300.000 Kunden, 5 Millionen Umsatz: HOLZRICHTER Berlin wird zur besten E-Commerce Start-Up-Marke 2024 (#128)
Shownotes
In Folge 128 von Happy Bootstrapping spreche ich mit Alexander Korduan von Holzrichter Berlin, die er vor fast zehn Jahren als Student aus seinem WG-Zimmer startete. Heute führt er eine Premium-Lederwarenmarke mit acht Mitarbeitern, 5 Millionen Euro Jahresumsatz und fast 300.000 Kunden in der DACH-Region.
Jetzt den Happy Bootstrapping Newsletter abonnieren!
Die Bootstrapping-Reise begann 2013 mit Reisetaschen über eBay, finanziert durch einen 45.000 Euro Bankkredit. Der Wendepunkt kam mit dem "Liebling" - einer Umhängetasche für Frauen, die zum Bestseller wurde und das Unternehmen vom Nischensegment in den größeren Frauentaschenmarkt katapultierte.
2024 wurde Holzrichter Berlin von Jung von Matt zur besten E-Commerce Start-Up-Marke gekürt. Das Unternehmen setzt auf "affordable premium" - hochwertige, handgefertigte Ledertaschen zu fairen Preisen, produziert von einem Partner in Indien unter Fairtrade-Prinzipien.
Über mich: Mein Name ist Andreas Lehr und im Podcast "Happy Bootstrapping" interviewe ich wöchentlich wechselnde Unternehmer:innen zu Ihrer Geschichte. Ich bootstrappe meine eigene Firma "We Manage" und helfe Start-ups und Groups mit nachhaltigen Cloud-Infrastrukturen und Web Operations.
Show-Notes
- HOLZRICHTER Berlin Shop
- Alex bei LinkedIn
- HOLZRICHTER bei Instagram
- HOLZRICHTER bei TikTok
- "Über" HOLZRICHTER Berlin
- Interview mit Alex
- Artikel "On the Road again – Die Top 5 Roadtrips in Deutschland "
- HOLZRICHTER Berlin belegt ersten Platz im Startup Brand Ranking 2024
- Mein "allesnurgecloud" Newsletter zu Cloud, DevOps, IT und Security
- Werbung: Dev-Ops as A Service mit We Manage
- Werbung: Start-up Angebot bei We Manage buchen
Kontakt & Feedback
Wenn dir diese Episode gefallen hat, abonniere den Podcast, hinterlasse eine Bewertung und empfehle den Podcast gerne weiter.
Schick mir gerne Fragen oder Feedback zum Podcast per E-Mail an hallo@happy-bootstrapping.de - viel Spaß mit der Folge!
Transkript anzeigen
Andy: Hallo und herzlich willkommen zu Folge 128 von Happy Bootstrapping.
Andy: In der heutigen Folge spreche ich mit dem Alexander Corduan,
Andy: dem Gründer und Geschäftsführer von Holzrichter Berlin, einer Premium-Lederwarenmarke aus Berlin.
Andy: Ja, Holzrichter hat der Alex damals vor fast zehn Jahren als Student aus seinem
Andy: WG-Zimmer heraus gestartet.
Andy: Da haben sich die Kartons gestapelt mit Produkten, die er aus der Produktion
Andy: bekommen hat und dann eben von dort aus verschickt hat.
Andy: Ja, und fast forward, fast zehn Jahre später hat Holzrichter Berlin acht Mitarbeitende,
Andy: macht fünf Millionen Euro Jahresumsatz und hat fast 300.000 Kunden in der gesamten Dachregion.
Andy: Im Podcast sprechen wir über alle möglichen Herausforderungen,
Andy: die man so hat, wenn man mit zum Beispiel Ledertaschen startet,
Andy: die dann vielleicht einem selber sogar überleben, weil sie eben so lange halten.
Andy: Fand ich sehr interessant auf jeden Fall. Dann haben wir über das Thema Bankkredit
Andy: gesprochen. Und wie finanziert man sich? Wie hat das Ganze angefangen damals mit Ebay?
Andy: Und wie hat er es schließlich geschafft, es so zu skalieren,
Andy: dass es heute diese Größe hat?
Andy: Ja, und falls du Holzrichter noch nicht kennst, hat der Alex auch einen kleinen
Andy: Gutscheincode hinterlassen. Den gibt es am Ende der Folge.
Andy: Ansonsten möchte ich dich kurz darauf hinweisen, dass ich in den Shownotes eine
Andy: Podcast-Community-Umfrage aktuell laufen habe. Falls du schon mitgemacht hast,
Andy: musst du es nicht mehr machen.
Andy: Mich erreicht da immer wieder Feedback hinzu. mach doch mal eine Community.
Andy: Gibt es denn da nicht schon was? Wie können wir den Bootstrapper vernetzen?
Andy: Wie kann man gegeneinander sich Wissen teilen und voneinander lernen?
Andy: Dafür ist es gedacht. Die Umfrage hast du schnell ausgefüllt.
Andy: Es sind glaube ich nur drei, vier Fragen.
Andy: Link ist in den Shownotes. Ansonsten freue ich mich natürlich wie immer über
Andy: Feedback zum Podcast und über Vorschläge für neue Gäste.
Andy: Aktuell suche ich wieder ein bisschen mehr aus dem SaaS und App-Bereich.
Andy: Schreib mir dazu gerne einfach über LinkedIn.
Andy: Link ist in den Shownotes oder per Mail an hallo.at happy-bootstrapping.de.
Andy: Vielen Dank dafür und fürs Hören und jetzt geht es direkt los mit der Folge
Andy: mit Alex und mir. Viel Spaß.
Andy: Guten Morgen Alex und herzlich willkommen bei Happy Bootstrapping.
Alex: Ja, hallo Andreas. Freut mich ebenso. Vielen Dank.
Andy: Du, erzähl doch mal für die, die dich nicht kennen, wer bist du und was machst du?
Alex: Gerne. Also ich bin Alex und ich bin der Gründer und Geschäftsführer von Holzrichter Berlin.
Alex: Holzrichter Berlin ist eine Firma oder eine Marke für moderne Klassiker aus Leder, wie wir sagen.
Alex: Das heißt, wir machen handgefertigte, hochwertige Ledertaschen und Accessoires
Alex: und verkaufen die vor allem als E-Commerce in der Dachregion.
Alex: Und das schon jetzt als mittlerweile, also seit mehr als zehn Jahren,
Alex: also knapp, roundabout zehn Jahre.
Andy: Hast du deinen zehnjährigen Geburtstag schon gefeiert oder kommt er dieses Jahr noch?
Alex: Der kommt dieses Jahr noch. Das ist tatsächlich unsere Main-Kampagne in dem nächsten Quartal.
Andy: Ich bin gespannt. Und damit wir das einschätzen können, wenn man sowas zehn
Andy: Jahre lang macht, wie groß seid ihr heute?
Andy: Wie viele Menschen arbeiten bei Holzrichter Berlin?
Alex: Also je nachdem, welche Menschen du dazu zählst.
Alex: Wir sind natürlich auch mit Freelancer und Agenturen ausgestattet.
Alex: Wir sind in der Regel so roundabout acht Leute, plus minus, zuzüglich Agenturen,
Alex: Freelancer, so ein Netzwerk, was sich so über die Jahre aufgebaut hat,
Alex: die ich auch zum Team zähle.
Alex: Und wir haben jetzt über die letzten Jahre, ich habe gerade erst kürzlich auch
Alex: für ein paar Werbeformate diese Zahl nochmal rausgesucht, fast 300.000 Kundinnen
Alex: und Kunden in der Dachregion vor allem.
Alex: Und das bedeutet natürlich, dass schon eine Menge Menschen mit einer Holzrichter-Berlin-Tasche
Alex: oder einer Geldbörse oder was auch immer unterwegs sind.
Andy: Das ist eine ganze Menge. Okay, wie viele verschiedene Produkte oder SKUs ist
Andy: immer so ein bisschen der Indikator.
Andy: Wie viele gibt es da aktuell ungefähr?
Alex: Das ist auch eine interessante Frage. Also wir gehen jetzt gerade auch mehr
Alex: in die Farbe und erhöhen deswegen die Variantenvielfalt schon.
Alex: Wir haben jetzt auch ganz einige neue Materialien mit reingebracht,
Alex: die wir vorher nicht hatten, so wie ein Velour-Leder beispielsweise.
Alex: Das heißt, damit gehen wir dann jetzt schon in den dreistelligen Bereich,
Alex: was die Varianten angeht.
Alex: Reine Modelle, also Styles, sagt man es ja, sind es unter 100.
Andy: Unter 100, okay. Und verrätst du uns, wie viel Umsatz ihr ungefähr macht?
Alex: Round about 5 Millionen im Jahr.
Andy: Okay, das sieht man schon ein bisschen auch. Wahrscheinlich liegt das ein bisschen
Andy: an den Durchschnittswarenkörben.
Andy: Da würde ich später auch ein paar Fragen dazu stellen. Das interessiert mich auf jeden Fall auch.
Andy: Jetzt hast du die zehn Jahre angesprochen, mit Nachnamen heißt du aber nicht
Andy: Holzrichter, die Marke heißt aber Holzrichter.
Andy: Kannst du ein bisschen mitnehmen, wann hast du das damals, also wie hast du
Andy: das vor zehn Jahren gegründet und woher kommt der Name eigentlich Holzrichter Berlin?
Alex: Klar, erzähle ich gerne. Also als ich damals angefangen habe mit dem Thema Taschen,
Alex: eigentlich BWL studiert und damals in Berlin und bin auf dieses Thema Taschen
Alex: dann aufmerksam geworden und mich dann auch irgendwann ja damit selbstständig
Alex: gemacht und habe vor allem Reisetaschen verkauft.
Alex: Und das verlief irgendwie ein oder anderthalb Jahre wirklich so ganz als irgendwie
Alex: Alexander Corduan Lederwarenhandel oder so. GbR.
Andy: Nee, nee, nee.
Alex: Aus meinem WG-Zimmer raus. Und also ich hatte erst mal gar keine großen Ambitionen,
Alex: da ist auch eine richtige Marke draus.
Alex: Ich habe angefangen mit Reisetaschen, damals war noch 2013 und so,
Alex: weil Ebay auch noch so eine Plattform.
Alex: Und habe dann Reisetaschen entwickelt, die angelehnt waren an so eine Tasche,
Alex: die ich da damals schon hatte.
Alex: Ich beschreibe das ja auch so, so eine Weekender-Reisetasche mit einer ganz
Alex: tollen Patina, handgefertigt.
Alex: Und mein Opa hatte damals auch noch ganz viele so einen alten Koffer mit so
Alex: Lederbeschlägen und so weiter im Keller und hat mich total inspiriert, diese Produkte.
Alex: Und so bin ich grundsätzlich auch auf dieses Thema dann gekommen,
Alex: weil mich dann ganz viele auch auf diese Taschen angesprochen haben.
Alex: Und dann, ey, so diese Weekender-Tasche, wo hast du die denn her?
Alex: Die sieht ja richtig cool aus. Und das war aber so ein No-Name-Produkt,
Alex: wahrscheinlich schon 20 Jahre alt. Und so bin ich überhaupt erst mal auf diese Idee gekommen.
Alex: Und ich habe dann nur Reisetaschen gemacht, also nur Weekender,
Alex: nichts anderes, so in unterschiedlichen Größen.
Alex: Und habe die übers Internet, vor allem über Ebay damals verkauft.
Alex: Da gab es auch noch keinen Shop oder was.
Alex: Und irgendwann war die Frage, wie geht denn das weiter, wo soll das hingehen,
Alex: willst du jetzt hier so einen Lederwarenhändler machen oder was,
Alex: aber das war auch gar nicht meine, das bin ich nicht, das wollte ich nicht und das war nicht,
Alex: ich habe ja vorher in Erwerbung gearbeitet, also vor meinem Studium habe ich
Alex: damals in Hamburg bei Jungformat eine Ausbildung gemacht und war deswegen auch
Alex: sehr vertraut mit Marken und Markenstrategie und total fasziniert davon und
Alex: habe mich dann entschieden, okay,
Alex: wenn du das jetzt weitermachst, dann machst du eine richtig geile Marke daraus.
Alex: Und viele Gründer werden das kennen, find dann mal einen richtigen Namen,
Alex: der dann so deine, am besten auch das Versprechen deiner Marke irgendwie so transportiert.
Alex: Das hat bestimmt ein halbes oder ein Dreivierteljahr, wenn nicht sogar ein Jahr gedauert.
Alex: Da kommen ja auch aus deinem Umfeld die wildesten Ideen, wirklich die wildesten Ideen.
Alex: So und irgendwann stand ich dann vor der Haustür meines Opas.
Alex: Bei dem habe ich am Anfang nämlich auch im Keller die Taschen gelagert.
Alex: Ja, mein WG-Zimmer war zu klein, das konnte ich auch meinen Mitbewohnern nicht antun.
