maro.coffee: 430 Komponenten, 400 verkaufte Maschinen, null Investoren (#140)

Shownotes

In Folge 140 von Happy Bootstrapping spreche ich mit Max Grimm von maro.coffee, der mit 24 Jahren ein revolutionäres Hardware-Startup aufgebaut hat. Was 2020 als Bastelprojekt im Kinderzimmer begann, ist heute ein siebenstelliges Unternehmen mit besonderen Espressomaschinen.

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Nach monatelanger Entwicklung in einer geliehenen Werkstatt bringen Max und sein Co-Founder Robin heute eine Siebträgermaschine auf den Markt, die alte Traditionen herausfordert. Mit modernster Technologie und einem ungewöhnlichen Vertriebsansatz haben sie bereits mehrere hundert Maschinen verkauft – trotz eines Preises im vierstelligen Bereich.

Podcast Community Umfrage!

Im Gespräch erzählt Max von den Herausforderungen des Hardware-Bootstrappings, warum sie auf eine besondere Art von Kundensupport setzen und wie sie ohne Investoren profitabel wurden. Besonders spannend: Seine Einblicke in die Produktentwicklung und warum manchmal eine einzige fehlende Komponente die gesamte Produktion lahmlegt.

Show-Notes

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Andy: Hallo und herzlich willkommen zu Folge 140 von Happy Bootstrapping.

Andy: In der heutigen Folge spreche ich mit dem Max Grimm von Maro.coffee über die Maro Model 1.

Andy: Ja und die Maro Model 1, die hat es in sich, denn die ist eine Siebträger-Espresso-Kaffeemaschine

Andy: der neuesten Generation, die der Max zusammen mit seinem Co-Founder Robin im

Andy: Laufe der Jahre entwickelt hat.

Andy: Und sie haben das gebootstrapped in einem Markt, der natürlich sehr traditionell

Andy: ist und den mit modernster Technologie aufzumischen ist nicht so einfach.

Andy: Fand ich super interessant. Wir sprechen auch darüber, wie man so eine Kaffeemaschine

Andy: remote debuggen kann, was für Werte sie von der Kaffeemaschine sammeln und dann

Andy: in die Weiterentwicklung einfließen lassen.

Andy: Und ganz besonders interessant fand ich den ja doch sehr besonderen Kundensupport,

Andy: den der Max und sein Team hier an den Tag legen und wie sie eben ihren Kunden

Andy: helfen, dass sie zufrieden sind.

Andy: Die Kaffeemaschine ist natürlich nicht günstig, aber das sind Siebträgermaschinen

Andy: sowieso nicht. Auch darüber sprechen wir natürlich.

Andy: Und ich fand es sehr interessant und ich glaube, ich hatte in kaum einer Folge

Andy: so wenig Redeanteil wie in dieser Folge.

Andy: Und bevor es jetzt direkt losgeht, noch ein, zwei Hinweise in eigener Sache.

Andy: Ich bin nächste Woche auf der Bits & Pretzels in München. Solltest du auch da

Andy: sein, schreib mir doch gern über LinkedIn oder per E-Mail übers Kontaktformular

Andy: auf happybootstrapping.de. Da können wir uns vor Ort austauschen und vielleicht

Andy: ein Bierchen zusammen trinken.

Andy: Ansonsten erreichen mich da immer wieder auch die Anfragen zum Thema Community,

Andy: zum Podcast Bootstrapping Community.

Andy: Da gibt es ein paar Ideen. Falls du daran interessiert bist,

Andy: dann trag dich doch gern kurz eins. Es gibt einen Link in den Shownotes,

Andy: Podcast Community Umfrage heißt der.

Andy: Zum Podcast gibt es auch einen Newsletter, wenn du nicht alle Folgen hören kannst oder willst.

Andy: Abonniert den einfach auf der Website und wie immer freue ich mich über Vorschläge

Andy: für neue Gäste, einfach über das Kontaktformular oder auch per E-Mail auf der Webseite einreichen.

Andy: Und jetzt geht es direkt los mit der Folge mit Max und mir. Viel Spaß!

Andy: Hallo Max und herzlich willkommen bei Happy Bootstrapping.

XXXX: Hi Andreas, schön hier zu sein.

Andy: Freut mich auch, weil so Hardware-Cases habe ich ja nicht so häufig im Podcast,

Andy: weil es ein bisschen komplizierter sein kann. Aber erzähl doch mal.

Andy: Wer du bist und was du genau machst.

XXXX: Genau, ich bin der Max, ich bin einer der Mitgründer, einer der zwei Gründer eigentlich von Maro,

XXXX: oder genauer gesagt Maro Coffee Engineering GmbH, und wir haben 2020 im Grunde

XXXX: angefangen, wir heißt in dem Fall mein damaliger Kumpel Robin und ich,

XXXX: uns mit der Frage auseinanderzusetzen,

XXXX: Siebträger, Espressomaschinen, cooles Ding, macht echt viel Spaß,

XXXX: aber wie kriegt man das ins 21. Jahrhundert?

XXXX: Was meine ich damit? 21. Jahrhundert, Siebträgermaschinen sind gerade voll das Thema.

XXXX: Ich denke, man kommt gerade auf Social Media eigentlich gar nicht drumherum

XXXX: um die Frage, wann bin ich auch dabei, wann zieht bei mir zu Hause eine Siebträgermaschine ein.

XXXX: Aber sie kommen natürlich auch immer mit ein paar Tücken, ob das jetzt Aufheizzeit,

XXXX: Energieeffizienz oder, oder, oder sind.

XXXX: Vor allem aber Einfachheit beim Einstieg, Frustrationskurve beim Einstieg, all diese Sachen.

XXXX: Und Robin und ich haben uns eigentlich damit mit der Frage auseinandergesetzt, muss das so sein?

XXXX: Oder kann man mit den Möglichkeiten heutiger Technologien auch eine Siebträgermaschine

XXXX: bauen, die schnell aufgeheizt ist, trotzdem mega reproduzierbar und zuverlässig funktioniert,

XXXX: weniger Energie verbraucht und einfach viel mehr Spaß beim Benutzen macht,

XXXX: weil ich bessere Einblicke habe, mehr verstellen kann oder eben gar nicht so

XXXX: viel verstellen kann, weil ich gerade am Anfang bin.

XXXX: Und das ist genau das Thema, womit wir uns auseinandergesetzt haben,

XXXX: weil wir genervt waren von dem, wie es der Status quo technologisch in dem Markt

XXXX: hergegeben hat. die Fragen in Foren, in Facebook-Gruppen und auch im echten Leben.

XXXX: Ich habe eine Zeit lang als Parista in einem Café gearbeitet und auch viel Technik dort gemacht.

XXXX: Die sind immer wieder die gleichen. Eigentlich wollen alle was relativ Überschaubares

XXXX: und Logisches und die Hersteller in dem Segment geben es den Kunden nicht,

XXXX: weil sie technologisch da eben nicht bereit sind, abzuweichen von dem, was sie tun.

XXXX: Das fanden wir blöd. Das war vielleicht auch ein bisschen dieses jugendliche,

XXXX: Naive, draufgängerische Ding am Anfang.

XXXX: Und dann haben wir überlegt, wie machen wir das und haben uns mit der Frage

XXXX: auseinandergesetzt dann am Ende so ein bisschen ungeplant ein komplett neues

XXXX: Produkt mit einer komplett neuen Technologie entwickelt und jetzt bringen wir

XXXX: die auf den Markt, machen das Ganze seit zwei Jahren auch im aktiven Verkauf mit echten Kunden,

XXXX: mit den echten Problemen, die sowas gibt, aber auch mit der echten Freude,

XXXX: die man hat, ein Produkt zu entwickeln.

XXXX: Eben eine Hardware, die jetzt auch in Küchen steht. Genau, und das ist das,

XXXX: was ich bin, das ist das, was ich mache. Vielleicht noch eine Randinfo.

XXXX: Ich bin jetzt 24 Jahre alt, das habe ich bei der Vorstellung jetzt ganz am Anfang

XXXX: ein bisschen vergessen. Ich weiß, das wird immer wieder zum Thema.

XXXX: Deswegen sage ich es jetzt hier einmal schon an der Stelle, Robin, genauso.

XXXX: Und ja, soviel zu mir vielleicht zum Anfang.

Andy: Das ist schon recht jung für sowas. Du bist 20 Jahre jünger wie ich und ich

Andy: werde jetzt nicht auf die Idee kommen, ein Hardware-Startup zu machen.

XXXX: Ich kam ja auch gar nicht auf die Idee, ein Hardware-Startup zu machen.

XXXX: Am Endeffekt war ich einfach ein interessierter Bastler und das trifft eins zu eins so auf Robin zu.

XXXX: Und wir wollten gucken, ob man es nicht besser machen kann und der Weg dahin

XXXX: hat uns dahin getrieben, das Ganze eben auch in eine Firma zu machen,

XXXX: in ein echtes Produkt, in ein kaufbares Produkt umzuwandeln.

XXXX: Das war wirklich eher part of the progress rather than ein Plan am Anfang.

XXXX: Das kann man so einfach wirklich nicht sagen. Das wäre wirklich organisch,

XXXX: naiv, wie gesagt, so ein bisschen reingeschlittert und jetzt bin ich einfach

XXXX: sehr froh, dass es so passiert ist.

Andy: Und der Name Maro, der ist logischerweise aus euren beiden Namen entstanden

Andy: und Roma wäre etwas blöd gewesen, das in Google zu machen.

Andy: Deswegen habt ihr euch so rum entschieden oder was ist die Story dafür?

XXXX: Hey, sagst du, wie es ist. In Marketing muss ich ein bisschen reinwachsen.

XXXX: Also die ersten Ideen zur Namensgebung, wir Wir dachten immer,

XXXX: es muss sich irgendwie mit unseren Namen ergeben, aber so analytisch und technisch,

XXXX: wie wir zu der Zeit vor allem unterwegs waren, wir kamen nicht auf einfache Sachen.

XXXX: Robin heißt Kuprat mit Nachnamen, ich heiße Grimm mit Nachnamen.

XXXX: Wir dachten an sowas wie Kup-Grimm oder Grimm-Kup oder noch wildere Mischungen aus allem.

XXXX: Tatsächlich ist mal eine Idee von außerhalb gewesen irgendwann,

XXXX: die so perfekt gepasst hat.

XXXX: Genau der Roma-Gedanke, den du meinst, der ist aus diversen Gründen nicht wirklich

XXXX: zeitgemäß oder praktisch oder sinnvoll.

XXXX: Einerseits ethnisch-kulturell vielleicht ein Begriff, mit dem man sich jetzt,

XXXX: also wo nicht wir jetzt diejenigen sind, die diesen neu benutzen oder neu definieren

XXXX: und dann eben auch dieser Italienbezug, wo wir tendenziell eher von abweichen

XXXX: mit unserem Statement, als jetzt das proaktiv so zu setzen.

Andy: Weil es bei den Italienern nicht gut ankommt, was ihr macht?

XXXX: Nee, weil italienische Kaffeekultur nicht mehr das Nonplusultra ist,

XXXX: vor allem nicht in dem Segment, wo wir unterwegs sind.

XXXX: Das heißt nicht, dass man in Italien keinen guten Kaffee trinken kann.

XXXX: Es ist eher so ein bisschen die Grundlage, dass gerade in der nördlicheren Region

XXXX: einfach ein bisschen anders auf Kaffee draufgeschaut wird, sich eine andere

XXXX: Richtung Kaffeegeschmack entwickelt hat und eine andere Art auf Kaffee als Produkt,

XXXX: als sowohl in der Tasse, aber auch von der Herkunft darüber nachzudenken.

XXXX: Das Ganze nennt sich Specialty Coffee. Man liest es auch mittlerweile überall

XXXX: in jeder größeren Stadt, wenn man durchläuft. Hier ist Specialty Coffee,

XXXX: da ist Specialty Coffee.

XXXX: Eine Entwicklung, die ich wahnsinnig unterstütze und wertschätze.

XXXX: Aber genau darum geht es im Endeffekt, einen anderen Blick auf die komplette

XXXX: Wertschöpfungskette Kaffee zu haben.

XXXX: Und das ist jetzt eher was, was außerhalb des italienischen Kaffees passiert.

XXXX: Die Kaffees, die wir so trinken im Alltag, sind auch von der Art,

XXXX: wie es geröstet ist, von der Art, was an Geschmäckern betont wird,

XXXX: relativ weit weg von dem, was in Italien abgeht. Und deswegen ist da die Verbindung

XXXX: einfach nicht so richtig da. Es wäre Kratsch gewesen, sich damit zu connecten.

XXXX: Und markengestaltungsmäßig darauf geblickt, wir sind ja eher diejenigen,

XXXX: die gegen die alten Siebträger, Maschinenhersteller

XXXX: aus Italien eine neue Technologie hervorbringen wollen.

XXXX: Warum sollen wir uns jetzt in eine Reihe mit denen stellen, wenn wir uns eigentlich

XXXX: aus dieser Reihe befreien wollen mit der Technologie, die wir entwickeln?

XXXX: Das waren dann so die Gedanken. Aber es versteht tatsächlich auch nicht jeder

XXXX: relativ schnell, dass Maro von Max und Robin kommt.

XXXX: Und es sollte natürlich international gut aussprechbar sein,

XXXX: weil wie das so ist, wenn man am Anfang ist,

XXXX: Man denkt natürlich sofort an die Skalierung in alle Märkte.

XXXX: Und für uns war das ein großes Thema, weil zum Beispiel in unserem Segment die

XXXX: Marke Malkönig existiert.

XXXX: Eine wahnsinnig renommierte, reputationsvolle Firma aus Norddeutschland im Grunde.

XXXX: Heute mit Konzern sitzt zwar in der Schweiz, aber die produzieren auch noch

XXXX: in Deutschland, sind halt international unterwegs.

XXXX: Und du kannst dir vielleicht vorstellen, wie man in YouTube-Videos von englischsprachigen

XXXX: Content-Creatern hört.

XXXX: Da ist es dann halt nicht Malkönig, sondern Malkönig. Und das funktioniert bei

XXXX: einer alten Marke, die so viele Leute kennen schon irgendwie.

XXXX: Aber da war klar, bevor wir sowas haben auf unserer Marke, gucken wir,

XXXX: dass das irgendwie grob überall aussprechbar ist.

Andy: Ich verstehe. Ich hatte mal den Robin von Kurviger zu Gast. Das ist eine Motorrad-App,

Andy: eine Navigations-App für kurvige Strecken.

Andy: Und die haben tatsächlich das auch so gemacht, dass die den Namen in ganz Europa

Andy: nutzen. Das ist auch witzig.

Andy: Hat mich überrascht, aber es scheint zu funktionieren. Also in Frankreich heißt

Andy: die App dann auch Kurviger, wie auch immer die Franzosen das aussprechen.

Andy: Ich weiß es nicht, aber es ist auf jeden Fall ritzig. Aber den Gag verstehen

Andy: sie wahrscheinlich nicht.

Andy: Oder müssen sie sich dann kurz ergoogeln.

Andy: Was mich immer so interessiert ist, wie groß seid ihr denn heute?

Andy: Seid ihr nur zu zweit? Gibt es schon mehrere Leute, die bei euch arbeiten?

Andy: Kannst du ein bisschen was zur Anzahl umsetzen sagen?

XXXX: Ja, voll. Zahlen, Daten, Fakten. Zahlen, Daten, Fakten, alles klar.

XXXX: Also wir sind als Maro tatsächlich genau in diesem Maro-Setup gestartet und

XXXX: haben das auch die längste Zeit von Maro, also seit 2020, genauso behalten.

XXXX: Wir haben also zu zweit die komplette Entwicklung gemacht, nur wirklich,

XXXX: wenn es absolut notwendig war, mal irgendwo externe Ressourcen als Freelance

XXXX: oder als Dienstleistung dazugekauft, aus mehreren Gründen, aber da das Thema

XXXX: des Podcasts Bootstrapping ist, kannst du dir den Hauptgrund dafür tendenziell erdenken,

XXXX: wir wollten unser Projekt so schlank und so agil halten, wie es nur irgendwie

XXXX: ging und es ist auch organisch aus dem gemeinsamen zu zweit entwickeln heraus entstanden,

XXXX: Anstellungen waren für uns in dem Zeitraum gar nicht so ein Thema.

