500.000€+ MRR mit Zeit- und Projekterfassung: Die Clockodo-Story (#148)

Shownotes

In Folge 148 von Happy Bootstrapping spreche ich mit Moritz Hofmann, der vor 13 Jahren mit seinem Schulfreund Thomas Clockodo gegründet hat – eine Projekt- und Arbeitszeiterfassung. Moritz und sein Team von 35 Leuten machen heute über 6 Millionen Euro ARR (500.000+ MRR), komplett gebootstrapped.

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2011 starteten Moritz und Thomas aus einer IT-Agentur heraus, weil sie selbst das Problem hatten, ihre Projektzeiten transparent abzurechnen. Parallel zum Agenturgeschäft entwickelten sie die erste Version – ein Jahr Entwicklung für den Eigengebrauch. Bis 2017 betrieben sie beides parallel, oft kam Clockodo zu kurz. Besonders spannend: Ihr Hauptwachstum kommt über Weiterempfehlungen und Partnerschaften mit Buchhaltungsprogrammen wie LexOffice, FastBill und Sage.

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Das 2019er EGH-Urteil zur Arbeitszeiterfassung brachte schleichend mehr Bewusstsein für ihr Thema. Moritz teilt ehrlich, warum sie PHP und React nutzen statt dem neuesten Hype-Framework, wie sie mit wöchentlichen Übernahmeangeboten umgehen, und weshalb sie trotz VC-Interesse bewusst eigenständig bleiben wollen.

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Andy: Hallo und herzlich Willkommen zu Folge 148 von Happy Bootstrapping.

Andy: Ja, und über den heutigen Gast freue ich mich ganz besonders,

Andy: weil ich das Tool selber schon sehr lange benutze.

Andy: Und zwar ist heute der Moritz Hoffmann von Glocodoo zu Gast.

Andy: Und der hat vor 13 Jahren mit seinem Schulfreund

Andy: Thomas die Projekt- und Arbeitszeiterfassung Glocodoo gegründet.

Andy: Und was mich total geflasht hat, der Moritz und sein Team von 35 Leuten,

Andy: die bauen heute an dem Tool.

Andy: Also über Umsätze sprechen wir natürlich auch, verrate ich jetzt natürlich nicht.

Andy: Und das Ganze ist in einer Agentur entstanden, einer IT-Agentur,

Andy: weil sie eben selber das Problem hatten, ihre Projektzeiten abzurechnen.

Andy: Und so entstand dann nebenher Glocodou.

Andy: Und ja, dann gab es diverse Dinge, die passiert sind, sowohl rechtlich wie auch

Andy: in der Firma selber. und heute sind sie eben mit 35 Leuten am Start.

Andy: Wahnsinns-Geschichte, hörst du deshalb unbedingt gleich an und wie immer kannst

Andy: du mir Fragen zur Folge über das Kontaktformular auf happybootstrapping.de schicken.

Andy: Da kannst du mir auch Vorschläge für neue Gäste schicken und gern kannst du

Andy: den Podcast abonnieren, falls du das erste Mal hörst.

Andy: Es gibt noch 147 andere Folgen mit SaaS, E-Commerce und Solo-Gründerinnen und

Andy: ganz besonders freue ich mich natürlich, wenn du dem Podcast eine Bewertung hinterlässt.

Andy: Dafür machen wir jetzt eine kurze Pause oder du kannst einfach kurz auf Pause drücken.

Andy: Den Podcast gibt es auch als Newsletter. Kannst du auf happy-bootschapping.de

Andy: slash Newsletter abonnieren. Da gibt es dann immer montags eine Zusammenfassung von der Folge.

Andy: Falls du es nicht schaffst, die ganze Folge zu hören, kannst du das gerne auch

Andy: machen. Wie immer suche ich auch neue Gäste.

Andy: Gerade habe ich ein bisschen Vorlauf, aber freue mich immer über Vorschläge und Input dazu.

Andy: So, jetzt geht es aber los mit der Folge mit Moritz und Glocodou. Ganz viel Spaß.

Andy: Guten Morgen, Moritz und herzlich willkommen bei Happy Bootstrapping.

Moritz: Guten Morgen.

Andy: Ja, erzähl doch mal in deinen Worten, wer bist du, was machst du und wo bist du gerade?

Andy: Ich sehe, ist das ein schöner Garten im Hintergrund? Bist du im Büro oder zu Hause?

Moritz: Ich bin im Büro tatsächlich, ja. Ich bin der Moos von Glocodoo.

Moritz: Wir machen eine Projekt- und Arbeitszeiterfassung und sitzen in Unna,

Moritz: tatsächlich bei schönem Wetter heute.

Andy: In Unna hier, das ist natürlich nicht der erste Start-up-Standort,

Andy: an den man denkt, wenn man an Start-ups denkt. Da knüpft man auf jeden Fall auch noch drüber.

Andy: Es soll ja Menschen geben, die euch vielleicht nicht kennen.

Andy: Kannst du mal ein bisschen erzählen, was ich genau mit Glocodoo machen kann?

Andy: Ich bin ja selber Nutzer, ich weiß es aber.

Moritz: Genau, schon lange dabei, aber es gibt tatsächlich noch ein paar, die uns nicht nutzen.

Moritz: Wir erfassen Arbeits- und Projektzeiten, vor allem für Dienstleister, wie du es eben auch bist.

Moritz: Und ja, wir haben uns zur Aufgabe gemacht, einfach bessere Zeiterfassungen zu

Moritz: machen, dass man eben die Zeit noch detaillierter auflisten kann, dass man nicht nur weiß,

Moritz: wann man irgendwie gestartet hat und wann man Pause gemacht hat,

Moritz: sondern eben auch ganz genau die Tätigkeiten hat und am besten das hinterher

Moritz: auch in Rechnung stellen kann.

Andy: Möglichst einfach, ja. Das finde ich zum Beispiel das Charmante dran.

Andy: Euch gibt es ja auch schon länger.

Andy: Wie groß seid ihr heute? Das ist etwas, was mich zum Beispiel überrascht hat.

Moritz: Ja, mittlerweile sind wir 35 Leute gestartet, tatsächlich vor 13,

Moritz: 14 Jahren ungefähr zu zweit und ja, komplett alles selbst aufgebaut,

Moritz: gebootstrapped und eben mittlerweile in zwei Büros tatsächlich sogar.

Moritz: Wir sitzen auch noch in Bayern in Fürth und ja, ein relativ großes Team mittlerweile

Moritz: um die Software drum herum gebaut.

Andy: Ja, und für 35 Mitarbeitende braucht man wahrscheinlich auch ein bisschen Umsatz.

Andy: Kannst du dazu ein bisschen was sagen? Wie viele Kunden habt ihr?

Andy: Wie viel Umsatz macht ihr ungefähr?

Moritz: Auf jeden Fall. Also gerade, weil wir das eben auch komplett eigenfinanziert

Moritz: haben, war unser Leitmotiv eigentlich immer, dass wir nur so viel ausgeben,

Moritz: wie wir auch reinbekommen und uns da eben nicht übernehmen.

Moritz: Und ja, sind mittlerweile jetzt bei über 500.000 MAA gelandet.

Moritz: Das heißt, können auch ganz gut die Mitarbeiter bezahlen und auch unsere Werbeausgaben,

Moritz: die mittlerweile etwas größer sind, damit entdecken.

Moritz: Bei Kunden haben wir über 10.000 bezahlende Kunden,

Moritz: also da auch eine ganze Bandbreite vom kleinsten Freelancer,

Moritz: der es sogar kostenlos bei uns bekommt,

Moritz: über ganz viele kleinere Firmen, zwischen 5 und 10 Mitarbeitern,

Moritz: über etwas größere Agenturen, Dienstleister bis hin auch zu ein paar Großkunden

Moritz: mit mehreren hundert Mitarbeitern.

Andy: Habe ich schon gesehen, gibt es ein Logo, das heißt Bechtle.

Andy: Da bin ich auch mal gespannt, was du dazu erzählen kannst.

Andy: Das ist ja auch schon eine Firma, wo ich jetzt gedacht habe,

Andy: okay, die haben das vielleicht selber entwickelt.

Andy: Ja, du hast erzählt, 12, 13 Jahre ist es her. Gehen wir mal ein paar Schritte zurück tatsächlich.

Andy: Damals, wie habt ihr damit angefangen? Damals gab es wahrscheinlich noch nicht

Andy: viel Zeiterfassungsfirmen.

Andy: Was war euer Use Case oder wie bist du überhaupt zu IT gekommen? Fangen wir mal da an.

Moritz: Genau, ich bringe vielleicht einen Schritt zurück. Also ich habe mit dem zweiten

Moritz: Gründer, mit dem Thomas, wir sind zusammen zur Schule gegangen,

Moritz: haben uns schon immer für Informatik und Programmierung interessiert.

Moritz: Das fing schon im 19. Klasse an, haben dann so zur Abi-Zeit angefangen,

Moritz: ein bisschen was Selbstständiges zu machen, weil aus heutiger Sicht natürlich

Moritz: sehr klein, hier mal eine Webseite für einen Bekannten, hier mal was gemacht,

Moritz: PCs eingerichtet, was man eben so macht, um ein bisschen Taschengeld dazu zu verdienen.

Moritz: Haben dann mehr oder weniger durch Zufall auch ein Partyportal gegründet mit

Moritz: Partyfotos, Foren und so weiter und ja, überraschenderweise wurde das relativ

Moritz: groß, wo wir auch relativ viel Zeit dran stecken mussten und sind darüber irgendwie

Moritz: ins Informatikstudium dann auch geschlittert,

Moritz: und haben uns erstmal mit dieser Webseite auch so ein bisschen das Studium querfinanziert.

Moritz: Mit Werbung? Genau, mit Werbung da drauf. Ganz klassischen Bannerwerbung,

Moritz: wie das früher so war. Da drauf gab es teilweise auch Partys veranstaltet.

Moritz: Und alles, was da so drumherum anfiel.

Moritz: Und ja, nebenbei, oder was auch immer gerade mehr der Schwerpunkt,

Moritz: war Informatik studiert und die Programmierung und ja, das ist das Ganze,

Moritz: ich nenne es jetzt eine ungerne Agentur, aber letztendlich war es so eine IT-Agentur,

Moritz: die wir dann parallel aufgebaut haben, wo wir Webseiten programmiert haben,

Moritz: Onlineshops programmiert haben,

Moritz: nebenbei eben aufgezogen, um uns das Studium zu finanzieren.

Andy: Okay. Und wie lange habt ihr das gemacht? Also Partyportal, da haben wir eine

Andy: Parallele, das haben wir auch gemacht.

Andy: Anfang der, bei uns ging es 2001 damals los, das ist auch schon eine Weile her.

Andy: War eine spannende Zeit auf jeden Fall.

Andy: Wie seid ihr da rübergekommen, dann zu Glocodou? Oder seid ihr dann,

Andy: habt ihr auch einen Zwischenschritt?

Moritz: Ja, ähnliche Zeit bei uns. Das fing 2003 an, so ein bisschen später.

Moritz: Ging dann einige Jahre richtig gut, wurde größer.

Moritz: Aber so Ende der 2000er Jahre, 2007, 2008 ungefähr, merkt man,

Moritz: dass das nichts ist, wo wir irgendwie dauerhaft von leben können,

Moritz: wo wir auch Vollzeit uns reinhängen wollen.

Moritz: Facebook wurde da zu der Zeit gerade groß und man hat gemerkt,

Moritz: okay, die Leute wollen eigentlich sowas haben und jetzt nicht unbedingt im lokalen

Moritz: Partyportal ihre Zeit verbringen.

Moritz: Wir haben uns dann eben mehr auf die Programmierung, Webseiten konzentriert

Moritz: und das weiter ausgebaut und da dann aber eben festgestellt,

Moritz: dass wir eigentlich ein Problem haben, diese ganzen Sachen den Kunden auch in Rechnung zu stellen.

Moritz: Wir hatten teilweise auch etwas größere Projekte, die dann auch länger liefen

Moritz: und wenn man hinterher dem Kunden dann so eine Rechnung über,

Moritz: ich weiß nicht, wie viel es damals waren, vielleicht 8.000, 9.000 Euro schickt,

Moritz: ohne das weiter auflisten zu können, was man eigentlich gemacht hat,

Moritz: dann hauen die ab und das erst mal um die Ohren.

Moritz: Und dann haben wir gemerkt, dass wir es so nicht machen können,

Moritz: sondern denen irgendwie ein bisschen mehr Input liefern müssen und haben dann

Moritz: eben versucht, die Zeiten erstmal genauer zu erfassen, um genau zu wissen,

Moritz: was haben wir da eigentlich gemacht.

Moritz: Wir wussten manchmal hinterher am Ende des Monats gar nicht,

Moritz: wie viel Zeit haben wir jetzt für diesen Kunden eigentlich verbraucht.

Moritz: Der hat uns irgendwelche Feature-Anfragen geschickt, der wollte da noch was

Moritz: geändert haben. Wir haben das natürlich gemacht und hinterher dachten wir,

Moritz: ja gut, wir müssen irgendwie dafür jetzt auch Geld kriegen.

Moritz: Haben das manchmal so ein bisschen geschätzt oder im Vorfeld einfach einen Festpreis

Moritz: vereinbart, aber wussten nie so richtig, wo stehen wir damit jetzt eigentlich

Moritz: und sind dann dahin gekommen, dass wir gesagt haben, okay, wir brauchen da irgendwie,

Moritz: ich glaube, ich weiß gar nicht, ob wir es damals noch Projektzeiterfassung genannt

Moritz: haben, aber irgendwas, womit wir einfach rausfinden können, wie viel Zeit haben

Moritz: wir da wirklich reingesteckt und wie kriegen wir das auch transparent dem Kunden in Rechnung gestellt.

Andy: Und das habt ihr zu zweit dann entwickelt?

Moritz: Genau, wir haben uns gedacht, es gibt relativ wenig Softwarelösungen.

