E-Commerce Solopreneur mit Spezialitäten aus Südtirol | mit Gregor Schweitzer von der SEPP'Manufaktur Südtirol (#44)

Shownotes

Mein Name ist Andreas Lehr und in diesem Podcast interviewe ich wöchentlich wechselnde Unternehmer:innen zu Ihrer Geschichte.

In Folge 44 von Happy Bootstrapping habe ich mit Gregor Schweitzer von der SEPP'Manufaktur Südtirol gesprochen.

Gregor hat die SEPP'Manufaktur Südtirol, einen Online-Shop für die besten Spezialitäten aus Südtirol, im Februar 2020 gestartet. Beim Timing bewies er ein glückliches Händchen - wären viele Läden im Lockdown waren, konnte man Spezialitäten in seinem Online-Shop einkaufen und liefern lassen.

Bei der SEPP-Manufaktur macht er viele Dinge selbst - Texte, Online-Werbung und natürlich die Verkostung neuer Waren - andere Themen, insbesondere Logistik und professionelle Produktfotografie hat er ausgelagert.

Wir haben im Podcast darüber gesprochen, wie das mit seinem ersten Design-Möbel Shop mit Team und Finanzierung losging, warum er sich dann für Solopreneurship entschieden hat, wie wichtig seine Eigenmarke ist, wie Marketing auf Tiktok und WhatsApp funktioniert und was er sonst noch alles so treibt.

Schick mir gerne Fragen an Gregor oder Feedback zur Folge an hallo@happy-bootstrapping.de - viel Spaß mit der Folge!

Show-Notes

Feedback & Kontakt

Hast Du selbst eine spannende und interessante "Bootstrapping"-Geschichte zu erzählen? Oder Feedback zur aktuellen Folge?

Schreib mir gerne eine E-Mail unter hallo@happy-bootstrapping.de.

Mit meiner Firma "We Manage" helfe ich Firmen, Agenturen und Solopreneurinnen bei den Themen Cloud, DevOps, SRE und Online-Betrieb: https://we-manage.de/

Mich findest du außerdem in folgenden sozialen Netzwerken:

Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu Folge 44 von Happy Bootstrapping.

00:00:05: Und in dieser Folge habe ich mit Gregor Schweizer von der Sepp Manufaktur Südtirol gesprochen.

00:00:12: Bei der Sepp Manufaktur, wie der Name schon sagt, der Sepp, verkaufte Gregor Spezialitäten aus Südtirol,

00:00:21: in seinem Speckshop online.com, hauptsächlich Speck, Schüttelbrot, aber auch andere Spezialitäten

00:00:29: aus dem schönen Südtirol.

00:00:32: Er macht da viele Dinge selbst, Marketing, Online-Ads, Texte, manche Dinge lagert er aus.

00:00:39: Auf den Verkostungspart bin ich auf jeden Fall neidisch, denn das Probe-Päckchen hat mir ganz gut geschmeckt.

00:00:45: Wir haben im Podcast darüber gesprochen, wie er eigentlich den ersten Shop gelauncht hat,

00:00:48: er vorher gemacht hat, warum er sich für Solopreneurship entschieden hat und wie wichtig

00:00:54: seine Eigenmarke ist. Spannend fand ich auch seinen Ansatz zu TikTok und WhatsApp. Jetzt,

00:01:00: geht's direkt los. Viel Spaß. Hi Gregor. Hallo Andi. Wer bist du und was machst du? Ich bin Gregor.

00:01:08: Ich bin der Gründer der Sepp Manufaktur Südtirol und komme aus Südtirol und freue mich hier heute

00:01:13: bei dir dabei zu sein. Und was genau macht die Sepp Manufaktur? Die Sepp Manufaktur ist eigentlich

00:01:21: darauf spezialisiert, ausgewählte Südtiroler Spezialitäten über den kürzesten Weg online

00:01:30: zu dir nach Hause zu bringen. So ganz einfach gesagt. Und was sind genau für dich jetzt

00:01:36: Südtiroler Spezialitäten? Angefangen hat es bei mir jetzt mit Räucherspezialitäten,

00:01:43: wofür Südtirol natürlich relativ bekannt ist. Südtiroler Speck natürlich als allererstes.

00:01:49: Und dann sind da noch verschiedene andere Sachen dazugekommen. Also eigentlich alles

00:01:54: so um die Südtiroler Marende aufgebaut. Wem die Südtiroler Marende jetzt nichts sagt,

00:01:58: es ist so die Brettljause, so in die Richtung. Und genau, so ist es eigentlich gestartet vor

00:02:04: ein paar Jahren. Und wann genau hast du damit angefangen? Angefangen mit der SEP-Manufaktur

00:02:08: hat das Ganze im Februar 2020, also vor knapp vier Jahren, dreieinhalb Jahren.

00:02:14: Das war damals der Zeitpunkt. Es war Zufall, aber ein sehr, sehr guter Zeitpunkt, weil

00:02:21: es damals Corona war. Damals im Februar war es noch in China, da hat es uns noch nicht

00:02:26: so wirklich interessiert. Ich bin dann parallel mit einem guten Freund, der Speckproduzent

00:02:32: und Speckhersteller ist, ins Gespräch gekommen und habe gesagt, ich möchte etwas in die

00:02:35: Richtung probieren. Ich sehe da eine Nische im Online-Handel und möchte etwas machen.

00:02:41: Wir sind dann eigentlich genau in den März reingestartet.

00:02:44: Da bin ich online gegangen, wo dann der erste Lockdown war, und ja, ging die Post ab.

00:02:49: Da hast du einen guten Start gehabt, nehme ich dann an, oder wie ist es gelaufen?

00:02:52: Das war ein guter Start, genau, ganz genau. Das war so ein super Start, weil es ist natürlich, wenn alles zu hat, alles zu macht und die

00:03:01: ganzen Budgets rausgezogen werden aus Performance-Ads, aus Facebook-Ads, und du gehst da rein mit.

00:03:08: Bestimmten Keywords, dann hat das eigentlich von Tag 1 an sehr, sehr gut funktioniert.

00:03:12: Und ja, so sind wir dann gestartet und so ist das jetzt die letzten dreieinhalb Jahre gewachsen.

00:03:18: Und wie groß ist das heute? Machst du das alleine? Was machst du, redest du über Umsätze?

00:03:22: Ich mache das alleine, also ich habe keine Mitarbeiter. Ich habe natürlich in der

00:03:27: Zwischenzeit, in diesen letzten dreieinhalb Jahren, mit verschiedenen Agenturen zusammengearbeitet,

00:03:32: mit Freelancern zusammengearbeitet. Ich habe einen Controller, einen sehr,

00:03:36: sehr guten Freund, mit dem ich schon seit drei Jahren zusammenarbeite.

00:03:40: Aber ich habe keine Mitarbeiter, das heißt, es läuft alles über meinen Schreibtisch sozusagen.

00:03:46: Umsätze sind wir gut unterwegs, sagen wir es mal so. Okay. Und weißt du noch, an welchem Tag du gelauncht hast genau?

00:03:54: Gelauncht habe ich am, ich kenne ganz genau den Tag, 13, 14 März, sowas in die Richtung.

00:03:59: Und wann hast du die erste Bestellung gehabt? Das war am selben Tag.

00:04:02: Am selben Tag dann die erste Bestellung? Ja, genau. Am selben Tag die erste Bestellung.

00:04:06: Und ja, dann natürlich ganz fast erschrocken im ersten Moment. Okay, gut.

00:04:11: Und da habe ich, keine Ahnung, 5 Euro in Meta-Ads investiert.

00:04:14: Die ersten fünf Euro, so was, da bin ich damals gestartet und gleich die erste Bestellung rein.

00:04:18: Und ja, sensationell natürlich.

00:04:20: Und dann weitergegangen, dann immer wieder Budget erhöht bis April, Mai.

00:04:26: Und dann eigentlich ab Mai mit der ersten Agentur zusammengearbeitet,

00:04:30: um einfach mal zu verstehen, in welche Höhen man da das Ganze reinskalieren kann eigentlich.

00:04:35: Und hast du anfangs die Pakete selber gepackt noch? Das war eigentlich so.

00:04:39: Wie gesagt, der gute Freund, der hat eine Produktion, Das ist ein Hersteller, der produziert Speck und andere Räucherspezialitäten.

00:04:46: Wir haben am Anfang das so vereinbart, da kann ich mich erinnern, wenn ich da kurz ausholen darf.

00:04:52: Ich habe ihn gefragt, ob das eine Idee wäre, die Speck-Südtiroler Spezialitäten online

00:04:59: zu verkaufen. Dann hat er gesagt, er muss einmal mit seinem Bruder sprechen, der da auch dabei ist bei

00:05:03: der ganzen Geschichte.

00:05:04: Dann bin ich zwei, drei Tage später bei denen gesessen zu Hause oder im Büro, und dann waren

00:05:11: sie sich nicht sicher und haben gesagt, wir wissen nicht, ob das funktioniert. Das war

00:05:15: ja alles noch vor dem ersten Lockdown. Da wusste noch kein Mensch, was da jetzt auf

00:05:20: uns zukommt, die nächsten zwei Jahre. Dann habe ich gesagt, ich möchte es probieren.

00:05:25: Dann haben sie gesagt, ja, okay, dann machen wir das. Wie machen wir das mit der Verpackung?

00:05:28: Ja, das machen Sie. Das können Sie mir übernehmen. Wir haben natürlich am Anfang geglaubt,

00:05:33: es kommen vielleicht ein paar Päckchen, wenn es gut geht am Tag. Dann sind wir gestartet.

00:05:39: Und dann ist gleich am ersten Tag die erste Bestellung gekommen, am zweiten dann schon

00:05:42: zwei, drei und so weiter. So ist das dann weitergegangen.

00:05:45: Dann kann ich mich noch erinnern, bin ich zu denen in die Produktion gegangen.

00:05:48: Dann war am Anfang haben sie einen Tisch.

00:05:50: Einen Tisch dort in der Produktion hergestellt, einen Meter groß, um zu sagen, hier verpacken wir deine Sachen.

00:05:56: Irgendwie eine Woche später oder zwei Wochen später war der Tisch dann schon drei Meter lang.

00:06:00: Und so ist das dann weitergegangen und irgendwann mussten die Autos aus der Garage raus

00:06:04: und dann sind da drei, vier Leute drinnen gestanden und haben dann nur mehr für mich die Sachen

00:06:08: oder für die SEP Manufaktur die Sachen verpackt. Und ja, das war schon sehr, sehr spannend.

00:06:13: Und natürlich da auf der anderen Seite, sie sind vor allem im Handel tätig, also sie haben da Spezialitätenläden,

00:06:19: Vor allem in Südtirol, in den Touristengebieten, wo sie normalerweise beliefern, die hatten

00:06:24: dann plötzlich alle zu und dann hat das natürlich alles perfekt gepasst.

00:06:28: Ich bin mit dem Online-Handel gekommen, die andere Seite war komplett dicht und dann hat

00:06:33: sich das super ergänzt, das Ganze. Aber im Laufe des Jahres haben wir dann schon gemerkt, okay, die Logistik muss dann irgendwie

00:06:41: dann auch irgendwann ausgelagert werden.

00:06:43: So kann es dann nicht mehr weitergehen. Das war so der Start.

00:06:47: Sehr, sehr cool. Lass mal einen Schritt zurückgehen, bevor wir später genauer noch ein bisschen auf Produkt,

00:06:51: Vertrieb und so weiter eingehen. Was hast du dann zuvor gemacht? Bist du,

00:06:56: kommst du selber aus dem E-Commerce-Bereich? Hast du das gelernt?