XXXX: Es war irgendwie weit weg vom Machbaren, aber zum genauen Zustand damals kommen

XXXX: wir ja sicherlich später nochmal.

XXXX: Mittlerweile, vor allem aber eigentlich seit April diesen Jahres,

XXXX: ist Maro ein ordentliches Stück gewachsen. Also wir haben im April den ersten

XXXX: Vollzeitmitarbeiter angestellt, das ist unser Vincent.

XXXX: Wir sind sehr froh, ihn zu haben. Ich bin extrem froh, ihn zu haben,

XXXX: weil er kam im Endeffekt zu einem Zeitpunkt, wo ich mit der Menge an Kundenkontakt

XXXX: schier alleine nicht mehr klarkam, ohne nur noch das eine Thema zu machen.

XXXX: Und zu einer Firma, vor allem im Hardware-Bereich, gehört deutlich mehr als nur Kundenbetreuung.

XXXX: Aber mir oder uns ist Kundenbetreuung von Anfang an der wichtigste Part gewesen,

XXXX: weil wir hochpreisige neue Technologie in einem nischigen Markt verkaufen,

XXXX: war unser Ansinn immer eine wahnsinnig enge Connection zu den Kunden zu haben.

XXXX: Sowohl im Problem- oder Hilfefall, als auch im Beratungsfall,

XXXX: manchmal auch einfach im Kontakthaltefall, sich gegenseitig irgendwie über Möglichkeiten,

XXXX: zukünftige Updates, zukünftige Features zu unterhalten, all diese Sachen,

XXXX: da lege ich einen extrem hohen Wert drauf und Vincent kam genau dafür und glücklicherweise

XXXX: hat er auch noch ein ganz gutes Händchen mit Kameras und macht seitdem auch unseren Content.

XXXX: Der war im Endeffekt im April unser erster wirklich Festangestellter.

XXXX: Vorher hatten wir schon länger eine Minijoblerin, die Emi.

XXXX: Die macht bei uns vor allem Instagram und so ein bisschen generellen Marketing-Support,

XXXX: studiert aber auch beruflich quasi.

XXXX: Minijobler hatten wir hier und da vor allem zum Messe-Support,

XXXX: man aber wirklich mit Vincent den ersten Festangestellten.

XXXX: Jetzt im Juli kam der Nikolas dazu, der ist gerade frisch mit dem Diplom aus

XXXX: der Uni raus im Maschinenbau.

XXXX: Und unterstützt uns jetzt halt bei Entwicklungsthemen, bei Verbesserungsthemen

XXXX: und vor allem in der Produktionsorganisation, also Supply Chain,

XXXX: wann ist welches Teil wo.

XXXX: Wir haben eine Fertigungstiefe, die teilweise relativ immens ist,

XXXX: über die Supply Chain weg teilweise mehrere Sachen in einem Zulieferer drin,

XXXX: aber wir haben sehr viele, sehr viele unterschiedliche Themen bei uns.

XXXX: Und damit die Produktion und damit auch Lieferzeiten und Stückzahlen passen,

XXXX: haben wir uns dafür entschieden, an der Stelle jemanden dazuzuholen,

XXXX: weil Robin das bis dato eigentlich so ziemlich in seiner Hand hatte,

XXXX: aber eben auch die Software bei ihm liegt.

XXXX: Und Software ist bei uns ein riesiges Thema, was im Grunde nie genug Zeit haben

XXXX: kann. Deswegen haben wir das jetzt so ein bisschen umgedreht.

XXXX: Und eine neue Minijoblerin haben wir auch noch dazu bekommen.

XXXX: Das ist die Izzy, die kam jetzt letzten Monat.

XXXX: Die kennen wir auch schon länger. Die hat uns auch schon bei ein oder anderen Messen ausgeholfen.

XXXX: Und die organisiert mit uns jetzt die Upcoming Events. Also alles,

XXXX: was offline ist, wollen wir sehr viel stärker in den Fokus ziehen,

XXXX: einfach weil das Live-Erleben von dem Produkt wahnsinnig wichtig ist.

XXXX: Hat uns einfach die Erfahrung gezeigt, wir haben immer schon Live-Demos gemacht

XXXX: für Kunden und viel Messen gemacht, aber das ist schöner, wenn man das eigene

XXXX: in der Hand hat und mehr Möglichkeiten schafft.

XXXX: Also wir sind jetzt aktuell rein intern, eben vier Leute Vollzeit, zwei Minijoblerinnen.

XXXX: Das wird auch noch nicht so ganz das Ende sein, das kann ich auch auf jeden

XXXX: Fall mal ankündigen. Also da werden noch Menschen dazukommen.

XXXX: Und dann haben wir natürlich noch trotzdem drumherum ein, zwei,

XXXX: drei Externe, die uns mit Leib und Seele tatkräftig unterstützen bei dem,

XXXX: was wir tun, mit teilweise auch schon sehr langen Beziehungen,

XXXX: die wir wahnsinnig wertschätzen.

XXXX: Und es einfach praktisch ist, das so zielgerichtet, da wo man es braucht,

XXXX: einzusetzen. Das ist so das Setup von uns.

Andy: Und ihr habt ein Produkt aktuell, da gibt es ein paar so Zubehörsachen noch

Andy: drumherum, also es gibt das Maro Model One heißt es glaube ich,

Andy: da kommen wir glaube ich gleich dazu und das ist euer Hauptumsatzbringer logischerweise, kannst du,

Andy: wie viele Geräte habt ihr ungefähr schon verkauft?

XXXX: Also Stand heute, ganz genau kann ich es dir nicht sagen, werden das so knapp

XXXX: unter 400 Maschinen sein, die wir in den letzten anderthalb,

XXXX: zwei Jahren verkauft haben.

XXXX: Irgendwas so zwischen 360 und 400 müssten wir jetzt gerade stehen,

XXXX: das kann ich dir jetzt gerade nicht sagen, aber das ist so der Bereich,

XXXX: in dem man sich das Ganze rechnen kann.

XXXX: Das ist natürlich super zyklisch verlaufen. Einerseits, weil es ein zyklisches Jahresgeschäft ist.

XXXX: Es wurde am Anfang natürlich durch diese Bekanntheitswerdungseffekte so ein bisschen überdeckt.

XXXX: Dieses Jahr haben wir es auf jeden Fall gemerkt, dass der Sommerurlaub nicht

XXXX: die Zeit ist, in der Siebträgermaschinen gekauft werden zum Beispiel.

XXXX: Und ja, das hat sich jetzt quasi so von wirklich Monaten mit zwei Verkäufen

XXXX: im Monat irgendwann im Januar letzten Jahres gesteigert bis auf Monate,

XXXX: wo wir 40 Maschinen Maschinen auch mal in einem Monat an den Mann bringen konnten oder an die Frau.

XXXX: Und das ist natürlich auch eine wahnsinnig schöne Entwicklung,

XXXX: was zu sehen. Da gehört im T2C-Bereich eine Menge, Menge Arbeit dazu. Das ist ziemlich krass.

XXXX: Aber ja, das ist unser Hauptprodukt. Damit machen wir den Hauptumsatz auf jeden Fall.

XXXX: Es ist das Produkt, von dem wir leben als Firma. Das ist cool.

Andy: Aber dann seid ihr ja schon siebenstellig umsatztechnisch, wenn ich mir das

Andy: mal so hochrechne, in Summe zumindest über alle.

XXXX: Ja, definitiv. Umsatz ist natürlich immer nicht das Einzige,

XXXX: was man bei so einer Geschichte betrachtet. Marge ist natürlich auch ein relevantes Thema.

XXXX: Gerade da, Hardware-Bereich, Produktneueinführung in den Markt.

XXXX: Margen werden da am Anfang nie da sein, wo man sie braucht. Und das ist jetzt

XXXX: eine langfristige Aufgabe, vor allem für uns eine sehr filigrane Aufgabe.

XXXX: Da gehen wir mit sehr viel Vorsicht ran, weil wir im Besonderen stehen für eine exzellente Qualität.

XXXX: Sowohl in der Funktionsweise, was das Espresso-Technische angeht,

XXXX: aber eben auch was Materialisierung, Look and Feel angeht.

XXXX: Tatsächlich wilde Materialien und wilde Designentscheidungen,

XXXX: die wir getroffen haben, die einfach nur nice sind, die einfach nur gut funktionieren,

XXXX: die richtig, richtig krass sind, die aber auch die Geldkosten in der Herstellung.

XXXX: Und da gehen wir wirklich sehr, sehr filigran vor, weil wir wollen natürlich

XXXX: Kosten sparen und effizienter arbeiten.

XXXX: Aber bei uns ist wirklich die Cutting Edge wirklich die, sobald es jemand merken

XXXX: könnte, sobald sich dadurch eine Qualität an einem Produkt auch nur im Ansatz

XXXX: spürbar absenken würde, ist diese Idee für uns sofort raus.

XXXX: Das heißt, da sind wir in sehr kleinen Schritten unterwegs, langfristig das

XXXX: Produkt noch besser zu gestalten von der Marge her, aber es ist eigentlich schon

XXXX: erwähnenswert und auch logisch als gebootstrappte Firma, dass wir Marge machen.

XXXX: Dass wir überhaupt Marge machen im Moment, finde ich immer wieder,

XXXX: ist eine Sache, da bin ich sehr stolz drauf, dass wir das geschafft haben mit dem Produkt.

XXXX: Also ein Produkt neu erschaffen, vermarkten als D2C-Firma, dann auch noch mit

XXXX: dem Produkt eigentlich ab der 41.

XXXX: Maschine Geld verdienen. Wir haben die ersten 40 mit einem Rabatt verkauft damals,

XXXX: die waren defizitär, aber seitdem haben wir eigentlich keine defizitäre Maschine

XXXX: verkauft und das ist ein sehr cooler Zustand und auch ein Zustand,

XXXX: den ich sehr wertschöpfend finde.

XXXX: Also das ist mir immer sehr wichtig, dass das, was wir machen,

XXXX: nicht nur ideell Sinn macht, sondern tatsächlich von Sekunde eins an irgendwie

XXXX: zumindest Rohertrag erzeugt.

Andy: Was bedeutet ein exzellenter Support für dich bei einer Kaffeemaschine?

Andy: Kann ich dann telefonieren wie über FaceTime, WhatsApp, wenn ich ein Problem

Andy: habe und du hilfst mir dann direkt zur Remote an der Maschine?

XXXX: Tatsächlich ja, da bist du ziemlich nah dran an deinem Thema jetzt.

XXXX: Also Model 1 ist ein IoT-Produkt, sprich es hat halt einfach eine Verbindung in dein Netzwerk.

XXXX: Das nutzen wir für drei Sachen eigentlich. Entweder du kriegst ein Software-Update

XXXX: darüber, weil wir ständig neue Features entwickeln und Kundenwünsche versuchen

XXXX: in der Realität der Software umzusetzen.

XXXX: Die zweite Option ist ein Remote-Service. Sollte mal irgendwas sein mit der

XXXX: Software, irgendwas verhält sich nicht so, wie es soll, können wir von der Ferne

XXXX: uns quasi in deine Maschine, auf deine Maschine aufschalten und checken,

XXXX: was geht hier ab, was ist wo.

XXXX: Das sind Sachen, die haben wir vor allem in den ersten fünf Monaten nach Marktstart

XXXX: gerne und häufig benutzt, weil Software-Debugging ist eine Sache,

XXXX: die im Feld noch mal anders

XXXX: Von Nöten ist, als im Testing vorher. Und die dritte Variante ist unsere neue Mario Home.

XXXX: Wir haben im Endeffekt jetzt über ein Jahr lang, so ab Juni letzten Jahres bis

XXXX: Juni diesen Jahres eine eigene

XXXX: Einen eigenen Software-Kosmos noch außerhalb der Maschine gebaut,

XXXX: in dem Kunden ihre Shots bewerten können, ein Feed sehen von was bei uns gerade

XXXX: so abgeht, Events anschauen können, eine Bezugsdatenbank haben.

XXXX: Also wirklich von Analyse über Sharing mit einem eigenen Forum,

XXXX: wo sich unsere Kunden austauschen.

XXXX: Da ist einfach alles drin in der Home. Und das heißt, es gibt halt einen Datentransfer

XXXX: von der Maschine, einfach nur über Espresso-Daten.

XXXX: Also wie lief dieser Shot, welche Druck- und Durchflusskurve war da?

XXXX: Und so ein bisschen Analysezeug, das machen wir.

XXXX: Wir reden hier natürlich auch nicht über den durchschnittlichen Kaffeetrinker.

XXXX: Ich komme morgens in die Küche, drücke einen Knopf und dann will ich etwas,

XXXX: was mich wach macht, was Bitterstoffe enthält und im Optimalfall einfach Glücksgefühle erlöst.

XXXX: Das ist nicht das Requirement unserer Kunden, zumindest nicht von dem Durchschnitt unserer Kunden.

XXXX: Wir haben ein sehr, sehr breit gefächertes Spektrum an Kaffeeansprüchen und

XXXX: Herangehensweisen an den Kaffee, weil wir viele Sachen besser gemacht haben mit dem Produkt.

XXXX: Also wir haben zum Beispiel gar nicht geplant, so richtig in der Masse AnfängerInnen

XXXX: abzuholen mit dem Produkt,

XXXX: aber dadurch, dass wir uns extra für die Partner der Nerds eigentlich Gedanken

XXXX: gemacht haben, wie die diese Maschine benutzen, haben wir extrem viele Kunden,

XXXX: die diese Einfachheit, die wir da reingebracht haben, über kleine helfende Algorithmen,

XXXX: über Visualisierung, Abstrahierung von dem Prozess, so ein bisschen guided mit Hilfe an jeder Stelle.

XXXX: Das wird so wertgeschätzt, dass wir mittlerweile einfach, also in der Stand

XXXX: der letzten Umfrage, 37% unserer Kunden einfach im Anfängermodus unterwegs sind,

XXXX: in unserem Explorer-Mode.

XXXX: Das war gar nicht so geplant, aber freut uns natürlich total,

XXXX: wenn unsere Gedanken so Wirkung fassen.

XXXX: Ja, das ist so der

XXXX: Ehrlich gesagt, habe ich jetzt einfach in Rage geredet. Was war denn deine letzte Frage?

Andy: Das habe ich schon gemerkt, ja. Mich hat es interessiert, wie du den Support

Andy: machst. Du bist da dann über...

XXXX: Genau, also... ...dorauf

Andy: Gekommen, dass man sich remote aufs Gerät schalten kann. Ich finde es ja schon

Andy: ziemlich geil, dass ihr sowas bedacht habt, ehrlicherweise.

Andy: Aber ich habe jetzt heute in unserem Gespräch nicht damit gerechnet,

Andy: dass wir über Espresso-Kurven reden. Oder wie hast du die gedacht? Zurückkurven.

XXXX: Gut doch, da können wir noch ganz viel drüber reden. Da ist nämlich die Magie drin, das sage ich dir.

XXXX: Aber zu dem Support zurück, das ist aber, also das, was ich erzählt habe,

XXXX: war fast eine notwendige Kurve, weil es sollte ausdrücken, wie viele unterschiedliche

XXXX: Menschen das Produkt haben, wie viele unterschiedliche Bedürfnisse hinter dem

XXXX: Kauf stehen und dafür sollten wir natürlich auch mit Rat und Tat zur Seite stehen.

XXXX: Erstens, jetzt mal überhaupt, bevor irgendwas verkauft wird,

XXXX: haben wir ein sehr teures Produkt, sind eine sehr, sehr junge Firma und verkaufen

XXXX: Sachen, die technologisch vor unserem Produkt gar nicht möglich gewesen wären.

XXXX: Das heißt, es gibt so eine Trust-Gap, über die wir drüber müssen.

XXXX: Und aus der Erfahrung heraus hilft dabei einfach Nahbarkeit und Authentizität wahnsinnig doll.

XXXX: Das heißt, wir suchen einfach alle Möglichkeiten, wie jemand mit uns in Kontakt treten würde,

XXXX: channeln die und versuchen schnell verfügbar zu sein und auf Fragen reagieren

XXXX: zu können und den Kunden ein gutes Gefühl zu geben, bei uns im Endeffekt als

XXXX: Firma Geld zu lassen, jetzt mal so ganz blöd umgangssprachlich gesagt,

XXXX: weil es eben doch eine ganz schöne Menge Geld ist.