Alex: So ein Opa hatte viel Platz im Keller, da habe ich die Sachen gelagert.
Alex: Und irgendwann war wirklich so ein Schlüsselmoment, als ich auf die Klingel
Alex: gedrückt habe und dann ein Holzrichter.
Alex: Und dann habe ich gedacht, ey, eigentlich voll die gute Idee.
Alex: Also er hat ja die ganze Gründungsgeschichte sowieso hier schon mit begleitet.
Alex: Und sein Name transportiert eigentlich genau auch das, was so die Idee dahinter
Alex: ist und was die Produkte transportieren.
Alex: Und auch damals war das Thema Domains und ist das schon frei und Markenschutz
Alex: natürlich auch relevant. Und das passte auch alles.
Alex: Das war auch da tatsächlich schon sehr limitiert, das Angebot.
Alex: Also musste man schon eine gute Recherche machen.
Alex: Und ja, zusammengefasst ist das dann, so ist dann der Groschen gefallen.
Alex: Und ich habe die Marke dann Holzrichter genannt.
Alex: Und dann damals in Berlin gegründet und habe es dann auch ganz bewusst Holzrichter
Alex: Berlin genannt, um zu unterstreichen,
Alex: hey, das ist eine urbane Marke, eine junge Marke, eine Marke aus der Großstadt
Alex: und wir machen sozusagen das, was früher der Teschner gemacht hat,
Alex: aber in jung, modern, cool.
Alex: Und das hat dann sozusagen diesen Markennamen dann auch ausgezeichnet und so
Alex: ist dann der Name Holzrichter Berlin dann entstanden.
Andy: Und wie ging das dann los? Also während dem Studium hast du das noch nebenher
Andy: gemacht und hast du dein Studium dann fertig gemacht oder dann schon die Firma
Andy: gegründet, die ja heute eine GmbH ist?
Andy: Also was gab es da für wichtige Meilensteine, wo du dann gemerkt hast,
Andy: hey, da ist ja mehr dahinter, wie nur ich mache nebenher zwei Taschen, die ich verkaufe?
Alex: Also wie gerade schon gesagt, ich habe am Anfang nur Reisetaschen gemacht und
Alex: das war insofern eine ganz gute Idee, denn ich hatte gar keine Prozesse.
Alex: Also ja, Prozesse hatte ich schon, aber die waren total ineffizient, sagen wir es mal so.
Alex: Also du musst dir vorstellen, immer wenn eine Bestellung reingekommen ist,
Alex: dann habe ich ein DHL-Label ausgedruckt und habe es per E-Mail zu meinem Vater
Alex: geschickt. Der ist mit dem Auto zu meinem Opa in den Keller gefahren.
Alex: Mein Opa war auch schon nicht mehr der Jüngste.
Alex: Dann hat er das unten im Keller eingepackt und hat es dann mit dem Auto in den
Alex: Nachbarort gefahren zur DHL. Also so war unser Versandprozess.
Alex: Und wenn eine Retoure kam, dann wurden die gerne bei der Nachbarin dann zugestellt.
Alex: Denn, ich weiß gar nicht mehr aus welchem Grund, aber die gingen dann zu meinen
Alex: Eltern und nicht zu meinem Opa. Ich kann es ja gar nicht mehr genau sagen, warum.
Alex: Aber die waren natürlich Arbeiten und dann war das das Retourelager.
Alex: Also der Eingangsbereich von der Nachbarin.
Alex: So und also nur Reisetasche, um jetzt den Bogen zu bekommen.
Alex: Die hatten eine hohe Marge, die haben das auch gerechtfertigt, diesen ganzen Aufwand.
Alex: Und die habe ich vorrangig über Ebay im Angebot.
Alex: So und nebenbei hatte ich auch noch einen Werkstudentenjob in der Agentur, damals dann in Berlin.
Alex: Und das hat dann gar nicht so lange gedauert, dass dann sich diese Produkte
Alex: ganz gut gedreht hatten.
Alex: Also das waren jetzt nicht die Mengen, aber wie gesagt, ich musste auch nicht
Alex: die Mengen verkaufen, dass sich das schon gerechnet hat.
Alex: Und ich würde jetzt mal so sagen, ich habe das ein halbes Jahr gemacht,
Alex: vielleicht irgendwie ein Dreivierteljahr und konnte dann sagen,
Alex: hey, mein Minijob in der Agentur, den brauchst du jetzt eigentlich nicht mehr.
Alex: Den Lebensunterhalt, also mein WG-Zimmer und was man als Student braucht,
Alex: den kannst du jetzt schon über dein Gewerbe decken.
Alex: Und habe mich dann über diese Reisetaschen finanziert.
Alex: Das ging dann, ich würde jetzt mal so sagen, gute anderthalb Jahre,
Alex: also ein Jahr auf jeden Fall. Ich habe 2013 damals das Gewerbe,
Alex: das erste Gewerbe angemeldet, also für mich persönlich dann damals.
Alex: Und irgendwann neigte sich das Studium dann natürlich dem Ende und es war dann
Alex: die große Frage, okay, wie geht denn das jetzt hier weiter? Ich hatte dann schon
Alex: währenddessen auch andere Marktplätze.
Alex: Amazon kam dann auch langsam, also war dann sicherlich schon auch vorher da,
Alex: aber Platzhirsch war tatsächlich noch Ebay 2012, 2013 und so weiter.
Alex: So und Amazon kam dann und mich auf Amazon, dann habe ich mich dann auf Amazon
Alex: platziert und das lief auch richtig gut und da war eine Wachstumsstory drin,
Alex: obwohl ich ja auch abgeschöpft hatte.
Alex: Also ich musste ja irgendwie meine Miete und sowas auch bezahlen und das Wachstum
Alex: auch trotzdem gleichzeitig finanzieren.
Alex: Das war aber wirtschaftlich wirklich ein sauberes Ding, sodass ich grundsätzlich keine Zweifel hatte,
Alex: ey, das ist eine Wachstumsstory, auf die kannst du aufbauen und die lässt sich
Alex: skalieren, wie man es ja so schön sagt und da findest du sicherlich auch jemanden,
Alex: der das finanziell unterstützt, denn die Zahlen sprechen ja für sich.
Alex: So und es waren dann halt natürlich zwei Möglichkeiten da, entweder ich mach
Alex: das und geh da jetzt voll rein oder ich such mir jetzt erstmal einen festen
Alex: Job und versuch das so nebenbei dann irgendwie zu machen,
Alex: so aber da war mir dann vorher schon klar, ich kannte ja das Agenturleben ich
Alex: hatte ja dazwischenzeitlich mal Praktika gemacht im Konzern und so und da war
Alex: mir dann schon klar, also,
Alex: beides und beides so mit Herzblut kannst du einfach vergessen so,
Alex: also das wird einfach nicht funktionieren, eine Sache wird dann leiden und wann
Alex: hast du wirklich eine Chance jetzt,
Alex: also wann kommst du wieder wirklich in so eine Situation, wo du sagen kannst,
Alex: okay, eigentlich eine sehr gute Ausgangsbasis, ein überschaubares Risiko.
Alex: Jetzt schon eine kleine Erfolgsgeschichte, also diese Chance wirst du im Leben
Alex: nicht so, wird nicht so oft, wird vielleicht gar nicht wiederkommen.
Alex: So, und wenn du dann erstmal in den Beruf gehst, dann wahrscheinlich sowieso nicht.
Alex: Dann hast du da deine Themen.
Alex: Also da dann wieder rauszugehen, ist ja relativ, machen natürlich viele,
Alex: aber gilt sich dann für erstmal unrealistisch so.
Alex: War die Entscheidung dann irgendwie für mich klar, okay, was habe ich zu verlieren?
Alex: Ich versuche das jetzt. Ich versuche das jetzt und mache jetzt eine richtige
Alex: Kollektion, mache eine richtige Marke draus, mache einen Webshop,
Alex: mache da wirklich alles auch richtig professionell, setze vernünftige Prozesse
Alex: auf, ein Warenwirtschaftssystem und so weiter und so weiter.
Alex: Und habe das dann hochgerechnet, was ich brauche. Ich brauche natürlich auch
Alex: einen Hersteller, der da mitgeht. Ich weiß nicht, ob wir darauf auch noch eingehen.
Andy: Auf jeden Fall, ja.
Alex: Den hatte ich dann, die Connections hatte ich dann auch und ich brauchte dann
Alex: natürlich Geld, weil ich wollte eine richtige Firma dann machen,
Alex: die auch entsprechend die Mittel hat,
Alex: nicht nur mich dann auch zu finanzieren, sondern auch das Wachstum,
Alex: Mitarbeiter und natürlich auch dieses ganze Brand-Building, was dann ja für
Alex: mich ein Riesenthema war.
Alex: Und ich bin dann damals, ich habe einen Businessplan geschrieben.
Alex: Ich habe da auch meine zehn Seiten oder 15 oder so.
Alex: Also meiner Ansicht nach war das richtig toll. Das hatte, wie gesagt, auch das Zahlenwerk.
Alex: Da stand ja drin, hey, das ganze Ding, das wächst. Das ist profitabel.
Alex: Das erkennt nur eine Kurve nach oben. Und dachte mir, das ist ja alles kein
Alex: Thema. Also ich will jetzt auch keine Unsummen da haben.
Alex: Ich will jetzt meine erste große Lieferantenbestellung platzieren.
Alex: Bei einem professionellen Taschenbetrieb.
Alex: Und dafür brauche ich jetzt vor allem eine Investition in den Warenbestand.
Alex: Und gleichzeitig, ich hatte damals auch schon ein kleines Netzwerk an Leuten,
Alex: Fotografen, Grafiker und so weiter, so brauchte ich natürlich einen gewissen
Alex: Betrag, um die Marke einmal richtig zu launchen, einschließlich Webshop und so weiter.
Alex: So, und damit bin ich dann mit diesem Businessplan, bin ich dann Sparkasse und
Alex: Commerzbank und wie die alle heißen und bin dann aber erstmal abgeblitzt.
Alex: Also ich habe dann richtig Absagen kassiert, auch so teilweise richtig absurde,
Alex: so mit von wegen, nee, Ledertaschen im Internet gibt es schon, hat der Chef gesagt.
Alex: Machen wir nicht. Also kein Scheiß. Und.
Alex: Oder auch die Volksbank und so, nee, die waren das alles so heikel und dann
Alex: wäre das schon fast, jetzt platzt mir das hier.
Alex: Das Dumme war nur, ich hatte halt auch zu dem Moment, ich war mir so sicher
Alex: und ich wollte das so unbedingt, dass ich vorher schon in Indien Lieferantenbestellungen
Alex: platziert hatte und so und alles, weil ich hatte auch Zeitdruck,
Alex: so Ende des Studiums war klar, wann das ist und dann war auch klar, okay,
Alex: dann ist hier nichts mehr mit Krankenkasse und alles auf Spartarif und ja,
Alex: so, sondern ab dann musst du wirklich arbeiten gehen. Ich bin auch Vater geworden, sehr früh.
Alex: Ich hatte auch Unterhaltspflicht und so weiter, ja, also für mich war klar, da war dann...
Andy: Druck dahinter.
Alex: Da war richtig Druck hinter, so. Und um so hochwertige Produkte zu machen,
Alex: wie wir es machen, das braucht Zeit, ja, so Gerben, Fertigen und so weiter,
Alex: das ist, da muss man mit mindestens drei Monaten rechnen. So, eher so vier bis fünf.
Alex: Und ich habe das alles schon eingetütet, weil ich mir dachte,
Alex: okay, das ist eine sichere Kiste hier.
Alex: Dann habe ich erst mal ein paar Absagen bekommen und da kann sich jeder vorstellen,
Alex: dann geht dir natürlich erst mal die Düse, scheiße,
Alex: hast du jetzt wirklich richtig hier Kacke gebaut und hab tatsächlich schon überlegt,
Alex: wer in meinem Bekanntenkreis, bei wem fahr ich jetzt auf den Hof,
Alex: wenn das jetzt wirklich eng wird.
Alex: Und dann hat aber tatsächlich Shoutouts an die Hypo Vereinsbank und meine damalige
Alex: Ansprechpartnerin Gründer,
Alex: das waren, die waren so alt wie ich, vielleicht ein bisschen älter,
Alex: irgendwie Mitte 20, hat da bei der Hypo-Vereinsbank da die Gründerbetreuung gemacht.
Alex: Und die hat mich dann, die habe ich nie gesehen, bei den anderen habe ich dann
Alex: tatsächlich, vielleicht lag es auch daran, bei den anderen musste ich mal vorstellig werden.
Alex: Und bei denen lief das alles so telefonisch oder Videocall und so.
Alex: Und die hat dann gesagt, jo, jo, ich finde das irgendwie ganz schön hier mit
Alex: den Taschen und so. Und hat wahrscheinlich auch Glück gehabt,
Alex: dass ich da eine Frau dann auch hatte, so, die Romy Bock hatte auf das Thema.