00:07:00: Ich habe es gelernt, ja. Learning by doing, wie man so schön sagt. Also wenn ich da weiter

00:07:05: raushole, ich habe ganz klassisch Ausbildung gemacht, Schule, dann Oberschule, dann habe

00:07:11: ich eine duale Ausbildung hier in Südtirol in einem mittelständischen Unternehmen machen können,

00:07:16: wo ich einfach die Möglichkeit hatte, bereits in das Berufsleben einzusteigen. Das war mir

00:07:23: schon damals wichtig, schon in jungen Jahren. Ich hatte da die Möglichkeit, da dual was zu machen.

00:07:28: Also duale Ausbildung heißt Schule und Arbeit parallel. Ich war dann wirklich vor zehn,

00:07:34: zwölf Jahren in einem mittelständischen Unternehmen, wo ich Projektmanagement gemacht habe.

00:07:40: Auch schon im Handel. Es war Ladenbau, also Geschäftseinrichtung. Das heißt, ich war

00:07:45: damals schon im Handel tätig, war da in ganz Europa unterwegs und habe mir dann mit Ende

00:07:49: 20 irgendwann gedacht, okay, also selbstständig wollte ich immer schon was machen und hatte

00:07:54: da in diesem Unternehmen die Möglichkeit, mehr oder weniger selbstständig zu arbeiten,

00:07:57: aber halt nicht ganz selbstständig, nennen wir es mal so. Und genau, habe dann mit Ende

00:08:03: 20 überlegt, was mache ich, in welche Richtung möchte ich gehen. Parallel immer schon E-Commerce

00:08:09: beobachtet, auch schon online bestellt. Wir reden da wirklich von Ende 90er, Anfang 2000.

00:08:17: Ich habe meine ersten Bücher auf Amazon bestellt. Amazon war noch in Amerika, also war hier

00:08:24: noch gar nicht in Europa. Da habe ich die ersten Sachen herbestellt. Das hat mich immer

00:08:27: interessiert und das hat mich auch immer fasziniert. Mit Ende 20 dann beschlossen, dass ich mich

00:08:33: selbstständig machen will. Ich habe dann die ersten ein, zwei Jahre noch im Projektmanagement

00:08:37: selbstständig gearbeitet, habe aber dann schon gewusst, dass ich irgendetwas in die

00:08:41: Richtung E-Commerce machen will.

00:08:43: Damals gab es kein Shopify, da gab es in diese Richtung ja gar nichts, so Baukastensysteme

00:08:51: und so weiter gab es nicht.

00:08:53: Ich bin ja auch kein Programmierer, Informatiker, ich habe aber dann einen guten Bekannten darauf

00:08:58: angesprochen, ich möchte was machen.

00:08:59: Er sagte dann, ja, was möchtest du machen? Ich habe versucht, das zu verbinden. Einrichtung, Ladenbau mit Online-Handel. Dann kam ich auf Möbel.

00:09:09: Also für mich waren dann Möbel, Designermöbel, waren für mich der nächste Schritt, wo ich sagte,

00:09:14: okay, das kann man gut verbinden mit meiner.

00:09:18: Vergangenheit, sagen wir mal. Und da sind wir gestartet, kann ich mich erinnern, damals zu

00:09:22: FIAT. Noch drei andere. Also einmal der, der die Programmierung macht, noch ein Steuerberater

00:09:29: und ein Vierter, der Geld investiert hat. So sind wir dann gestartet, kann ich mich erinnern. Mit

00:09:35: Joomla. Joomla hieß das damals, die Software. Kennt man heute, glaube ich, gar nicht. Ich weiß

00:09:39: gar nicht, gibt es die noch? Gibt es noch, ja. Gibt es noch, ja.

00:09:41: Gibt es noch? CMS-System in der Basis, ne? Okay, wir sind dann mit dem gestartet und halt naiv alle Fehler gemacht, die man so machen kann,

00:09:50: wenn man startet. Gleich schon Büro angemietet und noch keinen Euro Umsatz gemacht, gar nichts,

00:09:55: aber irgendwie Büro muss schon sein und so weiter. Und dann irgendwie gedacht,

00:09:58: so jetzt geht's los, jetzt gehen wir online, drücken auf den Startknopf.

00:10:02: Und ich habe immer gemeint, dir steht dann die Welt offen im E-Commerce am Anfang. Ich habe

00:10:07: gedacht, okay, das Einzugsgebiet ist eigentlich weltweit, weil ich war immer im Handel tätig

00:10:11: und da hat es immer geheißen, ein bestimmtes Einzugsgebiet, wie viele Leute kommen da rein,

00:10:15: wie viele Leute laufen vorbei und so weiter. Und ich habe mir gedacht, im Onlinehandel.

00:10:19: Da kann ja jeder vorbeikommen, theoretisch. Und dann gestartet und ja, was ist passiert? Gar

00:10:23: nichts ist passiert eigentlich. Und ein Tag, eine Woche, ein Monat, nichts passiert. Okay,

00:10:30: wir müssen was tun. Und dann irgendwie, also damals Facebook-Marketing, Facebook-Ads und so

00:10:35: weiter, ja kein Thema. Ich weiß nicht, gab es das damals überhaupt schon, aber ich habe es

00:10:40: jedenfalls damals noch nicht gekannt. Dann habe ich wirklich die Türkliniken geputzt,

00:10:45: irgendwie PR gemacht, dass ich in Presseartikel reinkomme und so weiter. Wirklich alles probiert,

00:10:50: nach London auf die Design Week geflogen und so weiter. Alles probiert, damit es irgendwie

00:10:55: startet. Aber wir haben dann nach einem halben, dreiviertel Jahr einfach gemerkt,

00:10:59: nee, da passiert nichts. Wir waren da, ich glaube, der Zeit voraus einmal. Das waren so Zeiten,

00:11:04: da gab es PayPal. Wenn ich gesagt habe, ich bezahle mit PayPal, das hat damals noch fast

00:11:09: kein Mensch gekannt. Das war schon interessant. Wir haben dann festgestellt, das funktioniert

00:11:15: nicht. Das muss man auch verstehen, dass man dann sagt, lassen wir es, bringt nichts. Dann ist dieses

00:11:23: Thema eigentlich zum ersten Mal vom Tisch gewesen. Parallel ist meine Schwester gestartet mit ihrer

00:11:29: eigenen Schmuckkollektion, Armbänder usw. Ich habe mir das einmal angeschaut und bin da zwei,

00:11:35: haben auch mitgegangen. Die hat Umsätze gemacht, im Gegensatz zu uns damals, aber nicht online,

00:11:40: sondern vor allem auf Märkten, in Geschäften, in Hotels hier in Südtirol usw. Ich habe mir das.

00:11:47: Angeschaut und habe gesehen, okay, das ist interessant, da spüre ich Emotion. Also,

00:11:51: wenn die Leute das sehen.

00:11:53: Es ist Emotion da, wenn Sie das kaufen. Sie sind wirklich… Ihnen gefällt es.

00:11:58: Und dann habe ich gesagt, okay, versuchen wir das zusammen, wenn Sie Lust haben. Ja, machen wir zusammen.

00:12:02: Ich habe dann den Joobla-Shop hergeschoben, am Anfang, da neue Fotos rein, neue Artikel, die Armbänder rein.

00:12:10: Komma 5 hieß das, oder heißt es immer noch, also Komma 5, das gibt es immer noch.

00:12:14: Und so sind wir gestartet. Und das hat dann schon so langsam, langsam ein bisschen funktioniert.

00:12:18: Da wurden dann die ersten Verkäufe.

00:12:21: Das habe ich dann mit meiner Schwester vier Jahre lang gemacht.

00:12:23: So peu à peu aufgebaut, das Geschäft aufgebaut, den Online-Handel aufgebaut.

00:12:27: Dann immer tiefer auch in das Thema Performance-Ads reingekommen.

00:12:31: Newsletter, Google-Ads, SEO und das ganze Thema. Das ist dann alles in den letzten acht, sieben, acht Jahren angereift.

00:12:40: Und dann ist eben dieser Februar 2020 gekommen, wo meine Schwester und ich einfach gesagt haben,

00:12:45: okay, wir schauen, was Geschäft angeht, in zwei unterschiedliche Richtungen. Dann haben wir gesagt,

00:12:52: okay, dann ist es vielleicht besser, wenn wir geschäftlich getrennte Wege gehen. Dann ist das

00:12:58: mehr oder weniger durch fast Zufall mit meinem Freund, dem Speck-Hersteller, passiert und die

00:13:04: SEP-Manufaktur entstanden. Und das Geschäft mit deiner Schwester,

00:13:08: also sie macht es aber noch? Oder hat sie es mittlerweile verkauft?

00:13:11: Die macht es noch, richtig, und läuft relativ gut, doch. Und das gibt es noch.

00:13:18: Und sie verkauft es nicht mehr auf Messen und in Hotels, sondern nur noch online?

00:13:21: Nein, sie verkauft immer noch in Hotels, auch auf Märkten, auch online. Aber das Hauptgeschäft

00:13:28: ist sicherlich – bei uns in Natur und Satz – ein Geschäft, wo auch verkauft wird,

00:13:34: natürlich. Ich glaube, das sind die Hauptverkaufskanäle. Ich glaube,

00:13:38: der Onlinehandel ist schwierig. Es ist schon schwierig, solche Sachen zu verkaufen. Du

00:13:43: bist permanent auf Neukundnerquise. Natürlich sind die Margins schon sehr, sehr gut, aber.

00:13:49: So ein Armband, das kauft man dann vielleicht einmal im Jahr oder vielleicht einmal alle

00:13:52: zwei Jahre oder zweimal im Jahr, sollte ich sagen, oder als Geschenk. Aber es ist sehr,

00:13:57: sehr schwierig, weil du permanent auf Neukundnerquise bist. Aber da habe ich das natürlich dann

00:14:01: auch sehr, sehr gelernt, das Ganze. Und aus dem Ganzen hat sich dann immer mehr herauskristallisiert,

00:14:06: Was möchte ich denn eigentlich im Onlinehandel machen?

00:14:08: Was zählt oder was funktioniert im Onlinehandel?

00:14:11: Und zwar bin ich dann zu den Lebensmitteln gekommen, weil Lebensmittel natürlich, wenn

00:14:15: du das gut machst und wenn das funktioniert und wenn die Kunden von deinen Lebensmitteln

00:14:20: begeistert sind, dann kaufen sie wieder und dann wird das ganze Geschäft erst richtig

00:14:25: interessant eigentlich.

00:14:27: Sie kaufen nicht nur einmal im Jahr, sondern wenn es Ihnen schmeckt wahrscheinlich deutlich öfter.

00:14:32: Ja, die kaufen auch alle zwei Wochen im Abo und so weiter. Es wird sehr gut gekauft, da sind wir sehr zufrieden und glücklich damit.

00:14:41: Wenn wir jetzt zum Thema Produkt kommen, dann was sind denn die Artikel, die du am häufigsten verkaufst?

00:14:48: Ist es dann Speck oder auch andere Sachen?

00:14:51: Das ist so die Spezialität Speck? Genau, also eindeutig Speck. Stückzahlenmäßig Nummer eins.

00:14:58: Dann kam irgendwann das Schüttelbrot dazu. Das ist auch ganz typisch Südtirol.

00:15:03: Was auch zur Südtiroler Marente dazugehört.

00:15:06: Stückzahlenmäßig auch ganz vorne dabei. Umsatzmäßig sicher die ganzen Pakete.