XXXX: Und das machen wir zum Beispiel, angefangen hat alles über E-Mail, relativ klassisch,

XXXX: dass Kontaktformulare da waren und es für mich halt einfach ein deutlicher Drang

XXXX: war, diese Kontaktformular-Anfragen auch zu beantworten und dann da eben auch

XXXX: nicht bei Grundsatzfragen dann irgendwann

XXXX: aufzuhören, sondern bis in eine Beratung, bis in die Tiefe rein.

XXXX: Es sind schon Freundschaften darüber entstanden, witzigerweise.

XXXX: Und das haben wir dann eben versucht zu skalieren. Und das sieht jetzt mittlerweile

XXXX: so aus, dass wir weiterhin den E-Mail-Weg haben, den aber gar nicht so sehr

XXXX: pushen oder bevorzugen, weil die meisten Kunden in der Realität

XXXX: WhatsApp bevorzugen. Das haben wir dadurch rausgefunden, dass als ich die Firma

XXXX: bei Google eingetragen habe, das erste Mal, habe ich meine Privatmobilnummer

XXXX: reingetragen, weil wir waren überhaupt nicht an dem Punkt, Supportnummern oder

XXXX: eigene Firmennummern zu haben.

XXXX: Das war eh immer unser Leben. Seitdem wir damit angefangen haben,

XXXX: haben wir eigentlich nicht aufgehört.

XXXX: Und deswegen war mir das in dem Moment gar kein Bedürfnis, was anderes zu tun.

XXXX: Meine Privatnummer stand also bei Google.

XXXX: Sprich, jeder, der dazu Fragen hatte, hat mich angerufen. Ich habe mit den Leuten

XXXX: telefoniert, ich habe mit Telefondates gemacht oder spontan das Ganze, wie auch immer.

XXXX: Oder, und das kam dann irgendwann, sie haben mir WhatsApp geschrieben,

XXXX: auf mein privates WhatsApp, was actually super gut funktioniert hat,

XXXX: nur irgendwann halt an einen Punkt kam, wo wir

XXXX: das nicht mehr, also wo ich das einfach nicht mehr geblickt habe,

XXXX: wenn du irgendwann 80, also ich hab auch jetzt heute, tagesaktuell,

XXXX: können wir mal reinschauen,

XXXX: in meinem privaten WhatsApp, 75 ungelesene Chats, dieses Problem,

XXXX: das entsteht einfach dadurch, dass ich den ganzen Tag was anderes mache,

XXXX: als in mein Handy reinzugucken und Nachrichten zu beantworten,

XXXX: und dadurch sind Sachen untergegangen, dann haben wir uns darum gekümmert,

XXXX: dass das nicht mehr passiert und haben im Endeffekt eine Lösung für uns aufgesetzt,

XXXX: die für die Kunden aussieht wie WhatsApp und für uns quasi die Business-API

XXXX: von WhatsApp nutzt und uns das in einem coolen Tool so ein bisschen organisieren lässt.

XXXX: Das Ganze nennt sich Superchat, also für alle, die ähnliche Herausforderungen sehen.

XXXX: Das ist eine wahnsinnig coole Sache, ist DSGVO-konform, sitzt in Deutschland,

XXXX: ist auch ein Startup, mega, mega coole Leute, mega schönes Tool.

XXXX: Und das gibt uns die Möglichkeiten auf eine organisierte und skalierbare Art

XXXX: und Weise, also auch mit mehreren Mitarbeitern, mit mehreren Themenfokus,

XXXX: mit Tags, mit Kontaktinformation, Alles vernünftig wie so ein CRM zu behandeln,

XXXX: aber WhatsApp zu benutzen.

XXXX: Und der große Vorteil an WhatsApp ist einfach, Kunden benutzen das eh den ganzen

XXXX: Tag. Jeder benutzt das Ding den ganzen Tag.

XXXX: Eine Sprachnachricht ist mir doch egal. Wenn der Kunde Sprachnachricht schicken

XXXX: will, schickt er mir Sprachnachrichten.

XXXX: Wenn wir ein Thema klären, dann kann man Videos hin und her schicken. Es ist super nahbar.

XXXX: Es ist insofern durchgetaktet, dass man es sehr schnell machen kann,

XXXX: aber es ist nicht automatisiert. Das ist kein KI. Das ist mir super wichtig.

XXXX: Nicht, weil ich generell keine KI mag, sondern weil ich finde,

XXXX: dass gerade im Kundenkontakt der Mensch bei so einer Firma und einer Marke,

XXXX: die wir bauen, wahnsinnig wichtig ist.

XXXX: Und das funktioniert wahnsinnig cool. Also das ist wirklich toll,

XXXX: wie das angenommen wird.

XXXX: Schön, wie es funktionieren kann in der Realität in so einer kurzatmigen Kommunikation,

XXXX: alles trotzdem auszutauschen, Tools arbeiten miteinander.

XXXX: Und so ziehen wir unseren Support. Also Vincent sitzt mindestens,

XXXX: also sitzt so ungefähr die Hälfte des Tages eigentlich da und beantwortet Kundenanfragen,

XXXX: Probleme von Kunden und kümmert sich.

XXXX: Weil ein Problem können wir nie verhindern, vor allem nicht als Startup.

XXXX: Aber wenn wir uns exzellent darum kümmern, dann wird es einfach immer zu einer

XXXX: Chance und das habe ich irgendwann ganz am Anfang verstanden,

XXXX: als uns alles um die Ohren geflogen ist nach den ersten Auslieferungen und die

XXXX: Problemliste immer länger wurde.

XXXX: Wir haben einfach versucht, für jeden Kunden individuell eine gute Lösung zu

XXXX: finden und das haben die gemerkt und deswegen haben sie uns vertraut.

XXXX: Und dieses Learning, genau auf diese Art und Weise, möchte ich mir sehr lange

XXXX: beibehalten, weil ich glaube, es macht echt tolle Marken und schöne Kundenerlebnisse.

Andy: Können wir mal einen Schritt zurückgehen, so wie habt ihr das damals gestartet,

Andy: weil du kannst ja jetzt nicht so am Reißbrett dir eine Kaffeemaschine bauen,

Andy: also da hast du ja wahrscheinlich erstmal irgendwelche Prototypen oder habt

Andy: ihr gebaut und dann müsst ihr einen Software-Stack dazu entwickeln,

Andy: wie lange hat das gedauert und kannst du ein bisschen drauf eingehen,

Andy: wie der Prozess war, wie viele Leute haben euch als verrückt bezeichnet damals,

Andy: als ihr gesagt habt, ihr baut jetzt sowas und ihr verkauft es am Schluss für

Andy: fast 5000 Euro, ist glaube ich der Preis, 4, 8 oder so, ne?

XXXX: Genau, Weiß kostet 4,999 und schwarz 200 Euro mehr.

Andy: Okay, also ist ja schon auch ein Wort, aber da wirst du ja wahrscheinlich durch

Andy: ein paar Barrieren mit deinem Kopf durchgegangen sein, damit es am Ende so funktioniert

Andy: hat, wie es jetzt heute läuft.

Andy: Aber nimm uns mal zurück auf die Ideenfindung damals.

Andy: Also was hat euch an den vorhandenen Sachen gestört oder was hat euch überzeugt,

Andy: in dem Bereich was zu starten und wie habt ihr das angefangen? mich mal interessiert.

XXXX: Also die Story war ja wirklich von Anfang an super organisch.

XXXX: Ich hole ein bisschen aus, bremse mich, wenn ich zu viel aushole.

XXXX: Im Endeffekt ging das Ganze so los, dass ich noch ganz ohne Robin,

XXXX: ich war einfach auf dem Internat, mit der neunten Klasse an war ich ein paar

XXXX: Kilometer weg von meinem eigentlichen Heimatort auf dem Internat,

XXXX: weil ich sehr viel Musik gemacht habe.

XXXX: Und das war so ein Musik-Spezialgymnasium und dort habe ich mein Leben gefristet.

XXXX: Und irgendwann an der Hälftenklasse realisiert, dass ich mit dem ganzen,

XXXX: mit dem Musikthema weil wahrscheinlich meine langfristige berufliche Zukunft

XXXX: nicht werde füllen wollen.

XXXX: Das tut da aber gar nichts zur Sache. Ich habe mich aber auf jeden Fall trotzdem

XXXX: gefragt, was wird mal aus mir, weil ich irgendwie nicht so richtig wusste,

XXXX: welche Richtung mich so anspricht, die mir in der Schule präsentiert wurde.

XXXX: Das war irgendwie nicht so das, was ich mega erstrebenswert fand damals.

XXXX: Und dann hatte ich einen Zimmernachbarn in der Hälftenklasse,

XXXX: Ende der Hälftenklasse, der war Schlagwerker, da ist sehr viel Kaffee getrunken.

XXXX: Und normalerweise so Filterkaffee. Und er hat sich irgendwann eine Handmühle

XXXX: von seinen Eltern schenken lassen, so eine typische Zassenhausmühle,

XXXX: die Vierkant-Holzmühle, kennst du sicherlich von der Optik her,

XXXX: mit so einer Schublade unten drin, ganz süß.

XXXX: Ja, und dann hat er mich halt jeden Morgen, weil er war so ein super disziplinierter

XXXX: Frühaufsteher, der hat mich jeden Morgen mit dieser Kaffeemühle geweckt,

XXXX: weil er dann halt erstmal Kaffee gemahlen hat.

XXXX: Dann hab ich ihm gefragt, warum er jetzt was gekauft hat, was mehr gekostet

XXXX: hat, und mit dem er jetzt noch mehr Arbeit jeden Tag hat. Das war eigentlich

XXXX: die Frage. Ich hab das nicht verstanden, warum.

XXXX: Und dann hat er mir gesagt, ja, pass auf, Max. Ich kann jetzt meinen Mahlgrad

XXXX: einstellen und damit meine Extraktion beeinflussen.

XXXX: Und meine Reaktion war genau deine jetzt, ein leicht zweifelndes Grinsen mit Schnaufen dazu.

XXXX: Also ich habe genau so reagiert. Ich war so, okay, alles klar,

XXXX: klingt ein bisschen lustig, okay.

XXXX: Und dann hätte ich eine Woche später mal wieder für irgendwas lernen sollen,

XXXX: hatte ich aber nicht so viel Lust drauf und dann dachte ich,

XXXX: ich recherchiere mal über das, was mir der Gabriel da erzählt hat.

XXXX: Und dann habe ich geguckt nach, boah, ich habe wahrscheinlich mal gerade Kaffee

XXXX: irgendwas gegoogelt und bin relativ schnell bei Coffee Circle gelandet auf der Seite.

XXXX: Coffee Circle ist eine große Berliner Rösterei,

XXXX: Gut skaliert. Und die haben früher sehr viele Kaffeemaschinen auch verkauft.

XXXX: Und da bin ich dann auf Siebträgermaschinen gestoßen. Und original dann erst

XXXX: hatte ich überhaupt die Realisation, dass es Siebträgermaschinen für zu Hause

XXXX: gab. Kaffee war für mich damals gar kein großes Thema.

XXXX: Ich habe Mate getrunken den ganzen Tag, aber Kaffee fand ich irgendwie gar nicht so geil.

XXXX: Ich kannte nur diese Bewegung. Diese Bewegung, die man aus dem Kaffee kennt.

XXXX: Für alle, die das jetzt so hören, ich zeige gerade quasi das Einspannen eines Siebträgers.

XXXX: Was man halt so von der Scheibe aus oder wenn man an der Schlange steht,

XXXX: dann sieht, wenn die Baristi, die da arbeiten.

XXXX: Und das fand ich cool, weil ich, wenn ich keine Musik gemacht habe,

XXXX: eigentlich nur Mopeds und Autos restauriert habe mit meinem Vater.

XXXX: Und es hat so ein bisschen diesen Technik-Flair mir gegeben,

XXXX: dieses mechanische, auch ein bisschen das Alte daran, was aber eine tolle Qualität erzeugt.

XXXX: Und auf der Seite habe ich dann einfach gesehen, krass, es gibt einfach die

XXXX: erste Siebträgermaschine, wenn man preisaufsteigend sortiert,

XXXX: ist 200 Euro und die letzte sind 12.000.

XXXX: Und alle sind für den Heimbereich.

XXXX: Und bei jeder steht eigentlich in dieser typischen E-Commerce-Produktbeschreibung das Gleiche drin.

XXXX: Entweder da steht drin, Bruck kann sie, sie kann heißes Wasser,

XXXX: sie kann Dampf erzeugen. So, was ist jetzt hier der Unterschied?

XXXX: Und das hat mich dann in das Rabbit Hole reingejagt.

XXXX: Ich habe angefangen zu recherchieren, Videos zu schauen, mich in dieses ganze

XXXX: Espresso-Home-Barista-Thema einzuarbeiten.

XXXX: Und dann hatte ich natürlich massiv Lust, selber eine Espresso-Maschine zu haben.

XXXX: Aber leider auch massiven Geldmangel, weil ich bin Schüler.

XXXX: Und Espresso-Maschinen ist nun wirklich ein Thema, da gibt man gerne schnell

XXXX: sehr viel mehr Geld aus, als man jemals gedacht hätte, für eine Kaffeemaschine

XXXX: auszugehen. Das ist einfach so.

Andy: Richtig, ja.

XXXX: Und dann habe ich mir diese typischen Einsteigermaschinen angeschaut.

XXXX: So eine Sage Barista Express war damals hoch im Kurs.

XXXX: Die Bewertervideos, also so Reviews irgendwo auf YouTube, gerade die Kaffeemacher,

XXXX: die dann zu guten Freunden geworden sind in der Zwischenzeit,

XXXX: haben dann gesagt, ja, hier kann man schon machen, aber die Partikelverteilung

XXXX: von der Mühle ist echt so nicht so gut.

XXXX: Und die Temperaturstabilität von der Maschine, boah, das ist wirklich nicht

XXXX: zu gebrauchen. Was dachte ich damals?

XXXX: Das ist so ein bisschen wie diese, Viele Hobbys haben so diesen letzten 3% kosten

XXXX: einfach das meiste Geldthema.

XXXX: Also egal, woher du guckst, fast immer ist es genau das.

XXXX: Und das war meine These. Ich kann mir das schon kaufen, weil die Nerds,

XXXX: die da jetzt stehen und mir das erzählen, die schmecken das,

XXXX: aber ich schmecke das nicht.

XXXX: Und dann habe ich mir die Sage gekauft, gebraucht auf Ebay und dann alle 4 Wochen,

XXXX: wenn ich zu Hause war, habe ich die benutzt und habe versucht, Kaffee zu lernen.

XXXX: Kaffee machen zu lernen, Espresso einstellen zu lernen, alle Variablen zu kontrollieren.

XXXX: Ich habe so viel Wissen aufgesaugt, weil ich das immer so mache,

XXXX: wenn ich irgendeinen neuen Spleen finde.

XXXX: Ich sauge mir einfach sehr viel Wissen, was seinen Vorteil hat,

XXXX: aber definitiv auch seine Nachteile hat, weil man einfach mit zu viel Zeug an die Praxis rangeht.

XXXX: Und die Realität sah dann so aus, dass ich sechs Monate lang wahrscheinlich

XXXX: 20, 25 Kilo Kaffee verjuckelt habe, im verzweifelten Versuch,

XXXX: ein Espresso zu trinken, der ungefähr das tickt, was ich mir vorgestellt habe.

XXXX: Ich habe mir gute Kaffees gekauft, ich habe gelernt, wie man Mühlen einstellt,

XXXX: ich habe gelernt, wie Kaffeerezepte funktionieren, was man so beachten muss.

XXXX: Dann stand ich vor einer Maschine ganz neu mit einem Thema und wusste nicht,

XXXX: ob ich gerade das Problem bin oder ob die Maschine das Problem ist.

XXXX: Und das Learning ganz am Ende war halt leider, oder Gott sei Dank,

XXXX: je nachdem, wie man sich das jetzt anschaut, das sind keine 2%-Themen,

XXXX: eine Temperaturstabilität oder eine Partikelverteilung, die akzeptabel ist in der Mühle.

XXXX: Das ist eine Grundlage, damit ich überhaupt mit dem Produkt Spaß haben kann.