Alex: Die hat dann gesagt, okay, finde ich schön, wir machen das.
Alex: Und weiß ich noch ganz genau, da war ich ja gerade in der U2 da gestanden und
Alex: so dachte ich mir so, bin ich dann ausgestiegen und habe ich natürlich mich
Alex: erstmal riesig gefreut und habe gesagt, klar, jetzt kann es losgehen.
Andy: Was für einen Betrag hast du da, was hast du da gebraucht am Anfang ungefähr?
Alex: Das waren 45.000 Euro, die ich da brauchte. Und davon sind, wie gesagt,
Alex: 25 alleine in Ware gegangen.
Alex: Und die anderen, die habe ich gemeinsam dann, also Fotografie,
Alex: und du brauchst ja Models und so und das ist natürlich schneller weg, als du gucken kannst.
Alex: Und Grafiker und was weiß ich. Da hängt ja schon einiges dran.
Alex: Ein Fulfiller, ich habe dann überall versucht so Deals zu machen auf Provisionsbasis und so weiter.
Alex: Ich muss ja auch mein Gehalt dann irgendwie auch davon bezahlen.
Alex: Ja, aber das Hauptgeld ist in die Ware geflossen.
Alex: Deswegen hatte ich auch nicht so die Angst, weil ich dann okay,
Alex: wenn ich das jetzt verkacke, natürlich kann er jetzt vom Lieferanten jetzt Ware kommen und die.
Alex: Die kannst du nicht verkaufen. Das ist natürlich das größte Risiko,
Alex: was du in dem Moment hast.
Alex: Aber das war unrealistisch, weil ich hatte einen, der hatte gute Referenzen,
Alex: dem habe ich vertraut und der mir auch.
Alex: Und deswegen hielt ich das für relativ unwahrscheinlich. Dann war noch,
Alex: dass du die Sachen nicht so gut los wirst, wie gedacht, dass das Marktrisiko
Alex: dann doch irgendwie falsch eingeschätzt ist.
Alex: Aber da dachte ich mir, okay, selbst wenn, hast du das Geld jetzt in einem hochwertigen
Alex: Produkt geparkt, kannst du ja immer noch arbeiten gehen, du verkaufst den nebenbei.
Alex: Also, was habe ich zu verlieren? Und deswegen sage ich dann auch,
Alex: wenn andere Gründe verhauen, und dieses Risiko und so weiter.
Alex: Für mich war das in diesem Moment natürlich ein Risiko, aber ich habe da jetzt
Alex: nicht sozusagen Haus und Hof irgendwie alles auf den Deckel gekloppt, wie das manche machen.
Andy: Wie sehen so die Modalitäten aus, wenn man das zu so einem frühen Zeitpunkt macht?
Andy: Also kannst du das mal, vielleicht wenn du es noch weißt, grob erläutern?
Andy: Kriegst du da erstmal so auch eine tilgungsfreie Zeit, wie man es vielleicht vom Hausbau kennt?
Andy: Oder ist eher das Gegenteil der Fall, dass da die Daumenschrauben ein bisschen
Andy: enger sind, du im, keine Ahnung,
Andy: ersten Monat, nachdem du so einen Kredit bekommst, dass du schon anfängst dann
Andy: zu tilgen und zurückzuzahlen mit erhöhten Zinsen auch, weil es eben gewisse
Andy: Risikoaufschläge gibt?
Andy: Oder ist es so ein spezielles Gründerprogramm, wo man ein Jahr dann gar nichts
Andy: zurückzahlt und dann erst anfängt zurückzuzahlen?
Alex: Genau, genau. Also die Bank stellt sich da natürlich schon darauf ein, so auf deine,
Alex: Situationen, auf deine Bedürfnisse. Wenn ich mich richtig erinnere,
Alex: ich glaube, das war ein Jahr oder so, wo das dann losging, aber auch mit ganz
Alex: moderaten Tilgungsraten,
Alex: ganz genau, weiß ich es gar nicht mehr, weil es schon wirklich eine Weile her
Alex: ist, aber es war roundabout ein Jahr und,
Alex: die sind auch grundsätzlich gesprächsbereit gewesen. Also, du hast wie gesagt
Alex: eine persönliche Ansprechpartnerin gehabt und so, das lief alles schon echt gut.
Alex: Aber jedem muss klar sein, MbH hin oder her, die Bank ist ja nicht bescheuert,
Alex: die lassen die natürlich auch von dem Gründer und von Privatpersonen da alles unterschreiben.
Alex: Du haftest natürlich immer. Das ist schon mal klar.
Alex: Und so war das bei mir auch.
Andy: Interessant. Und hast du das dann noch öfters machen müssen so,
Andy: also um eine Produktion zu finanzieren?
Alex: Nee, das war das einzige Mal. Ich habe dann auch direkt schon damals mit dem
Alex: Hersteller einen guten Deal ausgehandelt,
Alex: bei dem ich, also das muss man sich tatsächlich auch vor Augen führen,
Alex: bei dem wir das auch damals, wir haben einen Handschlag gemacht,
Alex: im Beachclub hier, als der hier in Deutschland war, gesagt, okay,
Alex: erste Order, machen wir so und der hat die auch angenommen, ohne eine Vorkasse
Alex: zahlen, weil ich hatte das Geld noch nicht.
Alex: Ich musste ja die Order platzieren, er hat ja keine Kohle. Und dann hat er die
Alex: Produktion da gestartet,
Alex: nachdem er mich einmal persönlich gesehen hatte und hat halt daran geglaubt,
Alex: an mich geglaubt, an die Idee geglaubt und ist aber auch voll ins Risiko gegangen.
Alex: Und nach wie vor jetzt, auch nach zehn Jahren, ist er nach wie vor unser Partner,
Alex: Partner in Crime sozusagen, der nach wie vor auch nicht davor bestätigt,
Alex: hier eine Vorkassezahlung zu machen.
Alex: Also der geht mit ins Risiko und finanziert uns praktisch mit.
Alex: Und aus diesem Grund, was heißt aus diesem Grund, aber das hat es mir natürlich
Alex: einfacher gemacht, auch das Unternehmen Bootstrap. Sehr klar.
Andy: Ja, also es überrascht mich jetzt, weil die meisten E-Commerce-Gäste,
Andy: wo ich hatte, die dann eben, egal ob die jetzt mit portugiesischen
Andy: Produzenten im Klamottenbereich zusammenarbeiten oder jetzt dann auch,
Andy: was weiß ich, ich habe ja auch ganz viele andere Sachen gehabt,
Andy: hier Dachzelte zum Beispiel oder andere Dinge, die in Asien produziert werden,
Andy: Rasierhobel, da ist immer
Andy: Keine Ahnung, selbst wenn du länger zusammenarbeitest, zahlst du 20,
Andy: 30 Prozent an und dann nochmal ein Teil, wenn es aufs Schiff oder ins Flugzeug
Andy: geht und dann, wenn es hier ist, den Rest.
Andy: Das ist ja interessant auf jeden Fall. Bist du damals, das hast du Indien schon
Andy: angesprochen, bist du da hingeflogen, um den kennenzulernen,
Andy: die Produktion zu sehen?
Andy: Wie kam es dazu, dass du so einen Partner gefunden hast?
Alex: Ja, also auch da, das ist auch eine Frage, die gerne gestellt wird.
Alex: Hingeflogen bin ich tatsächlich dann irgendwie erst nach ein, zwei Jahren.
Alex: War tatsächlich auch ein Kohle-Thema, war auch so eine Reise dahinten, ist klar.
Alex: Und natürlich eine Herausforderung, den zu finden. Wobei ich dann sage,
Alex: wohnen will ist auch ein Weg und da gab es auch schon das Internet und so weiter.
Alex: Also man findet dann schon die Kontakte, wenn man dann wirklich will.
Alex: Und im Weibfall war das dann so, ich habe sehr viel Wert darauf gelegt,
Alex: dass es ein Unternehmen ist, was Fairtrade-Prinzipien verfolgt und ich wollte
Alex: unbedingt ein pflanzlich gegerbtes Leder.
Alex: Das macht es nämlich auch viel einfacher, dann ein Produkt zu machen,
Alex: was ein sehr individuelles Farbprofil von vornherein auch schon hat,
Alex: was diesen richtig angenehmen,
Alex: holzigen Lederduft hat, was eine tolle Patina entwickelt.
Alex: Also ich wollte halt ein Leder, so wie es auch tatsächlich auch früher so ein
Alex: hochwertiges Produkt ausgezeichnet hat und nicht ein chromgegerbtes Leder,
Alex: wie es jetzt halt insbesondere,
Alex: um diese Massen auch bedienen zu können, verwendet wird.
Alex: Das wollte ich explizit nicht. Und das hat dann schon mal...
Alex: Den Kreis an Herstellern und auch Gerbereien ziemlich eingeschränkt.
Alex: Das Angebot in Italien dazu ist definitiv fantastisch, aber auch natürlich mit
Alex: dem Preis verbunden, bei dem du automatisch in dem Luxussegment landest.
Alex: Und das wollte ich auch nicht, sondern ich kam von Ebay.
Alex: Ich kam von Ebay und nicht irgendwie vom Pariser Laufsteg.
Alex: Und insofern war für mich klar, ich will ein Produkt auch für die Masse machen.
Alex: Italien war dann aus. So, und ich habe mir dann, ich habe dann Ausschau gehalten nach Labels.
Alex: Die Fairtrade und ein pflanzig gegerbtes Leder machen, das sieht man dem Leder,
Alex: wenn es in einer gewissen, so vollen Armen Leder, dann siehst du das auch schon,
Alex: wenn du dich mal ein bisschen mit dem Material beschäftigt hast,
Alex: und dann habe ich überall recherchiert, welche Marken haben das,
Alex: welche Anbieter und so weiter, und,
Alex: wenn du dann darauf achtest, dass das auch eine faire Handelskette ist,
Alex: dann erzählen die Unternehmen ja auch was darüber. Ja, hier, guck mal, das ist der.
Alex: Und mit dem arbeiten wir schon so toll zusammen. Und so sieht das bei dem aus in der Fabrik.
Alex: So, und so habe ich das dann damals auch gemacht. Und ich habe dann ein paar
Alex: Unternehmen gefunden, eins aus den Niederlanden, eins aus Kanada,
Alex: hier in Deutschland auch so.
Alex: Und dann schloss sich dann irgendwo der Kreis. Da wusstest du dann,
Alex: ah, okay, die Region, da geht sowas.
Alex: So, und dann findest du das Unternehmen. Und dann habe ich den angeschrieben
Alex: und dann haben wir ein paar E-Mails hin und her geschickt und dann gesagt,
Alex: hier, ich bin dann und dann sowieso in Deutschland und dann haben wir uns hier getroffen.
Alex: Und ich habe damals dann die Taschen, die ich dann schon verkauft hatte,
Alex: ja, die habe ich dann auch, also die habe ich, das war wie immer mal ganz kleine
Alex: Mengen, die hatte ich damals auch in Indien bestellt.
Alex: Da hat er mir dann vier, fünf rüber geschickt, aber ich war hier und da mal
Alex: jemand, mal was bestellt bei unterschiedlichen Lieferanten, da kam auch die
Alex: wildeste Qualität teilweise rüber. Das kannst du wirklich gar keinem erzählen. Also.
Alex: Gerben, gerade pflanzlich Gerben, will jetzt gar nicht zu tief einsteigen,
Alex: aber das ist halt wirklich schon Handwerk.
Alex: Das beherrschen die wenigsten.
Alex: Es gibt halt Regionen auf der ganzen Welt, auch Marokko oder Indien natürlich
Alex: auch, Rajasthan, die haben da eine sehr lange und große Tradition mit Gerbverfahren,
Alex: die sicherlich ein faszinierendes Ergebnis rausbringen, Aber das Ergebnis ist
Alex: dann nicht so das, was wir gerade
Alex: Europäer uns dann vorstellen unter einer hochwertigen Premium-Ledertasche.
Alex: Also auch vom Geruch her und so.
Alex: Man kann es sich vielleicht vorstellen, wer schon auch mal über so Märkte gegangen
Alex: ist und so kennt das vielleicht.
Alex: So, und ja, ich hatte dann damals diese Produkte im Angebot,
Alex: da war mal eine Charge super und mal eine weniger und ich habe die halt,
Alex: weil auch so wahrscheinlich, sagt ja jemand in Indien, der war genauso wie ich,
Alex: der hat mir dann irgendwie fünf rübergeschickt oder acht oder zehn oder so und
Alex: der Lieferant, den ich dann ansprach und dann hier in Deutschland dann getroffen hatte, der sagte, ey,
Alex: 50 Stück pro Farbe,
Alex: das ist hier, also pro Style, pro Farbe, das ist der Standard.
