Praxissoftware: Wie appointmed.com ohne Investoren 2.500 Therapeuten gewann (#135)

Shownotes

In **Folge 135 von Happy Bootstrapping **spreche ich mit Patrik Inzinger von appointmed.com, der mit seinem Team eine Praxisverwaltungssoftware für über 2.500 Therapeuten entwickelt hat. Nach jahrelangem Seitenhustle und nur 17.000 Euro Umsatz im ersten Jahr sind sie heute siebenstellig profitabel – ohne externes Kapital.

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Der Weg war steinig: Die ersten vier Jahre lebten alle Gründer von ihren anderen Projekten, eine teure Head of Sales musste nach sechs Monaten wieder gehen und erst 2020 kam der Durchbruch.

Im Gespräch erklärt Patrik, warum sie bewusst von Ärzten zu Therapeuten gewechselt sind, wie sie mit durchschnittlich 5:30 Minuten Antwortzeit im Support punkten und warum der Name appointmed eigentlich gar nicht mehr passt.

Besonders spannend: Mit nur 7,5 Vollzeitkräften managen sie heute alles – vom Podcast bis zur internationalen Expansion mit dem neuen Projekt Avitu.

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Show-Notes

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Andy: Hallo und herzlich willkommen zu Folge 135 von Happy Bootstrapping.

Andy: In der heutigen Folge spreche ich mit dem Patrick Inzinger von AppointMed.com.

Andy: Das ist eine Praxisverwaltungssoftware, die Patrick und sein Team aus Wien heraus entwickeln.

Andy: Heute nutzen über 2500 Therapeutinnen AppointMed und das fand ich super interessant.

Andy: 70% der Kundinnen empfehlen das weiter.

Andy: Das heißt, das ist ein super Marketing-Channel für ihn. wie er das macht.

Andy: Die Infos dazu gibt es natürlich im Podcast und auch ganz wichtig,

Andy: die ersten vier Jahre haben die Gründer von Appointment auch von anderen Projekten

Andy: gelebt und auch die ein oder andere Fehlentscheidung getroffen und das gehört

Andy: auch dazu, wie wir wissen und

Andy: wir sharen die Storys hier, damit ihr daraus lernt und wisst, dass ihr,

Andy: was wir alle im gleichen Boot sitzen, einfach.

Andy: Der Patrick schreibt auch einen Newsletter, der heißt Slow and Steady und da

Andy: geht es eben um langsam, aber gesund wachsen, Bootstrapping und ganz viele andere Themen.

Andy: Links wie immer in den Shownotes, auch alle anderen Themen, die wir besprochen

Andy: haben. So, ansonsten, wie immer, freue ich mich über Feedback, Weiterempfehlungen.

Andy: Wenn du den Podcast teilst auf LinkedIn oder so, dann schreib mir das gern.

Andy: Dann erwähne ich dich und dein Projekt auch in einer der nächsten Folgen.

Andy: Also so für eine Weiterempfehlung bin ich immer dankbar.

Andy: Und Feedback und Kritik kannst du mir einfach über das Kontaktformular über

Andy: happy-bootstrapping.de schicken oder eine Mail an hallo.happy-bootstrapping.de schicken.

Andy: Das war es auch schon. Und jetzt geht es direkt los mit der Folge mit Patrick und mir. Viel Spaß.

Andy: Hallo Patrick und herzlich willkommen bei Happy Bootstrapping.

Patrik: Hi, freut mich. Ich bin schon sehr gespannt auf unsere Folge.

Andy: Und ich erst und ich erst. Ich habe ganz viele Fragen, wie immer,

Andy: vorbereitet und auch echt ein paar spannende Sachen, glaube ich, was ihr so alles treibt.

Andy: Aber erzähl doch mal erst mal in zwei, drei Sätzen, wer bist du,

Andy: wo kommst du her und mit was beschäftigst du dich beruflich?

Patrik: Also erstens, ich bin ein großer Happy Bootstrapping-Fan, habe erst wieder die

Patrik: Folge von Johannes von SWOT nochmal angehört vor, ich glaube,

Patrik: zwei Tagen, weil wir auch gerade so in diese Webinar-Richtung gehen.

Patrik: Das war wahnsinnig spannend zu hören, wie die das machen.

Patrik: Ich selbst komme aus dem Produkt-Design-Bereich.

Patrik: Sehr gut. Ich selbst komme aus dem Produkt-Design-Bereich. Also ich war jahrelang

Patrik: User-Interface-Designer und User-Experience-Design und so weiter.

Patrik: Habe dann sehr, sehr viel auch mit Startups gearbeitet, bootstrapped und VC-funded

Patrik: und Private-Equity-Geschichten und so weiter. Also ich habe wirklich von bis,

Patrik: glaube ich, alles gesehen in den letzten 17 Jahren.

Patrik: Also ich mache das schon ein, zwei Tage und habe jetzt mittlerweile seit fast

Patrik: zehn Jahren ein weiteres Unternehmen gegründet.

Patrik: Das ist die AppointMate GmbH und wir bauen Praxisverwaltungssoftware für Therapeuten.

Andy: Und wo du herkommst, hast du jetzt vergessen, aber man hört es ja an der Stimme.

Andy: Und SWOT.IO ist ja auch lokal, Matador wahrscheinlich.

Patrik: Wo lebst du? Genau. Ich habe jetzt 20 Jahre in Wien gewohnt,

Patrik: wir sind aber gerade aufs Land gezogen, ins Burgenland und haben dort ein Haus

Patrik: gekauft, aber eigentlich noch so ein bisschen im Herzen nach Wiener.

Andy: Wie weit ist es von Wien weg?

Patrik: Ich fahre mit dem Auto circa eine Stunde, also das ist noch okay.

Andy: Und aber weit genug Land, dass wir sagen, dafür ist das Land sozusagen.

Patrik: Definitiv, wir können Fenster öffnen in der Nacht ohne Polizeisirenen,

Patrik: das ist schon sehr angenehm.

Andy: Okay, solange dann nicht jemand anders kommt, was man so gut liest.

Andy: Ja, cool. Ja, und wie groß ist Appointment heute?

Andy: Du hast jetzt gesagt, ihr macht es auch schon ein paar Jahre.

Andy: Kannst du ein bisschen was sagen? Wie viele Menschen arbeiten daran?

Andy: Wie viele Kunden habt ihr?

Patrik: Ja, also Volltime-Äquivalent sind siebeneinhalb, also sieben Vollzeit.

Patrik: Und Nicole ist bei uns für Social Media zuständig, die arbeitet 25 Stunden die

Patrik: Woche, also siebeneinhalb Personen.

Patrik: Gestartet haben wir das Ganze zu viert. Also wir sind ein etwas großes Founding-Team,

Patrik: vor allem wenn man jetzt mit Investoren spricht.

Patrik: Das war immer so ein bisschen ein abschreckendes Thema.

Patrik: Aber auch zu viert lässt sich sowas durchaus starten und machen.

Andy: Und auf der Webseite steht, glaube ich, über 2000 Therapeutinnen sind Kunde sozusagen.

Andy: Bedeutet das, ihr habt 2000 Kunden oder kann das ein Kunde sein,

Andy: der zehn Therapeuten hat?

Patrik: Nein, das sind tatsächlich, ich glaube mittlerweile sind sogar 2500 Praxen in

Patrik: unterschiedlichsten Größen.

Patrik: Also sowohl von dem kleinen Selbstständigen, der das vielleicht nur 20 Stunden

Patrik: die Woche macht, bis hin zu unserem größten Kunden, das sind so eine Gemeinschaftspraxis

Patrik: mit knapp 60 Mitarbeitern.

Patrik: Also es skaliert auch bei der Personenanzahl sehr, sehr gut unser System.

Patrik: Es gibt natürlich ein paar Funktionalitäten, die benötigt ein kleiner Einzelner

Patrik: nicht, die aber für das Management der Gemeinschaftspraxis sehr wichtig sind.

Andy: Was genau sind so die Use Cases? Was kannst du kurz in ein, zwei Sätzen?

Andy: Wir gehen nachher noch genauer ins Produkt ein, aber dass die Leute verstehen,

Andy: was denn der Zweck der Software ist.

Patrik: Im Prinzip, du bist Therapeut, du brauchst einen Terminkalender,

Patrik: du brauchst eine Terminverwaltung, Du brauchst eine Patientenakte,

Patrik: du brauchst die Behandlungsdokumentation, du brauchst ein Abrechnungssystem,

Patrik: Online-Terminbuchung, Videosprechstunde.

Patrik: Also wirklich alles, um deine therapeutische Praxis zu, wir sagen in Österreich,

Patrik: schubsen, findest du bei uns.

Andy: Okay. Umsätze hast du jetzt noch nicht gesagt? Ist es umschifft?

Patrik: Ja, also Umsatz, wir sind gut siebenstellig mittlerweile, also wir können sehr gut davon leben.

Patrik: Das Ziel bei uns ist auch immer, das Team so klein wie möglich,

Patrik: also die Company so klein wie möglich zu halten, aber trotzdem den Umsatz und

Patrik: vor allem auch, was mir persönlich wichtig ist, den Profit einfach zu steigern.

Patrik: Also ich bin großer Fan davon, Gewinn zu machen mit einem Unternehmen, natürlich.

Patrik: Deswegen auch natürlich Happy Bootstrapping. Bootstrapping ist einfach genau

Patrik: der richtige Ansatz. Meiner Meinung nach hat man jetzt auch wieder gesehen bei Dr. Lee zum Beispiel.

Patrik: Die mussten ja leider vor, ich glaube, vier oder sechs Wochen oder so Konkurs

Patrik: anmelden und haben einfach 16 Millionen Euro verbrannt, mehr oder weniger.

Patrik: Und das ist immer schade, weil die Software an sich, die Lösung war gut,

Patrik: das Team war gut, aber ich glaube, es war einfach zu viel Geld und zu wenig

Patrik: wirklich Acceptance bei den Kunden.

Andy: Hast du dann da Kunden rübergewonnen durch Migration oder ist das nicht so ganz das Ziel?

Patrik: Nein, also das ist eigentlich eine andere Zielgruppe. Die waren natürlich sehr

Patrik: am Ärztemarkt unterwegs und wir sind natürlich mittlerweile,

Patrik: muss man sagen, zu 100 Prozent bei den Therapeuten.

Patrik: Wir hatten früher auch Ärzte, aber da

Patrik: kommen wir vielleicht in der Entstehungsgeschichte nochmal drauf zurück.

Andy: Ja, okay. Und eine Frage noch. Du hast gesagt, du möchtest so klein wie möglich bleiben.

Andy: Woran liegt das? Hast du die Erfahrung, schlechte Erfahrung mit der Growth-Pain-Matrix gemacht?

Patrik: Ja, definitiv. Also ich habe natürlich in meinen Freelance-Projekten damals

Patrik: wahnsinnig schiele Unternehmen kennengelernt, die dann von einem Tag auf den

Patrik: anderen irgendwie fünf Millionen am Konto hatten, dann den großen Hiring-Spree

Patrik: gestartet haben und ein Jahr später alle wieder rauswerfen mussten. Also es ist...

Patrik: Das Geld keine Dauerlösung für ein Unternehmen und es kaschiert einfach nur

Patrik: Go-To-Market-Probleme, meiner Meinung nach.

Patrik: Und das organische Wachsen bei uns ist natürlich einerseits langsamer,

Patrik: wir brauchen mehr Geduld.

Patrik: Die ersten vier Jahre waren wirklich sehr hart, aber dadurch sparst du dir auch

Patrik: dieses People-Management.

Patrik: Also wie gesagt, siebeneinhalb Leute, alle ungefähr denselben Zugang zum Business

Patrik: und zur Arbeit, alle haben Spaß dran.

Patrik: Ich brauche kein Management-Level dazwischen, weil jeder sehr self-sufficient

Patrik: ist, jeder sehr selbstständig ist. Und das macht die Arbeit für mich natürlich wahnsinnig angenehm.

Patrik: Ich kann mich nach wie vor aufs Product Design konzentrieren und muss jetzt

Patrik: dann nicht sechs Stunden lang jeden Tag in Koordinationsmeetings sitzen.

Andy: Das ist interessant. Hast du dann produktseitig diese Fokussierung gemacht,

Andy: dass ihr jetzt für die Therapeutin ein besseres Produkt bauen könnt sozusagen?

Andy: Und ist es in Bootstrapping einfacher, weil man sagen kann, nee,

Andy: wir machen hier die Nische und die machen wir so gut, dass niemand an uns vorbeikommt.

Andy: Und wenn du jetzt eine Finanzierung hättest, wäre das schwieriger?

Patrik: Definitiv. Also mit einem Investor an Bord hast du de facto jemanden,

Patrik: der nicht unbedingt ein Vorgesetzter von dir ist, aber doch jemand,

Patrik: der sehr viel Einfluss hat.

Patrik: Und die Entscheidung damals wirklich von den Ärzten auf die Therapeuten zu wechseln,

Patrik: wir haben uns da schon sehr, sehr viele Gedanken gemacht, aber haben dann einfach

Patrik: gemerkt, dass das der spannendere Markt für uns ist.

Andy: Okay, bin ich jetzt gleich gespannt, wie ihr da zu der Entscheidung gekommen

Andy: seid. Es ist ja auch nicht einfach immer, zu sowas dann auch Nein zu sagen und

Andy: sich so zu refokussieren.

Patrik: Ja, das trifft uns eigentlich nach wie vor. Also wir haben nach wie vor diese Diskussion.

Patrik: Natürlich sind noch immer ein paar Ärzte aus der damaligen Zeit unsere Kundinnen,

Patrik: aber es geht halt die Richtung immer mehr in Regulatorien mit TI in Deutschland.

Patrik: Wir haben in Österreich das Pendant, die ELGA, die elektronische Gesundheitsakte.

Patrik: Und das sind Dinge, die sind natürlich für einen Arzt interessant,

Patrik: aber für einen Therapeuten nicht.

Patrik: Und deswegen, also diese Entscheidung, die wir damals vor mittlerweile sieben

Patrik: Jahren getroffen haben, hat nach wie vor Auswirkungen auf unser Business eigentlich.

Andy: Sind denn die Kunden dann zumeist aus Deutschland, aus Österreich,

Andy: Schweiz oder wie ist das so aufgeteilt?

Patrik: Wir haben mittlerweile, glaube ich, 60 Prozent Österreich, 40 Deutschland,

Patrik: wobei Deutschland um einiges stärker wächst, seit wir jetzt da vor zwei,

Patrik: drei Jahren wirklich aktiv angefangen haben, auch diesen Markt zu bedienen.

Patrik: Und natürlich aufgrund der Größe des Marktes geht es dort herauf um einige schneller

Patrik: als bei uns in Österreich.

Andy: Interessant.

Andy: Ja, wie ging es denn damals los? Also hast du selber in der Verwandtschaft jemand,

Andy: der so eine Software gebraucht hat und dann hast du was gebaut und den nicht

Andy: erkannt oder wie kam es dazu?

Patrik: Eigentlich absolut überhaupt gar nicht. Wir sind typische Quereinsteiger.

Patrik: Mein Co-Founder, also einer der Co-Founder und ich, wir haben damals mit 13

Patrik: Jahren unsere erste Website verkauft.

Patrik: Das war die Bäckerei bei uns im Ort.

Patrik: Wir hatten damals also die typische Entstehungsgeschichte, die ein motivierter

Patrik: Tech-Mensch wie ich und auch der Bernhard waren.

Patrik: Typische Entstehungsgeschichte ist, wir haben damals Counter-Strike gespielt.

Patrik: Wir sind die Counter-Strike-Generation und jeder Clan braucht natürlich eine

Patrik: Website. Und das war damals mit zwölf Jahren oder so.

Patrik: Und ich habe gesagt, passt, ich lade mir mal Fotoshop runter.

Patrik: Vollkommen legal, natürlich.

Patrik: Und er hat gesagt, okay, cool, ich schaue mal PHP, HTML, CSS an und dann schauen

Patrik: wir mal, was wir so hinbekommen.

Patrik: Und ich bin dann quasi in dem Product Design Thema hängen geblieben.

Patrik: Er ist Entwickler geworden.

Patrik: Und so ist das Ganze eigentlich entstanden. Wir haben über die Jahre immer wieder

Patrik: zusammengearbeitet. Er hat dann sein eigenes Unternehmen gehabt.

Patrik: Ich habe mein eigenes Unternehmen gehabt.

Patrik: Und haben dann 2011 gemeinsam etwas im Fintech-Bereich versucht.

Patrik: Das Projekt hat damals Money Motion geheißen und war quasi Number 26,

Patrik: bevor es Number 26 gegeben hat, sind aber auch kläglich daran gescheitert,

Patrik: dass wir null Kontakte in die Bankenindustrie gehabt haben.

Patrik: Also wir haben dann wirklich postalisch und per E-Mail und per Telefon bei den

Patrik: ganzen Leuten versucht anzurufen und irgendeinen Fuß in die Tür zu bekommen.

Patrik: Hat aber absolut nicht funktioniert. Wir sind eher belächelt worden,

Patrik: weil natürlich Online-Banking war damals noch nicht so bieglig das heiße Thema.