Moritz: Wir wollten auf jeden Fall damals schon eine Cloud-Lösung haben,

Moritz: auch wenn die doch gar nicht so hieß.

Moritz: Aber dadurch, dass wir auch an zwei Standorten dann da schon tatsächlich gearbeitet

Moritz: haben teilweise und zumindest an zwei Büros und generell einfach ohne große

Moritz: Hardware aufgestellt waren, wir hatten keinen Serverraum oder irgendwas,

Moritz: wie wir so klassische Firmen vielleicht haben,

Moritz: wir wollten einfach eine schlanke Lösung haben und sind dann erst bei Poggle

Moritz: gelandet, die es damals auch schon gab.

Moritz: So ein bisschen rumgeschaut, was es dann die Richtung noch gibt,

Moritz: aber das sagt uns alles nicht so richtig zu.

Moritz: Und ja, da wir beide programmieren konnten, haben wir uns ein bisschen leichtsinnig

Moritz: gedacht, das können wir besser und machen das mal eben in ein paar Monaten fertig.

Moritz: Was im Nachhinein natürlich etwas länger gedauert hat alles,

Moritz: aber das waren die Grundzüge für Klokodoo.

Andy: Ja, okay. Und dann habt ihr das parallel zu eurem normalen Entwicklungsgeschäft betrieben.

Andy: Wie lange habt ihr das gemacht?

Moritz: Genau, also die erste Version hat ungefähr ein Jahr gebraucht,

Moritz: bis wir damit online gehen könnten.

Moritz: Hat das also hauptsächlich erstmal für uns entwickelt, um das selber zu nutzen,

Moritz: aber dann sehr, sehr schnell, also während der Entwicklung eigentlich schon

Moritz: gesagt, okay, das wird etwas, was man auf jeden Fall auch an den Markt bringen

Moritz: kann. Das wollen wir dann eben auch anderen zur Verfügung stellen.

Moritz: Und ja, haben das am Anfang aus unserem Bedarf raus auch weiterentwickelt,

Moritz: also eigentlich immer das programmiert, wo wir sagen, okay, das können wir beide

Moritz: jetzt gerade gebrauchen.

Moritz: Haben das Ganze dann sehr lange parallel zu dem Agenturgeschäft betrieben,

Moritz: weil es am Anfang der Krise auch einfach noch keine Einnahmen gab und wir uns

Moritz: irgendwie finanzieren mussten.

Moritz: Und ja, beides parallel einfach aufgebaut. Also immer, wenn wir gerade ein bisschen

Moritz: Luft hatten bei Agenturaufträgen, haben wir da mit Kloculu weitergearbeitet,

Moritz: manchmal eben auch weniger, mal einen Monat konnten wir leider gar nicht weiterentwickeln,

Moritz: mal einen Monat wieder etwas mehr und das nach und nach dann ausgebaut.

Andy: Und wie lange habt ihr das parallel betrieben dann zu eurem Dienstleisterleben?

Moritz: Leider lief das Dienstleisterleben ziemlich gut, sodass wir da auch gar nicht

Moritz: so richtig den Absprung geschafft haben.

Moritz: Also wir haben dann da auch Mitarbeiter eingestellt, waren zwischendurch fünf Leute.

Moritz: Und ja, dadurch, dass wir immer wieder Aufträge reinbekommen haben, auch weiter ausgebaut.

Moritz: Und dadurch ist Glocodur aber leider etwas zu kurz gekommen und haben das dann

Moritz: bis 2017 tatsächlich beides parallel betrieben.

Moritz: Und ja, dann durch ein paar glückliche Umstände im Nachhinein konnten wir das

Moritz: Agenturgeschäft dann auch einfach abschließen oder beenden und schauen uns ab

Moritz: da vor Lauf-Glocko-Doo konzentriert.

Andy: Das heißt, seit 2017 seid ihr erst sozusagen Vollzeit für Glocko-Doo unterwegs?

Moritz: Genau, kann man so sagen. Vorher natürlich auch, wir waren Vollzeit selbstständig,

Moritz: hatten eben auch Mitarbeiter, aber von der Arbeitszeit auch allein vom Kopf

Moritz: her, das war so ein wichtiges Learning.

Moritz: Wir waren einfach gar nicht voll drin. Und das hat man eben auch gemerkt.

Andy: Und was hat euch da reingebracht in diese Situation? Gab es da irgendeine gesetzliche

Andy: Änderung, die irgendwie Arbeitszeiterfassung erfordert hat?

Andy: Gab es einen großen Kunde, der gekommen ist und dann war es möglich?

Andy: Oder was war so der Game Changer zu dem Zeitpunkt?

Moritz: Da kamen mehrere Sachen zusammen. Zum einen hatten wir jetzt durch diese fünf,

Moritz: sechs Jahre, die Glocoduschen online war, ein paar Kunden gewonnen.

Moritz: Das waren jetzt noch nicht die Riesenumsätze, aber zumindest sowas,

Moritz: womit man schon ganz gut zurecht kam.

Moritz: Und nebenher gab es einfach bei uns intern ein paar Änderungen.

Moritz: Also ein langjähriger Mitarbeiter ist gegangen, der wollte sich weiterentwickeln

Moritz: und plötzlich saßen wir noch zu dritt da.

Moritz: Der Thomas, ich und ein Mitarbeiter. Und da haben wir gesagt,

Moritz: okay, von den Zahlen her, das passt jetzt, dass wir uns damit auch finanzieren können.

Moritz: Das heißt, wir brauchen eigentlich gar kein Agenturgeschäft mehr.

Moritz: Hatten da ein paar ganz nette Kunden, auch ganz schöne Aufträge und haben gesagt,

Moritz: entweder machen wir das jetzt oder nie und haben dann eben einfach allen Kunden

Moritz: gesagt, dass wir eben die Aufträge noch zu Ende führen, aber eben nichts Neues

Moritz: mehr annehmen und innerhalb von ein paar Monaten dann voll auf Glockolu gesetzt.

Andy: Das heißt, wenn ich dich jetzt nach wichtigen Meilensteinen fragen würde,

Andy: dann wäre das einer gewesen sozusagen, der 2017.

Andy: Was gab es noch? Was fällt dir noch so ein? Also der erste Kunde, der sich registriert,

Andy: der erste große Kunde, der kommt und auf einmal euch ein ganz anderes Wirtschaften

Andy: ermöglicht hat oder was fällt dir so an Meilensteinen noch ein oder Erfolgserlebnissen,

Andy: die dann jetzt euch dahin gebracht haben, wo er heute steht?

Moritz: Also klar, die ersten Kunden waren super wichtig für uns.

Moritz: Die kamen mal so ein bisschen, ja, ich sag mal nebenher. Wir haben das Produkt

Moritz: langsam in den Markt gebracht. Es gab nie so den großen Knall.

Moritz: Wir hatten auch nie wirkliche Großkunden. Das heißt, es waren gerade Anfangskunden,

Moritz: die haben dann fünf oder zehn Euro im Monat bezahlt.

Moritz: Das war natürlich cool, dass es Leute gibt, die dafür Geld bezahlen,

Moritz: weil das was programmiert haben. Das hat uns im Einzelfall aber einfach nicht

Moritz: nach vorne gebracht. Wir hatten dann erst mal sehr, sehr wenig.

Moritz: Und als wir dann so, ja, das war auch Anfang 2017, die Schwelle von 1000 Kunden

Moritz: erreicht hatten, das war schon in der Größenordnung.

Moritz: Und wir haben gesagt, okay, jetzt ist das was, was auch wirklich am Markt ankommt.

Moritz: Und das fiel eben auch damit zusammen, dass wir gesagt haben,

Moritz: okay, das scheint wirklich ein Produkt zu sein, was wir weiterentwickeln können.

Moritz: Und ja, ab da gab es dann einige Meilensteine. Wir hatten dann auch in dem nächsten

Moritz: Jahr tatsächlich ein hundertprozentiges Wachstum. Also konnten uns da echt verdoppeln.

Andy: Okay.

Moritz: Das war auch so ein Meilenstein, der natürlich sehr gut tut,

Moritz: gerade nachdem man dann gesagt hat, wir hängen uns da jetzt voll rein.

Andy: Hast du dann, was seid ihr da für Typen? Bist du dann da, wenn du jetzt jemand

Andy: Neues einstellst, einen neuen Entwickler, jemand Neues für das Produkt oder

Andy: für Marketing, der kann dich ja auch nach vorne bringen.

Andy: Muss der Umsatz dafür erst da sein, dass du das machst oder wie seid ihr da

Andy: ins Risiko gegangen? Wie habt ihr das balanciert?

Moritz: Wir sind da sehr wenig risikotolerant. Also wir hatten den Umsatz immer da,

Moritz: bevor wir jemanden eingestellt haben. Also generell eigentlich bei allen Sachen.

Moritz: Wir sind da nie so voll ins Risiko gegangen, dass wir gesagt haben,

Moritz: okay, das wird schon irgendwie funktionieren, sondern da ist auch dieses SaaS-Modell

Moritz: sehr schön, dass wir sagen können, okay, wir haben diesen festen Umsatz.

Moritz: Natürlich kann es ja Kündigung geben, aber wenn der MAA hoch genug ist,

Moritz: dann wurde eingestellt und vorher nicht.

Andy: Okay, das heißt, es ist eure Hauptmetrik gewesen, an der ihr euch orientiert habt.

Andy: Und dann habt ihr, okay, fällt dir noch irgendeinen Meilenstein ein,

Andy: der jetzt in den Jahren passiert ist, ich meine, sei da dann 17,

Andy: sei da noch zu dritt gewesen und heute sei da 36.

Andy: Und davor habt ihr es jetzt schon fünf, sechs Jahre gemacht,

Andy: dann ist es ja erst mal so langsam gewachsen und dann muss es irgendwann einen

Andy: ordentlichen Schub gegeben haben oder ist über die letzten Jahre das auch linear gewachsen?

Moritz: Genau, also gerade die Zeit so um 2017, auch 2018, da hat man ein extremes Wachstum.

Moritz: Meilenstein danach, 2019, war das EuGH-Urteil zur Arbeitszeiterfassung.

Moritz: Auch das war jetzt kein Knall, wo wir gesagt haben, von heute auf morgen geht

Moritz: das durch die Decke, sondern eigentlich eher so ein schleichender Prozess, der ab da begonnen.

Moritz: Aber man hat gemerkt, dass dieses ganze Thema Arbeitszeiterfassung viel mehr ins Bewusstsein kommt.

Moritz: Für uns war das tatsächlich, also das fing dann auch 2017 an,

Moritz: Wo wir gesagt haben, okay, so eine reine Projektzeiterfassung,

Moritz: wo wir die Tätigkeiten erfassen, so wie es Toggle zum Beispiel macht,

Moritz: das reicht uns nicht, wenn wir jetzt hier auf dem deutschen Markt wirklich uns

Moritz: etablieren wollen, müssen wir eben auch diese Arbeitszeiten,

Moritz: das Gesetzliche, das Langweilige, Notwendige machen.

Moritz: Weil das eben für viele Firmen, also gerade größere Firmen eben auch wichtig ist.

Moritz: Und das war für uns auch so ein Punkt, wo wir gesagt haben, okay,

Moritz: da müssen wir jetzt nochmal echt Entwicklungszeit reinstecken.

Moritz: Also wir haben immer schon viel entwickelt, aber das war einfach ein komplett neuer Block.

Moritz: Für uns auch ein bisschen was anderes, weil es plötzlich weg von dieser Projektseiterfassung

Moritz: hin zu so rechtlichen Rahmenbedingungen ging einfach eine andere Denkweise teilweise auch,

Moritz: was wir dann aber innerhalb von ein, zwei Jahren eben auch relativ umfänglich

Moritz: angebaut haben und uns damit eben dann auch von zum Beispiel Toggle absetzen konnten.

Andy: Ja, also mittlerweile ist ja auch echt schon umfangreich, muss ich sagen,

Andy: was ich alles mitmachen kann.

Andy: Und teilweise denke ich mir so, ha, jetzt ist hier schon wieder eine Kleinigkeit

Andy: passiert, die macht total Sinn. Das ist ja das, wo man es dann merkt,

Andy: wenn es für einen selber dann noch einfacher ist.

Andy: Aber das Kernprodukt ist halt, ich nutze jetzt nicht die Arbeitszeitgeschichte,

Andy: aber eben die Projekterfassung und vor allem die Erfassung von Aufwänden auf Projekte bei Kunden.

Andy: Und was du gesagt hast und dann gehe ich hinterher her

Andy: am Monatsende und übertrage diese Dinge nach LexOffice und dann habe ich alles

Andy: auf der Rechnung drauf und das ist natürlich super cool, weil es für mich viel

Andy: weniger Aufwand dann macht und der Kunde eine Transparenz hat,

Andy: was hat man denn eigentlich alles gemacht und an welchen Tag habe ich denn wie

Andy: viele Aufwände gehabt, so ist es super einfach für die Transparenz, wie

Andy: wenn jetzt jemand zuhört und

Andy: ihr seid 35 Leute, kannst du ein bisschen erzählen, wie sich das aufteilt?

Andy: Also was machen die Menschen? Gibt es verschiedene Teams? Wie seid ihr da organisiert?

Moritz: Ja, also vielleicht als erstes von diesen 35 ist die Hälfte im Entwicklungsbereich tätig.

Moritz: Wir haben sehr, sehr viele Backend, Frontend-Programmierer.

Moritz: Einfach weil wir beide Informatiker sind. Wir kommen daher, wir haben das selber

Moritz: programmiert und es war einfach immer total wichtig, dass wir das Produkt entwickeln

Moritz: und haben auch erst relativ spät.

Moritz: Also tatsächlich, das war dann auch 2017 erst den ersten Nicht-Entwickler eingestellt. Vielen Dank.

Moritz: Vorher als IT-Agentur oder Programmierbüro, wie auch immer, da brauchte man die sowieso nicht.