Alex: Und ich dachte, ach du Scheiße, 50, das ist ja meine, das bestätige ich ja,
Alex: das ist ja meine ganze Order, weißt du, und dann mache ich immer 5, 5, 5.
Alex: Er sagt, nee, wie soll das gehen, meine ganzen Prozesse sind so und so.
Alex: Und dann habe ich gesagt, okay, dann habe ich mein Produkt da hingepackt,
Alex: dann hat er gesagt, oh Mann, nee, also das ist ja wirklich eine interessante Qualität.
Alex: Dann hat er gesagt, okay, du, also ich mache dir die Qualität zehnmal besser,
Alex: aber wir müssen jetzt hier eine Mindestmenge und ich glaube,
Alex: dann hatten wir irgendwie 30 oder so, 30 pro Stück pro Farbe oder so ist dann
Alex: wieder entgegengekommen.
Alex: Und du suchst dir die Produkte aus, schickst mir die Entwürfe,
Alex: wir machen einmal Muster und dann geht's los.
Alex: Dann haben wir einen Handschlag drauf gemacht und ich glaube,
Alex: sechs Wochen oder so, kamen dann so ein paar riesige Kisten mit UPS oder so bei uns dann in der WG an.
Alex: Ich glaube, das waren dann so, da habe ich ja noch mehr Muster gemacht,
Alex: das waren dann so über zehn Reisetaschen, so zwölf Reisetaschen,
Alex: alle voll ausgestopft und so.
Alex: Kannst du dir vorstellen, wie der BG-Flur dann, das waren nur Kisten, so die ersten Muster.
Alex: Und dann habe ich die da raus und ich habe gesagt, meine ganzen Mitbewohner,
Alex: was ist denn jetzt hier los, was machst du denn jetzt hier mit deinen Taschen da, okay.
Alex: Und dann habe ich diese Kisten da aufgemacht und dann ziehe ich da eine Tasche
Alex: raus und das war so, boah, krass.
Alex: Nie so eine, also das war einfach krass.
Alex: Das war wirklich so, mit meinem Logo schon drauf und dann war das auch noch
Alex: eine Charge, die dann auch richtig geil geworden ist, weil du hast immer noch
Alex: wirklich auch ein bisschen Qualitätsschwankungen einfach drin bei der Lederproduktion.
Alex: Das ist ja auch viel mit den Jahreszeiten und so zu Luftfeuchtigkeit.
Alex: Das war einfach nur perfekt.
Alex: Dieses Leder war richtig geil, das sah richtig geil aus, diese Tasche.
Alex: Das war einfach nur so ein Produkt, wo ich gedacht habe, okay,
Alex: das kannst du hier auch für ein Tausender in irgendeiner Boutique ins Schaufenster
Alex: stellen, denn das findest du so sonst nicht.
Alex: Alleine das Farbprofil von dieser Tasche.
Alex: Also das war dann wirklich so ein Moment, Wo ich mir gedacht habe,
Alex: okay, crazy, wenn der mir jetzt sowas schickt hier.
Alex: Dann kann das nur gut werden, weil die Qualität ist einfach so krass und der
Alex: Preispunkt, das war dann leider nicht mehr so, wie es mir auch damals war,
Alex: es wurde dann schon auch ein bisschen teurer.
Alex: Aber gut, war dann so alles völlig gerechtfertigt. Aber das war dann schon der
Alex: Moment, wo ich gesagt habe, okay, damit kann ich hier wirklich richtig Maßstäbe setzen.
Alex: Wenn ich damit jetzt hier so in die Läden gehe und so, diesen Produkt siehst
Alex: du einfach an, dass das ein Leben lang hält.
Alex: Und die habe ich dann auch genommen, so die ersten Muster, und bin dann ja am
Alex: hackischen Markt da mal so ein bisschen so durch die Shops getingelt.
Alex: Denn das war für mich am Anfang auch noch ein Ansatz, dass ich sage,
Alex: hey, Internet ist ja alles schön und gut und das funktioniert.
Alex: Aber jetzt mit diesen Produkten greife ich ja jetzt auch richtig im Retail an,
Alex: war ich damals noch überzeugt.
Alex: Das musste ich dann auch erst lernen, ich hatte gar keine Retail-Erfahrung,
Alex: aber ich habe dann relativ schnell festgestellt, okay, um diesen Vertriebskanal zu erschließen,
Alex: da brauchst du auch richtig Geld oder Zeit oder so, ansonsten wird das nichts.
Alex: Und dann habe ich schnell wieder den Rückzug angetreten, auch nachdem ich da
Alex: so ein paar Schlüsselmomente in so ein paar Läden da magischen hatte und mir dann klar wurde, okay.
Alex: Du brauchst dann ganz schnell eine Menge, also die waren schon interessiert,
Alex: ja, die waren schon interessiert und die fanden das auch alle super und wir
Alex: hätten sich das auch reingestellt und am liebsten natürlich auf Kommissionen, ist ja klar,
Alex: aber also die Kalkulation ist natürlich klar, die müssen ihre Miete da bezahlen
Alex: und so weiter, aber die Kalkulation war so, dass ich dachte, okay,
Alex: ich müsste jetzt mein ganzes, das ganze Jahr hier nur von einem Shop zum anderen
Alex: tingeln, um nur halbwegs wirklich auf das zu kommen, dass das hier wirklich
Alex: ein wirtschaftliches Szenario wird, weil ansonsten lohnt sich das einfach für mich nicht.
Alex: Ansonsten wärst du da wieder auf einen Preispunkt gekommen, da waren dann Marken
Alex: und so Tiger of Sweden und so, das war irgendwie so ein Benchmark da und so,
Alex: da kostet dann so ein Weekender 500 Euro, vielleicht mittlerweile dann schon sogar mehr.
Alex: Und da wäre ich dann auch gelandet. Hab ich denen gesagt, wie viel verkaufst
Alex: du von den Dingern hier so im Monat?
Alex: Ja, eine oder so hat er gesagt. Scheiße, ne. Ich hatte ja auch nur Weekender im Sortiment.
Alex: Ich dachte, scheiße. Eine und dann gerade bei so einem Laden,
Alex: eine im Monat und dann verdienst du noch nicht mehr was dran.
Alex: Ich habe gesagt, nee, komm, das muss ich anders machen. Habe ich die gleiche
Alex: Tasche genommen und gesagt, die Tasche statt 499 in der Boutique, 279 auf Amazon.
Alex: Und das war natürlich dann die beste Entscheidung. Und so hat sich das dann entwickelt.
Alex: Also bin ich bei Amazon da rein, habe wirklich echt ein faires Pricing angesetzt,
Alex: habe parallel den Webshop hochgezogen und mich viel damit beschäftigt,
Alex: viel mit der Marke und mit der Brand.
Alex: Ich hatte dann damals auch noch das Glück, dass meine Cousine,
Alex: die kam auch außer Kreativ, ist eine Kreative, die hat mich dann auch unterstützt
Alex: mit dem Logo und wie wir das visuell alles so machen und so.
Alex: Ja, superschön ersten Online-Shop, so auf Baukasten-Basis gebaut,
Alex: tatsächlich, und so hat sich das dann entwickelt.
Alex: War auch ein Riesenglück, dass das dass ich das in Berlin gemacht habe,
Alex: weil die ersten Kunden kamen dann auch viel aus Berlin, die haben dann teilweise
Alex: auch ihre Produkte dann bei mir am WG-Zimmer, an der WG dann abgeholt, tatsächlich.
Alex: So, es war irgendwie insofern ganz geil, weil dann hast du natürlich auch direkt
Alex: mal Draht zu deinen ersten Kunden haben. Das war super.
Alex: Und auch die ersten Rankings, die wir dann so bei Google hatten, war dann rund um Berlin.
Alex: Ledertasche Berlin, Reisetasche Berlin und so weiter. Und das war echt super,
Alex: weil dann hast du wirklich viele Leute, ich habe auch viele dann auch ausgeliefert.
Alex: Und gerade wenn ich noch so ein paar Muster hatte und so weiter,
Alex: dann habe ich auch versucht, so darüber dann auch die Leute halt kennenzulernen, die da bei mir kaufen.
Alex: Und, ja, so hat sich das dann entwickelt.
Alex: 2015 habe ich, glaube ich, die GmbH gegründet. Sehr sicher, Mitte 2015 habe ich die GmbH gegründet.
Alex: Das war so dann roundabout zwei Jahre nach der ersten Folge auf eBay.
Andy: Und so ein bisschen fast forward heute angefangen hat es ja du hast jetzt den
Andy: Weekender begriffen das war glaube ich schon auch so eine Tasche die eher männliches
Andy: Zielpublikum hatte und heute gibt es aber
Andy: Artikel für Mann, für Frau es gibt ganz viele verschiedene Taschen wie
Andy: ja wie ging es da weiter also hast du gemerkt hey ich brauche noch kleinere
Andy: Produkte ich glaube du hast mir im Vorgespräch auch gesagt
Andy: dass du oder dass der Produzent einen entsprechenden Verschnitt hatte bei den
Andy: großen Taschen und dass ihr dann was Kleineres habt machen müssen noch und sei das so dann
Andy: iteriert und habt dann weitere Produkte in dem Umfeld geschaffen?
Alex: Ja, richtig. Tatsächlich ist das ein Thema.
Alex: Gerade wenn du so große Produkte machst wie eine Reisetasche,
Alex: da hast du viel Verschnitt und der Hersteller zwingt dich dann praktisch,
Alex: auch Kleinartikel zu machen.
Alex: Und dann ging das erstmal los mit Geldbörsen und und solchen Sachen.
Alex: So und tatsächlich war das mal ein Thema, ob ich das als reine Herrenmarke so weiter aufziehe.
Alex: Ich hätte doch von Damen-Taschen so keine Ahnung. Also rudimentär.
Alex: Und was der Mann sich aber vorstellte, fühlte ich mich sehr sicher.
Alex: Jetzt ist nur, fragen sich die meisten Männer jetzt vielleicht selber,
Alex: wie viele Taschen habe ich denn im Schrank? Wie oft kaufe ich eine?
Alex: Kaufe ich mir die vielleicht sogar selber?
Alex: Ja, genau. Und die hast du am besten noch geschenkt bekommen von deiner Frau
Alex: oder Freundin oder Mutter oder so. Das ist so der Klassiker.
Alex: Und daran merkt man dann schon, ja okay, das ist einfach nicht so der ideale
Alex: Markt gerade, wenn du um Taschen sprichst.
Alex: Bei der es ja so grundsätzlich einen riesigen Markt gibt, ja,
Alex: so, und wenn du dir jetzt diesen kleinen Kuchen für den Mann da rausschneidest
Alex: und dem du setzen willst, na klar, kann schon Sinn machen,
Alex: dass du dich da ganz spitz drauf positionierst, aber so, ich wollte ja wirklich
Alex: eine große Brand machen, so,
Alex: und, und hab mich an das Thema Frauentasche erstmal nicht so rangetraut,
Alex: denn ich war immer davon überzeugt, ja, ich mache ja so, weißt du,
Alex: ich stehe ja so für auch so, das ist so ein bisschen rough und robust und,
Alex: und Handwerk und so weiter und dachte immer so, ja, das sind irgendwie so,
Alex: das sind so Benefits so, damit kriege ich die Frau eh nicht.
Alex: Ja, so, das ist so, mach hier eigentlich irgendwie, ich hab jetzt hier eine
Alex: Kollektion und meine Marke steht auch ehrlich so für so Nutzen,
Alex: der bei der Frau halt noch nicht zündet.
Alex: Und es war wieder eine Fehlannahme. Ja, so, also ich hab dann irgendwann gesagt,
Alex: okay, wir machen jetzt mal eine Umhängetasche.
Alex: Das war tatsächlich so die erste Tasche, die der Liebling nennen wir den hier intern.
Alex: So, es war eine Tasche, eine ganz zeitlose Umhängetasche mit so einer Flappe.
Alex: Mit einem ganz praktischen, auch Größenformat, kriegst du eine Wasserflasche
Alex: rein, Schlüssel und so weiter, Reißverschluss und so eine ganz schöne,
Alex: schlichte Freizeit-Alltagstasche, die du eigentlich überall hinnehmen kannst.
Alex: So, und dann haben wir damit das Thema Frauentasche dann aufgemacht und vor
Alex: allem dieses Modell dann beworben. Das war wirklich ein Frauenmodell,
Alex: nicht irgendwie zehn, fünf oder so, eine Frauentasche.
Alex: So, ne, im Umfeld von zehn Reisetaschen.
Alex: Ähm, und das hat dann.
Alex: Gemeinsam mit einer tollen Kreation, tolles Shooting damals gemacht,
Alex: haben wir so eine Mini-Kampagne produziert in Berlin, total gut geklappt.
Alex: Also es hat einfach total gut geklappt, ein tolles Motiv und dein Liebling aus
Alex: Leder, deswegen ist die Tasche dann hier intern dann so diesen Hosenamen Liebling bekommen.
