HB #27 mit Moritz Dausinger von refiner.io

Shownotes

Mein Name ist Andreas Lehr und in diesem Podcast interviewe ich wöchentlich wechselnde Unternehmer:innen zu Ihrer Geschichte.

In Folge 27 habe ich mit Moritz Dausinger von refiner.io gesprochen.

Refiner ist ein Software as a Service (SaaS) Start-up, welches Moritz und sein Team aus Paris heraus entwickeln und betreiben. Refiner selbst ist ein "Customer Feedback Tool", mit dessen Hilfe du in deinem Produkt oder deiner App einfache und schöne Umfragen erstellen kannst. Diese erscheinen dann beispielsweise nach dem Login und zum Launch eines neuen Features.

Mit Mailparser, Docparser und Wooticket hat Moritz schon 3 beachtliche Exits hingelegt. Refiner selbst entstand dann als Side-Project, da Moritz in einem anderen Start-up selbst den Need für solch ein Tool entdeckt hatte. In Refiner investiert ist der "Calm Company Fund", welcher sich auf die Unterstützung von "Bootstrapped" Geschäftsmodellen konzentriert. Moritz ist mittlerweile dort ebenfalls ein Mentor für andere Start-ups.

Im Podcast haben wir über alle seine Produkte und Erfahrungen aus den Exits gesprochen, was ihn antreibt, was die Vorteile von Refiner sind und wo er damit hin möchte. Zudem haben wir über die Start-up-Kultur und das Leben in Paris gesprochen.

Show-Notes

Kapitelmarken

  • (00:00:00) Intro
  • (00:01:00) Intro Moritz und refiner.io
  • (00:03:13) Gründung von Refiner und "Calm Company Fund"
  • (00:10:04) Software-Entwicklung während Schule und Studium
  • (00:12:32) Umzug nach Frankreich und erste Gründung
  • (00:14:36) 2014: Erster Exit und weitere Gründung bei "efounders"
  • (00:20:08) Investments in andere Start-ups und Mentoring
  • (00:25:40) Idee und Entwicklung von refiner.io
  • (00:30:59) Pricing, Features und Kunden von Refiner
  • (00:40:30) Team, Freelancer und Firmensetup in Paris
  • (00:45:04) Kunden in Europa und Weltweit
  • (00:47:10) Neue Kunden finden, Marketing und Software Review Portale
  • (00:54:20) Aktueller MRR, "Build in Public" und mögliche Investments
  • (01:03:21) Kulturelle Unterschiede und Startup-Kultur in Paris

Feedback & Kontakt

Hast Du selbst eine spannende und interessante "Bootstrapping"-Geschichte zu erzählen? Oder Feedback zur aktuellen Folge?

Schreib mir gerne eine E-Mail unter hallo@happy-bootstrapping.de.

Mit meiner Firma "We Manage" helfe ich Firmen, Agenturen und Solopreneurinnen bei den Themen Cloud, DevOps, SRE und Online-Betrieb: https://we-manage.de/

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Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu Folge 27 von Happy Bootstrapping.

00:00:04: In Folge 27 habe ich mit Moritz Dausinger von refiner.io gesprochen.

00:00:10: Refiner ist ein Startup, welches Moritz und sein Team in Paris, Frankreich entwickeln.

00:00:16: Mit Refiner kannst du beispielsweise Umfragen fürs Onboarding nach dem Login in deiner Webapp erstellen.

00:00:23: App erstellen. Vor Refiner hat Moritz schon MailParser, DockParser und VooTicket mitentwickelt

00:00:31: und drei beachtliche Exits hingelegt. Da hat er einiges zu erzählen und schon einiges

00:00:36: gelernt. Ich habe unter anderem gelernt, was der Khan Company Fund macht und wie das Geschäftsmodell

00:00:43: genau funktioniert und warum und wieso Moritz eben in Frankreich das Ganze macht. Das ist

00:00:49: auch eine spannende Sicht auf diese Dinge. Ich bin ein bisschen erkältet im Podcast

00:00:53: und rede ein wenig nasal, aber ich habe ja wie immer kaum Redeanteil.

00:00:57: So und jetzt geht's direkt los. Viel Spaß mit der Folge.

00:01:01: Hallo Moritz. Hallo Andi, grüß dich. Freue mich hier zu sein.

00:01:05: Freue mich auch. Wer bist du und was machst du? Ja, also ich bin der Moritz.

00:01:10: Ich bin der Gründer von Refiner und Refiner ist ein Kundenfeedback-Tool für Online-Anwendungen.

00:01:16: Also unser typischer Kunde ist ein SaaS-Startup oder ein Marketplace oder eine mobile App. Und wir verwenden unsere Lösung, um Feedback von ihren Benutzern zu

00:01:29: bekommen bezüglich ihres Produktes oder einfach der Kundenzufriedenheit.

00:01:33: Also wir sind im Prinzip ein B2B-Software-Module-Hersteller und unsere Kunden sind andere

00:01:40: Softwareunternehmen, die unser Modul einbauen in ihre Software.

00:01:44: Ja, Refiner ist nicht mein erstes Startup. Ich habe ein paar andere Startups davor gebootstriped.

00:01:49: Also das Thema Bootstrap ist ja nicht neu für mich und ich freue mich auf jeden Fall heute auf deine Fragen und mal schauen, was ich hier beitragen kann.

00:02:00: Dann hoffe ich, dass ich die einigermaßen interessant stellen kann.

00:02:04: Wie groß ist denn Refiner heute? Ist das, machst du das alleine? Hast du ein Team?

00:02:07: Ja. Kannst du ungefähr was zur Anzahl Kundenumsätze oder sowas sagen?

00:02:11: Klar, ja. Also wir sind, wir haben in 2020 gelauncht, eine Woche vor dem Lockdown hier in

00:02:17: Frankreich. War vom Timing her vielleicht nicht gerade so günstig, aber seitdem

00:02:23: wächst es ganz, ganz gut und konstant.

00:02:25: Und heute sind wir, also wir sind ein kleines Team, aber es ist auch wirklich so bewusst so,

00:02:29: wir sind insgesamt sechs Leute.

00:02:32: Es sind aber viele Freelancer und die arbeiten nicht unbedingt Vollzeit für Refiner.

00:02:37: Also ich bin eigentlich so der Einzige, der wirklich jeden Tag Vollzeit in dieser Firma arbeitet.

00:02:42: Die anderen sind entweder auf Teilzeit oder sogar manchmal auch auf Missionsbasis,

00:02:48: dass, wenn jetzt halt mal irgendwas mal ansteht, dann...

00:02:52: Wird geholfen aber ja ich meine wir sind ja hier im bootstrapping podcast das ist ja nicht neu für dich

00:02:57: Es ist auf jeden fall die firma so aufgebaut dass sie profitabel ist und dass wir.

00:03:03: Ohne weitere zusätzliche finanzierung wachsen können und von dem her kleines team aber sehr effizientes und erfahrenes team auch,

00:03:13: Initial hast du dann aber das selber gebaut allein ohne irgendwelches kapital oder finanzierung von business angels oder sowas ja also

00:03:21: Also mein großer Vorteil ist, dass ich ja aus der Tech-Ecke komme und ich liebe es immer

00:03:26: noch wirklich zu programmieren und ich versuche auch so viel wie möglich noch zu programmieren,

00:03:30: aber heutzutage geht es leider nicht mehr so.

00:03:33: Aber, also ich habe die erste Version von Refiner gebaut. Damals war ich noch in so einer Situation, dass ich, also ich hatte davor eine Firma

00:03:41: verkauft und war bei dem Käufer angestellt für eineinhalb Jahre und musste dann immer

00:03:48: weniger und weniger bei dem Arbeiten. Das war so im Prinzip so ein Modell, dass ich so langsam rausgekommen bin, also in so einem

00:03:54: Earn-Out-Szenario. Und da hatte ich dann massig Zeit, was Neues zu starten.

00:04:01: Hatte aber auch natürlich Kinder und eine Ehefrau, wo wir dann hier in Paris sein mussten.

00:04:06: Also ich konnte auch nicht einfach sagen, ich gehe jetzt einfach mal Urlaub machen auf die Insel.

00:04:11: Und dann habe ich mir gedacht, ja gut, dann starte ich halt was Neues.

00:04:15: Und dann habe ich angefangen zu programmieren und habe da im Prinzip ein Thema angefangen,

00:04:20: das ich selber hatte in meiner Firma davor.

00:04:22: Also da ging es darum, dass ich meinen Benutzern bestimmte Fragen stellen wollte,

00:04:26: während die die Software verwenden. Und ich habe keine Lösung gefunden, die mir das erlaubt zu machen.

00:04:31: Dann habe ich gedacht, ja gut, das könnte ja das nächste Projekt werden.

00:04:34: Habe dann angefangen und habe dann aber irgendwie, naja, obwohl man ja das nicht zum ersten Mal macht,

00:04:40: man macht, trotzdem irgendwie eineinhalb Jahre lang rumgedümpelt und nix hinbekommen und keinen Kunden

00:04:45: gefunden und auch eine Lösung gebaut, die total daneben war. Bis ich dann, ja, so gegen 2020 dann

00:04:54: an den Punkt kam, wo ich was gefunden habe, was lief irgendwie und dann ging es eigentlich dann

00:04:59: auch mit dem Launch so richtig los. Und damals, um jetzt nochmal auf deine Frage zu antworten,

00:05:03: habe ich dann sogar doch ein Investment eingenommen, aber von einem Fund, der

00:05:10: nennt sich Calm Company Fund und im Prinzip geht es darum, dass es Bootstrapper-friendly

00:05:16: Investments sind. Und das heißt, also in meinem konkreten Fall waren es 200.000 US-Dollar.

00:05:24: Und mit der Erwartung, dass es das erste und letzte Mal ist, dass ich Geld, externes Geld aufnehme.

00:05:30: Also das ist im Prinzip anders wie das normale Venture-Capital-Modell, wo du ja, wenn du einmal anfängst, Geld einzusammeln, musst du halt nochmal einsammeln, nochmal einsammeln, um dann immer größere Finanzierungsrunden zu machen.

00:05:44: Das ist bei denen nicht der Fall. Die sind eher so ein bisschen, ja, in dem Sinne von wenig Risiko.

00:05:51: Und dann erwarten wir aber auch im Gegenzug wahrscheinlich halt, dass sie vielleicht mal zwei, mal drei oder mal vier machen, aber nicht mal hundert, wie jetzt bei anderen Venture Capital.

00:06:01: Und dieses Geld hat auf jeden Fall geholfen, um für mich einfach auch so ein bisschen, wie soll ich sagen, zu dem Zeitpunkt hatte ich schon eineinhalb Jahre lang dran gearbeitet, hatte auch schon eineinhalb Jahre kein Gehalt mehr gezahlt und auch Freelancer bezahlt.

00:06:15: Bezahlt. Also ich hatte schon echt relativ viel Geld reingesteckt in das Projekt und habe mir.

00:06:20: Dann überlegt, ja, wenn ich jetzt nochmal von mir selber Geld reinstecke, dann wird das Ganze

00:06:25: einfach zu emotional auch, weil dann einfach zu viel Eigenkapital drin steckt. Und dann ist es

00:06:31: für mich ein Rezept dafür, dass du, naja, vielleicht keine guten Entscheidungen triffst.

