: War dann okay von der qualität aber irgendwann haben wir dann auch gemerkt man muss die leute

00:07:47: direkt kennenlernen und dann sind wir irgendwann auch auf die isbo gegangen das war die größte sportmesse in münchen und haben da dann

00:07:54: das material vom vom kauf,

00:07:57: live sozusagen können begutachten und haben da dann auch unsere partner über die jahre so gefunden aber im endeffekt ging es schon bei alibaba los muss man

00:08:06: sagen okay das hätte ich jetzt nicht gedacht ich hatte das da damals noch nicht so auf dem schirm auch

00:08:12: war es nicht klar dass es dann zu dem jahr schon gab,

00:08:15: Naja, du hast Shopify erwähnt, ich denke zum Text, der kommen wir nachher noch, aber ich glaube bei

00:08:20: Shopify und Spotify und den Verwechslungen sieht man schon, dass es auch Sinn macht,

00:08:25: eine Marke zu wählen, wo man eben was mit verbindet. Von daher gehen wir, denke ich,

00:08:30: auch nachher nochmal das Thema Marke ein. Dann steigen wir mal ein bisschen ins Produkt an sich

00:08:35: ein. Jetzt ist das Hauptprodukt ganz klar Torwart-Handschuhe, aber du hast erwähnt,

00:08:41: Also kannst du vielleicht mal erzählen, was genau, wozu der Torwart hat Handschuhe ja schon,

00:08:46: ich glaube, sei weiß nicht, Fußball, am Anfang hat man keine Handschuhe gehabt.

00:08:49: Es kam dann irgendwann später, weiß nicht mehr genau in welchem Jahr,

00:08:52: und man braucht mehrere davon im Jahr. Das ist das, was mir zum Beispiel nicht klar war.

00:08:58: Ja, also so, ich glaube, irgendwann in den 70er Jahren oder so hat Sepp Maier

00:09:01: da mal angefangen mit Torwart-Handschuhen zu spielen. Vorher halt bei Lederbällen und so

00:09:05: konnte man noch ohne Handschuhe spielen. Aber wo dann halt immer mehr das Synthetik-Thema

00:09:09: aufgekommen ist, war das dann irgendwann zu rutschig und auch die Bälle wurden zu stark und dann musste

00:09:15: man halt irgendwann auch mal spezielles Equipment dafür entwickeln. Aber das war auch lange bevor

00:09:19: Manu und ich überhaupt auf die Welt gekommen sind oder das erste Mal auf den Ball getreten haben.

00:09:25: Also wo wir damit angefangen haben, war es dann schon klar, dass jeder auf der Welt Torwart-Handschuhe

00:09:31: braucht, der Fußball spielt. Und wie du es richtig sagst, ja, also man braucht da auch.

00:09:35: Glücklicherweise mehr als nur ein Paar in seiner Karriere. Ein normaler Torhüter, ich sag jetzt mal so Kreisliga, der es ein bisschen ernst nimmt

00:09:44: und nicht einfach nur hobbymäßig zu einem Bier sich mit seinen Freunden trifft, der,

00:09:48: braucht drei, vier Paar Torwarthandschuhe.

00:09:50: Dann gehst du mal davon aus, dann spielt er vielleicht von 15 bis 35 Fußball.

00:09:55: Also hast du 20 Jahre, vier Paar Handschuhe, bist du bei 80 Paar Handschuhen, die er mindestens

00:10:01: in seinem Leben braucht.

00:10:02: Jetzt gehst du mal davon aus, kostet ein Handschuh mit Inflation bis er 35 ist, vielleicht 100 Euro.

00:10:09: Unsere sind aktuell doch schon auch günstiger natürlich, aber nehmen wir mal das an,

00:10:12: dann hast du so einen Customer Lifetime Value von 8000 Euro nur mit dem Hauptprodukt von uns.

00:10:17: Und das ist dann schon ein ziemlich interessantes Business dann auch.

00:10:21: Als ihr damit gestartet seid und du selber Fußball gespielt hast,

00:10:24: da gab es ja aber schon diverse etablierte Player am Markt.

00:10:27: Wie bist du dann, was war die Überzeugung damals, zu sagen, wir brauchen hier, wir machen hier eigene

00:10:34: Handschuhe, wir gehen in einen Markt rein, den die großen Player eigentlich schon lange besetzt haben?

00:10:40: Es sind so zwei Dinge gewesen, wo ich dann auch Emanuel am Anfang gesagt habe, wo vielleicht wir

00:10:44: ansetzen können. Das eine war, ich hatte in der Jugend, in der B-Jugend mal beim SC Freiburg

00:10:49: gespielt, also nie mit Ambitionen, Profi zu werden, da war ich dann doch nicht gut genug. Aber nichts

00:10:54: desto trotz haben uns die Profis, die in der Bundesliga gespielt haben,

00:10:58: die haben uns manchmal ihre gebrauchten Handschuhe geschenkt.

00:11:02: Und die waren einfach komplett anders vom Schnitt her und von den Materialien,

00:11:06: wie die, die wir selber im Laden kaufen konnten.

00:11:09: Das war so das eine Thema, dass ich also einfach nicht mit der Qualität,

00:11:13: die man damals kaufen konnte, zufrieden war.

00:11:15: Und das andere war, das war so 2006 zur WM, da hatte Reusch, glaube ich,

00:11:20: das erste Mal Torwart-Handschuhe für über 100 Euro angeboten.

00:11:24: Also lange war es so 99 Euro, da war Schluss. Aber dann wurde das einmal gerissen.

00:11:29: Und ab da sind dann auch die Handschuhpreise, die Topmodelle explodiert.

00:11:33: Und wenn man sich dann überlegt, Amateur-Torhüter muss vielleicht auch oft die Handschuhe selber

00:11:36: kaufen, braucht vier Paar, okay, bis zu bei 600 Euro pro Jahr, ist dann schon ein teures Hobby.

00:11:42: Und dann haben wir halt gesagt, okay, wenn wir das, also Qualität besser machen als

00:11:46: das, was es im Laden gibt und Mittelmen, was ja so die T-Kampagne auch, sag ich jetzt

00:11:51: mal, als Strategie damals eingeführt hat, wenn man da den Mittelmen, also den Fachhandel

00:11:55: rausnimmt, dann können wir bessere Qualität zu einem günstigeren Preis anbieten und das.

00:12:00: Ist immer noch natürlich ein super Vorteil bei uns und war auch lange der einzige USP, wo wir hatten.

00:12:07: Über die Zeit haben wir natürlich da eine geile Brand und coole Customer Experience

00:12:11: und super Produkte individuell obendrauf gepackt, aber ursprünglich war das so der Ansatz.

00:12:19: Ist es auch so, dass der Kreisliga-Torwart seine Handschuhe selber mitbringt, weil die

00:12:23: Spieler bringen ja auch nicht ihre Bälle mit, die haben sie ja dort vor Ort, aber das ist noch normal, dass der Torwart seine Handschuhe selber kauft?

00:12:29: Naja, die Spieler bringen ja grundsätzlich ihre Kickschuhe auch selber mit. Und so ist es ja auch beim Torwart genau das Gleiche.

00:12:35: Also die Torhüter, ich sage ja immer, die sind positiv bekloppt. Und auch, ja, ein Torhüter ist einfach der Einzige in der Mannschaft, der Letzte, der einen Stürmer vom Torschießen abhält.

00:12:46: Und da gibt es halt gewisse Vorlieben für einen Schnitt, für einen Latex, für verschiedene Sachen, die einen Torwart Handschuh einzigartig machen.

00:12:53: Und deswegen beschäftigt sich der Torhüter da intensiv mit dem Produkt.

00:12:58: Und als ich Matze damals kennengelernt habe und er mir von verschiedenen Schnitten, Latex usw. erzählt hat,

00:13:05: da habe ich auch am Anfang nicht glauben können, dass es wirklich so viele Unterschiede gibt.

00:13:09: Aber jedes Mal, wenn ich mit Matze darüber gesprochen habe, habe ich auch gesehen, wie es in seinem Auge funkelt

00:13:14: oder wie er positiv auch verrückt geworden ist.

00:13:17: Und das zeichnet einfach den Torhüter aus. Ich war Verteidiger, konnte es damals noch gar nicht so richtig verstehen, was der Torhüter eigentlich damit alles verbindet.

00:13:26: Aber es ist so, dass der Torhüter sich das selber entscheidet und die Torwart-Handschuhe auch aussucht.

00:13:33: Und oft auch selber bezahlen muss. Nicht in jedem Verein bezahlt ein Verein das Equipment für den Torhüter.

00:13:40: Verstehe. Und wisst ihr noch, wann ihr denn – jetzt hattet ihr vorhin erwähnt, ihr hattet 300 Stück bestellt,

00:13:46: Die war noch die alte marke aber wie schnell habt ihr den ersten handschuh verkauft.

00:13:51: Kennt ihr das datum über über freunde und bekannte über die eigenen vereine wo wir noch gespielt haben da haben wir schon mal die ersten ein paar handschuhe verkauft ja genau also.

00:14:01: Ja das ist mein ersten verkauf.

00:14:05: Bist du den ersten oder bist du alle ja ja also den ersten sale den er im online shop gemacht hat dann damals jetzt nicht freunde oder hat es eine weile gedauert oder ging das relativ schnell.

00:14:15: Nee, also wir haben da schon mal einen innerhalb von den ersten paar Wochen oder Monaten verkauft.

00:14:20: Also ganz viel am Anfang war halt bei uns Mund-zu-Mund-Propaganda.

00:14:25: Die ersten kamen mit unseren Handschuhen in Kontakt und damals war das so,

00:14:29: dass der Amateurkeeper in der Kreisliga oder der normale Keeper die Qualität oder den Latex usw.

00:14:36: Gar nicht so wirklich gekannt hat, weil damals, wie gesagt, der Preis extrem hoch war und wir halt erstmalig, ich glaube, damals waren wir mit einem Preis bei 50 Euro. Nee, 35 sogar.

00:14:45: 35 Euro sogar. Hat sie es erst mal dann, den Handschuh mit der Qualität geleistet und war dann total begeistert und hat es auch seinem,

00:14:54: Kollegen weitererzählt oder am gegnerischen Torwart, man spricht ja miteinander beim Einlaufen oder nach dem Spiel und so sind wir halt dann langsam,

00:15:02: gewachsen.

00:15:03: Also am anfang waren wir noch klein unternehmen das heißt da hatten wir dann zum beispiel gar keine mehrwertsteuer müssen ausweisen und abführen

00:15:10: Dann hatten wir halt der normale jobs auch wo über die wir normal unser lebensunterhalt urlaub essen gehen und alles zahlen konnten,

00:15:18: Und dann haben wir halt auch im endeffekt.

00:15:20: Einkaufspreis mal zwei oder sowas hat für uns locker gereicht hauptsache und selva da und jemand freut sich über die handschuhe

00:15:26: Dann haben wir ja ganz anders können kalkulieren wie wir es halt heutzutage heutzutage

00:15:30: Tun oder wie auch andere brands das machen müssen da war es jeder handschuh

00:15:35: Und am folge es hat uns einfach gefreut wir mussten nicht davon leben oder so und dann hatten wir im endeffekt,

00:15:40: So einen günstigen preis dass man es ohne risiko einfach hat können ausprobieren wenn jetzt die 35 euro falsch investiert werden,

00:15:48: Okay, da wäre jetzt keiner davon gestorben und dann war es für uns hat so der erste touchpoint

00:15:52: Okay, kann man ausprobieren und dann war es aber auch schon so gut dass dann eben die leute

00:15:56: dabei geblieben sind und wir haben jetzt noch Keeper oder Torwarttrainer aus der ersten Stunde,

00:16:02: die so in den ersten sechs Monaten dazugekommen sind und jetzt immer noch bei uns Kunde sind

00:16:07: und die auch damals, so wie Klaus Ohnesorge, das ist so ein Paradebeispiel.