Moritz: Wir haben uns auch sehr gesträubt, weil das passt irgendwie so gar nicht so

Moritz: richtig zu uns, aber wir kamen dann zu einem Punkt, wo wir einfach Kunden bekommen

Moritz: haben, die auch anders waren als wir, die plötzlich mit uns sprechen wollten,

Moritz: die Support-Anfragen hatten und vorher waren die meisten Kunden auch sehr ähnlich zu uns.

Moritz: Das waren auch Programmierer, das waren IT-Beratungen oder ähnliches,

Moritz: die da auch gar keinen Support-Kontakt oder Sales-Kontakt wollten.

Moritz: Da haben wir dann 2017 im Support eben auch die erste Person eingestellt und

Moritz: danach eben auch die anderen Bereiche ausgebaut.

Moritz: Aber trotzdem ist dieser Kern, dass wir ganz stark in der Entwicklung aufgestellt

Moritz: sind und auch geblieben. Wir haben daneben dann,

Moritz: Aktuell jetzt noch vier Leute im Marketing und mittlerweile sieben Leute im

Moritz: Support und Sales. Das ist mehr oder weniger zusammengefasst.

Moritz: Ganz stark davon aber der Support, also Sales, sind wir im Moment mit zwei Leuten auch nur besetzt.

Moritz: Genau. Ja, und ansonsten ein paar organisatorische Tätigkeiten eben noch.

Moritz: Wobei wir da auch immer wieder mal uns neu aufstellen. Wir haben jetzt keinen

Moritz: festen Plan, wo welche Leute sitzen, sondern gucken einfach,

Moritz: wie wir das da wirklich brauchen gerade aktuell.

Andy: Okay. Das ist interessant. Die Hälfte habt ihr Entwickler. Okay,

Andy: da kann man dann auch wirklich weiterkommen mit dem Produkt.

Andy: Da wollen wir jetzt ein bisschen drüber sprechen. Für die Leute,

Andy: die jetzt haben ein bisschen schon verstanden wahrscheinlich,

Andy: was ich zum Beispiel mitmache, aber das ist ja wahrscheinlich nur ein kleiner Teil.

Andy: Kannst du ein bisschen drauf eingehen, was so die Kernfunktionen sind?

Andy: Wir haben ein bisschen Spaß, hast du ja schon angesprochen.

Andy: Was sind so die Funktionen, die von den meisten Kunden benutzt werden?

Andy: Und da gibt es ja wahrscheinlich auch noch eher so Nischenthemen,

Andy: die dann von manchen angefragt werden.

Andy: Was sind für dich die Hauptfunktionen, die das Produkt ausmachen?

Moritz: Also ganz klarer Kern davon ist eben diese Arbeitszeiterfassung.

Moritz: In der Regel auch auf Tätigkeiten basiert, so wie du es gerade beschrieben hast,

Moritz: dass man direkt bei der Erfassung eingeht, was mache ich eigentlich gerade.

Moritz: Zum Beispiel eine Podcastaufnahme mit einem Kunden oder mit einem Geschäftspartner

Moritz: oder Rechnungen schreiben, dass man einfach hinterher ganz genau weiß,

Moritz: okay, was habe ich da gerade getan.

Moritz: Und ansonsten, was für uns auch total wichtig ist, das hast du auch gerade schon

Moritz: genannt, vielleicht bist du auch deshalb schon länger Kunde,

Moritz: weil das eben genau matcht, dass wir diese Zeiten danach eben auch auswerten

Moritz: und weiterverarbeiten wollen.

Moritz: Also natürlich müssen die erstmal erfasst werden, was auch gut funktioniert.

Moritz: Wir haben so eine Stoppuhr, wo man einfach draufdrückt und wie so eine Stempeluhr,

Moritz: wo man aber direkt eben eingeben kann, was man tut.

Moritz: Und danach der Step, dass man die Zeiten auswertet, klappt bei uns,

Moritz: finde ich, auch sehr, sehr gut, weil wir dann einen Baukasten haben,

Moritz: wo man sich die Zeiten auch zusammenbasteln kann, wie man gerade die Berichte haben möchte.

Moritz: Also da gibt es kein fertiges Set von Berichten, sondern man baut sich das genau

Moritz: so auf und filtert sich das so, wie man das haben möchte.

Moritz: Und kann das dann eben auch schon tatsächlich seit Anfang an in Rechnungsprogramme übergeben.

Moritz: Das heißt, ich glaube, nach einem halben Jahr, nachdem wir online waren,

Moritz: die erste Schnittstelle damals zu Easy Bill gebaut, weil wir das selber benutzt haben.

Moritz: Und danach folgten eben Schnittstellen zu allen weiteren Rechnungsprogrammen.

Moritz: Fassbill, LexOffice, nutzt du ja, Ceftes, kamen wir mit angebunden, für die Schweiz, Bexio.

Moritz: Also eigentlich alles, was es da in diesem Ökosystem für die Zielgruppe von

Moritz: so kleinen und mittleren Unternehmen gibt, haben wir doch angebunden.

Moritz: Das heißt, man kann dann direkt per Knopfdruck die Zeiten auch rüber übertragen

Moritz: und hat dann eine sehr detaillierte Rechnung, die manchmal wirst du wahrscheinlich

Moritz: auch kennen, drei, vier, fünf Seiten lang sein kann, wo aber wirklich jeder

Moritz: einzelne Tag oder wie man das gerade haben möchte, aufgelistet ist.

Andy: Ja, ja. Okay. Die Integration, die finde ich spannend.

Andy: Da habt ihr ja echt schon auch einige drin. Ist das auch so das,

Andy: was man heute haben muss, um sich zu unterscheiden?

Andy: Weil jetzt nachher werden wir auf Vibe-Coding und sowas eingehen.

Andy: Ich stelle mir das jetzt schwierig vor. Wenn jetzt ein Indie-Hacker Solo hergeht

Andy: und eine Zeiterfassung macht, das kann der halt mal wahrscheinlich,

Andy: so eine einfache Zeiterfassung für irgendeine Nische, die kann man wahrscheinlich relativ schnell bauen.

Andy: So kannst müssen wir jetzt auch gerne widersprechen, aber dann diese Einbindung

Andy: ins Ökosystem, also so Anbinden von x Buchhaltungsprogrammen oder ich weiß nicht,

Andy: ich habe da auch ein SAP angebunden, dann,

Andy: das ist ja eher das, wo es dann dem User das so einfach macht und aber auch

Andy: der Login, glaube ich, entsteht.

Moritz: Jein, also ich glaube mittlerweile geht das auch relativ einfach,

Moritz: solche Partner anzubinden über Sachen wie Sapphire oder Make.

Moritz: Ich glaube, der Punkt, wo wir uns unterscheiden, ist die Einfachheit von der Anbindung.

Moritz: Also, dass man die Daten irgendwie übertragen kann, das kriegt man wahrscheinlich

Moritz: auch so hingebastelt oder zu Not über CSV-Exports oder sowas.

Moritz: Aber gerade, wenn man das dann mehrfach im Monat macht und das zu diesen Tätigkeiten

Moritz: gehört, die man eigentlich gar nicht gerne macht.

Moritz: Klar, man muss Rechnungen schreiben, aber wer macht das schon wirklich gerne?

Moritz: Und wenn man da unterstützen kann und dann im Zweifel eine Stunde Arbeitszeit

Moritz: spart oder einfach den Kunden begeistert, indem man da per Klick das überträgt

Moritz: und das ist alles da, ich glaube, das ist so der Punkt, was das denn ausmacht.

Moritz: Also ja, eine Lösung hinkriegen, das ist mittlerweile wahrscheinlich auch noch

Moritz: einfacher geworden, das schafft man irgendwie.

Moritz: Aber dieses Zusammenspiel, dass alles wirklich rund läuft, dass man sich darauf

Moritz: verlassen kann, dass dann auch wirklich alles da ist und dass man auch weiß,

Moritz: okay, am Monatsletzten kann ich meine Rechnung auch wirklich schreiben und muss

Moritz: da nicht irgendwie nochmal rumhacken oder sowas. Ich glaube,

Moritz: das ist so der Punkt, der uns unterscheidet.

Andy: Ja, ich arbeite viel mit der Mac App, muss ich sagen, und die hat sich jetzt

Andy: ja optisch nicht so wirklich verändert, was ich gut finde, weil es einfach überall

Andy: an der ähnlichen Stelle ist und das ist so ein, jetzt ja auch so ein kleines, wie so ein WeChat,

Andy: sag ich jetzt mal, die geht auf und dann erfasse ich kurz und dann mache ich sie wieder zu.

Andy: Also es ist auch wirklich so ein kleiner Helfer, den man kurz benutzt,

Andy: wenn man sein Zeug erledigt hat und dann direkt man es ein. Also man muss sich

Andy: jetzt nicht auf der Webseite einloggen oder so.

Andy: Das finde ich jetzt zum Beispiel, das macht auf jeden Fall Spaß,

Andy: weil es einfach zugänglich ist und dann erfasst man auch mal kurz gern seine Themen.

Andy: Was ich interessant finde, ist, dass ihr heute immer noch einen Free-Account habt.

Andy: Du hast einen Free-Account, es gibt einen 4-Euro-Account und ich glaube der

Andy: Pro-Account ist dann 10 Euro, wenn man monatlich bezahlt.

Andy: Kannst du ein bisschen, gibt es viele, die nur den kostenlosen Account nutzen

Andy: oder wie verteilen die sich so?

Moritz: Ja, gibt es mittlerweile viele, mehrere tausend auch, die so einen Free-Account

Moritz: haben, wobei der ganz klar auf Freelancer, also auf Einzelpersonen beschränkt ist.

Moritz: Das heißt, da haben wir gesagt, okay, wir wollen den ein bisschen unter die

Moritz: Arme greifen, wir wollen unterstützen

Moritz: und andersrum bringen natürlich auch nicht die riesen Umsätze uns.

Moritz: Und die Idee ist, okay, beim Start können wir denen so ein kostenloses Paket

Moritz: geben und wenn die größer werden, stellen die vielleicht irgendwann Mitarbeiter

Moritz: ein und müssten dann eben auch auf größere Pakete wechseln.

Moritz: Also von daher denke ich, eine ganz gute Sache, dass man da erstmal starten

Moritz: kann, ohne jetzt direkt Geld bezahlen zu müssen, gerade wenn es bei denen eh knapp ist am Anfang.

Andy: Ja, verstehe. Und kannst du ein bisschen, also wie heißt der zweite Account?

Andy: Der große heißt, glaube ich, Pro.

Moritz: Genau, der kleine ist Basic.

Andy: Basic heißt er, genau, Basic, ja. Was unterscheidet die dann und nutzen denn

Andy: die meisten dann den Basic-Account oder den Pro-Account?

Moritz: Tatsächlich die meisten den Pro-Account. Das ist auch das, was wir von Anfang an im Grunde hatten.

Moritz: Wir hatten lange Jahre nur einen einzigen Tarif. Wir wollten da sehr,

Moritz: sehr schlank aufgestellt sein.

Moritz: Wir wollten uns auch bewusst abgrenzen von so komplizierten Softwarelösungen,

Moritz: wo man gar nicht versteht, was man bezahlen muss. Wir hatten einfach einen Preis.

Moritz: Ganz am Anfang waren das 5 Euro pro Person.

Moritz: Und die hat man einfach bezahlt und hatte dann alles dabei.

Moritz: Wir hatten dann irgendwann gemerkt, gerade jetzt auch das EuGH-Uteil zur Arbeitszeiterfassung,

Moritz: dass eben diese klassische Arbeitszeiterfassung, wo man wirklich nur die Stundenkonten führt,

Moritz: die Abwesenheit mitverwaltet und kommen, gehen und Pause erfasst,

Moritz: dass das auch viele wollen, dass die zu uns kommen, nicht weil sie jetzt irgendwo

Moritz: gelesen haben, Mensch, die haben eine super Schnittstelle zu LexOffice,

Moritz: sondern die wollen einfach diese ganz klassische Arbeitszeiterfassung machen.

Moritz: Und dafür war dann dieser Brot-Tarif mit allem einfach etwas zu aufgebläht,

Moritz: auch zu teuer und wo wir dann gesagt haben, okay, wir bieten auch einen Abgespeckten

Moritz: an, eben Basic, wo man einfach nur diese reine Arbeitszeit-Erfassung mit durchführen kann.

Andy: Okay, habt ihr dann, das heißt, ihr habt jetzt zuerst den Free-Account gehabt,

Andy: dann den großen und dann habt ihr noch einen dazwischen eingeführt, so später.

Moritz: Der Free Account kam auch tatsächlich erst später rein. Also wir hatten ja auch später.

Moritz: Genau, ganz lange nur einfach einen Tarif. Das war einfach Glocodou für x Euro und das war es dann.

Moritz: Genau, und danach kam eben der Free Account und der Basic dazu.

Andy: Kannst du sehen, dass der Free Account sich lohnt? Also häufig habe ich hier

Andy: Gäste, die machen alleine ihr Ding, auch ihr SaaS teilweise oder mit einem kleinen Team.

Andy: Die streichen den irgendwann, weil die häufig dann auch so Demandings sind,

Andy: die Kunden. Die machen Support-Tickets auf, weil es irgendwas nicht vernünftig

Andy: erklärt ist oder man es nicht verstanden hat oder zu faul ist,

Andy: in die Doku zu gucken, das hast du ja.

Andy: Und schwupp hast du Kosten für einen Free-Account, die du nie wieder reinholst,

Andy: wenn er nicht konvertiert.

Andy: Aber funktioniert bei euch diese Conversion oder habt ihr einfach auch keinen

Andy: Aufwand mit den Free-Accounts?

Moritz: Von beidem so ein bisschen. Wir haben auch einige Conversions,

Moritz: also zwischen 5 und 30 jeden Monat, die wirklich dann upgraden.

Moritz: Also das merkt man tatsächlich auch.