00:15:11: Die ganzen Bundles, wie man so schön sagt. Die Pakete sind umsatzmäßig ganz weit vorne.

00:15:17: Und Einzelartikel, ganz klar Speck. Was ist das Top-Produkt? Gibt es so ein Top-Produkt, das die Leute immer wieder nachkaufen?

00:15:27: Ein ganz spezieller Speck oder ist es rundgummig?

00:15:30: Der Brettelspeck ist das Top-Produkt und der Südtiroler Speck natürlich auch.

00:15:35: Also es gibt den Brettelspeck und den Südtiroler Speck. Das sind die zwei Top-Produkte.

00:15:39: Wie viele Artikel hast du dann insgesamt im Shop? Gar nicht so viel. Es sind 50 bis 60 Artikel.

00:15:46: 50 plus minus. Die Tendenz steigt, aber ganz langsam. Ich schaue wirklich ganz, ganz selektiv,

00:15:57: was ich da mit reinnehme. Das heißt, im Jahr kommen vielleicht zwei, drei neue Artikel

00:16:01: dazu, vier. Und genau so steigert sich das.

00:16:04: Und arbeitest du noch immer mit dem einen Produzenten zusammen oder sind es mittlerweile mehrere geworden?

00:16:09: Nein, gute Frage. Dieser erste Produzent ist kein großer, also kein großer Hersteller.

00:16:15: Das sind alles Handwerksbetriebe, da legen wir wirklich sehr, sehr großen Wert darauf. Keine Industrie.

00:16:21: Der ist nicht groß und der war dann eigentlich schon nach einigen Monaten das Limit erreicht.

00:16:28: Dann wussten wir, bis Ende des Jahres ziehen wir so durch.

00:16:31: Also bis Ende des Jahres 2020 ziehen wir so durch. Aber parallel habe ich mir dann einen zweiten Hersteller gesucht, der einiges größer ist.

00:16:39: Mittlerweile ist ein dritter dazu gekommen.

00:16:43: Ein Hersteller, der das Schüttelbrot macht. In der Zwischenzeit habe ich eine Kooperation mit

00:16:48: der Kellerei Meran gemacht, wo ich Rot- und Weißwein drinnen habe, der einfach auch perfekt

00:16:53: zu diesen ganzen Spezialitäten dazu passt. Genau, und so entwickelt sich das und so erweitert sich,

00:17:00: das. Und so ein Paket, was du erwähnt hast, ist dann schon so ein typisches Geschenkpaket oder ein Probierset?

00:17:07: Es gibt Geschenkpakete, es gibt Degustationspakete, es gibt das Südtirol-Paket, es gibt das Best-Seller-Paket,

00:17:12: es gibt verschiedene Pakete und genau, das ist als Geschenk gedacht, aber auch für sich selbst,

00:17:18: um einfach Degustation zu machen und so weiter.

00:17:21: Du hast jetzt ja schon auch den Vorteil bei dem Lebensmittelthema, das ist glaube ich nicht,

00:17:26: vom Mindesthaltbarkeitsdatum her hast du da glaube ich gar keine Probleme mit Lagerung, Versand und so weiter, oder?

00:17:32: Wie lange ist das so bei einem Speck?

00:17:34: Eben gut auch, sehr gut, weil er ist geräuchert, das heisst er ist schon haltbar, er muss nicht

00:17:40: gekühlt sein, er darf jetzt natürlich nicht bei 40 Grad im Sommer durch die Gegend geschippert

00:17:45: werden, das ist klar, aber ansonsten ist es ein sehr, sehr dankbares Lebensmittel, weil

00:17:50: ich meine Speck, die Entstehung Speck wurde damals gemacht, weil es keine Kühlschränke

00:17:55: gab und so weiter und dadurch wurde er geräuchert und dadurch wurde er eigentlich haltbar gemacht

00:18:01: Und das kommt mir jetzt sehr, sehr zugute. Ich muss die Pakete nicht kühlen. Und erhält je nachdem welche Art drei, vier, drei bis vier Monate.

00:18:11: Das ist natürlich perfekt. Du hast kein Produkt, das nach deinem Auftragseingang produziert wird, sondern es ist halt schon fertig.

00:18:20: Und dann hast du jetzt als Kunde natürlich auch den Vorteil, dass du es nicht sofort verzehren musst und so weiter.

00:18:26: Richtig, ja.

00:18:28: Clever gemacht auf jeden Fall. Cooles Produkt. Und wie wählst du neue Artikel aus?

00:18:35: Wirst du zu den Proben eingeladen dann? Oder wie läuft das mittlerweile ab?

00:18:38: Du wirst dir da jetzt Aufmerksamkeit erregt haben in der Region, nehme ich mal stark an.

00:18:43: Kriegst du schon Probierpakete zugeschickt und nimm das mal auf oder wie läuft das ab?

00:18:47: Ja, so ungefähr. So ungefähr läuft es.

00:18:50: Ich sage da aber zu 99 Prozent momentan noch Nein, weil ich mit den Herstellern, mit denen

00:18:56: ich jetzt schon zusammenarbeite, dort das Produktsortiment noch nicht ausgereizt ist.

00:19:03: Das heißt, ich habe mit diesen Herstellern, mit denen ich jetzt schon zusammenarbeite,

00:19:06: noch die Möglichkeit, die nächsten ein, zwei Jahre das Sortiment zu erweitern.

00:19:12: Aber es kommen immer wieder Anfragen. Interessanterweise nicht nur aus Südtirol. Jetzt ist einer mit

00:19:18: Olivenöl aus Spanien gekommen und die fragen, ob ich da irgendwas machen kann. Momentan

00:19:25: sage ich da immer noch Stand heute nein. Aber in Zukunft vielleicht, jetzt Spanien vielleicht

00:19:30: ist jetzt noch zu weit weg, aber in Zukunft wird es sicher in verschiedene Richtungen

00:19:35: erweitert. Und dann wird es verkostet. Also das ist das Hauptkriterium natürlich. Es wird verkostet,

00:19:42: und wenn es passt, dann kommt es mit. Dann nehme ich es mit rein in die SEP-Manufaktur und wenn

00:19:46: es nicht passt, dann halt nicht. Und wer macht hier die Qualitätskontrolle auf Geschmack und

00:19:52: Co.? Machst du die alleine oder hast du da Freunde und Familie, die da sagen, das schmeckt und das

00:19:57: schmeckt nicht? Ja genau, so ist es. In erster Linie muss es mir schmecken, weil wenn es mir

00:20:02: nicht schmeckt, dann kann ich es auch nicht verkaufen. Und dann kommt meine Frau dran,

00:20:08: dann kommen meine Kinder dran, dann kommen meine Eltern dran und so weiter. So in die

00:20:12: Richtung geht es. Die Hersteller selbst natürlich auch, die bewerben ihre Spezialitäten natürlich

00:20:17: auch. Und so kommt es dann zur Setmanufaktur und so kommt es dann im besten Fall in den Shop und.

00:20:24: Im besten Fall zu dir nach Hause, Andi.

00:20:27: Das ist ein gutes Stichwort. Du lieferst aktuell nach Deutschland, nach Österreich, Schweiz, Tirol selber wahrscheinlich, oder bist du schon europaweit damit aktiv?

00:20:39: Schweiz nicht. Schweiz ist aus zolltechnischen Gründen zu aufwendig, zu kompliziert momentan noch. Da bräuchte ich ein Lager in der Schweiz, obwohl die Schweiz als Land sehr interessant wäre.

00:20:49: Da bräuchte es ein Lager in der Schweiz, wo wir einfach die LKWs reinschicken können und das von drinnen aus verteilen. Ansonsten ist es eher Schweiz noch ein bisschen schwierig.

00:20:57: Hauptmarkt Deutschland, also ich sitze ja wie gesagt in Südtirol, das ist ja in Italien, und Hauptmarkt ist Deutschland, dann Österreich, dann kommt Italien, bisschen was Frankreich, Spanien, da wird hingeschickt, aber sicherlich 90 Prozent, 90 Prozent wird nach Deutschland geliefert.

00:21:14: Und in der Schweiz müsstest du dann jedes einzelne Paket einzeln beim Zoll anmelden, verzollen und so weiter und deswegen ist es nicht interessant?

00:21:22: Da gibt es auch gewisse Gewichtsgrenzen, da weiß ich jetzt nicht ganz genau, es waren mal ein Kilo Lebensmittel.

00:21:28: Da bin ich mir nicht mal ganz so sicher. Deswegen, in der Schweiz wäre es interessant.

00:21:34: Also wenn jemand in der Schweiz ist, der ein Lager hat dort und da irgendwas mit mir zusammen machen möchte,

00:21:39: ich bin da ganz offen für solche Themen natürlich.

00:21:42: Ja, ich hoffe, dass sich jemand meldet. Also ich überlege auch mal, wen ich da kennenlernen könnte.

00:21:47: Coole Sache und wenn ich jetzt im Urlaub bin und ich kaufe in dem Laden so ein Produkt und ich suche das dann online und finde es ja wahrscheinlich dann bei dem Online-Shop, zahle ich dann den gleichen Preis?

00:22:01: Habe ich online einen Vorteil? Ist es im Laden teurer oder wie ist da die Preisgestaltung?

00:22:07: Nein, meine Spezialitäten der Z-Manufaktur findest du in keinem Laden. Das findest du

00:22:13: nur bei mir. Das gibt es nur bei mir online. Deshalb erübe ich sich hier eigentlich die

00:22:18: Frage. Wenn du etwas von der Z-Manufaktur haben möchtest, dann musst du es bei mir kaufen. Andere,

00:22:25: Möglichkeiten gibt es nicht. Das ist auch immer gebrandet sozusagen. Dann kann ich jetzt nicht erkennen, wo es überhaupt herkommt. Jetzt hast du anfangs erzählt, du

00:22:34: Du redest nicht so über die Umsätze, aber die Warenkorbgröße, die wird wahrscheinlich

00:22:38: schon über 50 Euro liegen, oder?

00:22:41: Wenn jemand so bestellt.

00:22:42: Richtig. Oder sogar deutlich höher. Ja, die ist höher. Die ist mittlerweile um die 90, 95 Euro.

00:22:48: Letztes Jahr hatte ich zu Beginn versandkostenfreie Lieferungen ab 75 Euro.

00:22:55: Da war der durchschnittliche Warenkorbwert immer so um die 75 Euro.

00:23:01: Seit letztem Jahr habe ich sie hochgezogen auf 99 Euro und seitdem ist der durchschnittliche Warenkorbwert auch in diese Richtung gegangen.

00:23:08: Das ist auch nicht schlecht, wenn das so mitskaliert, würde ich mal behaupten.

00:23:13: Und jetzt hast du noch das Abo-Modell angesprochen. Wie genau funktioniert das?

00:23:17: Genau, das Abo-Modell funktioniert ganz einfach. Du kannst jede einzelne Spezialität im Shop auch im Abo bestellen.

00:23:25: Da bekommst du 10% Rabatt auf jede Spezialität und da kannst du wählen, wie oft du das geliefert haben möchtest.

00:23:31: Wöchentlich zwei Wochen, vier Wochen, acht Wochen, je nachdem.

00:23:34: Und dann läuft das eigentlich automatisch im Hintergrund. Du brauchst dich um nichts mehr kümmern.

00:23:39: Wenn du sagst, du möchtest das Degustationspaket geräuchert alle vier Wochen haben,

00:23:43: Dann wird automatisch im Hintergrund alles gemacht und alle vier Wochen steht ein Paket vor deiner Tür.