XXXX: Weil es ist so ein bisschen wie Backen ohne Rezept.

XXXX: Wenn ich jedes Mal neu herausfinde, erst beim Resultat sehe,

XXXX: was ich getan habe, weil ich nicht weiß, dass es irgendeine Konstante darin

XXXX: gibt, dann kann ich zwar irgendwann mal durch Zufall den geilsten Kuchen oder

XXXX: Espresso der Welt gemacht haben,

XXXX: Aber es kann auch noch sein, dass ich den danach nie wieder so hinkriege.

XXXX: Und das ist eine Parallele, die hat sich da einfach durchgezogen.

XXXX: Es ging nicht mit dieser Maschine kontinuierlich, den gleichen Kaffee zuzubereiten.

XXXX: Auch wenn ich zwei, drei Mal es geschafft habe, einen für mich akzeptablen Kaffee zuzubereiten.

XXXX: Und das hat für mich genau diese Customer Journey. Und das habe ich damals gemerkt,

XXXX: weil ich habe natürlich trotzdem interagiert und meine Erfahrungen irgendwie

XXXX: versucht zu referenzieren mit dem, was andere Leute im Internet zu erleben und

XXXX: dann erzählen in Gruppen, in Foren und so weiter.

XXXX: Und ich habe gesehen, alle haben das gleiche Thema. Es geht einfach allen genauso wie mir.

XXXX: Und viele suchen nach der Technologie, die alles kann. Und was dann passiert ist,

XXXX: Die traditionellen Hersteller machen dann halt einfach das, dass umso besser

XXXX: die Temperaturstabilität wird, Und umso größere Boiler bauen sie halt einfach

XXXX: rein, weil das ist eine sehr kontrollierbare, leichte Art, Wasser auf eine stabile

XXXX: Temperatur zu kriegen, indem ich die Batterie, die Wärmebatterie größer mache.

XXXX: Weil bei vier Litern Wasser in einem Boiler jucken halt 80 Milliliter kaltes Wasser nicht so sehr.

XXXX: Das ist die Prämisse, wie die rangehen. Das sind aber auch die teuersten Maschinen,

XXXX: die die am meisten Strom verbrauchen, die die am längsten zum Aufheizen brauchen.

XXXX: Alle waren so hin- und herschachernd von Kompromissen und das hat mir nicht gepasst.

XXXX: Dann habe ich mit meiner Sage nicht den Spaß gehabt, den ich wollte und dachte,

XXXX: gut, ja, dann verkaufe die jetzt halt, damals schon gewinnbringend,

XXXX: wieder verrückt verkauft, an meinen Zimmernachbarn und kaufe mir eine etwas rustikalere,

XXXX: traditionellere, nicht so Einsteiger, nicht so appliance-lastige Maschine,

XXXX: aber hatte ja immer noch nicht viel Kohle, also habe ich mir eine Defekte gekauft

XXXX: und mit dem Kauf dieser Defekten ging die Maro-Reise los, weil dann habe ich

XXXX: Robin angerufen, weil Robin ist mein Bastelkumpel, wenn ich irgendwas habe,

XXXX: was ich rumlöten, Schrauben,

XXXX: Coden oder was auch immer wollte, dann habe ich da Robin angerufen,

XXXX: ja, wird das irgendwas immer zusammen gemacht haben, wenn sie an sowas immer

XXXX: extrem viel Spaß hatten.

XXXX: Und dann kam Robin, wir haben das Ding aufgemacht, kein Plan,

XXXX: wie das wirklich im Inneren aussieht, du weißt es nicht, ich weiß es nicht,

XXXX: lass es uns zusammen nicht wissen, war so ein bisschen das Motto.

XXXX: Versuch darfst du vollziehen, was da drin passiert und mit dem Öffnen halt direkt

XXXX: gesehen, krass, ey, wenn das der Stand der Technik ist, über den wir hier reden,

XXXX: Dann geht da ganz viel, da waren wir uns sicher.

XXXX: Und dann ging's los, wir haben das Ding genommen, repariert,

XXXX: die Maschine lief grob wieder.

XXXX: Und dann haben wir überlegt, wo könnte man jetzt hier Sensorik reinbauen,

XXXX: ohne irgendwas anderes zu ändern.

XXXX: Einfach erstmal nur Sensoren reinbauen, zu wissen, was passiert denn hier eigentlich drinnen.

XXXX: Erstmal quasi ein Nachprüfen und Feststellen, bevor man alles auf den Kopf stellt.

XXXX: Das haben wir dann auch gemacht, ich glaube, zehn Tage später lief dann schon

XXXX: der erste PID-Regler, also das Schauen ging sehr schnell, gucken,

XXXX: wo sind welche Temperaturen.

XXXX: Und dann haben wir im Endeffekt angefangen, Elektronik zu entwickeln und Regler

XXXX: zu entwickeln, die unsere Funktionskomponenten ansteuern können.

XXXX: Also haben wir innerhalb von wenigen Tagen also eine neue elektronische Regelung

XXXX: für den für die Temperatur von dieser Siebträgermaschine, von diesem Boiler.

XXXX: Und Wärmetauscher gefunden und konnten dann damit halt quasi erste Erfahrungen

XXXX: sammeln. Wie steuert man Sachen an?

XXXX: Wie liest man Sensorik aus? Wo misst man Temperaturen?

XXXX: Und was verändert sich dadurch, wenn man wirklich über einen Funktionsbereich

XXXX: mal volle Kontrolle erhält?

XXXX: Und das Resultat davon war nach wenigen Tagen stabilere Temperaturen,

XXXX: bessere Zuverlässigkeit von Maschine und schnelleres Aufheizen.

XXXX: Und das war schon sehr witzig. Das war schon sehr motivierend.

XXXX: Das war interessant zu sehen.

XXXX: Weil unsere Kernkompetenz war

XXXX: einfach eigentlich dieses sehr offene Rangehen und das Denken wie 2020.

XXXX: Wie man halt 2020 eine Lösung gefunden hätte.

XXXX: Also tendenziell halt nicht mit einem Druckschalter, der über vier Ecken irgendwas

XXXX: auslöst, sondern mit einem Sensor und einem Microcontroller,

XXXX: der irgendwas anderes tut.

XXXX: Und so sind wir da reingerutscht. Und da ging das ganze Thema von Heizung weiter über Pumpe.

XXXX: Ging dann in die Richtung, wie könnte man das Ganze visualisieren.

XXXX: Und dabei entstand über ungefähr einen Zeitraum von einem halben Jahr puren

XXXX: Freizeit so ein Konstrukt aus so einem übelsten Frankenstein-Monster.

XXXX: Also es war dann eine offene Espresso-Maschine, aus der sind so 40 Kabel raus,

XXXX: auf ein halbes Quadratmeter Holzbrett, was daneben lag, wo offen alles an Elektrik

XXXX: und Elektronik drauf lag.

XXXX: Und dann von diesem Holzbrett gingen zwei Netzstecker ab und zwei USB-Kabel.

XXXX: Die Netzstecker, musstest du in richtiger Reihenfolge in die Steckdosen stecken,

XXXX: dann die USB-Kabel in der richtigen Reihenfolge in den Laptop,

XXXX: der daneben noch stand und dann haben Laptop die richtigen Programme in der

XXXX: richtigen Reihenfolge aufrufen und dann konntest du Shots starten und deine

XXXX: Espresso-Maschine kontrollieren.

XXXX: Und das war so ein Stand, an dem wir dann gemerkt haben, krass,

XXXX: da ist echt ein Potenzial, da ist echt schon viel besser geworden.

XXXX: Wir haben jetzt mit Mitteln, die echt überschaubar waren, eine Espresso-Maschine

XXXX: mit Technologipaket gebaut, die man kaum kriegt.

XXXX: Das Einzige, was uns immer noch genervt hat, war eine halbe Stunde Aufheizzeit,

XXXX: anderthalb Liter Boiler, die jedes Mal warm wurden, auch wenn ich nur 80 Milliliter

XXXX: Wasserführenden Espresso brauchte.

XXXX: Und dann dachten wir, da muss noch was passieren.

XXXX: Aber relativ schnell haben wir dann auch gemerkt, wenn wir das wollen,

XXXX: dann tendenziell nicht mehr Küchenboden, dann geht es auch nicht mehr so ganz mit Kindergeld.

XXXX: Und wir hatten ja auch noch Jobs nebenher. Das war dann so ein bisschen die

XXXX: nächste Challenge, die wir rumkriegen mussten. Das war dann so Stand Ende 2020.

XXXX: Der Punkt, dass wir realisiert haben, wir wollen weitermachen,

XXXX: wir wollen forschen, wir wollen was viel besseres bauen, als es es gerade gibt.

XXXX: Wir haben eine Grundlage, aber was wir brauchen ist entweder einen Raum oder

XXXX: ein bisschen Geld oder im Optimalfall irgendwie beides.

XXXX: Aber das hatten wir nicht. Robin hat unsere Zeit studiert, Ingenieurinformatik,

XXXX: so mit einem halben Herz so ein bisschen, weil wir echt viel Zeit in das Projekt reingesteckt haben.

XXXX: Aber Robin auch eh immer durch ihre Prüfung durchkam, der Schlaue durch.

XXXX: Und ich habe zu der Zeit einen Bundesfreiwilligendienst in Halle bei einem Radio

XXXX: als Sendetechniker gemacht und nebenbei als Barista in einem Café gearbeitet.

XXXX: Und das auch gerade kurz nach der Gründung begleitet und mit aufgebaut.

XXXX: Und das war mega interessant. Man hat sehr viele Eindrücke bekommen.

XXXX: Und wir wollten halt weitermachen mit den Wickeln. Und dann hat sie es einfach

XXXX: nur durch Glück ergeben, dass wir über den Kontakt meiner Mutter jemanden kennengelernt

XXXX: haben, der in Suhl ein Elektronikherstellungsunternehmen hat,

XXXX: mittelständischer Betrieb.

XXXX: Und der Interesse hatte, uns kennenzulernen.

XXXX: Basically ging es eigentlich nur darum, dass meine Mutter ihn fragen wollte

XXXX: in meinem Auftrag, ob er eine Idee hat, wo man sich hinwenden könnte,

XXXX: wenn man ein Projekt hat und dafür gerade verschiedene Strategien zur Umsetzung

XXXX: sucht und verschiedene Partner vielleicht auch zur Umsetzung sucht.

XXXX: Und dann hat der uns aber einfach eingeladen.

XXXX: Ich hatte einen Puls von 300, als ich mit dem telefoniert habe,

XXXX: um ihm dann so einem gestandenen, Anfang 60-jährigen Unternehmer zu erzählen,

XXXX: pass auf, ich mache eine Kaffeemaschine und die Temperatur ist exzellent.

XXXX: Das war einfach ein bisschen lustig auch.

XXXX: Aber der hat das sehr, sehr, sehr gefeiert und hat uns dann eingeladen nach Suhl.

XXXX: Und da kamen wir nach einem komplett durchgearbeiteten Wochenende,

XXXX: weil wir der Meinung waren, wir müssen jetzt noch alles in Perfektion irgendwie machen.

XXXX: Und mit einem Vortrag in der Tasche, den wir damals Präsentation und ich Pitch

XXXX: genannt haben, weil wir nicht wussten, was in der Pitch ist.

XXXX: Und wie gesagt, basically einer war.

XXXX: Dann kamen wir nach Suhl und haben ihm gezeigt, was wir da so haben.

XXXX: Also Mühle im Pack, das komplette Fragestein-Monster, was ich dir gerade erklärt habe.

XXXX: Und dann hat er uns gezeigt, wie seine Firma funktioniert und was sie so machen.

XXXX: Und wir haben ihm gezeigt, was wir so gemacht haben. Und am Ende stand einfach

XXXX: nur der Satz, ich habe Lust, euch zu unterstützen.

XXXX: Robin und ich sind danach nach Hause gefahren, ohne eine Ahnung,

XXXX: was das jetzt genau heißt.

XXXX: Mit der starken Angst, dass wir unsere Magnetventile jetzt irgendwie doch selber beschaffen müssen.

XXXX: Aber das hat sich dann in den nächsten Monaten so rausgestellt,

XXXX: dass er gesagt hat, er will uns unterstützen, er meint das ernst und er würde

XXXX: uns halt einfach mal einen Raum zur Verfügung stellen. Das war dann die Werkstatt in dieser Firma.

XXXX: Da hatten wir dann jemanden, der im Endeffekt uns einmal kurz eingewiesen hat,

XXXX: das ist ein Schleifbock, das ist eine CNC-Fräse und den Rest hat Chef gesagt,

XXXX: dürft ihr jetzt einfach nützen, viel Spaß.

XXXX: Und das geilste Hilfe, der schönste Aufstieg, die beste Next Stage,

XXXX: die wir uns vorstellen konnten.

XXXX: Weil es war damals nicht kapitalintensiv zum Anfang.

XXXX: Also es brauchte halt mal Teile für 30, 40 Euro, ein paar, denn hier vielleicht

XXXX: mal noch was für 100 Euro und das war so die Region.

XXXX: Ja, natürlich war das schwierig mit unserem richtig schmalen Lohn.

XXXX: Und auch da haben wir hier und da ein bisschen Unterstützung bekommen.

XXXX: Aber vor allem ging es um dieses Enabling, dass wir einen Standort hatten,

XXXX: also einen Raum, wo wir morgens, wann auch immer wir wollten,

XXXX: reingehen konnten und nachts auch erst gehen konnten, wenn es darauf ankam.

XXXX: Und genau so haben wir dann die nächsten Jahre Suhl gelebt.

XXXX: Wir sind teilweise einfach um 5.30 Uhr mit den ersten Leuten dort gewesen und

XXXX: nicht selten erst um 23.30 Uhr mit den letzten rausgerannt aus dieser Firma.

XXXX: Nachtschichten waren auch schon mal deutlich später da. Das war wirklich eine

XXXX: crazy time, sehr tightes Setup und dort haben wir dann wirklich die Produktentwicklung

XXXX: durchgezogen, aber bevor die kamen auch erstmal acht Monate Grundlagenforschung

XXXX: betrieben im Bereich Thermodynamik.

XXXX: Also wie kann man das, was wir wollen, eine Maschine, die viel kürzer aufheizt

XXXX: als alle anderen, verbinden mit dem, was alle brauchen.

XXXX: Und zwar eine Maschine, die viel, viel zuverlässiger ist, viel stabiler heizt

XXXX: als alle anderen, die eine ganz andere Art von ganzheitlichen Gedanken mit in

XXXX: sich trägt, die wirklich Leute heutzutage zu Hause abholen kann.

XXXX: Und das war danach die Aufgabe von 2021 Anfang. Im Februar sind wir nach Suhl

XXXX: gezogen und haben dort drei Tage die Woche, quasi drei bis vier Tage die Woche gearbeitet.

XXXX: Die restlichen drei Tage hat Robert studiert und ich habe meine zwei anderen

XXXX: Jobs in Hamer abgearbeitet.

XXXX: Das war eine crazy time. Also wir waren wirklich unter absolutem Dauerstrom,

XXXX: haben geforscht und als die Forschung dann irgendwann in den Bereich war,

XXXX: wo wir gesehen haben, hey, das könnte tatsächlich technisch mal funktionieren,

XXXX: ging es dann halt direkt rein hin, wir entwickeln ein Produkt.

XXXX: Das war dann die Journey von, sage ich mal so, ungefähr Ende 2021 bis Ende 2023,

XXXX: wo wir dann auf den Markt gekommen sind. Das waren ...

Andy: Das war, glaube ich, jetzt die längste Antwort auf eine Frage,

Andy: die ich jemals hier hatte. Aber es ist ja interessant, weil es ist ja ein Thema,

Andy: wo ich mich eigentlich gar nicht auskenne.

Andy: Und es ist eine geile Story, dass er euch da geholfen hat mit der Werkstatt und allem drum und dran.

Andy: Mega cool. Wie ging es jetzt weiter zu der ersten Serienproduktion?

Andy: Habt ihr dann auch viele Komponenten von ihm gekauft oder bezogen?

XXXX: Nee, gar nicht. Also das war auch nie so der Teil des Deals.

XXXX: Also er hat das Ganze wirklich immer so gesehen, dass er mit dem,

XXXX: was er hat, uns helfen will. aber da sind nie Dependencies entstanden eigentlich.