Moritz: Gar nicht unbedingt, weil die Firma dann wächst, sondern manchmal auch,

Moritz: weil die Freelancer sagen, okay, ich bezahle jetzt da einfach für,

Moritz: dann bin ich das Logo los und wir haben halt so ein paar kleinere Einschränkungen

Moritz: noch, was nicht wehtut, aber dass man einfach kein gebrandetes PDF rausbekommt und sowas.

Moritz: Andersrum hatten wir aber eher das Problem, dass wir vorher auch bei den bezahlten

Moritz: Einzelleuten, die dann uns 5, 6, 7, 8 oder 9 Euro im Monat bezahlt haben,

Moritz: je nachdem, wann das war, dass die trotzdem relativ viel Aufwand erzeugt haben.

Moritz: Die haben dann bei uns angerufen,

Moritz: Die wollten eben auch Support haben und gerade wenn man dafür bezahlt,

Moritz: dann erwartet man ja auch, dass man da eben auch entsprechend behandelt wird.

Moritz: Und wir haben aus diesem Free-Tarif dann auch den persönlichen Support rausgezogen.

Moritz: Das heißt, die haben nur noch Support per E-Mail oder können eben Videos angucken

Moritz: oder was auch immer, aber eben nicht dieses persönliche Gespräch.

Moritz: Und das tut halt schon weh, wenn da jemand sieben Euro im Monat bezahlt und

Moritz: du musst immer eine Stunde mit dem telefonieren.

Moritz: Das rechnet sich halt einfach nicht und das wollten wir vor allem noch rausziehen.

Andy: Ja, verstehe ich, okay. Ja, also, okay, habt ihr die Preise ansonsten mal nach

Andy: oben angepasst, weil jetzt so 10 Euro im Monat ist ja jetzt nicht,

Andy: ich glaube, es ist sogar noch billiger, wenn ich auf den Jahrestarif gehe,

Andy: wenn ich es noch recht im Kopf habe,

Andy: wenn ich es auf Jahre irgendwann nochmal umgestellt habe, damit ich auch nicht

Andy: jeden Monat einen Beleg dafür habe.

Andy: Das kostet ja auch wieder Geld und Aufwand. Habt ihr die Preise mal erhöht oder

Andy: sind die immer stabil geblieben?

Moritz: Nee, haben wir tatsächlich mal gemacht. Also vielleicht nochmal zur Klarstellung,

Moritz: diese 10 Euro pro Monat, das ist ja pro Mitarbeiter, weiter.

Moritz: Das heißt, wir waren 550.

Moritz: Die haben wir auch angezogen. Wir haben uns da lange sehr vor gescheut.

Moritz: Wir haben die Preise für Neukunden nach einiger Zeit angezogen,

Moritz: aber haben die Altkunden nie

Moritz: anfassen wollen, weil wir aber Angst hatten vor der Reaktion von denen.

Moritz: Wir dachten, die laufen uns in Scharen weg, wenn wir plötzlich irgendwie 20%

Moritz: Aufschlag nehmen oder was auch immer.

Moritz: Wir hatten dann auch die blöde Situation, dass wir Altkunden hatten,

Moritz: die durch irgendwelche Rabatte dann oder sowas nur drei Euro pro Mitarbeiter

Moritz: bezahlt haben und neue Kunden, die neun zahlten für genau das gleiche Produkt.

Moritz: Und ja, haben dann vor zwei oder drei Jahren dann unseren ganzen Mut mal zusammengenommen

Moritz: und auch den Altkundenpreiserhöhungen geschickt, sind da teilweise auch ja doch

Moritz: recht hoch rangegangen.

Moritz: Aber es war eine super Aktion. Also wir hatten so gut wie keine Kündigung dadurch.

Moritz: Also gerade die, die schon lange dabei waren, die haben dann eben auch erkannt,

Moritz: okay, alle anderen Wettbewerber kosten auch mehr.

Moritz: Das passt einfach nicht mehr zu dem, was ich da jetzt bekomme,

Moritz: was ich da zahle. Die Zoff hat sich weiterentwickelt.

Moritz: Also von daher, das war ja eine sehr gute Aktion, also für den Umsatz natürlich,

Moritz: aber auch so von den Kunden her gab es da wenig negatives Feedback.

Andy: Ja, wenn du jetzt dir diese Kunden so anschaust, was ist so der normale Kunde?

Andy: Also du hast gesagt, es kostet der Account pro Mitarbeiter, den man hat.

Andy: Ist es meistens in so 20 bis 50 Menschen, die in der Agentur arbeiten,

Andy: die nutzen euch dann und dann haben die eben 20, 50 Accounts nehmen,

Andy: weil ich eben das Bechtle-Logo gesehen habe, das ist ja schon eine größere Firma,

Andy: was machen die denn damit oder ist es einfach nur eine Abteilung, die das von denen nutzt?

Moritz: Genau, also das ist tatsächlich bei sehr, sehr vielen großen Unternehmen,

Moritz: das haben wir dann auch gelernt, sodass sie doch sehr dezentral aufgestellt sind.

Moritz: Also bei Bechtle konkret, die haben ganz, ganz viele einzelne Standorte,

Moritz: die mehr oder weniger unabhängig sind.

Moritz: Und da haben wir eine Handvoll Standorten, ich weiß nicht, drei,

Moritz: vier oder sowas, die dann wieder relativ kleine Teams sind.

Moritz: Das sind so 50 oder 60 Leute, wo die Software auch einfach wieder perfekt passt.

Moritz: Also für große Unternehmen, da sind wir auch gar nicht so die richtigen,

Moritz: die wollen wir auch gar nicht sein, weil die wollen dann doch sehr viel Customers

Moritz: haben, die wollen eben keine Standardsoftware haben.

Moritz: Aber alles, was sich dann runterbricht auf diesem Bereich unter 100 Mitarbeitern,

Moritz: sage ich mal, da schlagen wir dann wieder zu, da passt das ganz gut.

Andy: Das ist auch schön, wie immer. Du hast ja ein wenig Klumpenrisiko.

Andy: Das, was ich jetzt sonst gefragt hätte, wenn du jetzt ganz Bechtel irgendwie

Andy: gehabt hättest, dann hängst du ja auch schon so an so einem Kunden.

Andy: Das ist ja auch nicht so ganz schön, wenn der dann mal gehen sollte oder mit

Andy: dir dann die Preisverhandlungen führt, dann ist es ja schöner,

Andy: wenn sie alle kleiner sind, hast du auch das Risiko verteilt,

Andy: so wie du es beschreibst.

Moritz: Auf jeden Fall. Also wir haben tatsächlich einen Kunden, der auch deutlich größer

Moritz: ist als alle anderen, mit insgesamt, also auch verschiedene Firmen aufgeteilt,

Moritz: mehreren tausend Mitarbeitern.

Moritz: Aber selbst der macht einen verschwindgerigen Umsatzanteil aus.

Moritz: Das ist ein Bereich von ein, zwei Prozent. Also selbst wenn der halt mal gehen

Moritz: sollte, dann tut das nicht wirklich weh, wäre natürlich schade.

Moritz: Aber das ist schon ganz schön, dass wir da eben kein großes Klumpenrisiko haben.

Andy: Du hast die Preiserhöhung kurz erwähnt, da wollte ich noch kurz dazu fragen,

Andy: was hatte ich mir auch extra aufgeschrieben.

Andy: Ich erinnere mich noch dran und ich habe mir dann auch gedacht, komm, funktioniert ja.

Andy: Also wie machst du das, also wie habt ihr das aber kommuniziert,

Andy: wenn du jetzt, du hast ja wahrscheinlich nicht allen auf einmal die Preiserhöhung

Andy: geschickt, sondern habt ihr das irgendwie Step by Step gemacht und wie seid

Andy: ihr da in die Kommunikation gegangen, dass das

Andy: psychologisch funktioniert, sage ich jetzt mal.

Moritz: Ja, tatsächlich haben wir uns sehr, sehr viele Gedanken zugemacht,

Moritz: weil wir eben wirklich Angst hatten, wie das bei den Kunden ankommt.

Moritz: Wir haben uns dann unsere ganze gewachsene alte Preisstruktur angeschaut und

Moritz: die in einzelne Pakete einsortiert.

Moritz: Also wir haben ehrlicherweise auch gesagt, bei den einzelnen Unternehmern,

Moritz: die trotzdem irgendwie bezahlen oder damals gab es den Frieden noch gar nicht,

Moritz: da können wir auch weniger vorsichtig sein.

Moritz: Also natürlich ist es prozentual vielleicht eine schlimme Erhöhung,

Moritz: wenn du jetzt von 5 auf 9 springst, aber wenn der Wert für Klokodoo da ist,

Moritz: dann tut das keinem wirklich weh und das haben wir dann einfach durchgezogen.

Moritz: Hat in der Regel auch funktioniert.

Moritz: Bei den Größeren ist natürlich schon was anderes. Wenn so eine Agentur da plötzlich

Moritz: ein paar hundert Euro mehr zahlen soll im Monat, das ist schon schwieriger zu

Moritz: begründen und da haben wir teilweise eben auch kleinere Steps gemacht.

Moritz: Wir ziehen euch jetzt nicht auf den aktuellen Preis, sondern irgendwo dazwischen,

Moritz: dass ihr immer noch einen Rabatt zu den aktuellen Preisen habt.

Moritz: Das haben wir dann so auch kommuniziert. Wir haben eine relativ ausführliche

Moritz: Mail denen auch geschickt, hast du wahrscheinlich gar nicht so gelesen,

Moritz: wenn du sagst, das warst du so für dich.

Andy: Aber wo wir das immer noch ein bisschen erklärt haben.

Moritz: Ja, genau. Nee, wo wir auch erklärt haben, dass es jetzt seit,

Moritz: zehn Jahren keine Preiserhöhung gab und das war zu der Zeit,

Moritz: als die Inflation auch deutlich höher war, ich meine, das,

Moritz: biegelt sich ja auch irgendwo wieder, auch unsere internen Kosten sind natürlich

Moritz: echt deutlich gestiegen, also wir haben das zu zweit irgendwie programmiert

Moritz: und waren über jeden Euro froh, der reinkam zu, wir müssen halt auch gute Mitarbeiter

Moritz: bezahlen, ist eben auch ein Riesenunterschied.

Moritz: Aber wie gesagt, insgesamt sehr, sehr gut angekommen. Die größten Erhöhungen

Moritz: waren um 70 Prozent tatsächlich für manche Kunden.

Moritz: Aber selbst das ging relativ gut durch.

Andy: Okay. Wo bekommst du gerade also den Neukunden her?

Andy: Ich habe gesehen, oder du hast, glaube ich, auch im Vorgespräch gesagt,

Andy: dass ihr eine hohe Weiterempfehlungsrate habt.

Andy: Ich habe gesehen, es gibt, das wusste ich jetzt zum Beispiel nicht,

Andy: es gibt ein Kundenwerben-Kundenprogramm, da kriege ich 25 Euro Gutschrift,

Andy: aber es gibt auch ein Partnerprogramm. ist so, dass das was funktioniert,

Andy: also dass dann auch Selbstständige andere Selbstständige werben und dafür dann

Andy: den Account umsonst nutzen sozusagen.

Moritz: Genau, also grundsätzlich sind die Empfehlungen unserer größeren Wachstumstreiber

Moritz: gar nicht mal unbedingt über die Programme, das haben wir gemacht,

Moritz: weil da immer wieder mal welche nachgefragt haben, aber vielen ist das gar nicht

Moritz: so das Herzensanliegen, die wollen lieber eine Software einfach weiterempfehlen, sie gerne nutzen,

Moritz: wenn man über Jahre da zufrieden ist und dann wird man gefragt,

Moritz: hey, was nutzt du da eigentlich für, da kennst du da irgendwas für dieses Problem,

Moritz: das dann weiter zu empfehlen, das machen aber viele Unternehmer.

Moritz: Wir haben eben auch viele, die in anderen Firmen mit drin sind,

Moritz: die Beratung machen und dann sowieso ja von Natur aus solche Sachen weiterempfehlen.

Moritz: Und da kommt einfach sehr, sehr viel drüber.

Andy: Okay, das ist natürlich schön. Dann, du hast mir aber erzählt,

Andy: ihr habt einen Low-Touch-Ansatz ohne Sales-Mitarbeiter.

Andy: Jetzt hast du aber doch gesagt, Support und Sales macht er doch.

Andy: Also so richtig Outbound Sales, Vertrieb, so klassisch wie man es kennt, macht er nicht so?

Moritz: Genau, also gestartet sind wir mit einem völligen No-Touch-Ansatz.

Moritz: Das heißt, wir wollten auch mit den Kunden gar nicht so großartig was zu tun

Moritz: haben. Die hatten sehr, sehr kleine Tickets.

Moritz: Wir wollten, dass das alles automatisch passiert und wir uns einfach auf die

Moritz: Programmierung kursieren können.

Moritz: Das heißt, wir haben auch ein ganzes Billingsystem programmiert,

Moritz: wo die Rechnung automatisch rausgeschickt werden, die automatisch Lastschrift-Dateien

Moritz: generiert wurden und sowas, um das möglichst schlank alles zu halten.

Moritz: Und ja, haben mit der Zeit aber gemerkt, dass gerade größere Firmen doch irgendwie

Moritz: so einen kleinen Touchpoint haben wollen.

Moritz: Die wollen nochmal sprechen, die wollen anrufen und darauf aufbaut haben wir

Moritz: dann eben irgendwann vor ein paar Jahren jetzt auch erst ein kleines Sales-Team

Moritz: installiert, die aber gar nicht outbound gehen, sondern wirklich nur dafür da

Moritz: sind, für Neukundenfragen zu klären.

Moritz: Das könnte man auch als Support irgendwie durchgehen lassen.

Moritz: Wir haben das auch ein bisschen getrennt. Genau, sind auch immer ein bisschen

Moritz: am strugglen, wie wir die aufstellen, wie wir die nennen. Aber im Grunde ist es das.

Moritz: Also wenn jemand in der Phase, wo er sich orientiert rumschaut,

Moritz: eben doch bei uns anrufen möchte, einen Termin machen möchte,

Moritz: dann wollen wir das natürlich auch unterstützen und da sein.