00:06:35: Und mit dem Geld von außen war das dann so, da konnte ich dem Ganzen einfach ein bisschen mehr,

00:06:42: Luft zum Atmen geben irgendwie. Und von dem her hat es auf jeden Fall sehr geholfen. Ich bin

00:06:47: auf jeden Fall froh, dass ich es gemacht habe. Wie sieht das Modell dann aus? Ich kenne es nicht,

00:06:52: deswegen interessiert es mich mal. Ist es für dich ohne Risiko? Das ist kein Kredit? Du musst

00:06:57: nicht zurückzahlen? Nee. Das heißt, die Erwartungshaltung von dem Carlton Company

00:07:02: Fonds ist dann schon, dass du es irgendwann verkaufst und sie dann ihren Multiple machen?

00:07:07: Genau. Also bei denen konkret ist es so, das ist wie ein Save heißt es. Also im Prinzip,

00:07:13: sie haben auch keine Firmenanteile, aber wenn es dann mal zum Verkauf kommt oder falls ich dann

00:07:18: doch noch anderes Kapital einsammle, zu dem Zeitpunkt wird dann das, was sie halt reingegeben

00:07:25: haben als Geld, umgewandelt in wirkliche Firmenanteile. Also bis jetzt ist es einfach

00:07:30: nur ein einfacher Vertrag. Sprich, wenn es verkauft wird, dann bekommen die einen bestimmten

00:07:37: Anteil mit einem Minimum, der festgelegt wurde.

00:07:40: Also ich muss, wenn alles gut läuft, mindestens mal dreimal die Summe zurückzahlen, wenn es verkauft wird.

00:07:45: Wenn ich aber pleitegehe, dann, ja, dann halt ich.

00:07:49: Und bei Dirken hatten die noch so ein spezielles Modell, weil sie halt sagen, ja gut, die Art von Firmen, die sie finanzieren,

00:07:57: das sind oft halt einfach auch Firmen, die nie verkauft werden.

00:08:00: Die werden einfach bis zur Rente weitergemacht.

00:08:04: Und deswegen haben sie auch noch so eine Klausel, wo, wenn ich sehr hohe Dividenden mir zahle, bekommst du auch was ab.

00:08:10: Also ich kann sie auch über Dividenden im Prinzip zufriedenstellen, die Investoren.

00:08:15: Ja, interessant. Und ist es kompliziert gewesen, das zu bekommen, also das Bewerbungsmodell?

00:08:20: Nee, also bei mir in dem speziellen Fall war es so, ich kannte den Gründer von dem Fonds auch schon lange.

00:08:26: Ja, ich glaube, da war so ein bisschen so eine Vertrauensbasis auch da, von dem her, er hat relativ schnell gesagt,

00:08:31: Klar, Moritz, ich habe Lust, auf jeden Fall zu investieren.

00:08:35: Aber im Prinzip nicht kompliziert, weil halt das ganze komplexe legale,

00:08:41: also Firmenanteile einer französischen Firma zu bekommen und so weiter,

00:08:45: das wird ja nach hinten rausgeschoben.

00:08:46: Im Prinzip ist es einfach nur ein Vertrag und du bekommst die Kohle und dann musst du halt,

00:08:52: wenn es mal verkauft wird, dann das aufsetzen.

00:08:55: Aber nee, war nicht kompliziert. Und die haben auf jeden Fall auch investiert in andere europäische Firmen.

00:09:03: Also muss man noch mal raussuchen, wer genau. Aber es gibt ein paar Leute, die davon Geld bekommen haben.

00:09:08: Da gibt es bestimmt eine Webseite, pack ich in die Shownotes oder kann man sich das anschauen?

00:09:12: Das wusste ich jetzt gar nicht. Das Modell da ist natürlich auch was zu sehen.

00:09:16: Also im Prinzip sagen die, klassisches Venture Capital Modell ist,

00:09:19: zwei von zehn Firmen machen einen riesen Exit und der Rest geht hops irgendwie.

00:09:25: Und die sagen halt, nee, wir wollen in Firmen investieren, wo wir sagen, acht von zehn werden

00:09:30: einfach überleben und zwei gehen halt vielleicht pleite.

00:09:34: Deswegen konzentrieren sie sich halt auch einfach auf profitable Firmen, auf Nischenprodukte,

00:09:39: auf kleine Bootstrap-Teams, wo einfach ganz klar ist, wenn du schon mal 2000 MRR hast,

00:09:45: dann wirst du auch fünf machen, dann wirst du wahrscheinlich auch zehn machen und so weiter.

00:09:49: Relativ klein. Das ist halt ihre Annahme. Mal schauen, wie es läuft. Aber bis jetzt sieht es.

00:09:58: Ganz gut aus. Cool. Siehst du, ich lerne auch jedes Mal dazu, wenn ich eine Folge aufnehme.

00:10:02: Von daher ist das spannend. Nochmal kurz zum Anfang, bevor wir bei Refiner dann tiefer einsteigen. Du,

00:10:09: hast gesagt, du bist Softwareentwickler schon immer gewesen. Wie bist du zur Softwareentwicklung

00:10:15: gekommen. Hast du das studiert, Ausbildung gemacht, angestellt, gearbeitet mal?

00:10:21: Nee, eigentlich. Also ich habe Ingenieurswesen studiert, Elektrotechnik, aber ich habe schon

00:10:27: während der Schule angefangen zu programmieren und auch während des Studiums ein paar

00:10:31: Website-Programmierungen gemacht für ein paar Kunden.

00:10:35: Und also das, was ich heute mache als Beruf, das ist eigentlich eher Autodidakt.

00:10:40: Also ich meine, Elektrotechnik ist jetzt natürlich auch Ingenieurwesen.

00:10:43: Da lernt man natürlich auch Sachen, aber...

00:10:46: Softwareentwicklung, Web-Softwareentwicklung habe ich auf jeden Fall mir selber beigebracht und aber auch schon relativ lange, also relativ früh angefangen damit, während dem Gymnasium schon und hat mir immer Spaß gemacht, ja.

00:11:00: Mit was für Technologien arbeitest du dann da so?

00:11:03: Ganz oldschool Laravel, PHP-Laravel und dann JavaScript für alles Frontend-Geschichten.

00:11:13: Und um kurz noch zu erklären, wie ich dann in diese Start-up-Geschichte reingekommen bin.

00:11:18: Also ich habe während des Studiums ein Praktikum gemacht bei Airbus in Toulouse.

00:11:25: Und das war so der erste Kontakt mit Frankreich.

00:11:28: Und hab dann so festgestellt, dass, naja, in einer großen Firma arbeiten vielleicht nicht ganz so mein Ding ist irgendwie.

00:11:36: Hab dann nach dem Studium angefangen beim Fraunhofer-Institut in Stuttgart.

00:11:40: Da war dann die Idee, dass ich da einen Doktor mach.

00:11:44: Und den hab ich dann aber abgebrochen und bin zu meiner damaligen Freundin nach Frankreich gezogen, die Französin ist.

00:11:51: Und hab mit ihrem Mitbewohner meine erste Firma dann damals gegründet.

00:11:56: Und das war halt im Prinzip so die Verrücktheit der jungen Jahre.

00:12:00: Aber es war im Prinzip ein gutes Timing, weil ich denke mir halt, je älter du

00:12:04: wirst, desto komplizierter wird es ja im Prinzip, den Absprung zu schaffen.

00:12:07: Und damals war das eher so, man ist jung und man schaut mal und hat wenig Risiko.

00:12:14: Und das Ganze natürlich gekoppelt mit dem, dass ich ja einen Programmierhintergrund hatte. Ich wusste, ich kann immer wieder eine Arbeit finden.

00:12:22: Dann ist ja heute immer noch der Fall, Programmierer sind gesucht.

00:12:25: Und das war dann von mich so ein überschaubares Risiko.

00:12:30: Da bist du nach dem Studium und dem abgebrochenen Doktor dann gleich nach Frankreich umgezogen.

00:12:36: Ja, genau. Ich habe dann mit einer damaligen Freundin zusammengewohnt.

00:12:39: Wir haben dann die Firma gegründet. Das war in einer Kleinstadt in Nancy, also gar nicht so weit weg von Deutschland.

00:12:45: Und diese Firma, das lief eigentlich ganz gut an. Also so mit der Erfahrung, die ich heute habe und dem Wissen, das ich heute habe, würde ich sagen, eigentlich war das eine ganz gute Geschichte damals.

00:12:55: Wir waren aber nach eineinhalb Jahren an dem Punkt, wo wir nicht genügend Umsatz hatten.

00:12:59: Und dann mussten wir halt mal gucken, was wir machen.

00:13:03: Und dann haben wir unsere Konkurrenz in Paris kontaktiert. Das war ein Startup, die haben was sehr Ähnliches gemacht wie wir.

00:13:09: Und hatten aber eine andere Problematik. Bei denen lief es sehr gut, aber die hatten ein sehr schlechtes Produkt.

00:13:16: Weil im Prinzip, wir waren halt zwei Produktleute, die etwas toll,

00:13:18: ein schönes Produkt gebaut haben, aber sehr schlecht im Marketing waren.

00:13:22: Und die Konkurrenz, die hatte im Prinzip genau die andere Situation.

00:13:26: Und die waren gut im Marketing, aber das Produkt war schlecht.

00:13:30: Und dann haben wir denen halt im Prinzip so vorgeschlagen, hey, wie wär's, ihr

00:13:33: kauft uns raus aus der Firma. Und deshalb fanden sie auch toll und haben es auch gemacht.

00:13:39: Und so bin ich dann in Paris gelandet. Und dann sind wir im Prinzip mit meinem Geschäftspartner, meiner

00:13:46: damaligen Freundin, zu dritt nach Paris gezogen und haben dann bei der Konkurrenz, also mein Geschäftspartner und ich bei der Konkurrenz,

00:13:54: gearbeitet. Ich zweieinhalb Jahre und er ist dreieinhalb Jahre geblieben.

00:13:59: Genau. Dann haben wir das Produktteam bei denen übernommen und dann auch das

00:14:02: Produktteam aufgebaut. Als wir ankamen, war es eine Vier-Mann-Firma,

00:14:06: Fünf-Mann-Firma. Als ich gegangen bin, waren wir 25, glaube ich.

00:14:10: Und davon mein Team waren neun Entwickler.

00:14:14: Und ich habe da so ein bisschen gelernt und sehr viele Fehler auch gemacht, aber vor allem gelernt, wie man so ein kleines

00:14:22: Produktteam aufbaut und dann üben wir das halt. So macht man.

00:14:26: Also sehr spannende sehr spannende zeit gewesen auf jeden fall kann ich mir vorstellen dann anderes land andere kultur mehr verantwortung ist dann vieles was zusammenkommt genau und dann hast du danach noch ein zwei weitere start ups gemacht ja richtig genau also die situation war dann so dass ich halt als cto in diesem unternehmen gearbeitet hat da wurde dieses unternehmen wurde dann verkauft und dann konnte ich meine ich hatte so,

00:14:52: wie soll man das sagen, das sind sowieso Stockoptions, dass du halt im Prinzip Anteile auch an der Firma hast als Mitarbeiter.

00:14:59: Und zu dem Zeitpunkt konnte ich die dann gut verkaufen und habe dann auch gedacht, ja gut, das war jetzt für mich so ein Zyklus, der war gut und jetzt gehe ich da auch raus.

00:15:07: Und dann habe ich, das war dann 2014, oder 2013, nee, 14 genau, dann habe ich hier in einem Startup-Studio gearbeitet,

00:15:19: das heißt eFounders und das ist relativ bekannt hier in Frankreich oder wahrscheinlich sogar auch weltweit. Das ist im Prinzip so eine, wie so ein

00:15:29: Accelerator, aber dann doch so das Modell schon so, dass sie selber einfach

00:15:33: Firmen bauen, eine Firma nach der anderen und für jedes neues Projekt einen

00:15:39: Gründer suchen, einen Tech-Gründer und einen Business-Gründer und da habe ich

00:15:43: dann als Tech-Gründer bei denen gearbeitet und habe das ein Jahr gemacht.