XXXX: Also heutzutage und auch ab der ersten Serie stellt die Profectus unsere Elektronik

XXXX: her und macht mittlerweile, die ersten Geräte haben wir komplett selber gebaut,

XXXX: auch die vollständige Endmontage, das Testing, das Verpacken und das Lossenden.

XXXX: Also das heißt, strategisch war das für ihn eine gute Idee, das, was er da gemacht hat.

XXXX: Aber für, ansonsten gab es da keine Bedingungen, die da dran geknüpft waren.

XXXX: Es ging immer darum, das Beste für Maro, das Beste für uns zu finden und ein

XXXX: Produkt so schnell und vor allem aber so gut wie möglich auf den Markt zu bringen.

XXXX: Und das hatte natürlich übelst viele Fallstricke. Also wenn ich zu diesen Jahren

XXXX: erzähle, klingt das sicherlich nach continuous fun, aber das war teilweise wirklich

XXXX: gar nicht, ehrlich gesagt.

XXXX: Also wir haben ja wirklich auch viele Teile komplett neu entwickelt.

XXXX: Wir haben ganze Baugruppen, übelst komplex, entwickelt mit Zulieferern zusammen

XXXX: über anderthalb, zwei Jahre hinweg und dabei gab es Rückschläge,

XXXX: das kannst du dir nicht vorstellen.

XXXX: In ungefähr jeder Baugruppe, die wir selber von Grund auf entwickelt haben,

XXXX: gab es mehr mal den Zeitpunkt, wo man sich eigentlich hätte als Mensch mit viel

XXXX: Erfahrung fragen müssen,

XXXX: ob man das wirklich machen will und als sehr viel Antrieb und mehr Naivität

XXXX: als Erfahrung einfach durchgebissen hat und einfach so lange daran gearbeitet

XXXX: hat, bis es funktioniert hat.

XXXX: Und das war ein bisschen der Witz, das war ein bisschen der Drive dahinter und

XXXX: das waren die Schritte, die wir durchgegangen sind.

XXXX: Also die Profectos haben uns genau da geholfen, wo wir es wollten,

XXXX: wo wir sie brauchen und mit wem wir das auch wollten und brauchten und ansonsten

XXXX: haben wir einfach unser Ding gemacht.

Andy: Aus wie vielen Komponenten besteht die Maschine heute?

XXXX: 430 ungefähr, glaube ich. Aber ich bin mir nicht sicher, wie aufgebrochen das

XXXX: ist. Ich bin auch nicht the Bomb Man. Also Bomb heißt Hill of Material.

XXXX: Das ist eher Robin bzw. Nikolas. Aber das ist so mein letzter Stand.

XXXX: Ich kann jetzt aber nicht sagen, ob jede M4-Schraube da einzeln gezählt ist

XXXX: oder ob das kumuliert ist.

XXXX: Das weiß ich nicht. Aber es sind schon sehr, sehr, sehr viele Einzelteile.

XXXX: Und das ist das furchtbare an Hardware.

XXXX: Wenn von 430 Teilen nur 429 da sind, baust du dann leider null Maschinen.

XXXX: Genau das ist eigentlich die beste Umschreibung für den Purpose von Nikolas

XXXX: Job jetzt als Supply Chain Manager bei uns.

XXXX: Es ist halt in der Hardware wirklich, wirklich doll viel Orga und man verlässt

XXXX: sich auf sehr viele Leute und manchmal auch auf Menschen, wo das Vertrauen eben

XXXX: dann schon ein bisschen beschädigt ist,

XXXX: dann braucht es noch mehr Vorplanung, dann braucht es mehr Kontrolle und da

XXXX: steckt eine Menge Arbeit drin, alle nötigen Teile zum richtigen Zeitpunkt an

XXXX: dem richtigen Ort zu haben.

XXXX: Es ist wirklich famos, wie viel dabei schief gehen kann, kann ich oder Frau sagen.

Andy: Ich habe gesehen, wenn ich jetzt heute bestellen würde, jetzt habe ich,

Andy: glaube ich, das Taschengeld gerade nicht dafür, dann hast du drei,

Andy: vier Wochen Lieferzeit, je nachdem, welche Farbe ich nehme.

Andy: Ich glaube, die weiße kriege ich schneller als die schwarze, wie ich es im Kopf hatte.

Andy: Ist es dann so, dass ihr da Build to Order nach wie vor macht oder produziert

Andy: ihr mittlerweile vor oder habt ihr einfach so viel Backlog in Produktion,

Andy: dass ihr gerade nicht hinterherkommt?

XXXX: Genau, letztes einfach. Also wir haben von, also die Vorbestellungsstrategie

XXXX: war mal eine Strategie zu Anfang im Endeffekt. Da wollten wir natürlich Liquidität

XXXX: schaffen, Interesse anfragen, Feedbacks bekommen, also viele Gründe,

XXXX: warum man Vorbestellungen macht.

XXXX: Und dann haben wir irgendwie unseren Job so gemacht, dass wir die Produktion

XXXX: nicht mehr hinterhergekriegt haben. Und das ist auch so ein bisschen the continuous state of Maro.

XXXX: Mittlerweile ist das Verhältnis besser, weil das ganze Jahr war das der Hauptfokus

XXXX: in der Produktion, im Endeffekt zu viel rauszupumpen, wie nur irgendwie geht.

XXXX: Da hast du dann wieder Dependencies von Zulieferern, Leute, die die Verträge

XXXX: nicht einhalten, Teile, die zu spät kommen und so weiter und so fort,

XXXX: was gewisse Effekte und Rückkopplungen darauf hat, wie viel wir produzieren können.

XXXX: Unser Wunsch und unser Ziel war es für dieses Jahr im August,

XXXX: mit Lagerware dazustehen, Das hat also aber hauptsächlich aufgrund von sehr

XXXX: vielen netten Kunden nicht geklappt. Und dafür bin ich sehr,

XXXX: sehr dankbar, muss ich ganz ehrlich sagen.

XXXX: Wir haben natürlich in der Supply Chain auch einige Zulieferer,

XXXX: die uns dieses Wachsen nicht gerade einfacher machen, woraus langfristige Aufgaben entstehen.

XXXX: Aber das sind halt Themen, denen müssen wir mit hergehen. Ich bin auch für den

XXXX: Moment, mit den drei, vier Wochen ist es eher lucky tatsächlich.

XXXX: Wir hatten dieses Jahr schon vier Monate Wartezeit. Okay, das ist schon lang.

XXXX: Wir wissen dann ungefähr, was können wir produzieren.

XXXX: Und diese Planung steht eigentlich fest, mehr oder weniger und die Kunden bestellen

XXXX: dann halt rein und wir ordnen das den Zeitpunkten zu und damit die Kommunikation

XXXX: davon einfacher wird, habe ich vor zwei Wochen abends diesen

XXXX: Lieferzeiträume-Blog da in die Website reingepackt, den du da jetzt gerade erwähnst,

XXXX: weil vorher haben wir nur Produktionszeiträume grob kommuniziert,

XXXX: aber da holen sich die Leute,

XXXX: da sind wir wieder am Vertrauenspunkt, da fühlen sich nicht alle mega abgeholt

XXXX: mit, es gibt keine richtige Erwartung, dann schreibt wir sehr viele Produktionsupdates,

XXXX: während der Produktionszeitraum läuft und so, da fällt viel Arbeit mit rum.

XXXX: Wir haben dieses Jahr einfach sehr viel Erfahrung gesammelt.

XXXX: Also wir haben dieses Jahr gefertigt, umverkauft und ausgeliefert als letztes

XXXX: Jahr. Man kriegt so langsam ein Gefühl für Sachen.

Andy: Bin ich eigentlich ein Wiederkäufer, wenn ich so eine Maschine kaufe?

Andy: Also die wird ja wahrscheinlich 10, 20, 30 Jahre halten oder du kaufst nur eine wahrscheinlich.

XXXX: Richtig, richtig. Das ist, würde ich sagen, geschäftsmodelltechnisch das Herausforderungsstab

XXXX: in diesem Hardware-Geschäft.

XXXX: Außer man macht Consumables dazu, was ich jetzt nicht grundsätzlich blöd finde,

XXXX: aber im Thema Kaffee in meinen Augen einfach den Sinn und den Zweck vor allem

XXXX: von unseren Kunden ziemlich stark verfehlt.

XXXX: Es gibt Firmen, die versuchen das mit Kaffees, die auch über sie bezogen werden,

XXXX: die an eine Maschine rangekoppelt sind, dann Consumables zu erzeugen.

XXXX: Ich glaube, dass die meisten unserer Kunden das gar nicht wollen,

XXXX: beziehungsweise genau das das Gegenteil von dem Ziel ist, was sie verfolgen,

XXXX: weil viele suchen die Reise, viele suchen das Ausprobieren, das Herausfinden

XXXX: und die Möglichkeit, alles mit allem machen zu können. Das ist auch der Grund,

XXXX: warum Menschen ein Model 1 kaufen.

XXXX: Und deswegen macht es bei uns natürlich nicht so viel Sinn. Wir haben aber wieder

XXXX: Käufer, weil tatsächlich manche Leute fürs Geschäft sich die erste gekauft haben,

XXXX: jetzt zu Hause eine haben wollen oder in der Familie, dass Model 1 mehrfach

XXXX: vorkommt auch mittlerweile. Das ist mega schön.

XXXX: Das heißt, unsere Marke macht sich da auch im Endeffekt den Ruf,

XXXX: den wir brauchen, aber es ist höchst unwahrscheinlich, wirklich an einem und

XXXX: denselben Punkt Kunden, an einem und denselben Ort mehrere Geräte davon zu verkaufen.

XXXX: Was Consumables sind, aber das behandeln wir nicht als solches,

XXXX: sind natürlich Reinigungsprodukte.

XXXX: Unsere Maschine ist mit einem gewissen Set an Reinigern geprüft,

XXXX: getestet und wir empfehlen oder schreiben vor, dass diese benutzt werden.

XXXX: Aber auch genau da sehe ich halt schon wieder Werte und Marke.

XXXX: Ich will nicht an diesen Punkt kommen, wo Jura ist, die dann halt im Endeffekt

XXXX: zum Beispiel mit ihren eigenen Reinigungstabletten die meisten Marge machen,

XXXX: zumindest prozentual. Das ist mit Reinigern auch sehr einfach.

XXXX: Ja, also ehrlich gesagt, jetzt mal aus dem Nähkästchen geplaudert,

XXXX: Reiniger sind einfach mal so, wie sie aus dem Regal fallen. auf jeden Fall das

XXXX: margenstärkste Produkt, das wir haben.

XXXX: Absolut, das ist sehr unaufwendig, das ist sehr einfach, das ist kontrollierbar,

XXXX: ich habe noch nie eine Retour von einem Reiniger bekommen

XXXX: und das ist echt margentechnisch schlecht, wir verkaufen den aber auch einfach

XXXX: so absolut für einen normalen, beziehungsweise sogar slightly unter dem normalen

XXXX: Preis, wo man den irgendwo anders kriegt, weil meine Kunden sollen nicht das Gefühl haben,

XXXX: dass sie jetzt die Aufgabe haben, durch einen Kalker mein kontinuierliches Existieren

XXXX: zu sichern, das ist unsere Aufgabe, die wir damit sichern, dass wir nachhaltig,

XXXX: organisch, aber auf die richtige Art und Weise mit den richtigen Produkten,

XXXX: den richtigen Nischen wachsen,

XXXX: und damit Kontinuität herstellen können. Das ist meine Perspektive darauf.

Andy: Interessante Side-Note auf jeden Fall mit den Reinigern. B, jetzt weiß ich,

Andy: du bist nicht der Software-Entwickler, aber die Maschine, wenn die Leute sich

Andy: das hier anschauen, dann sieht man ja schon, dass die nicht so die typische

Andy: Siebträger-Maschine ist, weil du ein Display hast, da läuft eine Software drauf.

Andy: Kannst du ein bisschen was dazu sagen, was da für ein Stack läuft?

Andy: Und du hast ja auch von Software-Updates gesprochen. Also ist ja auch interessant.

Andy: Das heißt, das ist ein Touchscreen, eine typische Siebträger,

Andy: und ich hatte dann hier Drehregler und alles drum und dran.

Andy: Das sei da, allein da differenziert euch ja schon. Wie sieht der Software-Stack aus?

XXXX: Ich habe tatsächlich keine Line-Code in unserem gesamten Projekt geschrieben,

XXXX: aber ich habe mit Robin einen vollständigen Code logisch-funktional eigentlich entwickelt.

XXXX: Also zumindest bis zu den Punkten war ich da überall dabei. So ein bisschen

XXXX: was kann ich da drüber erzählen.

XXXX: Im Endeffekt ist das so, dass wir uns dafür entschieden haben,

XXXX: ein Embedded-System zu bauen.

XXXX: Das heißt, in unserer Maschine hängt ein Compute-Modul quasi drin,

XXXX: auf dem ein Linux-Delivat läuft, und das Ganze ist ein bisschen cool gemacht

XXXX: von der Firma für so Cyber-Security-Themen,

XXXX: wird das Betriebssystem quasi für uns immer ready gemacht, einfach damit wir

XXXX: nicht noch mehr Projekte auf dem Tisch liegen haben, die vielleicht gar nicht

XXXX: in unserem Kompetenzbereich sind.

XXXX: Die Flexibilität hat uns dafür gefallen, genau die Firma wurde es aber einfach nur wegen Corona.

XXXX: Einige Sachen sind einfach so aus Corona-Gründen so geworden,

XXXX: wie sie jetzt sind, weil wir wollten eigentlich mit dem Raspberry-Benz

XXXX: Compute-Modul, das gibt es ja auch. Also nicht den normalen Schattenkarten,

XXXX: Kartengroßen, Raspberry so zum entwickeln, sondern die haben auch einen Production-Unit

XXXX: quasi, den man einbauen kann.

XXXX: Den wollten wir eigentlich haben. Der war damals auf unbestimmte Zeit nicht lieferfähig.

XXXX: Deswegen sind wir an vielen Stellen in der Maschine, im Elektronik-Bereich auch,

XXXX: auf Industrie- beziehungsweise Medizinkomponenten gegangen, weil die andere

XXXX: Vorhaltepflichten hatten in dieser Zeit. Das heißt, wir sollten sicher gehen,

XXXX: dass wir die Sachen kriegen.

XXXX: Da haben wir sie echt teuer, aber verfügbar. Und das war zu der Zeit das Wichtigste.

XXXX: Dementsprechend läuft quasi unsere App mit einem Plain-C-Backend.

XXXX: Also Robin liebt den Schmerz, das ist genau sein Drive einfach.

XXXX: Das ist alles, was funktional, alles, was Komponenten ansteuert,

XXXX: alles, was kritisch ist, ist wirklich bis ins letzte Detail von ihm genau so geplant, wie es läuft.

XXXX: Und das ist ein riesiges Projekt in Plain-C.

XXXX: Und darauf sitzt im Endeffekt eine Frontend-App, die mit einem Framework gebaut

XXXX: wurde, was, sag ich mal, von der Werbung her das Entwickeln sehr einfach machen soll.

XXXX: Wir haben aktuell damit so ein paar Skalierungsprobleme, ein paar Wachstumsschwierigkeiten

XXXX: mit dem Tool, um Leute zu finden, um Lizenzkosten zu sparen.

XXXX: Es gibt viele Überlegungen gerade dahingehend, da Änderungen reinzubringen,

XXXX: aber das ist so ungefähr das.

XXXX: Komplette Logik der UI haben wir uns zusammen über sehr lange Zeit erarbeitet,

XXXX: also das war jetzt kein, wir schmeißen mal zwei Wochen irgendeinen App-Designer

XXXX: an was ran, sondern das war wirklich ein sehr, sehr, sehr krass langes Projekt,

XXXX: ein UI auf etwas draufzubauen, was bisher, wie du eben gesagt hast,

XXXX: rein mechanisch funktioniert hat.