00:16:13: Der ist einfach einer der treuesten und verrücktesten Kunden, den wir haben und der spielt jetzt

00:16:18: noch und startet seine Torhüter mit Titanen-Handschuhen aus.

00:16:21: Und der hat damals auch die Werbetrommel einfach in seinem Umfeld gerührt und uns weiter empfohlen.

00:16:27: Und das, was der Manu Lau gesagt hat, die Mund-zu-Mund-Propaganda, die dann irgendwann

00:16:31: eingesetzt hat auf dem Sportplatz, die kann man nicht messen, aber die war unglaublich

00:16:36: wichtig fürs Wachstum bei uns.

00:16:38: Wie viele verschiedene Handschuhe gibt es dann heute bei euch im Shop?

00:16:41: Wie hat sich das im Laufe der Jahre weiterentwickelt?

00:16:44: Am Anfang haben wir mit einem Design und einem Modell gestartet, das der Lieferant zur Verfügung gestellt hat.

00:16:51: Das war dann ein Modell, ein Design. Mittlerweile haben wir drei Kollektionen, das ist der Beast, der Alien und der Rebel.

00:16:59: Und davon verschiedene Colorways. Ich würde sagen, wir haben momentan bestimmt 12 bis 14 unterschiedliche Torradhandschuhe zur Verfügung in allen Größen.

00:17:10: Und die werden auch alle durch die Bank gekauft? Also je nachdem, was für eine Vorliebe ich als Torwart habe oder was zu meinem Trikot

00:17:16: passt von den Farben, das kaufe ich dann?

00:17:20: Das ist ein ganz wichtiges Argument, natürlich die Trikotfarbe, aber auch die Schuhfarbe,

00:17:25: auch der Schnitt. Es gibt verschiedene Schnitte bei Torwarthandschuhen und je nachdem, wo ich mich am wohlsten fühle, den bevorzuge ich.

00:17:31: Die werden eigentlich alle querbeet gleich verteilt gekauft.

00:17:35: Natürlich gibt es mal den einen oder anderen, der mehr geht oder der besser ankommt, aber

00:17:39: Also Ladenhüter haben wir unter dem Strich noch nie entwickelt.

00:17:44: Gerade am Anfang war das, weil wir extrem eng mit unseren Kunden zusammen die Produkte entwickeln lassen haben.

00:17:51: Anfangs gemeinsam Designs mit Kunden gemacht haben, wo wir dann Design-Wettbewerbe ausgerufen haben,

00:17:58: zehn Designs entwickelt und dann abstimmen lassen haben in der Community.

00:18:02: Also das war immer schon so unser Ansatz, da ganz nah an der Community dran zu sein und die auch auf die Reise mitzunehmen.

00:18:09: Und dadurch haben wir es wirklich geschafft, dass wir bisher noch nie ein Handschuh irgendwie,

00:18:14: mit Rabatten rausballern müssten, damit wir das Lager leer kriegen, sondern eigentlich alle Kollektionen immer sehr, sehr gut angekommen sind durch die Bank.

00:18:22: Also auch keine black friday rabatt schlacht oder sowas black friday gibt schon bei uns klar das muss man irgendwie heutzutage mitnehmen das,

00:18:29: wird fast sagen es gehört halt zum guten ton mit dazu aber bei uns gibt es auf handschuh keine verrückten rabatte wie.

00:18:36: 70 prozent oder sowas ich finde sowas ist auch einfach unseriös bei einem handschuh klar kann man mal.

00:18:41: Sagen okay ich habe stutzen die wollen wir jetzt die farbe oder so rauskriegen oder so aber der handschuh der unser

00:18:47: produkt ist und kernprodukt um den sich die ganze Customer Journey dreht, wenn ich den irgendwie mit 60, 70 Prozent an Black Friday raushaue,

00:18:56: dann sage ich mal, ja, dann habe ich ja unter dem Jahr dann gesehen zu hoher Preis vielleicht

00:19:02: auch abgerufen. Kann man schon mal machen bei echt Randprodukten oder nur noch die letzte Größe da,

00:19:06: aber wenn ich da jetzt einfach sagen würde, auf die ganze Kollektion in der Woche 50 bis 70

00:19:11: Prozent Rabatt, das ist schon, finde ich irgendwie strange. Du hattest die 35 Euro Einstiegspreis

00:19:17: angesprochen ab wie viel geht es dann heute los wie viel ist es teurer geworden das produkt an

00:19:22: sich standard also wir launchen jetzt im oktober anfang november anfang dezember launchen wir jetzt

00:19:31: eine neue kollektion classic heißt die so wie die handschuhe so vor zehn jahren waren jetzt mal

00:19:37: noch aufgebaut da geht es dann so bei 50 euro los das ist einfach viel mit mit latex sowie

00:19:44: wie ein Adidas Superstar Schuh beispielsweise, der auch in den 80ern schon so ausgesehen hat.

00:19:49: Dann gehen die los von 50 Euro bis aktuelle Kollektionen wie Beast zum Beispiel, die sind

00:19:56: dann bei 80, 90 Euro. Also in der Range bewegen wir uns.

00:20:00: Und um mal da so ein Gefühl zu bekommen, die traditionellen Brands, die schon 30, 40

00:20:05: Jahre in dem Torwart-Handschuh-Business tätig sind, die verlangen für ihre Top-Modelle

00:20:10: zwischen 130 bis 190 Euro.

00:20:13: Für ein Pärchen?

00:20:14: Ja. Okay. Und der Unterschied zwischen den Einstiegsmodellen und den Top-Modellen ist dann das verwendete Latex, das Schnitt, das Design, sind die auch robuster, halten die länger oder was sind so die Unterschiede, die man da machen kann?

00:20:28: Ja, im Endeffekt, sage ich jetzt mal auf Produktebene bezogen, sind dann die Einstiegsmodelle mehr mit Latex gemacht und die High-End-Modelle, die sind dann mit super leichten Stoffen, mit Silikon-Applikationen und so weiter

00:20:44: oder auch moderne, innovative Einstiege und Straps zum Handschuh fixieren.

00:20:51: So kann man das ungefähr miteinander vergleichen. Das ist wie ein Nike Air Schuh, der halt noch diese Dämpfungselemente drin hat

00:20:58: und super, super leicht ist und mit Strick im Vergleich zu einem Adidas Superstar,

00:21:03: der halt komplett aus Leder ist.

00:21:05: So kann man das bei den Handschuhen auch vergleichen. Ich habe auch, ich glaube, in einem Artikel oder in einem anderen Podcast

00:21:11: gelesen oder gehört, dass Handschuhe ein Fashion-Produkt sind. Ich weiß nicht, ob das jemand von... das hast du, glaube ich, gesagt, Matthias.

00:21:19: Ist es so, dass die Torhüter sich dann damit auch differenzieren wollen? Wollen die auch Unique-Designs? Also ist es möglich?

00:21:27: Dass ich als Torhüter zu euch sage, ich möchte hier die Farbe mit der Farbe kombiniert haben

00:21:33: und kriege ich dann meinen Signature-Handschuh oder sowas?

00:21:37: Also das gibt es ja, bei uns in der Standard-Produkt-Range bieten wir schon ziemlich viel für den Torhüter,

00:21:45: wo jeder Torhüter auch was findet.

00:21:47: Wir haben aber auch als erster weltweit einen 3D-Konfigurator für Torwart-Handschuhe auf den Markt gebracht,

00:21:53: wo wirklich sämtliche Optionen individualisiert werden können.

00:21:58: Ob es jetzt der Latex ist, die Farbe vom Mittelfinger, die Farbe vom Ringfinger und so weiter.

00:22:03: Das kann alles angepasst werden, eben individuell nach Vorlieben.

00:22:07: Da haben wir dann Produktionszeit im Vergleich zum normalen Handschuh von vier bis sechs Wochen.

00:22:12: Das biebt man an und auch mit großem Erfolg, würde ich sagen,

00:22:16: sodass man eigentlich die Range immer weiter ausbaut.

00:22:18: Und so gefühlt hat jeder Torhüter, kauft sich eben drei bis vier Paar Handschuhe pro

00:22:23: Saison und eins davon ist eben auch so ein Signature Glove oder so ein My Glove, wie

00:22:27: wir ihn nennen, wo 100 Prozent individualisiert ist.

00:22:31: Und die Produktionszeit, du hast gesagt vier bis acht Wochen, da kann ich ja dann schon

00:22:36: drauf warten, wenn ich mein eigenes Design bekomme, wo werden die produziert aktuell?

00:22:41: Also vier bis sechs Wochen ist die Produktionszeit und die werden in unseren Fabriken oder bei

00:22:46: unseren Partnern auch produziert, mit denen wir auch die Serie fertigen. Das ist entweder in Ungarn

00:22:52: oder auch in Pakistan bei einem anderen guten Lieferanten von uns. Und dann hast du auch ein

00:22:57: bisschen Laufzeit, bis die dann wieder nach Deutschland kommen und von eurem Logistik...

00:23:02: Die Produkte, die sind ja alle handgefertigt, oder? Da werden die verschiedenen Komponenten.

00:23:10: Ausgestanzt, ausgeschnitten, genäht, sublimiert und so weiter. Der Logistikanteil ist da natürlich.

00:23:16: Auch dabei, aber der größte ist eigentlich der Produktions- und Vorbereitungsanteil.

00:23:20: Und das ist ja auch so, je nachdem. Es gibt auch verschiedene Peak-Seasons, also vor der

00:23:25: Saison oder vor der Rückrunde, wo häufig die MyGloves oder MyShirts eben bestellt

00:23:31: Und da hast du natürlich dann schon ordentlich was in der Produktionspipeline, das dann auch

00:23:35: erst mal abgearbeitet werden muss.

00:23:37: Aber wie gesagt, ich denke vier bis sechs Wochen für einen hundert Prozent individualisierten

00:23:43: Handschuh ist sehr gut, das ist kein Thema für die Kunden.

00:23:48: Und der Standard-Handschuh, wenn der bestellt wird heute bis um zwei, dann hast du den in

00:23:52: der Regel in Deutschland am nächsten Tag bei dir in der Post oder im Briefkasten.

00:23:57: Von dem her gibt es eigentlich für jeden Bedarf da was dabei.

00:23:59: Du hast jetzt ein Stichwort genannt, das war mir gar nicht so genau klar.

00:24:02: Gibt es denn eine Saison für Handschuhe?

00:24:04: Ist dann Dezember-Launch eurer neuen Kollektion dann passend, dass ich eben zur Rückrunde

00:24:10: neue Handschuhe habe?

00:24:11: Also wir versuchen natürlich schon noch die Launches oder die Produktentwicklung nach

00:24:14: der Saison ein bisschen aufzuteilen und da ist es halt klassisch.

00:24:18: Die Saison startet im August, die Vorbereitung geht im Juni los und die Rückrunde dann genau

00:24:24: im Februar oder mit der Vorbereitung Februar, Rückrunde dann im März und da hat man schon

00:24:31: die Peaks, wobei wir auch sagen, wir müssen jetzt zum Vorteil von uns, durch die ganze

00:24:36: Internationalisierung hat sich das natürlich jetzt schon ein bisschen entzerrt, weil es

00:24:40: halt einfach in Südeuropa...