Patrik: Haben aber gemerkt, die Zusammenarbeit passt.

Patrik: Wir hatten dann auch noch Mario im Team, der macht bei uns jetzt Marketing und

Patrik: haben aber gesehen, dass das Team an sich sehr, sehr cool ist und haben uns

Patrik: Gedanken darüber gemacht, was können wir eigentlich noch tun?

Patrik: Bernhard hatte damals Erfahrung in der Österreichischen Nationalbank im Security-Bereich.

Patrik: Das heißt, dort ist unser Security-Know-how, was bei Gesundheitsdaten ja durchaus

Patrik: wichtig ist und haben dann überlegt, was könnten wir noch machen,

Patrik: Nachdem der Fintech-Bereich für uns nichts war,

Patrik: sind wir dann eines Abends auf seiner Terrasse bei einem Drink draufgekommen,

Patrik: hey, ich muss noch einen Arzttermin buchen.

Patrik: Und so ist dann diese Idee entstanden, wo man sagt, du musst jetzt eigentlich

Patrik: bis Montag warten, dass du dort anrufen kannst, wieso bauen wir nicht eine Online-Buchungsplattform?

Patrik: Das war die ursprüngliche Idee und auch der Namensgeber für unser Unternehmen, nämlich AppointMate.

Patrik: Und wir wollten eigentlich eine Buchungsplattform bauen.

Patrik: Der nächste Schritt war, Ärzte anzurufen und zu sagen, hey, können wir euch

Patrik: mal kurz besuchen kommen und eure Praxis-Working-Software ansehen,

Patrik: um zu sehen, ob wir diese Termine überhaupt rausbekommen, damit man das auch

Patrik: online buchbar machen kann.

Patrik: Und sind im Zuge dessen, ich glaube in den ersten zwei, drei Terminen mit Ärzten,

Patrik: die wir da bekommen haben, einfach drauf gekommen, das eigentliche Problem ist

Patrik: gar nicht die Buchung, sondern das eigentliche Problem ist die Verwaltungssoftware dahinter.

Patrik: Das waren meistens On-Premise-Lösungen von den großen Playern,

Patrik: also CGM und so weiter, das sind halt Milliardenkonzerne, hatten damals eine

Patrik: Monopolstellung in Österreich.

Patrik: Ich glaube, die hatten 85 Prozent oder fast 90 Prozent vom Markt damals und

Patrik: sind eigentlich draufgekommen, dass der größere Need oder das größere Potenzial

Patrik: eigentlich in der Verwaltung liegt und gar nicht so in der Terminplanung.

Patrik: Und so ist dann eigentlich gleich einmal innerhalb der ersten fünf,

Patrik: sechs, sieben, acht Wochen der komplette Businessplan über Bord geworfen worden

Patrik: und gesagt, okay, Buchungsplattformen können wir irgendwann mal machen,

Patrik: aber wir starten mal mit der Praxisverwaltung.

Andy: Okay, also in welchem Jahr war das?

Patrik: Das müsste gewesen sein, Herbst 2014 ungefähr, wo wir die ersten Prototypen dann gebaut haben.

Patrik: Also damals wirklich noch, für diejenigen, die auch Product Design gemacht haben,

Patrik: unter deinen Zuhörern, damals noch mit Balsamic Mockups, ich weiß nicht,

Patrik: ob dir das was sagt, Das schaut wirklich nach Strichzeichnungen quasi aus.

Patrik: Wir haben hier, oder ich habe damals so einen kleinen Prototypen gebastelt und

Patrik: wir sind wirklich die physikalischen gelben Seiten, ich weiß nicht,

Patrik: gibt es gelbe Seiten in Deutschland?

Andy: Gibt es doch, glaube ich.

Patrik: Haben das Ding aufgeschlagen, haben mit dem Finger auf irgendeinen Therapeuten

Patrik: gezeigt oder den Arzt gezeigt und den angerufen.

Patrik: Haben gesagt, hey, können wir dich mal zum Kaffee einladen, wir hätten da Ideen.

Patrik: Und sind dann wirklich mit diesen Balsamic-Mockups zu diversesten Kaffeehäusern

Patrik: in ganz Wien getingelt, haben die Leute dort eingeladen, zum Essen und Trinken

Patrik: und haben einfach mal gefragt, was haltet ihr von dieser Idee?

Andy: Das hat funktioniert. Ich sehe immer, als bei Ärzten so Vertriebler reinlaufen

Andy: und denke mir immer, hey, die Ärzte haben doch sowieso kaum Zeit,

Andy: das funktioniert, weil die was mitbringen oder wie hat das bei euch funktioniert?

Andy: Also wie viel musstest du anrufen, dass du drei Stück zum Kaffee einladen konntest?

Patrik: Ich glaube, wir hatten insgesamt ...

Patrik: Insgesamt, glaube ich, sechs Termine, die wirklich zustande gekommen sind und

Patrik: aber 15, 20 Leute oder so angerufen.

Patrik: Interessanterweise, die sechs Personen, mit denen wir damals uns zum Kaffee

Patrik: und Kuchen getroffen haben, sind bis heute Kunden.

Patrik: Also die sind wirklich von Tag 1 quasi dabei geblieben, haben sehr viel Geduld

Patrik: bewiesen, gerade am Anfang, aber nach wie vor sehr, sehr happy mit der Lösung.

Andy: Okay, wie ging es dann weiter?

Patrik: Wir haben dann, wie gesagt, 2014 die ersten Prototypen gebaut.

Patrik: Das war damals noch Side-Project. Also wir sind, wie gesagt,

Patrik: alles Unternehmer. Jeder hatte seine Selbstständigkeit, relativ erfolgreich sogar.

Patrik: Somit war dann Need, dieses Produkt schnell fertig zu bauen,

Patrik: gar nicht so groß. Und das war natürlich jetzt im Nachhinein trachtet ein Problem.

Patrik: Hat auch immer wieder zu Diskussionen geführt bei uns im Team in der Anfangszeit.

Patrik: Wer investiert wie viel Zeit und hat das noch Priorität und so weiter.

Patrik: Und haben dann aber 2016, also fast zwei Jahre später, erst die GmbH gegründet,

Patrik: weil wir da erst mit den Prototypen quasi fertig waren.

Patrik: 2016 hat man dann einen Jahresumsatz, das Wemmy Jänner, gegründet.

Patrik: Und Ende 2016 hat man einen Jahresumsatz von 17.000 oder so irgendwie.

Patrik: Das ist durch vier nicht viel.

Patrik: Also das war sehr, sehr schleppend und das ist eigentlich auch bis zum Jahr

Patrik: so 2019, 2020 so weitergegangen.

Patrik: Also wir hatten dann, ich glaube 2020 irgendwo so um die 40.000 Umsatz oder so.

Patrik: Ist durch vier jetzt da auch noch nicht wirklich so, dass ich sage,

Patrik: okay, davon kann man gut leben.

Andy: Und Haus im Bogenland kaufen.

Patrik: Ja, das ging sich damals noch nicht aus. Aber wie gesagt, wir hatten das Glück,

Patrik: dass alle vier sehr erfolgreich in ihrer eigenen Selbstständigkeit waren und

Patrik: somit konnten wir das einfach übertauchen und querfinanzieren.

Patrik: Und es gab sehr viele Momente, wo wir gesagt haben, okay, macht das wirklich

Patrik: Sinn? Sollen wir da überhaupt noch weiter tun?

Patrik: Und es war immer mindestens einer von uns vier, der gesagt hat,

Patrik: na komm, vier Monate machen wir noch. Bis das Konto leer ist, machen wir noch.

Patrik: Und das war dann eigentlich immer so dieser Push, den die anderen auch gebraucht

Patrik: haben. Und so hat sich das dann, Gott sei Dank, über Wasser gehalten und ab

Patrik: 2020 ist es dann auch wirklich größer geworden.

Andy: Was waren die entscheidenden Game Changer, die 2020 passiert sind?

Andy: Corona dann mit Digitalisierungsnot auf Seiten der Therapeutin und Online-Terminen oder gab

Patrik: Es noch andere Schlüsse? Zum Teil bestimmt, aber ich glaube,

Patrik: der wichtigste Faktor war schon Ende 2018, Anfang 2019, wo wir wirklich aufgehört

Patrik: haben, auf andere zu hören. Also wir waren halt sehr blauäugig,

Patrik: haben uns Mentoren geholt, waren in Startup-Programmen drinnen.

Patrik: Und haben halt immer Tipps bekommen, die eigentlich nie zu uns gepasst haben.

Patrik: Und haben dann halt immer versucht, diese Tipps umzusetzen, weil die müssen

Patrik: sie ja wissen, die hatten das schon, die kennen sich aus, das sind große Unternehmer und so weiter.

Patrik: Und haben dann aber irgendwann einmal für uns entschieden, erstens,

Patrik: wir können uns nichts mehr leisten. Wir hatten damals eine Head of Sales Person eingestellt.

Patrik: Das hat Bernhard und mich, haben die finanziert, ich glaube,

Patrik: an die 75.000 Euro oder so gekostet damals.

Patrik: Und wenn du heute unsere Growth-Kurve anschaust, siehst du ganz genau den Zeitpunkt,

Patrik: wo wir sie eingestellt haben. Das ist nämlich genau der Punkt, wo die Kurve flach wird.

Patrik: Also das waren wirklich so sechs, sieben Monate, wo kein Wachstum sichtbar war,

Patrik: weil wir uns einfach auf die falschen Dinge konzentriert haben.

Patrik: Und dann haben wir irgendwann einmal gesagt, dann war das Geld weg und wir haben

Patrik: dann beschlossen, okay, wir versuchen es jetzt selbst.

Patrik: Wir sind wirklich Tür zu Tür durch ganz Wien mit unseren Flyern bei allen Praxen

Patrik: irgendwie reinmarschiert und haben halt versucht, das Ding erkanter zu machen.

Patrik: Und im Endeffekt mit Händen und Füßen haben wir uns dann die ersten 100,

Patrik: 120 Kunden irgendwie erarbeitet.

Patrik: Dann hat das schon langsam angefangen, so eine Art Lauffeuer zu werden.

Patrik: Also wir leben heute nach wie vor von Referrals.

Patrik: Also 70 Prozent von unserem Wachstum sind zufriedene Kunden im Endeffekt.

Patrik: Und so ist natürlich auch unser Werbebudget relativ gering, würde ich jetzt mal meinen.

Andy: Das heißt, ein Therapeut empfiehlt eine andere Therapeutin weiter.

Patrik: Richtig, genau.

Andy: Obwohl die dann Wettbewerber sind und durch euch vielleicht effizienter arbeiten können.

Patrik: Genau. Wobei man dazu sagen muss, dieser Konkurrenzgedanke ist bei den Therapeuten

Patrik: jetzt nicht unbedingt sehr ausgeprägt, was auch gut so ist.

Patrik: Ich war erst vor kurzem jetzt vor vier Wochen auf einem Event für Physiotherapeuten.

Patrik: Das war ein drei-tages interdisziplinäres Event in der Nähe von Hallstatt in Österreich.

Patrik: Da kamen 120 Therapeuten zusammen. Das ist halt wirklich so fortbildungsmäßig.

Patrik: Und der Spirit innerhalb der Branche ist wirklich angenehm.

Patrik: Also die Leute helfen sich wirklich gegenseitig und deswegen glaube ich auch,

Patrik: dass dieses Netzwerken im Physiotherapeuten- und im Therapeutenbereich generell

Patrik: einfach wahnsinnig wichtig ist, auch für die.

Patrik: Und so verbreitet sich natürlich auch unsere Lösung, weil wenn die Leute happy

Patrik: sind, dann reden sie drüber.

Andy: Aber kriegen die einen Bonus, wenn die jemanden referen?

Patrik: Ja, das hatten wir lange Zeit nicht, ehrlicherweise. Und haben uns dann irgendwann

Patrik: gedacht, wir sollten die Leute irgendwie noch mehr inzentivieren.

Patrik: Und jetzt ist es so, dass du für einen geworbenen Kunden 100 oder 50 Euro Guthaben

Patrik: auf die nächste Rechnung bekommst, je nachdem, für was für ein Paket sich der entscheidet.

Andy: Und das dann unlimited, also nicht bedenkt.

Patrik: Das kannst du wirklich unlimited machen. Wenn du uns tausend Kunden bringst,

Patrik: bin ich super happy und verdienst natürlich auch ein bisschen was damit,

Patrik: aber ist natürlich unrealistisch.

Patrik: Also die meisten im Schnitt bringen so drei, vier Leute oder so.

Andy: Also es ist doch kein Therapeut entstanden, der jetzt da ein Content-Business

Andy: außenrum gebaut hat und euch weiter empfiehlt sozusagen. Nein,

Andy: aber wenn du jemanden kennst, sehr gerne.

Andy: Okay, kein Therapeut-Influencer sozusagen dabei bisher.

Patrik: Nein, leider nicht. Also es gibt natürlich ein paar, die sind bei Social Media

Patrik: sehr aktiv, aber das ist auch überschaubar.

Andy: Ja, okay. Also 2020 war dann so ein bisschen der Game Changer und dann habt

Andy: ihr es ab 2021 Vollzeit gemacht oder seid ihr dann alle vier parallel rüber?

Andy: Wahrscheinlich nicht, sondern eher so nah.

Patrik: Es war wirklich einer nach dem anderen. Der erste bei uns war Mario aus dem

Patrik: Marketingbereich, der bei uns jetzt Marketing und Sales macht.

Patrik: Das ging sich damals, war ja der erste, wo sich wegen Vollzeitgehalt ausgegangen ist.

Patrik: Danach war, glaube ich, ich, wenn ich es jetzt richtig im Kopf habe und danach

Patrik: unsere zwei Developer, weil die natürlich andere Stundensätze verlangt haben damals.

Patrik: Und da war es natürlich wahnsinnig schwer, das über Appointments quer zu finanzieren.

Patrik: Aber mittlerweile doch seit 2020 oder 2021 alle Vollzeit.

Patrik: Die ganzen Side-Businesses sind mehr oder weniger on hold.

Patrik: Also da tut sich auch nicht mehr viel bei uns, weil halt auf auch ein Point

Patrik: ein Vollzeitjob ist, der mittlerweile auch gut Geld abwirft für alle.

Patrik: Also man kann sich ja gut davon leben.

Andy: Hört sich auf jeden Fall danach an. Was habt ihr mit, also das mit der Head

Andy: of Sales finde ich noch spannend.

Andy: Das heißt, euch wurde empfohlen, jemanden für Sales einzustellen, logisch.

Patrik: Genau.

Andy: Und es hat dann nicht funktioniert. Was denkst du, warum es nicht funktioniert hat?

Patrik: Ich glaube, der Hire war einfach zur falschen Zeit, die falsche Person für zu viel Geld.

Patrik: Also es war wirklich, da war wirklich alles schlecht, was wir damals gemacht haben.

Patrik: Weil wir eben die Empfehlung bekommen haben, ich kenne da jemanden,

Patrik: die hat ein Team geleitet bei, ich will jetzt nicht sagen bei wem,

Patrik: aber bei einer HR-Plattform, die würde einen neuen Job suchen.

Patrik: Und dann haben wir uns mit der getroffen und gesagt, ja, okay,

Patrik: cool, können wir uns gerne mal anhören.

Patrik: Ihre Gehaltsvorstellungen waren natürlich Team-Lead aus einem großen HR-Company.

Patrik: Und Bernhard und ich haben gesagt, ja, okay, jetzt ist schon irgendwie,

Patrik: können wir ja finanzieren, probieren wir mal.

Andy: Erwartungshaltung war dann hoch.

Patrik: Erwartungshaltung war natürlich wahnsinnig hoch auf unserer Seite und die Erwartungshaltung

Patrik: auf der anderen Seite war natürlich auch eine ganz falsche, weil sie natürlich

Patrik: bei dem vorigen Job ein Team von zwölf Leuten geleitet hat und plötzlich musste

Patrik: sie bei uns wieder alles selber machen.

Patrik: Da war schon der erste Indikator, dass das eigentlich nicht funktionieren kann.

Patrik: Jetzt im Nachhinein für mich denke ich immer, ich hätte genauso gut diese 70.000

Patrik: Euro beim Fenster rauswerfen können und wir hätten genauso viel davon gehabt.

Patrik: Sie ist jetzt nicht unbedingt schuld an dem, sondern es war unsere Entscheidung

Patrik: und es war einfach unser Unwissen, was wir zu dem Zeitpunkt eigentlich wirklich brauchen.

Patrik: Aber das war ein sehr teures Learning für uns.

Patrik: Wir haben dann auch ewig lang gebraucht, um das Ganze zu canceln,

Patrik: weil wir dachten uns, wir geben ihr noch einen Monat eine Chance und dann noch

Patrik: einen Monat und so geht dann schnell mal sechs, sieben Monate rum,

Patrik: ohne dass du hier wirklich Ergebnisse hast.

Patrik: Und das war eigentlich der Zweikpunkt, wo es dann schon wahnsinnig knapp auch finanziell war.