XXXX: Es gibt ja auch so eine gewisse Interaktionsqualität dadurch,

XXXX: also man weiß irgendwie, wie sich die Sache anfühlt, man will doch so eine

XXXX: Unmittelbarkeit zwischen Aktion und Reaktion irgendwie erschaffen und es geht

XXXX: viel um Anfassen und Berühren der Leute, das war bei der ganzen UI ein wahnsinnig wichtiges Thema,

XXXX: das haben wir da lange für gebraucht und irgendwann bei diesem Digitalisierungsprozess

XXXX: von Siebträgermaschinen ist es dann halt aufgefallen, krass,

XXXX: wenn man jetzt eine UI baut,

XXXX: dann können wir ja auch drei UIs bauen, weil wir drei unterschiedliche Kundengruppen

XXXX: in unserem Segment da unterwegs sind, die unterschiedliche Bedürfnisse haben,

XXXX: die unterschiedliche Variablen sehen wollen,

XXXX: unterschiedliche Workflows in ihrem Alltag haben wollen und dadurch ist Model

XXXX: 1 quasi zur eierlegenden Wollmilchsau geworden.

XXXX: Wenn es darum geht, ist die richtige Maschine für mich, dann ist die Antwort

XXXX: eigentlich fast immer ja, weil wir können für Nerds alles freimachen an Funktionen,

XXXX: die man sich nur irgendwie vorstellen kann.

XXXX: Es gibt hier keine andere Maschine, die so viel kann.

XXXX: Vielleicht die decent. Die kann auch noch ein paar Sachen mehr,

XXXX: die wir aktuell gar nicht zulassen. Wie zum Beispiel Temperature-Profiling.

XXXX: Also während einem Bezug die Temperatur hoch, runter, in Kurven, wie auch immer Regeln.

XXXX: Das ist so das Einzige. Aber die ist auch sehr

XXXX: Labormäßig unterwegs. Also müsst ihr euch vorstellen, da kannst du als Normalsterblicher

XXXX: nicht unbedingt einen Kaffee mitmachen. Wir schätzen die decent sehr.

XXXX: Auch die decent Community schätzen wir sehr. Und das hier mal kurz hervorzuschießen,

XXXX: bevor der nächste Shitstorm kommt.

XXXX: Genau. Aber das ist so, das ist das Paket für alle einfach da drin.

XXXX: Und das hat eben dementsprechend lange Zeit viel Gehirnschmalz gebraucht.

XXXX: Und das ist das Tolle an dem Produkt, wo wir entwickeln, ist einfach permanent weiter.

XXXX: Macht viel mehr Spaß, nicht jetzt noch an Fehlern leiden zu müssen,

XXXX: die wir vor drei Jahren mal in der UI-Ideation Phase gemacht haben.

Andy: Lass mal ein bisschen noch über Marketing und Vertriebsthemen sprechen,

Andy: weil jetzt haben wir ja relativ lange über Produkt und Story gesprochen.

Andy: Da würde mich erstmal interessieren, ein Freund von mir, der ist so ein Kaffee-Nerd,

Andy: der hat auch mehrere Siebträgermaschinen zu Hause.

Andy: Und dem habe ich vor unserer Aufnahme, habe ich mal die Webseite geschickt und

Andy: er hat es sich angeschaut und mir drei Dinge geschickt, die würde ich dir jetzt

Andy: mal rübergeben, kannst du dir mal was dazu sagen?

Andy: Nummer eins wäre das Thema bei Kaffee, wäre es ja wie bei Autoliebhabern,

Andy: er ist auch ein Autosammler, viel hängt von der Tradition ab,

Andy: sozusagen, das hast du jetzt ja auch schon angesprochen, dass ihr da ein bisschen

Andy: den Dings neu aufmischt, die ganze Tradition,

Andy: wie entgegnet ihr solchen Kommentaren, wenn jemand kommt, dann probierst du

Andy: doch einfach mal aus oder bestellt ihr halt die, habt ihr eine Poolmaschine,

Andy: die man mal bestellen kann zum Ausprobieren und dann schickt mit ihr wieder zurück und dann.

XXXX: Kann man sie eine kaufen. Das ist ein Thema, wo wir immer mal drüber nachdenken.

XXXX: Ich glaube, die Grundannahme ist ganz wichtig.

XXXX: Kaffee, Espresso, egal worüber wir reden, das ist ein wahnsinnig individuelles

XXXX: Thema mit ganz unterschiedlichen Arten, das auszulegen.

XXXX: Und ich glaube, da sind auch da draußen einige Leute, die lieben das puristische Design.

XXXX: Vielleicht auch einige, die das mit der Energieeffizienz gar nicht juckt,

XXXX: weil ähnlich wie bei Oldtimern bei Autos, da redet man nicht darüber,

XXXX: wie viel schluckt dieses Auto.

XXXX: Und selbst wenn, dann freut man sich eher so ein bisschen, man kann man heute

XXXX: kaum noch machen, aber dann ist eher so ein bisschen der lustige Side-Effekt

XXXX: ich verbrauche 25 Liter.

XXXX: Einfach nur, weil geile alte Technik, da muss es nicht effizient sein,

XXXX: das muss einfach nur blubbern, knallen und stinken, so diese Mentalität,

XXXX: die finden wir natürlich auch voll bei Siebträgermaschinen wieder und ich kann

XXXX: auch ganz ehrlich nicht behaupten, dass ich es nicht verstehe.

XXXX: Also, es gibt ja auch gerade in super hochpreisigen Segment so ein paar Maschinen,

XXXX: die so krasse mechanische Elemente haben.

XXXX: Die Monument mit ihrem ewigen krassen Hebel, zum Beispiel kostet 12,

XXXX: 13.000, wenn ich mich nicht irre, so ungefähr.

XXXX: Oder 20.000 mittlerweile. Ich glaube, 20.000 kostet die gerade. Ungefähr.

XXXX: Nur für den Abriss Heim-Espresso-Maschine. Die ist nicht mal praktisch.

XXXX: Die ist einfach nur verdammt schön und cool und technisch mega ausgereift.

XXXX: Und ich kann das nachvollziehen, aber es sind halt unterschiedliche Sachen.

XXXX: Wenn du Schnelligkeit, ein bisschen moderneres Feeling dabei suchst,

XXXX: wenn du vor allem viel Ausprobieren, Verlässlichkeit und Flexibilität in deinem

XXXX: Kaffeealltag suchst, dann kommst du daran eigentlich nicht vorbei. Also Model 1.

XXXX: Das können wir einfach sehr, sehr, sehr gut. Aber jeder hat andere Themen,

XXXX: warum er Siebträgermaschinen rund findet und das ist gar nicht mein Anspruch,

XXXX: alle damit happy zu machen.

XXXX: Das ist mein Anspruch, so viele Menschen wie möglich mit der Idee zu beglücken,

XXXX: dass endlich eine Siebträgermaschine sinnvoll arbeitet und kontrollierbar und zuverlässig.

Andy: Nächste, was er geschrieben hat, ist, für ihn hängen 60 bis 70 Prozent vom Erlebnis von der Mühle ab.

Andy: Und jetzt ist die Frage, ist das Nächste, was dann kommt, eine Mühle oder gibt es ein Model 2 oder 3?

XXXX: Das ist eine sehr gute Frage. Also im Moment ist unser Hauptfokus wirklich voll

XXXX: diese Maschine, also das Model 1, die Weiterentwicklung daran,

XXXX: damit Prozesse besser laufen können, damit die Produktion schneller laufen kann irgendwann.

XXXX: Also schneller eigentlich nicht das Thema, dass wir einfach mehr Teile kriegen.

XXXX: Und das Kundenerlebnis, mehr Leute finden. Wir glauben, wir sind mit Model 1

XXXX: wirklich eher noch am Anfang als am Ende der Produktpreise. Das ist ganz klar.

XXXX: Also einerseits, weil das Produkt sehr viel länger halten wird,

XXXX: als wir überhaupt am Markt sind.

XXXX: Und zweitens, weil das eben ein wahnsinniges Wachstumspotenzial hat.

XXXX: Mühle, tatsächlich interessantes Thema, aber auch da gerade nicht unser Fokusbereich,

XXXX: auch wenn wir da ein paar Fronten mit anderen Herstellern diskutieren zumindest und uns austauschen.

XXXX: Aber im Moment ist unser Bereich bei Maro wirklich die Siebträgermaschine der Zukunft bauen.

XXXX: Ich kann ihn aber nachvollziehen und er hat sehr recht, das Erlebnis hängt grandios

XXXX: doll mit der Mühle zusammen.

XXXX: Eine gut eingestellte Mühle mit einer vernünftigen Performance,

XXXX: macht einen sehr guten Kaffee, auch wenn wir bei Model 1 zum Beispiel auch Algorithmen

XXXX: haben und auch bei komplett falsch eingestellten Mühlen, viel zu groben Malgrad,

XXXX: immer noch einen akzeptablen, wenn nicht sogar ziemlich nice,

XXXX: ein Espresso rauszuziehen. Aber er hat komplett recht.

XXXX: Eine Mühle entscheidet darüber, ob man aus dem Mahlgut ein Espresso machen kann oder eigentlich nicht.

Andy: Was sind jetzt eure Vermarktungskanäle, also Marketing-Channels?

Andy: Also du hast ein bisschen Messen und so Events angesprochen,

Andy: wo man das dann ausprobieren kann.

Andy: Ist es dann so Show-Cooking und dann gibt es ein Espresso von euch dazu und

Andy: dann kommt man in Berührung?

Andy: Weil so klassisch Performance-Marketing stelle ich mir jetzt schwierig vor.

XXXX: Mit unserer Argen, also mit der Marge, die wir haben und auch mit dem Volumen,

XXXX: was wir da machen können, ist Performance-Marketing ein schwieriges Thema.

XXXX: Also vor allem jetzt auf die Conversion optimiert. weiß ich nicht,

XXXX: also wann wir da hinkommen und ob wir da hinkommen und ob das in irgendein CPO

XXXX: reinpasst, den man sich irgendwie vorstellen kann, keine Ahnung.

XXXX: Also im Moment nicht der Fokus.

XXXX: Was wir halt versuchen ist über diese, über Messing und sowas und Kollaboration

XXXX: eigentlich Brand Reputation zusammen, also irgendwie

XXXX: Leute mit der Marke zu konfrontieren, mit unserer Art, mit unserem Umgang,

XXXX: mit unserem Produkt und einfach zu gucken, dass das immer wieder ein bisschen Nachklang findet,

XXXX: was der Hauptvermarktungskanal in diesem Sinne ist so, wenn man jetzt analytisch

XXXX: draufguckt, unser Webshop.

XXXX: In der Realität stimmt das aber gar nicht, weil die Kundenakquise,

XXXX: ich mag das überhaupt gar nicht, weil ich akquiriere keine Kunden,

XXXX: ich bediene die, die Bock haben auf die Lösung und dann möglichst.

XXXX: Das ist eigentlich das Wichtigste. Also die meisten Sales, die wir generieren,

XXXX: ob die jetzt über ein Angebot gemacht werden oder ob die im Webshop irgendwann

XXXX: mal reinkommen, die hatten wir, die meisten davon hatten wir mal in den Mails,

XXXX: vor allem auf Superchat, auf WhatsApp und in solchen Kanälen drinnen.

XXXX: Es ist oft so, dass diese Offline-Experience entweder ein First-Touch-Point ist,

XXXX: der dann die nächste Reise antritt quasi, oder dieser letzte kleine Hebel,

XXXX: der umgeklappt werden muss,

XXXX: damit die Menschen das Vertrauen haben in das Produkt, weil es ist schwierig,

XXXX: Model 1 auf einem Bild so abzulichten, dass ich mir die Materialisierung vorstellen kann.

XXXX: Wir haben uns jetzt zum Beispiel dagegen entschieden, ein Chrom-Edelstahl-Gehäuse

XXXX: zu machen, sondern haben unseren Mineralwerkstoff, einfach wahnsinnig toll sich

XXXX: anfühlt, im Alltag megatolle Eigenschaften mit sich bringt und uns eine ganz

XXXX: neue Designsprache ermöglicht hat.

XXXX: Aber online kann man das nicht fühlen. Das fühlt sich ja so an wie so Stein oder Marmor oder sowas.

XXXX: Und das ist total cool. Und online könnte man aber auch denken,

XXXX: es ist einfach ein Kunststoffgehäuse.

XXXX: Unsere Tassenablage ist 1,8 Kilogramm massives Aluminium, was eloxiert ist,

XXXX: um einfach keine Kratzer von irgendeiner Tasse zu kriegen.

XXXX: Aber ich habe schon die Frage bekommen, ob das jetzt eine Gummitassenablage ist zum Beispiel.

XXXX: Das heißt, um diese Wertigkeit, was für viele ein sehr wichtiger Punkt ist,

XXXX: erlebbar zu machen, kümmern wir uns darum, dass wir den Kunden möglichst nahe kommen.

XXXX: Wir haben so Konzepte wie Live-Demos, wo Kunden zu uns kommen.

XXXX: Deswegen haben wir auch den Showroom gebaut, in dem ich gerade sitze,

XXXX: damit wir das ein bisschen häufiger, schöner, verfügbarer machen können.

XXXX: Gegen Ende der Woche gibt es dann auch eine Seite auf der Website,

XXXX: wo man sich einfach reinbuchen kann und dann kann man erleben.

XXXX: Und wir organisieren jetzt gerade, und das wird jetzt auch gerade massiv angezogen,

XXXX: viele Offline-Events an unterschiedlichen Orten in Deutschland,

XXXX: weil nicht jeder verrückt genug ist, um von Österreich nach Suhl zu fahren,

XXXX: um sich eine Espressomaschine anzugucken. Und auch das hatten wir wirklich schon oft.

XXXX: Übernachtungen, vier, fünf, sechs Stunden Fahrten zu uns. Und das ist krass.

XXXX: Und das zeigt mir natürlich eine gewisse Nachfrage.

XXXX: Wir sind Demand danach, die Maschinen gehen und jetzt kümmern wir uns darum, dass das passiert.

XXXX: Und wie genau das passiert, das variieren wir total krass. Wir sind da richtig in der Findungsphase.

XXXX: Bisher hat alles gut funktioniert, aber wir wollen dann noch so ein bisschen

XXXX: unseren eigenen Charakter mitfinden, weil jedes Event kann anders sein,

XXXX: aber so ein bisschen so ein Grundkonsens von so sieht ein Malo Event aus ist auch nett.

XXXX: Wir machen Sachen bei Händlern, wir machen Sachen mit Freunden oder mit Partnern.

XXXX: Da gibt es unterschiedliche Sachen und so verteilt sich das auch.

XXXX: Also ich würde sagen, so ein Drittel vielleicht kauft wirklich, also nicht mal.

XXXX: Deutlich unter einem Drittel würde ich jetzt mal schätzen, kauft,

XXXX: ohne uns mal kontaktiert zu haben.

XXXX: Dann wird ein Großteil davon eigentlich über Vincent oder mich im Kundensupport,

XXXX: in Beratungen quasi per Mail, per Anruf oder sowas gemacht und andere kommen

XXXX: dann zu Live-Events. Das ist so ungefähr die Verteilung.

Andy: Kannst du nicht, es gibt ja hier so Röstereien, sag ich mal,

Andy: bei uns gibt es auch eine traditionelle Rösterei, die verkaufen auch viele Kaffeemaschinen,

Andy: haben auch viele Siebträgermaschinen zum Ausprobieren vor Ort.

Andy: Ist das eine Möglichkeit, dass du das machen kannst, oder sei danach zu klein?

Andy: Also, dass er denen eine Maschine hinstellt, wer sich interessiert.

XXXX: Ja, natürlich logisch oder einleuchtend

XXXX: so einen B2B-Händlervertrieb stark reinzugehen in unsere Rolle.

XXXX: Aber da gibt es vor allem zwei Punkte. Einer, der mir am wichtigsten bei der

XXXX: ganzen Frage ist, ist Vertrauen, Intensität, Frequenz.

XXXX: Also mit wem möchtest du zusammenarbeiten? wer kann wirklich als das Start-up,

XXXX: das wir sind mit der Neuheit an Technologie, die wir haben, wer kann das so

XXXX: gut rüberbringen oder ansatzweise so gut wie die Leute, die daran mitarbeiten,

XXXX: mitgearbeitet haben oder genau dafür leben?

XXXX: Klinige Frage, es ist viel anders an Model 1. Im Endeffekt eigentlich nicht

XXXX: so, dass es jemand nicht versteht, aber eben doch sehr anders als die anderen

XXXX: Produkte, die da stehen.