00:15:46: Das Projekt war, also die Zeit da war super cool. Ich habe da echt enorm wieder viel gelernt und ganz tolle Leute kennengelernt.

00:15:54: Aber das Projekt, auf dem ich gearbeitet habe, das ging leider nicht so gut voran.

00:15:59: Zur gleichen Zeit hatte ich aber ein Side-Project gegründet, auch wieder so ein bisschen aus Langeweile raus.

00:16:07: Das lief sehr gut. Und dieses Side-Projekt hieß MailParser und dann war einfach irgendwann mal der Punkt da, wo ich mit MailParser genauso viel verdient habe, wie das, was ich von eFarnus bekommen habe.

00:16:21: Und mir dann die Frage stellen musste, ja, gehe ich jetzt 100% auf MailParser, was vielleicht ein kleines Produkt werden kann, eine kleine Firma, oder bleibe ich da, wo ich bin und bin halt Teil eines größeren Dingen

00:16:35: Und hab aber auch nicht die Sicherheit, ob es wirklich funktionieren wird oder nicht.

00:16:40: Und da hab ich mich entschieden, ich geh lieber mal auf mein Side-Project MailParser.

00:16:47: Und das war dann eigentlich eine ganz gute Entscheidung, weil das war damals für mich

00:16:52: alles noch sehr neu, diese Idee, dass man halt auch so Bootstrappen kann und dass man

00:16:56: dann auch so als Solopreneur irgendwie was Groß machen kann.

00:16:59: Damals kam auch zum Beispiel diese Webseite auf indiehackers.com.

00:17:03: Da war ich ja oft in ihrem Podcast auch so Nummer 20 oder so, also relativ früh.

00:17:08: Ja, und hab das dann halt so in Eigenregie hochgezogen, konnte das dann verkaufen.

00:17:15: Hatte auch noch ein zweites Produkt, ein sehr ähnliches Produkt,

00:17:18: was ich parallel auch gezogen hab und konnte dieses dann auch an den gleichen Käufer verkaufen.

00:17:27: Und als ich dann da raus bin, dann kam Refiner, also im Prinzip Refiner, das vierte Start-up,

00:17:34: Start-up, was ich im Prinzip gründe.

00:17:36: Sehr cool die exit waren dann nicht so groß dass die für den live changing amount erledigt waren so doch doch tatsächlich also die sache ist natürlich immer mit diesem live changing amount irgendwie klar das ändert dein leben dann aber dann willst du dann ja trotzdem vielleicht noch ein wieder mehr oder du tust dein leben verändern oder.

00:17:59: Also, ja klar, ich hätte natürlich sagen können, okay, ich ziehe jetzt irgendwo an

00:18:03: die Küste, kaufe mir eine Ruine, tue die hoch, renovieren und mache meine Züchte scharfer oder was auch immer.

00:18:13: Aber die Sache ist, ich bin ja an den Punkt gekommen, weil das, was ich mache, mir Spaß

00:18:18: macht. Und das wird mir auch weiterhin ja Spaß machen, hoffe ich.

00:18:21: Das heißt, für mich war das eigentlich gar nicht eine Frage, ob ich jetzt aufhöre, dann da zu arbeiten.

00:18:25: So ein bisschen, ach cool, also mit dem ersten Verkauf, naja, sagen wir es so, damals mit dem

00:18:30: ganz allerersten, mit meinem Geschäftspartner, das war jetzt so, dass ich zum ersten Mal so

00:18:36: Vertrauen bekommen habe, ach cool, ich kann ja Sachen machen irgendwie als Unternehmer. Das war

00:18:41: einfach so ein bisschen, da war das Geld weniger ausschlaggebend, sondern eher einfach das

00:18:44: Selbstvertrauen. Beim zweiten Verkauf, da war es tatsächlich dieses Life-Changing, wodurch ich

00:18:50: weil ich dann halt einfach hier in Paris eine Wohnung kaufen konnte, die uns gefällt und

00:18:56: groß genug war und es war davor einfach nicht möglich.

00:18:59: Und jetzt war es halt möglich, ne?

00:19:00: Und der dritte Verkauf, der war dann eher so im Geiste von, jetzt ist es halt einfach

00:19:06: so ein bisschen sicher irgendwie, jetzt kann ich irgendwie ein bisschen den Stress rausnehmen,

00:19:12: weil, ja, also ich, wie gesagt, ich werde weiterarbeiten, aber wenn ich jetzt sage, ich möchte mal

00:19:17: Pause machen, dann kann ich das schon mal machen irgendwie.

00:19:21: Und du musst auch dazu sagen, das ist alles sehr relativ, also Lebenshaltungskosten können,

00:19:28: sehr schnell explodieren, vor allem in so Städten wie Paris, wenn du dann Kinder hast.

00:19:32: Also ich würde mich nicht darauf verlassen, dass ich jetzt von meinem Ersparten bis zum

00:19:39: Lebensende da runterfutter irgendwie. Und du willst ja auch vielleicht auch deinen Kindern was weitergeben.

00:19:44: Von dem her, weiterarbeiten war immer ganz klar.

00:19:47: Und solange es Spaß macht.

00:19:49: Coole Sache, also Chateau Picard ist mir jetzt gerade eingefallen, so Weingut ist ja auch in,

00:19:54: habe ich gehört, oder so. Nächste Woche habe ich ein altes Rittergut gekauft,

00:20:01: von dem ersten Exit, sage ich mal. Das ist auch schon spannend.

00:20:04: Ich möchte es nicht ausschließen, aber jetzt momentan war es nicht auf dem... Okay. Ja, ja.

00:20:08: Bist du dann schon so weit, also jetzt steig mal kurz in dieses Thema ein,

00:20:12: interessiert mich ja, dass du auch in andere Firmen investierst dann,

00:20:15: als Business Angel oder über den Carlton Company Fund oder so was?

00:20:18: Ja, also tatsächlich habe ich angefangen, in Startups zu investieren.

00:20:24: Allerdings, ich habe zwei Investments über ein Fund gemacht, also Kalm Company Fund 1

00:20:31: und dann bei Tiny Seed.

00:20:33: Und dann bin ich hier in Paris, auch in so einem, das ist organisiert von eFounders,

00:20:38: wo ich davor gearbeitet habe, habe ich ab und zu die Möglichkeit zu investieren in

00:20:43: Dingen ihrer Startups. Und das mache ich dann, dabei belasse ich es dann aber eigentlich

00:20:48: auch, weil ich denke, wenn du wirklich gut investieren willst, brauchst du halt auch

00:20:53: einfach den Zugang zu diesen Startups und musst es halt auch wirklich, naja, wie einen

00:20:57: Vollzeitjob auch betrachten. Also gerade so in den letzten Jahren, wo ja ganz, es gab.

00:21:04: Ja massig Geld, die letzten Jahre, jeder wollte investieren. Und dass du dann halt wirklich

00:21:09: an die guten Deals rankommst, dann musst du schon entweder das Vollzeit machen oder halt

00:21:13: super bekannt sein, damit die Leute dann auf dich zukommen irgendwie. Und beides war ich

00:21:17: ja nicht, das hatte ich nicht als Voraussetzung. Und deswegen war das für mich klar, ich muss,

00:21:22: wenn ich investieren will, muss es entweder über ein Fund gehen oder über irgendwelche

00:21:27: anderen Netzwerke, damit ich dann auch an gute Deals komme irgendwie. War aber da auch so,

00:21:33: dass ich gesagt habe, ich möchte das, wie soll ich sagen, ich möchte es nicht übertreiben,

00:21:37: Ich möchte schon diversifiziert irgendwie das Ganze angehen und habe dann auch nicht so viel,

00:21:43: also muss man noch zusammenrechnen, wie viele, aber nicht mehr als zehn auf jeden Fall.

00:21:46: Und genau, ja.

00:21:50: Aber auch schon cool. Und sind die im Stealth-Mode oder tust du die irgendwo veröffentlichen?

00:21:56: Ne, ne, ich weiß gar nicht, ob ich das sagen darf oder nicht. Aber ne, das sind,

00:22:00: also das, was mit E-Fahren passiert ist, das sind Start-ups, die gibt es,

00:22:05: bei diesen anderen zwei Funds. Das sind ja dann auch so Bootstrap Companies.

00:22:11: Da kennst du ein paar Namen auf jeden Fall.

00:22:16: Sehr cool, ja. Ist ja auch schön, wenn man dann was zurückgibt, wenn man selber davon profitiert hat, das finde ich.

00:22:21: Ja, ja, klar. Und es ist auf jeden Fall eine andere Beschäftigung, weil du damit halt dann auch, da gibt es dann klar auch die Möglichkeit, zum Beispiel mal Mentoring-Sessions zu machen oder einfach auch Netzwerken oder wenn man dann halt einfach mal zu einer Konferenz geht, dann hat man irgendwie einen anderen Bezug zu den Leuten.

00:22:40: Also definitiv gibt es den Aspekt des Geldes, aber es gibt natürlich auch auf jeden Fall den Aspekt, das macht halt auch einfach Spaß irgendwie.

00:22:49: Du kannst ja wahrscheinlich mit deiner Erfahrung da auch operativ dann helfen, wenn es Probleme gibt oder?

00:22:54: Jein, also das ist halt, diesen Mentoring muss ich schon sagen, das ist immer ein bisschen schwierig.

00:23:00: Ich hatte mal den Fall, da haben wir ja so einen Call gehabt, dann habe ich halt so erzählt und dann im Prinzip ein halbes Jahr später haben wir da nochmal gesprochen

00:23:09: Und dann hieß es so, ja, aber damals hast du ja gesagt, ich soll das und das machen.

00:23:13: Und dann denke ich mir so, naja, eigentlich so war es nicht gemeint, weil ich kann als

00:23:17: Mentor oder als erfahrener Gründer halt sagen, wie lief's bei mir und was denke ich heute?

00:23:24: Aber es gibt nie diese Sicherheit, dass ich hundertprozentig sagen kann, mach das oder mach das oder mach das.

00:23:30: Als Gründer bist du ja, das ist ja eigentlich dein Hauptjob als Gründer, dass.

00:23:35: Du sehr wenig Informationen hast.

00:23:37: Und mit diesen sehr wenigen Informationen musst du eine Entscheidung treffen.

00:23:41: Und diese Entscheidung kannst nur du als Gründer treffen, weil kein anderer Mensch auf der Welt,

00:23:46: also wirklich sprichwörtlich kein anderer Mensch auf der Welt, hat mehr Wissen über deine Firma als du.

00:23:51: Du bist einfach der Gründer von dieser Firma.

00:23:54: Und diese Entscheidung kann dir keiner abnehmen irgendwie. Und du kannst natürlich bei manchen Sachen Taktiken irgendwie erfahren oder

00:24:03: Ja, wie setze ich das am besten auf oder das oder so, aber das sind dann auch so Sachen,

00:24:07: die kannst du dann auch im Blogpost online finden.

00:24:11: Also dafür brauchst du dann kein 1-zu-1-Gespräch eigentlich.

00:24:14: Und was ich dann immer versuche, wenn ich so mit jüngeren Gründern rede, dass ich halt einfach, ja, wie so ein bisschen, naja, einfach nur Fragen stelle irgendwie und ein bisschen so reinbohre und oft wissen sie ja die Antworten selber.

00:24:27: Also man muss ja jetzt einfach nur ein bisschen so rauskitzeln, genau.

00:24:31: Bestätigen, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Ja, spannend. Hast du dann nach den Verkäufen dir eine Pause gegönnt oder hast du dann schon wieder an Refiner gearbeitet, während du im Exit von den anderen...