Moritz: Und dann springen die eben ein. Aber wir machen keinen Outbound-Sales,

Moritz: wir machen keine Telefonakquise, kein Klinkenputzen oder ähnliches,

Moritz: sondern die Leute kommen alle aus eigenem Interesse zu uns und werden dann gut

Moritz: oder bestmöglich verhandelt.

Andy: Machst du selber noch irgendwie Support und Tickets als Undercover-Boss,

Andy: damit du mitbekommst, was die Kunden bewegt oder wie bleibst du da am Ball?

Moritz: Ich schaue auf jeden Fall regelmäßig rein, kriege ich auch immer wieder einen

Moritz: auf die Finger, dass ich mich da nicht einmischen soll, aber ich lese einfach

Moritz: gerne auch mal, was es da so für Fragen gibt.

Moritz: Ansonsten, was sehr, sehr hilfreich ist, sind Bewertungsportale,

Moritz: dass man da einfach mal reinschaut, was kommt als Feedback rein,

Moritz: um Air-Reviews zum Beispiel auch stark vertreten.

Moritz: Und ja, zum einen ist es einfach schön zu lesen, dass die Kunden auch begeistert

Moritz: sind, aber andersrum liest man eben manchmal auch was raus, wo die noch Bedarf

Moritz: haben, was denen vielleicht noch fehlt.

Moritz: Also solche Quellen sind ja schon sehr hilfreich.

Andy: Okay. Wie gehst du sonst mit dem Thema Wettbewerb um?

Andy: Jetzt habt ihr wahrscheinlich auch schon viel Vertrauen bei den Kunden und die

Andy: schauen sich an der Stelle gar nichts anderes um, aber es gibt ja jetzt mittlerweile

Andy: auch eine Vielzahl an Tools. Vibe-Coding haben wir vorhin ja auch schon angesprochen.

Andy: Ich hatte vor einigen Ausgaben den Patrick von Appointment da,

Andy: das ist so eine Praxisverwaltungssoftware für Physiotherapie-Praxen.

Andy: Die tausche ich wahrscheinlich nicht so einfach aus. Da habe ich meine Kundendaten

Andy: alle drin, da habe ich meine Berichte drin, meine Bewertungen und so.

Andy: Wahrscheinlich kriege ich das in andere Software schwer transferiert.

Andy: Aber meine Zeiterfassung, kann ich die denn einfacher austauschen und Projekterfassung,

Andy: merkt ihr das? oder ist es keine Challenge?

Moritz: Eher selten. Also gerade wenn man das eben auch so integriert hat,

Moritz: dass man auch die Projektzeit mit der Fast in die Rechnung hinterstellt,

Moritz: wird das seltener ausgetauscht.

Moritz: Wir merken das tatsächlich aber auch bei den Interessenten und Neukunden.

Moritz: In der Regel kommen die nicht von anderen Wettbewerbern zu uns,

Moritz: sondern aus so einer Vor-SaaS-Zeit.

Moritz: Also dass sie entweder gar nichts gemacht haben in dem Bereich oder mit Excel,

Moritz: irgendwelchen selbst hingehackten Tools oder sowas.

Moritz: Also dass sie das einfach professionalisieren wollen und zu einer Software wechseln

Moritz: wollen, deshalb zu uns kommen.

Moritz: Weniger, dass sie wirklich von anderen kommen. Und genauso ist eben auch die

Moritz: Abwanderung. Natürlich haben wir immer wieder welche, die sagen,

Moritz: okay, ich suche mir jetzt was anderes.

Moritz: Meist tatsächlich, weil die bei uns so ein bisschen ausgewachsen sind oder zumindest

Moritz: der Meinung sind, jetzt was Großes zu brauchen, dass sie das in eine große Suite integrieren wollen.

Moritz: Ich sage, ich nutze entweder zum Beispiel so eine Branchenlösung,

Moritz: meinetwegen so eine Praxissoftware, wo alles mit drin ist, die auch Zeit erfüllen kann.

Moritz: Oder zum Beispiel Personio als HR-Software, wo sie sagen, okay,

Moritz: damit decken wir dann alles ab.

Moritz: Ist nicht immer die beste Lösung, wirst du vielleicht auch kennen,

Moritz: oder eierlegende Wollmilch, hat halt auch die Nachteile, dass die kleinen Teile nicht so gut sind.

Andy: Häufig ist das so, ja. Okay, interessant. Und so Vibe-Coded-Tools,

Andy: siehst du die viel von so Indie-Hackern, die jetzt dann in irgendeine Nische

Andy: bei euch reingehen, wo sie wirklich sich auf diese Nische fokussieren?

Moritz: Bisher gar nicht tatsächlich. Also ist ein spannendes Thema,

Moritz: kriegt man auch immer wieder mit, irgendwie auch, weiß nicht,

Moritz: bei unseren Entwicklern nie mal was rumprobieren, aber also letztendlich ist

Moritz: das wirklich ernstzunehmende Produkte, da ist nämlich noch gar nichts gesehen.

Moritz: Ich glaube auch tatsächlich, du hattest das vorhin so ein bisschen gesagt,

Moritz: das kann man so schnell mal programmieren.

Moritz: Ja, um irgendwelche Zeiten zu dokumentieren, schon, aber gerade wenn es in diesen

Moritz: rechtlichen Bereich geht, da ist eben nicht nur Programmierkenntnis erforderlich.

Moritz: Wie Überstunden verrechnet werden, was man...

Andy: Zuschläge.

Moritz: Genau, Zuschläge oder wie man den den Übertrag dann macht und wie das ausgewertet

Moritz: wird und was man da eigentlich benötigt und sowas, das erfordert einfach ein

Moritz: bisschen Zusatzwissen, wo die sich eigentlich auch gar nicht unbedingt verlaufen

Moritz: wollen, die Entwickler.

Andy: Und ich glaube, ihr habt auch noch den Preispunktvorteil, weil da kann jetzt

Andy: ja auch selbst der Indie-Hacker nicht so wirklich drunter gehen und dann hast

Andy: du schon eine breite Masse an Sachen, die ihr am Start habt und dann wird es

Andy: dann, glaube ich, schwierig.

Andy: Von daher das finde ich ganz cool, auf jeden Fall. Macht auch,

Andy: oder zumindest sieht es für mich so aus, dass es

Andy: Dass es so läuft, ne? Genau. Jo. Okay.

Andy: Jo. Du hast ein bisschen erzählt, dass ihr eine Weile auch gar kein Marketing gemacht habt.

Andy: Mich würde jetzt mal interessieren, wie habt ihr damals die ersten 100 Kunden gewonnen?

Andy: Waren das auch viel so Friends, Family, Agenturen, die ihr kanntet? Oder wo kamen die so her?

Moritz: Das ist jetzt lange genug her, dass ich das erzählen darf, glaube ich.

Moritz: War ein bisschen, ja, spammig. und wir haben einfach alle möglichen Stellen

Moritz: genutzt, um uns irgendwie ins Spiel zu bringen, zu erwähnen.

Moritz: In Foren, wo es darum ging, irgendwie einfach unser Produkt dann mal reingepostet.

Moritz: Wir haben versucht, irgendwie unter

Moritz: Vergleichen oder Blogbeiträgen dann zu kommentieren und solche Sachen.

Moritz: Also sehr viele kleine Maßnahmen gemacht, um einfach irgendwie erstmal ins Spiel zu kommen.

Moritz: Wir haben dann relativ schnell auch ziemlich gute SEO-Arbeit gemacht.

Moritz: Das war damals auch sehr, sehr einfach. Also wir waren jahrelang auch für Zeiterfassung,

Moritz: das Keyword in den Top 3 und konnten dadurch eben den einen oder anderen gewinnen.

Moritz: Wir hatten am Anfang, wie gesagt, sehr, sehr wenige Kunden. Es hat einfach lange

Moritz: gedauert, bis wir da wirklich Fahrt aufgenommen haben.

Moritz: Die ersten kamen auch querbeet verteilt. Also wir hatten unter den ersten 100

Moritz: Kunden waren Designstudio aus Australien, aus China irgendwas,

Moritz: die dann irgendwie auf uns zugekommen sind.

Moritz: Wir haben uns halt in allen möglichen Portalen und Listen eingetragen und dann

Moritz: haben die das irgendwie gefunden und ich dachte, naja, ganz cooles Software,

Moritz: da kann ich schon diese 5 Dollar für zahlen.

Moritz: Gerade weil es da eben auch noch unabhängig von diesen Arbeitszeiten war,

Moritz: sondern nur Projektzeiten betraf, war man da wirklich sehr, sehr querbeet aufgestellt.

Andy: Und wenn du jetzt mit heute vergleichst, wo gewinnst du heute die Neukunden?

Andy: Ist es dann hauptsächlich CEA, also über bezahlte Einblendungen in Google oder in Meta?

Andy: Ist es noch SEO oder geht der klassische Konferenzen messen?

Andy: Gibt es Berichte in Magazinen?

Andy: Wo kommen die Neukunden heute her? Du hast weitere Empfehlungen angesprochen,

Andy: wo kommen sie sonst noch her?

Moritz: Genau, also insgesamt von allem so ein bisschen was. Weiterempfehlungen machen

Moritz: einen ganz, ganz großen Punkt bei uns aus, dass wir einfach durch das Produkt

Moritz: überzeugen und die Leute dann ranbekommen.

Moritz: Tatsächlich auch unsere Partner, also LexOffice, Safdesk und so weiter,

Moritz: dadurch, dass wir da eingebunden sind, kommen wir da auch sehr,

Moritz: sehr viele Kunden, die einfach schauen, was gibt es da für eine Lösung,

Moritz: die möglichst gut da zusammenpasst. Genau, die da integriert sind.

Andy: Über die Landingpage bei LexOffice gibt es Leute, die dann über die Integration-Seite

Andy: zu euch kommen und sich über das Partnerprogramm, wenn sie schon LexOffice nutzen zum Beispiel.

Moritz: Genau, oder tatsächlich auch dann nach Googlen. Also das merkt man auch immer

Moritz: wieder, dass man direkt nach Zeiterfassung für LexWare googeln oder ähnliches.

Moritz: Darüber läuft auch sehr, sehr viel.

Moritz: Diese klassischen Marketingkanäle, du hast jetzt gerade SEO und SEA angesprochen,

Moritz: gar nicht mehr so viel tatsächlich, weil der Wettbewerb da einfach so stark geworden ist.

Moritz: Wir sind da eigentlich ganz gut aufgestellt. aber dadurch, dass jeder davon

Moritz: irgendwie ein bisschen was abbekommen möchte und also gerade auch die Google-Ads

Moritz: sind so teuer geworden, das ist echt schwierig, ist da noch sinnvoll, was zu bekommen.

Moritz: Machen wir alles, haben da auch, ja, also verglichen mit früher relativ große

Moritz: Budgets, aber der richtige Treiber ist es im Moment nicht.

Andy: Und du hast OMR-Reviews angesprochen. Wie läuft das?

Andy: Also so speziell OMR-Reviews. Habt ihr da den Kostenlosen? Bezahlt ihr dafür?

Andy: Und wie funktioniert das aus eurer Sicht?

Moritz: Da bezahlen wir auch für. Muss man, glaube ich, ja gar nicht unbedingt.

Moritz: Wir haben da eben ein bisschen aufgewerteteres Profil.

Moritz: Ist für uns eine super Quelle, um uns einfach zu präsentieren,

Moritz: aber eben auch diese Bewertungen zu sammeln, was ich vorhin schon erwähnt hatte,

Moritz: dass man einfach Feedback bekommt. Und wir haben einfach sehr,

Moritz: sehr viele zufriedene Nutzer und das spiegelt sich da dann eben auch wieder.

Moritz: Wir sind da auch im oberen Bereich irgendwo aufgestellt und das ist uns eigentlich

Moritz: auch noch wichtiger als jetzt Seher oder Meta-Werbung oder sowas,

Moritz: dass wir insgesamt zu Anfang in dem Erscheinungsbild als gute Zeiterfassung

Moritz: auch oder als vielleicht sogar die beste dargestellt werden.

Andy: Mit zufriedenen Kunden.

Moritz: Genau.

Andy: Was ich noch auf der Webseite gesehen habe, es gibt einen Haufen so Vorlagen,

Andy: so Einarbeitungsplan für Mitarbeiter, mit ganz vielen verschiedenen Vorlagen,

Andy: damit es mir das einfach macht. Und es ist auch eine Landingpage,

Andy: dass ich mir die Vorlage verlinkt.

Andy: Funktioniert das auch als Akquiste-Kanal, weil jemand nach solchen Sachen sucht?

Moritz: Jein, also ist das so klassische SEO-Arbeit, wo wir so kostenlose Downloads bereitstellen.

Moritz: Idee dahinter, dass sie irgendwann eben merkt, okay, mir reicht so eine Excel-Liste eigentlich doch nicht.

Moritz: Ich möchte doch was Richtiges haben und dann eben schon mal bei uns auf der Webseite waren.

Moritz: Kommt immer mal wieder was bei rum, aber ja, nicht der große Neukundentreiber.

Andy: Okay, und so geht ihr noch auf Konferenzen und Messen und präsentiert euch dort

Andy: mit einem Stand oder ist so hauptsächlich digital alles?

Moritz: Komplett digital. Haben wir immer wieder drüber nachgedacht.

Moritz: Jetzt Anfang des Jahres ist es wieder konkret, weil wir es bei den Wettbewerbern immer sehen.

Moritz: Also gerade die, die eben auch Venture-Capital drin haben, die sind überall präsent.

Moritz: Und Person hier zum Beispiel hat einen Riesenstand auf jeder Messe.

Moritz: Das wollen wir uns aber gar nicht leisten. Wir sehen da nicht so richtig den

Moritz: Mehrwert drin und es ist verhältnismäßig teuer.

Moritz: Also wenn man eben selber auf sein eigenes Geld irgendwie aufpassen muss und

Moritz: das erwirtschaften muss, ist sowas schon zu große Größenordnung.