Patrik: Das war einer der Punkte, wo

Patrik: es dann geheißen hat, na, zahlt sich das noch aus, sollten wir das lassen.

Patrik: Und ja, wir haben ja dann doch, haben wir doch noch weitergemacht.

Andy: Und habt ihr heute einen Head oder eine Head of Sales überhaupt bei den siebeneinhalb Leuten?

Patrik: Nein, also wir machen mittlerweile sehr, sehr wenig Sales an sich.

Patrik: Wir versuchen das Ganze über SEO-Optimierungen zu machen, über Empfehlungen,

Patrik: über Kooperationen mit Verbänden.

Patrik: Wir haben auch einen eigenen Podcast, HashtagPraxis.com, wo es halt gar nicht

Patrik: so wirklich um therapeutische Themen geht, sondern wir versuchen da auch so

Patrik: ein bisschen rundherum, um das Business zu beleuchten.

Patrik: Daraus ist auch schon ein Magazin entstanden, zum Beispiel mit Artikeln wie,

Patrik: was gibt es für Spotify-Playlists für das Wartezimmer, um den Leuten einfach

Patrik: das Warten dort angenehm zu machen. und lauter solche Dinge.

Patrik: Also das ist auch so ein bisschen ein Side-Project, wo wahrscheinlich jeder,

Patrik: wie sie gesagt hätte, hey, konzentriert euch eher auf euren Kernding und macht

Patrik: es nicht solche Spielereien.

Patrik: Aber uns machen solche Spielereien halt Spaß und somit haben wir die Erlaubnis,

Patrik: das zu tun von uns selbst.

Patrik: Ja, genau.

Andy: Okay. Also heute gibt es keine Head of Sales mehr.

Patrik: Nein, Head of Sales gibt es nicht. Und es funktioniert einfach über Inbound.

Patrik: Wir machen mittlerweile ein bisschen Werbung auf Google, Instagram und Co.,

Patrik: weil du einfach nicht drum herum kommst.

Patrik: Also mittlerweile haben wir ja auch eine Größe erreicht, wo der Mitbewerb auf

Patrik: Keywords bietet und du suchst nach Appointment, landest aber bei wem anderen und so weiter.

Patrik: Ich glaube, wir haben sogar eine Ad, die wir uns am besten performt,

Patrik: natürlich auf das Keyword Appointment, wo dann auch drinnen steht,

Patrik: hey, wir wollen diese Werbung eigentlich gar nicht, aber wir müssen,

Patrik: weil der Mitbewerb drauf bietet und versuchen es halt so ein bisschen auch mit

Patrik: dieser Transparenz Schiene auch mit Humor zu nehmen, das Ganze,

Patrik: aber du kommst halt um diese Google

Patrik: Maschine nicht mehr herum.

Andy: Du musst dich selber schützen und dein eigenes Keyword kaufen,

Andy: das ist leider so. Ja, verstehe ich.

Patrik: Das ist leider so.

Andy: Was sind so die Kernfeatures oder die Features, die dann, also du hast schon

Andy: ein bisschen angesprochen, es gibt Terminverwaltung, Buchung,

Andy: Patientenakte, Video Calls,

Andy: Registrierkasse, Body Bodycharts habe ich gesehen, da gibt es dann einen Körper

Andy: und da kann man Punkte einzeichnen, die, was weiß ich, Schmerzpunkte sind und solche Dinge.

Andy: Das ist ja auch schon abgefahren, also weiß gar nicht, hat es das überhaupt

Andy: bei der On-Prem-Software auf dem Windows-Server damals gegeben,

Andy: sowas? Wahrscheinlich nicht.

Patrik: Ich glaube nicht. Wobei man dazu sagen muss, die erste Version dieser Bodycharts

Patrik: war auch wahnsinnig schlecht.

Patrik: Wir haben, ich glaube, zwei Monate daran entwickelt, haben das Ding released

Patrik: und es hat niemand verwendet.

Patrik: Wir hatten dann das Glück mit der Fachhochschule in St.

Patrik: Pölten, die haben einen Physiotherapeutenzweig, Masterstudienlehrgang und sind

Patrik: dort in die Ausbildung quasi reingekommen und haben mit dem Feedback der Studierenden

Patrik: quasi Bodycharts V2 bei uns gebaut und haben das natürlich auf den Bedarf.

Patrik: Für genau diese Zielgruppe fokussiert gebaut und seitdem ist das eigentlich

Patrik: eins meiner Lieblingsfeatures bei uns in der Applikation drinnen,

Patrik: weil du halt wirklich wahnsinnig flexibel bist.

Patrik: Du kannst am Tablet mit deinem Apple Pencil alles einzeichnen,

Patrik: du kannst Regionen abhaken, die du einfach kurz kontrolliert hast,

Patrik: wo du sagst, ja Schulter ist okay, Ellbogen ist okay, Handgelenk ist okay,

Patrik: aber dort gibt es ein Problem. Das geht alles wahnsinnig schnell.

Patrik: Aber wenn wir über die Features gesprochen haben, ich glaube,

Patrik: eines der wichtigsten Dinge ist bei uns Kundensupport. Das ist jetzt nicht unbedingt

Patrik: ein Software-Feature, aber es ist ein Feature der Company, weil wir natürlich

Patrik: eine Zielgruppe haben, die nicht unbedingt sehr technikaffin ist.

Patrik: Zumindest ein großer Teil davon ist nicht technikaffin und es ist halt unterm

Patrik: Strich trotzdem eine Softwarelösung.

Patrik: Das heißt, man muss sich ein bisschen damit beschäftigen und uns ist wahnsinnig

Patrik: wichtig, dass die Leute sich gut aufgehoben fühlen bei uns. Das heißt,

Patrik: wir haben ein Chatbot, also nicht ein Chatbot, sondern ein Chat bei uns in der

Patrik: Applikation eingebaut. Das wird alles über Intercom gesteuert.

Patrik: Großartige Software, ist ein bisschen pricey, aber für uns lohnt sich das auf jeden Fall.

Patrik: Und haben eine Response Time, ich glaube von 5 Minuten 30 oder so für jede Anfrage.

Patrik: Das heißt, wenn du uns jetzt ein Support Key schreibst, innerhalb der nächsten

Patrik: 10 Minuten ist das Ding beantwortet und im besten Fall auch gelöst.

Patrik: Und das schätzen die Leute sehr.

Patrik: Also wir wickeln, glaube ich, 3.500 oder 3.800 Cases pro Jahr ab mit dieser

Patrik: durchschnittlichen Response Time.

Patrik: Und das frisst natürlich wahnsinnig viel Ressourcen.

Patrik: Aber auf der anderen Seite führt das auch dazu, dass die Leute wahnsinnig happy

Patrik: sind mit dem, was wir tun, weil sie auch diesen persönlichen Kontakt mit uns immer wieder haben.

Patrik: Und oftmals ist es sogar gut, ein Problem zu haben, also irgendein Bug in der

Patrik: Software zum Beispiel, das wird dann eingemeldet und innerhalb von 30 Minuten ist das Ding gelöst.

Patrik: Und das sind auch wieder so Kundenbindungsmaßnahmen, die irgendwie drinnen versteckt

Patrik: sind, wo die Leute sich dann sehr, sehr gut aufgehoben fühlen.

Andy: Okay, aber das geht jetzt nicht so, ich stelle mir das jetzt gerade vor,

Andy: du hast ja ein bisschen erklärt, die sind nicht so IT-affin häufig,

Andy: die nutzen jetzt ein modernes SaaS-Tool und sind es vorher gewohnt gewesen,

Andy: vielleicht irgendwas zu nutzen, was man mit der Tastatur navigiert.

Andy: Ich will jetzt nicht an Terminal-Zeiten erinnern, aber es ist ja vielleicht

Andy: schon so gewesen, da drückst du einmal auf Tab, dann bist du in dem Feld und

Andy: dann machst du den Namen rein und jetzt hast du Autovollständigung und bist

Andy: wahrscheinlich deutlich effizienter auch.

Patrik: Ja, also es ist eigentlich sogar noch viel schlimmer gewesen.

Patrik: Also einer meiner Kunden war damals eben die CompuGroup.

Patrik: Also ich hatte damals schon ein bisschen Einblick in diese ganze Arzt-Informations-Software-Welt.

Patrik: Und es gab damals ein Produkt, ich will auch wieder nicht nennen,

Patrik: wie das Produkt heißt, aber die hatten so eine Button-Leiste.

Patrik: Ganz unten im Programm, da waren drauf 32 Buttons und es waren so viele Buttons,

Patrik: dass du nur mit den ersten Buchstaben draufgebracht hast als Label.

Patrik: Und somit musstest du wissen, was macht eigentlich das kleine B? Was macht das große F?

Patrik: Und dann gab es daneben irgendwie so ein Handbuch und du musstest nicht mehr

Patrik: nachschlagen, was passiert eigentlich, wenn ich auf den Button draufdrücke.

Patrik: Und das war schon der erste Berührungspunkt mit Praxisverwaltungssoftware, wenn man dachte, das,

Patrik: Nein, das kann nicht sein. Aber das ist der Benchmark, gegen den wir damals

Patrik: quasi gestartet sind. Und das hat uns natürlich schon geholfen.

Andy: Und wenn du so einen Kunde gewinnst, der hat ja so eine Altsoftware,

Andy: wie wir es jetzt beschrieben haben, migrierst du dem seine Daten dann rein?

Andy: Also haben die überhaupt so eine Exportfunktion, dass du die verarbeiten kannst?

Andy: Weil das musst du ja irgendwie anbieten, oder?

Patrik: Ja, definitiv. Also Datentransfer ist immer ein Thema, das bei uns auch ein

Patrik: leidiges Thema ist natürlich. Wir sind sehr happy, wenn wir CSV-Dateien oder

Patrik: ähnliches bekommen, also irgendeine tabellarische Geschichte oder eine Access-Datenbank

Patrik: oder so Dinge, die halt mehr oder weniger Standard sind.

Patrik: Aber gerade im Therapeutenbereich gibt es wahnsinnig viele selbstgestrickte Lösungen.

Patrik: Und dort die Dinge bei uns reinzubekommen, ist immer wieder eine sehr spannende

Patrik: Aufgabe für unsere Developer, weil du natürlich die Datenstruktur matchen musst.

Patrik: Und im Worst Case ist es wirklich so, dass wir nur die Patientenstammdaten übernehmen,

Patrik: keine Termine, keine Rechnungen, keine Dokumentation, weil es einfach nicht

Patrik: möglich ist aufgrund der veralteten Technologie.

Andy: Okay, weil es so viel verschiedene Software gibt, die jetzt da draußen so Install-Exe

Andy: installiert wurde auf dem Windows-Server, der in der Pax läuft.

Patrik: Genau. Oder das Access-Pendant von Mac. Ich habe jetzt leider vergessen, wie das heißt.

Patrik: Da gab es auch mal sowas, wo du dir eine eigene Datenbank stricken kannst.

Patrik: Und auch von den Dingen gibt es hunderte da draußen am Markt.

Patrik: Und jedes Mal einen Importer zu schreiben für solche Dinge ist natürlich auch wahnsinnig aufwendig.

Patrik: Wir haben jetzt ein paar Standard-Dinge. Also wir können die gängigsten 10,

Patrik: 15 Softwarelösungen per Knopfdruck importieren.

Patrik: Aber es gibt hin und wieder schon so Spezialfälle, wo unsere Entwickler dann

Patrik: wirklich mal einen Tag Urlaub brauchen danach.

Andy: Okay. Mit Umlauten und Sonderzeichen.

Patrik: Ja, also da brauchen wir gar nicht anfangen. Also mit Kodierungsfehler und lauter solche Dinge. Okay.

Andy: Du hast Intercom angesprochen, aber du hast jetzt Bodycharts,

Andy: haben wir gehört, und es gibt noch ein paar andere Sachen bei den Features,

Andy: wie verarbeitet, den Kundenfeedback.

Andy: Also wie kannst du von den Kunden, du hast gesagt, ihr seid nah dran,

Andy: machst du dann selber auch Support und kriegst mit, welche Features brauchen die als nächstes?

Andy: Können die das voten? Gibt es da das Public Board? Wie läuft das?

Patrik: Ein Public Board gibt es nicht absichtlich, weil die Softwareentwicklung,

Patrik: ich meine, du weißt das eh, es kann so schnell gehen, es kann so viel passieren,

Patrik: die Prioritäten ändern sich so schnell und wenn du das dann Public hast,

Patrik: dann bist du quasi an dieses Ding gebunden und wenn du aber irgendwie eine Idee

Patrik: hast, die vielleicht besser ist als das, was jetzt auf Platz zwei steht,

Patrik: dann nimmst du dir wahnsinnig viel Flexibilität raus, deswegen haben wir uns

Patrik: entschieden, das nicht Public zu machen, aber so wie du sagst, ich habe natürlich,

Patrik: ich bin nach wie vor, ich glaube im letzten Jahr der Top-Support-Mensch bei

Patrik: uns, obwohl das eigentlich nicht mein Hauptjob ist, ich hatte halt überall meine Finger drin,

Patrik: weil ich jetzt nicht Micromanager bin, sondern weil ich halt das meiste davon

Patrik: einfach auswendig im Kopf habe.

Patrik: Also wenn es ein Problem gibt, ich weiß, wie die Software funktioniert,

Patrik: manche Mitarbeiter, die noch nicht so lange bei uns dabei sind,

Patrik: die müssen dann mal im Helpcenter suchen gehen, das dauert dann ein bisschen,

Patrik: aber ich habe auch vor kurzem erst Feedback vom Team bekommen,

Patrik: hey, lass das, konzentrier dich auf dein Zeug.

Andy: Du willst nur, dass die fünf Minuten fallen, wahrscheinlich.

Patrik: Ja, genau.

Andy: Die durchschnittliche Antwortzeit drunter fällt.

Patrik: Der Benchmark natürlich ist schon hard to beat, aber wir sind auch drauf gekommen,

Patrik: es ist egal, ob das fünf Minuten sind oder 15 Minuten oder 30 Minuten,

Patrik: weil der Benchmark bei den Mitbewerbern ist zwei Tage.

Patrik: Das heißt, es ist egal, was wir tun, wir machen das schon sehr viel schneller als der Rest.

Andy: Wie ist es denn so, wenn du da so, ja.

Patrik: Das ist auch so eine Lesson learned im Prinzip. Ich habe das Problem nicht gesehen.

Patrik: Das Team hat mich darauf hingewiesen jetzt in unserer letzten Runde One-on-Ones.

Patrik: Also wir machen alles sechs Monate One-on-One-Meetings mit jedem Einzelnen und mit mir.

Patrik: Und dort habe ich das Feedback einfach bekommen, hey, lass den Support lieber

Patrik: die anderen machen, auch wenn es jetzt mal zwei Minuten länger dauert.

Patrik: Und konzentriere dich auf das, was du eigentlich kannst. Und somit, ja.

Andy: Ja, was mich da noch interessiert, wenn ich mir das jetzt so vorstelle,

Andy: es gibt ein Problem in der Praxis und früher hat sich ja wahrscheinlich ein

Andy: Mitarbeiter remote auf das System geschalten von der Software oder so.

Andy: Müsst ihr sowas dann auch noch machen oder ist es soweit,

Andy: also macht man das bei einer SaaS-Software in dem Umfeld?

Patrik: Es ist natürlich zum Teil wahnsinnig schwierig, weil wir keinen Access auf die Daten haben.

Patrik: Wir dürfen natürlich nicht sehen, was dort für Daten drinnen sind.

Patrik: Das macht den Support schwer, aber die meisten Dinge lassen sich mittlerweile

Patrik: wirklich übers Help Center lösen. Das heißt, wir schicken die Leute dort rein.

Patrik: Mario hat da wirklich wahnsinnig viel Zeit investiert. Ich glaube,

Patrik: das sind seine ersten drei Bücher, die er geschrieben hat. Wir haben wirklich

Patrik: jede Funktion im Help Center noch einmal beschrieben.

Patrik: Können das auch mit Intercom verlinken. Wir verwenden jetzt zum Teil auch den

Patrik: Intercom-Chatbot, also das ist ein Fin.

Patrik: Der hat als Datenquelle unser Help Center, unsere, ich glaube mittlerweile 12.000

Patrik: Konversationen mit unseren Kunden und nutzt das quasi, um Antworten zu geben.

Patrik: Das ist wahnsinnig praktisch für so Standardfälle wie ich habe mein Passwort

Patrik: vergessen, wie kann ich es zurücksetzen?

Patrik: Anstatt dass wir das jetzt in zwei Minuten machen, handelt das Finn in zwei Sekunden.

Patrik: Aber Kundensupport ist schon eine knackige Geschichte. Also wir hatten auch

Patrik: ganz am Anfang einen Case mit einer doch größeren Praxis damals.

Patrik: Das war damals, glaube ich, unser größter Kunde. Und den wollten wir natürlich

Patrik: happy machen. Und wir hatten mal einen Anruf bekommen und haben gesagt,

Patrik: hey, in Appointment funktioniert mein Mauszeiger nicht.