00:24:44: Ja, leider keine Pause. Ich habe eineinhalb Jahre mit dem Käufer zusammengearbeitet und die Idee war,

00:24:53: dass ich so ganz Stück für Stück, jeden Monat ein bisschen weniger arbeite, bis ich dann halt

00:24:58: komplett draußen bin. Und zur gleichen Zeit hatten wir halt auch noch junge Kinder und meine Frau

00:25:04: war angestellt hier in Paris und konnte auch nicht rumreisen. Also es war wirklich ein Vororttermine.

00:25:14: Und von dem her war nie die Situation da, wo ich gesagt habe, ich kann jetzt irgendwie auf eine Insel gehen und mich da entspannen.

00:25:21: Und ja, von dem her keine Pause wirklich.

00:25:24: Also es war natürlich schon so eine Zeit, wie die ein bisschen entspannter lief, aber keine wirkliche Pause.

00:25:29: Aber wenn jetzt Refiner weiterläuft und in dem Fall, dass ich es vielleicht irgendwann mal verkaufen könnte.

00:25:36: Dann ist auf jeden Fall mein festes Ziel, mal eine schöne Pause zu machen.

00:25:40: Wie kam es dann zur Idee von Refiner? Hast du dann während den anderen Firmen schon gemerkt,

00:25:47: hey, es wäre cool, jetzt hier so ein Survey-Tool zu haben? Ich würde gerne wissen,

00:25:50: wie wird das Feature, wie gefällt es den Kunden, was machen die damit? Kam es da schon da zur Idee

00:25:56: oder wie ist das passiert? Ganz genau. Also das, was ich im Prinzip heute anbiete, hatte ich als

00:26:00: Prototyp schon eingebaut in DocParser. Das war meine Firma davor. Und da ging es im Prinzip,

00:26:05: dass ich wollte, dass die Leute schnell ihr Konto erstellen können, ohne groß Fragen zu beantworten,

00:26:13: die Software austesten können. Und dann nach fünf Minuten wollte ich Fragen stellen, wie zum Beispiel,

00:26:19: naja, also wie viele, also in meinem Fall war das so, das war so eine Dokumentverarbeitungssoftware.

00:26:25: Da war dann die Frage, wie viele Dokumente pro Monat wollen Sie verarbeiten und was für Art von Dokumenten.

00:26:31: Und diese zwei Fragen waren einfach super hilfreich für mich als Gründer.

00:26:35: A, um zu messen, was sind denn so meine Kunden generell, was brauchen die dann?

00:26:39: Und dann aber auch, war das im Sinne von, wenn das ein großer Kunde war, ein potenzieller großer Kunde war,

00:26:47: dann wollte ich dann auch gucken, dass wir den auf jeden Fall persönlich kontaktieren.

00:26:50: Also so ein bisschen so Sales-mäßig schauen, brauchen sie noch spezielle Hilfe oder nicht?

00:26:57: Und das war so im Prinzip für uns so ein, ja, so zwei Vorteile, die wir da rausgezogen haben.

00:27:02: Wir konnten besser sagen, was sind, was sind unsere Kunden, wer sind unsere Kunden?

00:27:07: Und zweitens auch ganz speziell Kunden identifizieren, mit denen wir wirklich auch dann eins zu eins reden wollen.

00:27:13: Und das hatte ich halt selber hart gecodet in, in, in, in Dogpaster damals,

00:27:18: weil ich ja nichts gefunden habe auf dem Markt, was das machen könnte.

00:27:24: Und so kam dann die Idee zustande, ja. Und dann hast du die initiale Code-Basis genommen und weiterverwendet, hast du nochmal neu gemacht?

00:27:31: Nee, nee, nochmal neu gemacht und ja, also im Prinzip war das doch damals noch so ein bisschen die Idee total schwammig, was ich da überhaupt machen will.

00:27:40: Heute würde ich sagen, Refiner heute ist eine ganz sehr klassische Survey-Software-Solution irgendwie mit der Eigenheit, dass es für Online-Anwendungen gebaut wurde.

00:27:55: Also für SaaS Marketplace und Mobile Apps.

00:27:59: Naja, damals wusste ich noch gar nicht, dass die Reise dahin geht.

00:28:02: Damals war das für mich so, oh krass, ich habe da so ein Tool gebaut, das mir

00:28:06: irgendwie erlaubt, Fragen zu stellen und so weiter.

00:28:09: Also ich kannte ja noch nichts von diesem Survey-Markt irgendwie und heute kann ich

00:28:12: natürlich ganz klar sagen, ganz klar definierte Software-Kategorie, Survey-Software,

00:28:16: gibt es hunderte von Lösungen und wir sind halt spezialisiert auf diesen,

00:28:21: Einen Typ von Kunden, Online-Anwendungen, genau.

00:28:27: Ja, es geht ja auch schon in Richtung CRM, würde ich sagen, weil wenn du jetzt, der

00:28:31: Kunde lockt sich ein, macht ein Onboarding durch und dann gibt er selber ein, naja, ich

00:28:36: habe hier 10.000 Dokumente zum Verarbeiten oder ich habe keine Ahnung, was das SaaS-Tool da kann.

00:28:43: Wenn du die Information von ihm direkt bekommst, ist es ja viel mehr wert, als wenn du dir

00:28:47: selber beschaffen wusst, von daher ist ja richtig, ist ja richtig interessant.

00:28:52: Ja, und jetzt heutzutage sind die, also das ist auf jeden Fall noch so ein Anwendungsfall,

00:28:57: den wir immer noch machen, ein Refiner, aber wir machen auch ganz viel so produktspezifische

00:29:04: Fragen, also zum Beispiel, wenn man ein neues Feature veröffentlicht, dann kann man im Prinzip

00:29:10: mit Refiner Leute befragen, die gerade dieses neue Feature ausprobiert haben. Und dann kannst

00:29:16: So im Prinzip dann direkt eine Minute später.

00:29:20: Feedback bekommen, war dieses Feature klar, war es verständlich, war es einfach und so weiter, hat es den Zweck erfüllt, dann ist das ein

00:29:27: anderer Anwendungsfall. Und der dritte, einer der größten, ist im Prinzip einfach wirklich Kundenzufriedenheit messen. Also diese NPS-Surveys,

00:29:35: wo du sagst, von 0 bis 10, wie würden Sie unsere Lösung empfehlen, ja oder nein. Und da ist dann auch immer so der Hintergedanke, dass du da halt

00:29:46: mehr mit den Daten machen kannst. Also du kannst im Prinzip, wenn der jemand, wenn ein.

00:29:50: Kunde sehr zufrieden ist, dann würdest du ihn fragen, wollen Sie nicht noch eine

00:29:54: Rezension hinterlegen irgendwo?

00:29:56: Wenn der Kunde nicht zufrieden ist, dann würde wahrscheinlich der Customer Support

00:30:00: den kontaktieren und fragen, was war da los irgendwie?

00:30:03: Und also du kannst halt immer also Kundenzufriedenheit einfach nur messen, damit du

00:30:07: so eine Zahl hast. Das bringt überhaupt nichts, weil du kannst sie ja auch ganz schlecht

00:30:11: vergleichen mit anderen Firmen. Du kannst natürlich über die Zeit hinweg sagen Ja, gut,

00:30:14: Die Kundenzufriedenheit geht hoch bei uns, aber der große, große Vorteil ist im Prinzip,

00:30:22: dass du weiteren Kontext fragen kannst und dann auch noch vielleicht sogar Automatisierungen

00:30:29: hinterher machen kannst, mit E-Mails verschicken oder auch die Daten in deine Datenbank rein tun

00:30:36: oder dein Business-Tool oder was auch immer.

00:30:40: Oft tun auch Firmen diese Umfrage-Daten kombinieren mit Benutzungsdaten.

00:30:47: Und dann kannst du so Sachen machen wie, also Power-User sind mehr happy als Leute,

00:30:53: die die Software nur einmal die Woche verwenden. Oder so Zeug kannst du dann halt mit Refiner und mit deinen eigenen Daten zusammen machen.

00:30:59: Und wie sieht das Pricing-Modell dann aus, wenn ich Kunde bei Refiner werden würde?

00:31:04: Kann ich das kostenlos erst mal nutzen? Gibt es ein Freemium-Modell oder wie skaliert sich das hoch?

00:31:09: Also wir haben eine Free Trial und du kannst das auf jeden Fall erst mal austesten, solange du willst.

00:31:17: Und dann, wenn du dann upgraden willst, dann ist es basierend auf der Anzahl von aktiven Benutzern, die du hast.

00:31:24: Also nicht basierend auf der Anzahl von wie vielen Antworten du bekommst,

00:31:29: sondern es ist einfach, wie viele Benutzer du im Prinzip befragst.

00:31:33: Und wir wollen das halt so machen, weil wir sagen, wir wollen eigentlich, dass du so viel Daten wie möglich bekommst und so viel Insights wie möglich.

00:31:38: Das heißt, du sollst nicht fünfmal überlegen, ob du jetzt eine neue Kampagne startest oder nicht.

00:31:43: Es ist einfach ein Flat Price, der basierend darauf ist, wie groß du als Firma bist.

00:31:48: Und so typischerweise fängt es bei so 100 Dollar im Monat an und die großen Kunden, also der allergrößte ist vielleicht bei 1500 oder so pro Monat.

00:32:00: Also wir sind schon wirklich so in diesem...

00:32:03: Also es muss auf jeden Fall ein Start-up sein, das schon ganz gut läuft irgendwie und am besten eigentlich ein Scale-up, weil solche Survey-Geschichten, die bringen nichts, wenn du zehn Benutzer hast.

00:32:14: Weil du dann in dem Fall würde ich sagen, hey, schreib lieber E-Mails, ruf die Leute an, rede mit denen, Surveys, das macht nur Sinn, wenn du einfach schon eine kritische Masse an Benutzern hast und dann auch einfach verlässliche Daten daraus bekommst.

00:32:31: So verfälschte, ist vielleicht der Druck oder? Ja, und du kriegst halt auch im direkten Gespräch dann doch bessere Insights.

00:32:39: Aber du kannst halt, wenn du tausende Benutzer hast, dann einfach schwierig tausende von Interviews führen.

00:32:43: Das geht halt einfach nicht. Und deswegen ist es halt einfach so, da gibt es einen richtigen Zeitpunkt für Surveys,

00:32:48: und es gibt einen richtigen Zeitpunkt für Interviews, und es schließt sich nicht aus.

00:32:54: Also du kannst auch sagen, du machst ein erstes Survey, identifizierst Benutzer,

00:32:59: die interessantes Feedback gegeben haben in irgendwelcher Weise.

00:33:01: Und dann versuchst du, mit denen ins Interview zu gehen und mit denen eins zu eins zu reden,

00:33:06: um noch mehr konkretes Feedback zu bekommen von denen.

00:33:09: Aber ich habe jetzt gesehen, du hast schon auch einige große Kunden auch auf der Webseite verlinkt.

00:33:15: Eins davon ist die Bank, die ich auch nutze jetzt. Ich hatte früher Penta hier. Ja, ganz genau.

00:33:21: Das ist jetzt umgezogen zu Conto, französische Bank. Ja.

00:33:24: Ich muss auch sagen, hat eine echt coole UI und alles drum und dran.

00:33:27: Da habe ich, glaube ich, echt so eine Umfrage bekommen, aber es muss wahrscheinlich dann über euch gelaufen sein.

00:33:31: Das war, das waren wir genau.

00:33:33: Also Kunto war einer der großen ersten großen Kunden für uns und die waren dann sogar auch an.