Alex: Das hat dann total funktioniert und diese Darmtasche hat sich dann zum Topseller
Alex: entwickelt, über Jahre.
Alex: Das ist dann ein Produkt, so was wir so oft, wenn ich rausgehe,
Alex: jetzt in die Stadt gehe und so, ist die Wahrscheinlichkeit relativ groß,
Alex: dass man diese Tasche sieht. Also war ein totaler Erfolg.
Alex: Und ist dann im Nachgang natürlich auch irgendwie dann klar geworden,
Alex: so, ja ey, bei einer Frau ist das einfach, eine Tasche gehört einfach,
Alex: das ist ein modisch Stück und wenn du irgendwie modisch interessiert bist,
Alex: egal ob sehr modisch oder weniger modisch, Taschen gehören dazu.
Alex: Und bei einem Mann ist das halt, wie gesagt, ein ganz anderes Kaufverhalten.
Alex: Bei einer Frau spielt es keine Rolle, ob du schon eine hast.
Alex: Und wenn du eine große hast, dann willst du noch eine kleine.
Alex: Und wenn du eine schwarze hast, dann willst du noch eine braune.
Alex: Und wenn du, wenn du eine, die gehen halt als Frau gestern mit der Zeit und
Alex: bei den Herren ist es so, wenn du eine klassische Tasche hast,
Alex: so, dann bist du in der Regel bedient.
Alex: Und deswegen macht das total Sinn, wenn wir so über Retention und so weiter
Alex: auch dann sprechen, was ja einfach essentiell ist in einem Geschäftsmodell,
Alex: wie wir es auch machen, ist alles andere, meiner Meinung nach, auch einfach zwecklos.
Alex: Ich glaube nicht, dass es uns geben würde wenn wir weiter,
Alex: auf dieser Herrenschiene geblieben bin ich mir ziemlich sicher.
Andy: Wenn ich mir so die Artikel durchklicke, dann ist es ja auch schon so,
Andy: dass du ein, ja, ich nenne es mal, zahlungskräftigeres Publikum ansprichst.
Andy: Also man sieht so, ich kriege auch so ein Pop-up jetzt für Upgrades,
Andy: kriegst du ab 119 Euro, 219, 319 Euro noch verschiedene Artikel dazu,
Andy: versandkostenfrei ab 149.
Andy: Ist es schon so, dass du dann auch höhere Durchschnittswarenkörbe hast?
Andy: Also wie jetzt so ein normaler E-Commerce-Shop, alleine dadurch,
Andy: dass die Preise eben etwas höher sind.
Andy: Oder jetzt hast du die Frauen angesprochen und man kennt das ja so von den,
Andy: oder ich kenne es zumindest, wenn was bestellt wird bei Zalando,
Andy: dann meistens in zwei oder drei Größen, dann wird es zurückgeschickt.
Andy: Bestelle ich mir dann die Taschen auch in zwei oder drei Farben und behalte
Andy: nur die, die ich will, oder funktioniert das dann schon besser?
Andy: Also waren das mehrere Fragen in einer, aber so Retourenquote.
Andy: Retourenquote und Durchschnittswarenkörbe.
Alex: Also Durchschnittswarenkörbe, du hast natürlich völlig recht.
Alex: Die Produkte, also ich nenne die Preisstrategie affordable premium.
Alex: Das heißt, du kriegst die Sachen sicherlich nicht auf einem Preislevel wie jetzt
Alex: bei irgendwelchen Fast Fashion Anbietern, sage ich jetzt mal, übertrieben.
Alex: Aber du kriegst eine bessere Qualität als bei bekannten Premium Marken,
Alex: ohne sie jetzt so auszusprechen.
Alex: Du kriegst eine bessere Qualität zu einem Preis, der unter denen üblicherweise liegt oder sicher.
Alex: Je nachdem natürlich, wen du dir jetzt da ranziehst. Also ich wollte immer ein
Alex: gutes Value-for-Money-Gefühl auch haben, aber durchweg Premium-Marke sein.
Alex: Und entsprechend ist auch unser Warenkorb, je nachdem dann, mit wem du dich
Alex: vergleichst, ganz ordentlich.
Alex: Und wir versuchen den natürlich auch zu pushen, wie unter anderem mit so einer
Alex: Aktion, wie du gerade da angesprochen hast. Denn Erstkauf ist Frauentasche hin oder her.
Alex: Einfach für uns immer noch das Ding.
Alex: Also wir müssen immer noch über den Erstkauf Geld verdienen.
Alex: Deswegen ist das total wichtig. So, und jetzt muss ich überlegen,
Alex: was ist deine dritte Frage noch in der... Retouren?
Alex: Das war nochmal das Thema Retouren.
Alex: Zalando hattest du, glaube ich, gerade erwähnt. Du, das ist auch spannend zu
Alex: beobachten, dass wenn die Menschen schon einen näheren Kontakt zur Marke hatten,
Alex: weil sie jetzt auch im Webshop zum Beispiel unterwegs waren,
Alex: hast du eine viel, viel niedrigere Retourenquote und Auswahlthema und so weiter
Alex: als bei Zalando als Beispiel.
Alex: Geht natürlich auch daran, weil du natürlich auch eine ganz andere Erfahrung
Alex: mit Größenvergleich und was weiß ich auch im Webshop machen kannst.
Alex: Aber die Retourenquote ist im Webshop unter 20 Prozent und bei Zalando 50 plus.
Alex: Also das ist crazy.
Andy: Verstehe.
Andy: Wie, es gibt jetzt, ich habe auch so ein bisschen die Geldbeutel,
Andy: sind ja auch, sind glaube ich so die günstigsten Produkte.
Andy: Damit machst du aber auch schon eine Marge. Also das ist jetzt kein Produkt,
Andy: wo du sagst, das ist zum Kennenlernen und ich mache da nur Null auf Null,
Andy: sodass die Leute die Marken kennenlernen.
Andy: Du bist beim Erstkauf profitabel sozusagen. sagt?
Alex: Müssen wir grundsätzlich sein und also wir haben,
Alex: das tatsächlich bewerten wir gerade nochmal neu, gerade so geringpreisige Produkte
Alex: irgendwann auch bei der Paid-Kommunikation ein bisschen zurückgenommen und gesagt haben okay,
Alex: das macht irgendwie nicht so lohnt sich irgendwie so nicht, also zumindest nicht
Alex: beim Erstport aber sind jetzt tatsächlich genau jetzt gerade aktuell in der
Alex: Diskussion das wieder zu ändern,
Alex: weil wir feststellen, dass oder festgestellt haben,
Alex: wie gesagt, das analysieren wir gerade noch mal genauer,
Alex: dass auch wenn du Kommunikation machst für geringpreisige Produkte,
Alex: trotzdem auch große Warenkörbe erzielen kannst.
Alex: Natürlich einerseits durch Cross-Selling, Up-Selling und so weiter.
Alex: Das heißt, das kann schon Sinn machen in der Kommunikation.
Alex: Aber es ist ganz klar, du musst gerade in dem Modell, wie wir aufgestellt werden,
Alex: einfach einen gewissen Betrag auch aufwenden für die Kundenakquise.
Alex: Und wenn du eine Geldbörse für 49 Euro verkaufst, ist das über manche Kanäle tricky.
Alex: Dass sich das rechnet.
Andy: Du hast die Fast Fashion Händler angesprochen, die jetzt vor allem aus dem asiatischen
Andy: Markt dann bei uns auf den Markt drängen.
Andy: Was ich so auch von anderen E-Commerce Händlern höre, ist, dass die teilweise
Andy: Audi Ads mittlerweile komplett zu ballern, auch wenn sie keine Produkte da drin
Andy: haben, einfach weil sie gerade Schwierigkeiten haben, auf dem amerikanischen Markt zu verkaufen.
Andy: Also haben die eben ihre Ad-Budgets auf Europa umgeswitcht. Ist das was, was du auch merkst?
Andy: Und gibt es da ernsthafte Konkurrenz oder ist es qualitativ,
Andy: kannst du es nicht vergleichen mit dem, was ihr macht?
Alex: Ja, das Letztere, genau. Also das ist gerade so die Konkurrenz auch aus Asien,
Alex: aber auch nicht nur, ist gerade natürlich auf Plattformen wie Amazon und so weiter ein Thema,
Alex: je nachdem auch, welche Kundengruppen du da reichen möchtest.
Alex: Ich habe für Holzrichter ganz bewusst die Strategie gewählt,
Alex: dass wir uns eher nach oben orientieren, also im Wettbewerb eher dann Premium,
Alex: Marken sehen oder teilweise sogar auch dann eine Alternative sind zu einer Luxustasche,
Alex: die man wo man sich dann blüht, naja, könnte ja was sein und,
Alex: Diese Fernost-Konkurrenz und dieser Ramsch, der da natürlich auch Wettbewerb
Alex: macht, insbesondere auf Amazon, betrachte ich offengesagt eigentlich gar nicht weiter.
Alex: Das ist auch nicht unser Käufer, nicht unsere Käuferin und ich habe zumindest
Alex: jetzt auch aktuell keine Erkenntnisse, dass das jetzt für uns das Geschäft jetzt
Alex: gerade schwieriger macht,
Alex: aufgrund der Beobachtung, die du da gerade geschildert hast.
Andy: Okay.
Andy: Würde es mich trotzdem dann interessieren, wie ihr das Marketing-Thema macht,
Andy: weil du hast ja auch schon angesprochen, die Ledertasche jetzt,
Andy: wenn ich mir eine kaufe, dann überlebt die mich vielleicht auch.
Andy: Deswegen habt ihr dann die Frauen als Zielpublikum gemacht und so weiter.
Andy: Wie sieht euer Marketing-Mix aktuell aus? Also wo kommen die Kunden her, wo akquiriert ihr die?
Alex: Ja, wie im Vorgespräch auch schon kurz erwähnt, das Versprechen eine Tasche
Alex: fürs Leben ist für ein Ecom-Geschäftsmodell dann irgendwann eine ziemliche Herausforderung.
Alex: Wir versuchen natürlich auch Retention einfach
Alex: maximal zu hebeln und uns darauf zu konzentrieren das ist sicherlich auch so
Alex: perspektivisch einfach das gehört halt dazu das ist ein Muss auch für eine Marke
Alex: wie unsere aber genau es ist eine Herausforderung und.
Alex: Nicht so easy wie,
Alex: Wie in manchen anderen Produktkategorien, in den meisten Produktkategorien.
Alex: Aber es funktioniert trotzdem. Zu einer Reisetasche gehört eine Kulturtasche,
Alex: zu einer Kulturtasche die Reisetasche, zu der Umhängetasche,
Alex: der Gurt, Lederpflege und so weiter. Du hast schon viele Ansatzpunkte.
Alex: Wir sind halt auch ein krasses Geschenk. Also wir werden verschenkt.
Alex: Wir sind krass saisonal und das ist natürlich auch eine Riesenschance.
Alex: So, denn häufig hast du ja nicht nur eine Person, die du gerne hast,
Alex: sondern vielleicht noch jemand.
Alex: So, das heißt, da geht schon was. Wir haben auch eine sehr hohe Wiederempfehlungsrate.
Alex: Also wir sehen in der PPS, die Leute, wenn die einmal bei Holzrichter waren,
Alex: die finden das schon richtig geil, das Produkt.
Alex: Die empfehlen es weiter und da siehst du in der PPS über 30 Prozent Kumpel über Weiterempfehlung.
Alex: Das ist schon ordentlich, behaupte ich jetzt mal. So, und ansonsten,
Alex: denke ich, haben wir einen relativ klassischen Mix, der sehr social paid getrieben
Alex: ist, vor allem Instagram natürlich.
Alex: So, wir haben eine Zeit lang aber auch intensiv in SEO investiert,
Alex: auch für uns einfach etwas, was auch Sinn macht.
Alex: Und grundsätzlich auch bei Google sind wir präsent in eigentlich allen Formaten,
Alex: die Google uns da anbietet.
Alex: Amazon ist ein bisschen eher vernachlässigt, auch aufgrund der Premium-Strategie,
Alex: die ich ja schon betont hatte. und perspektivisch will ich das auch so weiterhalten.
Alex: Es ist denkbar, es steht zur Diskussion, dass wir das Thema Retail jetzt doch
Alex: nochmal richtig angehen.
Alex: Außerdem sind wir in vielen Channels, die haben wir noch gar nicht ausprobiert,
Alex: also TikTok mal als Beispiel, so richtig ernsthaft sind wir da gar nicht drauf.
Alex: YouTube und so weiter auch nicht. Also wir haben da noch ein paar Kanäle,
Alex: die ich im Auge habe und auch gerne weiter angreifen möchte.
Alex: Und so ist unser Marketing-Mix aktuell aufgestellt.
Andy: Ich habe gesehen, auf Instagram-Seite auch deutlich größer als auf TikTok.