Patrik: Und da schrillen natürlich immer alle Alarmglocken. Wie kann ein Mauszeiger

Patrik: bei uns in einer Web-Applikation nicht funktionieren?

Patrik: Und wir haben dann wirklich versucht, oder Christopher damals hat 40 Minuten

Patrik: am Telefon versucht, irgendwie das Problem zu eruieren, hat sich dann in Wien

Patrik: in die Straßenbahn gesetzt, ist diese halbe Stunde in diese Praxis gefahren

Patrik: und hat sich das dann vor Ort angesehen.

Andy: Um so vor Ort zu fahren,

Patrik: Ja nicht sein quasi. Und im Endeffekt sind wir draufgekommen,

Patrik: die haben noch so eine alte Kugelmaus verwendet. Kennst du die noch?

Andy: Mit dem kleinen Ball? Mit PS2-Anschluss wahrscheinlich.

Patrik: Richtig, genau. Und da war halt einfach Staub drinnen und somit hat das Ding

Patrik: nicht ordentlich funktioniert.

Patrik: Und so weit ist unser Support eigentlich gegangen damals. Okay,

Patrik: wir kommen vorbei, wir schauen uns das an.

Patrik: Das war aber Kunde, keine Ahnung. 50 oder so, da kann man das noch machen.

Patrik: Jetzt mittlerweile geht das leider nicht, aber zeigt einfach,

Patrik: wie dedicated wir eigentlich schon immer beim Kundensupport waren.

Andy: Rein preislich ist ja auch eine spannende Sache, wenn man sich das anschaut.

Andy: Ich glaube, es geht bei euch bei 31 Euro los für das, ich glaube, das heißt Mini.

Andy: 45 für Mini, ja. Oder 45, okay. Genau. Und da gibt es, was ich cool finde,

Andy: es gibt Rabatte für Neugründungen.

Andy: Also wenn jemand neu gegründet hat als Therapeut, finde ich es natürlich cool.

Andy: Und es gibt NGO-Rabatte. Jetzt gerade habt ihr den Summer Sale sogar.

Andy: Wahrscheinlich ein bisschen den Black Friday vorab gehen, jetzt im Sommer.

Andy: Also es gibt kein Einstiegs 10 Euro Angebot, weil es wahrscheinlich gar nicht

Andy: nötig ist und in dem Umfeld überhaupt nicht existent ist.

Andy: Es gibt kein Free Account, sondern du fängst quasi bei dem Mini an.

Patrik: Richtig? Genau. Ja, kein Free Account ist auch so eine Diskussion,

Patrik: die hatten wir früher mal.

Patrik: Auch wieder mit unseren interessanten Mentoren und potenziellen Investoren und

Patrik: so weiter, wo halt einfach diese Idee war, gebt das Ding doch gratis her,

Patrik: holt euch mal 2000 User und dann schauen wir mal, wie wir es monetarisieren.

Patrik: Aber da haben wir von Anfang an gesagt, nein, so kann das nicht funktionieren.

Patrik: Wir bauen eine Software, die solide ist, mit der du dein Unternehmen verwalten

Patrik: kannst. Das darf auch ruhig etwas kosten.

Patrik: Und so 10 Euro Test-Account-Geschichten oder so, das will ich eigentlich nicht,

Patrik: weil damit kaufst du dir einfach nur wahnsinnig viel Support ein.

Patrik: Wenn du dann natürlich Leute dabei hast, okay, die nehmen das vielleicht für

Patrik: 10 Euro, Es sind vielleicht auch viele, die es für 10 Euro nehmen,

Patrik: aber die können das nicht wertschätzen oder sie wollen es nicht wertschätzen

Patrik: und somit kommen sie halt mit jedem Problem direkt zu dir und wenn du das Problem

Patrik: nicht sofort lösen kannst, sind sie frustriert.

Patrik: Das heißt, meine Erfahrung ist eigentlich, je teurer die Software ist,

Patrik: desto angenehmer ist der Support,

Patrik: weil einfach die Wertschätzung für die Software dann eine andere ist.

Andy: Interessant.

Patrik: Aber wir sind trotzdem noch wahnsinnig günstig, würde ich jetzt einmal behaupten.

Patrik: Also wenn ich eine Standard-Therapiestunde hernehme, da sind wir dreistellig.

Patrik: Also pro Stunde im Schnitt 100 Euro.

Patrik: Und du kannst quasi mit weniger als einer Behandlungsstunde deine komplette Praxis managen mit uns.

Andy: Mit was hast du da konkurriert? Also das On-Prem-Produkt, war das eine Jahreslizenz?

Patrik: Unterschiedlich. Also natürlich gibt es diese On-Premise-Lösungen nach wie vor.

Patrik: Es gibt aber auch andere Software- oder Service-Lösungen. Es gibt einige,

Patrik: die wirklich noch Windows-Installationssoftware sind.

Patrik: Es gibt ein, zwei Mitbewerber, die wirklich nativ auf iPad sind.

Patrik: Also da gibt es einfach nur eine iPad-Applikation.

Patrik: Was natürlich für jemanden, der nur mit iPad arbeitet, interessant ist.

Patrik: Aber ich finde halt diese Multi-Device-Geschichte einfach sehr viel praktikabler,

Patrik: weil ich kann das Ganze jetzt am Smartphone bedienen.

Patrik: Ich habe den großen Laptop zu Hause oder vielleicht in der Praxis stehen und

Patrik: im Urlaub das Tablet mit.

Patrik: Und da kann ich halt immer wieder mit allen Geräten meine ganze Praxis quasi einsehen.

Patrik: Und das ist so die Welt, in der wir leben quasi.

Patrik: Also es gibt von der On-Premise-Lösung bis hin zu wirklich nativ programmierten Desktop-Anwendungen.

Andy: Und was ich beim Pricing noch interessant finde, ist das Thema beim Basic-Abo,

Andy: also die Stufe drüber, gibt es jetzt ein bisschen teurer, um die 60 Euro.

Andy: Aber es gibt den Unterschied, ich kann dann auch einen angestellten Therapeuten

Andy: buchen für das Basic-Abo und einen administrativen Mitarbeiter.

Andy: Das finde ich interessant, weil du hast ja wirklich, ist ja der Praxis-Use-Case,

Andy: du hast Admin-Mitarbeiter, die machen Termin- und Patientenverwaltung und du

Andy: hast Therapeuten, die haben dann unterschiedliche Permissions einfach.

Patrik: Genau, richtig. Das ist auch Teil von unserem Geschäftsmodell.

Patrik: Wir versuchen hier wirklich mit den Praxen mitzuwachsen.

Patrik: Also wenn wir jetzt da wieder bei dem Pricing sind, 85 Euro im Monat für das

Patrik: normale Basic ist für einen Einzeltherapeuten durchaus vertretbar und doesn't break the bank quasi.

Patrik: Aber geht natürlich nicht, wenn ich jetzt das Beispiel hernehme mit den 60 Mitarbeitern.

Patrik: Ich kann nicht 60 mal 85 mal 12 verlangen. Das würde dir niemand bezahlen.

Patrik: Deswegen versuchen wir dann auch mit Discounts zu arbeiten, mit unterschiedlichen

Patrik: Benutzerrollen zu arbeiten, um einfach zu schauen, möglichst viel Flexibilität

Patrik: ins Pricing auch reinzubekommen, damit Praxen, je nach Konstellation,

Patrik: weil da gibt es ja auch unzählige verschiedene Varianten,

Patrik: dass die sich dort das Passende finden und zusammenstellen können.

Andy: Ich hatte die Summer Sale Preise mir schon notiert, weil die auf der Landingpage

Andy: schon komplett sind, deswegen bin ich jetzt ganz verwirrt gewesen.

Andy: Ja, das ist gut. Ja, das habe ich es gut gemacht, weil du hast es ja jetzt ist

Andy: ja jetzt keine so Streichpreisaktion, wie man sie vom Bübelhauskatalog kennt.

Patrik: Also der Summer Sale ist für uns auch so ein bisschen ein Experiment.

Patrik: Wir machen eigentlich sehr selten Sales-Aktionen, weil wir einfach,

Patrik: wie gesagt, denken, das, was wir anbieten, ist seinen Preis durchaus wert.

Patrik: Aber haben wir die letzten Jahre einfach gemerkt, dass es im Sommer so ein kleines Loch gibt.

Patrik: Natürlich sind alle in Urlaub und so weiter und versuchen das jetzt dann mit

Patrik: dem ein bisschen auszugleichen und zu schauen, ob das einen Effekt hat oder nicht.

Andy: Aber gehen jetzt deine Stammkunden dann nicht auf die Barrikade,

Andy: weil die sehen, hey, das ist 30 Prozent günstiger, ich kündige und mache neu.

Andy: Wie geben sich den Aufwand nicht?

Patrik: Der Aufwand wäre viel zu heftig. Also du müsstest halt wirklich einen Account

Patrik: schließen, du müsstest die Daten exportieren, du müsstest die Daten neu importieren.

Patrik: Also das lohnt sich nicht und die Summercell-Aktionen sind ja auch zeitlich

Patrik: limitiert. Also das gilt ja immer nur für ein paar Monate.

Andy: Okay. Ich habe mir so ein paar Seiten auch angeschaut, da reden wir gleich noch drüber über das Design.

Andy: Ihr habt, mir ist aufgefallen, im Vergleich zu anderen SaaS-Landing-Pages und

Andy: sowas, habt ihr wahnsinnig viele Kundenstimmen drauf.

Andy: Also mit Quotes, mit Bildern, mit Statements zu eurer Software und der Zusammenarbeit, mit euch

Andy: Habt ihr das schon immer oder habt ihr das irgendwann später mal gemacht,

Andy: falls es ein Trust-Issue gab?

Andy: Ist es hier besonders wichtig in dem Umfeld? Oder woher kommt das?

Patrik: Nein, also Trust-Issue in dem Sinn war es nicht. Fairerweise oder ehrlicherweise,

Patrik: muss man sagen, ich bin großer Fan von Jason Fried und DHH und Basecamp und

Patrik: so weiter. Also das kennen wahrscheinlich alle Bootstrapper.

Patrik: Und die hatten mal auf ihrer Website, ich weiß nicht, ob sie das noch immer

Patrik: haben, so eine Kundenstimmen-Page, wie wir sie jetzt auch haben,

Patrik: nur mit tausenden Quotes.

Patrik: Also da konntest du dich 15 Minuten durchscrollen und bist noch immer nicht fertig.

Patrik: Und das war irgendwie so der Gedanke, wo man gesagt hat, ja,

Patrik: also eigentlich, wir haben so viele zufriedene Kunden und wir haben auch voll

Patrik: viele Leute, die uns das Feedback einfach per E-Mail schicken, jetzt da ungefragt.

Patrik: Also das sind jetzt da keine Dinge, wo man sagt, hey, bitte sag mir mal,

Patrik: was du von der Beinheit hältst, sondern das sind wirklich Quotes,

Patrik: die Kunden unaufgefordert an uns geschickt haben.

Patrik: Die einfach gesagt haben, hey, das neue Update ist super oder seit das Ding

Patrik: da ist, funktioniert das viel besser und so weiter.

Patrik: Und haben dann irgendwann einfach beschlossen, okay, wir sammeln die Dinge und

Patrik: posten das einfach auf die Website. Es sind mittlerweile, ich würde jetzt mal

Patrik: sagen, knapp 200 oder so.

Patrik: Wir haben sie auch alle mit Tippfehlern, mit Beistrichfehlern,

Patrik: mit falscher Grammatik, wir haben sie einfach Copy-Faced übernommen.

Patrik: Und es ist kein einziges Ding ZJPT generiert. Also wir haben das natürlich jetzt

Patrik: auch schon bei Mitbewerbern gesehen, die was Ähnliches versuchen.

Patrik: Aber dort ist es einfach offensichtlich, dass die Fake sind und die einfach

Patrik: nur diese lange Seite haben wollen.

Patrik: Und das spielt auch wieder in dieses Authenticity-Thema rein.

Patrik: Wir wollen halt einfach wirklich sehr nahbar und sehr ehrlich mit unseren Leuten sein.

Patrik: Und wir sagen den Leuten auch, wenn sie Feature-Requests haben, nein.

Patrik: Vielleicht für dich eine coole Idee, aber für 99% unserer Kunden ist das vollkommen uninteressant.

Patrik: Anstatt denen zu sagen, ja, ich nehme das jetzt mal auf und es kommt auf die

Patrik: Liste und vielleicht kriegst du das Feature irgendwann mal.

Andy: Also auf jeden Fall was, was ich jetzt aus der Episode auf jeden Fall schon

Andy: mal mitnehme, weil ihr habt das ja echt sehr prominent verlinkt.

Andy: Es gibt Warum Appointment, dann kommt Kundenstimmen, dann kommt erst Preise

Andy: und dann kommt erst Funktion.

Andy: Also ist in eurem Header schon sehr prominent platziert. Dann gibt es gleich

Andy: mal drei hochwertige Videos, dann echt brutal viele Quotes und ein paar Interviews verlinkt.

Andy: Das ist schon cool.

Patrik: Also das ist auch unsere Firmenphilosophie ein bisschen. Also mir geht es nicht

Patrik: darum, aus jedem Kunden den letzten Euro raus zu quetschen, sondern solange

Patrik: das Business profitabel ist, solange das Business wächst, kann ich aber mit

Patrik: den Kunden gemeinsam das Ding auch weiter betreiben und weiter arbeiten.

Patrik: Und so nehmen wir Feedback auf. Und weil du vorhin gefragt hast,

Patrik: Feature-Requests, natürlich.

Patrik: Wir kriegen jede Woche 10, 15 Feature-Requests, die nehmen wir auf.

Patrik: Ist aber nicht so, dass du jetzt das sagst, das hören wir zum ersten Mal.

Patrik: Wir nehmen das gleich auf die Liste und schauen, ob wir es einbauen können,

Patrik: sondern wir kriegen mittlerweile oder wir haben mittlerweile schon im Gespür,

Patrik: was jetzt zum 10., 20., 30.

Patrik: Mal kommt. Und so entwickelt sich dann auch das Product weiter.

Patrik: Und da hilft natürlich auch wieder dieser harte Fokus auf Support,

Patrik: weil du einfach immer diese Kundennähe hast, egal wer jetzt ich bin oder die

Patrik: Adela oder Mario oder wer auch immer gerade diesen Support-Keyes bearbeitet.

Patrik: Diese ganzen Dinge sammeln wir im Basecamp und evoluieren das alle paar Wochen mal.

Patrik: Und dadurch entsteht eigentlich die Product-Bootmap, abgesehen von dem,

Patrik: was wir natürlich intern an Ideen haben.

Patrik: Wir haben natürlich auch Ideen, an die unsere Kundinnen jetzt wahrscheinlich

Patrik: nicht unbedingt denken.

Patrik: Aber so versuchen wir einen guten Mix aus unseren eigenen Ideen und den Requests der Kunden zu bauen.

Andy: Wahrscheinlich provozierst du auch das positive Feedback, wenn man im Support

Andy: so schnell ist, wie du beschrieben hast. Also finde ich das sehr interessant auf jeden Fall.

Patrik: Ja, also das ist ein By-Product im Endeffekt. Aus dem guten Support kommen natürlich die Quotes raus.

Andy: Appointment heißt jetzt noch Appointment und nicht Appoint-Therapeut, weil?

Patrik: Weil das genau aus dieser History entstanden ist. Also AppointMate war einfach

Patrik: die, ich glaube Mario ist in der Straßenbahn gesessen, wir haben ja natürlich

Patrik: glaube ich 36 verschiedene Namen für unser Produkt irgendwie schon mal auf einer Liste gehabt.

Patrik: Mario ist in der Straßenbahn gesessen und hat sich gedacht, hey AppointMate,

Patrik: wir machen Appointments für Medical Zeug.

Patrik: Und so ist dann irgendwie AppointMate entstanden, ist heute natürlich nicht

Patrik: mehr unbedingt 100% fit für das, was wir tun.

Patrik: Es gab schon auch Überlegungen, ob wir nicht was mit Tierärzten machen,

Patrik: das wäre dann AppointVet, Da wird es wieder super passen.

Patrik: Aber der Name hat sich über die Jahre einfach so weit etabliert,

Patrik: dass es jetzt schade wäre, das zu ändern. Und somit sind wir einfach bei AppointMate geblieben.

Patrik: Es ist ja die Terminverwaltung nach wie vor ein großer Bestandteil von dem, was wir tun.

Andy: Und AppointVet ist es nicht geworden, aber dafür GetAvitu. Das musst du mir jetzt erklären.

Patrik: Ja, Avitu ist auch wieder aus diesem Need entstanden, lustige neue Dinge auszuprobieren.

Patrik: Hätte wahrscheinlich auch jeder, wie Sie, Investor, gesagt, nein,

Patrik: macht das auf keinen Fall.

Patrik: Aber wir haben einfach über die Jahre gelernt, was Praxissoftware ausmacht.

Patrik: Wir haben einige Einbahnstraßen bei uns eingebaut, die sich bei uns nicht mehr

Patrik: ändern lassen, einfach aufgrund von TechStack und Datenbankstrukturen und so weiter.