00:33:40: Also die Partnerschaft mit Kunto ist schon, naja, drei Jahre jetzt sogar.

00:33:45: Die waren relativ früh dabei und wir haben das Produkt ganz viel mit dem zusammen auch entwickelt.

00:33:49: Und also ich sehe es auch hier so bei den Kunden, die in Frankreich kommen, können schon oft auch so.

00:33:54: Ich habe mal mit dem gesprochen und der hat dann mit dem gesprochen irgendwie so und das war auf jeden Fall eine

00:34:00: tolle, gute Partnerschaft, die wir mit denen haben und es läuft auch gut weiter, ja.

00:34:06: Ist ja jetzt auch schon groß, die könnten sowas ja auch selber bauen, aber machen sie nicht.

00:34:10: Nee, machen sie nicht. Klar, die sind groß. Das letzte Mal, ich kenne den Gründer so ein bisschen und das letzte Mal, als wir geredet haben, waren es 500 Angestellten.

00:34:20: Aber wahrscheinlich sind es jetzt sogar mehr. Keine Ahnung. Klar, könnten sie das selber bauen, aber warum?

00:34:27: Also ich meine, das ist kostengünstiger und sogar wahrscheinlich besser in der Lösung, wenn sie halt was externes einkaufen.

00:34:35: Und ich würde dann auch nicht natürlich sagen, klar, in dem Bankkontext oder so, da musst du natürlich auch immer gucken, dass du so wenig wie mögliche Drittanbieter drin hast und so.

00:34:44: Ja, also wahrscheinlich könntest du das schon selber bauen irgendwann mal, aber von den Momenten nicht.

00:34:50: Auf der anderen Seite, wenn wir jetzt davon ausgehen, dass es einer der größeren Kunden ist und du einen kleinen vierstelligen Betrag bezahlst, dafür kannst du das wiederum, ist es nur eine Ablenkung, glaube ich, dann, wenn du größer bist, dann solltest du es lieber einfach nutzen. Ja, ja, ja, genau.

00:35:05: Okay, und was ist so das Highlight-Feature für dich oder was hat dich am meisten überrascht, wie ein Kunde jetzt euer Produkt dann einsetzt?

00:35:15: Ja, also die, ähm, unser Versprechen ist schon so, dass wir sagen, es ist ein Power-Tool irgendwie, also es ist schon eine sehr technische Lösung.

00:35:23: Wir sind halt eben nicht so diese Lösung, wo du mit einem Klick irgendwie das jetzt schnell aufsetzen kannst, weil davon gibt es viele.

00:35:29: Viele. Und die Kunden, die zu uns kommen, die suchen schon ganz genau die Möglichkeit, dass sie es halt einfach auf ihre Bedürfnisse hinschrauben können.

00:35:39: Das war auch so die Hypothese, dass man sagt, okay, es ist genau am richtigen

00:35:42: Zeitpunkt, genau im richtigen Moment, wird dieses Ding, also diese Survey angezeigt in einem Produkt.

00:35:50: Und das lieben die Kunden, dass sie halt einfach sagen, sie können Feedback

00:35:54: bekommen, aber die User Experience ist trotzdem einfach gut, weil es einfach gut getimt ist irgendwie. Und dann das Zweite war auch, dass wir sehr früh,

00:36:05: darauf gesetzt haben, dass die Daten, die wir sammeln, die wollen wir nicht bei uns

00:36:09: in irgendeinem Silo drin haben, sondern wir wollen die Daten eigentlich so schnell,

00:36:13: wie es geht, weiterschicken. Andere Analyse-Software-Tools oder E-Mail-Marketing-Tools, weil wir denken, also wir sind die Spezialisten darin,

00:36:24: diese Surveys anzuzeigen und die Daten zu sammeln. Die Analyse und alles, was da

00:36:29: hinterherkommt, das können andere besser. Und deswegen sind wir im Prinzip sehr gut

00:36:35: in dem, was wir machen, aber wir sind halt einfach ein bisschen reduziert in dem,

00:36:39: was wir machen, aber das, was wir tun, machen wir halt sehr gut.

00:36:42: Und das heißt die daten die schicke ich dann weiter an was weiß ich segment oder

00:36:46: ganz genau die kannst du in dein crm schicken oder in deinen data warehouse oder wohin du die

00:36:54: halt schicken willst ich erkläre das dann oftmals so dass so ein bisschen so wie diese schwäbischen

00:36:59: familienunternehmen sind die sehr spezialisiert sind ja wird zum beispiel die machen halt schrauben.

00:37:08: Machen das aber sehr, sehr gut irgendwie und sind halt auch dann einfach Weltmarktführer in dieser einen Sache und das ist so ein bisschen mein Idealbild,

00:37:16: dass ich halt sage, wir machen halt eine Sache sehr spezialisiert, aber die machen

00:37:20: halt richtig gut irgendwie und dann ist unser Markt kleiner natürlich, aber

00:37:26: dadurch, dass wir bootstrapped sind und ein kleines Team, ist der Markt immens, also.

00:37:31: Groß genug für uns und wir müssen nicht, wie zum Beispiel unsere Konkurrenten, die

00:37:35: Sie haben Konkurrenten, die sind an der Börse notiert und haben hunderte von Mitarbeitern.

00:37:41: Und die müssen halt, weil sie so groß sind, müssen die halt einen ganz breiten Markt ansprechen.

00:37:48: Und dadurch haben die halt einfach dann ein Produkt, das ist sehr, sehr komplex, ein Marketing,

00:37:53: das nicht so klar ist, für wen ist das überhaupt, was kann man überhaupt damit machen.

00:37:58: Und auch einfach die Preise, die dann halt auch sehr höher sind.

00:38:02: Und wir kommen dann halt her als kleine, schlanke Firma und sagen, das machen wir alles nicht, das machen wir auch nicht.

00:38:07: Wir machen nur das hier und das machen wir halt sehr gut.

00:38:10: Und dadurch haben wir einfach auch ein gutes Produkt, das aber trotzdem noch angenehm ist zu benutzen,

00:38:16: und mit einem Preis kommt, der noch einigermaßen vertretbar ist.

00:38:19: Als Nutzer jetzt zum Beispiel von Konto habe ich nicht gemerkt, dass das von wo extern kommt.

00:38:24: Kann ich das dann in meinem Design alles hinterlegen? Programmiere ich da selber noch was dazu?

00:38:31: Ist das einfach nur ein Widget von euch, was ich lade? Oder wie funktioniert das technisch?

00:38:35: Also die normalen Subscription Packages, die wir so anbieten,

00:38:40: die erlauben es dir, dass du die Farben änderst, den Stil und alles Mögliche,

00:38:45: ohne dass du irgendwie programmieren musst.

00:38:48: Kunden wie jetzt so Konto zum Beispiel, da geht es dann wirklich, die tun das auch mit ihrem Code,

00:38:52: dann würde ich anpassen.

00:38:54: Und dass es dann wirklich genau so aussieht wie die App und gleiche Schriftart, gleiche Farben, alles genau gleich.

00:39:00: Aber genau das ist halt auch wieder eine der Versprechen, die wir halt haben,

00:39:05: dass es customizable ist. Ich weiß nicht, wie man das jetzt auf Deutsch sagt, aber halt

00:39:10: hundertprozentig anpassbar. Genau. Okay.

00:39:13: Und in Apps funktioniert das genauso. Das ist ja, ansonsten finde ich das immer ja ein bisschen störend oder nervig teilweise auch,

00:39:20: wenn du solche Dinger bekommst.

00:39:22: Das funktioniert, passt, wenn es im UI ist. Ja, also ich persönlich, ich verstehe das, was du meinst.

00:39:28: Es kann natürlich sehr nervig sein, wenn es schlecht aufgesetzt ist.

00:39:31: Und genau deswegen sagen wir halt auch, wir wollen definitiv so dir die Möglichkeiten geben,

00:39:37: dass es halt nicht nervig ist für deine Benutzer.

00:39:40: Das musst du dir halt so vorstellen, zum Beispiel hast du gerade was in der App gekauft und,

00:39:45: danach kriegst du halt gesehen und das ist dann halt, du bist schon fertig mit dieser

00:39:48: Prozedur. Du wirst nicht gestört in dem, was du machst, sondern wenn du halt fertig bist, dann frag man dich.

00:39:54: So ein Survey kann natürlich dann auch per E-Mail gesendet werden danach.

00:39:57: Also es gibt dann schon einfach viele Möglichkeiten, wie du das aufsetzen kannst, damit es halt

00:40:00: eben nicht so nervig ist und diese Balance gefunden wird zwischen, also ich meine, oft

00:40:06: Es ist ja nervig, weil die Leute unbedingt die Antworten haben wollen von ihren

00:40:10: Benutzern. Deswegen zeigen sie es fünfmal an und riesengroß und so weiter und so,

00:40:13: weit. Aber klar, damit nervst du deinen Benutzer.

00:40:16: Und wir sagen halt, hey, du musst einen Mittelweg finden, nicht deine Nutzer,

00:40:21: nerven. Zum richtigen Zeitpunkt, dann kriegst du vielleicht ein paar Antworten

00:40:25: weniger. Aber die Antworten, die du bekommst, sind auch qualitativ dann auch verlässlich.

00:40:30: Du hast vorhin angesprochen, dass ihr ein kleines, schlankes Team habt.

00:40:33: Wie sieht das für ein Setup aus?

00:40:36: Ja, also Büro ist ein voll remote. Also ich habe ein Büro hier im Fußnähe 500 Meter weg.

00:40:45: In so einem Coworking. Aber ich habe schon meinen eigenen Platz mit meinem Bildschirm und so.

00:40:50: Aber es sind auch andere Firmen da drin.

00:40:54: Dann habe ich meine eine Kollegin hier in Paris, die arbeitet meistens von zu Hause

00:40:58: und andere Kollegen auch in Paris, auch meistens von zu Hause.

00:41:01: Und wir sehen uns halt alle paar Wochen, ehrlich gesagt nur, also oftmals halt

00:41:07: einfach zum Mittagessen, damit man halt irgendwie so zum...

00:41:11: Persönlichen Austausch bleibt. Also da reden wir nicht viel über das Geschäft, sondern eher halt persönlich. Dann haben wir,

00:41:18: eine Person, die macht Marketing, die sitzt in Irland. Den sehe ich ehrlich gesagt nur ein, zwei mal im Jahr bei irgendwelchen Konferenzen.

00:41:27: Dann haben wir zwei Entwickler in der Türkei. Die machen das mobile SDK, weil ich habe überhaupt keine Erfahrung mit

00:41:34: mobile App Development irgendwie und deswegen habe ich den Teil komplett ausgesourcet und dann habe ich noch einen Kontakt in Deutschland, der mir bei der Programmierung hilft.

00:41:45: Wie bist du an der Freelance an der Türkei gekommen? Dann über Upwork?

00:41:48: Ja genau, die habe ich sogar über Upwork bekommen. Der Rest, das war alles ein Netzwerk,

00:41:52: also entweder Twitter oder alte Bekannte oder LinkedIn und die zwei, weil es sehr spezifisch

00:42:00: war, war über Upwork und ganz gut hinbekommen, weil Upwork ist halt immer ein bisschen schwierig.

00:42:07: Also die Qualität variiert, sagen wir es mal so. Und du musst schon gut Glück haben, an die richtigen Leute zu kommen, ja.

00:42:17: War der erste Versuch dein Treffer oder hast du ein paar ausprobiert?

00:42:21: Nee, ich habe eine kleine Probemission an drei Leute gegeben.

00:42:25: Und dann war das aber auch, bei mir ist es ganz ausschlaggebend,

00:42:29: dass der Kontakt irgendwie, dass sich das gut anfühlt.