00:23:49: Das ist natürlich für den Genießer nicht schlecht.

00:23:51: Ja, das funktioniert auch sehr, sehr gut, muss ich sagen. Also es wird sehr gut angenommen, wird von mir, von uns selbst noch relativ wenig gepusht.

00:23:58: Das müsste man sicherlich viel, viel mehr machen in die Richtung.

00:24:00: Es wird noch relativ wenig gemacht, aber es wird nichtsdestotrotz schon sehr, sehr gut angenommen.

00:24:05: Weil es bietet sich natürlich auch an, so ein Lebensmittel, so etwas bietet sich an, im Abo zu machen.

00:24:12: Alle Großteilen werden wahrscheinlich Privatkunden sein, aber jetzt gerade für andere Restaurants oder die vielleicht solche Waren benötigen, bestellen die das auch bei dir?

00:24:23: Also ich momentan mache ich nur – jetzt ganz kurz aufklammer zu – bis vor zwei Monaten habe ich nur Endkunde gemacht.

00:24:31: Also nur Endkunde. Ich kriege immer wieder Anfragen, auch von Restaurants, auch von Geschäften, Spezialitäten, Läden, denen der Auftritt gut gefällt,

00:24:40: Manufaktur gefällt, die können sich mit dem Ganzen gut identifizieren, die das möchten,

00:24:44: in deren Geschäfte verkaufen. Ich habe das bis jetzt immer alles abgelehnt.

00:24:48: Jetzt kam vor zwei, drei Monaten ein Online-Händler auf mich zu, Kreuzers in Deutschland. Der macht

00:24:56: normalerweise viel Frischfleisch, also Grill-Sachen, aber er hat auch Weine und so weiter. Er erweitert

00:25:03: das Sortiment momentan sehr, sehr extrem.

00:25:06: Die kamen auf mich zu und das sind jetzt die allerersten, mit denen ich eine Kooperation,

00:25:11: eine Partnerschaft eingegangen bin.

00:25:14: Das heißt, es gibt auch bei Kreuzers das eine und das andere Paket von der Z-Manufaktur zu kaufen.

00:25:19: Ansonsten momentan noch nichts und auch bewusst nichts, weil ich einfach sage, ich konzentriere

00:25:24: mich jetzt gerade mal auf diesen einen Online-Kanal. Solange das gut läuft, machen wir in diese Richtung, konzentrieren wir uns in diese Richtung.

00:25:32: Und verschickst du das dann in deren Auftrag, so als Art Dropshipping?

00:25:35: Oder haben die jetzt ein eigenes Lager mit deinen Produkten aufgebaut?

00:25:38: Genau. Es ist wie Dropshipping. Die Bestellung kommt rein, wird von uns hier gemacht,

00:25:43: kommissioniert und wird dann zum Endkunden hingeschickt.

00:25:47: Interessant. Dann hast du da schon eine Größe erreicht, wo du dann auch für solche Händler

00:25:54: attraktiv bist. Du hattest initial erzählt, dass Corona für dich so ein Booster war,

00:25:58: was Onlinehandel betrifft, weil dann ist klar, wenn die Leute nicht mehr in den Laden kommen

00:26:02: können, um die Spezialitäten zu kaufen. Jetzt liest man bei ganz vielen Marken und

00:26:08: ich glaube vor allem viel bei Bekleidung, dass dieser Corona-Boom lange vorbei ist und

00:26:14: es eben auch einen entsprechenden Einbruch gab. Bei dir war das aber nicht so, das ist

00:26:18: einfach weitergewachsen.

00:26:19: Ja, richtig. Bei mir war das nicht so, zum Glück. Es hat ja dann die Zeit irgendwie,

00:26:24: E-Commerce ist wieder vorbei, alles geht wieder den Bach runter und so weiter. Bei uns, bei

00:26:28: mir war das zum Glück nicht der Fall. Bei mir funktioniert es immer noch sehr, sehr gut. Und

00:26:33: es war im letzten Jahr, muss ich dazu sagen, also im Jahr 2021, das war ja noch ein Corona-Jahr,

00:26:39: wenn man es so sagen will, war noch ein sehr, sehr gutes Jahr. Letztes Jahr war es ein bisschen

00:26:43: schwächer, ein kleines bisschen schwächer wie das Jahr davor. Und heuer wollten alle den

00:26:49: SEP Manufakturspeck haben. Perfekt. Du hast anfangs erzählt, den ersten Shop hast du mit

00:26:57: Joomla! aufgesetzt und wie sieht dein Technologie-Stack heute aus?

00:27:01: Shopify. Zwischenzeitlich mit meiner Schwester mit Komma 5. Da waren wir bei PrestaShop.

00:27:07: Das haben wir mit PrestaShop gemacht, mit einer Agentur, was immer schwierig ist.

00:27:12: Da kommen so hohe Kosten auf einen zu. Für jede Kleinigkeit braucht es eine Agentur.

00:27:20: Die Agentur kostet Geld und nicht wenig Geld. Da muss man sich diese Kalkulation natürlich umso besser machen.

00:27:27: Deshalb sage ich, es war sehr schwierig. Dann habe ich mit Shopify gestartet und bin sehr, sehr glücklich damit.

00:27:33: Und alles nutzt du als spezielle Plug-ins, um dann die Bestellungen an den Produzenten zu übermitteln, Shipping zu machen?

00:27:43: Das ist ja wahrscheinlich nicht alles im Shopify-Standard drin.

00:27:45: Die Bestellungen werden noch von mir komplett handisch gemacht.

00:27:50: Das heißt händisch. Es gibt ein System bei Shopify, wo ich die Bestände sehe. Anhand von dem wird es ausgedruckt, immer im Shopify-System, und dann wird es per E-Mail an die Hersteller. Einmal in der Woche, also ich bestelle wöchentlich.

00:28:03: Ich muss da nicht drei Monate im Voraus planen, damit da irgendein Schiff von China herkommt, damit das alles passt. Es wird alles hier im Umkreis von 20 Kilometern hergestellt.

00:28:14: Auch das ist zum Beispiel ein Thema, das mittlerweile wieder aktuell ist,

00:28:20: dass das alles sehr lokal und sehr in der Nähe gemacht wird.

00:28:25: Genau, das wird so gemacht. Und das Fulfillment Center, das ist ein Lager,

00:28:29: da habe ich mich mit einem anderen E-Commercler zusammengetan,

00:28:32: seit mittlerweile einem Jahr, ein bisschen über einem Jahr, sogar eineinhalb Jahren.

00:28:36: Die haben den Zugang zu meinem Shopify-System Und von dem heraus werden dann die ganzen Sachen kommissioniert, Pakete gemacht, Etiketten gedruckt und dann wird es täglich versendet.

00:28:50: Und der andere E-Commerce-Händler, macht der auch Lebensmittel?

00:28:54: Der macht auch Lebensmittel, genau.

00:28:56: Hat ein bisschen eine andere Strategie, hat viel, viel ein größeres Sortiment, geht es nicht so wie ich mit Eigenmarke,

00:29:05: sondern hat einfach verschiedenste Märkchen im Shop.

00:29:08: Aber das hat sich sehr, sehr gut angeboten, weil ich habe jemanden gesucht, mit dem ich das Fulfillment machen kann,

00:29:14: das Lager machen kann. Sie haben irgendwie geschaut, das Lager besser auszulasten.

00:29:20: Und so hat sich das dann super, super ergeben eigentlich. Und seitdem machen wir das zusammen.

00:29:26: Perfekt. Ich habe auch gesehen, du hast sehr hochwertige Produktfotos,

00:29:29: was natürlich auch ansprechend ist bei Lebensmitteln.

00:29:31: Machst du das selbst oder hast du einen Fotograf, der das macht?

00:29:35: Da habe ich einen Fotografen, ja. Das geht nicht alleine. Und eines der wichtigsten Punkte meiner

00:29:42: Meinung nach, vor allem zu Beginn, waren die Produktfotos. Ich habe immer gesagt,

00:29:46: wie willst du dich im Online-Handel unterscheiden, wenn nicht mit den Produktfotos? Und da gibt es

00:29:51: auch eine ganz interessante Geschichte. Wenn ich gestartet bin, am Anfang kann ich mich erinnern.

00:29:56: Da hatte ich, um das vielleicht in das Verhältnis zu setzen, wie wichtig ein Foto ist und wie

00:30:02: unwichtig eigentlich der Text ist, weil ich hatte da irgendwie einmal ganz zu Beginn,

00:30:08: im Text stand oben groß in der Zeile Südtiroler Speck und da die ganze Beschreibung, SEP-Manufaktur,

00:30:17: Südtiroler Speck und so weiter, aber das Foto war Salami, sage ich jetzt mal, also,

00:30:23: vertauscht. Und dann ging das raus. Die Kundin hat natürlich den Südtiroler Speck erhalten,

00:30:28: hat dann reklamiert und hat gefragt, ob sie eine Salami bestellt hat. Und dann haben wir nachgeschaut,

00:30:32: okay, tatsächlich. Also, die hat nur das Bild gesehen, hat den Text gar nicht angeschaut. Nur

00:30:38: das Bild und anhand von diesem Bild hat sie bestellt. Und da sage ich immer, ich verstehe

00:30:44: auch nicht, wieso das viele, viele E-Commercler nicht machen. Das Produktfoto ist eines der

00:30:50: wichtigsten Sachen, meiner Meinung nach.

00:30:53: Okay. Extrem.

00:30:56: Dann lass mal den Schwenk zum Marketing rüber machen. Du hast ein bisschen erwähnt, dass du relativ früh mit Performance Marketing angefangen hast.

00:31:03: Ist das aktuell dein Haupt-Traffic-Kanal?

00:31:06: Ja, das ist mein Haupt-Traffic-Kanal und für die Neukundner-Quize vor allem.

00:31:13: Und was machst du noch? Also schreibst du SEO-Artikel über die Regionen und was das Besondere ist, so ein Art Magazin?

00:31:23: Wenig, sehr wenig. Ab und zu mal wieder ein Artikel wird geschrieben, ja, aber es wird sicherlich sehr stiefmütterlich

00:31:29: behandelt und also wäre sicherlich noch einiges drin in diesem Bereich.

00:31:35: Was ich mache ist natürlich vor allem Meta, Meta-Performance-Ads, Facebook, Instagram und

00:31:39: so weiter. Was ich auch mache, ist TikTok, was auch sehr, sehr gut funktioniert.

00:31:45: Was ich noch mache, ist jetzt vor allem wieder Richtung Hochsaison, Winter, ist Criteo, also E-Targeting.

00:31:53: Genau, die kommen aus Frankreich. Und was mache ich noch? Was habe ich denn noch drinnen?

00:31:59: Google. Natürlich Google Ads laufen auch.

00:32:02: Und CRM, Newsletter Marketing und so weiter. Und jetzt mittlerweile auch immer wieder ein bisschen mehr WhatsApp.

00:32:08: WhatsApp-Marketing, was dazu kam. Echt? Jetzt habe ich ja viele Punkte.

00:32:13: Ich lasse erst mal kurz TikTok interessiert. Schaltest du dort normale Werbung oder hast du einen eigenen Kanal,

00:32:19: wo du auch spezielle Videos machst?

00:32:22: Ich schalte über den Zapp-Manufaktur-Kanal. Da werden Ads geschaltet.

00:32:28: Und das funktioniert auch sehr, sehr gut, muss ich sagen. Also ich war sehr überrascht, ich bin letztes Jahr schon gestartet.

00:32:34: Und ich war sehr überrascht, wie gut das läuft. Also es gab Zeiten, da war es sogar besser.