00:24:42: Die Saison ein bisschen verschoben ist im Vergleich jetzt zu Nordeuropa, Amerika genauso.

00:24:46: Okay, ja, ist ja auch interessant. Kannst du mal ein bisschen noch erzählen, wie lange so ein Prozess jetzt läuft?

00:24:53: Vielleicht dann auch am Beispiel von der neuen Classic-Linie. Wann habt ihr die Idee gehabt?

00:24:58: Wie lange braucht ihr selber, um neue Designs zu machen?

00:25:02: Gibt es dann erstmal Prototypen, die ihr geschickt bekommt? Und wie lange dauert so was, bis das dann gekauft werden kann?

00:25:10: Also das ist unterschiedlich. Ich sage jetzt mal die Classic-Kollektion, da hatten wir die Idee, glaube ich, Ende letzten Jahres

00:25:16: und haben dann innerhalb von knapp sechs Monaten Schnitt, Fit, Materialien durchentwickelt.

00:25:23: Und dann konnten wir im Sommer sozusagen die Produktion beauftragen.

00:25:27: Es gibt aber auch Modelle, die vielleicht von der Materialauswahl komplexer sind,

00:25:33: wo wir noch viel mehr Details am Handschuh vielleicht individuell gestalten wollen.

00:25:39: Da dauert so eine Entwicklung dann schon länger. Ich sage jetzt mal, ein normaler Entwicklungsprozess von der ersten Idee bis zum Ankunft in unserem Lager der Serie dauert circa zwei Jahre.

00:25:52: Das war früher deutlich kürzer, aber wir haben jetzt einfach viel mehr Technik im Handschuh drin.

00:25:59: Wir achten viel mehr auf Materialien und deren Funktionalität und so.

00:26:04: Und dann dauert einfach die Materialauswahl im Entwicklungsprozess deutlich länger.

00:26:09: Und manchmal ist es auch so, man merkt einfach erst während der Entwicklung,

00:26:13: dass man vielleicht mal eine falsche Entwicklung in eine falsche Richtung gegangen ist.

00:26:17: Man muss dann halt nochmal umkehren und wieder eine andere Weggabelung einschlagen.

00:26:22: Und da wir einfach jetzt auch viel mehr Zeit und Know-how haben für dieses Thema Produktentwicklung.

00:26:29: Können wir uns oder ja dauert so einfach länger aber am schluss kommt ein handschuh raus wenn ich jetzt vergleiche was wir damals 2010 der erste handschuh

00:26:38: haben und jetzt 2013 das ist so ungefähr von christoph kolumbus der sprung zur mondlandung wenn man das mal so von der technik ein bisschen auf die

00:26:48: geschichte überträgt also da sind wir jetzt einfach das muss man wirklich so

00:26:52: sagen unterstreichen bei titan sind wir der die top brand wenn es um innovation

00:26:57: geht und geile Produkte, also auch die ganz großen Brands sind da uns kein Stück mehr voraus.

00:27:04: Sehr cool. Gibt es denn eigentlich schon Entwicklungen in Richtung so smarte

00:27:07: Handschuhe? Also gibt es schon Sensoren, wo ich messen kann, wie stark war der Schuss,

00:27:12: wie viele habe ich gefangen? Wird es in diese Richtung mal noch gehen oder habt ihr da schon

00:27:17: was in petto? Also klar, das Thema haben wir uns natürlich auch mal angeschaut und auch die

00:27:23: Die Technik ist vorhanden und die Funktionalitäten oder die Sensoren, um das zu messen, sind vorhanden.

00:27:30: Bisher haben wir noch keinen richtigen Nutzen für einen Torhüter gefunden.

00:27:35: Dazu ist es noch ein bisschen schwer mit einem genauen Use Case für einen Torwart.

00:27:40: Aber da haben wir bei uns schon irgendwo auf der Roadmap und die Technik entwickelt sich auch wahnsinnig schnell weiter.

00:27:47: Da kann es natürlich schon sein, dass wir da dann mittelfristig auf sowas zurückgreifen

00:27:52: oder auch was ins Angebot mit aufnehmen.

00:27:54: Interessant, da bin ich schon gespannt. Ihr habt erzählt, dass die Handschuhe ganz klar euer Topartikel sind, der A-Artikel.

00:28:01: Was gibt es denn noch alles drumherum bei euch zu kaufen?

00:28:04: Also wir haben eigentlich unseren Shop oder unser Produktangebot danach ausgerichtet.

00:28:08: Wir sind mal zusammengesessen und haben uns mal so einen klassischen Tag von so einem Torhüter

00:28:11: wirklich mal aufgemalt von morgens um 8 bis abends um 24 Uhr und sind dann mal da entlanggegangen

00:28:17: und haben geschaut, okay, was braucht denn der Torhüter tatsächlich und was braucht

00:28:21: er über den Tag verteilt und so haben wir von der Protection Ware bis hin zu Bällen

00:28:26: oder auch Sporttaschen, die für Torhüter optimiert sind, Sachen entwickelt und ins

00:28:31: Produktsortiment aufgenommen, aber immer eben mit dem Fokus auf den Torhüter oder auf seine.

00:28:36: Bedürfnisse. Und da haben wir jetzt mittlerweile, ich weiß gar nicht, 150 verschiedene Artikel bei

00:28:41: unserem Shop, wo der Torhüter auswählen kann. Das geht von der Trinkflasche über ein Fingertape,

00:28:46: wo er seine Finger tapen kann im Verletzungsfall, bis hin zu einer separaten Handschuhtasche in

00:28:51: einer kleinen. Also alles, was sich um den Handschuh oder um den Torhüter auch drum herum

00:28:55: dreht. Das ist eigentlich auch, finde ich, ein echt cooler Ansatz. Also den haben nicht wir

00:28:59: erfunden. Das können wir uns also nicht auf die Fahnen schreiben, sondern mal Kiska, das war eine

00:29:04: Agentur, mit der wir im Bereich Produktentwicklung zusammengearbeitet haben. Aber wenn man sich das

00:29:09: mal überlegt, dann kann das eigentlich jede Brand genauso machen. Einfach mal überlegen,

00:29:14: ein typischer Tag von deinem Kunden, wie geht er los? Er wacht morgens auf, was macht er,

00:29:19: bis er wieder einschläft? Wo kann er überall Touchpoints mit deiner Brand haben oder mit

00:29:24: deinem Produkt? Und dann ist es egal, mache ich jetzt Torwarthandschuhe, mache ich

00:29:28: Nahrungsergänzungen, mache ich Küchenutensilien, das ist wirklich ganz egal, kann man sich einfach

00:29:33: mal überlegen, wann ist der Kunde jeden Tag, zu welcher Uhrzeit ist er in der Küche beispielsweise

00:29:38: und macht dort irgendwas. Und dann kann ich mir so überlegen, ok, welche Produkte braucht er noch

00:29:43: über das Startprodukt, was man vielleicht am Anfang originär mal entwickelt hat.

00:29:48: Und wie kann ich mein Portfolio erweitern und dem Kunden halt über seinen Tag sozusagen

00:29:53: Nutzen stiften. Das ist ein interessanter Ansatz und da sind wahrscheinlich die hundert Sachen nicht gleich alle rausgekommen.

00:29:59: Also wie habt ihr damals dann entschieden, als ihr die ersten fünf, zehn Zusatzartikel

00:30:04: aufgenommen habt, genau diese sollen es sein? War das Community-Einbindung?

00:30:08: Dann habt ihr gefragt, was wollt ihr denn haben? Habt ihr euch das selber überlegt oder wie habt ihr das priorisiert?

00:30:14: Also vielleicht die ersten fünf oder zehn Artikel, die haben wir uns einfach selber überlegt, weil wir ja selber Sportler sind, ich Torwart, Manu Fußball gespielt, dann ist ja schon relativ naheliegend, was man eigentlich selber im Einsatz hatte, vielleicht auch von anderen Brands.

00:30:28: Also ganz naheliegend war für uns halt Unterziehwäsche, das war auch einer der ersten Artikel, wo dann mit dazugekommen ist.

00:30:34: Also wirklich die ersten Sachen einfach über den persönlichen Bedarf, den man so braucht und erst dann darüber hinaus, wo wir uns dann überlegt haben, okay, was sind weitere Wachstumsfelder, wo können wir uns breiter aufstellen, wo können wir den Kunden besser abholen, dann haben wir sozusagen diese, den Kunden einen Tag mal begleitet, aber vorher war es wirklich so, was würden wir selber brauchen, was fänden wir cool, wenn wir das in der eigenen Marke hätten.

00:31:00: Und du hattest aber Initiale auch angesprochen. wir nie so krasser Market Research gemacht, sondern eigentlich eher uns mal zusammengesetzt,

00:31:06: was fänden wir selber cool. Und dann, wir waren halt selber mehr oder weniger die Zielgruppe.

00:31:11: Wir sind wir jetzt leider nicht mehr, also spielen beide in einem Aktivfußball. Ja,

00:31:16: aber anfangs waren wir schon selber die Zielgruppe. Ja, wenn der alte Herren könnte,

00:31:20: oder die Produkte noch testen, oder? Könnte, genau.

00:31:22: Verstehe. Und dann, um jetzt mal den Schwenk zum Thema Internationalisierung zu bekommen,

00:31:30: In welchen Ländern kann ich denn heute eure Produkte kaufen?

00:31:34: Also grundsätzlich kannst du unsere Produkte weltweit kaufen, aber es gibt natürlich Fokusländer

00:31:39: oder Länder, wo Fußball einfach ein Hauptsport ist oder eine große Sportart, in denen wir

00:31:45: halt auch aktiv vertreten sind und dann meistens auch eben mit Leuten vor Ort, die halt auch

00:31:49: die Sprache sprechen, die auch im Tor hast du ja, im Fußball hast du ja bestimmte Wörter,

00:31:55: die kannst du nicht einfach immer eins zu eins so übersetzen, dann musst du schon

00:31:57: bisschen Muttersprachler sein und deswegen haben wir in unseren Hauptmärkten, Europa, USA oder

00:32:04: Nordamerika, muss man eher sagen, Leute vor Ort, die halt die Sprache sprechen und wo wir auch

00:32:09: aktiv, sagen wir mal, den Markt bearbeiten. Also unterm Strich haben wir etwa zehn Stores weltweit,

00:32:15: die sprachabhängig sind. Tendenz steigend.

00:32:22: Und ich kann aber in jedem Land die Artikel nur online bei euch im Store kaufen?

00:32:26: Also es gibt Länder, die über den historischen Wachstum, wo wir einen Partner haben, einen

00:32:32: Fachhändler, mit dem wir damals versucht haben, den Markt zu bearbeiten, ob das nach wie vor gut läuft.

00:32:37: Aber das ist wirklich, ich glaube, ein oder zwei Länder weltweit.

00:32:40: Der Rest geht wirklich nur über unseren Online-Shop und der ist eben aufgeteilt in den USA.

00:32:46: Da haben wir zum einen ein eigenes Unternehmen gegründet, das ist 20… Wir haben das 2022 genau und ein eigenes Lager aufgebaut, wo auch aus Amerika dann verschickt

00:32:58: wird.

00:32:59: Am Anfang haben wir alles von hier gemacht, aber je größer das geworden ist, desto mehr.