00:42:32: Weil ich denke mal, ob der Code jetzt gut ist oder schlecht ist,

00:42:35: in einer gewissen Weise muss ich darauf vertrauen, dass der Code gut ist.

00:42:40: Und das kann ich dann halt, indem ich sage, okay, diese Person macht das schon

00:42:44: seit fünf oder zehn Jahren und hat schon so viele Projekte, deswegen vertraue ich

00:42:47: darauf, dass der Code okay ist. Aber im täglichen Betrieb ist einfach ganz wichtig, dass du halt mit diesen Entwicklern halt auch gut reden kannst.

00:42:55: Und ja, da hapert es dann halt ganz oft. Also, dass man halt in der Kommunikation, naja, Probleme hat. Und dann hat man da auch keine Lust mit

00:43:05: dieser Person viel zu arbeiten und dann ist das schon mal...

00:43:08: Schlechte voraussetzung ja und das heißt aber die freelancer die bindet ihr dann über slack oder sowas ein,

00:43:16: zusammen ja genau und dann wird da diskutiert.

00:43:23: Was hast du in frankreich für den firmentyp ist es so eine einzelunternehmen gibt es keine ahnung sowas wie eine gmbh oder ja es ist

00:43:32: Das ist ganz konkret eine Einzel-GmbH.

00:43:36: Ich weiß nicht, ob es das in Deutschland auch gibt, aber das ist eine Firma mit beschränkter

00:43:40: Haftung, aber mit nur einem Anteil, einem Besitzer.

00:43:46: Und ich glaube, ich weiß nicht, ob es sowas gibt in... Aber eigentlich macht es auch keinen Unterschied.

00:43:52: Der Status ist wie eine GmbH.

00:43:54: Es ist eine SARL.

00:43:56: Die eine Firma, die ich gegründet habe, und die neue, das ist eine SAS.

00:43:59: Und das ist so der typische Firmentyp hier irgendwie.

00:44:05: Und vergleichbar mit der GmbH, ja.

00:44:07: Was ist der SAS dann? Das ist irgendwie mit den, AS heißt Aktionstypifier oder irgendwie so,

00:44:13: dass du halt einfacher Anteile abgeben kannst oder wie auch immer.

00:44:16: Also frag mich nicht, mein Buchhalter kann dir dazu mehr sagen.

00:44:21: Aber es ist das gängige Modell, von dem her ist nichts esoterisches.

00:44:25: Spannend, ja ich weiß doch, der ich glaube Amazon war am Anfang immer alles mit EU Saal oder sowas, weil sie von Luxemburg aus verkauft haben, das könnte was ähnliches sein.

00:44:35: Ja ja, meine erste Firma war auch eine Saal und dann jetzt die zweite, du fragst mich nicht warum, aber es ist.

00:44:45: Ja aber sehr interessant, also das wird auch outgesourct, macht ja auch Sinn bei solchen Themen.

00:44:49: Ja musst du also Buchhaltung auch legal gesehen macht es überhaupt keinen Sinn, dass ich das alleine mache und das ist sogar auch vom Risiko her Haftung natürlich bezahle ich da halt einen Buchhalter.

00:45:04: Ja ich habe gesehen du hast auch andere französische Kunden auf der Website gelistet und so ist das so dein typisches Zielpublikum oder breitet sich das von da dann aus.

00:45:13: Ja, also grundsätzlich haben wir Kunden überall.

00:45:18: Europa würde ich sagen ist 50 Prozent und dann teilt sich es auch zwischen Amerika und Indien auch und...

00:45:25: Australien und wo halt auch immer. Und in Frankreich war es tatsächlich so, dass durch Konto wir halt einfach wirklich durchs Hörensagen irgendwie immer mehr und mehr Kunden halt hier aus Frankreich bekommen haben.

00:45:39: Das ist so ein bisschen so ein Klischee, was man oft sagt, dass die Franzosen es gerne mögen, dass sie von anderen Franzosen kaufen irgendwie und so.

00:45:46: Aber es ist tatsächlich dann halt wirklich auch so gewesen, dass wir viel mehr, also viel leichter französische Kunden,

00:45:52: bekommen konnten, weil die halt gesehen haben, dass andere französische Unternehmen auch das verwenden.

00:45:58: Aber wir haben auch in Deutschland relativ viele Unternehmen, die zum Beispiel die deutschen Kunden, die legen halt sehr viel

00:46:03: Wert auf Datensicherheit und auf die, die, die GDPR, ja auf Deutsch, wie heißt es nochmal auf Deutsch?

00:46:10: DSGVO. Genau. Und dadurch, dass wir eine europäische Firma sind mit Servern in

00:46:18: Europa, ist alles hundertprozentig konform und das lieben die deutschen Kunden natürlich. Das ist auch so der Vorteil

00:46:26: von uns gegenüber zur amerikanischen Konkurrenz, die ja dann immer so sagt, ja, ja, ne,

00:46:30: passt schon und naja, genau.

00:46:34: Habt ihr das Hosting dann auch in Frankreich bei OVH oder Scaleway oder so?

00:46:38: Nee, wir sind bei Amazon, aber in Irland.

00:46:42: Also das heißt, der Vertragspartner ist Amazon Europa und das Hosting, das physikalische Hosting ist auch noch in der EU in Irland.

00:46:49: Irland deswegen, weil dann doch, ja, es dann irgendwie, weiß ich nicht, ob das was bringt, aber nah an Amerika ist.

00:46:57: Ich weiß nicht, ob dann eine Latenz wäre, wenn wir es zum Beispiel in Frankfurt hätten oder so.

00:47:02: Aber Irland war für mich so ein gutes Ziel, so in der Mitte.

00:47:09: Verstanden. Wie sieht Vertrieb und Marketing aus? Also jetzt haben wir gerade schon über Kunden, französische Kunden und der

00:47:17: word-of-mouth-marketing gesprochen.

00:47:20: Wie wie erreichst du neue kunden wie finden die refiner merken die dass sie sowas brauchen ja also wir haben ja glücklicherweise wir arbeiten in der definierten software kategorie das heißt kundenfeedback software und das heißt die kunden normalerweise wissen dass sie sowas wollen und suchen danach und das heißt für uns war die strategie ganz früh dass wir gesagt haben wir machen marketing inbound marketing.

00:47:49: Ganz konkret Content Marketing auf dem Blog, dass wir sehr viele Artikel schreiben und dann Ads, also Such-Ads, Google-Ads und dann wollen wir auch halt präsent sein auf so Software-Vergleichsportalen, irgendwie Captera und G2 und so Zeug, wo halt Leute hingehen, um Software zu vergleichen.

00:48:12: Wir haben bis jetzt nie wirklich so Outreach gemacht, dass wir halt zum Beispiel jetzt irgendwie Leute, fremde Leute anschreiben würden auf LinkedIn oder anrufen würden, weil ich halt echt denke, also A, liegt es mir mehr, dieses Inbound-Marketing vom Gefühl her halt einfach auch und B, wie gesagt, dadurch, dass es eine sehr definierte Software-Kategorie ist, ist es so irgendwie, naja, wenn die Leute halt dann das wollen,

00:48:41: dann suchen sie halt danach, oder müssen sie uns halt finden irgendwie.

00:48:45: Und die Wahrscheinlichkeit, dass ich jetzt irgendjemanden blind anrufe und sage,

00:48:48: hey, wir sind eine Software, die das und das macht, dann wird der entweder sagen, haben wir schon,

00:48:54: und wir wollen nicht zum anderen Anbieter wechseln, weil es teuer ist,

00:48:58: oder haben wir noch nicht, aber es ist gerade nicht aktuell, vielleicht in sechs Monaten.

00:49:01: Und in beiden Fällen ist es so, naja gut, also, nicht verständete Zeit, aber nicht sehr effizient.

00:49:07: Und also die Wahrscheinlichkeit, dass ich dann auf jemanden treffe, der sagt,

00:49:10: Oh, super Timing, genau diese Woche wollte ich mir auch so eine Software aussuchen.

00:49:15: Da glaube ich einfach nicht so genau dran. Und deswegen war immer die Entscheidung klar für den Anfang.

00:49:21: Inbound-Marketing über Content und Werbeschaltung.

00:49:26: Und ja, wir versuchen auch, so ein bisschen die Marke bekannter zu machen.

00:49:29: Also wir haben ein paar Podcasts gesponsert irgendwie und versuchen vielleicht auch mal,

00:49:36: wollen auch versuchen, ein bisschen auf LinkedIn mehr, ein bisschen Content zu produzieren, um einfach die Marke ein bisschen bekannter zu machen.

00:49:43: Hat das Podcast-Marketing funktioniert? Dann musst du dann in Nischen-Podcasts gehen?

00:49:48: Ja, ich habe es jetzt versucht mit zwei. Ein französischer Podcast hier,

00:49:52: das ist sogar noch ein Ex-Kollege, der das macht.

00:49:56: Da haben wir ehrlich gesagt nicht so einen großen Abtick gesehen.

00:50:00: Das ist ein Podcast, der geht um SaaS. Das ist wirklich ein Nischen-Podcast für SaaS-Leute.

00:50:09: Und der andere ist von der Gründerin von UserList, Jane Portman heißt die, die hat einen Podcast, der heißt UI-Breakfast, und das wird dann im Juni, Ende Juni wahrscheinlich, veröffentlicht.

00:50:09: Heute.

00:50:24: Ich erwarte nichts Großes davon, aber ich denke mir halt, das ist halt das Spiel bei diesem, wenn du deine Marke, also Marketing auf der Marke machst irgendwie, du hast halt nicht diesen direkten Effekt, den du messen kannst.

00:50:37: Das ist nicht so wie eine Google Search Ad, wo du sagst, so und so viele Leute haben geklickt und so und so viele Leute haben Account erstellt.

00:50:43: Da geht es halt echt eher darum, man muss es halt mal machen und dann guckt man halt, ob die Marke sich entwickelt und ich werde es nie wissen, ob es sich lohnt oder nicht.

00:50:50: Vielleicht wären wir auch ohne gewachsen.

00:50:52: Und die Vergleichsportale, die du angesprochen hast hier, G2 und Captera, also wie funktioniert

00:50:59: das aus deiner Sicht, dann trägst du dich dort ein, gibst da eine spezielle Kategorie

00:51:04: für Survey Tools, dann zahlst du für das Listing und musst dafür sorgen, dass du Reviews

00:51:08: bekommst oder wie läuft das?

00:51:10: Ja, ganz genau. Also du kannst dich halt eintragen kostenlos, aber dann wirst du irgendwo in der Kategorie

00:51:16: ganz unten platziert und dann kannst du halt bezahlen und dann wirst du besser platziert

00:51:21: und bist mehr als sichtbar. Und wir haben es jetzt ehrlich gesagt vor zwei Monaten runtergeschraubt,

00:51:26: weil es, naja, irgendwie die Qualität war nicht so gut irgendwie. Also wir hatten nicht so den

00:51:30: Eindruck, dass es der Best Performance der Kanal ist für uns. Ich wollte es einfach mal ein bisschen

00:51:37: abwarten, ob sich das irgendwie auswirkt. Und wenn es sich nicht auswirkt, dann lassen wir unser

00:51:41: kostenloses Listing da drin, aber nicht unbedingt zahlen, weil es schon irgendwie, naja, A ist ein

00:51:48: kostenpunkt und dann aber auch diese reviews zu bekommen und so das ist schon

00:51:52: auch alles ein bisschen aufwendig zeitaufwendig ich habe immer wieder mal tools da gibt es einen 10 15 euro dollar was ein gutschein oder sowas wenn man

00:52:02: eine bewertung hinterlässt manchmal auch mehr manchmal weniger muss man sich

00:52:05: dann überlegen ob man was macht dann in deutschland gibt es omr reviews kennst

00:52:09: du das ja richtig habe ich gehört ja wollte ich auch mal anschauen ja.