Patrik: Also da wäre die Arbeit einfach wahnsinnig groß, das so umzubauen,

Patrik: wie wir es eigentlich haben wollen.

Patrik: Und dann ist die Idee entstanden, wir sind mit Appointment eigentlich nur am

Patrik: deutschsprachigen Markt. Wir machen nur Deutschland und Österreich.

Patrik: Was ist, wenn wir nochmal hergehen, back to the drawing board,

Patrik: und sagen, wir bauen das ganze Produkt nochmal, aber mit dem Fokus auf den internationalen Markt.

Patrik: Und daraus ist dann Avito entstanden, also die Marke Avito, ist ein bisschen

Patrik: ein Stiefkind momentan, weil wir mit deutschen Regulatorien,

Patrik: TI und so weiter momentan leider alle Hände voll zu tun haben.

Patrik: Aber ist definitiv was, das wir weiter forcieren, weiterentwickeln,

Patrik: wo wir neue Ideen auch reinbringen können, die wir in Appointment eventuell

Patrik: nicht reinbekommen. Ebenso, wie ich gesagt habe, aufgrund diversester Entscheidungen,

Patrik: die wir vor Jahren mal getroffen haben.

Patrik: Weil du weißt ja, wir haben 2016, 2017, 2018 nicht gewusst, wo sich das Ding hin entwickelt.

Patrik: Weder von der Kundenanzahl, noch vom Feature-Set, noch vom Tech-Stack.

Patrik: Also zehn Jahre in der Produktentwicklung ist ja eine Ewigkeit.

Patrik: Haben damals auch noch mit riesen Java-Monolithen gearbeitet.

Patrik: Mittlerweile ist das alles modern.

Patrik: Und so hat sich das halt alles weiterentwickelt. und Avito ist einfach eine

Patrik: Chance, auf einer grünen Wiese neu zu starten mit den Learnings,

Patrik: die wir die letzten zehn Jahre quasi hatten.

Patrik: Wir wissen ja mittlerweile ganz genau, welches Produkt wir bauen wollen.

Patrik: Das wussten wir vor zehn Jahren noch nicht.

Andy: Ist das jetzt auch... Also ich habe mich jetzt gefragt, so eine von meinen Fragen ist es,

Andy: Gleiche Technik, andere Ansprache, weil das Design sieht ja auch komplett anders

Andy: aus, also jetzt wie eure vorhandene Designsprache, aber du hast es ja jetzt

Andy: schon beschrieben, ihr habt auch die Technik dann neu gemacht.

Patrik: Also das ist alles sowieso noch Work in Progress. Also wir haben mit der V2

Patrik: begonnen vor circa einem Jahr, da ist die erste Idee dazu aufgekommen,

Patrik: wo wir gesagt haben, entweder schreiben wir jetzt ein Point mit neu und versuchen

Patrik: das auf einen modernen Stack zu bringen oder die Alternative war einfach,

Patrik: hey, wir bauen ein zweites Produkt, also ein zweites Standbein für die Company.

Patrik: Und daraus ist dann, wie gesagt, Avito entstanden. Avito, das Grundfeature-Set,

Patrik: also Terminverwaltung, Patientenakte, Abrechnung, wird dasselbe sein.

Patrik: Es wird ein bisschen weniger Deutschland-Österreich-Bezug bekommen,

Patrik: auch was Regulatorien angeht,

Patrik: was den Datenschutz angeht, GDPR und so weiter, ist natürlich schon ein Thema,

Patrik: aber nicht mehr so präsent, weil es halt für einen anderen Markt gedacht ist

Patrik: und natürlich auch mit einem ganz anderen Pricing.

Patrik: Also wir werden bei Avito sehr viel günstiger starten.

Patrik: Also momentan ist so ein bisschen die, Daumen am IP, 15 Dollar pro User,

Patrik: pro Monat und halt wirklich auf die Basics runtergebrochen.

Patrik: Wir wollen mit der V2 keine 60-Mann-Praxen haben, sondern wirklich die kleinen

Patrik: und dafür aber die Masse.

Andy: Und warum habt ihr das gemacht und nicht AppointMed zu AppointVet kopiert und

Andy: das Ganze für Tierärzte gemacht?

Patrik: Weil es die spannendere Challenge ist, ganz ehrlich. Also natürlich,

Patrik: AppointVet, das Ganze in grün umzufärben, wäre natürlich No-Brainer.

Patrik: Aber wir haben auch gemerkt, mehr Spaß haben wir, an einem neuen Produkt zu arbeiten.

Patrik: Und ich als Product Designer, es ist halt wahnsinnig schwierig.

Patrik: Ich schaue seit zehn Jahren auf das selbe Interface drauf. Natürlich haben wir

Patrik: es immer wieder ein bisschen adaptiert und aktualisiert und modernisiert.

Patrik: Aber im Grunde ist das noch immer dieselbe Software wie vor zehn Jahren.

Patrik: Und ich brauche einfach ein bisschen Abwechslung, auch im Leben.

Patrik: Und deswegen schaut Avito auch so aus, wie Avito ausschaut.

Patrik: Es ist halt ein ganz, ganz anderer Stil, ein viel lockererer Stil und ein bisschen

Patrik: bunter als das, was Appointment ist. Appointment ist die klassische Arzt- Software,

Patrik: Medizinsoftware, blau, natürlich.

Andy: Du hast jetzt erwähnt, kein GDPR, keine Regulatorik.

Andy: Wie viel Pain ist es, so ein Produkt zu machen, wenn du in diesem regulierten

Andy: Umfeld unterwegs bist? Und was bedeutet es in der Praxis?

Andy: Also brauchst du eine ISO-Zertifizierung? Brauchst du andere Zertifizierungen?

Andy: Musst du Pentesting machen?

Andy: Du hast gesagt, ihr könnt euch die Daten der Kunden nicht anschauen.

Andy: Jeder SaaS hat ja eigentlich so ein Impersonate-Feature. Ich nehme an,

Andy: das gibt es dann da nicht.

Andy: Damit du das nicht sehen kannst, Was genau bedeutet das in der Praxis?

Patrik: Ja, natürlich. Also wenn du mit Gesundheitsdaten hantierst, das ist neben Finanzinformationen

Patrik: wahrscheinlich das sensibleste oder vielleicht noch sensibler als Finanzinformationen

Patrik: zu jeder einzelnen Person.

Patrik: Wir haben mittlerweile, ich glaube, 1,2 Millionen Patientenakten bei uns im System.

Patrik: Und wir würden wahrscheinlich den Headcare-Bereich nicht machen,

Patrik: wenn wir nicht die Expertise von Bernhard bei uns hätten.

Patrik: Einfach in diesem Security-Bereich eben aus der Nationalbank,

Patrik: wie ich vorher schon erwähnt habe, dass das halt einfach auch Hand und Fuß hat.

Patrik: Also wir hatten mal einen Mitbewerber, das war relativ am Anfang 2016,

Patrik: 2017 oder so, den gibt es heute nicht mehr.

Patrik: Aber bei dem war es so, wenn du die Login-Maske, also Username,

Patrik: Passwort freigelassen hast, warst du random bei einem Kunden drin.

Patrik: Die haben irgendeine Mechanik, die das nicht verhindert hat.

Patrik: Und wir haben uns dann immer so ein bisschen durchgeklickt und dann schau und

Patrik: es war wirklich 100% der Zeit, wenn du E-Mail und Passwort freigelassen hast,

Patrik: warst du drin bei irgendjemandem.

Patrik: Random, du schaffst es nicht, zweimal beim Gleichen reinzukommen,

Patrik: aber das ist halt der Standard, mit dem viele arbeiten, die einfach null Bewusstsein

Patrik: für Datenschutz und Security und Co.

Patrik: Haben, aber doch im medizinischen Bereich unterwegs sind. Und das war für uns

Patrik: damals auch beim Start, wo wir gesagt haben, das könnte eigentlich so ein typischer

Patrik: Mode sein, also so ein Burggraben auf Deutsch, so ein Alleinstellungsmerkmal quasi sein.

Patrik: Und so haben wir uns dann eigentlich auch reingetraut in diese Thematik.

Patrik: Also wir brauchen jetzt nicht unbedingt ISO-Zertifizierungen und so weiter,

Patrik: das ist so streng, ist es jetzt nicht.

Patrik: Wenn wir in Deutschland aber zum Beispiel mit den Kassen abrechnen wollen würden,

Patrik: was wir nicht tun, bräuchten wir eine KBV-Zertifizierung.

Patrik: Das ist natürlich auch immens aufwendig. Wenn wir was mit AI machen würden,

Patrik: müssten wir es zertifizieren lassen, wenn wir.

Patrik: Irgendwelche Behandlungsratschläge geben würden. Also es gibt in Österreich,

Patrik: also ein österreichisches Startup, das nennt sich Gesund, die haben wirklich

Patrik: ein Produkt, so ein AI-Behandlungsunterstützungstool quasi.

Patrik: Das heißt, du gibst deine Symptome an und der sagt ja, wie behandelst du diesen

Patrik: Patienten? So in die Richtung.

Patrik: Wenn wir das tun würden, müssten wir uns als Medizin-Klasse-Produkt klassifizieren

Patrik: lassen und damit hast du halt wirklich also zwei Vollzeitjobs,

Patrik: die nichts anderes machen als Zertifizierungen.

Patrik: Und das wollten wir explizit nicht. Also wir schauen schon, wir verwalten die

Patrik: Daten, aber wir geben jetzt keine Behandlungsempfehlungen oder so.

Patrik: Es kann nicht sein, okay, der hat jetzt Kopfweh und Halsweh und deswegen hat

Patrik: er das und du solltest ihm das geben, sondern es ist wirklich nur die endgültige

Patrik: Entscheidung und die Behandlung macht immer noch der Therapeut oder der Arzt.

Andy: Okay, weil Daten habt ihr eine Menge, worauf ihr jetzt ein AI-Modell trainieren

Andy: könntet wahrscheinlich.

Patrik: Definitiv, also es gibt natürlich, also es bewegt sich alles in Richtung AI,

Patrik: auch natürlich die Healthcare-Branche, wobei wir da noch relativ vorsichtig

Patrik: sind, weil man auch nicht weiß, wo sich das hinentwickelt.

Patrik: Es ist noch wenig reguliert, beziehungsweise gar nicht reguliert und bevor wir

Patrik: da jetzt da Großsprünge machen, schauen wir uns den ganzen Markt eher mal an

Patrik: und machen es aber eher gezielt. Also wir überlegen natürlich schon,

Patrik: in welche Richtung und wie es sinnvoll sein kann. So wie du sagst,

Patrik: wir haben wahnsinnig viele Daten.

Patrik: Wir haben wahnsinnig viele Daten, die sich in Statistiken auswerten lassen.

Patrik: Das ist einer der Feature-Requests, die wir immer wieder bekommen.

Patrik: Hey, ich hätte gern Reportings.

Patrik: Das Problem ist, du hast 2500 Praxen. Das heißt, du hast 2500 unterschiedliche

Patrik: Anforderungen an Reportings, weil jeder will es ein bisschen anders haben.

Patrik: Somit haben wir das Feature noch nicht gebaut. Aber mit AI wäre das schon eine

Patrik: Variante zu sagen, okay, ich habe hier so ein Chat-GPT-Interface und tippe die

Patrik: Frage einfach ein und frage meine Appointment-Daten, hey, welcher Patient kommt

Patrik: eigentlich am häufigsten?

Patrik: Was mache ich für einen durchschnittlichen Umsatz pro Patient?

Patrik: Wie ist meine Auslastung der letzten sechs Wochen?

Patrik: Und da finde ich diesen ER-Ansatz schon wahnsinnig spannend.

Patrik: Ist jetzt nichts, was wir bereits im Produkt haben, aber das sind so Konzepte,

Patrik: mit denen wir uns immer wieder beschäftigen, wo man sagt, okay,

Patrik: dort hätte dieses Thema wirklich einen Mehrwert auch für unsere Kunden.

Patrik: Sie müssen nichts Neues lernen. Es ist keine Hexerei dazwischen.

Patrik: Es ist regulatorisch kein Problem, weil die Daten sowieso da sind.

Patrik: Wir würden das lokale Modell quasi trainieren. Also es gibt schon Potenzial,

Patrik: aber bis jetzt ist das bei uns noch nicht drin.

Andy: Wie sieht denn euer Tech-Stack so generell aus? Du hast erzählt,

Andy: du bist der Basecamp-Nutzer und Fan der beiden Buben, seid ihr dann auf Ruby on Rails.

Andy: Du hast auch Java angesprochen, historisch bedingt, also nicht was baut ihr aktuell eure Produkte?

Patrik: Da bin ich wahrscheinlich der Falsche. Bernhard könnte dir wahrscheinlich jetzt

Patrik: sechs Stunden lang einen Monolog halten darüber, was wir alles tun.

Patrik: Aber wir verwenden kein Blooby, interessanterweise. Wir haben wirklich mit Java

Patrik: gestartet, sind jetzt hauptsächlich auf JavaScript und schieß mich tot bei Next.js, glaube ich.

Patrik: Das ist jetzt so das neue heiße Ding.

Patrik: TypeScript und Angular, also für Frontend.

Patrik: Ich glaube, das ist das, was ich dir zum Textec sagen kann, zumindest vom technischen.

Patrik: Rein organisatorisch, wir verwenden Basecamp für so gut wie alles.

Patrik: Also dort ist wirklich die ganze Company drinnen. Es ist sehr opinionated Software.

Patrik: Es hat sehr lang gedauert, bis sich das Team davon überzeugen konnte,

Patrik: das mal auszuprobieren. Wir hatten vorher Jira, natürlich.

Patrik: Unglaublich die Hölle. Wir hatten Notion, eigene gestrickte Database,

Patrik: die dann auch einfach viel zu kompliziert geworden ist.

Patrik: Und wir haben dann irgendwann einmal gesagt, okay, wir müssen unseren ganzen

Patrik: Workflow simplifizieren und das war dann der Zeitpunkt, wo ich gesagt habe,

Patrik: ne, probieren wir Basecamp doch mal aus und das machen wir jetzt eigentlich

Patrik: seit vier Jahren oder ja, ich glaube vier Jahren und seitdem ist eigentlich

Patrik: die ganze Company auf Basecamp.

Patrik: Wir haben noch legacy-mäßig leider, muss ich dazu sagen, Slack in Verwendung,

Patrik: weil das einfach die unkomplizierteste Chat-Variante ist und alle sind Slack

Patrik: gewohnt und deswegen hängt das nach wie vor bei uns drinnen in TechStack.

Patrik: Wir haben Intercom für Kundensupport, wir haben Sendesk Cell als CRM,

Patrik: das war früher, hat das geheißen, Base, glaube ich, bevor das von Sanders gekauft worden ist.

Patrik: Das ist ein sehr, sehr unbekanntes CRM, aber wir sind super happy,

Patrik: weil es auch eine API-Schnittstelle gibt, mit der man super arbeiten kann.

Patrik: Payments natürlich Stripe.

Patrik: Und ich glaube, das war es ziemlich.

Andy: Interessant. Also Basecamp hat ja jetzt auch mit dem ONCE-Modell diesen Chat

Andy: gelauncht. Ich weiß gerade den Namen nicht mehr.

Patrik: Campfire.

Andy: Ja, Campfire, danke. Aber den habt ihr nicht am Start aktuell.

Andy: Bist du noch nicht so weit?

Patrik: Da sind wir noch nicht so weit. Also ich habe es vor zwei Jahren,

Patrik: oder damals, wie es rausgekommen ist, mal ausprobiert bei uns lokal.

Patrik: Mario ist ein großer Fan davon, also der wäre sehr happy, wenn wir Campfire

Patrik: verwenden würden, aber es hat sich aber noch nicht durchgesetzt bei uns.

Patrik: Also Slack ist einfach so ein Gewohnheitstool, weißt du?

Patrik: Wenn die Leute das jetzt seit Jahren verwenden, es hat einfach so einen Log-In-Effekt,

Patrik: den ich verstehe ihn nicht, weil ich finde Slack ist einfach mittlerweile so

Patrik: überladen und unnötig kompliziert, aber ja. Es ist, was es ist.

Andy: Die anderen Sachen noch nicht ausführt, ja. Weißt du, wie funktioniert das?

Andy: Würde mich noch interessieren, oder die Hörerinnen ja auch wahrscheinlich jetzt,

Andy: wenn es um so Gesundheitsdaten geht, wo speichert ihr die Daten?

Andy: Also gibt es dort selbstbetriebene Datenbanken und ihr habt ja auch Kunden in der Schweiz.

Andy: Gibt es da nicht auch gewisse Regularien, die jetzt wieder komplett anders sind

Andy: wie Österreich und Deutschland?

Patrik: Ja, also in der Schweiz ist es so, die haben grundsätzlich ihr eigenes Ding,

Patrik: basierend aber auf dem DSGVO.

Patrik: Also es gibt zwar was Eigenes in der Schweiz, aber die Requirements sind ziemlich

Patrik: dieselben wie von der DSGVO.

Patrik: Das heißt nur anders, ich weiß es nicht auswendig wie, aber das ist ziemlich das Gleiche.