XXXX: Ich glaube, man muss das Produkt sehr gut verstehen, um es eben auch dementsprechend

XXXX: verkaufen oder erklären zu können.

XXXX: Und das zweite Thema dabei ist eindeutig Marge. Also wir haben im Einzelhandelsvertrieb

XXXX: Margen, die abgerufen werden von den Händlern, die sind teilweise einfach viel

XXXX: höher als die Margen, die ich überhaupt mache und dann macht das Ganze natürlich keinen Sinn.

XXXX: Was dann noch dazu kommt, sind die Showmaschinen. Ich erzähle ja,

XXXX: dass wir seit Tag 1 eigentlich immer zu wenig Geräte haben.

XXXX: Das heißt, 10, 15, 20 Aussteller in Deutschland zu verteilen,

XXXX: wäre einfach für uns nicht praktikabel, weil bei uns steht der Kunde,

XXXX: der schon gekauft hat, immer an erster Stelle und,

XXXX: Und dementsprechend entstanden einfach nie so viele Demo- und Showmaschinen.

XXXX: Alles, was hier rumsteht bei mir im Showroom, ist zum großen Teil irgendwie

XXXX: alte Maschinen, die wir aufgerüstet haben aus der Vorserie oder irgendeine B-Ware,

XXXX: weil wir da irgendwo ein Kratzer im Gehäuse waren, den wir nicht rausgeben wollten. Oder, oder, oder.

XXXX: Und die sagt, stimmt, bei mir. Die würden beim Händler eh nicht ankommen,

XXXX: weil die müssen dann wieder perfekt sein.

XXXX: Wir haben einen Händler und das ist ein Schweizer.

XXXX: Da haben wir das wegen den Zeuggeschichten, wegen Schengen-Raum tatsächlich so gemacht.

XXXX: Deswegen kostet, wenn man das jetzt sauber umrechnet, und das machen auch einige

XXXX: Schweizer, die Nachrichten bekomme ich immer mal, kostet die Maschine doch einfach

XXXX: ein Stückchen mehr, weil wir aber einfach wollen, dass auch Schweizer,

XXXX: wenn sie bei Maro eine Maschine kaufen, einen absolut genial guten Service kriegen können.

XXXX: Und den kann ich nicht garantieren, wenn ich aus der Schweiz eine einmal exportierte

XXXX: Maschine wieder zurückbringen muss.

XXXX: Das kostet extrem viel Geld. Sobald es über den Zoll muss, ist die Versandung

XXXX: deutlich teurer, weil wir auch nur mit Kurierversand arbeiten.

XXXX: Das ist ein Niveau, was einfach nicht rechtfertigbar ist wirtschaftlich.

XXXX: Und dann kommt die Maschine mit viel Papierkram und teuer Geld bei mir an,

XXXX: dann repariere ich sie und dann geht sie wieder runter. Das dauert einfach zu lange.

XXXX: Das ist nicht der Zeitrahmen, den wir für uns als Anspruch gesetzt haben,

XXXX: der recht klar definiert ist bei uns.

XXXX: Deswegen haben wir das da mal so umgedreht. Das macht natürlich auch Sinn,

XXXX: aber das funktioniert nur, weil ich den Partner extrem gut finde.

XXXX: Die Kaffeewerkstatt in Zürich macht einfach einen tollen Job.

XXXX: Die haben extrem gute Techniker, haben Schönschonungen und arbeiten auch eher

XXXX: im hauchpreisigen Segment bei Siebträgermaschinen.

XXXX: Und all das passt halt einfach wie eine Faust aufs Auge.

XXXX: Und das sind so unsere Erfahrungen dann.

Andy: Ich verstehe. Ja, ist super interessant. Jetzt sind wir schon ein bisschen fortgeschritten,

Andy: weil wir uns echt ein bisschen verquatscht haben.

XXXX: Ich bin sehr dankbar,

Andy: Dass du das sagst. Ich habe natürlich Bock, das auszuprobieren.

Andy: Was mich jetzt interessiert ist, oder der Podcast heißt ja auch Happy Bootstrapping.

Andy: Jetzt bootstrappt ihr ein Hardware-Produkt, was ja auch sehr preisintensiv ist.

Andy: Und du scheinst es ja auch sehr leidenschaftlich zu machen. So kommst du mir

Andy: zumindest drüber, dass du auch total Bock drauf hast.

Andy: Dann gab es schon mal jemanden, der bei euch angeklopft hat und gesagt hat,

Andy: hey, das ist ja geil, was ihr da macht und kann nicht da investieren.

Andy: Ich helfe euch, wir produzieren das vor und dann könnt ihr in ganz andere Sphären kommen.

Andy: Ist das was, was passiert und wäre das für euch interessant oder sagt er da eher nein?

XXXX: Also das ist tatsächlich schon hier und da passiert. Naja, das ist schon hier und da passiert.

XXXX: Das kommt oft mit Implikationen, die wir nicht bereit sind zu gehen.

XXXX: Weil ich muss dir ganz ehrlich sagen, also Bootstrapping ist Das ist ja eher

XXXX: ein moralisches Qualitätssiegel, oder?

XXXX: Als alles andere. Das macht ja jetzt eine Firma nicht besser oder schlechter,

XXXX: weil die Werte muss man sich selber setzen und für die Erfüllung dieser Werte

XXXX: ist man weiterhin verantwortlich, ob man jetzt ohne oder mit Investor da steht.

XXXX: Eigentlich im Grunde egal. Und ich bin auch überzeugt davon,

XXXX: dass wenn der richtige Mensch,

XXXX: die richtige Firma mit den richtigen Möglichkeiten um die Ecke käme,

XXXX: um uns als Maro, und zwar wirklich als Maro, als das, was wir sind,

XXXX: auf eine andere Stufe zu verhelfen, auch wenn ich dieses Denken selbst schon nicht verstehe,

XXXX: Dann würde ich davon nicht grundsätzlich abgeneigt. Also ich bin jetzt nicht

XXXX: so drauf, dass ich sage, für immer Bootstrap.

XXXX: Und es ist auch fragwürdig, was ist jetzt genau Bootstrap? Sind wir gebootstrapped,

XXXX: obwohl wir einen Angel haben, der auch den ein oder anderen Euro investiert

XXXX: hat in die Entwicklung, ohne die es nichts gäbe von dem, was wir tun, logischerweise?

XXXX: Das kommt mit dem Kindergeld nicht. Aber ich würde sagen, allein dadurch,

XXXX: dass wir versuchen, profitabel im Alltag zu stehen, ohne ständig neue Finanzierungsrunden

XXXX: zu machen und ich auch seit Ewigkeiten keinen Zuschuss in irgendeiner Art und

XXXX: Weise mir habe geben lassen, bezeichne ich uns schon als gebootstrapped.

XXXX: Aufs Grunde halt ehrlich gesagt oft mit der Implikation von anderen Marken in

XXXX: einem ähnlichen Bereich,

XXXX: die dann halt die Marke haben wollen beziehungsweise eigentlich die Marke killen

XXXX: wollen, also in den Mehrheiten wollen und dann uns als Entwicklungsbruder haben,

XXXX: weil wir die Technologie, die wir haben, noch nicht so viele wirklich auf die

XXXX: Kette kriegen, muss man auch einfach dazu sagen.

XXXX: Das Passierte passiert immer mal und das ist einfach genau das Gegenteil von dem, was wir wollen.

XXXX: Also der Grundwert, der für mich oder auch für uns, da bin ich mir sehr sicher,

XXXX: hinter Maru steht, ist etwas zu schaffen aus eigener Kraft und das Resultat

XXXX: unter diesem Namen auch zu sehen und langfristig mit diesem Namen eine Marke zu bauen.

XXXX: Also eine Identifikationsebene für Menschen, die sagen, mir ist es halt nahegelegen,

XXXX: ein bisschen bessere Produkte zu haben.

XXXX: Und dafür will ich die Entscheidungen treffen können, wie ich Qualität sehe,

XXXX: wie ich Marke sehe, wie ich die Weiterentwicklung dieser Firma sehe.

XXXX: Und dieser Name, dass er da draufsteht, der ist für mich tatsächlich sehr wichtig.

XXXX: Deswegen ist das nicht der Weg, den ich bereit bin, mitzugehen.

XXXX: Aber käme jetzt jemand mit den richtigen Assets um die Ecken,

XXXX: der wirklich spürbar das, was wir tun, unterstützen möchte, dann bin ich davon

XXXX: nicht abgeneigt, glaube ich.

XXXX: Aber das ist immer im individuellsten Fall zu klären.

Andy: Kannst du jetzt, wenn ihr jetzt profitabel seid und ihr habt ja jetzt auch was

Andy: vorzuweisen und wenn du jetzt deine Hausbank nimmst du im Gerät mit und stellst

Andy: es denen hin und sagst, hey,

Andy: könnt ihr uns nicht einen Kredit geben, damit wir die Produktion so vorfinanzieren

Andy: können, dass wir am nächsten Tag was verschicken können?

Andy: Ist das was, was ihr euch überlegt oder ist das zu schwierig?

XXXX: Wir haben als Firma einen Kontokurrentkredit, einfach um so ein bisschen Liquiditätsflexibilität

XXXX: zu haben, die ich glaube im Bereich definitiv absolut notwendig ist und profitabel,

XXXX: wenn ich das sage, heißt es ja nicht kontinuierlich oder auf jedes Jahr gerechnet profitabel.

XXXX: Dann, glaube ich, eine gute Chance dieses Jahr glatt rauszulotschen und was

XXXX: ich übelst genial fände, wenn wir das hinkriegen, da glaube ich dran,

XXXX: das sieht ganz danach aus, ja.

XXXX: Und die Frage ist, also wir haben diese Kontokorrentlinie und wir brauchen sie, wir benutzen sie.

XXXX: Die Bank ist als solches gar nicht das, was uns gerade bremst oder das Geld

XXXX: ist nicht das, was unsere Produktion gerade bremst.

XXXX: Wir müssen sicherlich hier und da mal investieren, um das langfristig zu lösen,

XXXX: aber es ist nicht, dass wir nicht vorbestellen können oder nicht eh schon lange

XXXX: vorbeschaffen für unsere Teile.

XXXX: Es gibt halt nur ein paar Komponenten, bei denen ist das herstellungstechnisch

XXXX: nicht so skalierbar, wie wir es gehofft haben und das bremst das an der Stelle auch aus.

XXXX: Aber wenn wir jetzt hier von Ausbremsen reden, rede ich auch ohnehin nicht von

XXXX: einem Niveau, was irgendwie erschreckend, schockierend niedrig ist,

XXXX: sondern einfach von einem Zustand, den man im Blick haben muss,

XXXX: wenn man vorhat, noch weiter zu wachsen. Das ist eher so der Standpunkt an der Stelle.

XXXX: Und da sind wir auch in den, wir sind entscheidungsfrei.

XXXX: Wir haben genug Freiheit, um gute Entscheidungen für unser Produkt,

XXXX: unsere Kunden und unser Fortbestehen zu treffen. Da sind wir schon.

XXXX: Ja, es gibt halt nur Großprojekte, das ist eine starke Teamvergrößerung,

XXXX: die man auch bedacht machen sollte.

XXXX: Natürlich dann andere Projekte mit unterstützen, anschieben können und auch

XXXX: einfach die Vielfältigkeit von dem, was wir bei Maro machen,

XXXX: unterstützen würden. Da hätte ich persönlich Lust drauf.

XXXX: Aber sowas kommt halt dann zur richtigen Zeit mit den richtigen Menschen,

XXXX: weil wir sind gut daran gelegen und davon bin ich überzeugt,

XXXX: unseren Fokus genau da zu halten, wo wir jetzt sind.

XXXX: Und zwar das, was wir in einer sehr starken Fuck-around-and-find-out-Mentalität

XXXX: in vier, fünf Jahren zusammengepatcht haben, in den Flow zu bringen,

XXXX: mit Menschen, die darauf Bock haben, die da für diese Marke auch stehen.

XXXX: Ich finde es auch gerade ganz elementar, dass diese ersten Mitarbeiter von uns

XXXX: da sind und zu merken, wie sie mit Werten wachsen und dass sie die Werte von

XXXX: uns irgendwie aufnehmen.

XXXX: Dabei muss man sich auch mal Gedanken machen, was sind denn die eigenen Werte?

XXXX: Auch ein sehr interessanter Prozess.

XXXX: Ja, und ich glaube, damit machen wir eigentlich das Nötigste richtig und in

XXXX: der Intensität, wie wir es gerade brauchen, um langfristig das zu machen,

XXXX: was ich machen will. Und das ist ja am Ende das Ziel, ne?

Andy: Ja, auf jeden Fall. Also du hast gerade ein bisschen auch so den Fuck-up-Begriff benutzt.

Andy: Habt ihr da in den letzten Jahren, gab es mal Situationen, also ich kann mir

Andy: vorstellen, dass viele Dinge schiefgelaufen sind, vor allem wenn man,

Andy: du hast dir das beschrieben, wie der aus dem Prototyp ausgesehen hat,

Andy: da wird wahrscheinlich hier und da mal was rausgelaufen, dann muss man was neu bauen oder was kaputt.

XXXX: Das ist ja das Problem. Das hat schon mal gar nicht zusammengepasst.

Andy: Ja, ja. Also gab es irgendwelche größeren Themen, wo ihr kurz davor wart,

Andy: mal hinzuwerfen? Oder habt ihr immer gesagt, wir ziehen das durch?

XXXX: Ne, also ich meine, hey, wenn du halt, also ich kann mich, wenn ich die Frage

XXXX: höre, weiß ich immer, ich habe sofort eine Situation im Kopf und das war wirklich kurz.

XXXX: Das war so der Zeitraum, als alle Baugruppen für den ersten Prototypen ankamen.

XXXX: Und wir haben mit der Elektronik gekämpft, wie blöd. Und dann kam das Display

XXXX: und es hat auch nichts funktioniert.

XXXX: Also wirklich extrem doll nichts funktioniert. Also nicht so,

XXXX: wie wir es dachten, nicht so, wie es sollte.

XXXX: Da war ganz viel schief und wir saßen ich glaube da vier Wochen kontinuierlich,

XXXX: sieben Tage die Woche, 16 bis 19 Stunden irgendwie im Office und haben einfach

XXXX: nur versucht, grob alles zum Funktionieren zu bringen und zu checken,

XXXX: was eigentlich der Grund für was ist.

XXXX: Und in dem Bereich, als die Elektronik dann auch in der zweiten Revision wieder

XXXX: nichts richtig gemacht hat und zwar diesmal ganz andere Sachen nicht richtig

XXXX: gemacht was auch an Corona lag, weil man immer andere Teile beschaffen musste,

XXXX: weil es nie eine Sache kontinuierlich gab.

XXXX: Das war so ein Zeitraum, da weiß ich, dass wir richtig auf dem Zahnfleisch krochen

XXXX: und ich weiß auch, dass wir so ein bisschen perspektivlos gesprochen haben damals.

XXXX: Zum Beispiel mit Jürgen, der hat zu der Zeit mal ein bisschen Sorgen bekommen, unser Angel,

XXXX: weil wir so abgefuckt waren und im Nachblick war das ganz lustig,

XXXX: weil Robin und ich haben dann festgestellt, das, was wir gesagt haben,

XXXX: klingt probably sehr, sehr doll nach, wir sind kurz davor, hier irgendwas hinzuschweißen,

XXXX: aber wir waren uns dann auch einig,

XXXX: wir waren zwar übel abgefuckt, richtig fertig, übermüdet, überarbeitet und völlig

XXXX: perspektivenlos, aber niemand hat wirklich darüber nachgedacht,

XXXX: hier irgendwas hinzuschweißen.

XXXX: Es ist halt nervig, wenn Technik nicht funktioniert, aber das Nette an Technik

XXXX: ist, wenn man sich ein bisschen damit auskriegt, kriegen wir das schon irgendwie noch hin.

XXXX: Und das war immer die Perspektive bei allem. Also, schön war es nicht immer,

XXXX: aber einen richtig echten, lass das mal nicht mehr machen Moment gab es nicht,

XXXX: auch wegen Investment Bias.

XXXX: Ich meine, wir waren so viel, so tief drin, privat, emotional und alles mögliche,

XXXX: da waren wir ganz weit von entfernt.