00:32:40: Was CPMs und auch was die Custom Acquisition, also die Neukunden.

00:32:46: Wie viel mir der Neukunde kostet, war zum Teil TikTok besser als Meta.

00:32:50: Momentan ist wieder Meta ein bisschen besser.

00:32:52: Immer so ein bisschen hin und her, aber ich möchte es nicht missen.

00:32:55: Und ich habe ja im Shop mit einem Plugin, frage ich am Ende immer,

00:32:59: wie der Kunde zu uns gekommen ist, sei es der Neukunde als auch der Bestandskunde.

00:33:03: Und da kommt TikTok erstaunlich oft vor. Und das ist schon ein sehr, sehr interessanter, spannender Kanal.

00:33:11: Hätte ich jetzt ehrlicherweise gar nicht vermutet, dass dein Zielpublikum bei TikTok ist?

00:33:17: Das meinen viele. Viele glauben, TikTok ist immer noch so irgendwie 14-Jährige,

00:33:23: die irgendwie Karaoke machen, irgendwie was mitsingen oder so.

00:33:26: Nee, also mittlerweile ist TikTok, ich glaube, keine Ahnung,

00:33:30: 30, 25 Prozent sind unter 25.

00:33:34: Oder ich will jetzt da, also ich will jetzt da keinen Blödsinn sagen,

00:33:37: aber irgendwie über 50 Prozent auf TikTok sind schon über 30 Jahre alt.

00:33:42: Und ich glaube, 30, 25, 30 Prozent sind über 40 oder über 50 Jahre alt.

00:33:47: Das heißt, wie groß TikTok mittlerweile ist und wie lang auch die Aufmerksamkeit auf TikTok ist,

00:33:54: da kommt ja momentan überhaupt keiner nach.

00:33:56: Also die Leute, die auf TikTok sind, die hängen ja zum Teil – ob das jetzt gut oder schlecht ist,

00:34:00: das ist eine ganz andere Frage – die sind ja zum Teil eine halbe Stunde, Stunde oder mehrere Stunden auf TikTok.

00:34:05: Also das ist werbetechnisch interessanter Kanal. Für uns auf jeden Fall, für mich.

00:34:11: Okay. Und spielst du da andere Videos dann aus, wie du auf Instagram ausspielst?

00:34:17: Nein, dasselbe. Auch da gehen die Meinungen auseinander. Es hat immer geheißen,

00:34:23: am Anfang hat es immer geheißen, kann ich mich erinnern, ihr müsst es unbedingt trennen.

00:34:27: TikTok ist was anderes wie Meta und Instagram und so weiter. Ja, glaube ich auch.

00:34:32: Es gibt ja auch in Deutschland einige, die das TikTok-Game sehr, sehr gut spielen.

00:34:39: Die schauen dann einfach irgendwie alle gleich aus, diese TikToks, immer der gleiche Text,

00:34:42: immer die gleichen Überschriften, Overlays oder ich weiß nicht genau, wie man das nennt.

00:34:49: Ich habe das einfach so gemacht, wie es für mich gefühlsmäßig gut gepasst hat.

00:34:55: Und bis jetzt habe ich mich das Gefühl noch nicht im Stich gelassen.

00:34:58: Also es funktioniert. Spannend.

00:35:00: Natürlich könnte ich jetzt sagen, ich nehme eine Agentur, die darauf spezialisiert ist,

00:35:05: und ich bin überzeugt, dass so eine Agentur da noch einiges rausholen kann.

00:35:09: Ganz sicher.

00:35:10: Aber wenn ich dann eine Anfrage kriege oder ein Angebot kriege und ich sehe, was das dann

00:35:16: immer kostet, dann steht das meistens in keinem Verhältnis. Und aus diesem Grund mache ich das immer noch, nach wie vor mehr oder weniger alleine.

00:35:24: Ja, Wahnsinn. Und so lernst du halt auch das System kennen und so und verstehst, wie es funktioniert. Das ist, glaube ich, auch cool. Richtig, genau.

00:35:32: Du hast noch WhatsApp angesprochen. Das interessiert mich jetzt tatsächlich auch noch. Ich hatte jetzt, man sieht es hin und wieder, ich hatte auch hier schon Duschbrocken.

00:35:40: Die hatten da erwähnt, dass sie das aktuell noch händisch machen. Die nutzen da kein System und sowas. Fand ich echt faszinierend.

00:35:48: Das machen die aber auch sehr gut tatsächlich. Wie läuft es bei dir? Melde ich mich zu einem Kanal an, da bekomme ich Angebote, Gutscheine, Aktionen?

00:35:56: Genau, ja. Im Prinzip läuft es so, du kannst dich bei mir im Shop, kannst du mir deine Telefonnummer geben, du meldest dich per WhatsApp an.

00:36:05: Also es steht dann, möchtest du WhatsApp-Nachrichten erhalten, dann kannst du das machen und dann kriegst du von mir genau dasselbe wie eigentlich auch per Newsletter, wenn wir jetzt von Klaviyo reden.

00:36:15: Dann kriegst du, wenn du den Warenkorb abgebrochen hast, eine WhatsApp.

00:36:21: Du hast noch Artikel im Warenkorb. Oder wenn die Bestellung gemacht wurde, dann kriegst du die Bestellbestätigung über WhatsApp.

00:36:30: Oder wenn das Paket startet, kriegst du das über WhatsApp.

00:36:33: Du kriegst das nicht per E-Mail, sondern per WhatsApp. Und dann kann ich aber auch ein Newsletter rausschicken, beispielsweise über WhatsApp.

00:36:39: Da mache ich es natürlich viel weniger oft als mit dem normalen Newsletter.

00:36:44: Oder kann man Newsletter rausschicken, wenn es ein Angebot gibt, wenn es eine interessante

00:36:48: Geschichte gibt und so weiter, dann kann man das über WhatsApp machen und auch das, sehr, sehr spannend.

00:36:56: Wie viele Leute hast du da, wie viele sind registriert? Wie viele sind da registriert?

00:36:59: Ungefähr? 5.000, 6.000 Leute. Ein paar hundert, so viel?

00:37:04: Ja, ja. Und funktioniert das auch, also kriegst du auch da häufiger Feedback zurück?

00:37:09: Kriege ich, ja, natürlich, auch. Einige sind schockiert, weil sie es nicht gewohnt sind, dass da plötzlich über WhatsApp

00:37:16: irgendetwas kommt.

00:37:17: Was soll das? Ich habe mich nie angemeldet, das kann natürlich auch passieren, weil sie irgendwo draufgeklickt,

00:37:23: haben. Aber die meisten sind begeistert.

00:37:27: Es ist schon so, dass die Öffnungsrate auf WhatsApp extrem hoch ist, also 80 Prozent.

00:37:34: Newsletter, E-Mails sind 25, 30 Prozent schon relativ gut.

00:37:38: Da reden wir von 80 Prozent, also ist schon ein spannender Kanal doch.

00:37:42: Und wenn man jetzt ganz am Anfang dabei ist, dann ist es auch noch interessant, weil man halt noch einer der Ersten ist.

00:37:49: Natürlich, die einen sagen, oh Gott, warum kriege ich jetzt hier eine WhatsApp?

00:37:53: Und die anderen sind einfach cool, also ich brauche nicht mehr in meine Gmail-Adresse rein,

00:38:00: sondern ich habe das auf meinem Handy, ich habe das über WhatsApp, da schwirren die meisten Leute eh rum.

00:38:04: Und wenn man da dann die Infos bekommt, dann gefällt das ganz vielen sehr, sehr gut.

00:38:09: Und schicken die dir auch Produktfeedback dann?

00:38:11: Schicke sie auch Fragen. Im Shop ist rechts unten der WhatsApp-Button.

00:38:17: Da kannst du draufklicken.

00:38:18: Dann kannst du über deine WhatsApp uns oder mir die Fragen stellen.

00:38:23: Das hält sich aber alles in Grenzen, muss ich sagen.

00:38:24: Zum Glück, weil sonst bräuchte ich natürlich irgendwann einmal auch Leute,

00:38:28: die das dann beantworten können usw. Aber dadurch, dass das sehr, sehr wenig ist,

00:38:32: dass das alles sehr, sehr gut automatisiert läuft, das Ganze,

00:38:36: ist es überhaupt so möglich, das alleine so zu machen.

00:38:39: Sonst ist da keine Chance.

00:38:41: Ich finde es einen spannenden Kanal, weil die Hemmschwelle sehr niedrig ist für einen User.

00:38:46: Und für dich ist, wie du jetzt angesprochen hast, die Öffnungsrate etwas ganz anderes als E-Mails,

00:38:51: weil das bekommst du wahrscheinlich so viele.

00:38:54: WhatsApp fällt dir vermutlich ganz anders auf.

00:38:57: Genau.

00:38:58: Cool. Arbeitest du auch mit Influencern zusammen? Ist das etwas Interessantes in dem Bereich?

00:39:04: Influenza nicht. Ich hatte schon einige mit Mikroinfluenza, sagen wir es so. Ich hatte

00:39:12: letztes Jahr einen Südtiroler, der schon eine ganz gute Reichweite hat, aber relativ wenig,

00:39:19: muss ich sagen. Also mache ich relativ wenig. Also kurz gesagt, nein.

00:39:25: Okay. Jetzt hast du ja, und das finde ich spannend, eine eigene Marke aufgebaut. Ist,

00:39:32: Ist das so auch ein bisschen das Erfolgsgeheimnis?

00:39:34: Ja, meiner Meinung nach schon, sonst funktioniert das nicht.

00:39:36: Also wenn du da irgendwie in den Preiskampf gehen musst online mit anderen, dann sehe

00:39:45: ich da keine große Chance, außer du hast wirklich irgendwie Geld ohne Ende, damit du

00:39:51: da mal die nächsten paar Jahre einfach machen kannst, was du willst.

00:39:55: Aber sonst glaube ich schon, dass die Marke in dem Bereich schon eine extrem große Rolle

00:40:00: damit du dich von den anderen absetzen kannst. Du bist nicht mehr in diesem Preiskampf drinnen.

00:40:07: Also ich würde es nicht ohne Eigenmarke machen. Auf keinen Fall.

00:40:11: Ja, ich glaube, das ist auch…,

00:40:13: Das ist eine spannende Sache auf jeden Fall und passt auch hervorragend zu deiner Region.

00:40:18: Passt sehr gut, auch der Name Sepp vielleicht noch einmal ganz kurz.

00:40:21: Warum Sepp? Ich habe mir überlegt damals, ich brauche etwas Kurzes, was sich jemand leicht merken kann.

00:40:30: Und hier in Südtirol, auch in Tirol, in Österreich, und auch hier in Südtirol ist der Name Josef,

00:40:35: ja nicht nur ihr, aber ihr ist halt Josef, sehr, sehr bekannt und die Abkürzung von Josef ist Sepp.

00:40:41: Mein Großvater hieß Sepp, also Josef und immer Sepp, und durch meinen Großvater bin

00:40:47: ich eigentlich in das ganze Kulinarische, Gastronomische reingekommen.

00:40:51: Der hatte ein Gasthaus, der hat selber Wein gemacht, selber Würste gemacht, also gewurstet,

00:40:56: auch schon damals immer Speck im Keller hängen gehabt.

00:40:59: Dadurch bin ich eigentlich schon in meinen Kindheitstagen mit diesem ganzen Thema Kulinarik

00:41:05: in Verbindung gekommen.

00:41:07: Und dann habe ich gedacht, das passt perfekt. Und ja, es funktioniert.