Andy: Ich habe mich jetzt schon gefragt, warum das so ist. Liegt es am Alter der Zielgruppe?
Andy: Wobei es ja auch viel mehr in unserem Alter, sage ich jetzt mal,
Andy: schon auf TikTok sind, die du da erreichen kannst.
Andy: Aber ja, es sind wahrscheinlich auch viele Junge, die sich so ein Produkt vielleicht
Andy: nicht leisten können oder wollen. Deswegen hätte es mich jetzt interessiert.
Alex: Das Thema Alter ist natürlich irgendwie ein Thema. Also genau,
Alex: du musst dir so eine Tasche erstmal leisten können.
Alex: Dann bist du üblicherweise dann aus dem Studium raus und 25 plus.
Alex: Das sind so die Daten, die wir auch kennen. Aber wir haben ja nicht zuletzt
Alex: auch in deiner letzten Folge mit der Unterwäschemarke da gelernt, das TikTok.
Alex: Auch für hochpreisige Artikel einfach ein Ort sein kann.
Alex: Insofern habe ich persönlich keine Zweifel, dass das, wenn wir es richtig angehen,
Alex: auch für uns funktionieren kann.
Andy: Wie sieht es mit Newsletter-Marketing aus? Ich habe auch ein Pop-Up bekommen
Andy: mit Newsletter. Wie viele Empfänger habt ihr das so? Und ist das ein Kanal, wo gut funktioniert?
Andy: Da kann ich, fand ich es interessant, in OMR war zuletzt mal der Johannes Gliesch wieder von Snox.
Andy: Da hat er ein bisschen erzählt, dass du dass die Newsletter-Abonnenten die größten
Andy: Coupons bekommen, einfach weil es ansonsten auch der günstigste Kanal ist und
Andy: weswegen sie versuchen möglichst viele da rein zu bekommen.
Andy: Also ist auch eine empfehlenswerte Folge im OMR-Podcast.
Andy: Zum Thema E-Commerce ist es bei euch auch ein Kanal, der gut funktioniert und
Andy: den ihr erwachsen könnt. Wie viele Leute habt ihr da?
Alex: Ja, auf jeden Fall. Also wir arbeiten uns hoch, dass wir auf einen sechsstelligen
Alex: Bereich da kommen, was die Liste angeht.
Alex: Das ist so die nächste Benchmark.
Alex: Und ich bin mir sehr sicher, ohne jetzt diesen Podcast gehört zu haben,
Alex: dass das bei dem Johannes der entscheidende Kanal ist, um auch am Ende dann
Alex: den Profit rauszuholen.
Alex: Wie vorhin schon erwähnt, für uns bietet der auch enorme Chancen,
Alex: aber natürlich nicht so krass jetzt wie in einem Modell, wo du am besten irgendwie
Alex: jeden Monat oder so einen Wiederkauf erzielen könntest oder so.
Alex: Das ist bei uns sehr unrealistisch.
Alex: Aber grundsätzlich geht das schon oder ist da schon viel,
Alex: Potenzial drin, dass wir versuchen auch zu hebeln und auch mit mehr Fokus zu
Alex: hebeln und das macht sicherlich auch Sinn, viel mehr Leute auch in die Liste
Alex: reinzuholen bei uns und deswegen haben wir da jetzt auch,
Alex: seit einiger Zeit jetzt mehr Fokus drauf.
Alex: Muss halt ein bisschen dann auch immer abwägen. Also, wie viel...
Alex: Was kannst du da erzählen? Oder was willst du erzählen? Du kannst natürlich
Alex: viel erzählen. Merkst du ja schon, ich erzähle auch gerne viel. Auch im Newsletter.
Alex: Aber es ist natürlich immer so ein Abwegen. Wenn du wirklich keine schöne Geschichte
Alex: oder keine Produkte hast, keinen Vorteil, kein was weiß ich,
Alex: dann musst du schon auch eine gute Strategie haben,
Alex: dass das nicht nach hinten losgeht und du dir wertvoll erkaufte Leute eigentlich
Alex: nur vergraulst und aus der Liste rausjagst.
Alex: Weil du der Ansicht bist, je mehr, desto besser.
Alex: Das ist safe nicht so. Insofern bin ich da grundsätzlich bullisch,
Alex: aber wir übertreiben es da nicht. Also wir machen jetzt irgendwie so ein, zwei Newsletter.
Alex: Also einen auf jeden Fall. Ich will eigentlich zwei, aber auch da war es schon ein bisschen so.
Alex: Ist nicht einer, vielleicht doch irgendwie so. Also wir versuchen jetzt irgendwie
Alex: so zwei, aber nicht so wie andere, die dann irgendwie sagen, so vier oder so.
Alex: Ich glaube, also erstmal grundsätzlich die Frage, wer will von einem Unternehmen
Alex: vier Newsletter die Woche so und ich glaube, so eine gute, so eine geile Content-Strategie
Alex: kannst du gar nicht haben,
Alex: dass du da als Nutzer sagst, okay, komm, baller mir viermal die Woche in Newsletter in die Inbox.
Alex: Ich glaube, da sind wir so mit uns, mit diesen zwei sind wir gut aufgestellt.
Andy: Ich habe gesehen, Content-Strategie fand ich interessant, ich habe auch bei
Andy: euch ins Blog geschaut, gibt es ja auch ein Interview mit dir,
Andy: das verlinke ich auf jeden Fall auch.
Andy: Es gibt auch eine On-The-Road-Again-Artikel-Serie zum Beispiel,
Andy: wo ihr die besten fünf Roadtrips in Deutschland so ein bisschen vorstellt aus
Andy: eurer Sicht und dann sind da Bilder mit euren Taschen mit dabei.
Andy: Das ist ja eine interessante Geschichte eigentlich, aber ist das sowas,
Andy: was dann hauptsächlich SEO ist oder auch auf euer Branding dann einzahlt?
Alex: Ja, beides. Also die haben wir uns mit beiden Zielen erstellt.
Alex: Das ist jetzt, glaube ich, von letztem Jahr oder sogar vorletzten Jahr,
Alex: was du da gerade beispielhaft ausgepickt hast.
Alex: Aber das ist beides. Das ist auch etwas, was du natürlich in eine schöne Geschichte
Alex: einwetten kannst und auch für Newsletter benutzen könntest.
Alex: Ist auch etwas, was sicherlich in einer solide aufgestellten Content-Strategie
Alex: oder auch der CRM-Strategie eine Bedeutung haben sollte.
Alex: So, als jetzt jede Woche irgendwie ein Vorteilsangebot oder was weiß ich, dann wieder raushaust.
Alex: Machen wir auch und das sind auch die Sachen, die sehr gut funktionieren,
Alex: aber es muss halt irgendwie ein Gleichgewicht kennen.
Andy: Ja, verstehe.
Alex: Also wir machen schon in unserer Liste sehr tolle Angebote, um das vielleicht nochmal zu...
Andy: Ich verlinke es auf jeden Fall, dann ich bin gespannt.
Alex: Zu unterstreichen. Du bekommst sozusagen, du bekommst als erstes Informationen,
Alex: wenn wir Produktneuheiten machen, du bekommst immer einen Preisvorteil,
Alex: du bekommst, regelmäßig machen wir auch Topseller aus der Kollektion,
Alex: wo wir sagen, hey, für 24 Stunden erzählen deine Geschichte dazu. Das sind so...
Alex: Das sind so Ideen, die wir da machen.
Andy: Rein vom Branding hast du ja auch schon angesprochen, dass ihr euch Richtung Premium entwickelt.
Andy: Da zahlt ihr jetzt auch was drauf ein, was du mir, glaube ich,
Andy: im Vorfeld erzählt hattest, dass ihr eben dem Startup-Brand-Ranking von Jung
Andy: von Matt sehr gut abgeschnitten habt. Dann hat dich das überrascht?
Alex: Bin ich auf jeden Fall überrascht. Also ich war grundsätzlich schon immer stolz
Alex: auf das, was wir erreicht haben und war der Überzeugung, dass wir eine starke Marke haben.
Alex: Jetzt mal ganz unabhängig davon, wie man das am Ende misst, und habe mich dann
Alex: mega gefreut, als wir letztes Jahr überhaupt auch zu der Veranstaltung eingeladen
Alex: wurden und dann angekündigt wurde, ey, ihr steht da mit drin.
Alex: Und ich dachte mir, okay, dann sind da vielleicht 49. von 50.
Alex: 50. von 50. oder so, in dieser ganzen Liste.
Alex: Und besonders habe ich mich gefreut, weil ich ja damals sogar auch in der Agentur mal gelernt hatte.
Alex: Ich habe ja irgendwie Bezug auch zu der Agentur, auch wenn ich da heute,
Alex: oder gerade auch in der Berliner Dependence niemanden kenne.
Alex: Aber das war irgendwie schon was ganz Besonderes für mich, dass wir da eingeladen wurden.
Alex: Und wie du es dann gerade schon erwähnt hattest, ist dann auf dieser Veranstaltung
Alex: dann bekannt gegeben worden, dass wir da auf dem ersten Platz sind.
Alex: Und das ist nicht ja nichts, was sich da drei Geschäftsführer oder was so ausgedacht
Alex: haben und gesagt haben, die finden wir jetzt am tollsten, sondern das basiert
Alex: ja auf einer Studie, die die gemacht haben, gemeinsam mit Epinio,
Alex: die repräsentative Ergebnisse ausspuckt.
Alex: Nach der Holzrichter Berlin angeblich im E-Commerce 2024 die beste Startup-Marke ist.
Alex: Und das ist dafür, dass wir eine gebootschleppte Marke sind, finde ich schon krass.
Alex: Und es gibt dann manche Kategorien, manche Aspekte, die dann ganz besonders
Alex: speziell abgefragt wurden.
Alex: Das war dann so Vertrauenswürdigkeit, Nachhaltigkeit, Sympathie.
Alex: Und Bekanntheit und solche Aspekte wurden dann beleuchtet.
Alex: Und da war dann insbesondere so Sympathie, Authentizität, Vertrauen und so,
Alex: das waren dann so Dinge, bei denen wir besonders gut abgeschnitten haben.
Alex: Cool. Die dann dazu geführt haben, genau, dass wir da ausgezeichnet wurden.
Alex: Das war eins der Highlights auch dieser ganzen Gründungsgeschichte,
Alex: muss ich einfach sagen. und das so nach knapp zehn Jahren.
Alex: Es ist, ja, wie als wenn man dann so einen Exit macht und sagt,
Alex: okay, krass, ja, hat alles so super funktioniert. So ein Gefühl war das da, glaube ich, auch.
Andy: Ja, kann ich verstehen. Ja, bevor wir jetzt gleich zum Bootstrapping noch kommen,
Andy: allgemein würde mich noch interessieren, wie dein Technologiestack aktuell aussieht.
Andy: Ist es ganz normal, so Shopify und dann Warenwirtschaftssystem?
Andy: Was gibt es da? Irgendwelche Dinge, die besonders sind oder auf was setzt du aktuell?
Alex: Besonders, ich glaube, ein bisschen besonders ist schon, dass wir mit der Wabi
Alex: arbeiten, JTL Wabi, zumindest so bei anderen Foundern nicht so häufig gehört.
Alex: Das ist so unser Warenwirtschaftssystem, wobei das ja auch so ein bisschen so
Alex: RP Features auch irgendwie so hier und da mit drin hat.
Alex: Shopware haben wir seit zwei, drei Jahren.
Alex: Davor und auch Grüße nach Hannover, VersaCommerce. Das war so der erste Shop,
Alex: wo ich dann wirklich gestartet bin.
Alex: Gerade so als, wenn du alleine anfängst, so ein ganz kleines Team.
Alex: Das war so damals die erste Adresse. So Shopware war wie, was haben wir noch? Ja, Klavio.
Alex: Ich würde dann so sagen, die Klassiker.
Andy: Okay.
Alex: Genau.
Alex: Nichts Außergewöhnliches.
Andy: Also wenn du jetzt diesen, ich komme ja mehr aus der Cloud und Entwicklungs-
Andy: und sowas-Ecke, da gibt es gerade viel Bewegung natürlich im Umfeld KI und AI,
Andy: wo man jetzt nicht genau weiß, wie wird sich der Job in Zukunft verändern oder
Andy: er wird sich auf jeden Fall verändern und weiß nicht genau, wie er aussieht.
Andy: Jetzt machst du ja aber ein physisches Produkt, dann hast du einen AI-sicheren Job sozusagen.
Alex: Habe ich einen eisicheren Job? Naja, also ich habe grundsätzlich erstmal keine Zweifel,
Alex: dass die Menschen zukünftig auch weiterhin Mode konsumieren wollen und dazu zähle ich uns jetzt,
Alex: auch wenn wir jetzt keine Fashion-Brands sind, irgendwo dazu.