Andy: Da muss man viele Neukunden vor Ort gewinnen, damit es sitzt.

Moritz: Genau, da ist das Problem, dass wir relativ wenig pro Kunde verdienen.

Moritz: Da kannst du dir ausrechnen, bei 10 Euro pro Mitarbeiter ist man schnell nur

Moritz: bei 50, 60 Euro für einen Kunden.

Moritz: Wenn man so einen auf der Messe gewinnt, ist das zwar schön,

Moritz: aber lange nicht die Standkosten drin.

Moritz: Von daher passt das nicht so richtig zu unserem Geschäftsmodell.

Moritz: Wäre, glaube ich, was anderes, wenn man da wirklich mehrere 1.000 Euro pro Kunde

Moritz: verdient im Monat. Dann ist sowas eher ein Kanal.

Andy: Wie sieht euer Technologie-Stack aus aktuell? Was habt ihr da im Frontend und im Backend im Einsatz?

Andy: Und wo hostet ihr? Wo sind meine Daten? Wo werden die verarbeitet?

Moritz: Ja, die sind natürlich komplett in Deutschland. Auch schon seit Beginn an.

Moritz: Also da haben wir ja 2011, 2012 auch schon gesagt, okay, das ist vielleicht

Moritz: was, wo wir uns auch so ein bisschen abheben können von diesen amerikanischen Anmietern.

Moritz: Chocolate hat es schon erwähnt. Harvest gab es da auch noch.

Moritz: Wo wir gemerkt haben, okay, das sind schon irgendwie Daten, die die Leute auch

Moritz: einfach hier haben wollen.

Moritz: Da fing das gerade so ein bisschen an mit dieser Datenschutzproblematik in den

Moritz: USA und haben damals direkt auf die Microsoft Azure Cloud gesetzt.

Moritz: Die hatten damals, wird sich vielleicht der eine oder andere noch daran erinnern,

Moritz: mit der Telekom zusammen so ein, was auch immer, Gebilde, dass die Telekom das

Moritz: für Microsoft in Deutschland gehostet hat.

Moritz: Mittlerweile bietet Microsoft ja selbst eigene Server in Deutschland an und da liegen unsere Daten.

Andy: Und der restliche Tech-Stack ist dann auch Microsoft-Technologie?

Moritz: Nein, wir sind oder kommen beide aus dem VRP-Umfeld.

Moritz: Wir hatten damals eben die ersten Webseiten, Shops und so weiter mit PHP und HTML programmiert.

Moritz: Also da ist die ganze Anwendung, das Backend, PHP-basiert.

Andy: Heute auch noch.

Moritz: Heute auch noch, ja genau. Ah ja, cool. Wurde immer mal wieder renoviert und

Moritz: Frameworks ausgetauscht und sowas.

Moritz: Aber generell sind wir da voll auf PHP im Backend.

Moritz: Das Frontend, da war schon immer irgendwo JavaScript. Das haben wir jetzt aber

Moritz: vor einigen Jahren oder in den letzten Jahren auf React umgestellt.

Moritz: Und sind da auch, denke ich, sehr, sehr gut aufgestellt. PHP,

Moritz: du hast gerade so ein bisschen gelächelt.

Moritz: Klar würde man jetzt vielleicht nicht als neue Sprache wählen,

Moritz: aber es funktioniert gut und tatsächlich ist es ja auch etabliert.

Moritz: Es gibt da auch gute Entwickler und es läuft gut.

Moritz: Das war mit Microsoft zusammen noch nie so richtig schön, sage ich mal.

Moritz: PHP unter Windows hatten wir halt am Anfang. Das war schon ein bisschen hakelig.

Moritz: Mittlerweile läuft das alles in Docker-Containern, wo das dann eh egal ist.

Moritz: Da es auch die Microsoft Azure Cloud

Moritz: hat eigentlich mit Windows oder Microsoft-Ökosystemen dann wenig zu tun.

Andy: Und was für ein Framework habt ihr da? Symfony oder Laravel? Oder ist es was anderes?

Moritz: Da lehne ich mir jetzt weit aus dem Fenster. Ich hoffe, es hören nicht zu viele

Moritz: unserer Entwickler mit.

Moritz: Tatsächlich setze ich mir da mal nicht beides ein. Also gestartet sind wir mit

Moritz: dem Zen-Framework, was aber dann irgendwann nicht mehr weiterentwickelt wurde

Moritz: und haben uns dann da mehr oder weniger von weg entwickelt.

Moritz: Es steckt auch noch irgendwo drin, aber ich meine, Laravel ist jetzt mehr im Kommen noch.

Moritz: Ist. Ansonsten, wenn wir so den vollen Bruch gemacht haben, wir entwickeln jetzt

Moritz: alles neu, sondern haben natürlich nur Komponenten weiterentwickelt,

Moritz: Frameworks mal teilweise ausgetauscht oder haben nie gesagt,

Moritz: wir entwickeln die Software jetzt komplett neu,

Moritz: weil wir den Aufwand da im Fairness zum Nutzen dann nicht so gesehen haben.

Andy: Interessant. Das ist ja auch immer was, was häufig die Leute irgendwann dann

Andy: mal machen, weil, hey, jetzt müssen wir hier den neuen Hipster-Zeug machen und

Andy: verzeih mir den Begriff, aber ich mag das so, ich schreibe ja auch so Newsletter

Andy: über Cloud-Themen, da geht es häufig um Boring-Technology,

Andy: weil sie funktioniert und du kriegst Leute dafür, die Probleme sind zum Großteil

Andy: gelöst und du kannst dich halt auf dein Kerngeschäft fokussieren.

Andy: Das macht ja auch total Sinn, wie jetzt dem neuesten Framework hinterher zu

Andy: rennen und ohne zu wissen, ob das in zwei Jahren noch funktioniert,

Andy: beziehungsweise ob du Leute dafür hast, die das entwickeln können.

Andy: Von daher kann ich das komplett nachvollziehen.

Moritz: Ganz klar, damals war das mit Ruby und Rails gerade so ein Thema.

Moritz: Ich glaube, das benutzt ja mittlerweile niemand mehr. oder das war damals, ja, okay.

Moritz: Aber da kam man eine Zeit lang nicht dran vorbei und haben ja auch überlegt,

Moritz: muss man jetzt drauf umsteigen oder nicht und also per P hat das alles irgendwo überlebt und ja,

Moritz: vielleicht ist es genau ein bisschen langweilig, aber es funktioniert gut und

Moritz: wir gucken lieber, was wollen wir für Probleme lösen und brauchen wir da vielleicht

Moritz: eine andere Technologie.

Moritz: Wir haben auch jetzt neuere Teilprojekte, die mit Node.js laufen,

Moritz: aber das gucken wir einfach immer für den einzelnen Anwendungsfile,

Moritz: was da wirklich das Beste dann ist.

Andy: Ja, und Und sehe ich denn als Kunde, sehe ich noch keine KI jetzt so richtig

Andy: im Einsatz nach draußen, aber ihr nutzt sie wahrscheinlich schon und beschäftigt

Andy: euch mit dem Thema, an welcher Stelle macht es Sinn,

Andy: dass das dann auch für einen Kunde nutzbar ist, dann mit KI seine Daten zu analysieren?

Andy: Ist das was, woran daran arbeitet oder wie siehst du das Thema so generell?

Moritz: Das ist spannend, weil wir gerade ganz akut intern darüber sprechen.

Moritz: Also wir nutzen KI für die internen Prozesse jetzt so seit anderthalb Jahren,

Moritz: würde ich mal ungefähr sagen.

Moritz: Die Entwickler sehr stark, wobei auch da das Feedback ist, ja,

Moritz: ist ganz nett für manche Sachen, aber jetzt auch kein absoluter Game Changer.

Moritz: Man muss eben trotzdem noch entwickeln und nachdenken. Es verlagert sich jetzt ein bisschen.

Moritz: Ansonsten, also in anderen Bereichen, Marketing und Support,

Moritz: schieben wir das auch gerade rein, also da gibt es auch Bereiche,

Moritz: wir wollen überhaupt nicht irgendwie auf so automatische Chatbots,

Moritz: umschwenken oder Telefongespräche, die von so einer KI geführt werden,

Moritz: das ist überhaupt nicht unser Ding, im Gegenteil, wir sehen da ganz stark diesen

Moritz: persönlichen Kontakt auch und für die Leute, die gerne mit uns sprechen wollen,

Moritz: da wollen wir eben auch wirklich viel persönliche Zeit reinstecken,

Moritz: aber klar, so als Unterstützung sehen wir KI auf jeden Fall intern.

Moritz: Für die Kunden, also was man da nach außen sehen könnte oder nutzen könnte,

Moritz: sind wir noch ein bisschen zwiegespalten, ob diese KI-Chatbots die überall aus

Moritz: der Modenstampfe wirklich gewinnbringend sind.

Moritz: Das evaluieren wir aber gerade und überlegen, was man da wirklich machen kann.

Moritz: Aber wir sehen natürlich auch, dass es da spannende Anwendungsfälle gibt,

Moritz: aber nur damit wir so einen KI-Stempel haben, irgendwas einzubauen,

Moritz: das wollen wir eben auch nicht. Das muss auch wirklich einen Mehrwert von Kunden bringen.

Andy: Ja, also ich könnte es mir jetzt vorstellen, dass du sagst, okay,

Andy: du hast da viele Daten, dass du da dir die irgendwie analysieren lässt oder

Andy: so, ohne dass du selber Berichte klickst, aber sonst, ich müsste es auch erstmal über nachdenken.

Andy: Das hat mich jetzt interessiert eben, wie ihr euch mit beschäftigt.

Moritz: Genau, also wir haben jetzt ganz konkret, ich glaube das jetzt noch nicht da,

Moritz: vielleicht wenn die Folge veröffentlicht wird, ist das schon da,

Moritz: ein NCP-Server, damit man eben zum Beispiel Chat-GPT anbinden kann.

Moritz: Das haben wir rausgebracht, um eben auf die Daten zuzugreifen,

Moritz: weil das natürlich für die etwas technisch Affineren erstmal ist,

Moritz: aber sowas werden wir wahrscheinlich dann auch in die breite Masse mit reinbringen.

Andy: Dann könnte ich dann vielleicht irgendwann meine Rechnungsstellung automatisieren, sozusagen.

Moritz: Genau, da ist halt immer die Frage, will man das wirklich komplett der KI überlassen?

Moritz: Gucke ich da nicht doch nochmal drauf? Also da müssen wir ganz genau gucken.

Moritz: Das ist halt bei vielen Sachen auch Überstunden oder Krankheitsanträge.

Moritz: Sowas möchte man nachher noch nicht komplett an die KI abgeben.

Andy: Ja, okay. Wie teilt ihr euch in der Geschäftsführung die Themen auf?

Andy: Du hast angesprochen, ihr habt damals angefangen, waren beide Entwickler.

Andy: Habt ihr heute eine härtere Zuteilung der Themen, dann Marketing,

Andy: Produkt, Technologie, Support, für euch beide gewählt oder ist es so,

Andy: dass ihr nach wie vor beide die gleichen Themen beackert?

Moritz: Nee, das haben wir tatsächlich etwas aufgeteilt. Genau, dadurch,

Moritz: dass wir beide aus der IT kommen oder beide Programmierer sind,

Moritz: mussten wir leider das irgendwann aufhören, wobei wir jetzt tatsächlich beide

Moritz: nicht mehr programmieren.

Moritz: Der Thomas ist für die Produktentwicklung zuständig, Product Owner.

Moritz: Drei Scrum Teams, wo er quasi federführend dann auch oben drüber sitzt.

Moritz: Programmiert aber, wie gesagt, auch selbst gar nicht mehr mit,

Moritz: sondern das dann wirklich in die Teams verlagert.

Moritz: Aber was so die Weiterentwicklung des Produkts, die Feature-Planung angeht,

Moritz: das macht er. dann haben wir einige,

Moritz: ja, organisatorische Sachen, die wir in Kruagrafen zusammen machen,

Moritz: was jetzt Personalthemen oder

Moritz: ähnliches und im Grunde alles andere oder vieles andere liegt bei mir.

Moritz: Zum einen die ganze Buchführung, so dieser, ich sag mal langweilige Part,

Moritz: aber eben auch das Marketing komplett.

Moritz: Und ja, ansonsten Sales und Support haben wir tatsächlich jetzt seit einem Jahr

Moritz: die Vera noch mit in die Unternehmensleitung mit reingenommen,

Moritz: die tatsächlich auch seit acht Jahren schon dabei ist und den ganzen Bereich

Moritz: Sales und Support führt.

Andy: Mhm.

Andy: Okay. Und ansonsten, du hast gesagt, ihr sitzt in UNA, ihr seid remote wahrscheinlich

Andy: trotzdem aufgestellt, auch wenn ihr jetzt zwei Büros habt, weil ihr arbeitet

Andy: dann remote mit den Standorten zusammen.

Andy: Habt ihr auch Leute, die komplett von woanders aus arbeiten?

Moritz: Nee, also wir haben zwei Büros, genau, eins in Una, das andere in Bayern entführt.

Moritz: Der Thomas ist vor langer Zeit heruntergezogen und hat da eben ein Büro.

Moritz: Von daher sind wir schon immer diese Remote-Arbeit gewöhnt, also auch vor,

Moritz: dass man richtig durchbrach mit Corona.

Moritz: Aber full remote sind wir bewusst nicht, weil wir einfach die Vorteile von der

Moritz: Zusammenarbeit im Büro sehen.

Moritz: Also wir schauen schon, dass wir möglichst viel dann auch vor Ort am Tisch machen

Moritz: und auch wenn es vielleicht gar nicht unbedingt immer die Arbeitsthemen sind,

Moritz: aber einfach dieser Zusammenhalt als Firma ist uns ja auch wichtig,

Moritz: dass man sich da auch mal sieht.