00:41:11: Ich merke ganz viele Josefs als Kunden. Spannend.

00:41:17: Machst du da eine Analyse, auch im Newsletter, wie viele Josefs es gibt und Kunden?

00:41:21: Ja, genau. Also nicht nur im Newsletter, aber auch Käufer, Käuferschichten.

00:41:26: Wenn man da rausselektioniert, ist Josef, Josef ist als Vorname ganz vorne mit dabei.

00:41:30: Die kriegen dann jetzt automatisch einen extra Rabatt in Zukunft.

00:41:34: Genau, das müsste man sich mal überlegen. Das wäre eine gute Idee.

00:41:39: Vertrieb und Logistik haben wir ja schon ein bisschen angesprochen. Du hast jetzt ein Fulfillment-Center, aber das verschickst du und es hat wahrscheinlich genug Spielraum, um zu wachsen.

00:41:50: Wenn ich jetzt heute was bestelle, wie funktioniert der Prozess? Wann kriege ich das Paket?

00:41:55: Der Prozess ist so, die Bestellung kommt rein. Die Bestellung wird automatisch, natürlich kommt sie auch im Lager rein, wird innerhalb maximal einem Tag kommissioniert.

00:42:04: Maximal und also innerhalb 48 Stunden normalerweise ist es bei dir.

00:42:09: Man muss immer bedenken, wir sind in Südtirol, wir sind in Italien, also wir müssen über

00:42:13: zwei Länder drüber, also wir sind in Italien, müssen über Österreich drüber nach Deutschland

00:42:17: und schaffen es aber zu 80 Prozent innerhalb von 48 Stunden.

00:42:21: Jetzt hast du das Versand kostenfrei Thema angesprochen, was würde so ein Paket denn

00:42:25: kosten von Südtirol nach Deutschland, wenn ich hier… Also unter 100 Euro kostet 9,95 Euro und ab 99 Euro ist es kostenlos.

00:42:36: Ah ja, okay, dann lohnt sich es natürlich schon, den Warenkorb dann entsprechend vollzumachen.

00:42:43: Ganz viele kaufen dann für die Freunde ein, Nachbarn ein und so weiter, dann das kann man ja alles teilen auch.

00:42:48: Dann nehmen sie einfach ein bisschen größere Mengen und dann kommen sie über diese 100 Euro, dann passt das eigentlich ganz gut.

00:42:56: Ja, verstehe, das macht natürlich auch total Sinn.

00:42:58: Wie ist dein aktuelles Firmen-Setup dann? Ist es eine GmbH oder ein italienisches Unternehmen?

00:43:06: Genau, ein italienisches Unternehmen. Das ist ein Einzelunternehmen noch. Ich bin damals im Februar

00:43:10: 2020 als Einzelunternehmer gestartet, als Einzelunternehmen, weil das damals das Einfachste

00:43:17: war. Das günstigste war, das Einfachste war und ich eben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt

00:43:22: habe, man muss nicht gleich eine GmbH haben, man muss auch nicht gleich ein Büro haben und man

00:43:25: Man muss auch nicht gleich Mitarbeiter haben.

00:43:27: Ich habe da ganz basic angefangen.

00:43:29: Mit den Einzelunternehmen, aber jetzt sind wir am überlegen,

00:43:32: nach dem heurigen Jahr, sind wir am überlegen, nächstes Jahr wird eine GmbH daraus werden.

00:43:36: Ist es in Italien ähnlich wie in Deutschland?

00:43:38: Das weiß ich nicht. Wie ist es in Deutschland? Ja, du hast halt hier 25.000 Stammkapital.

00:43:44: Gesellschaft beschenkt.

00:43:46: Genau. Und so heißt es dann auch, dann nur halt auf Italienisch.

00:43:50: Oder wie ist dann die Firmenbezeichnung? SRL. Also GmbH auch, in Deutsch natürlich GmbH und Italienisch dann SRL.

00:44:00: Okay, du bist heute noch komplett alleine, aber du arbeitest mit Freelancern zusammen,

00:44:04: wie jetzt dem Fotograf hast du angesprochen und anderen Typen, richtig?

00:44:08: Genau, Controller, einer der das Controlling macht und sonst eigentlich momentan niemand,

00:44:14: das sind die einzigen, der Fotograf ja auch nur alle Jahre einmal, öfters brauche ich den ja auch nicht.

00:44:21: Ansonsten ist momentan alles automatisiert oder läuft im Hintergrund.

00:44:27: Ich habe momentan keine Agentur, mit der ich zusammenarbeite.

00:44:30: Das ist momentan wirklich sehr, sehr basic. Solo-Preneurship, da sind wir beim Solo-Preneurship.

00:44:35: Das war mir nicht klar, dass das in die Richtung ist.

00:44:39: Aber immer, wenn mich Leute fragen, wie viele Leute und Mitarbeiter du hast,

00:44:44: wie machst du das, und wenn ich sage, das mache ich alleine,

00:44:47: Dann sind immer alle ein bisschen baff.

00:44:50: Wie alleine und so weiter? Das gibt es ja nicht. Dann erkläre ich das ein bisschen. Doch, das geht und das funktioniert.

00:44:56: Und wenn man das alles so gut automatisiert – und das muss natürlich auch das richtige Produkt sein –

00:45:02: muss schon alles gut zusammenpassen, damit es so funktioniert. Das ist schon klar.

00:45:06: Aber dann ist mir irgendwann zum ersten Mal dieses Solopreneurship,

00:45:08: Solopreneur ist mir dann zum ersten Mal über den Weg gelaufen.

00:45:11: Und ja, man kann so sagen, ich bin Solopreneur. Momentan.

00:45:14: Und wie entscheidest du jetzt? Du machst die TikTok-Videos selber, buchst die Werbung ein,

00:45:21: machst das Newsletter-Marketing, aber die Produktfotos hast du jemandem überlassen.

00:45:25: Jetzt könntest du ja auch sagen, du müsstest vielleicht ein Hobby für Fotografie haben.

00:45:30: Wie entscheidest du, was du selber machst und was du rausgibst?

00:45:34: Das entscheidet nicht ich, das entscheidet der Kunde eigentlich.

00:45:37: Und ich habe… Das war das Glück, dass genau auch in dieser Zeit.

00:45:43: Wo ich gestartet bin, plötzlich diese ganzen UGC-Videos extrem im Performance-Marketing

00:45:49: geboomt haben. Das war für mich ja super, weil ich plötzlich niemanden Professionellen

00:45:54: mehr anstellen musste, der mir professionelle Videos macht. Ich konnte es selbst mit dem

00:45:59: Handy machen. Je amateurhafter das dann war, je besser hat es funktioniert. Ich habe wirklich

00:46:08: zum Teil Ads, die seit eineinhalb Jahren auf Meta laufen, durchkennen. Und die funktionieren

00:46:14: nach wie vor. Und solange das der Fall ist… Wie hast du dich verändert?

00:46:17: Nie verändert. Manchmal Budget ein bisschen hoch, ein bisschen runter, das schon. Und

00:46:21: dann nochmal wieder eine ausgeschaltete Kampagne. Dann habe ich in dieser Kampagne eine Anzeigengruppe

00:46:25: wieder einmal ausgeschaltet und wieder einmal vielleicht eingeschaltet und dann wieder einmal

00:46:28: hoch oder runter gedreht. Aber ich habe Ads, die laufen zum Teil seit eineinhalb, wenn nicht schon

00:46:33: sogar seit zwei Jahren. Und wenn ich das jemandem erzähle, der in der Agentur ist, der kann das gar nicht glauben.

00:46:39: Und wenn man da mal reinschauen darf, erst jetzt kürzlich, aber man darf in den Werbeanzeigenmanager reinschauen,

00:46:44: natürlich kannst du reinschauen, dann habe ich da einen bestimmten Roast drinnen in einer bestimmten Höhe mit Ads,

00:46:48: die seit zwei Jahren laufen, der meint, der sieht nicht richtig. Das kann nicht wahr sein.

00:46:52: So funktioniert das. Und wenn ich jetzt merken sollte, okay, jetzt geht es wieder in diese Richtung Hochglanzvideos

00:46:59: oder ich muss da irgendwas machen, dann werde ich mich umschalten und dann werde ich wieder neue Leute

00:47:04: oder eine Agentur oder einen Freelancer mit dazuholen.

00:47:07: Ist das, also finde ich jetzt extrem spannend, weil jetzt bist du ja in der Region, da könnten sich Leute sich das anschauen, was du machst und könnten wahrscheinlich hergehen und sagen, auch jetzt einen anderen Produzent, der jetzt nicht einer von deinen Lieferanten ist und könnte sagen, hey, das mache ich jetzt selber.

00:47:23: Ich gebe Geld der Agentur und mache halt nicht Sepp, sondern weiß nicht, was der zweitbeliebteste Name ist, kopiert quasi das Konzept und bewirft es mit Geld.

00:47:33: Ist das schon passiert oder hast du das gesehen?

00:47:35: Habe ich noch nicht gesehen. Es gibt einige, die auch Online-Handel machen in diesem Bereich, ja.

00:47:41: Aber da, ich meine, ich sage, der Markt ist groß genug. Da haben mehrere Leute Platz, mehrere Unternehmen Platz.

00:47:49: Ich bin froh, dass ich mit der Zapp Manufaktur meine eigene Marke habe.

00:47:54: Und jeden Neukunden, den ich gewinne und der von meinen Spezialitäten überzeugt ist,

00:48:00: der kauft im besten Fall oder im normalen Fall wieder bei mir.

00:48:04: Und das ist eigentlich das, was mir an dem Ganzen dann auch gefällt.

00:48:08: Und wenn da jetzt einer kommt und richtig mit viel Geld reinpumpt.

00:48:12: Natürlich kann das passieren, ganz klar.

00:48:14: Aber habe ich da relativ wenig Bedenken für mich, für mich jetzt,

00:48:18: weil da spielen einfach ganz viele Faktoren auch eine Rolle.

00:48:20: Also die Kosten unter Kontrolle. Ich weiß ja, wie.

00:48:24: Was das heisst, natürlich, wenn ich jetzt da mal ein paar Jahre Geld reinpumpe, irgendwann

00:48:28: muss man auch mal in die Profitzone kommen, das ist halt so, sieht man ja jetzt, wie schnell

00:48:32: das geht, sobald dann irgendwie das Venture-Kapital zurückgezogen wird und irgendwie Business

00:48:36: Angels wollen auch keine mehr Geld ausgeben, wie schnell da dann alle umknicken.

00:48:42: Das ist vielleicht ein Booster, kann das sein, aber ich denke da sehr langfristig, was das angeht.

00:48:48: Und dann sage ich, okay, ich wachse lieber langsam so, dass das immer für mich passt,

00:48:52: meine Hersteller passt und vor allem für meine Kunden passt. Und dann habe ich da relativ wenig

00:48:56: Bedenken. Gab es schon Angebote in deiner Richtung, zu sagen, hey, das ist ein cooles

00:49:02: Business, ich möchte da einsteigen von Investoren oder Business Angels?

00:49:05: Genau, ja, gab es schon ein, zwei. Ein konkretes vor zwei Jahren. Interessantes Angebot. War

00:49:13: es wirklich interessant, aber wir sind uns da nicht einig geworden. Wir sind zusammengekommen

00:49:20: von der Bewertung her. Dann haben wir es gelassen. Das ist ein guter Freud, Klammeraufkommen dazu.