Alex: Ledertaschen werden auch noch in zehn Jahren verkauft und safe auch noch in 100.
Alex: Da habe ich keine Zweifel. Also die Nachfrage wird da sein und liegt an mir
Alex: oder an uns, dass wir die Menschen erreichen und entsprechend diese Nachfrage
Alex: mit einem coolen Angebot bedienen.
Alex: Und ich glaube, man kann dieses Angebot einfach nur cooler und besser machen mit AI-Unterstützung.
Alex: Aber mich oder auch insbesondere Auch das Team braucht dafür zweifellos,
Alex: denn hier geht es um Emotionen und die Emotionen, die erreichst du sicherlich am besten,
Alex: indem du dort mit Feingespür, Kreativität und so weiter als Mensch auch im Prozess mit drin steckst.
Andy: Ja, verstehe ich jetzt. Du hast ja auch angesprochen, dass du dieses Jahr zehnjährigen
Andy: Geburtstag hast sozusagen oder Holzrichter als Firma auch.
Andy: Viele, die ich kenne, die irgendwas zehn Jahre lang machen, die fangen dann
Andy: an sich zu hinterfragen, bin ich doch der Richtige, muss ich es mal verkaufen,
Andy: brauche ich was anderes, was Neues, weil ich mache ja zehn Jahre das Gleiche sozusagen.
Andy: Ist das was, mit dem du dich beschäftigst? Könntest du dir vorstellen, das auch zu verkaufen?
Andy: Gab es da schon Interessenten, die sagen, hey, ich würde gerne einsteigen oder
Andy: dich bei uns integrieren?
Andy: Oder ist es für dich gar kein Thema, weil du sagst, du möchtest dein Leben langvoll machen?
Alex: Das ist eine interessante Frage, die man sich natürlich stellt,
Alex: auch schon vor dem Zehnjährigen und die ich mir auch gestellt habe.
Alex: Also grundsätzlich mache ich das, was ich mache oder was ich auch seit zehn
Alex: Jahren gemacht habe, total gerne.
Alex: Klar ist das stressig und hat immer so Phasen, aber unterm Strich muss ich einfach
Alex: sagen, macht Bock. Und das ist ja das Wichtigste.
Alex: Insofern schätze ich mich sehr glücklich mit meiner Situation und kann mir auch
Alex: grundsätzlich vorstellen, das weiterzumachen.
Alex: Ja, ich würde gerne den Workload perspektivisch ein bisschen reduzieren,
Alex: der ist immer nach wie vor relativ hoch, aber ich mache es gerne,
Alex: was ich mache und kann mich insgesamt nicht beschweren.
Alex: Also es gab hier und da sicherlich auch mal irgendwie so Interessenten,
Alex: die auch mal irgendwie angeklopft haben, aber nichts, was ich ernsthaft irgendwie
Alex: dann in Erwägung gezogen habe oder was irgendwie konkreter wurde,
Alex: sagen wir mal so, eher oberflächlich.
Alex: Wenn sich perspektivisch eine Möglichkeit ergibt, die fürs Unternehmen Sinn
Alex: macht und für Holzrichter Berlin die Möglichkeit eröffnet,
Alex: auf ein ganz neues Level sich zu entwickeln und wirklich eine große,
Alex: anerkannte, vielleicht auch international erfolgreiche Brand zu werden,
Alex: dann kann ich mir das auf jeden Fall vorstellen.
Alex: Und ob das mit oder ohne mich ist, erstmal scheißegal, ja, aber grundsätzlich
Alex: ist das schon für mich ein Weg und ich habe mich nicht darauf eingeschossen,
Alex: dass ich das so jetzt, dass ich jetzt Taschenverkäufer in Rente gehe.
Alex: Ja, so. Genau. Verstehe.
Andy: Hast du jetzt im Laufe der zehn Jahre gab es da, was mich immer interessiert,
Andy: oder es gibt ja auch viele Hörerinnen, die sind noch viel weiter am Anfang,
Andy: da gibt es Rückschläge Und von denen lässt man sich entmutigen.
Andy: Und eine der Motivationen vom Podcast ist eigentlich auch zu zeigen,
Andy: dass jeder so ein bisschen Schwierigkeiten hat und dass wir alle im gleichen Boot sitzen sozusagen.
Andy: Weil man häufig ja in anderen Podcasts auch immer nur so super Erfolgsgeschichten hört.
Andy: Und dann wird gerade bei großen VC-Cases auch jetzt nicht groß über die Nachteile
Andy: gesprochen oder über so Situationen, wo es mal schwieriger war.
Andy: Gab es das bei dir auch? Also gab es mal eine Charge von Produzenten,
Andy: wo es total nicht gepasst hat?
Andy: Gab es irgendwas, wo du kurz davor warst, hinzuwerfen?
Andy: Und wenn ja, wie bist du damit umgegangen?
Alex: Also kurz davor hinzuwerfen nicht, weil das geht in meinem Fall ja auch gar
Alex: nicht so einfach. Ich bin der einzige Geschäftsführer und der einzige Gesellschafter.
Alex: Ich habe ja eine Verpflichtung hier gegenüber dem Team und so.
Alex: Das nicht, aber hast du immer. Also du hast immer, es geht immer hoch,
Alex: runter, hoch, runter, hoch, runter.
Alex: So, und ich habe ein ganzes Buch von Beispiel, ja, wo ich auch an dem unteren
Alex: Plateau da war, ja, also angefangen, das ist nur ein Beispiel genannt,
Alex: ja, ich habe auch schon mal Ware bekommen,
Alex: die hatten Wasser, keine Ahnung, die stand irgendwo im Regen auf irgendeinem
Alex: Flughafen, keiner wusste wieder und dann kam raus die Versicherung,
Alex: ja, da hat ja der Kollege die Versicherung nicht richtig abgeschlossen und so
Alex: und das war auch noch relativ am Anfang.
Alex: So, da hast du schlaflose Nächte, ja. Oder ich habe auch über Jahre,
Alex: ein Shoutouts an Toni, das ist so mein Kompagnon, mit dem ich das auch über
Alex: Jahre mit aufgebaut habe.
Alex: Das Marketing bei Holzrichter Berlin ganz lange gemacht.
Alex: Nach sieben Jahren sagt er zu mir, du, ich habe mir irgendwie überlegt,
Alex: ich will zukünftig doch nochmal was anderes machen.
Alex: Und vorher haben wir mal geträumt, wir machen das jetzt hier zum großen Ding.
Alex: Auf einmal stehst du alleine da.
Alex: So wie jetzt, wenn auf einmal deine Ehefrau Schluss macht, so nach dem Motto.
Alex: Von heute auf morgen. Das sind dann auf jeden Fall Situationen,
Alex: wo du dir denkst, ey, scheiße, das ist doch alles, das ist doch scheiße hier.
Alex: Ich mache was anderes oder so.
Alex: Aber man sagt ja irgendwie so, nach jedem Tief gibt es auch wieder einen Hoch.
Alex: Und das hat sich zumindest in meinem Fall häufig oder eigentlich immer bewahrheitet.
Alex: Und diese Success-Stories, die du dort auch beschreibst, offengesprochen,
Alex: ich gebe da einen Scheiß drauf.
Alex: Also ich gucke mir das an, da hier und da bei LinkedIn, aber auch da kann ich
Alex: dir ein Buch vollschreiben an Cases, die...
Alex: Ich da mal oder früher vielleicht auch inspirierend und mega spannend fand,
Alex: wie machen die das und so und die Hälfte sind heute pleite, ja,
Alex: so oder nicht mehr da und dann doch wirklich, kann ich dir, ne,
Alex: wäre jetzt auch wieder kein, aber es ist ja wirklich so,
Alex: ne, da liest du, wie toll das alles und erfolgreich und alles Millionäre und so,
Alex: und zwei Jahre später gibt's die nicht mehr, ja, so und ich glaube,
Alex: das ist auch etwas, das, da wirst du dann auch irgendwie, wenn du dir bei den
Alex: Jahren das irgendwie alles reinziehst und ein bisschen deine Erfahrungen sammelst,
Alex: auch nicht mehr so schnell beeinflussbar.
Alex: Also es gibt immer Höhen und Tiefen und das Wichtigste ist am Ende so dann dein Mindset,
Alex: dass du nicht dich sozusagen, dass du diese Tiefen einfach mit dem richtigen
Alex: Mindset schnell wieder überwindest und dich den positiven Dingen zuwendest und
Alex: dann geht es auch irgendwann wieder nach oben.
Andy: Wenn du aber alles alleine machst, du hast ja auch gesagt, du bist der alleiniger
Andy: Geschäftsführer, alleiniger Gesellschafter, hast du trotzdem irgendeinen Feedback-Kanal?
Andy: Also hast du jemanden, der dich da ein bisschen mentort? Hast du jemanden,
Andy: mit dem du so schwierige Dinge absprechen kannst?
Andy: Oder machst du das alles mit dir selber aus?
Alex: Das ist tatsächlich eine spannende Frage und auch eine Empfehlung,
Alex: die ich jedem geben würde, sich jemanden zu suchen, mit dem man das machen kann.
Alex: Klar, du lernst irgendwie über die Zeit natürlich auch andere Unternehmer oder
Alex: Leute mit einem ähnlichen Mindset kennen.
Alex: Aber das sind ja dann nicht automatisch deine Mentoren.
Alex: So, ich habe jetzt in der Familie niemanden, der irgendwie Unternehmer ist,
Alex: war oder so, mit dem ich mich da austauschen konnte.
Alex: Aus diesem Grund musste dann immer meine Freundin in der sich das abends machen.
Alex: Oder musste ich immer noch, ganz klar. Geht dann häufig links rein und rechts
Alex: wieder raus. Ich immer, manchmal.
Alex: Und ich habe mir dann tatsächlich auch proaktiv dann irgendwie jemanden,
Alex: irgendwann mal jemanden gesucht.
Alex: Also wir waren im Scale-Up-Programm, das
Alex: kennst du vielleicht und darüber kriegst du auch einen Coach und da grüße ich
Alex: an Christoph und Christoph ist darüber über das Scale-Up-Programm dann auch
Alex: mein persönlicher Coach geworden und bei ihm handelt es sich halt um einen Unternehmer
Alex: mit sehr viel jahrzehntelanger Erfahrung,
Alex: den ich dann auch gerade so in schwierigen Fragen oder so oder wenn man sich
Alex: mal ausheulen muss, dann errufe ich den an.
Andy: Und hast du heute noch Kontakt? Also hat sich das für dich gelohnt?
Andy: Das ist ja, glaube ich, zeitlich befristet, Scale-Up, oder bist du da permanent drin?
Alex: Richtig, genau. Wir sind da jetzt gerade raus.
Alex: Jetzt gerade ganz frisch sind wir da raus.
Alex: Und Christoph ist oder war dann unser Coach, genau, sind wir jetzt gerade im
Alex: Gespräch. Was machen wir da jetzt genau weiter?
Alex: Wie machen wir das weiter? Aber daraus hat sich überhaupt auch erstmal diese
Alex: Mentorrolle für mich dann ergeben.
Alex: Also, dass ich jemanden habe, der diese Rolle dann wirklich so eingenommen hat.
Andy: Und ist ein Jahr gelaufen oder wie lange läuft das?
Alex: Da ist mal ein Jahr drin. Ich glaube, wir waren jetzt ein Jahr oder anderthalb drin.
Alex: Ich glaube, der Vertrag war mal ein Jahr, kann ich jetzt gar nicht genau sagen.
Alex: Oder zwei Jahre, eins weiter.
Andy: Also, es ist auf jeden Fall empfehlenswert aus deiner Sicht.
Alex: Zwei Jahre waren da ruhig drin. Okay. Also, es ist auch etwas,
Alex: was ich jedem empfehlen kann.
Alex: Also wenn du ein bisschen, wenn du in einem Wachstumsszenario drin bist und
Alex: dann auch irgendwann diesen Wachstumsschmerz dann spürst, an allen Ecken und
Alex: Kanten, super krasse Empfehlung,
Alex: sich gleich mal mit dem, ohne jetzt hier Werbung für die zu machen,
Alex: das kommt ja aus den USA, es gibt ja auch Bücher und so weiter,
Alex: muss man ja nicht automatisch sich bei diesem Programm anmelden.
Alex: Aber grundsätzlich mit diesem Framework und den Tools auseinanderzusetzen,
Alex: top Empfehlung, da lernst du als Unternehmer sehr früh gleich die wichtigen
Alex: und richtigen Dinge zu tun und das habe ich viel zu spät gemacht.
Alex: Also gerade bei dem People-Thema und Finanzen und was weiß ich so,
Alex: also da kannst du dich ja verzetteln ohne Ende. Mach mal als Unternehmer eine
Alex: Unternehmensstrategie.
Alex: Dann kannst du dein BWL-Buch wieder aufklappen und erst mal mit Michael Porter
Alex: oder wem auch immer anfangen.