Andy: Ja, verstehe ich. Ja, du hast ein bisschen auch angesprochen,

Andy: die VC-finanzierte Front, die es da gibt, auch in Deutschland mit Pit Personio.

Andy: Gab es da mal Gespräche dererseits, dass die gesagt haben, hey,

Andy: da gibt es ja jemanden, der macht Zeiterfassung ganz gut, unser Produkt ist

Andy: eher so lala, das Konto ist ja voll.

Andy: Ich schreibe dem Moritz mal eine Mail, vielleicht hat er ja Bock zu verkaufen.

Andy: Ist es mal, also passiert sowas, dass ihr da so Mails bekommt?

Andy: Jetzt gibt es euch ja schon länger, du hast jetzt auch ein bisschen erzählt,

Andy: dass euch das Finanzen auch passen.

Andy: Gibt es da Angebote und wie gehst du damit um?

Moritz: Ja, gibt es tatsächlich sehr, sehr regelmäßig, also fast in Wochentakt.

Andy: Im Wochentakt?

Moritz: Ja, also jetzt nicht von Wettbewerbern oder Personen, aber gerade von Größeren.

Moritz: Also wir sind wahrscheinlich jetzt gerade in so einen Bereich gerutscht,

Moritz: wo wir jetzt auch für größere Investoren

Moritz: interessant werden und viele amerikanische oder englische. Genau.

Moritz: Wie ernst die dann wirklich sind oder ob die erstmal nur ins Gespräch kommen

Moritz: wollen, ist halt eine andere Sache.

Moritz: Ansonsten aber auch aus Deutschland, also wir waren auch immer mal wieder mit

Moritz: ein paar Deutschen im Gespräch, aber nie ernsthaft, weil wir da eigentlich noch

Moritz: länger eigenständig wachsen wollen.

Moritz: Wir sehen einfach viele Vorteile. Wir haben das jetzt jahrelang so gemacht,

Moritz: dass wir uns nur intern abstimmen mussten, kein großartiges Berichtswesen aufbauen

Moritz: mussten und einfach sehr unabhängig auch entscheiden und agieren konnten und

Moritz: das ist schon ein Riesenmehrwert.

Andy: Ja, also ist kein Thema bei euch sozusagen.

Moritz: Aktuell nicht. Also natürlich, wenn die richtige Situation kommt,

Moritz: wo wir sagen, okay, da hat die ganze Firma jetzt einen riesen Mehrwert von,

Moritz: dann ist das vielleicht was anderes.

Moritz: Aber nur, um da irgendwie einen Geldgeber drin zu haben, das sehen wir aktuell gar nicht.

Andy: Aber es ist ja auch für dich selber, jetzt machst du das ja auch schon...

Andy: Was haben wir jetzt, 25, über 10, 12, 13 Jahre, je nachdem, wie man es halt

Andy: sieht, wie schaffst du es da für dich, dass du die Motivation hochhältst?

Andy: Das ist ja auch das, was viele dann machen, wenn die sowas 10 Jahre mal gemacht

Andy: haben, dass die dann weiterziehen wollen selber, dass sie wieder eine persönliche

Andy: Challenge irgendwie haben oder mal sich wieder mit anderen Themen beschäftigen können.

Andy: Also wie schaffst du es für dich so, die Motivation da hochzuhalten,

Andy: dass du da jetzt nach wie vor dafür brennst?

Moritz: Auch wenn dieses Thema Zeiterfassung vielleicht so langweilig klingt,

Moritz: also allein diesen Unternehmensaufbau und das Wachstum dazu begleiten,

Moritz: das macht schon jeden Tag noch Spaß und ich glaube tatsächlich,

Moritz: dass sowas auch dann wiederkommt, wenn man eben ein bisschen größer wird, also jetzt,

Moritz: wenn man sich den ganzen Verlauf anschaut von vor zehn Jahren zu jetzt,

Moritz: haben wir Riesenschritte gemacht und ich sehe andersrum aber auch noch weiter.

Moritz: Jetzt sind es einfach andere Herausforderungen geworden, wenn man jetzt von

Moritz: 5, 6 Millionen ERA wachsen will auf 10 oder 15.

Moritz: Das ist einfach so der Weg, den ich da auch noch gerne begleiten möchte.

Moritz: Und ja, das stimmt, das höre ich auch immer wieder, dass da viele dann sagen,

Moritz: okay, jetzt bin ich bis dahin gekommen, jetzt will ich vielleicht was anderes machen.

Moritz: Aber diesen Step zu einem, ich sage mal, richtigen etablierten Unternehmen,

Moritz: der ist für mich auch spannend und bringt einfach ganz, ganz andere Herausforderungen.

Moritz: Was so ein bisschen schwierig tatsächlich ist, was die Motivation angeht,

Moritz: man muss einfach aufpassen, dass man plötzlich nicht nur noch Bürokram macht,

Moritz: Bürokratie, also da kommt natürlich, wenn man größer wird mit 35,

Moritz: 36 Mitarbeitern, irre viel dazu.

Moritz: Also vom Elternzeitantrag über ein WM-Gespräch oder sonst was,

Moritz: das sind alles Sachen, wo man

Moritz: als Unternehmer und als ITler eigentlich überhaupt keine Lust drauf hat.

Andy: Ich hätte jetzt gedacht, deswegen gehst du noch hin und codest alles mal ein

Andy: kleines Feature. Du hast ja jetzt angesprochen, dass ihr beide kaum noch codet. Leider nicht.

Andy: Wie kriegst du es dann hin? Ist es dann ein Produkt und die Menschen, die das ausmachen?

Moritz: Genau. Am Produkt selber sind wir beide, Thomas noch mehr als ich,

Moritz: aber ich auch noch sehr, sehr nah dran.

Moritz: Da sind wir auch in der Feature-Planung mit drin. Da überlegen wir uns,

Moritz: gucken auch Designs noch drüber und sowas. Da bringen wir viel unserer Erfahrung

Moritz: und das Know-how mit ein.

Moritz: Da legen wir auch Wert drauf, dass das eben nicht zu kurz kommt und vielleicht

Moritz: würde das so ein Investor eben auch anders sehen, der sagt, okay,

Moritz: ihr müsst euch da komplett rausziehen, da wird jetzt ein Product Owner eingestellt

Moritz: und ihr macht nur noch Strategie, aber das,

Moritz: wollen wir nicht, dann würde vielleicht wirklich die Motivation ein bisschen

Moritz: flöten gehen, wenn man da komplett von diesem Produkt und dem Team auch weg wäre.

Andy: Hast du jetzt in den Jahren, auch vor allem in der Anfangszeit,

Andy: gab es mal irgendwelche Situationen, wo du wo es kurz davor war zu scheitern,

Andy: wo ihr euch hinterfragt habt, dass es vielleicht doch das Falsche ist.

Andy: Also jetzt gerade dann auch vor dem 2017 gab es da so Fuck-Ups oder irgendwelche Dinge.

Andy: Du hast ja gesagt, einer langjährigen Mitarbeiter hat damals euch verlassen

Andy: und das hat euch dann irgendwie auch den Impuls gegeben, dass ihr dann gesagt

Andy: habt, komm, wir machen das Vollzeit.

Andy: Also es ist ja eigentlich eine negative Situation am Anfang gewesen und ihr

Andy: habt es ins Positive gekehrt.

Andy: Aber es ist immer so etwas, was mich interessiert. Gab es irgendwelche Fuck-Ups

Andy: und wie seid ihr damit umgegangen?

Moritz: So richtig nicht. Also wir hatten so ein bisschen die zwiespältige Situation,

Moritz: dass dieses Agenturgeschäft eben sehr gut lief und da waren schon so die Gedanken,

Moritz: okay, lass mal nicht dieses kleine eigene Produkt da weg, weil das bringt halt irgendwie gar nichts an,

Moritz: an Umsatz rein und da war die Verteilung wirklich, ich weiß nicht,

Moritz: 90, 95 Prozent kamen aus den Dienstleistungskunden und ein ganz kleiner Teil nur aus Flokodou.

Moritz: Da waren die Gedanken natürlich schon irgendwie da, okay, lassen wir das vielleicht

Moritz: sein und lohnt sich das da wirklich noch Zeit reinzustecken.

Moritz: Aber eigentlich waren wir uns da immer einig, dass wir gesagt haben,

Moritz: okay, das ist schon so das Ziel, wo wir darauf hinsteuern, das andere ist jetzt

Moritz: so ein Mittel zum Zweck, um das da irgendwie zu finanzieren oder teilweise hat

Moritz: man auch einen Mitarbeiter für abgestellt, den wir dann eben querfinanziert

Moritz: hatten durch die anderen Sachen,

Moritz: das war schon immer so das Ziel.

Moritz: Natürlich gab es da schon oder gerade die ersten Jahre, das waren schon Schuhe,

Moritz: Strecken, wo halt auch wenige Kunden einfach noch hatten und wo einfach wenig mal rumkamen.

Moritz: Aber wie gesagt, also letztendlich hatten wir immer so das Ziel vor Augen,

Moritz: das auszubauen und dann uns da verwirklichen zu können.

Andy: Wenn du sowas wie jetzt Personio siehst, die ja nach euch gestartet sind,

Andy: glaube ich, und dann vollgepumpt werden mit Geld und größer werden und größer

Andy: werden und du jetzt da, ja,

Andy: du siehst die halt von außen und denkst, wie schafft man es da selber,

Andy: ruhig sein Ding weiterzumachen?

Andy: Also das ist ja auch eine Riesenablenkung und du kannst ja denken,

Andy: naja, da können wir jetzt sein.

Andy: Auf der anderen Seite weißt du jetzt auch gar nicht, man hört ja da so Diverses,

Andy: wie es jetzt da so gerade läuft.

Andy: Wie schaffst du es da ruhig zu bleiben und calm an deinem Business zu arbeiten sozusagen? sagen?

Moritz: Wir haben uns eigentlich schon immer relativ wenig für die Welt aus oder zumindest,

Moritz: die Wettbewerber interessiert.

Moritz: Natürlich kriegt man das immer, das prasselt alles auf ein Niederfinanzierungsrunden,

Moritz: aber zum einen wollen wir da gar nicht sein, da sind wir vom Typ her gar nicht so, dass wir da,

Moritz: ja, auch so ins Risiko gehen, also letztendlich hat es ja gerade schon angesprochen,

Moritz: da ist ja auch nicht alles rosig, also jetzt gab es eine Entlassungswelle und,

Moritz: das ist nicht unser Ding, da irgendwie erstmal das groß aufzublasen und dann

Moritz: darauf zu hoffen, dass das wirklich alles funktioniert, sondern gehen da eher

Moritz: deutlich bodenständiger ran und ja,

Moritz: Geheimrezept ist eigentlich nur dranbleiben, sich da nicht irritieren lassen und weitermachen,

Moritz: auch im Marketing zum Beispiel, also bei den Google Ads Ausgaben,

Moritz: da sieht man ja teilweise,

Moritz: wie da so die Spends verteilt sind zu den Wettbewerbern, natürlich ist Personio

Moritz: da ganz oben dabei, obwohl Zeiterfassung für die irgendwie nur so ein Nischenmarkt ist,

Moritz: aber wahrscheinlich werden die das auch nicht dauerhaft so durchziehen,

Moritz: dass sie da die Preise so hoch halten können, also die sind teilweise bei jedem

Moritz: Suchbegriff da auf Platz 1 zahlen, das Doppelte von uns, das wird wahrscheinlich

Moritz: auf Dauer funktionieren.

Andy: Ja, das ist schon eine Wette dann von denen, dass die sagen,

Andy: naja, über diese Seitengeschichte, Zeiterfassung kriegen wir den Kunden für

Andy: unsere große Suite, das ist ja auch schon

Andy: ich verstehe, investierst du denn selber schon in andere Sachen oder bist du

Andy: noch nach wie vor voller Fokus auf Glockodoo?

Moritz: Ne, da ist voller Fokus noch auf Glockodoo. Haben wir immer mal wieder drüber

Moritz: nachgedacht. Aber das war irgendwie nie so richtig ein Thema.

Moritz: Also wir hatten damals, das war noch,

Moritz: bei 15, 16, überlegt auf dem Produktparallel irgendwie noch was anderes starten,

Moritz: aber kann man relativ schnell dann auch wieder sein lassen, weil letztendlich

Moritz: braucht es glaube ich diesen Fokus auch, also auch immer noch,

Moritz: dass wir uns da voll drauf konzentrieren und einfach immer mit drin hängen und

Moritz: dass man da auch vorankommt.

Andy: Wie gehst du heute, also wir nehmen heute am Montag, 10.

Andy: November auf, ich glaube die Folge kommt in drei Wochen raus,

Andy: wie ist deine Arbeitszeit jetzt mittlerweile, hast du eine normale 40-Stunden-Woche,

Andy: war ja wahrscheinlich am Anfang in den Gründungsjahren auch komplett anders,

Andy: aber hat sich das so normalisiert?

Moritz: Ja, also auf jeden Fall. Wir erfassen tatsächlich jetzt auch seit Jahren schon

Moritz: selbst mit Fakudu die Zeiten, Thomas und ich.

Moritz: Und von daher, das war uns auch immer wichtig, dass wir sowohl bei uns,

Moritz: aber als auch bei den Mitarbeitern darauf achten, dass das eben nicht diese

Moritz: typischen Start-up-Wochen werden, wo man überhaupt keine Zeit mehr für andere

Moritz: Sachen hat, sondern wir wollen schon viel leisten und viel erreichen,

Moritz: aber ich sehe es nicht, dass man da jetzt 60, 70 Stunden für arbeiten muss.

Moritz: Natürlich hat man am Anfang jetzt Student oder sowas da auch mal mehr Zeit reingesteckt,

Moritz: abends spät noch programmiert.

Moritz: Bin mittlerweile halt auch etwas älter geworden mit 41 und zwei Kindern.

Moritz: Ist das einfach ganz anders. Da hat man eben auch ein Leben drumherum noch und

Moritz: möchte dann um 17 Uhr eben auch zu Hause sein.