00:49:25: Wir verstehen uns immer noch sehr, sehr gut. Wir sind Unternehmer hier in Südtirol. Da sind wir

00:49:31: einfach nicht zusammengekommen. Dann haben wir das damals wieder gelassen. Heute muss ich sagen,

00:49:36: mir gefällt es sehr, sehr gut. Dein Podcast heißt ja Bootstrapped. Ich muss sagen,

00:49:42: ich bin sehr, sehr froh und glücklich, dass ich da wirklich die hundertprozentige Kontrolle über

00:49:46: über das ganze Haupt, weil...

00:49:48: Ich kann von heute auf morgen einfach eine Entscheidung treffen, wo wenn ich da zwei, drei Leute dabei habe, sagen die vielleicht, nee, müssen wir so oder geht nicht oder so.

00:49:55: Ich habe die hundertprozentige Entscheidungsfreiheit und das ist mir sehr, sehr viel wert.

00:50:00: Ist das für dich der größte Vorteil vom Bootstrapping, so einer Preneurship, in dem du dich befindest?

00:50:06: Ja, das ist schon ein sehr, sehr großer Vorteil, ja.

00:50:09: Dass man einfach sehr schnell reagieren kann.

00:50:11: Und ich bin einer, ich schaue dann links, rechts, wenn mir was gefällt, dann gehe ich da rein, dann schaue ich mir das an und wenn es nicht passt, dann gehe ich wieder raus und so weiter.

00:50:19: Und wenn ich da jedes Mal muss, dann mit zwei, drei anderen Leuten die Absprache halten und so weiter und es ist sicher meiner Meinung nach einer der größten Vorteile, die Unabhängigkeit.

00:50:30: Was sind noch Vorteile für dich? Was sind noch Vorteile? Ja, ich glaube das hat den Hauptvorteil eigentlich. Andere Vorteile, da müsste ich dich fragen, was gibt es noch für Vorteile im Busfab?

00:50:40: Arbeitest du jetzt mehr oder weniger oder einfach flexibler, dass du nachmittags mit den Kindern was machst, abends arbeitest du dann?

00:50:51: Das hat ja nicht unbedingt was mit Bootstrappen zu tun. Das ist ja eher Selbstständigkeit, Zeiteinteilung, nennen wir es mal so.

00:50:59: Das natürlich auch. Ich bin flexibler, ich kann auch mal meine Tochter von der Schule abholen, ich kann dann auch mal meine zweite Tochter in die Kita bringen, weil man einfach flexibler ist.

00:51:09: Wenn ich zurückdenke an die Zeit in meinen Mitte-20er-Jahren, da war ich ja die ganze Woche unterwegs.

00:51:16: Da war ich in Polen, am Dienstag war ich in Warschau, am Mittwoch war ich in Hamburg und

00:51:21: am Donnerstag war ich noch in Sizilien, irgendwie durch die Gegend geflogen, wie ein Wahnsinn.

00:51:25: Das kann ich mir heute gar nicht mehr vorstellen, weil du bist ja komplett in das Unternehmen

00:51:30: eingebunden. So habe ich wirklich die Flexibilität, das so zu machen.

00:51:35: Aber das sehe ich mehr durch die Selbstständigkeit als durch das Bootstrappen.

00:51:39: Sagen wir es so.

00:51:40: Ja, verstehe ich auch. Also das mit dem Thema Freiheit und schnelle Entscheidungen finde ich ganz wichtig auch.

00:51:44: Das erzählen auch immer wieder viele. Was sind für dich Nachteile von dem Modell?

00:51:50: Ja, der Nachteil ist sicher, dass man weniger schnell wachsen kann, wenn man das will.

00:51:55: Weil einfach du musst mit den Mitteln, die du zur Verfügung hast, wirtschaften.

00:52:02: Das heißt, wenn Umsatz reinkommt, dann musst du irgendwie schauen,

00:52:05: dass irgendwo was übrig bleibt, mit dem, das du dann wieder investieren kannst und so weiter.

00:52:10: Das ist sicher der Nachteil. Es geht langsamer. Wenn du jetzt aber so denkst wie ich, langfristig,

00:52:16: und wirklich das jetzt nicht nur für die nächsten zwei, drei Jahre,

00:52:18: sondern vielleicht die nächsten 20 Jahre denkst, dann ist das eigentlich auch kein großer Vorteil.

00:52:24: Weil ich kann mir schon vorstellen, wenn du da irgendwie eine Million oder zwei Millionen oder irgendwas kriegst

00:52:31: und hast da irgendwie noch drei, vier Leute dabei, dass da der Druck extrem steigt auch.

00:52:35: Du musst liefern, du musst U-Bahn-Sätze bringen und, und, und.

00:52:38: Und wenn das dann irgendwie nicht mehr klappt, dann muss die zweite Runde machen und dann ist das wieder Stress.

00:52:43: Ich weiß nicht. Also ich sage niemals nie, absolut nicht, aber ich bin so mit dem Bootstrapped, wie es momentan bei mir ist, sehr, sehr glücklich und zufrieden.

00:52:56: Du hast anfangs erwähnt, du bist ja quasi vom einen Online-Shop zum anderen gekommen.

00:53:02: Da haben wir jetzt gar nicht so genau reingeguckt, aber jetzt würde es mich tatsächlich noch kurz interessieren.

00:53:06: Hast du den Initial selber, dir Geld auf die Seite gelegt und auch einen Zeitplan gemacht, bis dahin muss es funktionieren?

00:53:13: Hattest du dir was angespart, um davon zu leben und das mal auszuprobieren?

00:53:18: Oder wie hast du finanziell den Start hinbekommen?

00:53:22: Nein, also ich bin eigentlich mit Minus gestartet, so muss man sagen.

00:53:27: Wir haben ein Haus gebaut zu Hause und eigentlich mit 2.000, 3.000 Euro, das auf dem Bankkonto war, so bin ich gestartet.

00:53:35: Wie ich am Anfang gesagt habe, die ersten 5 bis 10 Euro, Meta investiert und aus diesen

00:53:39: 5 bis 10 Euro wurde der erste Kauf mit 30 Euro. Und so ist das eigentlich gestartet,

00:53:44: komplett, fast mit Null. Und aus dem Ganzen ist das dann heraus entstanden.

00:53:49: Wahnsinn. Also es ist schon möglich. Man muss sich ein bisschen dran getraut, man muss Glück haben,

00:53:54: man muss Erfahrung haben, auch meiner Meinung nach, die richtige Zeit erwischen. Aber ich glaube

00:53:59: Aber auch das Ganze, was davor passiert, alles was die zehn Jahre davor passiert ist, da,

00:54:05: war ja das eine war besser, das andere war schlechter, wo die einen sagen, ja, es ist

00:54:10: irgendwie gescheitert und so weiter.

00:54:12: Also das Ganze.

00:54:13: Ich sage da nie, ich sage da immer, da hat man Erfahrungen gesammelt.

00:54:16: Und das Ganze kommt irgendwann, kommt es dann so zustande, dass es dann passt.

00:54:21: Und das ist dann eben jetzt in den letzten dreieinhalb, vier Jahren passiert und so kann es weitergehen.

00:54:25: Ich glaube, was ich jetzt bei dir auch spannend fand, ist, dass du vorher den Case hattest mit Investment und Büro und lass mal eine Firma machen, so auf die Art.

00:54:34: Dass du diese Learnings mitgenommen hast jetzt hier rein und da hast du zumindest mal gewusst, wie es nicht funktioniert.

00:54:40: Das ist ja auch immer etwas, was man nicht vergessen darf, wenn man im Leben Sachen ausprobiert.

00:54:46: Das ist ja auch immer eine Erfahrung, von der man dann profitiert.

00:54:49: Genau so ist es. Ich sage immer, du kannst Fehler machen einmal.

00:54:54: Wenn du ein zweites Mal denselben Fehler machst, dann musst du schon ein bisschen darüber nachdenken, warum.

00:54:59: Und ein drittes Mal darf es dann einfach nicht mehr passieren.

00:55:02: Und wenn du dir das zu Herzen nimmst, dann sind das eigentlich immer Erfahrungen, die du sammelst.

00:55:06: Jeder Fehler ist Erfahrung und dann funktioniert das auch früher oder später.

00:55:10: Hast du mal Momente gehabt, wo du kurz zuvor warst, hinzuwerfen, oder hattest du tatsächlich,

00:55:16: so viel Wachstum, dass du gar nicht darüber nachdenken konntest?

00:55:21: Nein, nie. Aber das bin auch nicht ich der Typ dazu. Aber das hatte ich auch vorher nicht, auch wenn es mal nicht geklappt hat.

00:55:29: Jetzt bei der SEP-Manufaktur eh nicht, aber auch vorher nicht.

00:55:32: Nein, das hatte ich eigentlich nie so hinwerfen.

00:55:35: Nein, mir hat das einfach Spaß gemacht. mir macht das Spaß, was ich hier tue, und dann passt es auch.

00:55:41: Natürlich geht auch mal was schief und es funktioniert nicht immer alles so, wie man sich das vorstellt,

00:55:46: aber dass ich irgendwie hinwerfen möchte, bisher noch nicht.

00:55:49: Ich glaube, wenn es Spaß macht, dann passt es.

00:55:53: Ja, ich glaube, das ist auch wichtig. Du hast ja jetzt noch eine andere Motivation, dann mit der Namensvorgeschichte von deinem Opa.

00:56:02: Genau, ja.

00:56:02: Und diese regionale Geschichte, das passt einfach alles zusammen, so hört es sich zumindest an.

00:56:09: Wo machst du eigentlich Urlaub als Südtiroler? Wo geht man hin, wenn man Urlaub macht?

00:56:15: Bleibst du in der Region oder gehst du raus?

00:56:18: Urlaub machen wir meistens, ja, teils, teils. Also im Winter, wenn wir im Winter Urlaub machen, dann bleiben wir auch sehr, sehr gerne hier in Südtirol.

00:56:25: Wir haben ja hier top Hotels, top Wellness Hotels, da brauchen wir nicht weit fahren.

00:56:31: Dann bleiben wir auch hier und im Sommer fahren wir ans Meer.

00:56:34: Also jetzt die letzten paar Jahre, weil wir zwei kleine Töchter haben,

00:56:37: sind wir vor allem hier in Italien ans Meer gefahren.

00:56:39: Und genau, also das ist schon, da fahren wir schon ein bisschen raus aus den Bergen dann auch im Urlaub.

00:56:46: Läuft das Geschäft dann ganz normal weiter, wenn du Urlaub machst?

00:56:49: Machst du ein, zwei Stunden am Tag so das Nötigste?

00:56:52: Wie läuft so ein Urlaub dann ab, wenn du alles sonst alleine machst?

00:56:55: Richtig, genau so läuft es ab.

00:56:57: Halbstündchen morgens setze ich mich dran. Da, wo es am meisten brennt, mache ich was, und der Rest läuft automatisiert. Länger wie eine Woche

00:57:07: sind wir sowieso nie weg. Dann funktioniert das eigentlich auch sehr gut. Das ist ja auch perfekt.

00:57:13: Ich könnte theoretisch von überall aus arbeiten. Ich packe meinen Laptop zusammen,

00:57:20: fliege nach Bali und kann von dort aus arbeiten. Theoretisch könnte ich das machen. Das sagen auch

00:57:25: Mega cool und so weiter. Jetzt mit zwei Töchtern und so weiter. Hier ist unsere Basis, sagen wir mal so.

00:57:32: Hier in Südtirol, in Naturns genauer gesagt. Und dann ist es nicht mehr so einfach, weil jetzt Schule und so weiter.