00:33:03: Wurde uns eigentlich klar, wir müssen so schnell wie möglich drüben auch die Infrastruktur

00:33:06: aufbauen und so bedienen wir eigentlich Europa alles von Deutschland aus und USA, Nordamerika aus den USA direkt.

00:33:14: Was sind so die Unterschiede am Markt zwischen USA, Fußball, Torwarthandschuhe und Europa?

00:33:20: Ja, der gravierendste Unterschied, was wir eigentlich gleich mal festgestellt haben,

00:33:25: ist, dass die Größenverteilung kleiner ist in den USA. Also da gehen eher die kleineren Größen.

00:33:31: Liegt vielleicht an der Fußball-Tradition, dass eher jüngere aktuell Fußball dort spielen oder

00:33:39: dass der Sport immer populärer wird. Aber auch das Schulsystem oder das College-System, wo eben

00:33:45: viel mehr Sport betrieben wird als bei uns jetzt. Auf der anderen Seite hast du bei uns eine gewachsene

00:33:49: Vereinsstruktur, also das ist so der Unterschied und dann auch, dass die Kunden oder unsere klassischen Kunden jetzt eher die Eltern sind in den USA

00:33:57: und nicht direkt die Sportler an und für sich. Ja und ansonsten ist glaube ich vom

00:34:03: Design oder von Anforderungen an die Torwarthandschuhe unterscheiden sie sich

00:34:06: dann nicht allzu groß, was jetzt die beiden Märkte angeht. Das wäre so der Unterschied, den ich jetzt feststellen würde.

00:34:13: Also in den USA würde ich sagen, kommen wir mit einem komplett eigenen Konzept in den Markt,

00:34:17: Also die Brands, die es in den USA gibt, die haben andere Produkte als wir, ich sage jetzt mal, zyklopäckig aufgebaut.

00:34:24: Vielleicht mehr so Richtung Baseball-Handschuhe, das kennt man halt einfach.

00:34:29: Also ein großer, klobiger Handschuh, um irgendwas zu fangen.

00:34:33: Und wir in Deutschland haben da einen ganz anderen Ansatz, weil wir halt aus dem Fußballbereich auch kommen,

00:34:38: die Erfahrung in der Gesellschaft halt eher fußballgeprägt ist und nicht baseballgeprägt.

00:34:44: Deswegen haben wir da halt extrem leichte und eng anliegende Torwart-Handschuhe.

00:34:49: Und mit dem Konzept gehen wir auch in die USA.

00:34:51: Also versuchen da eher, die von unserer Sichtweise auf den Fußball zu überzeugen und fahren

00:34:56: damit eigentlich auch sehr gut. Also da nehmen die dann sozusagen unsere Technologie und unseren Style auch an.

00:35:03: Aber ja, das andere, was der Manuel sagt, ist schon richtig.

00:35:06: Dort sind halt eher die Eltern, die für ihre Kinder in der Highschool die Handschuhe kaufen.

00:35:11: Da gibt es nicht so die gewachsene Club- oder Vereinsstruktur, so wie in Deutschland, wo

00:35:14: jeder, jedes Dorf seinen eigenen Sportplatz hat und das ganze Dorf am Sonntag dort hinkommt.

00:35:21: Zum Spiel gegen den Nachbarn. In den USA ist es einfach komplett anders aufgezogen.

00:35:28: Da reist man auch viel weiter für Fußballspiele oder für Camps. Das ist dann oft ein Wochenendausflug

00:35:34: und nicht nur 15 Minuten zum Nachbarverein. Und deswegen ist das schon von der Kundenstruktur

00:35:40: ganz anders. Aber wir merken, dass wir mit unserem Produkt und unserer Philosophie dort

00:35:45: sehr, sehr gut ankommen.

00:35:46: Ich glaube, du hast ja auch im Kassenzone-Podcast angesprochen, dass es Richtung Asien, Vietnam,

00:35:51: Thailand vielleicht gehen wird. Da kenne ich jetzt den aktuellen Stand auch nicht.

00:35:55: Ist das auch ein interessanter Markt? Wird da auch so viel Fußball gespielt?

00:35:59: Also Japan ist das, wo wir jetzt gerade auch aktiv hingehen mit einem eigenen Job und einem eigenen Warehouse.

00:36:05: Und wenn man sich halt mal Japan anschaut, hat auch 120, 140 Millionen Einwohner auf Fußball verrückt.

00:36:11: J-League mit einer guten Liga, wo auch europäische Fußballer spielen.

00:36:16: Das ist ein potenzieller, oder ein interessanter Markt für uns,

00:36:19: so ein potenzielles Einfallstor dann auch in weitere asiatische Länder,

00:36:22: wo man halt einfach von dort dann aus angehen kann. Aber aktiv sind wir jetzt aktuell in Japan,

00:36:28: oder starten jetzt gerade die Tage.

00:36:30: Und wir haben aber lokale Händler in Thailand und Vietnam, die dann, und Südkorea, die dann unsere Produkte dort vertreiben.

00:36:39: Also im Endeffekt ist es, glaube ich, auch ein Wachstumsmarkt für die Zukunft einfach,

00:36:44: wo man sein muss, wenn man eine Brand sein will, die auch in zehn Jahren international einfach oben mitspielt.

00:36:51: Ja, also haben wir ja spätestens beim 4 zu 1 gesehen, dass Japan eine gewisse Relevanz im Fußball hat.

00:36:57: Da ist auch unser Entschluss gefallen, es definitiv nach Japan zu gehen, in ihrem eigenen Lager.

00:37:02: Verstehe. Wollt ihr zukünftigen Weltmeister dann auch mal in der Heimat besuchen,

00:37:09: dann wer weiß, was passiert. Ja, super. Stichwort Marketing und Vertrieb. Wie

00:37:15: vermarktet man denn Torwarthandschuhe? Torwarthandschuhe, Manu hat es auch mal

00:37:21: vorhin kurz angesprochen, sind ein Designprodukt oder Fashionprodukt geworden über die Zeit.

00:37:26: Deswegen geht hier extrem viel über Style, muss man sagen. Man muss die Basics, Technik, Schnitte, Fit und so weiter, muss man im Griff haben,

00:37:35: dass der Kunde, wenn er ihn einmal gekauft hat, auch dabei bleibt.

00:37:38: Grip natürlich muss extrem gut sein, also das ist bei uns auch auf Profi-Niveau.

00:37:43: Aber immer mehr, das merken wir, geht es einfach über coole Designs,

00:37:48: die den Kunden dann catchen und das erste Mal dazu bringen, zur Marke zu kommen.

00:37:55: Das geht dann natürlich über viele Kanäle, ganz klassisch über Social-Ads auf Meta, TikTok, Google-Ads,

00:38:01: einfach wenn jemand Torwart-Handschuhe sucht und dann muss man halt einfach da sein und auf der Seite die Produkte cool darstellen.

00:38:08: Da erzähle ich jetzt niemandem was Neues im Bereich E-Commerce.

00:38:11: Bei uns kommen dann halt noch die Influencer mit dazu, die natürlich den Nachwuchs sozusagen in ihrer Followerschaft haben,

00:38:19: also die jungen Keeper, die dann irgendwann mal hoffentlich auch in die erste Mannschaft kommen und dann weiterhin mit Titan spielen werden.

00:38:25: Und die Profis, also uns sieht man auch glücklicherweise in vielen Profiligen, Bundesliga, Premier League,

00:38:33: Serie A, USA, Major League Soccer, also wir sind überall vertreten, das heißt, es gibt

00:38:38: sehr, sehr viele Touchpoints und das ist dann auch am Schluss das, was eigentlich zählt,

00:38:42: also es gibt nicht diesen einen Weg, wie man jetzt Torwarthandschuhe an den Mann oder an

00:38:47: die Frau bekommt, sondern es sind viele Touchpoints, keine Ahnung, ich muss, sagen wir es jetzt

00:38:51: mal so in die Tüte gesprochen. Am Freitag sehe ich eine Ad auf Instagram, am Samstag sehe ich dann

00:38:57: den Robin Zendner bei Mainz mit unseren Torwart-Handschuhen spielen, am Sonntag sehe ich einen Influencer

00:39:02: und am Dienstag sehe ich meinen Mannschaftskollegen im Team, der hat auch die Titan-Handschuhe an.

00:39:06: Dann ist es eine runde Story, dann vertraue ich der Brand einfach. Wenn ich vielleicht nur eine

00:39:10: Touchpoint hätte von diesen vier, okay, dann wird es schwierig, aber die Summe, die macht einfach ein

00:39:15: rundes Bild und ich glaube, das haben wir bei uns ja jetzt schon ziemlich gut

00:39:20: aufgebaut. Versuchen wir natürlich zu optimieren und weitere Touchpoints zu

00:39:23: finden, wo wir den Kunden an die Marke ranführen, aber am Schluss ist es einfach

00:39:28: ein rundes Bild, wo für den Kunden passen muss.

00:39:32: Koordiniert ihr die ganzen Torhüter, Wart-Influencer denn selber? Habt ihr dort

00:39:37: einen Partner, der das macht? Ist das das Management von den Torhütern dann schon?

00:39:42: Wie läuft sowas ab? Das machen wir sowohl das Profi-Torhüter-Geschäft als auch das Influencer-Geschäft.

00:39:48: Das machen wir alles in-house. Da haben wir auch direkten Kontakt hin,

00:39:53: weil das sind alles ja Torhüter wie auch die meisten Mitarbeiter von uns.

00:39:57: Und von dem her sprechen wir da eine Sprache und haben auch ein extrem nahes und gutes Verhältnis mit allen zusammen.

00:40:03: Und dann vielleicht noch zum Thema Marketing.

00:40:05: Was wir jetzt über die Jahre festgestellt haben, ist, dass das beste Marketing auch unser Produkt ist.

00:40:10: Weil in den Ländern, wo Torhüter mit unseren Produkten in Berührung gekommen sind,

00:40:15: steigt kontinuierlich die Rate der wiederkaufenden Kunden.

00:40:19: Also in Deutschland beispielsweise, da sind 60, 65 Prozent unserer Kunden,

00:40:25: Kunden, die schon mal mit Titan in Kontakt kamen, die vom Produkt total überzeugt sind, vom Service überzeugt sind, und die dann auch wieder kaufen.

00:40:32: Also ich glaube, das, was der Matze gesagt hat, es gibt jetzt nicht den einen Weg, sondern eben vom ersten Kontakt dann bis hin zum Produkt und vom Service oder auch vom Kundensupport,

00:40:45: der bei uns auch von Torhütern gemacht wird. Das heißt, es gibt einfach ein rundes Bild und wir sprechen halt die Sprache von unseren Kunden und ich glaube, das ist halt in Summe ein ganz wichtiger Punkt.

00:40:54: Ich habe gesehen, es gibt ja auch diesen Loyalty Club, den ihr anbietet.

00:40:57: Habe ich denn dann auch Vorteile, wenn ich da drin bin und kriege ich Rabatte oder.

00:41:01: Schnelleren Zugriff auf neue Handschuhe, Designs, wenn ich da drin bin?

00:41:06: Ja, also das ist, sagen wir mal, so ein Loyalty-Programm ist ja echt ein cooles Tool, um Kunden an die Marke zu binden.