00:52:13: Richtig hätte mich jetzt mal interessiert ob du da wie das funktioniert dann aus Sicht des Anzeigeschaltenden?

00:52:20: Ja, also ich bin jetzt auch nicht der Marketing-Experte und ich also ganz plump mal gesagt, meine Aufgabe als Bootstrap

00:52:28: SaaS-Founder ist ja im Prinzip, dass ich erst mal von Null auf Eins komme. Und ich brauche jetzt nicht irgendwas

00:52:35: Neues im Marketing finden, nämlich extrem tollen Strategien oder irgendwelche Kampagnen, die es noch nie davor gab.

00:52:42: Was ich machen muss, ist im Prinzip gucken, dass ich das Naja, so Table-Stake-mäßig halt. Das, was man halt macht, sollte man halt mal machen irgendwie.

00:52:50: Und darauf fokussieren wir uns jetzt momentan. Und wenn die Firma dann wächst,

00:52:55: dann müssen wir natürlich mal gucken, ob wir nicht.

00:52:57: Durch ein bisschen intelligentere kampagnen mehr reinbekommen aber momentan ist es alles sehr.

00:53:03: Trivial Nicht trivial ist nicht der richtige wort aber sehr klassisch was wir machen,

00:53:10: Jetzt funktioniert und du das mit der schalter auf performance mäßig hoch regulieren kannst ist doch auch,

00:53:15: Ja kann man halt leider nicht immer das ist das problem also mit dem auch gerade werbung schalten wenn du dann,

00:53:21: doppeltes budget reinhaus dann hast du nicht unbedingt doppelt so viele klicks dann,

00:53:24: Und bei diesen Captera-Geschichten war das halt auch so, das war so, ja, jetzt zahlen wir da irgendwie 1.000 Euro im Monat,

00:53:31: aber irgendwie wissen wir gar nicht, was da auch herumkommt irgendwie und schwierig.

00:53:35: Und ja, also das ist auch, wie gesagt, vielleicht der nächste Schritt in der Firma, dass man da einfach besser wird in dem, was man da tut.

00:53:43: Aber momentan ist es so, wir haben echt tolles Wachstum zwischen 5 bis 10 Prozent pro Monat.

00:53:48: Also da kann ich wirklich eher sagen, wir haben schon echt genug damit zu tun, dieses Wachstum unter Kontrolle zu behalten

00:53:54: und einen guten Dienst anzubieten.

00:53:56: Ich bin in dieser super Situation, dass ich nicht zu Hause hocke und nichts geht.

00:54:01: Und ich muss unbedingt gucken, dass neue Kunden kommen.

00:54:03: Es ist eher so, fühlt sich an wie eine Seifenkiste, wo man bergrunter rast und keine Bremse hat.

00:54:08: Und man muss halt irgendwie gucken, dass man irgendwie nicht gegen die Wand fährt.

00:54:12: So. Und ja, von dem her, ja, mal gucken, wie sich das entwickelt mit dem Marketing.

00:54:17: Aber momentan ist es eher so klassisches Zeug.

00:54:20: Okay. Dein MAA hast du, der Frage bist du, glaube ich, vorhin ausgewichen,

00:54:23: des teils zu dicht nein mache ich nicht aber es ist auf jeden fall.

00:54:29: Mein erster richtiger großer warte mal das letzte mal als ich veröffentlicht hatte das war,

00:54:35: nicht schon echt eine weile her also mein ziel war dass ich die firma alleine gerne bis zu,

00:54:41: 83.000 bekommen also dieser eine million a rr milestone und da sind wir so auf der hälfte rum,

00:54:49: okay mit plus minus kannst du ja dann auch schon cool ja was hältst du von von dem generellen

00:54:55: thema bild in public da gibt es ja so die einen die sagen unbedingt machen von anfang bis zum

00:55:00: ende da gibt es welche die fangen damit an und die merken dann irgendwann naja jetzt hört es,

00:55:05: hört es dann auf gut sich gut anzufühlen weil da gibt es eine eiter es gibt leute kopieren

00:55:12: weil sie es ja günstiger machen können, und andere Risiken.

00:55:15: Was ist da so dein Druck?

00:55:17: Also ich fand das definitiv vom Thema super interessant immer,

00:55:21: also dieses Öffentlichsein, Transparenzsein.

00:55:24: Gerade vor allem auch die ersten Firmen, die das gemacht haben,

00:55:27: wie zum Beispiel Buffer, die haben dann wirklich echt Informationen geliefert,

00:55:30: die waren halt wirklich echt hilfreich. Also wie strukturieren sie ihre Verträge,

00:55:34: wie viel bezahlen sie, wie ist das Wachstum und so weiter und so weiter.

00:55:38: Dankeschön.

00:55:39: Über die Zeit hinweg gab es meiner Meinung nach immer mehr und mehr Leute,

00:55:42: die eigentlich die interessanten Teile rausgelassen haben, sondern es eher einfach nur gesagt hat, guck mal, ich habe jetzt hier 10.000 MRR.

00:55:49: Und so ein bisschen sich so halt abgefeiert haben bezüglich ihres Umsatzes.

00:55:55: Und das finde ich natürlich, macht natürlich Sinn für die, weil es ein tolles Marketing-Tool ist, weil die Leute gerne darüber sprechen

00:56:00: und dann man die Marke darüber aufbauen kann.

00:56:03: Aber eigentlich gibt es mir keinen Wert. Also ich kann daraus nichts rausziehen, wenn ich weiß, der hat jetzt ein super Wachstum irgendwie.

00:56:13: Das heißt, wenn Bild im Public, dann würde ich mir schon auch wünschen, dass du halt wirklich

00:56:18: Informationen gibst, die halt auch wirklich dann auch hilfreich sind.

00:56:21: Und auch zum Beispiel, wenn was nicht gut gelaufen ist oder wenn was gut gelaufen ist,

00:56:27: dann halt auch vielleicht Informationen gibst, die hilfreich sind.

00:56:31: Und ich war jetzt vor ein paar Jahren noch viel aktiver auf Twitter und hab auch immer versucht,

00:56:35: irgendwie so ein bisschen meinen Weg mit Refiner so ein bisschen zu dokumentieren.

00:56:42: Aber ich wollte dann auch, ja, wie gesagt, auch das, was wir angesprochen haben, ist

00:56:46: natürlich auch schwierig, wenn du dann halt sagst, hey, ich habe eine Lösung mit.

00:56:49: Riesen Wachstum und läuft voll gut.

00:56:51: Und dann ist natürlich klar absehbar, dass du natürlich auch Konkurrenten anziehst. Dann kannst du natürlich sagen, ja, ist eigentlich egal, wenn Konkurrenten

00:56:59: da sind, weil du hast ja einen Vorsprung von einem Jahr. die werden nie so gut sein wie du, weil sie ja eh immer hinterher sind.

00:57:06: Aber ja, ich weiß nicht. Also für momentan sage ich, ich bin happy damit, dass ich eine Firma habe, die gut

00:57:14: läuft. Ich teile mein Wissen so gut es geht auf Podcast und auch in privaten

00:57:20: Mentoring Sessions. Also ich bin auf jeden Fall jemand, der gerne viel teilt und

00:57:23: transparent ist. Aber ich muss jetzt nicht auf Twitter rausposaunen, dass

00:57:28: ich jetzt so und so viel mha hab und weil es hat nichts nichts bringt außer ein paar klicks für

00:57:34: mich aber wenig erdbeerli ja würdest du jetzt jetzt hast du gesagt du hast dir das ziel mit

00:57:42: der eine millionen würdest du jetzt noch mal investment nehmen um das ziel schneller zu

00:57:48: erreichen mit marketing maßnahmen oder ist es schon so dein credo das selber aufzubauen ja.

00:57:53: Ja, selber. Ich habe einen guten Kumpel, mit dem wir, wir sind so eine Mastermind-Gruppe

00:58:00: seit ein paar Jahren, also telefonieren einmal im Monat. Und der hatte Geld aufgenommen,

00:58:08: als das schon so ein bisschen so im Wachstum war, bei, ich weiß nicht, 50 oder so. Und

00:58:13: er bereut es tatsächlich heute, weil er sagt, er hat irgendwie, also jedes Mal, wenn du

00:58:18: Geld aufnimmst, wenn dein Ziel ist, deine Firma irgendwann mal zu verkaufen, das ist

00:58:23: Jedes Mal, wenn du Geld aufnimmst, musst du sie für noch mehr Geld verkaufen, weil dein

00:58:27: neue Investor, der will ja auch.

00:58:30: Mal 5 oder mal 10 machen. Und das heißt, im Prinzip, wenn ich jetzt nochmal Geld aufnehmen

00:58:37: würde, dann wäre dieses 1 Million ARR Ziel zu niedrig. Dann müsste ich sagen, nee, da

00:58:43: muss ich auf 10 gehen oder was auch immer. Und also mit jedem Mal, das habe ich schon

00:58:48: gemerkt mit dem ersten Investor, das war mir schon klar, aber mit dem ersten Investment

00:58:55: Dann habe ich im Prinzip ausgeschlossen, dass ich dieses Ding nach ein, zwei Jahren verkaufe

00:58:59: für, keine Ahnung, einen netten kleinen Betrag irgendwie, weil das ganz klar war, wenn ich

00:59:06: einen Investor drin habe, dann muss ich auch so und so viel Geld zurückzahlen.

00:59:10: Das heißt, ich muss die Firma mindestens an den und den Punkt bekommen.

00:59:13: Und wenn ich jetzt nochmal Geld einsammeln würde, dann wäre dieser Punkt noch weiter in der Zukunft.

00:59:18: Und dann denke ich mir, warum eigentlich? weil das, was ich ja gerne mache als Moritz, was ich in den letzten vier Jahren gemacht habe,

00:59:28: nee, plötzlich nicht vier, zwölf Jahre gemacht habe, viermal wollte ich sagen,

00:59:33: ich liebe es, neue Produkte zu bauen.

00:59:35: Ich liebe es, was aufzubauen, von Null auf Eins zu gehen. Und was ich nicht so gerne mag oder was mir nicht so liegt, sind einfach...

00:59:45: Firmen, Gerüste zu bauen, Pyramiden und Teams und was auch immer und das können andere besser und von dem her denke ich mir,

00:59:53: würde ich mir das Leben schwieriger machen, wenn ich jetzt noch mal ein Investment,

00:59:56: reinholen würde. Lieber jetzt auch vielleicht zwei, drei Jahre so weitermachen und dann schauen wir mal, das ergibt sich ja vielleicht auch, dass dann auch,

01:00:05: sich Meinungen ändern oder Umstände ändern, man weiß es ja nicht, aber momentan sage ich mal, nö, brauche ich nicht und läuft ja auch so.

01:00:14: Wahrscheinlich, du hast ja vorhin auch angesprochen, müsstest du auch die Nische dann ein Stück weit verlassen und das Produkt breiter machen und hast ja auch gemeint, das ist eher nicht so dein Ding.

01:00:23: Ja, richtig, genau, das kommt dann dazu, du müsstest definitiv genau andere Vertikale angehen und dann dadurch müsste ich ja dann auch mehr Leute wieder einstellen.

01:00:31: Das heißt, am Ende vom Lied hast du dann,

01:00:34: konkret eigentlich viel mehr Stress und Und eigentlich für mich persönlich jetzt nicht unbedingt mehr Gehalt oder mehr Geld beim Verkauf.