Patrik: Was das Datenhosting angeht, Die Frage kriegen wir natürlich auch immer wieder

Patrik: und wenn wir dann sagen, ja, ABS, werden die Augen immer ganz groß,

Patrik: aber man kann ABS schon für Gesundheitsdaten verwenden, wenn man weiß, wie.

Patrik: Da bin ich jetzt wahrscheinlich auch der falsche Ansprechpartner dafür,

Patrik: aber Bernhard ist da auch wahnsinnig aktiv, was diese ABS-Szene angeht.

Patrik: Er ist auch ABS-Ambassador in Österreich.

Patrik: Und hat die Infrastruktur quasi so aufgesetzt, dass das durchaus legitim ist,

Patrik: dass Gesundheitsdaten in der AWS gespeichert werden.

Patrik: Das geht natürlich nicht mit Out-of-the-Box-Mitteln.

Patrik: Also da wäre ich wahrscheinlich sehr vorsichtig.

Andy: Dann musst du die Daten verschlüsseln, ja.

Patrik: Ja, genau. Also das ist eines der Dinge. Du musst natürlich die Datacenter auf

Patrik: Europa begrenzen. Das ist auch so ein Ding, das auf jeden Fall notwendig ist.

Patrik: Wir haben es jetzt momentan in, ich glaube, in Deutschland und Frankreich gespiegelt,

Patrik: wenn ich es jetzt richtig im Kopf habe.

Patrik: Das heißt, selbst wenn jetzt in Deutschland irgendwie das Data Center krachen

Patrik: geht, haben wir die Daten trotzdem noch als Backup in einer zweiten physikalischen

Patrik: Location. Das ist auch immer wahnsinnig wichtig.

Andy: Vielleicht fühlt es sich bei Marketing und Vertrieb etwas mehr wohl.

Andy: Ein paar Sachen haben wir ja schon angesprochen.

Andy: 70 Prozent war die Zahl, die hast du, glaube ich, genannt, kommen über Weiterempfehlungen.

Andy: Dann ist ja, finde ich es trotzdem überraschend, was ihr alles in der Marketing-Ecke

Andy: macht. du hast angesprochen, ihr habt den eigenen Podcast oder es gibt sogar

Andy: zwei, ich habe zumindest zwei gefunden, ich weiß nicht, ob es die beiden noch

Andy: gibt. Hashtag Physio, Hashtag Praxis.

Andy: Dann gibt es eine Newsletter.

Andy: Es gibt ein kostenloses E-Book, was wahrscheinlich so ein Funnel- Objekt ist,

Andy: Mein Weg zum Physiotherapeuten für Neugründer. Finde ich spannend.

Andy: Wie spielt das alles zusammen? Ich glaube, du hast da die Spotify-Playlist,

Andy: hast du schon angesprochen, die verlinke ich auf jeden Fall,

Andy: finde ich auf jeden Fall eine winzige Sache.

Andy: Es gibt auch was mit Inneneinrichtungen für die Praxis in den Artikeln.

Andy: Also jetzt habe ich schon viel erzählt, ein eigenes Blog habt ihr für SEO wahrscheinlich.

Andy: Dafür, dass ihr 70% mit Weiterempfehlungen macht, sind es doch aber schon ganz

Andy: schön viele Aktivitäten.

Andy: Wie investiert ihr da die Zeit rein und was macht ihr noch, was ich jetzt nicht aufgezählt habe?

Patrik: Ja, natürlich. Also viel von dem Ding ist einfach entstanden,

Patrik: weil man gesagt hat, wir haben Lust darauf, das zu machen.

Patrik: Dieses E-Book beispielsweise, das ist von den ehemaligen Kunden oder von den

Patrik: Kunden von uns, das ist nach wie vor Kunde, der unseren Blog damals verfolgt

Patrik: hat, der unsere Company cool gefunden hat und gesagt hat, hey,

Patrik: können wir eventuell irgendwie was gemeinsam machen? Ich finde das cool, was ihr macht.

Patrik: Und die Idee war dann einfach dieses E-Book, Mein Weg in die Selbstständigkeit.

Patrik: Das sind irgendwie acht Kapitel oder so, wo es halt wirklich von der Gründung

Patrik: bis hin zu Steuerthemen und so weiter geht. Und das als E-Book,

Patrik: so wie du sagst, das Lead Funnel.

Patrik: Daraus ist dann der Podcast entstanden. Das ist dieser Hashtag Physio Podcast.

Patrik: Das heißt, der Inhalt dieses E-Books einfach noch einmal in Podcastform mit

Patrik: zwei anderen unserer Kunden, die halt einfach diese Themen durchdiskutieren

Patrik: aus der zweiten Perspektive mehr oder weniger.

Patrik: Und aus dem heraus ist dann eigentlich die Idee entstanden, hey,

Patrik: das funktioniert gut, die Leute nehmen das gut an,

Patrik: wieso machen wir nicht gleich ein Magazin aus dem Ganzen und haben dann HashtagPaxis.com

Patrik: die Domain gekauft und darauf rennt jetzt da quasi ein Gesundheitsmagazin für

Patrik: Therapeuten, das auch wir betreuen.

Patrik: Wir haben auch jemanden Vollzeit dafür eingestellt, eine Autorin.

Patrik: Redakteurin, nicht Autorin so, die Vollzeit dieses Ding betreibt.

Patrik: Aber auch aus dem Grund, weil wir Lust darauf hatten, das auszuprobieren.

Patrik: Und ich glaube, das ist was, das auch ein Bootstrap-Unternehmen,

Patrik: ein profitables Bootstrap-Unternehmen irgendwie ausmacht, diese Experimente

Patrik: sich auch anzutun und auch leisten zu können. Natürlich, wir verdienen jetzt

Patrik: mit Hashtag Praxis nichts.

Patrik: Bis jetzt ist auch erst ein paar Monate alt.

Patrik: Aber dadurch, dass das Appointment an sich profitabel ist, können wir solche

Patrik: Dinge ausprobieren, die uns Spaß machen, die vielleicht bis sie out of the box gedacht sind.

Patrik: Und das finden die Kunden dann auch wieder interessant und spannend.

Patrik: Also wir haben jetzt wahrscheinlich noch keinen Kunden über HashtagPraxis.com

Patrik: direkt bekommen, aber es ist immer wieder cool, auch in Support Cases dann sagen

Patrik: zu können, hey, dich interessiert Praxiseinrichtung, Interior Design oder so

Patrik: irgendwas, da ist der Link von unserem Magazin, liest das mal durch.

Patrik: Und die Leute appreciaten das dann auch wahnsinnig, dass man sich einfach mit

Patrik: dem Thema auseinandersetzt und wir kommen nicht aus dem Therapeuten- oder Gesundheitsbereich,

Patrik: aber versuchen trotzdem irgendwie diesen Need bei den Leuten abzudecken und

Patrik: zu schauen, was können wir eigentlich noch anbieten, das sonst nicht wirklich am Markt ist.

Andy: Das Schwierige an den Bootstrappern ist ja auch, die müssen dann irgendwann

Andy: erkennen, wann es genug ist mit Zeit reinstecken, ohne dass es sich lohnt. Ja.

Andy: Also wie lange würdest du da jetzt Zeit reinstecken und Geld?

Andy: Wie viele Sachen habt ihr schon gemacht, was nicht funktioniert hat?

Patrik: Ich glaube, wir haben alles gemacht, was nicht funktioniert hat.

Patrik: Also vor allem die ersten Jahre waren halt wirklich so alles durchprobiert.

Patrik: Von Türklinkenputzen über Cold Calling.

Patrik: Wir hatten eine Cold Calling Agentur sogar. Die haben irgendwie 40,

Patrik: 50, 60 Anrufe pro Tag gemacht. Es hat nichts davon funktioniert.

Patrik: Wir sind wirklich eine harte Schule gegangen und haben wirklich alles ausprobiert

Patrik: und sind mit allem gescheitert.

Patrik: Und Hashtag Praxis, interessanterweise, hat wirklich eine harte Deadline.

Patrik: Das schauen wir uns jetzt noch bis Ende des Jahres an und werden dann entscheiden,

Patrik: wie es mit diesem Produkt weitergeht.

Patrik: Entweder es funktioniert und der Traffic wird hoch genug, dass man sagt,

Patrik: okay, es lohnt sich, das weiter zu betreiben.

Patrik: Die andere Variante wäre, es ein bisschen runterzufahren. Wir schreiben momentan

Patrik: vier Artikel pro Woche, dass man halt daraus irgendwie zwei macht und Angela,

Patrik: die momentan dafür zuständig ist, bei uns anderweitig einsetzt.

Patrik: Und die dritte Variante ist einfach zu sagen, okay, war nett,

Patrik: aber hat nicht funktioniert, wir treten das wieder ab.

Patrik: Also ich glaube, es ist so, wie du sagst, es ist schon sehr wichtig,

Patrik: seine Deadline zu kennen und irgendwann diesen Punkt zu erreichen,

Patrik: wo man sagt, lohnt sich das jetzt oder nicht?

Patrik: Und ich glaube, das ist auch ein Fehler, den wir früher gemacht haben,

Patrik: wo wir einfach drauf losgearbeitet haben, ohne irgendwie einen Plan zu haben,

Patrik: was ist eigentlich Erfolg mit dieser Kampagne oder wie sieht Erfolg mit dieser

Patrik: Kampagne oder mit diesem Ding aus?

Patrik: Mein Podcast hat sich dann Gott sei Dank so entwickelt, dass die Downloadzahlen wirklich gut sind.

Patrik: Auch heute noch die alten Folgen sehr gern gehört werden, vor allem Mein Weg

Patrik: in die Selbstständigkeit ist auch eine wahnsinnig coole Quelle für Leute,

Patrik: die eben gerade in der Selbstständigkeit starten wollen.

Patrik: Die neuen Episoden von unserem Podcast, Hashtag Praxis Podcast,

Patrik: da geht es jetzt eher um die Praxisführung, also wir hatten Gespräche mit Leuten

Patrik: wie Steuerberater, unser Steuerberater, interessanterweise, hat auch so Einblick

Patrik: gegeben, in worauf muss ich achten.

Patrik: Wir hatten Gespräche mit Leuten, die ein Personal Training Studio aufgebaut

Patrik: haben, von einem Standort auf fünf Standorte, wie sich das weiterentwickelt

Patrik: hat, worauf man achten muss bei solchen Dingen und so weiter.

Patrik: Also es sind schon sehr nischige Themen, aber durchaus spannend für unsere Zielgruppe.

Andy: Interessant. Kannst du bei Podcast messen, wie da die Conversion rüber ins Produkt

Andy: ist oder ist es da jetzt nicht so wichtig?

Patrik: Es ist uns nicht so wichtig. Uns geht es eher um das Brand-Building, um ehrlich zu sein.

Patrik: Wir haben kurz einmal überlegt, ob wir vielleicht beim Podcast ganz hinten irgendwo

Patrik: in der Mitte so eine kleine Werbeeinschaltung machen.

Patrik: Hey, 5% auf Appointment für die ersten 12 Monate oder so, damit wir halt tracken

Patrik: können, wie erfolgreich ist das.

Patrik: Haben wir es dann aber eigentlich dagegen entschieden. Es ist keine Verkaufsveranstaltung

Patrik: und das möchten wir auch so beibehalten.

Patrik: Es ist wirklich eine reine Informationsplattform und wir wollen einfach,

Patrik: dass die Leute diesen Bezug zu uns haben.

Patrik: Wir helfen den Leuten Also wir sind wirklich nicht die Company,

Patrik: die dir jetzt jeden Euro aus der Tasche ziehen will, sondern wir wollen,

Patrik: dass du erfolgreich bist, weil dann sind wir auch erfolgreich.

Andy: Du hattest ja, um jetzt zum Anfang

Andy: zurückzukommen, erwähnt, dass du die SWOT-IO-Folge nochmal gehört hast.

Andy: Da sind wir auch zehn Minuten in das Thema Webinare eingetaucht,

Andy: was ich super spannend fand, was die Kollegen da machen.

Andy: Ist das bei euch was, was auf der Agenda steht? Wo bekommt ihr noch Neukunden her?

Andy: Macht ihr dann alles, was digital ist oder auch mal so Messen,

Andy: Messebesuche und solche Themen?

Patrik: Wir machen immer wieder Veranstaltungen, wo wir wirklich als Aussteller hingehen,

Patrik: aber das ist wirklich, die kann man an einer Hand pro Jahr abzählen.

Patrik: Also ich, das ist ein Job, den hasse ich. Also wirklich auf Events zu gehen

Patrik: den ganzen Tag irgendwie, die Füße in den Bauch zu stehen und darauf zu hoffen,

Patrik: dass in der Pause irgendjemand 30 Minuten Zeit hat, um mit dir zu reden.

Patrik: Aber natürlich, es ist das Brandbuilding, wir machen das sehr gezielt.

Patrik: Also so wie das Event jetzt in Hallstatt, das ist einer unserer ersten Kunden

Patrik: gewesen, damals 2016, und der hat eben Sponsoren gesucht und gesagt,

Patrik: okay, ja, wir fahren gerne hin, weil halt genau unsere Zielgruppe dort ist.

Patrik: Und lustigerweise haben wir dann auch schon einen kurzen Vortrag gehabt, so 20 Minuten oder so.

Patrik: Und meine Frage war halt ganz eingangs, und wer kennt Appointment,

Patrik: wer verwendet Appointment?

Patrik: Und ich habe jetzt damit gerechnet, okay, es sind halt so, keine Ahnung,

Patrik: 10, 15 Leute oder so da, weil man sich halt vom Seben irgendwie kennt.

Patrik: Und irgendwie der halbe Raum hat aufgezeigt. Das war schon ein ziemlich flashiger Moment auch.

Patrik: Aber grundsätzlich Events und physikalisches Ding ist jetzt dann nicht unbedingt

Patrik: unsere Lieblingsbeschäftigung, sagen wir so. Deswegen lassen wir das auch ein bisschen außen vor.

Patrik: Und ich habe jetzt leider den ersten Teil der Frage vergessen, sorry.

Andy: Ja, Webinare, ob er jetzt in Webinare geht. Weil es sind ja so Sachen,

Andy: die digital passieren, die skalieren ja vielleicht besser wie so eine Messe,

Andy: wenn man Aussteller ist auf einer Messe.

Andy: Das heißt, wenn du dann zu zweit bist an einem Stand, dann kannst du ja immer

Andy: nur eine gewisse Anzahl an Menschen abfertigen. Beim Webinar ist das anders.

Patrik: Ja, Webinar ist auch lustig. Das ist auch aus diesem Hallstatt-Event interessanterweise

Patrik: entstanden, weil wir dort natürlich die Gelegenheit hatten, beim Abendessen

Patrik: auch mit Kunden zu sprechen, beim Drink mit Kunden zu sprechen.

Patrik: Und wir sind eigentlich draufgekommen, die Leute sind super happy mit unserem Produkt.

Patrik: Sie verwenden aber nur 50 Prozent davon. Sie wissen teilweise gar nicht,

Patrik: was für Funktionalität dahinter steckt.

Patrik: Und das war so irgendwie dieser Startgedanke bei mir und sagt,

Patrik: irgendwie müssen wir den Leuten das beibringen und zwar in einem Format,

Patrik: wo sie sich keine Zeit nehmen müssen dafür.

Patrik: Unser Help Center ist natürlich wahnsinnig ausführlich, aber bring mal jemanden

Patrik: dort rein, um durchzulesen, was das Ding alles kann. Das kriegst du nicht hin.

Patrik: Und dann habe ich die Podcast-Folge mit Johannes gehört.

Patrik: Und dann dachte ich mir, hey, Kunden-Lebinare, das wäre ja cool,

Patrik: oder? Wenn wir einfach so 20 Minuten, wirklich ganz, ganz kurze Dinge.

Patrik: So funktioniert der Kalender, Basics. Dann gibt es vielleicht ein zweites Webinar,

Patrik: wo wir darüber sprechen.

Patrik: So funktioniert der Kalender für Profis mit den ganzen Features,

Patrik: die vielleicht nicht jeder kennt oder nicht jeder weiß.

Patrik: Deswegen hatte ich dann auch, ich habe dann Johannes auf LinkedIn geschrieben.

Patrik: Der hat mich dann mit seinem Webinar-Spezialisten connected.

Patrik: Mit dem hatte ich letzten Freitag einen Call.

Patrik: War wahnsinnig spannend, dort über den Text-Deck von denen zu reden.

Patrik: Und faszinierend, wie die das mittlerweile machen.

Patrik: Aber Webinare ist ein Thema, das bei uns momentan sehr, sehr heiß ist und an

Patrik: dem arbeite ich jetzt gerade an so einem kleinen Konzept.

Patrik: Ich habe jetzt acht Episoden oder so einmal die Basics, um einfach die Kunden

Patrik: abzuholen und denen ein bisschen mehr Tipps und Tricks mitzugeben in der Verwendung von Appointment.