Andy: Habt ihr irgendwelche Mentoren jetzt außer dem Jürgen dann gehabt,

Andy: die euch da supportet haben?

Andy: Du hast ja schon den über 60-jährigen Mittelständler angesprochen,

Andy: der euch so ein bisschen da am Anfang gepusht hat, aber jetzt seid ihr ja auch

Andy: beide da relativ jung gewesen in den letzten Jahren, das heißt immer noch.

Andy: Und dann sowas jetzt hinzubekommen, Personal aufzubauen, Hardware mit Software

Andy: zu verknüpfen und dann remote drauf zuzugreifen zu können, da sind ja schon

Andy: ganz viel größere Firmen dran gescheitert und ihr habt es irgendwie geschafft.

Andy: Das ist ja auch schon was, was man auf jeden Fall auch einen Hut vorziehen kann.

Andy: Aber gab es irgendwelche Leute, die euch da außerhalb von eurem Kosmos noch unterstützt haben?

XXXX: Ich glaube, auf unterschiedlichen Ebenen. Wenn ich das jetzt nur für mich beantworten

XXXX: würde, würde ich sagen, ich habe mir an jeder Stelle oder an Stellen,

XXXX: wo ich das Gefühl habe, es ist nicht möglich, nur mit Google das Wissen aufzubauen, was ich brauche,

XXXX: Menschen gesucht oder glücklicherweise durch Zufall gefunden,

XXXX: Die gewisse Erfahrungen in gewissen Bereichen gemacht haben.

XXXX: Also ich habe ja vorhin von Coffee Circle geredet, ein paar Jahre später,

XXXX: nachdem ich dieses Erlebnis hatte, habe ich eine Mail von dem damaligen quasi

XXXX: Produktchef von Coffee Circle bekommen, also alles, was nicht Kaffee war,

XXXX: sondern alles, was Produkt im Online-Shop war,

XXXX: weil er sich interessiert hat für das, was wir getan haben und er war ein richtig

XXXX: krasser Business-Dude.

XXXX: Wir hatten das erste Meeting und er hat mich auseinandergenommen.

XXXX: Es war kein schönes Meeting für mich, weil das ganze Produkt plötzlich keinen Sinn mehr gemacht hat.

XXXX: Ich war kurz davor, alles einfach über den Haufen, nicht aufhören,

XXXX: aber neu und alles anders.

XXXX: Und genau der Mann wurde im Endeffekt jemand, der mich jetzt über Jahre auch

XXXX: so ein bisschen hier und da unterstützt hat. und der hat mit mir,

XXXX: also der hat mir an ein paar Stellen weitergeholfen, ob das Marktverständnis,

XXXX: Kontakte oder Business Development Fragen und Pläne machen, sonstige Sachen sind.

XXXX: Ähnlich ist das auch nochmal im Marketing passiert, auch von der ehemaligen

XXXX: Coffee Circle Mitarbeiterin, das ist unsere Katrin, die uns bei Themen wie Zielsetzung

XXXX: und D2C Marketing, wie baut man sowas in-house, wirklich weitergeholfen hat.

XXXX: Wir hatten wahnsinnig viele Schritte, Zwischenschritte mit Marketingagenturen

XXXX: in verschiedenen Bereichen, wo viele Sachen oft nicht so funktioniert haben,

XXXX: wie wir sie gebraucht haben.

XXXX: Und dann haben wir uns irgendwann entschieden, dass wir einfach wirklich doll

XXXX: alles selber machen werden, auch Marketing, auch all das. Und das war die beste

XXXX: Entscheidung unseres Lebens, das genauso zu tun.

XXXX: Und dann hat man irgendwie immer Menschen, also ich vor allem,

XXXX: habe mir irgendwie Menschen gesucht.

XXXX: Robin, ist das jetzt mittlerweile auch passiert, dass wir im Softwarebereich

XXXX: so ein bisschen eine Company für ihn gefunden haben?

XXXX: Das ist eher relativ frisch. Also ich würde sagen, Robin hat sein Wissen einfach

XXXX: aus dem Internet und aus mit mir zusammen philosophieren, wie man es machen

XXXX: könnte, wenn man nicht weiß, wie es geht.

XXXX: Rausgenommen. Und so hatten wir immer das Glück, Menschen zu haben, die

XXXX: Entweder genau dort oder in einem ähnlichen Bereich irgendwelche Erfahrungen

XXXX: haben, die sie zumindest mit einem teilen können.

XXXX: Und selten kopiert man es einfach, aber es ist zumindest wie so eine Art Wertungseindruck,

XXXX: wie so eine Ersterfahrung, sondern so eine Vorschrift.

XXXX: Nicht im Sinne von Vorschrift, du musst, sondern wie vorgeschrieben,

XXXX: so könnte man und dann passiert vielleicht das.

XXXX: Das habe ich mir sehr viel gesucht, würde ich sagen, einfach weil es für mich

XXXX: immer ein sehr gutes Gefühl ist, zu wissen, dass ich eine gute Informationsbasis

XXXX: habe, um Entscheidungen und Aktionen irgendwie treten zu lassen.

XXXX: Aber wirklich relevant war auch wirklich Jürgen. Da muss man sagen,

XXXX: er ist so ein bisschen unser Zielvater geworden.

XXXX: Es war auch familiär, ehrlich gesagt, nicht immer einfach darzustellen,

XXXX: was wir jetzt tun, dass wir eine Kaffeemaschine haben.

Andy: Das kann man mir vorstellen, ja.

XXXX: Das hat lange gebraucht, bis die Leute auch verstanden haben,

XXXX: was wir eigentlich tun. Und das hat dann unterschiedliche Reaktionen für sich gefordert.

XXXX: Jürgen war tatsächlich kontinuierlich einfach, der hat uns verschiedene Sachen gezeigt, gelernt.

XXXX: Auch ganz viele Sachen waren mit Absichten nicht genau erklärt,

XXXX: wie es funktioniert, weil es nicht die nötige Information zur richtigen Zeit war.

XXXX: Stand uns bei Entscheidungen zu Rat und hat uns zu denen gemacht,

XXXX: die ihn eigentlich so im Alltag nicht brauchen.

XXXX: Also von Anfang an hat er uns extrem lange Leine gelassen.

XXXX: Wir haben uns eigentlich selbst angeleitet am Anfang, hatten dauernd das Gefühl,

XXXX: ihn zu fragen und ihm zu benachrichtigen und was.

XXXX: Und irgendwann hat man gemerkt, da ist jemand, der vertraut uns.

XXXX: Der hat eigentlich so viel Erfahrung, dass er es nicht dürfte, aber er tut es.

XXXX: Und das war das größte Geschenk, glaube ich, was man so kriegen kann.

XXXX: Dass man an dem Punkt, wo man sich zu zwei 19-Jährigen denkt,

XXXX: wir bauen die beste Siebträgermaschine. und ja, wir haben keinen Beweis dafür,

XXXX: dass man Menschen findet, die da Bock haben, einfach ja zu sagen. Und das ist krass.

Andy: Das ist auf jeden Fall ein schönes Schlusswort. Mich würde noch kurz interessieren,

Andy: was habt ihr denn jetzt für Ziele noch für dies und für das nächste Jahr oder

Andy: plant das soweit gar nicht voraus? Oh doch.

XXXX: Das kurze und agile vom Anfang, das hat sich tatsächlich einer leichten Planung jetzt unterworfen.

Andy: Also das muss ich eigentlich sagen.

XXXX: Für uns geht jetzt ein Kofier los. Das ist natürlich viel Action.

XXXX: Normalerweise sind wir wahrscheinlich viele im Online-Shop, für uns brutal viel unterwegs.

XXXX: Also der September geht jetzt dieses Wochenende los mit dem Leipzig Coffee Festival.

XXXX: Da drauf ist das Wochenende das Frankfurt Coffee Festival, da drauf dass die

XXXX: komplette Woche wird die Berlin Coffee Week sein, da werde ich einmal in Berlin

XXXX: sein zu einem kleinen Überraschungsevent, wo wir später noch Informationen zuteilen, da bin ich am 25.

XXXX: Nochmal in Zürich für ein kleines Show-Off von Model One

XXXX: Und im Oktober starten wir auch direkt mit mehreren eigenen Events und noch

XXXX: anderen externen Messen rein, also das heißt für uns kommen jetzt sehr viele

XXXX: unterwegs seit Zeit und ich freue mich sehr darauf, auch wenn es immer eine

XXXX: Challenge ist, weil wir einfach zu wenige Menschen dafür sind eigentlich.

XXXX: Aber es war immer cool, es macht immer Spaß. Wir sind einfach vielen Freunde

XXXX: mittlerweile auf diesen ganzen Events und Messen.

XXXX: Und wir machen natürlich intern einfach viel. Also sowohl an unserer Content-Strategie

XXXX: wird einfach permanent geschraubt, wir ballern Content raus in der Frequenz,

XXXX: die wäre von einem halben Jahr nicht denkbar gewesen und dank Vincent auch in

XXXX: der Qualität, die ich mir nie hätte vorstellen können für unseren eigenen Content. Das ist super.

XXXX: Wir entwickeln in der Hardware, in der Software.

XXXX: Wir wollen einfach unser Produkt besser machen. Das ist die kontinuierliche

XXXX: Anspruch. Das heißt, wir wissen genau, dass es noch einige Features zu deliveren gibt,

XXXX: einige Supply Chain-Täten zu machen gibt, damit unsere Produktion skalieren

XXXX: kann und daran arbeiten wir mit Nachdruck und mit viel Spaß und einfach glückliche

XXXX: Kunden zu haben und zu zeigen, dass es möglich ist,

XXXX: in Deutschland Technologie zu bauen, ganze Produkte zu designen,

XXXX: aber eben auch herzustellen und damit Kunden glücklich zu machen mit einer echt

XXXX: relativ regionalen Lieferkette und Ideen, die aus jungen Köpfen von ihr kommen.

Andy: Habt ihr auf der Website eine Übersicht, wann ihr wo die Tour macht?

Andy: Also gibt es in Süddeutschland irgendwo die Möglichkeit, das mal auszuprobieren?

XXXX: Wir planen gerade an einem Event für den Regensburg.

XXXX: Da gibt es aber noch gar kein Datum. Ansonsten habe ich im süddeutschen Raum

XXXX: jetzt gerade nichts auf dem Schirm.

XXXX: Aber das kriegt man auf jeden Fall hin. Also dieses Bedürfnis werden wir noch

XXXX: stillen können, das verspreche ich dir.

XXXX: Und zu der Frage, ob man das sieht. Also wenn ich morgen Glück habe,

XXXX: dann schaue ich den Website-Blog morgen irgendwann durch und dann sollte das

XXXX: ab Freitag online gehen.

XXXX: Dann haben wir auch die Event-Übersicht dort. Wir haben aber auf unserer Maro

XXXX: Home, wenn man sich dort einen Account macht, haben wir auch schon einen kleinen

XXXX: Blog, wo man die ganzen anstehenden Events sieht. Das heißt, das kann man erfahren.

XXXX: Im Newsletter erfährt man bei uns sowas auch. Das machen wir auch relativ aktiv,

XXXX: das ganze Newslettering-Thema.

XXXX: Also es gibt eigentlich sehr viele Orte. Instagram, Facebook,

XXXX: Newsletter. Eigentlich sind wir jetzt überall, wo man hinguckt.

Andy: Zum Newsletter also anmelden. So, jetzt kommen wir ja schon bald Richtung Weihnachten.

Andy: Kannst du für so ein Produkt eine Black Friday Aktion machen?

Andy: Oder ist das was, was du gar nicht machen wirst, weil es die Marke beschädigt?

XXXX: Auf gar keinen Fall. Also das ist bei uns irgendwie so eine richtig lange schon

XXXX: existente und sehr stabile Grundsatzmeinung, dass es grundsätzlich keine Rabatte

XXXX: auf Model 1 gibt. Weil ich glaube, damit entwerte ich das Produkt.

XXXX: Weil das, was wir tun, es fühlt sich nur falsch an, ehrlich gesagt,

XXXX: aus meiner Perspektive, weil ich habe diese Geräte gebaut.

XXXX: Ich habe die verkauft, ich mache Werbung dafür und wir machen nicht die Marge,

XXXX: bei der man irgendwo her argumentieren kann, dass wir uns jetzt unrechtmäßig und

XXXX: unproportional daran bereichern. Das ist einfach nicht der Fall.

XXXX: Ich kenne die Leute, die es heute zusammenbauen.

XXXX: Ich kenne meine Leute, meinen Vincent, der mit den Kunden extrem viel Mühe sich

XXXX: gibt und wir müssen diese Leute bezahlen.

XXXX: Und das Gesamtkonstrukt löst in mir komische Gefühle aus, wenn ich darüber nachdenke,

XXXX: nur einen Rabatt darauf zu geben. Das ist einfach überhaupt nicht der Weg, den wir machen können.

XXXX: Also wirklich aus Können-Perspektive nein.

XXXX: Und aus Wollen-Perspektive definitiv auch nein.

XXXX: Also ehrlich gesagt, wenn ich dir mal weil wenn jemand irgendwie ein Thema hat

XXXX: und ich gebe da mal einen kostenlosen Entkalker mit oder mache mal eine Tasse

XXXX: günstiger oder whatever, damit kann ich durchaus immer mal leben.

XXXX: Auch das machen wir nicht in Masse, weil wir müssen von all denen hier wirklich

XXXX: unser Brötchen, unser Wasser und unseren Döner bezahlen.

XXXX: Und das ist wirklich der Grund. Das hat nichts mit Habgier zu tun.

XXXX: Also da sind wir wirklich sehr weit von entfernt. Wir sind sehr karitativ unterwegs

XXXX: an vielen Themen, was ich als Geschäftsführer leider irgendwann mal abstellen muss.

XXXX: Aber dieses Thema von Rabatten auf Model 1, das ist wirklich ganz stark, ganz klares Nein.

Andy: Mir ging es nur darum, ob die Hörerinnen jetzt auf eine Rabattaktion für Black

Andy: Friday warten oder die können einfach direkt bestellen. Ist auch okay.

Andy: Alles klar. Max, vielen Dank fürs Teilen von der Story. Super interessant, auch mal sowas zu hören.

Andy: Und ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg und bleibt weiterhin mit der Leidenschaft

Andy: dabei. Dann wird das alles schon noch durch die Däcke gehen.

XXXX: Wow, ich danke dir. Vielen, vielen Dank für deine tolle Plattform.

XXXX: Ich fand es auch mega nett, mit dir zu quatschen.

XXXX: Und ja, wenn es irgendwelche Rückfragen gibt, wir sind auf allen Kanälen überall

XXXX: zu erreichen, wie ich schon erwähnt habe. Wir freuen uns immer über Fragen und Inspiration.

XXXX: Vielen, vielen Dank, dass du mich eingeladen hast. Mir hat wirklich mega viel

XXXX: Spaß gemacht, mit dir zu quatschen.

Andy: Vielen Dank für die Blumen und dann viel Erfolg und bis bald. Mach's gut.

XXXX: Danke dir. Bis bald. Ciao, ciao.

Andy: Ciao, ciao. Ja, und das war auch schon wieder Folge 141 von Happy Bootstrapping.

Andy: Lass mir doch gerne einen Kommentar da, wie hat es dir gefallen?

Andy: Schick mir eine Mail an hallo-at-happy-bootstrapping.de oder über das Kontaktformular auf der Website.

Andy: Nochmal kurz zur Erinnerung, falls du auf der Blitz & Pretzels bist,

Andy: hau mich gerne an, dann können wir ein Bierchen zusammen trinken oder uns ein

Andy: bisschen über Bootstrapping unterhalten.

Andy: Und ja, in der nächsten Woche habe ich einen spannenden Gast,

Andy: und zwar den Martin Höller, ein Indie-Hacker, der eben aus Österreich nach Italien

Andy: umgezogen ist. Da haben wir ein bisschen darüber gesprochen,

Andy: wie das Ganze aussieht und wie Italien so Gründerin Willkommen heißt.

Andy: Und ja, hauptsächlich geht es bei ihm um die App In Your Face,

Andy: die dich an Meetings erinnert.

Andy: Also da kommst du auch gar nicht mehr vorbei, deswegen In Your Face.

Andy: Hör nächste Woche unbedingt rein in Folge 141. Bis dann. Ciao, ciao.

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