01:00:44: Wie gesagt, Geld ist da eigentlich weniger das Kriterium. Das Kriterium ist eher, auf was habe ich Lust, wie will ich arbeiten irgendwie.

01:00:50: Und ich sehe das so, dass ich in einer totalen Luxussituation bin,

01:00:54: dass ich einfach sagen kann, ich kann mit einem kleinen Team Tolles machen und Spaß haben und stolz drauf sein, was wir so schaffen im Vergleich zu den Großen.

01:01:03: Und das ist so eine Zufriedenheit, die genügt mir irgendwie gerade momentan, also wie gesagt, Meinungen ändern sich und Umstände auch und reden wir halt in zwei Jahren nochmal, aber momentan ist es so, dass ich ganz happy damit fahre.

01:01:17: Okay, ja, ich habe ja auch vorher kurz mir den Twitter-Account dann angeschaut, natürlich von dir und von der, von Refiner, habe ich gesehen, der Christoph Janz folgt auch dem Refiner-Account, den kennst du denn aus Ludwigsburg, ja, Point Nine.

01:01:28: Gab's da schon erste Kontakte oder gab's auch schon Versuche einzusteigen, da einzukaufen?

01:01:35: Also Christoph kenne ich schon sehr lange tatsächlich von meiner Zeit bei eFounders.

01:01:40: Haben wir uns kennengelernt 2014 und wir sehen uns eigentlich einmal pro Jahr auf

01:01:46: Messen oder auf Konferenzen und ich...

01:01:50: Ich finde ihn super sympathisch und wir reden immer gerne, auch weil wir natürlich auch die Herkunft Ludwigsburg und Stuttgart und so.

01:01:56: Und ein Freund von mir hat sogar auch bei Pointline gearbeitet, von dem ich kenne Pointline ganz gut.

01:02:02: Und ja, klar, natürlich momentan ist schon so, dass wir auch am Anfang, aber jetzt auch noch jede Woche, also nicht,

01:02:09: täglich, aber schon ein-, zweimal die Woche kontaktiert werden von VC-Firmen.

01:02:16: Und am Anfang habe ich dann auch gerne mit denen noch geredet, aber momentan rede ich

01:02:19: nicht mehr, weil im Prinzip ist es immer das Gleiche. Die sagen, spannender Markt, tolles Produkt, alles gut, Zahlen sehen gut aus.

01:02:27: Und dann sage ich denen, ja, aber passen Sie auf, mein Ziel ist ehrlich gesagt, klein zu

01:02:32: bleiben und unabhängig zu bleiben.

01:02:34: Und dann ist es einfach nicht interessant für die. Und das ist auch verständlich.

01:02:38: Das ist irgendwie nichts Schlechtes. Das ist einfach nur nicht kompatibel.

01:02:42: Es ist halt einfach, denn ihr Modell ist, sie wollen investieren in Firmen, die groß werden,

01:02:45: an Firmen, die vielleicht einhorn werden können.

01:02:50: Und ich will momentan meine Unabhängigkeit und Freiheit als Bootstrapped Company

01:02:56: beibehalten. Und das sind einfach zwei verschiedene Modelle.

01:02:59: Das ist halt, also ich möchte es überhaupt nicht bewerten.

01:03:02: Das ist so, wie sie würde sagen, Moritz, du bist total doof, du tust dich selber.

01:03:08: Limitieren, kann ja gut sein, aber es ist einfach nicht kompatibel, die zwei Modelle von dem her, momentan natürlich nicht mit, wie sie es reden, aber wir bekommen auf jeden Fall viele, viele, viele E-Mails.

01:03:20: Jetzt lebst du in einigen jahren schon in frankreich paris sie hast du glaube ich anfangs

01:03:26: erwähnt du hast mich würde es noch interessieren zum schluss

01:03:31: Was ist so die Unterschiede auch in der Startup-Kultur? Bist du dort lokal in Communities aktiv? Siehst du da Unterschiede zu Deutschland, wie das gelebt und etabliert ist da?

01:03:42: Also ich kann es schlecht vergleichen, weil ich in Deutschland nie im Startup-Betrieb gearbeitet habe.

01:03:46: Was ich sagen kann ist, als ich hier ankam, das war zu dem Zeitpunkt, wo Macron noch Minister war und dann wurde er dann Präsident.

01:03:57: Und es war genau dieser Zeitpunkt, wo einfach wirklich massivst in Start-up-Ekosysteme investiert wurde.

01:04:05: Da hat Macron ja auch diese Start-up Nation ausgerufen, dass jetzt irgendwie Frankreich

01:04:10: das neue Start-up-Land wird.

01:04:12: Und von dem, was ich sehen kann, hat das wunderbar funktioniert.

01:04:15: Also die haben wirklich innerhalb von weniger Jahren, also nicht unbedingt wegen der Investitionen,

01:04:22: von der Regierung, aber auch einfach, weil der Zeitpunkt gut war irgendwie.

01:04:27: Innerhalb weniger Jahre hat sich da wirklich eine riesen Community aufgebaut,

01:04:32: in Frankreich und vor allem halt in Paris. Und das ist halt so ein bisschen der Vorteil dann von Frankreich, weil es ja ein

01:04:36: zentraler, zentralistischer Staat ist.

01:04:38: Also es war einfach, man hatte den Eindruck, dass alle Startups von Frankreich

01:04:43: in einem Umkreis von 500 Metern in der gleichen Ecke sich installiert hatten.

01:04:47: Und es war sehr, sehr dynamisch. und du gehst halt raus aus dem Büro und gehst ins nächste Haus und dann gibt es da ein Start-up.

01:04:54: Und es war echt eine super Zeit irgendwie damals. Und das hast du ja natürlich in Deutschland nur bedingt, weil du ja schon mal drei große

01:05:03: Pole hast, denk ich mal, Berlin, München und, weiß nicht, was der dritte ist, Köln oder...

01:05:08: Stuttgart? Stuttgart nicht. Hamburg wahrscheinlich, ja. Und jeder Pol dann auch nochmal so seine

01:05:17: Spezialitäten hat. Ich denke mal, Berlin war ja viel mehr so ein bisschen so E-Commerce und im

01:05:24: Süden mehr so technische Sachen. Und da war schon eine tolle Sache, dass halt einfach Hints

01:05:32: und Kunst in Paris war irgendwie. Und dann konntest du halt auch die Talente besser,

01:05:35: der Talentenmarkt war anders und man konnte schneller einstellen und man kann jeden mal

01:05:44: kurz treffen auf Mittagessen und das ist ja sowieso in Frankreich ja so dieses große Ding,

01:05:48: dass man lange Mittagessen geht und dann da viel besprochen wird und so und das war auf jeden Fall

01:05:54: ganz cool und das war halt so 2012 bis letzten zehn Jahre und dann kam halt Covid und das hat

01:06:03: das schon so ein bisschen verändert, denke ich mal. Also es hat dann auch viel remote

01:06:06: gemacht. Und jetzt muss ich ehrlich gesagt sagen, seit dem Covid bin ich da auch raus

01:06:10: irgendwie. Ich gehe jetzt halt noch ins Stadtzentrum, um ja,

01:06:15: ab und zu mal Mittagessen zu essen mit den Leuten. Aber ich bleibe halt viel auch in meinem

01:06:19: Viertel dann einfach, weil mit Kindern und so, das hat sich halt alles so ein bisschen

01:06:22: verändert. Aber es war auf jeden Fall eine sehr spannende Zeit und.

01:06:27: Geht auch weiter. Und man hat ja auch die Erfolge. Es gibt ja viele Einhörner, Einhornfirmen mittlerweile und ich weiß nicht, wie viele es jetzt da haben,

01:06:36: aber es hat schon ganz gut. Ich hatte den Eindruck, dass ich zum richtigen Zeitpunkt

01:06:41: am richtigen Ort war. Und wie das dann zu dem Zeitpunkt jetzt aber in Berlin oder München

01:06:46: war, weiß ich nicht. Ich war ja nicht vor Ort, aber hier war es auf jeden Fall spannende Zeit.

01:06:50: Sehr cool. Was machst du zur Erholung so? Ist es nicht so, dass der typische Franzose,

01:06:56: der fährt in ferien ans meer entweder in süden oder norden also irgendwo hin halt ans meer

01:07:01: raus aus paris und dann werden die bordsteine hochgeklappt und dann ist paris geschlossen

01:07:06: Ja, ja, das ist schon natürlich so. Also gerade im Sommer, im August ist ja...

01:07:11: Das ganze Land im Urlaub, da passiert wirklich in Paris nichts.

01:07:14: Das ist eigentlich eine der besten Zeiten, glaube ich, um in Paris zu sein.

01:07:17: Außer mit dem Nachteil, dass viele, viele Geleden halt auch zu sind.

01:07:22: Also wirklich auch Bäckereien und Restaurants, die machen halt wirklich einfach zu im August.

01:07:28: Nee, klar, ganz klassisch ans Meer. Aber ich gehe natürlich auch ganz oft nach Deutschland.

01:07:32: Also die Verbindung mit dem Zug ist drei Stunden, zehn Minuten von Paris nach Stuttgart, ohne Umsteigen.

01:07:41: Ich habe noch Freunde, Familie in Stuttgart und in München und gehe tatsächlich sogar heute

01:07:47: Nachmittag zum Bahnhof und fahre da hin.

01:07:50: Und das hat man auch während der Covid gesehen, dass ein Drittel der Leute aus Paris raus sind.

01:07:58: Das heißt, ein Drittel der Leute hatten anscheinend irgendwie die Möglichkeit, mal auf dem

01:08:03: Land ein paar Wochen abzuhängen.

01:08:05: Und das zeigt auch schon, dass es halt einfach so ein bisschen dieses Modell ist, dass du

01:08:08: Stadtwohnungen hast und hier in der Stadt wohnst und immer halt auch viel los ist, viel Krach und

01:08:13: viele Leute und dann gehst du aber halt oft regelmäßig raus am Wochenende und ja, wir

01:08:20: versuchen das auch so zu machen. Sehr cool Mensch, also ich drück dir wirklich die Daumen, dass das

01:08:25: klappt mit deinem Plan und dass du dann auch mal nochmal zur Ruhe kommen kannst. Vielen Dank für

01:08:30: den interessanten Einblick, fand es super spannend, das auch mal aus der Sicht zu hören, wie das in

01:08:34: Frankreich läuft. Ja, super. Danke auch für die Einladung und ganz viel Erfolg noch mit

01:08:40: deinem Podcast. Also ganz toll, dass du da dieses Thema auch aufnimmst in Deutschland.

01:08:44: Also wichtig. Vielen Dank. Ja, macht Spaß und man lernt immer dazu, wie jetzt heute

01:08:49: auch wieder. Na ja, auch danke an dich und dass du Zeit für hattest. Schönes Wochenende

01:08:53: in Deutschland oder wie auch immer lange du bleibst. Und vielen Dank für deine Zeit.

01:08:57: Hab einen schönen Tag. Ja, danke dir auch. Bis bald. Ciao. Ciao. So, und das war auch

01:09:02: schon wieder Folge 27 von Happy Bootstrapping. Wie immer gilt, empfehle die Folge gerne weiter,

01:09:08: schicke mir Feedback, Fragen oder Vorschläge für neue Gäste an hallo.athappy-bootstrapping.de.

01:09:15: Nächste Woche habe ich eine Premiere und zwar habe ich mit Dennis und David parallel gesprochen.

01:09:20: Dennis und David von Treezy, einem nachhaltigen Socken-E-Commerce-Business aus dem Schwabeländle.

01:09:29: So, bis nächste Woche, Tschau.

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