00:41:12: Man hat so einen Gamification-Ansatz, ich sammle Punkte bei jeder Bestellung, kann die für was einlösen,

00:41:17: bekomme exklusive Rabatte oder Deals und das haben wir dann irgendwann bei uns eingeführt und über so drei verschiedene Levels dann aufgebaut,

00:41:27: wo der Kunde reinkommt und über Handschuhe, die er dann bestellt, auch natürlich in den Levels aufsteigt.

00:41:33: Haben wir so ein bisschen an unsere Community angepasst. Also geht's los, man ist zuerst ein Talent, dann wird man zum Pro und dann ist man am Schluss ein Star.

00:41:43: Und je nachdem, welchem Level ich mich befinde, bekomme ich dann unterschiedliche Rabatte,

00:41:48: immer kostenlose Personalisierung beim Torwart-Handschuh.

00:41:51: Und so bindet man dann halt die Kunden an sich, dass sie halt auch bei jeder Bestellung bei Titan ihre Handschuhe holen

00:41:58: und halt nicht zur Konkurrenz abwandern.

00:42:00: Ja, das ist auch eine wichtige Geschichte. Wir haben auch extrem viel. Ich glaube, wir haben über 40.000 Kunden in unserem Loyalty-Club drin.

00:42:10: Insgesamt sind wir jetzt aktuell, hatten wir uns erst vor kurzem mal abgedatet auf der Webseite,

00:42:14: bei über 265.000 Kunden weltweit.

00:42:18: Also da hat sich schon eine große Community jetzt wirklich rund um Titan aufgebaut.

00:42:23: Seid ihr denn jetzt auch so groß, dass ihr die Nachwuchstorhüter, die Talente nicht mehr suchen müsst

00:42:29: Und dass die eher euch finden und sich bei euch melden und sagen, ich möchte damit spielen?

00:42:34: Oder seid ihr da immer auch aktiv noch am Sourcen oder funktioniert das über Weiterempfehlungen der Torhüter dann?

00:42:39: Also sowohl als auch, da gibt es nicht den einen Weg. Aber ganz viel passiert natürlich, wenn die jungen Nachwuchskieper aus den NLZ mit den Profis in Kontakt kommen.

00:42:49: Dann sprechen die natürlich immer gleich auch über Torwart Handschuhe.

00:42:52: Und da kriegen wir dann schon den einen oder anderen Kontakt.

00:42:55: Oder die Torhüter kommen oder so geht es auch über die Manager, die dann mit uns Kontakt aufnehmen und.

00:43:02: Ja, da gibt es aber, wie gesagt, nicht den einen Weg, sondern das geht ganz unterschiedliche Wege.

00:43:07: Macht ihr denn spezielle Kampagnen für Instagram und TikTok?

00:43:10: Gibt es da auch Unterschiede? Also versucht ihr auch selber virale Videos zu machen oder machen das die Torhüter dann schon für euch?

00:43:18: Also klar, wir haben ein eigenes Team, das coole Videos produziert, die halt auf TikTok funktionieren.

00:43:25: Wir haben aber auch Influencer, die halt mit uns gemeinsam dann vor der Kamera Challenges oder Grip-Tests machen.

00:43:32: Also es gibt so klassische Sachen, wo Torwart-Handschuhe ans Tor geklebt werden oder an die Scheibe,

00:43:39: weil die einfach so einen extremen Grip haben, was dann noch jemand, der vielleicht überhaupt noch nie so was gesehen hat,

00:43:44: dann erstmal vielleicht für einen Scherz oder für einen Fake anzieht.

00:43:48: Und da sind schon einige Videos bei uns, also für unsere Größe, dann viral gegangen,

00:43:53: mit, keine Ahnung, 5 Millionen Views, etc.

00:43:56: Also wir versuchen da natürlich auch, ja, alles, was Social Media bietet,

00:44:01: da dann einzusetzen, Videos, Challenges und so weiter.

00:44:05: Man muss aber ehrlich sagen, dass wir als Brand natürlich nie so eine Reichweite haben

00:44:09: wie ein Influencer.

00:44:10: Da spielen ja einfach die Plattformen ein Influencer oder ein Creator viel lieber aus als eine Brand.

00:44:17: Und, ja, deswegen funktioniert es dann auch einfach sehr, sehr gut mit denen.

00:44:21: Die bringen den Content, den ich täglich als Torwart konsumieren will.

00:44:26: Trainingsvideos, witzige Challenges et cetera.

00:44:29: So spielen wir uns dann aber auch die Bälle zu. Manchmal findet's auf denen hier am Kanal statt, manchmal bei uns.

00:44:35: Und ja, also von dem her gab's schon das ein oder andere Video,

00:44:39: das bei uns viral gegangen ist.

00:44:40: Ist es dann messbar, wenn so fünf Millionen ein Video hast, wo fünf Millionen Views hast, dass du auch siehst,

00:44:46: okay, wir kriegen deutlich mehr Besucher auf die Seite Conversions oder Verkäufe? Muss man schon sagen, das ist sehr top of the funnel, was auf TikTok

00:44:55: beispielsweise passiert und oft bleibt es auch auf der Plattform, aber langfristig, klar, haben die

00:45:01: dann halt mal einen Kontakt oder einen Touchpoint mit unserer Brand, dann kommen sie bei uns auf

00:45:06: die Seite. Also es ist ja nicht so, dass ein Torwarthandschuh so ein Impulskauf ist, wie,

00:45:10: keine Ahnung, ich sehe jetzt neuen Schmuck oder so und denke, ja, den will ich jetzt unbedingt

00:45:13: haben, den hole ich mir. Sondern ist eher dann ein Kauf, wo ich nicht durch Impuls gesteuert,

00:45:19: sondern durch den Need einfach aktiviere. Also meine Handschuhe gehen kaputt, kaufe ich neue.

00:45:24: Ich habe ein schlechtes Spiel gemacht, kaufe ich neue. Saison geht los, kaufe ich neue. Das sind

00:45:28: so, sage ich jetzt mal, die Stellschrauben, die dazu führen, dass jemand kauft. Aber nicht einfach,

00:45:34: weil ich jetzt auf der Couch sitze, scrolle durch eine App und denke.

00:45:38: So ein handschuh zu hause zu haben das wäre jetzt eine tolle sache kaufe ich mir mal deswegen klar wir haben da den touchpoint während das erste mal vielleicht aktiviert kommen mit der brand in kontakt aber der sale hat dann vielleicht drei monate später erst stattgefunden dann kann man es nicht mehr so miteinander connecten wir sehen dass wir den traffic generieren aber nicht unbedingt dass der halt sofort monetarisiert.

00:46:00: Verstehe. Und so klassische Fußballwerbung macht ihr die auch? Also Trikotsponsoring,

00:46:06: Trainingsanzüge oder Bandenwerbung in, keine Ahnung, kann man ja auch in der Landesliga

00:46:12: oder sowas machen, muss ja jetzt nicht gleich Bundesliga-Stadion sein.

00:46:16: Nee, also das machen wir überhaupt nicht. Es macht auch, ich sag mal, bei unserer spitzen

00:46:21: Zielgruppe gar keinen Sinn, so auf die breite Öffentlichkeit mit solchen alten Werbemaßnahmen

00:46:26: zu gehen, sondern wir versuchen, unsere Zielgruppe wirklich da abzuholen, wo sie ist.

00:46:31: Und das ist halt eben bei den Profi-Torhütern oder bei den Influencern, die eben Content

00:46:36: für die Zielgruppe machen.

00:46:38: Aber ob ich jetzt Bandenwerbung mache und neben der Sparkasse irgendwas dargestellt

00:46:43: werde, das bringt uns als ZITAN jetzt nicht unbedingt weiter.

00:46:46: Genauso wenig Trikotsponsoring.

00:46:48: Das machen Firmen, die halt auf die breite Masse gehen oder eine Zielgruppe in der breiten

00:46:54: Masse haben, aber für uns macht das gar keinen Sinn.

00:46:57: Ich verstehe, jetzt hast du die Marke Titan angesprochen, da haben wir jetzt noch gar

00:47:01: nicht drüber gesprochen.

00:47:02: Das ist natürlich aber auch eine wichtige Frage. Wie seid ihr damals auf die, ja damals schon, ich nenne es mal stark positiv belegte Brand.

00:47:12: Titan. War das eine bewusste Entscheidung?

00:47:16: Ich glaube, das ist auch ein Begriff, den man sich nicht so schützen, der bekannte

00:47:20: Torhüter, mit dem es ja da auch ein bisschen, da gab es auch eine Gerichtsverhandlung.

00:47:26: Was für eine Rolle hat es für euch gespielt, das Rebranding zu dieser Marke?

00:47:31: War es eine bewusste Entscheidung?

00:47:33: Also ja, es war eine bewusste Entscheidung und wie gesagt, der Mats hat es ja vorher gesagt, am Anfang hießen wir ja AE GIF.

00:47:40: Das haben wir irgendwann festgestellt, dass das halt einfach schwierig ist und auch uns nicht weiterbringt.

00:47:44: Und der Mats ist damals viel und lang Auto gefahren, hat mir irgendwann angerufen und gesagt, er hat jetzt die perfekte Idee.

00:47:52: Er wird vorschlagen, wir nennen uns in Titan um und zwar aus dem Grund eben international.

00:47:58: Titan, Titan, das ist überall gängig.

00:48:01: Dann als Torhüter von der Kreisliga C bis zur Bundesliga bist du eigentlich ein Titan, wenn du einen unhaltbaren Ball hältst.

00:48:09: Also das ist ein bekannter Begriff für Torhüter. Und so hat er große Überzeugungsarbeit leisten müssen,

00:48:16: mich zu überzeugen, dass wir die Marke umnennen.

00:48:18: Weil damals hatten wir schon 2000 Follower, glaube ich, auf Facebook und ich wollte die eigentlich nicht riskieren.

00:48:24: Jetzt beide wäre aktuell haben auf instagram und glaube ich 117.000 follower also das war im vergleich,

00:48:31: Zu heute ist das nix aber ich habe damals trotzdem gedacht das können wir jetzt eigentlich nicht machen wir sind schon zu weit in unserer firmen

00:48:37: Entwicklung zu groß zu groß geworden.

00:48:40: Der matze als als guter verkäufer hat nicht locker gelassen hat mich dann überzeugt haben gesagt kommt dann nennt man sich um das war,

00:48:48: 2013 und 14 Also 2013, ich glaube 2014 kam dann der erste Titan Handschuh auf den Markt, genau.

00:48:57: Und dann hatten wir halt auch gesagt, okay, wenn wir schon eine Brand aufbauen, war immer so ein bisschen auch, was mich, was ich cool fand, so war Toys R Us, die hatten da, mit dem R, das falsch rum war und so, irgendwas Cooles in die Brand reingebracht, glaube, hatte ich irgendwo mal im Studium dann auch davon gehört.

00:49:13: Und dann haben wir gesagt, okay, wie können wir auch Titan einfach noch mehr auf dem Torwart dann auch branden.

00:49:18: Und dann haben wir gesagt, okay, wir lassen das I raus und machen die Rückennummer 1, die der Torwart hat,

00:49:23: oder die Nummer 1, für die der Torwart steht, packen wir mit rein.

00:49:27: Und so haben wir dann unsere Brand T1TAN, Titan, aufgebaut. Und so ging es dann 2013 ja eben los.

00:49:35: Und dann, du hast ja darauf angesprochen, schon ein bisschen so durch die Blume,

00:49:38: ob sich das ein anderer Bundesliga-Torhüter nicht schützen konnte.

00:49:42: Nee, hat er nicht gemacht, aber wir haben da schon sehr früh dran gedacht und hatten uns die Marke Titan schützen lassen.