Andy: Ja, da hat man andere Prioritäten, kommen zumindest auch mit rein.

Andy: Okay, ja, hast du meine Frage auch schon beantwortet, ob du die Arbeitszeit

Andy: dann selber erfasst? Das ist natürlich total interessant, dass du das natürlich,

Moritz: Natürlich musstest du das auch machen. Das ist, glaube ich, auch für jeden Unternehmer

Moritz: genau auch sehr, sehr spannend, dass man das einfach mal sieht,

Moritz: was man da wirklich macht.

Moritz: Natürlich mache ich auch am Wochenende mal zwei Stunden, aber auch die erfasse

Moritz: ich dann und sehe einfach mal, was da wirklich auch gemacht wird.

Moritz: Ich glaube, es ist für jeden auch ganz gut, das mal im Blick zu haben,

Moritz: auch um so ein Vergleich zu haben.

Moritz: Lohnt sich das eigentlich oder stecke ich da jetzt irgendwie eigentlich zwei

Moritz: Vollzeitstellen rein und es kommt doch nichts mehr um?

Moritz: Das sollte man eben auch nicht auf Dauer durchziehen.

Andy: Und die eineinhalb Stunden, die wir jetzt hier hatten, die buchst du dann auch

Andy: wirklich so auf Marketing oder auf, also gibt es dann quasi so ein,

Andy: ja, ich weiß nicht genau, wie es jetzt nennen würde, Podcast-Aufnahme oder gibt

Andy: es da so ein Projektelement, wo du es drauf buchen kannst?

Moritz: Ja, ganz genau, habe ich jetzt vorhin gestartet. Also das Projekt ist Marketing

Moritz: und die Leistung tatsächlich verschieden ist, weil ich es nicht so richtig angruppieren konnte.

Moritz: Aber wir haben eine Beschreibung noch dazu und da habe ich genau dein Podcast

Moritz: eben erwähnt, das, was die Aufklärung ist.

Moritz: Und das kann man dann nehmen. Also ich werde jetzt nicht diese Woche noch drei

Moritz: andere Podcasts aufnehmen, aber theoretisch wird man das dann eben zusammengefasst

Moritz: auswerten und dann sieht man am Monatsende eben auch, ich habe da quasi acht

Moritz: Stunden im Podcast gehangen.

Andy: Dass man auch weiß, was man denn tut.

Moritz: Genau.

Andy: Sucht ihr gerade neue Kollegen jetzt? Wenn wir jetzt kurz vorm Ende sind,

Andy: gibt es irgendwelche Stellen, die du gerade besetzen möchtest,

Andy: wo du kurz dafür werben möchtest?

Moritz: Ja, super spannendes Thema. Wir haben jetzt dieses Jahr tatsächlich so ein bisschen

Moritz: auf die Bremse gedrückt, was Neuanstellungen anging.

Moritz: Nachdem wir die letztes Jahr zehn neue Kollegen eingestellt hatten.

Andy: Zehn alleine letztes Jahr?

Moritz: Zehn alleine letztes Jahr. Da ging ganz gut was ab. Haben auch gemerkt,

Moritz: dass das echt herausfordernd ist, die alle vernünftig uns im Boarden.

Moritz: Wir haben da eben auch den Anspruch, dass die auch alle gut ankommen,

Moritz: gut eingearbeitet werden und da niemand irgendwie sitzt, der sich fragt,

Moritz: was soll ich eigentlich tun?

Moritz: Von daher war das schon herausfordernd. Und vor allem auch so mit diesem KI-Hype

Moritz: hat man gesagt, okay, wir müssen jetzt erstmal uns ein bisschen sammeln,

Moritz: gucken, was braucht man eigentlich in Zukunft noch?

Moritz: Was sind so die Stellen, die da wirklich noch gefordert werden?

Moritz: Haben jetzt wie wahrscheinlich die meisten anderen auch gemerkt,

Moritz: dass sich da jetzt nicht so die Welten ändern und dass man trotzdem noch Mitarbeiter

Moritz: braucht und sich vielleicht so das Profil noch ein bisschen geändert hat.

Moritz: Wir wollen jetzt tatsächlich aber auch Absatz der reinen Entwickler wachsen.

Moritz: Also ganz konkret suchen wir zwei Product Owner, die einfach so in dem Produktmanagement

Moritz: mitarbeiten, das Produkt weiterentwickeln, mit Kunden sprechen und so.

Moritz: Die Features damit planen. Ansonsten wollen wir aber auch, du hast jetzt so

Moritz: ein bisschen angesprochen, diesen KI-Bereich, das bei uns im Ausbau und vielleicht

Moritz: geht es auch in diese Richtung, dass wir da automatische Auswertungen haben

Moritz: und in dem Bereich suchen wir auf jeden Fall auch wen Richtung Data Analyst, Data Scientist,

Moritz: weil wir da bisher noch relativ wenig internes Know-how haben.

Andy: Gibt es eigentlich einen, also wo erfahre ich eigentlich als Kunde von neuen Features?

Andy: Ich habe gerade überlegt so, was ich vorher nicht gefragt habe,

Andy: ob eigentlich Social Media und Newsletter sind so noch meine Standardfragen.

Andy: Es gibt keinen Newsletter von euch, wo ich bekommen kann oder doch?

Andy: Habe ich den nicht abonniert?

Moritz: Den müsstest du nicht bekommen. Alle ein, zwei Monate schicken wir das raus,

Moritz: wo eben die Neuigkeiten drinstehen.

Moritz: Ansonsten haben wir es auf der Webseite drauf, so einen klassischen Newsbereich. Genau.

Moritz: Social Media machen wir ansonsten relativ wenig. Wir tun uns auch ein bisschen schwer mit.

Moritz: Ja, das machen auch alle anderen, gerade die Größeren oder eigentlich die meisten anderen.

Moritz: Aber so richtig den Mehrwert haben wir noch nicht gesehen aus,

Moritz: wir posten irgendeinen Quatsch alle drei Tage.

Moritz: Auch da muss es für uns irgendwie so einen richtigen Mehrwert haben und bis

Moritz: wir sehen, okay, das bringt den Kunden jetzt auch wirklich was.

Moritz: Von daher ist es überschaubar, was wir da haben. Ich weiß auch nicht,

Moritz: ob unsere Kunden da unbedingt das von uns erwarten.

Moritz: Also wenn du jetzt als Kunde für die Zeiterfassung da irgendwie als Social Media

Moritz: durchguckst, erwartest du vielleicht nicht unbedingt Beiträge von uns.

Andy: Ich habe mich jetzt gefragt, wo du halt neue Kunden finden kannst und ob das

Andy: was ist, wo ich drauf reagieren würde.

Andy: Das ist ja auch schwierig. Ich glaube, wenn du das Thema Weiterempfehlungen gut machst,

Andy: spricht es ja brutal für euch als Produkt, wie auch für so vieles,

Andy: macht es ja auch echt einfacher.

Andy: Wenn das Produkt dann so gut ist, dass die meisten Kunden über Weiterempfehlungen

Andy: kommen und dann müssen es noch genug sein, sozusagen, dann spricht es ja auf

Andy: jeden Fall für euch und das Produkt, also kann man ja auch nicht anders sagen.

Moritz: Wir testen immer neue Kanäle auch aus, also auch Social Media,

Moritz: aber so richtig einen Durchbruch haben wir da noch nicht erreicht.

Moritz: Also letztendlich, wie du sagst, ist so das Produkt, was am meisten im Moment

Moritz: treibt und Kunden bringt.

Andy: Mit was beschäftigst du dich so in deiner Freizeit? Also wenn du jetzt sagst,

Andy: du hast Kinder, bist du dann komplett weg vom Rechner?

Andy: Wie erholst du dich privat? Wie kannst du mal abschalten?

Moritz: Ja, tatsächlich mittlerweile eigentlich komplett weg vom Rechner.

Moritz: Das war früher anders tatsächlich. Also gerade so im Studiobloch,

Moritz: da hänge ich eigentlich immer dann vorm Rechner.

Moritz: Mittlerweile mache ich das bewusst auch eben, dass ich den komplett ausmache

Moritz: zu Hause und ja, Kinder, jeder, der welche hat, weiß, dass sie schon sehr viel

Moritz: Freizeit in Anspruch nehmen.

Moritz: Ich mache ansonsten sehr, sehr viel Sport, versuche möglichst viel draußen zu

Moritz: sein, eben einfach so einen Gegenpol zu diesem Büro-Arbeitsplatz zu haben.

Andy: Gibt es irgendwelche Dinge, die für dich da besonders gut funktionieren,

Andy: um abschalten zu können?

Moritz: Tatsächlich das Klettern und Bouldern. Wenn ich da irgendwie eine Halle oder

Moritz: eine Wand hänge, dann denke ich an gar nichts anderes mehr und das funktioniert super.

Andy: Ja, das ist glaube ich auch was, wo du jetzt nicht nebenher noch einen Podcast

Andy: oder sowas hören kannst, sondern wo man sich wirklich drauf konzentrieren muss.

Moritz: Genau, finde ich auch ganz gut, dass man eben nicht, weil klar,

Moritz: wenn man Bahn fahren oder Autofahren, dann hört man nebenbei noch von dir einen

Moritz: Podcast oder einen ähnlichen.

Moritz: Man ist ja doch immer in diesem Arbeitskosmos drin und mir ist aber total wichtig,

Moritz: da auch eben einfach mal abzuschalten und sowas dann gar nicht zu machen.

Andy: Ja, alles klar Ja, ich habe alle Fragen durch Gibt es eine Frage,

Andy: die ich nicht gestellt habe Auf die du gewartet hast Gibt es irgendwas,

Andy: was du noch loswerden möchtest?

Moritz: Nee, tatsächlich hast du das, glaube ich, komplett abgearbeitet.

Moritz: Du hattest mir am Anfang gesagt, ob ich noch einen Tipp für die Hörer hätte,

Moritz: einen Geheimtipp. Geheimtipp ist natürlich immer schwierig.

Moritz: Ich würde aber schon mitgeben, wir hatten es vorhin mal ganz kurz angesprochen

Moritz: und ich glaube, durch meine lange Historie oder wie lange wir das schon machen,

Moritz: kann ich es ganz gut sagen.

Moritz: Das Wichtigste ist, glaube ich, da einfach dran zu bleiben an dem eigenen Projekt

Moritz: und nicht zu schnell aufzugeben.

Moritz: Das hören wahrscheinlich auch viele, aber das ist auch einfach so,

Moritz: dass man da einfach einen langen Atem braucht.

Moritz: Wir haben da eben auch einige Jahre gebraucht, fünf, sechs Jahre,

Moritz: um da irgendwie auf den grünen Zweig zu kommen oder zumindest wirklich einen

Moritz: positiven Cashflow zu haben und wenn man ein gutes Produkt hat und da dran bleibt,

Moritz: dann funktioniert das meistens auch.

Andy: Wo klickst du denn dein Wissen her? Sind es Podcasts oder liest du auch,

Andy: hast du noch einen Buchtipp, wo dir jetzt gerade für euch weitergeholfen hat

Andy: oder Oder im SARS-Umfeld? Gibt es da irgendwas, was dir einfällt?

Moritz: Bücher finde ich irre schwierig, weil die einfach so schnell veralten.

Moritz: Ansonsten, also viel über Blogs tatsächlich auch, dass ich da leise.

Moritz: Und ansonsten mittlerweile tatsächlich auch viel Chat-GPT, dass die zumindest

Moritz: erstmal Anreize und Ideen geben, was man da lesen könnte.

Moritz: Gar nicht, dass ich das Wissen komplett dadurch aufbereiten lasse,

Moritz: aber dass man zumindest fragt, was sind dann so gute Quellen,

Moritz: um mich in Thema XY-Netz vorzubilden.

Andy: Ja, okay. Alles klar. Also ich frage immer ganz gern auch so nach Buchtipps

Andy: gerade oder nach dem, weil es ja auch so was, wo man ein bisschen abschalten kann,

Andy: ein bisschen zumindest hat es auch was mit dem Business zu tun und vielleicht

Andy: lernt man noch was Neues dazu, deswegen hat es mich interessiert.

Andy: Ja, Boris, vielen, vielen Dank und ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg.

Andy: Ich bleibe auf jeden Fall treu und schaue mir jetzt mal dieses Weiterempfehlungsprogramm

Andy: noch an und dann gucke ich mal, ob ich das vielleicht in den Podcast packe.

Andy: Wer es euch noch nicht kennt und ausprobieren möchte, dann kann er es gerne darüber machen.

Andy: Und dann, ja, vielen Dank und viel Erfolg weiterhin.

Moritz: Ja, vielen Dank dir auch für die tolle Aufnahme und bis bald.

Moritz: Ich hoffe, du bleibst lange dabei.

Andy: Ja, ich hab's vor. Danke, mach's gut.

Moritz: Ciao. Danke, ciao.

Andy: Ja, und das war auch schon wieder Folge 148 von Happy Bootstrapping.

Andy: Vielen, vielen Dank, falls du bis hierhin gehört hast. Schreib mir gern auf

Andy: jeden Fall, ob du es bis zum Ende gehört hast, wie es dir gefallen hat.

Andy: Natürlich kannst du auch bei Spotify einen Kommentar hinterlassen oder eine

Andy: Bewertung, würde mich super freuen.

Andy: Aber jegliches Feedback ebenfalls einfach per Mail an hallo.happy-bootstrapping.de

Andy: oder über das Kontaktformular auf der Website.

Andy: Ansonsten vielen Dank an uns auch fürs Sponsoring der Folge.

Andy: Und in der nächsten Woche spreche ich mit der Emily Renk von Zodiac Studios.

Andy: Die Emily, die ist eigentlich Kunstkuratorin und hat aber jetzt eine eigene

Andy: Unterwäsche oder ist viel mehr wie Unterwäsche-Brand am Start.

Andy: Und die heißt Zodiac und das gibt es nächste Woche in Folge 149.

Andy: Bis dann, mach's gut. Ciao, ciao.

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