00:57:38: Aber theoretisch wäre das möglich, ja. Ja, ist ja super, auch wenn es so läuft und du das so automatisiert hast. Das ist echt cool.

00:57:46: Was machst du noch? Wir hatten im Vorgespräch auch kurz darüber gequatscht.

00:57:50: Du hast noch weitere Produkte und Projekte, die du machst, konzentrierst dich aber aktuell

00:57:58: hauptsächlich auf die Zapp-Manufaktur, aber du machst noch andere Sachen, richtig?

00:58:02: Ja, eins ist entstanden, vor zwei Jahren ungefähr, das ist Shoppy Buy, die Idee ist daraus entstanden.

00:58:13: Ich habe da mal gesehen, da hat es in Deutschland das Seller X und so weiter, da hat es diese

00:58:18: Firmen und Unternehmen gegeben. Ich weiß nicht, ob es die überhaupt noch gibt.

00:58:22: Die haben Amazon-Händler aufgekauft.

00:58:27: Ich fand das spannend. Dadurch, dass ich in Shopify relativ gut drinnen bin.

00:58:34: Und das nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis,

00:58:37: weil ich ja wirklich von A bis Z alles mache, habe ich mir gedacht, das könnte spannend sein.

00:58:41: Ich glaube auch, dass da in Zukunft eine und die andere interessante Möglichkeit zustande kommt, so einen Shopify-Shop entweder

00:58:51: aufzukaufen oder einzusteigen, irgendwie weiterzuhelfen. Und genau so ist das dann entstanden. Das

00:58:58: habe ich nicht alleine, da sind wir auch, da sind wir zu viert. Und da schauen wir uns

00:59:02: einfacher an. Da gibt es die Möglichkeit, Formular auszufüllen. Wenn du sagst, du möchtest

00:59:08: deinen Shopify, du kommst nicht weiter, du hast irgendwie deine Grenze erreicht usw.,

00:59:12: kannst du uns das sagen, kannst du auf uns zukommen, dann schauen wir uns das an und

00:59:17: dann entscheiden wir, ob es etwas Interessantes ist, wo wir einsteigen können, was wir vielleicht sogar kaufen können.

00:59:22: Und genau, das ist eigentlich Shoppy-Buy. Da sind wir aber auch sehr, sehr selektiv.

00:59:25: Also ich glaube, 100, 120 haben wir bis jetzt gesehen.

00:59:30: Ich sage immer, die Höhle der Löwen von Shopify, so in die Richtung kann man sich das ungefähr vorstellen.

00:59:34: Nur bei uns geht es nicht mit Pitchen, dass einer zu uns kommt, sondern das wird alles online gemacht.

00:59:40: Aber bis jetzt war keiner dabei, der wirklich für uns interessant ist.

00:59:45: Und genau, das ist Shopify. Da sind wir sehr, sehr selektiv.

00:59:49: Es soll etwas Nachhaltiges sein.

00:59:51: Es braucht keiner mit Dropshipping kommen.

00:59:53: Das 500. Plastikgerät, das aus China her gedropshippt wird, Das ist alles uninteressant. Da sucht man schon wirklich sehr selektiv etwas Interessantes.

01:00:04: Ich habe immer gesagt, wenn man von 1.000 Anfragen, wenn nur eine dabei ist, dann ist das schon sehr, sehr gut.

01:00:10: Okay. Und was sind sonst noch die Kriterien, nach denen das auswählt? Du hast jetzt nachhaltig kein Dropshipping.

01:00:15: Was gibt es bei 100, 120? Da wird es ja ein paar Kriterien geben, wenn noch keiner dabei war.

01:00:20: Bei mir vor allem auch wieder das Gefühl. ist es etwas Interessantes, wo ich mir vorstellen kann,

01:00:27: dass ich mit meiner Erfahrung etwas daraus machen kann.

01:00:31: Mittlerweile hat es auch schon wieder Käufer.

01:00:36: Marche spielt eine große Rolle. Gibt es wieder Käufer? Muss ich permanent Neukundenaquise machen?

01:00:42: Oder wenn ich einmal diesen Kunden habe, kann er dann immer wieder bei mir kaufen?

01:00:46: Das sind so die Hauptkriterien. Der Rest ist viel auch wieder Gefühl.

01:00:51: Da muss man sich die Zahlen anschauen, wie sind die Umsätze, wie sind die Marschen,

01:00:58: wie viele Kunden gibt es schon, seit wann gibt es das und so weiter.

01:01:01: Das wird dann alles über einen Fragebogen abgefragt und aus dem heraus wird dann entschieden,

01:01:05: ob es was ist oder ob es eben nichts ist.

01:01:09: Spannend, also Interessierte können sich gerne melden. Ich verlinke auf jeden Fall die Webseite dann auch in den Show Notes. Da ist glaube ich das Formular auch drauf, oder?

01:01:17: Genau, da ist das Formular drauf. Am Anfang kommt eine E-Mail direkt zu mir und die schaue ich mir dann an und dann kriegt er das Formular zugeschickt. Das kann dann ausgefüllt werden.

01:01:26: Dann schauen wir uns das an und dann kriegt er sehr, sehr zügig von uns eine Antwort. Der oder sie, also er oder sie natürlich.

01:01:33: Ja, verstehe. Ja, Mensch, echt super coole Story. Was hast du noch vor mit der ZEPP Manufaktur?

01:01:41: Gibt es neue Artikel, die du nächstes Jahr noch listen möchtest? Was hast du für Ziele?

01:01:47: Ziele? Es darf so weitergehen, wie es jetzt läuft. Es werden neue Artikel dazu genommen,

01:01:52: es werden neue Spezialitäten dazu genommen. Jetzt zum Beispiel, wo ich jetzt mit einem

01:01:57: Hersteller dabei bin, was ein ganz spannendes Thema ist, was auch sehr, sehr kontrovers

01:02:01: diskutiert wird, ist, wir wollen eine vegane Kaminwurzel rausbringen. Also Kaminwurzel

01:02:08: auch eine ganz typische Südtiroler Spezialität. Das ist so eine Art Salami, aber dünner.

01:02:14: Und Kaminwurzel kann jeder mal googlen oder bei mir in der Sepp Manufaktur sich das anschauen.

01:02:20: Und die vegan zu machen. Ein Hersteller ist da gerade dran. Das ist, finde ich,

01:02:25: ein extrem spannendes Thema. Wenn ich das dann raus, wenn ich das dann meine Kunden frage,

01:02:30: Da gehen die Meinungen komplett auseinander. Das ist auch interessant. Einige sagen, sei

01:02:34: es wahnsinnig, warum jetzt vegan und hin und her. Und andere sagen, fantastisch. Das ist

01:02:39: sicher ein Thema, was mich interessiert, in die Richtung zu probieren, was zu machen.

01:02:43: Und ansonsten kommen alle paar Monate neue Spezialitäten dazu. Und das wird nicht langweilig.

01:02:49: Was gibt es noch? Käse? Ist Käsespezialität? Kannst du das noch mit reinpacken?

01:02:55: Ja, wäre natürlich auch interessant. Streube ich mich momentan noch ein bisschen,

01:03:00: weil Käse ist viel, viel komplizierter.

01:03:04: Viel kürzere Haltbarkeit, muss gekühlt sein, und, und, und. Ich habe noch ganz viele andere Artikel, die ich mit reinnehme,

01:03:14: wo das alles noch viel, viel einfacher zum Handeln ist.

01:03:19: Aber Käse steht auch auf der Agenda. Aber wenn, dann wird es wahrscheinlich am Anfang ein Hartkäse werden.

01:03:24: Es wird ein Hartkäse werden, eine Art Parmesankäse in die Richtung.

01:03:28: Das wird kommen, wahrscheinlich im nächsten Jahr.

01:03:30: Den kannst du dazulegen, ohne dass du kühlen musst. Genau.

01:03:33: Ja, verstehe. Herr Gregormensch, coole Geschichte und schön, dass du sie geteilt hast. Du hast ja jetzt in der Vergangenheit, warst du da eher ein bisschen zurückhaltender im Sharen von Informationen?

01:03:43: Wird man dich jetzt häufiger hören, sehen? Wirst du LinkedIn mehr teilen, was du erreicht hast, erlebt hast und Tipps und Tricks geben, wie so hier im Podcast?

01:03:53: Möglich, möglich. Ich bin ja ein LinkedIn-Urgestein. Ich glaube, ich habe mich dort 2010 angemeldet. 2009, 10. Also, das ist schon lange her.

01:04:05: War aber immer sehr passiv. Jetzt die letzten paar Monate mache ich immer ein bisschen mehr, poste mal wieder was. Aber auch da tun wir regelmäßig leider immer noch.

01:04:12: Aber dieses ganze Thema Personal Branding interessiert mich schon. Ist schon spannend, weil ich muss sagen, die Resonanz, also wir zwei, Andy, wir würden uns jetzt ja auch nicht kennen

01:04:21: Oder würde ich diesen Podcast auch nicht aufnehmen, wenn ich nicht auf LinkedIn aktiver geworden wäre?

01:04:27: Von dem her glaube ich schon, dass man mich da auf LinkedIn ab und zu sehen wird.

01:04:33: Also ich packe auf jeden Fall auch dein Profil dann in die Shownotes, da kann man dir folgen

01:04:37: und sich mit dir vernetzen.

01:04:39: Und dann danke ich dir vielmals für das offene Gespräch, ich habe wieder einiges gelernt.

01:04:44: Als letzte Frage, wenn jetzt jemand Appetit bekommen hat auf die Zapp-Manufaktur, was

01:04:50: Was würdest du als erstes Set empfehlen?

01:04:53: Ja, da würde ich das Bestseller-Paket empfehlen. Okay. Verlinke ich auf jeden Fall.

01:04:57: Also, set-shop.com, einfach rein, Bestseller-Paket bestellen, dann hast du schon mal die ersten

01:05:03: 7, 8 Bestseller hast du dabei, dann kannst du mal verkosten und wenn dir das schmeckt,

01:05:08: dann kannst du danach dein Sortiment erweitern.

01:05:10: Alles klar. Ich werde es auf jeden Fall ausprobieren. Vielen Dank dir.

01:05:14: Ja, guten Appetit. Danke, Andi. Schönen Tag. Ciao.

01:05:19: Mach's gut. Das war auch schon Folge 44 von Happy Bootstrapping. Schick mir gerne Fragen an Gregor, Feedback

01:05:25: zur Folge oder Vorschläge für neue Gäste an hallo-bootstrapping.de. Der Gregor sucht

01:05:32: auch Unterstützung, wenn du eine Idee hast, wie er in der Schweiz starten kann oder du

01:05:36: sogar dort ein Lager hast. Schreib ihm gerne oder mir und dann vermittle ich das Ganze

01:05:41: sehr gerne so.

01:05:43: Aktuell arbeite ich endlich an einer eigenen Webseite mit Newsletter für Happy Bootstrapping.

01:05:48: Jetzt mache ich sie offiziell und dann bin ich auch unter Druck das zu liefern und möglichst

01:05:52: schnell fertig zu stellen.

01:05:54: Dann könnt ihr die Inhalte auch schöner online konsumieren oder euch eine Newsletter

01:05:58: abonnieren, falls ihr nicht immer die Stunde hören wollt. Das lohnt sich aber immer.

01:06:02: Sehr klar. So und nächste Woche geht es dann wieder mit einem App-Business weiter.

01:06:08: Diesmal Eduard Metzger von Noteplan, einer MacOS und iOS App fürs Bullet Journaling Organisation

01:06:16: von To-dos und Kalender.

01:06:18: Bis dahin. Tschüss.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.