00:49:49: Und irgendwann kam dann der Oliver Kahn und hatte gemeint, dass er die höheren Rechte hätte an dem Begriff Titan.

00:49:59: Wurde dann auch kurze Zeit am Amtsgericht in München verhandelt, ging damals auch durch die Presse,

00:50:05: Bild-Zeitung, FAZ, sogar bis ins Fernsehen rein, Radio.

00:50:09: Also da hat man dann wirklich in ganz Deutschland von uns gehört.

00:50:12: Und schlussendlich ging die ganze Geschichte aber gut für uns aus.

00:50:16: Also wir sind weiterhin unter der Marke Titan weltweit unterwegs.

00:50:20: Uns gehören auch die Markenrechte. Haben uns da dann mit dem Olli Kahn außergerichtlich einigen können.

00:50:26: Bei ihm ging es dann weiter bei Bayern.

00:50:28: Wir haben uns weiter auf Torwarthandschuhe fokussiert. Wir sind jetzt immer noch im Game, also von dem her alles gut für uns.

00:50:34: Gut für uns. Aber ihr habt jetzt nicht irgendwie eine Vereinbarung mit ihm, dass er in jedem

00:50:39: Handschuh irgendwie was abführen müsste oder sowas?

00:50:43: Also was wir mit ihm vereinbart haben, das darf ich jetzt nicht sagen, aber er verdient jetzt nicht irgendwie eine Royalty-Share an jedem einzelnen Handschuh oder sowas.

00:50:52: Ich glaube, er wollte sich dann damals einfach halt auf das Thema Bayern konzentrieren und dann war halt der Gerichtsstreit jetzt auch nicht unbedingt förderlich oder dienlich und dann hat man das auch schnell aus dem Weg geräumt bekommen.

00:51:04: Und am Schluss sind wir auch im Guten auseinandergegangen, also es ist kein Groll von der einen oder

00:51:09: von der anderen Seite, hat man sich die Hand gegeben und dann auch das wie Männer sozusagen geklärt.

00:51:15: Und für uns unterm Strich war das sogar eigentlich die beste Marketingaktion, die man sich vorstellen

00:51:21: kann. Also wirklich seitdem kennt uns eigentlich im Amateurbereich und darüber hinaus in Deutschland jede.

00:51:27: Damals hatten wir dann sogar unsere Lieferanten in Sri Lanka und Pakistan Screenshots geschickt,

00:51:32: denen in ihren Sportzeitungen, wo über den Fall berichtet wurde.

00:51:36: Also das ging sogar international dann überall durch die Sportpresse.

00:51:41: Also seitdem ist wirklich Titan dann auch international einfach bekannt.

00:51:46: War das dann auch der... Also erst mal habt ihr heute noch Kontakt oder hört ihr alles von ihm?

00:51:50: Nee, wir haben jetzt keinen direkten Kontakt mehr mit Oli. Wir haben uns damals ein paar Mal getroffen und auch gut ausgetauscht,

00:51:56: noch gute Bespräche gehabt. Das muss man einfach so sagen.

00:51:58: Aber jetzt haben wir aktuell keinen Kontakt mehr mit Oli.

00:52:02: Ihr hattet ja anfangs erwähnt, dass ihr das schon eine ganze Weile macht, dann war diese öffentliche PR und das Bekanntwerden durch so einen, ich nenne es mal Skandal, dann der letzte Push, der euch noch gefehlt hat?

00:52:16: Oder habt ihr das vorher schon Vollzeit gemacht dann?

00:52:19: Naja, also bei uns gab es eigentlich in der ganzen Entwicklung nicht...

00:52:22: Nicht den Einpush der uns jetzt irgendwie nach vorne gebracht hat, sondern es waren immer ganz viele kleine schritte.

00:52:28: Und das muss man aber auch dazu sagen also im nachhinein hört sich das alles witzig an und man lacht drüber und sagt ja das war

00:52:34: Eigentlich gutes marketing was definitiv war aber in der situation also für mich war es halb so schlimm

00:52:40: Ich war damals noch im angestelltenverhältnis der matthias hatte damals schon seinen festangestellten job gekündigt hat.

00:52:46: 2017 vollzeit bei titan angefangen ja da war dann schon nicht ganz sicher wie es dann weitergeht

00:52:52: und als so kleines Unternehmen damals noch immer in Optionen denken und in Alternativen,

00:52:58: was machen wir wenn. Das ist natürlich auch hinderlich jetzt für so eine Entwicklung.

00:53:02: Gab es ein paar schlaflose Rechte? Ja, vielleicht eine halbe oder so, aber das beschäftigt dich ja trotzdem. Du musst

00:53:10: auch in der Entwicklung von neuen Torwarthandschuhen dran denken. Was für ein Logo machst du jetzt auf

00:53:15: den Handschuhen, was für einen Schriftzug machst du auf den Handschuhen und so weiter. Du musst

00:53:19: ja immer in Szenarien denken. Und das braucht natürlich auch schon Energie. Aber wie gesagt,

00:53:24: im Nachhinein hat es uns natürlich auch geholfen, weil in so einer Story, David gegen Goliath,

00:53:29: ist es ja meistens dann der David. Und ich glaube, wir sind ja damals dann auch öffentlich gegangen,

00:53:35: auch an unsere Community. Und den Zuspruch, den wir dann damals bekommen haben, das hat uns auch

00:53:41: schon gepusht, dann dort nicht gleich klein beizugeben, sondern halt auch für unser Recht

00:53:46: da einzustehen. Spannend finde ich ja, dass ihr euch die Markenrechte gesichert hattet vorher und

00:53:52: er das nicht gemacht hat. Aber er ist ja dann sein Ding. Wir haben über Markenrecht und Juristerei

00:53:58: in der Zeit auch einiges gelernt. Es war eine lehrreiche und interessante Zeit.

00:54:05: Das kann ich mir gut vorstellen, ja ich glaube, um den Schwenk noch kurz zu bekommen,

00:54:10: ich glaube man kann die Handschuhe auch auf Amazon kaufen, ist das richtig?

00:54:14: Ja genau, also meiner Meinung nach muss jede Brand, die online verkauft, einfach auf Amazon auch tätig sein, oder?

00:54:20: Da geht 50% des Online-Umsatzes in Deutschland drüber, wenn man da nicht ist, dann fehlt einem einfach der Zugang zu 50% der Kundschaft.

00:54:28: Von dem her, ja, dort sind wir auch aktiv, aber Hauptumsatz läuft bei uns schon über

00:54:33: Shopify, so, keine Ahnung, 75%, 80% läuft über den direkten Kundenkontakt und der Rest

00:54:41: über Amazon oder, Manu, glaube ich, hat es vorhin auch erzählt, sind auch noch auf Decathlon

00:54:46: aktiv und gelistet oder mit dem einen oder anderen Händler.

00:54:51: Aber ja, Amazon ist ein guter erster Touchpoint für den Kunden und wir sehen auch, dass viele

00:54:57: Kunden bei Amazon bestellen und dann hinterher auch zu uns in den Online-Shop kommen, also

00:55:04: gehört sowohl zur Vertriebs- als auch zur Marketingstrategie dazu, finde ich, bei Amazon zu sein.

00:55:10: Habt ihr da irgendeinen Trick, wie ihr die dann rüberbekommt, dass sie eben das nächste

00:55:14: Mal nicht nochmal bei Amazon bestellen, sondern bei euch direkt im Shop?

00:55:17: Also wir machen glücklicherweise kein FBA, also Fulfillment bei Amazon, sondern wir machen

00:55:24: FBM-Filmen bei Merchern. Das heißt, wir versenden selber unsere Amazon Prime-Sendungen und dann

00:55:31: haben wir halt die Möglichkeit, schöne Produktverpackungen etc., die man auch im Onlineshop beispielsweise.

00:55:39: Nutzt, an den Kunden zu schicken. So hat man einfach ein ganz anderes Markenerlebnis, ganz

00:55:43: anderes Branding und dann kommt er dadurch dann halt auch einfach auf unsere Webseite

00:55:48: drauf oder wird dann Fan oder folgt uns auf Instagram und so kommt er dann natürlich auch wieder über andere Touchpoints zu uns später in den Shop.

00:55:57: Spannend, das finde ich ist ein guter Punkt und die Preise sind die gleichen dann im Shop erst mal wie bei Amazon?

00:56:05: Ne, also auf Amazon muss man natürlich auch schauen, die Marge die da uns verloren geht oder die Provision an Amazon,

00:56:12: die muss man ja auch anderweitig wieder reinverdienen und deswegen sind die Preise auch nicht die gleichen.

00:56:17: Also da haben wir je nach Produktkategorie auch Aufschläge dann dort.

00:56:21: Und der Kunde bestellt das erste Mal dann trotzdem da, weil er dort euer Produkt discovert und dann kommt er vielleicht drüber.

00:56:28: Ja, ich bin mir nicht mal ganz sicher, ob das immer die gleiche Kundengruppe ist.

00:56:31: Also ich glaube, auf Amazon sind auch viele ganz Hobby-Kicker unterwegs.

00:56:35: Also er ist nicht der ambitionierte Profi-Torhüter oder derjenige, der auch mit Profi-Qualität gleich spielen will,

00:56:41: sondern derjenige, der vielleicht in einer Freizeitmannschaft mal spielt oder irgendwie ab und zu mal auf den Bolzplatz geht zum Kicken,

00:56:47: Der kauft sich bei Amazon halt ein paar Torwart-Handschuhe und kommt dann eben so über uns in Kontakt.

00:56:54: Oder viele Eltern beispielsweise shoppen ja auch direkt bei Amazon für ihre Kinder Torwart-Handschuhe.

00:56:59: Von dem her unterscheidet sich da schon ein bisschen, glaube ich, auch die Käufer oder die Zielgruppe.

00:57:05: Aber man hat es ja auch selber, oder? Man kauft ja auch selber ganz viel bei Amazon, weil es einfach halt bequem ist.

00:57:09: Da ist schon meine Adresse hinterlegt. Ich kann mit einem Klickbutton, kann ich einfach mir schnell was in der App bestellen.

00:57:16: Und dann suche ich vielleicht auch gar nicht bei Google oder so noch mal nach den Produkten, wo es es sonst wo gibt.

00:57:22: Weil es halt einfach bequem für mich ist und dann akzeptiere ich auch dass ich für diese

00:57:27: Bequemlichkeit dann halt und für den Service den mir Amazon als Kunde einfach außenrum noch bietet, dass ich halt einen kleinen Aufschlag bezahle,

00:57:35: Ja, da stimme ich dir komplett zu, also mache ich auch genauso und dann versucht man glaube ich auch schon das Produkt,

00:57:41: Anderweitig zu finden ich fand interessant dass ich habe du sprocken die hatten das hier erzählt dass die eben auch einen aufschlag nehmen,

00:57:47: Und auf amazon sind weil sonst andere händler hergehen und ihre produkte dort verkaufen also schützen sich einfach so rum.

00:57:55: Interessanter take Ja jetzt haben wir schon ein bisschen fortgeschrittene zeit aber ein bisschen wollte ich jetzt noch über euer firmenset absprechen,

00:58:02: und thema bootstrapping allgemein wie ihr seid der aktuell

00:58:05: eine GmbH und ihr seid ja eigentlich komplett bootstrapped, außer ihr habt ein Investment

00:58:11: glaube ich vom Rene Adler bekommen vor einigen Jahren, der selber auch Torhüter war, richtig?