Patrik: Wenn das gut funktioniert, kann ich mir durchaus auch vorstellen,

Patrik: dass wir das als Sales-Kanal versuchen zu verwenden oder zumindest als Lead-Generator,

Patrik: dass man einfach sagt, wir haben vielleicht Gastspeaker oder so,

Patrik: die halt über bestimmte Themen sprechen,

Patrik: dass es einfach nur Powered by Appointment ist zum Beispiel.

Patrik: Also das kann ich mir auch sehr, sehr gut vorstellen.

Andy: Naja, finde ich interessant. Dann schickst du dann deinen bis Helgen Kunden

Andy: eine Newsletter mit einer Einladung zum Webinar jetzt erstmal. Genau.

Andy: So probier das aus und dann kannst du dir überlegen, wie es angekommen ist und

Andy: das dann hochskalieren auf externe Kunden.

Patrik: Also wir werden jetzt nicht alle acht Webinar-Episode super high quality produzieren,

Patrik: sondern wir werden mal ein, zwei machen, schauen, wie das angenommen wird und

Patrik: wenn es funktioniert, dann quasi die nächsten Schritte gehen.

Patrik: Weil das ist auch so ein Fehler, den wir früher immer gemacht haben,

Patrik: wo wir wirklich sagen, wir bauen einmal 100% von dem Ding, investieren wahnsinnig

Patrik: viel Zeit und im Endeffekt nach zwei Tagen hast du eigentlich schon gewusst,

Patrik: funktioniert nicht. Typisches Beispiel Bodycharts.

Patrik: Also Bodycharts V1, von dem wir vorher gesprochen haben, das war ein Riesenfehl

Patrik: für uns und heute noch peinlich.

Patrik: Und ich glaube, es gibt bei uns im Appointment Blog sogar einen Artikel drüber.

Patrik: Ich habe da mal irgendwas drüber geschrieben, wenn ich es richtig im Kopf habe.

Andy: Den kannst du mir noch schicken, dann packe ich dir die Show los.

Andy: Perfekt. Du hast kurz schon angesprochen, dass ihr vier Gründer ursprünglich wart.

Andy: Heute stehst du alleine im Impressum, habe ich gesehen, als Geschäftsführer,

Andy: aber die anderen drei sind noch als Gesellschafter mit dabei oder wie sieht es da mittlerweile aus?

Patrik: Ja, also im Grunde genommen, wir sind eigentlich sogar fünf Gründer.

Patrik: Wir haben noch einen Rechtsanwalt, den Thomas bei uns, damals bei der Firmengründung

Patrik: mitgenommen, weil wir uns gedacht haben, wir sind im Gesundheitsbereich,

Patrik: da ist der rechtliche Rahmen doch relativ eng.

Patrik: Und ich habe ein besseres Gefühl, wenn wir jemanden an Bord haben,

Patrik: der quasi eine Inhouse-Rechtsabteilung für uns ist, als wenn wir jedes Mal zu

Patrik: einer Kanzlei laufen müssen.

Patrik: Und Thomas hat sich dann über Bekannte so irgendwie ergeben,

Patrik: hat gesagt, er würde gerne mal mit Startups und so weiter und der hat momentan

Patrik: 4% vom Unternehmen, glaube ich, wenn ich es jetzt richtig im Kopf habe,

Patrik: haben damals, wie wir die GmbH gegründet haben, auch alle als Einzelpersonen die Shares gehalten.

Patrik: Mittlerweile, seit ein paar Jahren, hat sich die Struktur aber so geändert,

Patrik: dass jeder von uns eine Holding Company hat.

Patrik: Deswegen bin auch nur mehr ich quasi der Geschäftsführer im Impressum und die

Patrik: anderen sind mit ihren Holding Companies beteiligt.

Patrik: Aber nicht mehr als natürliche Person, sondern als juristische Person.

Andy: Okay. Wie teilt ihr euch die Themen auf? Also du hast schon ein bisschen,

Andy: es ist schon angeklungen, es gibt jemanden, der macht mehr Technik,

Andy: es gibt jemanden wie du, der macht mehr Product und Podcast.

Andy: Genau. Also habt ihr da so diese...

Andy: Ja, eine harte Trennung der Themen und wie wichtig ist es, zu viert zu sein.

Andy: Du hast ja angesprochen, es war jetzt während der Gründungsjahre super wichtig,

Andy: weil immer jemand anderes dieses vier Monate Deadline verlängert hat,

Andy: damit er weitermacht. Wie ist es heute?

Patrik: Ja, also die Aufteilung der Aufgaben ist grundsätzlich natürlich immer noch

Patrik: dieselbe. Also wir haben den Bernhard, der macht bei uns sehr,

Patrik: sehr stark Backend-Entwicklung.

Patrik: Christopher ist unser Frontend-Developer, also Head of Frontend-Development,

Patrik: wenn man bei drei Worten Head of sprechen kann.

Patrik: Der Mario macht sehr viel Marketing, Sales und Customer-Success-Thematiken.

Patrik: Und ich bin quasi das Mädchen für alles und kümmere mich um alles,

Patrik: was sonst irgendwie so anfällt rund um das Business.

Patrik: Mein ursprünglicher Hauptjob, wie gesagt, ist eigentlich dieses Product Design

Patrik: und Product Development.

Patrik: Das geht aber immer mehr in den Hintergrund, weil es halt doch immer wieder,

Patrik: Themen wie Podcast Recordings geht oder halt wirklich Jahresabschlüsse und lauter

Patrik: solche Dinge, die du halt als Geschäftsführer irgendwie machen musst,

Patrik: geht natürlich von der Zeit weg von den Dingen, die ich eigentlich machen will,

Patrik: nämlich das Product weiterentwickeln.

Patrik: Und ich glaube, das ist auch einer der Gründe, wieso wir versuchen,

Patrik: die Company so klein wie möglich zu halten, um eben diesen Overhead nicht unnötig größer zu machen.

Andy: Wie arbeitet ihr so? Du hast gesagt Slack, du ziehst ins Land,

Andy: also arbeitet ihr remote, habt ihr noch ein Büro, seid ihr da auf dem Basecamp,

Andy: da gibt es auch ein tolles Buch über Remote-Arbeit. Wie macht ihr das?

Patrik: Ich arbeite remote seit 2008, lange bevor es den Begriff digitaler Normale quasi

Patrik: gegeben hat, glaube ich, habe ich das schon gemacht.

Patrik: Also mein erster Trip war damals, ich habe mich selbstständig gemacht und das

Patrik: erste, wenn ich mir gedacht habe, hey, selbstständig, du kannst machen,

Patrik: was du willst, geh mal nach Australien für zwei Monate.

Patrik: Und das war dann eigentlich so der Kick-Off für dieses, wo ich gemerkt habe,

Patrik: okay, ich brauche einen Laptop und ich brauche irgendwo eine Internetverbindung

Patrik: und damit bin ich in Business.

Patrik: Und das hat sich über die Jahre eigentlich nie geändert. Ich hatte immer Homeoffice

Patrik: und als wir dann ein Appointment gegründet haben, war auch von Tag 1 klar,

Patrik: es wird eine Remote-Company.

Patrik: Wir wollen kein Büro haben, wir wollen, dass jeder die Flexibilität hat,

Patrik: zu arbeiten, von wo aus er will.

Patrik: Ich bin jemand, der den Winter, wie soll man das jetzt freundlich ausdrücken,

Patrik: nicht mag und war dann eigentlich auch immer vom November, Dezember bis März

Patrik: eigentlich irgendwo, wo es warm ist und bin dann im Frühling wieder zurückgekommen,

Patrik: wo es dann auch in Österreich wieder warm wird.

Patrik: Und so ist das irgendwie ganz natürlich entstanden, dass wir nie ein Office hatten,

Patrik: Dass es schon immer remote war, dass es schon immer asynchron war.

Patrik: Das ist jetzt mit Basecamp, mit der Arbeitsweise, die wir da etabliert haben,

Patrik: natürlich noch viel mehr asynchron,

Patrik: weil wir wahnsinnig viel schreiben und sehr wenige Meetings haben.

Patrik: Also es gibt einmal die Woche das Appoint-Meet, jeden Mittwoch,

Patrik: wo es dann quasi einfach alle, so eine Art Coffee-Call im Endeffekt.

Patrik: Man sieht einmal die Kollegen wieder und es gibt immer wieder so Themen,

Patrik: die man kurz besprechen möchte. Das dauert dann meistens eine Stunde.

Patrik: Und genau, so ist unsere Arbeitsweise. Einmal im Jahr gibt es dann auch eine

Patrik: Vacation. wo wir wirklich alle schnappen und irgendwo hinfliegen oder fahren.

Patrik: Da bin ich jetzt auch gerade wieder am Planen, wo es dieses Jahr hingeht.

Patrik: Und ansonsten gibt es regelmäßige Team-Events. Also wir versuchen so alle zwei

Patrik: Monate das ganze Team mal zusammenbekommen.

Patrik: Das ist organisatorisch gar nicht so einfach mit Kindern teilweise.

Patrik: Und wir haben eine Mitarbeiterin, die wohnt in Malaga. Das heißt,

Patrik: da ist auch jedes Mal immer hin- und herfliegen angesagt.

Patrik: Und von daher ist auch das Aufwand, der immer wieder auftaucht bei mir.

Andy: Oder halt offside in Malaga.

Patrik: Ja, bin ich, ehrlicherweise habe ich jetzt momentan gerade auf meiner Liste,

Patrik: ob wir Nicole nicht mal besuchen fliegen.

Andy: Ja, macht ja auch Sinn. Ja, in dem Umfeld, wo ihr unterwegs seid,

Andy: ist ja jetzt wahrscheinlich auch, du hast ja vorhin auch die großen alten Player

Andy: angesprochen, ist da mal jemand auf euch zugekommen und hat gesagt,

Andy: hey, wir finden es cool, was ihr macht und es könnte ja unsere Zukunft sein,

Andy: wir würden gerne in eure Firma investieren oder euch übernehmen?

Patrik: Ja, das gab es ganz am Anfang interessanterweise, eben weil ich aus dieser CGM-Kundenwelt,

Patrik: also CGM war ein Kunde von mir, die CompiGroup, haben dann irgendwie mitbekommen,

Patrik: dass wir ein Appointment gestartet haben, dass das mehr oder weniger schlecht

Patrik: rennt zu der Zeit und sie wollten uns aber mal anschauen, was wir denn eigentlich so tun.

Patrik: Wir wurden in dem Meeting dann eigentlich mehr belächelt als sonst was und das

Patrik: war es eigentlich auch schon.

Patrik: Also das war der einzige von damals, der, wie gesagt, hey, könnten wir eventuell mal schauen.

Patrik: Interessanterweise die Investoren, die uns damals abgelehnt haben,

Patrik: also so 2015, 2016 mit dem Argument, ja, baut es mal und dann können wir schauen.

Patrik: Und wo wir dann gesagt haben, ja, damit wir bauen können, brauchen wir Geld.

Patrik: Die kommen jetzt dann schön langsam auf LinkedIn wieder alle auf mich zu und

Patrik: sagen, hey, ich habe gesehen, euch gibt es noch immer, ihr seid profitabel,

Patrik: wollen wir nicht mal reden.

Patrik: Worauf meine Antwort dann eigentlich immer ist, nö, der Zug ist quasi abgefahren.

Patrik: Also es gibt schon immer wieder so Kontaktaufnahmen, vor allem wenn man jetzt

Patrik: irgendwelche Revenue zahlen oder so auf LinkedIn-shared, dann ist die Inbox

Patrik: dann eigentlich immer ganz voll mit, hey, können wir nicht doch nochmal sprechen?

Andy: Warum sagst du gerade... Ja, also ist ja jetzt nach zehn Jahren,

Andy: es gibt ja auch Leute, die werden irgendwann müde, wenn sie immer das gleiche Produkt bauen.

Andy: Gut, ihr baut jetzt ein Schwesterprodukt sozusagen, das ist dann vielleicht

Andy: der Ausweg für euch, aber ist das nicht was, wo man irgendwann vielleicht mal

Andy: sagt, okay, es ist genug, ich kenne die UI auswendig, ich träume nachts davon,

Andy: ich möchte mal was anderes machen.

Patrik: Wie wieder stehst du da? Also diese Momente hast du immer wieder,

Patrik: aber im Grunde, es macht jedem von uns aber so wahnsinnig viel Spaß,

Patrik: an dem eigenen Business zu arbeiten und momentan ist es zumindest so, dass man...

Patrik: Ich glaube, es gibt kein Angebot, wo wir sagen würden, ja, nimm und geh quasi.

Patrik: Ich glaube, dass wir durchaus noch so viel Wachstumpotenzial über die nächsten Jahre haben.

Patrik: Wenn wir dann irgendwann einmal von Acquisition-Preisen von irgendwie so 20,

Patrik: 30 Millionen sprechen, dann wird wahrscheinlich jeder schwacher werden.

Patrik: Aber da sind wir einfach noch nicht. Und solange das Arbeiten Spaß macht,

Patrik: und das war schon immer so, also auch in meiner Selbstständigkeit,

Patrik: unabhängig von der Point-Mate, ich habe immer versucht, Spaß am Arbeiten zu

Patrik: haben. Das heißt, ich habe auch Kunden von mir aus gekündigt,

Patrik: mit denen es einfach keinen Spaß gemacht hat.

Patrik: Und da ist mir dann zwar Geld durch die Lappen gegangen, aber ich habe meinen

Patrik: Seelenfrieden. Und das war mir immer schon viel wichtiger als jetzt die Zahl,

Patrik: die wirklich am Konto steht.

Andy: Verstehe ich auch. Du hast ja aber auch so ein paar Talzohlen durchlebt.

Andy: War das da das Wichtigste, dass ihr eben zu viert gewesen seid und dass du dich

Andy: darauf verlassen konntest, dass einer schon dabei ist, der sagt weiter so?

Andy: Also das stelle ich mir jetzt, wenn du das alleine gemacht hättest,

Andy: hättest du ja vielleicht viel früher aufgegeben.

Patrik: Auf jeden Fall. Also alleine oder auch zu zweit oder vielleicht sogar zu dritt

Patrik: wären wir definitiv nicht so weit gekommen, wie wir jetzt sind.

Patrik: Das Founding-Team, das wir haben, natürlich, es ist wie eine Ehe,

Patrik: vor allem zwischen Bernhard und mir.

Patrik: Also wir arbeiten jetzt seit 25 Jahren zusammen.

Patrik: Da kracht es natürlich hin und wieder. Also es war teilweise auch wirklich für

Patrik: die Leute, die uns noch nicht so lange gekannt haben und dann irgendwie später

Patrik: ins Team dazugekommen sind, wenn Bene und ich mal zusammen clashen,

Patrik: dann auch ordentlich. Aber man kennt sich mittlerweile einfach so gut.

Patrik: Und dieses immer wieder Pushen von einem der vier ist schon,

Patrik: glaube ich, einer der ausschlaggebenden Gründen, wieso wir eigentlich noch immer da sind.

Patrik: Und allein die Tatsache, dass wir noch da sind, nach zehn Jahren,

Patrik: wenn man sich ein bisschen die wirtschaftliche Lage anschaut,

Patrik: allein das ist ja schon ein Erfolg an sich.

Andy: Ja, ich denke, auf jeden Fall. Du hast ja auch vieles erzählt,

Andy: warum es auch gut gelaufen ist. Hast du also

Andy: Du hast ein bisschen auch Vorerfahrung von Startups. Wie spielt das für dich

Andy: mit rein in die Entscheidung zu bootstrappen?

Andy: Und was sind für dich jetzt, da kamen ja jetzt viele Vorteile raus,

Andy: aber was sind so die Kernpunkte, weshalb das der richtige Weg für euch ist?

Patrik: Die Freiheit auf jeden Fall. Also ich bin ein sehr freiheitsliebender Mensch,

Patrik: deswegen habe ich mich auch sehr früh selbstständig gemacht.

Patrik: Ich war noch nie so wirklich dieser konforme Typ.

Patrik: Ich habe auch die Schule abgebrochen, ich musste die siebte Klasse dreimal wiederholen,

Patrik: aufgrund von Sturheit, glaube ich.

Patrik: Und habe immer schon meinen eigenen Weg irgendwie versucht zu finden und ich

Patrik: glaube, dass du mit Investoren genau diesen Weg einfach zumachst.

Patrik: Also du kannst natürlich dein eigenes Produkt bauen, aber du hast immer jemanden,

Patrik: der jede Entscheidung in die Waagschale wirft.

Patrik: Und es ist dann auch oft so, also ich kenne genug Founder, die haben 50 Millionen,

Patrik: 80 Millionen an Funding bekommen, haben dann einen riesen Exit gehabt,

Patrik: aber im Prinzip ist nichts davon übrig geblieben, verhältnismäßig.

Patrik: Also die steigen halt dann mit einer Million aus oder mit eineinhalb Millionen,

Patrik: während alle anderen quasi sich dumm und dämlich verdienen an Produkt,

Patrik: an dem du jetzt die letzten 10, 15 Jahre gearbeitet hast.