00:58:18: Ja genau, der Rene ist auch 2016 auf uns zugekommen über sein Management. Er hat

00:58:23: auf Facebook unsere Torwart-Handschuhe gesehen oder die Werbung ausgespielt bekommen, hat gedacht,

00:58:29: Glaubte er fast gar nicht und hat sich über sein Management inkognito mal ein paar Torwarthandschuhe bestellt.

00:58:33: War dann ziemlich begeistert von der Qualität und vom Fit von unseren Handschuhen.

00:58:38: Und so sind wir mit ihm in Kontakt gekommen und er ist dann zum 1.1.2017 dann auch in die GmbH mit eingestiegen.

00:58:46: Ja, aber da war es nicht, sagen wir mal, das fremde oder das zugesteuerte Kapital war jetzt nicht der große ausschlaggebende Punkt,

00:58:52: sondern eben halt auch Netzwerk oder der René war auch der erste,

00:58:56: der mit unserer Handschuhe in der Bundesliga gespielt hat.

00:58:59: Und da muss man auch dazu sagen, er ist halt auch einfach ein super Typ,

00:59:02: also menschlich und auch, er ist ja jetzt aktuell auch viel als in Kommentatorenfunktion unterwegs.

00:59:09: Also das hat schon Hand und Fuß und er passt einfach super ins Team.

00:59:13: Und deswegen haben wir uns damals dazu entschieden, auch den Schritt zu gehen.

00:59:16: Das heißt, er hat euch, euch hat das Netzwerk von ihm und die Kontakte und wahrscheinlich das Vertrauen, das er dann bei anderen Torhütern genießt,

00:59:22: dann auch mehr gebracht, wie das eigentliche Investment?

00:59:25: Absolut, ja. Also wie gesagt, er war der Erste, der in der Bundesliga damit gespielt hat.

00:59:30: Wir waren dann im Sportstudio, hatten eine große Sichtbarkeit. Ich glaube, das erste

00:59:34: Modell war ja auch so ein Erlkönig-Modell, das die Bild-Zeitung auch schon angeteasert

00:59:38: hat. Und er war ja, also, 2000, wann war denn das, 2002?

00:59:44: 2012. 2012 war er noch bei der WM. Also 2012 bei der WM, ja genau.

00:59:49: Ne halt, 2014 war Südafrika, wo er sich dann vorher verletzt hatte.

00:59:55: Ja genau, also ein sensationeller Torwart, der auch ein ganz neues Spiel geprägt hat

01:00:01: und auch wie gesagt ein super Typ und da hat er ja am Schluss in Mainz auch noch gespielt

01:00:06: und die Mainzer Kollegen spielen ja heute auch alle noch, auch wenn sie jetzt verteilt

01:00:09: sind über verschiedene Vereine mit Titan.

01:00:12: Also das hat uns schon auch vieles gebracht, aber wie gesagt, es gibt immer ganz vieles Kleiner

01:00:20: Mosaiksteinchen, die da zum Wachstum da beigetragen haben und er war eben ein wichtiger da davon.

01:00:25: Den Rest, sag ich jetzt mal, haben wir sonst über Eigenkapital, also sozusagen über die GmbH-Gründung am Anfang, wo wir mal Geld eingelegt haben,

01:00:33: gemanagt und dann Bankkredit. Das haben wir uns eigentlich.

01:00:36: Anfangs finanziert. Also gaben Förderdarlehen damals von der KfW für Gründerdarlehen hieß das. Ich glaube, es waren 80.000 Euro, die wir da aufgenommen haben.

01:00:44: Haben wir, glaube ich, auch nach sechs Monaten schon wieder komplett zurückbezahlt. Würde ich vielleicht heute anders machen als damals.

01:00:49: Aber okay, war halt so. Aber sonst haben wir uns wirklich nur über Bankdarlehen finanziert gehabt und sonst grundsätzlich alles aus dem Cashflow.

01:01:00: Und die Bankdarlehen, die brauchst du, um eben Produkte zu bestellen, weil du die vorher bezahlen musst und sonst wird nichts produziert?

01:01:06: Gut, das war halt damals, 2017, als wir gestartet sind, genau aus dem Grund, um das Lager fortzufinanzieren, bevor wir dann verkaufen können.

01:01:14: Können. Wir wussten ja, dass der Rene mit an Bord kommt und dass wir mit dem Erlkönig-Modell

01:01:20: wahrscheinlich deutlich mehr verkaufen als in den Jahren davor und deswegen muss man das Lager

01:01:24: entsprechend aufbauen. Dass man mehr als 300 Paar Handschuhe sozusagen kaufen kann.

01:01:29: Ja, jetzt habt ihr eine gewisse Größe schon erreicht. Haben denn die anderen größeren

01:01:36: Mitbewerber schon bei euch angeklopft, die vielleicht das D2C-Modell nicht ganz so gut

01:01:42: hinbekommen, dass die sagen, naja, wir möchten gern bei euch einsteigen oder euch da bei uns

01:01:48: integrieren? Also bis dato hat bei uns noch keiner angeklopft. Von den anderen Etablierten weiß ich

01:01:56: auch nicht, ob das funktioniert. Wäre vielleicht auch ein bisschen kompliziert von der Story her,

01:02:00: aber bis dato nicht. Okay, das finde ich spannend. Und weitere Investoren? Hättet ihr Lust, noch

01:02:06: mal jemand aufzunehmen oder ist es so wie es jetzt gerade läuft ganz gut für euch.

01:02:12: Also man muss ja dazusagen, Corona, das war ja, ich sag mal, nach der Oliver Kahn-Auseinandersetzung

01:02:18: ja auch ein Ereignis, das für uns jetzt nicht so prickelnd war mit dem Verbot von Sport

01:02:24: und Fußball für über eine gewisse Zeit.

01:02:26: Da haben wir ja auch gesehen von einem Tag auf den anderen, dass der Umsatz um 90 Prozent eingebrochen ist.

01:02:31: Im Nachhinein auch aber wieder was Positives davon abgewonnen, weil wir damals gezwungen

01:02:35: waren, halt auch auf Bankkredite zurückzugreifen.

01:02:39: Haben uns aber jetzt ermöglicht, das Lager so aufzufüllen, dass wir wirklich aus allen Rohren

01:02:44: verkaufen konnten oder immer noch können. Und ich würde auch sagen, mittlerweile vom Cashflow und

01:02:50: von der Profitabilität haben wir da aktuell kein Bedürfnis, externe Anteilseigner oder

01:02:55: Geldgeber noch mit reinzunehmen. Das ist ja auch ein schöner Erfolg. Matze,

01:03:00: du hattest, habe ich im Vorgespräch erwähnt, dass du so ein bisschen oder eher ein bisschen

01:03:04: beide als Undercover-Boss tätig waren während Corona und selber Support gemacht habt und solche

01:03:09: Dinge erledigt habt, dann hat es auch eine große Rolle gespielt, dann einfach auch mal wieder den.

01:03:13: Ganzen Prozess selber durchzumachen? Ja, absolut. Also wie gesagt, bei Corona ging der Umsatz um

01:03:21: sogar mehr als 90 Prozent am Anfang zurück und dann mussten wir auch leider unser Team in Kurzarbeit

01:03:26: schicken und dann war niemand mehr da außer wir beiden Chefs und dann mussten wir wirklich auch

01:03:34: alles halt tun, was normalerweise das ganze Team übernimmt und uns den Rücken frei hält. Das heißt

01:03:39: Support, das heißt Einkauf, das heißt, ja, ganze Kommunikation. Und dann haben wir gesehen, okay,

01:03:45: manche Dinge, die haben sich einfach über die Monate oder Jahre jetzt so eingebürgert, aber

01:03:50: effizient sind sie nicht wirklich oder einfach zu langwierig oder nicht kundenorientiert. Und dann

01:03:58: haben wir einfach mal gesagt, okay, dass die Dinge dann auch wieder im Tagesgeschäft erlebt und dann.

01:04:03: Gesagt, okay, da müssen wir den Hebel ansetzen, dass wenn es wieder los geht, dass wir da

01:04:07: einfach halt super automatisiert sind und in der Zeit haben wir extrem viel

01:04:11: gemacht, haben wir Warehouse gewechselt auf neue Logistiksoftware umgeswitcht,

01:04:16: die es uns jetzt eben ermöglicht, bei 95 Prozent der Lieferungen in Deutschland Next Day Delivery zu erreichen, was extrem gut ist.

01:04:24: Auch das ganze Thema Retouren optimiert, für den Kunden einfacher gemacht, viel

01:04:31: bei uns im Support entlastet, wo die klassischen Kundenfragen sind, wo ist meine Bestellung,

01:04:36: Paket kam nicht an oder ich will es zurückschicken, was muss ich tun und um hier den Support bei uns

01:04:42: zu entlasten und dann halt eher wirklich Dinge mit dem Kunden zu besprechen, die wichtig sind,

01:04:47: Produktberatung und so weiter, haben wir uns ganz, ganz viel in der Zeit überlegt,

01:04:51: unautomatisiert und das ist auch immer noch unser Ansatz, also extrem viele Prozesse sind bei uns,

01:04:56: sehr, sehr automatisiert, deswegen bekommen wir es auch mit so einem verhältnismäßig kleinen Team.

01:05:01: Den großen Umsatz gewuppt.

01:05:03: Also für uns war das im Nachhinein eine wichtige Erfahrung, dass wir da wieder in allen täglichen

01:05:09: Doings sozusagen drin waren und dann gesehen haben, okay, was kann man eigentlich hier noch

01:05:14: viel viel effizienter gestalten. Und gezwungen waren auch das effizient zu machen, weil wir ja

01:05:18: nur zwei Leute waren. Gut, wir sind für 30 Minuten fertig. Das wollte ich jetzt nicht sagen.

01:05:26: Manchmal war es um 8.30 Uhr im Büro angefangen und um 9 Uhr haben wir uns dann rumgedreht

01:05:32: zueinander und gesagt, so jetzt haben wir alles erledigt an Tickets, was machen wir jetzt heute?

01:05:35: Da haben wir erstmal eine Runde Dark gespielt.

01:05:37: Ich glaube, da sind aber viele Learnings dabei, ganz viele, weil jetzt, wenn man sich das mal

01:05:43: übersetzt aufs eigene Business, ihr macht so jetzt ganz grob, wenn du sagst, ihr seid so 10 bis 14

01:05:49: Leute, ihr macht fast eine Million oder eine Million Euro Umsatz dann pro Mitarbeiter. Und

01:05:54: das ist ja schon der Wahnsinn. Und so schlank muss man sich erstmal aufstellen können, dass man das

01:06:01: hinbekommt und das finde ich total beeindruckend. Ich würde auch sagen, dass wir jetzt nahezu mit

01:06:05: dem gleichen Team bestimmt verdoppeln könnten, also von den Prozessen her. Wow, da bin ich schon

01:06:12: sehr gespannt. Ihr macht das Business ja jetzt auch schon eine ganze Weile und so richtig explodiert

01:06:18: ist es dann erst über die letzten Jahre. Dann seid ihr quasi auch schon eine ganze Weile am

01:06:22: Bootstrappen, habt es neben eurem Job gemacht, dann ist erst einer rausgegangen, dann der zweite,

01:06:27: dann habt ihr Investment gemacht. Ist das so, würdet ihr das heute alles wieder so machen?

01:06:33: Also ich für mich würde es genauso wieder machen, weil es hat uns in der Anfangsphase

01:06:38: ganz viel Freiheit und Flexibilität gegeben und auch mal erlaubt Fehler zu machen, weil wir eben

01:06:44: nicht abhängig waren und eigentlich auch beide ganz gute Jobs hatten. Klar, es war immer schwierig,

01:06:49: abends noch Päckchen zu packen, morgens wegzufahren, parallel dazu an der Homepage

01:06:54: zu waschen oder einen Shop aufzusetzen. Aber es hat uns eben Freiheit gegeben und Flexibilität

01:07:00: und ich glaube, das wäre, wenn wir gleich all in gegangen wären, wäre wahrscheinlich schwieriger

01:07:06: gewesen. Weil, wie gesagt, das ist bei unserem Geschäft halt auch so und ich glaube, das ist

01:07:10: bei vielen anderen genauso, dass halt die Kunden, ja, sie wachsen, sie sind zufrieden, sie kommen

01:07:15: wieder und das dauert halt einfach seine Zeit. Das geht nicht von heute auf morgen.

01:07:20: Deswegen glaube ich, dass der Ansatz nicht verkehrt war. Also ich glaube auch für uns war es wichtig, dass wir, wir hatten ja keine Erfahrung, wir hatten vorher noch nie eine Firma gegründet oder im E-Commerce waren wir auch nicht tätig.

01:07:31: Und so konnten wir einfach mal ein Product-Market-Fit, was ja so wichtig ist eigentlich, herausfinden, ohne jetzt da irgendwie Investorengeld zu verbrennen und vielleicht unterwegs zu merken, oh da gibt es gar kein Product-Market-Fit.

01:07:43: Also von dem her, ich würde auch immer wieder nebenbei gründen, man hat einfach den Vorteil,

01:07:48: man kann ein bisschen anders kalkulieren, weil man keine Personalkosten mit einrechnen muss.

01:07:53: Man hat die Sicherheit, dass immer Geld reinkommt über seinen normalen Job für Miete und so weiter.

01:07:59: Weil das ist schon, glaube ich, ein Druck, wenn man am Anfang gleich so profitabel mit

01:08:04: der Firma sein muss, dass auch genug Geld für Miete, Familie, Urlaub und so weiter da bleibt.

01:08:09: Ich glaub, das wird einem mehr schlaflose Nächte bereiten. Was ich aber definitiv anders machen würde,

01:08:15: ich würd, jetzt im Nachhinein ist es leicht zu sagen, ich würd mutiger sein und noch früher dann aber all-in gehen.

01:08:21: Da haben wir dann doch schon sehr, sehr viel Sicherheit mit eingeplant und gesagt, ja, können wir warten noch ein bisschen,

01:08:28: noch ein bisschen, bis wir das Level und das Level erreicht haben.

01:08:32: Also, wahrscheinlich, klar, jetzt wissen wir's halt einfach,

01:08:35: hätten wir da zwei Jahre früher schon Vollgas geben können. Haben wir eigentlich, glaube ich, gut reagiert, aber ich würde es immer wieder so machen.

01:08:45: Gab es irgendwelche Nachteile oder auch mal Momente, wo ihr kurz zuvor wart hinzuwerfen?

01:08:49: Oder gab es solche Momente dann auch gar nicht, weil ihr es eben nebenher machen konntet?

01:08:54: Irgendwann muss man ja auch manchmal sagen, okay, was ist der Aufwand und was ist der Ertrag?

01:09:00: Passt es vom Verhältnis? Und da haben wir zwischenzeitlich sicher auch Zeiten gehabt.

01:09:04: Wo wir uns mehr beschäftigt hatten, als dass wir wirklich effizient waren oder so.

01:09:10: Keine Ahnung, kompliziertes der Prozess vom Pakete richten, das hat der Manuel in Freiburg gerichtet,

01:09:16: dann hat er es vor der Arbeit noch irgendwie zum Personalisieren zu so einer Digitaldruckfirma gebracht,

01:09:23: dann wieder abgeholt zur Post und so, also echt super kompliziert.

01:09:28: Oder irgendwann denkt man, lohnt sich jetzt dieser Aufwand für die 3,50 Euro Umsatz,

01:09:34: die wir damit eigentlich nur machen.

01:09:36: Da hatten wir dann schon mal eine Zeit gehabt, wo wir uns überlegt haben, soll man es aufhören

01:09:40: oder soll man es an jemanden abgeben, aber glücklicherweise sind wir dann beim Junggesellenabschied

01:09:44: von Manuel dazu gekommen, es nochmal zu probieren und weiterzumachen.

01:09:49: Dann haben wir es auch zum Glück nicht eingestellt, sondern sind den richtigen Weg gegangen.

01:09:54: Also die Zeiten gab es natürlich immer wieder, oder weil man auch dann denkt, okay, der eine macht zu viel und ja, so ist es halt einfach.

01:10:02: Dann überlegt man sich, lohnt sich das wirklich? Aber wenn man dann dabei bleibt, zahlt sich das, glaube ich, über die Zeit dann meistens aus.

01:10:09: War es für euch entscheidend, dass ihr dann zu zweit wart, weil ihr euch gegenseitig pusht?

01:10:16: Also ich glaube ja. Also wir pushen uns gegenseitig, aber wir sind auch vom Charakter her, also nee, vom Charakter her sind wir, glaube ich, auch identisch.

01:10:23: Aber von den Kompetenzen her ergänzen wir uns schon perfekt.

01:10:27: Also das, was der Matze im Design oder in der Entwicklung oder im Marketing für Ideen hat oder macht,

01:10:34: das könnte ich so gar nicht.

01:10:36: Auf der anderen Seite glaube ich, dass von der Organisation oder Strukturiertheit

01:10:40: ich eher der führende Part bin, Gott sei Dank.

01:10:43: Und ich glaube, deswegen ist die Kombination schon ziemlich gut, so wie sie ist.

01:10:48: Und ich hoffe, dass eure Hochschule, wenn es die gleiche war, mittlerweile bei euch anklopft und fragt.

01:10:55: Könnt ihr mal erzählen, was ihr so macht, damit auch man im Studium das schon lernt.

01:10:59: Nö, die haben noch nicht angeklopft.

01:11:03: Vielleicht muss man sie einem Dozent mal schicken, weil das finde ich immer im Studium und sowas,

01:11:08: finde ich solche Fälle eigentlich immer viel cooler, weil du eben den praktischen Bezug hast

01:11:12: zwischen Produktmarketing, Finanzierung, wie mache ich das alles. Das sind Sachen fächerübergreifend,

01:11:18: lernst du es im Studium nicht und deswegen finde ich solche Cases dann immer interessant.

01:11:23: Was habt ihr noch für Ziele dann für dieses Jahr? Launch neue Kollektionen,

01:11:27: was kommt noch auf uns zu, was wir schon sagen können für dieses und nächstes Jahr?

01:11:30: Also Internationalisierung wollen wir natürlich vorantreiben. Neue Märkte, da ist dann auch perspektivisch

01:11:35: Südamerika ganz interessant. Wir wollen neue Profis mit an Bord holen. Unser großes Ziel in der Ferne ist auch,

01:11:43: dass wir mal einen großen Pokal, also Europameisterschaft oder Weltmeisterschaft mit einem Titanentorwarthandschuh

01:11:49: in den Himmel recken. Das sind so die Fernziele, die wir haben. Aber klar, auf Produktebene kommt da immer wieder

01:11:56: Neues bei uns raus also da haben wir eigentlich jeden monat irgendein produkt das wir launchen können und auch immer wieder coole neue colorways

01:12:03: Und ideen aber sonst sei jetzt mal unser unser ziel ist halt eine richtig große.

01:12:09: Company aufzubauen und für torwart handschuhe die nummer eins zu werden was dann auch unterm strich irgendwo sich zwischen 50 und 100 millionen euro

01:12:17: Umsatz abspielt also da haben wir noch ein bisschen schlagdistanz um dahin zu kommen,

01:12:21: Aber das denke ich können wir halt auch über den ansatz der internationalisierung.

01:12:26: Erreichen. Allein Deutschland ist dafür zu klein, aber wenn man Europa, USA oder Nordamerika und Südamerika sich anschaut,

01:12:33: da ist schon einiges an Musik drin. Also das kann man so von uns erwarten, wenn man es nochmal zusammen brechen möchte.

01:12:39: Neue, coole Produkte, hoffentlich ein WM-Pokal in unseren Händen und viele neue Länder, die mit dazukommen, oder?

01:12:47: Ja, hätte ich nicht besser zusammenfassen können. Vielleicht klappt es ja mit dem WM-Pokal dann. Wer wird dann nächstes Jahr Europameister?

01:12:52: Und habt ihr da schon einen Torwart im Blick, der den Pokal in die Höhe recken könnte? Wer wäre das?

01:12:59: Also ich sage ja, Eintracht Frankfurt wird Europameister. Mein Team.

01:13:03: Nee, Scherz beiseite. Ich muss ehrlich gestehen, ich habe kein Gefühl, wer Europameister werden könnte.

01:13:12: Ich glaube, Deutschland wird es nicht.

01:13:14: Die sind da jetzt in der Umbruchphase mit neuem Trainer und so weiter.

01:13:18: Manu, hast du eine Idee, wer Europameister wird? Nein, das habe ich jetzt ehrlich gesagt auch nicht gerade im Kopf.

01:13:23: Gibt es schon Nationaltorhüter, die von euch ausgestattet sind?

01:13:27: Das wollte ich gerade sagen, schön wäre es, wenn Serbien da ganz weit kommt.

01:13:31: Der Vanja ist Titan-Torhüter, spielt beim FC Torino in Italien in der Serie A.

01:13:37: Dem drücke ich natürlich beruflich die Daumen, privat natürlich Deutschland.

01:13:40: Aber so wie es Matze gesagt hat, die Chance, darauf wetten würde ich jetzt wahrscheinlich auch eher nicht.

01:13:47: Wir sind ja eine Turniermannschaft. Ja, ich bin auch schon sehr gespannt.

01:13:52: Jungs, ich danke euch vielmals für das ausführliche Gespräch.

01:13:56: Es ist ein bisschen länger geworden, aber ich glaube, es ist echt viel dabei.

01:13:59: Und ich drücke euch die Daumen, dass eure Pläne klappen mit den Produkten und vor allem mit der Internationalisierung.

01:14:04: Vielen, vielen Dank für die Transparenz und Offenheit.

01:14:06: Danke dir, Andi, und danke für die Chance, bei dir dabei zu sein.

01:14:10: Sehr gerne. Euch einen schönen Abend.

01:14:12: Euch auch. Ciao.

01:14:14: So und das war auch schon wieder Folge 46, hast du Fragen, Feedback oder vor allem auch

01:14:19: Fragen an Manuel und Matthias, so schreib mir bitte einfach eine Mail an hallo at happy-bootstrapping.de

01:14:27: Die Webseite ist jetzt auch wirklich bald fertig, da kannst du nun auch Fragen stellen.

01:14:30: Ich hoffe es zumindest.

01:14:32: In der nächsten Woche spreche ich mit Justine Weiss von lama-living.de, einem Marktplatz

01:14:37: für nachhaltige Heimtextilien.

01:14:39: Wie immer kannst du mir auch an die E-Mail, findest du auch in den Shownotes, wie auch

01:14:43: alle Links zur Folge, Vorschläge für Gäste schicken.

01:14:47: Bis nächste Woche. Habt ne schöne Woche. Ciao.

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