Patrik: Ich finde, das ist einfach der falsche Ansatz. Und natürlich,

Patrik: wir sind jetzt kein Hyper-Growth-Startup, also wir werden das jetzt nicht,

Patrik: diesen typischen Hockey-Stick werden wir wahrscheinlich nicht erreichen mit

Patrik: unserem Business, aber wir haben seit fünf Jahren kontinuierlich 30% Growth

Patrik: jedes Jahr und das ist durchaus was, wo glaube ich sehr, sehr viele wie Sie,

Patrik: Founder, neidisch drauf schauen, weil wir einfach keinen Stress damit haben,

Patrik: also wir haben nicht diesen externen Druck, sondern können das Produkt so bauen, wie wir wollen.

Patrik: Die Features bauen, die wir wollen, diese Side-Businesses aufbauen,

Patrik: wie wir wollen und du hast niemanden gesagt, nö, du hast jetzt von mir Geld

Patrik: bekommen und du machst gefälligst das, worauf wir uns geeinigt haben.

Andy: Hast du dann, habt ihr Mentoren außerhalb von euch vier, die euch da,

Andy: und du hast den Rechtsanwalt angesprochen,

Andy: gibt es noch jemand anderes, der euch da hilft dann aus, in der Wiener Saas,

Andy: da gab es ja auch so mal eine,

Andy: habe ich das nicht auch von dem Michael gelernt, dass es damals so eine Saas-Club

Andy: oder sowas gab, wo man sich getroffen hat, als Saas-Founder Hilft man sich da gegenseitig?

Andy: Oder macht ihr das alles unter euch vier aus?

Patrik: Also wir haben den Großteil unter uns vier ausgemacht. Es gab natürlich so ein,

Patrik: zwei Personen, wo man jetzt wirklich, wenn man sagt, wir hatten ein Sales-Problem zum Beispiel.

Patrik: Ich kenne jemanden, der international Sales sehr, sehr viel gemacht hat.

Patrik: Der ist jetzt auch schon, wie alt ist er?

Patrik: 55 oder so. Also der hat wahnsinnig viel Erfahrung in dem Thema.

Patrik: Da tauscht man sich natürlich immer wieder aus.

Patrik: Aber mir fällt jetzt eigentlich sonst niemand ein, wo man sagt,

Patrik: wir würden den wirklich als Mentor sehen. Ich bin aber eigentlich ein großer

Patrik: Fan von Mentorship. Man muss es halt richtig machen.

Patrik: Du brauchst Leute, die irgendwie ein, zwei Schritte vor dir sind und nicht an Elon Musk als Mentor.

Patrik: Der kann sich nicht in dein Business reinversetzen. Und genau das ist auch das

Patrik: Problem mit vielen Investoren, die dann sagen, ja, wir sind hands-on und wir

Patrik: helfen euch und so weiter.

Patrik: Aber die haben keine Ahnung von dieser Dimension, in der das Business für gewöhnlich ist.

Patrik: Also wenn ihr jetzt sagt, wir haben irgendwie, keine Ahnung,

Patrik: 100.000, 200.000 Revenue und so ein bisschen die ersten Anzeichen davon,

Patrik: dass das ein gutes Produkt ist. ein Visier, der irgendwie 250 Millionen verwaltet,

Patrik: wird dir nicht unbedingt helfen können in dem Bereich.

Patrik: Und das ist halt oft dieser Irrglaube, die glauben, sie haben einfach die Weisheit

Patrik: mit Löffeln gefressen, ist aber dann einfach.

Patrik: Natürlich hat es für sie funktioniert, ist eine wie heißt das,

Patrik: Survivorship Bias natürlich sehr, sehr viel, aber wirklich die,

Patrik: die dir am meisten Tipps geben können, sind die, die ein, zwei Schritte vor dir sind, glaube ich.

Andy: Und da gibt es welche, mit denen du gerade aktiv arbeitest oder eher nicht?

Patrik: Aktiv momentan nicht. Ich finde Johannes zum Beispiel von SWOT.IO,

Patrik: die machen, ich sehe sehr viel von dem, was die machen, sehe ich auch bei uns wieder.

Patrik: Ich glaube, dass die auch eine wahnsinnig gute Company Culture haben.

Patrik: Ich kenne da ein, zwei Mitarbeiter auch, von denen die schwärmen auch von den Unternehmen.

Patrik: Aber das ist eher jetzt kein direktes Mentorship, sondern eher,

Patrik: von außen betrachtet schauen, was gibt es noch für Companies.

Patrik: Ich finde Outsetter.com wahnsinnig cool.

Patrik: Also wenn man sich deren Firmenphilosophie mal anschaut, von solchen Dingen

Patrik: nehme ich halt wahnsinnig viel mit.

Patrik: Also jetzt nicht unbedingt direkt Mentorship, aber doch wie andere Leute ihre

Patrik: Company und ihr Business aufbauen, ist schon spannend zu sehen für mich auch.

Andy: Wie kriegst du das alles unter einen Hut? Also wie kann ich mir das vorstellen

Andy: und wie hat sich es geändert in den letzten zehn Jahren?

Andy: Da hast du am Anfang wahrscheinlich, du hast das als Side-Hustle gemacht und

Andy: was weiß ich, abends am Wochenende mit deinen Kollegen daran gearbeitet,

Andy: dass das Appointment weiter wächst. Heute machst du es Vollzeit.

Andy: Ist es ein 40-Stunden-Job für dich?

Andy: Du hast das Thema Freiheit angesprochen oder ist es einfach so,

Andy: dass du gar nicht zählst, wie viele Stunden es sind und du schaust halt, wie es dir reinläuft?

Patrik: Na doch, mittlerweile zähle ich sehr wohl. Wie wir angefangen haben,

Patrik: war ich halt so Anfang 30, Ende 20.

Patrik: Da hast du natürlich schon noch mehr Drive, sage ich jetzt einmal.

Patrik: Also ich habe da damals wahrscheinlich auch neben meinem eigenen Business Wochen

Patrik: gehabt mit 100 Arbeitsstunden.

Patrik: Also das war damals ganz normal und es hat auch Spaß gemacht.

Patrik: Man hat bis drei in der Früh irgendwie an Ideen gebastelt und so weiter.

Patrik: Das mache ich ehrlicherweise heutzutage nicht mehr, auch mit Frau und Haustieren

Patrik: und allem drum und dran. Es gibt halt dann doch noch ein Label, Leben außerhalb.

Patrik: Und ich habe auch wahnsinnig viele Hobbys, die sehr viel Zeit wegfressen und

Patrik: die mir aber im Endeffekt, glaube ich, ermöglichen, dass ich mich so auf das

Patrik: Business auch fokussieren kann.

Patrik: Also ich habe 40 Stunden Wochen, ja, aber die 40 Stunden sind auch sehr produktiv

Patrik: und es gibt nicht sehr viel Zeit, wo ich jetzt Däumchen drehe oder procrastinate

Patrik: oder einfach rumsitze, sondern dadurch, dass ich eben diese ganzen anderen Hobbys

Patrik: neben dem Job habe, die mir auch wichtig sind,

Patrik: versuche ich halt so effizient wie möglich zu arbeiten und das war auch schon

Patrik: auf Reisen zum Beispiel, wenn du irgendwo am Meer arbeitest,

Patrik: dann willst du deine Arbeit schnell irgendwie fertig kriegen,

Patrik: weil du würdest auch gerne eine Runde reinhüpfen zum Beispiel oder du würdest

Patrik: gerne noch ein bisschen Sightseeing machen und so kriegt man dann glaube ich,

Patrik: oder ich zumindest, bin jemand, der sehr viel Effizienz rauskriegt.

Patrik: Ich kriege einfach diesen Druck quasi.

Patrik: Ich würde auch gerne noch was anderes machen als arbeiten, deswegen schaue ich,

Patrik: dass ich meine Arbeit gut und schnell erledigen kann und jetzt dann nicht gezwungen

Patrik: zehn Stunden in meinem Office sitze.

Andy: Arbeitest du dann mit festen Blöcken in deinem Kalender

Andy: oder hast du keine Prokrastinier-Anfälle, so wie ich zum Beispiel?

Andy: Ich brauche feste Deadlines für manche Sachen, so Podcast-Release jeden Donnerstag,

Andy: Newsletter-Release jeden Sonntag Und dann muss der logischerweise vorher fertig

Andy: sein, das kann ja nicht released werden.

Patrik: Das hatte ich früher. Also ich hatte wirklich, wie ich mich selbstständig gemacht

Patrik: habe, so ein bisschen ein Disziplinproblem,

Patrik: weil du hast natürlich in der kleinen 40 Quadratmeter Wohnung damals Schreibtisch

Patrik: und Fernseher und Couch in einem Raum und da ist die Verlockung natürlich groß.

Patrik: Ich kann ja weiter am Abend noch die Arbeit fertig machen. Jetzt schaue ich

Patrik: mal Serie, sowas in die Richtung.

Patrik: Aber ich habe mir das dann irgendwie abgewöhnt. Es war dann wirklich so,

Patrik: dass die Selbstständigkeit schon sehr viel auch Risiko natürlich beinhaltet.

Patrik: Ich war damals 21, 22 Jahre.

Patrik: Wenn da Geld nicht reinkommt, dann gibt es keinen Arbeitgeber,

Patrik: der dir quasi die Miete bezahlt. Und so habe ich dann auch relativ schnell gelernt,

Patrik: man muss diszipliniert sein.

Patrik: Und ich glaube, das ist einfach wahnsinnig wertvoll gewesen,

Patrik: damals schon für mich auch diese Existenzangst irgendwie zu haben.

Patrik: Ich hatte kein Polster dahinter, ich hatte jetzt kein Geld von der Family oder

Patrik: sonstiges, sondern ich war da wirklich darauf angewiesen, dass ich meine Arbeit erledige.

Patrik: Und das hat sich, glaube ich, auch nie mehr geändert.

Andy: Du hast deine Hobbys noch angesprochen. Wie erholst du dich privat?

Andy: Also wie kriegst du diesen, ich schaue mal komplett ab und denke an was anderes,

Andy: damit ich mich wieder neu fokussieren kann? Ist ja super wichtig.

Patrik: Ja, ursprünglich war das das Motorradfahren. Also ich bin ein wahnsinnig großer

Patrik: Motorrad-Fan und wenn du dort auf der Straße unterwegs bist,

Patrik: du konzentrierst dich aber auf das Motorradfahren. Ansonsten ist das nämlich

Patrik: wahnsinnig gefährlich.

Patrik: Ich habe dann in den letzten Jahren aber die zwei Räder gegen zwei Flügel ausgetauscht

Patrik: und den Pilotenschein gemacht und dort gilt eigentlich genau das Gleiche.

Patrik: Du konzentrierst dich aufs Fliegen und hast keine Zeit, jetzt über irgendwelche

Patrik: Business-Themen nachzudenken.

Patrik: Du kannst jetzt nicht darüber nachdenken, wie könnten wir den Kunden noch behalten

Patrik: und wie bauen wir dieses Feature und so weiter.

Patrik: Also ich habe schon immer gern Hobbys, die wirklich 100% Aufmerksamkeit verlangen.

Patrik: Ansonsten ist es einfach gefährlich.

Patrik: Und für mich ist das so ein bisschen ein Zen-Moment. Ich hatte gestern erst,

Patrik: ich habe meinen Tag freigenommen, habe mein Motorrad geschnappt und bin aber

Patrik: den ganzen Tag die Berge in der Steiermark auf und ab gefahren.

Patrik: Und das ist einfach so ein befreiendes Ding irgendwie.

Patrik: Konzentrierst dich dann auf nur dieses eine Ding und nicht auf 3000 andere Sachen,

Patrik: wie es sonst eigentlich den ganzen Tag immer ist.

Andy: Verstehe ich. Kennst du die Kurviger App? Das hatte ich auch mal im Podcast.

Andy: Das optimiert deine Motorradrouten auf kurvige Strecken und da hast du dann

Andy: also Unfallrouten um dein Zuhause drin.

Andy: Die heißt Kurviger, fand ich auch ein cooler Name und mit dem internationalisieren

Andy: die das jetzt auch in Frankreich und woanders nebenbei.

Andy: Ja, aber einfach cool ist es einfach.

Andy: Ja, schau es dir mal an, das ist auch ein cooler Case für Routenoptimierung

Andy: und wie berechne ich das, dass es eben Spaß macht zum Motorradfahren.

Andy: Du hast es nicht gesagt, ist es ein Segelfliegerschein oder schon motorisiert?

Patrik: Ich habe mit Segelfliegen angefangen. Das war mein Corona-Projekt,

Patrik: weil wir damals, wir wollten eigentlich nach Südafrika fliegen.

Patrik: Da wurde dann aber der Flug storniert, weil diese Südafrika-Variante von Corona aufgekommen ist.

Patrik: Und um meiner Winterdepression ein bisschen zu entfliehen, habe ich was anderes gebraucht.

Patrik: Habe mich damals im Herbst auch schon ein bisschen für diese Segelflieger-Ausbildung

Patrik: interessiert und dort nochmal angerufen und gesagt, hey, könnte ich noch quer einsteigen.

Patrik: Und so hat das eigentlich gestartet. Mittlerweile mache ich aber keinen Segelflug

Patrik: mehr, sondern wirklich motorisiert. Wirklich von A nach B fliegen quasi.

Andy: Muss man da nochmal umlernen oder was zusätzlich machen?

Patrik: Ja, also du hast natürlich ein bisschen andere Voraussetzungen, was die Technik angeht.

Patrik: Segelfliegen ist ja auch sehr wetterabhängig. Das heißt, du brauchst einen guten

Patrik: Thermiktag, damit du dich auch lange in der Luft halten kannst.

Patrik: Es gibt bei uns im Verein, wir haben Weltmeister bei uns dabei,

Patrik: die fliegen teilweise 13, 14, 15 Stunden am Stück mit einem Segelflieger.

Patrik: Also es ist eine faszinierende Welt. Aber es ist ein wahnsinnig aufwendiges

Patrik: Hobby. Du brauchst immer andere Leute dafür.

Patrik: Und das war dadurch, dass ich meine Zeit frei einteilen kann und die meisten

Patrik: eigentlich den Sport dann am Wochenende ausüben, war dann irgendwie dieses motorisierte

Patrik: Fliegen einfacher, weil dann nehme ich den Flieger aus dem Hanger raus,

Patrik: starte, lande und brauche eigentlich niemand anderen mehr dafür.

Andy: Kannst du damit ja nach Malaga fliegen zu der Kollegin?

Patrik: Ja, das wäre so weit befähigend. Aber ich meine, möglich ist es auf jeden Fall.

Patrik: Also wir haben auch Leute, die fliegen nach Amerika mit den kleinen Maschinen.

Patrik: Aber du musst ja dann drei Tage einplanen quasi. Also du fliehst dann quasi

Patrik: oben Norden über Grönland herum und kommst dann irgendwann in Kanada wieder raus.

Patrik: Bist dann auch in den USA. Aber aktuell ist es doch eher lokal.

Andy: Ja, Patrick, wahnsinnig coole Geschichte mit ganz vielen Insights und einigen

Andy: Learnings für mich auch wieder dabei.

Andy: Ich danke dir vielmals für das ausführliche Gespräch. Es ist auch ein bisschen

Andy: länger wieder geworden, aber finde ich immer spannend.

Andy: Und vor allem der Markt und das Umfeld, wo ihr am Start seid, finde ich interessant.

Andy: Und ist, glaube ich, auch ein bisschen ein Mode, wie du sagst,

Andy: generell, weil es gar nicht so einfach ist, da jetzt nochmal euch Konkurrenz zu machen.

Patrik: Definitiv. Hat auf jeden Fall auch wahnsinnig viel Spaß gemacht.

Patrik: Ich bin, wie gesagt, ein großer Happy Bootswrapping-Fan und jetzt auch als Gast

Patrik: zu sein, ist natürlich ein Highlight.

Andy: Vielen, vielen Dank für diese Worte. Dann dir weiterhin viel Erfolg und einen schönen Abend.

Patrik: Dankeschön.

Andy: Mach's gut. Ciao, ciao. Ciao. Ja, und das war sie dann auch schon wieder,

Andy: Folge 135 von Happy Bootswrapping. Wie hat es dir denn gefallen?

Andy: Schreib mir doch gerne eine Mail an hallo-at-happy-bootswrapping.de.

Andy: Alle Links zur Folge findest du auch wie immer in den Shownotes.

Andy: Ich bin gerade selber im Urlaub, aber habe schon die nächste Folge für dich vorbereitet.

Andy: Und zwar habe ich mit der Paola und dem Patrick von Saporisardi gesprochen.

Andy: Das ist ein Spezialitäten-Shop für die Aromen von Sardinien und Italien.

Andy: Das heißt, ja, da gibt es die ganzen Spezialitäten, die wir vom Sardinienurlaub kennen.

Andy: Und die beiden Boost-Trappen das nebenher und ist eine super interessante Sache,

Andy: weil ich ja immer auch dafür werbe, nebenher Dinge zu tun, um daraus zu lernen,

Andy: entweder für den Vollzeit-Job oder um es dann später in Vollzeit zu machen.

Andy: Nächste Woche Folge 136 mit Patrick und Paula von sabori-sardi.com Bis dahin, mach's gut. Ciao, ciao.

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