Alex: Richtig, kannst natürlich alles machen. Und so habe ich es auch am Anfang gemacht.
Alex: Und am Ende hatte ich hier eine Konzernstrategie, die man verstanden hat.
Alex: Und das ist jetzt nur ein Beispiel, ist etwas, was du natürlich maximal abkürzen
Alex: kannst, wenn du genau weißt, was du zu tun hast in so einer Situation und am
Alex: besten auch noch, wie du es machst.
Alex: Und da ist das Scale-Up-Framework einfach total nützlich.
Andy: Jetzt bist du ja bald zehn Jahre am Start. Haben sich deine Arbeitszeiten,
Andy: du hast da vorhin schon die Belastung angesprochen, dass die nach wie vor hoch
Andy: ist, hat sich das auf ein normales Maß eingependelt?
Andy: Ich kann mir vorstellen, dass du gerade in den Gründungsjahren und am Anfang
Andy: deutlich über 40, 50 Stunden gemacht hast, Wochenendarbeit und Co.
Andy: Ist das jetzt mittlerweile ein normaler Job für dich oder trotzdem rund um die
Andy: Uhr sieben Tage die Woche Arbeit?
Alex: Also die ersten Jahre war auf jeden Fall Vollgas, einschließlich Wochenende, das ist klar.
Alex: Auch in dem Alter, wenn du Mitte 20 bist und so, zumindest war das bei mir so,
Alex: da war dann wirklich nur Vollgas und da hast du dich auch noch nicht so richtig
Alex: damit beschäftigt, Produktivität, Routinen und so weiter.
Alex: Wenn du gerade aus dem Studium kommst und vorher auch noch das Agenturleben
Alex: kennengelernt hast, wo ja sowieso richtig reingeklotzt wurde,
Alex: zumindest damals, da war dann nur Arbeit angesagt.
Alex: Und das empfand ich aber auch nicht so schlimm, weil ich kannte es ja schon.
Alex: Und wusste, ich mache es für mich. Und das ging sicherlich ein paar Jahre so.
Alex: Und man trackt das ja dann irgendwie nicht. Zumindest ich habe nie meine,
Alex: weder Arbeitszeit noch Urlaubstage oder sonst irgendwas getrackt.
Alex: Aber gerade in den ersten Jahren habe ich auf jeden Fall auch immer am Wochenende gearbeitet.
Alex: Sonntags habe ich eigentlich am liebsten gearbeitet, weil ich habe ja den Kundenservice
Alex: noch nebenbei gemacht, als ich noch alleine war.
Alex: Und Sonntag hast du dann mal richtig deine Ruhe gehabt. Ja, so,
Alex: da konntest du dich dann mal richtig konzentrieren.
Alex: Deswegen war Sonntag eigentlich immer der tollste Arbeitstag für mich.
Alex: So, das hat sich dann aber insbesondere dadurch dann auch ein bisschen gemäßigt,
Alex: als ich mich dann selber damit beschäftigt habe mit Routinen,
Alex: Achtsamkeit und so weiter.
Alex: Und dann festgestellt habe, okay, woraus schöpfe ich wirklich Energie,
Alex: was zieht mich eigentlich richtig runter und was sozusagen brauche ich für Routinen,
Alex: um richtig auch produktiv zu sein.
Alex: Und das hat dann am Ende dazu geführt, dass ich gesagt habe,
Alex: okay, ab 20 Uhr versuche ich den Rechner zu, 19 Uhr ist mein Rechner zu,
Alex: Freitags versuche ich mir auch Timeboxen für so wichtige Strategiethemen und so weiter zu nehmen.
Alex: Am Wochenende arbeite ich üblicherweise gar nicht mehr. Also klar,
Alex: jetzt hier und da mal E-Mails oder mal ein Telefonat, aber das ist ja nicht,
Alex: also zumindest in meinen Augen
Alex: ist hier keine Arbeit, dass man das so hier zwischendurch nochmal macht.
Alex: Insgesamt würde ich sagen, habe ich einen relativ normalen Workload wie jemand anderes auch.
Alex: Also lass mich, ich weiß nicht, zehn Stunden am Tag arbeiten oder so.
Alex: Ich komme vielleicht auf 50, 60 Stunden die Woche oder so.
Alex: Mal mehr, mal weniger. und das ist für mich völlig okay.
Andy: Weil du das machst, was dir Spaß macht, das ist ja auch schön.
Alex: Man empfindet das ja nicht, das sagt man ja einfach so, aber ich empfinde das
Alex: häufig auch nicht als Arbeit.
Alex: Also normalerweise empfinde ich, klar, manche Sachen, die hat man keinen Bock,
Alex: aber da bin ich selber schuld, weil ich habe ja grundsätzlich auch die Möglichkeit,
Alex: das zu delegieren oder irgendwie so zu organisieren, dass ich es mache.
Alex: Mache ich trotzdem, bin ich selber schuld, muss ich keine, habe ich selber in der Hand.
Alex: Das fühlt sich dann sicherlich mal auch an wie Arbeit, aber üblicherweise die
Alex: meisten Sachen, die ich mache, die machen mir auch einfach Spaß.
Alex: Und deswegen empfinde ich so diesen Workload, wie gesagt, das war früher auch
Alex: mal anders, so als völlig im Rahmen.
Andy: Der Name Holzrichter, ich finde den ja eigentlich auch cool für eine Internationalisierung.
Andy: Ich habe das immer wieder mal gehabt. Ich habe sogar jetzt einen Podcast mit
Andy: einer Motorrad-App, die heißt Curfiger.
Andy: Und die sind mit dem Namen auch in Europa an den Start gegangen. Und es funktioniert.
Andy: Also auch in Frankreich und so. Ist das was, was du mal getestet hast und überlegt hast?
Andy: Dann ja auch europaweit kann man ja sicherlich noch ein Stück weit größer werden
Andy: wie jetzt nur im Dachmarkt.
Alex: Ja, absolut. Ich wollte das auch unbedingt dieses Jahr machen,
Alex: dass wir die ersten internationalen Märkte mal ganz gezielt angehen.
Alex: Speziell Frankreich wäre so der erste, den ich da gerne angegangen wäre.
Alex: So, wir haben jetzt aber intern hier und da ein paar organisatorische Herausforderungen
Alex: gehabt, warum ich das jetzt nochmal nach hinten priorisiert habe.
Alex: Also ich sehe da grundsätzlich ein Riesenpotenzial und bin mir auch sehr sicher, dass das funktioniert.
Alex: Es gibt auch im Wettbewerb so ein paar vergleichbare Cases wie unseren,
Alex: die auch schon gezeigt haben, dass das insbesondere in Frankreich gut funktioniert
Alex: mit Premium-Taschen aus Deutschland. Und zahne eigentlich gerade nur an dieser Herausforderung.
Alex: Du hast immer limitierte Ressourcen, du musst immer gucken, worauf konzentrierst
Alex: du dich und dass ich mich gerade auf andere Themen hier intern konzentrieren
Alex: muss und deswegen das Thema Internationalisierung leider schon mehrfach nach
Alex: hinten priorisiert wurde.
Alex: Das ist aber allerdings auch ein Thema, wo ich nach Mitteln und Wegen suche,
Alex: wie man das wieder nach vorne auf die Agenda bringt und ob es nicht vielleicht
Alex: auch andere Internationalisierungsstrategien gibt, als das irgendwie so voll selber zu machen.
Alex: Also Long Story Short ist auf jeden Fall was.
Alex: Wir machen es jetzt seit zehn Jahren sehr erfolgreich, nur ein Dach.
Alex: Und ich will auf jeden Fall auch in anderen europäischen Märkten zukünftig ein
Alex: ähnliches Standing erreichen wie in Deutschland, Österreich, Schweiz.
Andy: Und wenn du dir jetzt die zwei Themen anschaust, Internationalisierung über
Andy: Onlineshop versus ich gebe nochmal das Retail-Thema im Dachmarkt an,
Andy: wie entscheidest du sowas, wenn du nur eins von beiden machen kannst?
Andy: Und welches würdest du jetzt so, also ist das viel Bauchgefühl oder schaust
Andy: du dir da Zahlen, Daten, Fakten an bei so einer Entscheidung?
Alex: Ja, absolut. Also es macht ja grundsätzlich immer Sinn, möglichst alles irgendwie
Alex: auch zahlen dann zu entscheiden.
Alex: Deswegen, das nicht zu machen, wäre ja grob fahrlässig und wenn wir sowas angehen,
Alex: dann eigentlich wie jedes andere Startup, behaupte ich jetzt mal auch, wir versuchen,
Alex: einen Test aufzusetzen und nachdem wir dann versuchen,
Alex: mit einem Risiko, bei dem wir bereit sind, es einzugehen, herauszufinden,
Alex: ob dieser Ansatz jetzt für uns funktioniert, oder nicht, ja,
Alex: so, also, so funktioniert das Game, ja, und genauso würde ich es auch probieren,
Alex: ja, wie komme ich sozusagen mit einem,
Alex: Mitteleinsatz, den ich vertreten kann, den ich auch verlieren kann,
Alex: sozusagen dahin, dass ich sagen kann, ja, okay, funktioniert oder funktioniert
Alex: nicht, so, und genauso würde ich das jetzt da auch versuchen,
Alex: also jetzt gerade, wenn wir über Internationalisierung sprechen,
Alex: ist jetzt meiner Ansicht nach erstmal der naheliegende Ansatz,
Alex: also so hatten wir es zumindest auch angedacht, dass wir hergehen und mit einem,
Alex: vergleichbaren Funnel, wie wir ihn jetzt im Moment haben.
Alex: Neukundenakquise zu machen, die Produkte dann hier auch aus Deutschland erstmal
Alex: zu verschicken und praktisch unser Game ja auch auf Frankreich erstmal so zu
Alex: übertragen und dann zu schauen, wie ist die Resonanz.
Alex: So, das ist jetzt so die Grobdefinition von unserem von unserem Ansatz.
Andy: Ich bin gespannt. Hast du sonst noch für Ziele für dieses Jahr?
Andy: Wir möchten zum Jahresende das machen, du hast die 100.000 Just-Empfänger angesprochen.
Andy: Gibt es so einen 1, 2, 3, 4, 5-Jahres-Plan?
Alex: Ja, gibt es tatsächlich, weil der ist, by the way, auch Teil von ScaleUp.
Alex: Ja, genau, hast du da so eine Canvas,
Alex: wobei ich offen sagen muss, die Prioritäten auf drei oder fünf Jahre,
Alex: da dreht man dann doch gerne nochmal dran rum, immer je nachdem,
Alex: wie das einzelne Jahr gelaufen ist.
Alex: Also es gibt auf jeden Fall ein paar Themen. Einerseits sind wir immer mehr
Alex: auch, oder ich persönlich, immer mehr auch Fokus auf einzelne Kollektionen.
Alex: Das war im Vergleich zu damals, hat sich auch so ein bisschen verändert.
Alex: Dass ich jetzt versuche, wirklich jedes Quartal auch Produktinnovationen zu
Alex: bringen und da wirklich in so einen Flow reinzukommen, dass wir auch in Kollektionen
Alex: und unterschiedlichen Kampagnen denken.
Alex: Insofern ist das eine große Priorität auch für dieses Jahr, erfolgreiche neue
Alex: Kollektionen zu bringen und uns mehr auch als moderne Taschenmarke zu präsentieren.
Alex: Damit Connected ist das Ziel, dass wir weiter Meta aufdrehen wollen und diesen
Alex: Kanal weiter für uns entwickeln wollen.
Alex: Genauso wie TikTok beispielsweise, den würde ich gerne aufmachen.
Alex: Internationalisierung haben wir gerade schon besprochen, stand auch auf der
Alex: Agenda, aber werde ich jetzt wohl streichen.
Alex: Influencer ist für uns ein Thema. Das haben wir auch hier und da mal gemacht und so.
Alex: Wir versuchen uns jetzt da über eine Gifting-Strategie. Das ist auch etwas,
Alex: was ich mir, also was ich hoffe, dass die über das ganze Jahr dann aufgeht.
Andy: Gifting-Strategie heißt, du stellst dem Influencer umsonst das zur Verfügung
Andy: und er macht dann so Nebenherwerbung, weil er es sowieso benutzt, sozusagen.
Alex: Genau, genau, genau, genau. Also wir wollen insgesamt Social Media und auch
Alex: Influencer-Marketing dieses Jahr viel intensiver für uns bespielen.
Alex: Da sind wir ein bisschen nachlässig auch geworden.
Alex: Und einschließlich TikTok ausprobieren, das hatte ich ja gerade gesagt.
Alex: Dann das Thema Kundenbindung ist für uns eben nur so eine wichtige Initiative,
Alex: die wir jetzt mit viel mehr Fokus beackern.
Alex: Also wir wollen viel mehr aus dem Thema Kundenbindung rausholen,
Alex: viel mehr Impact auf Lifetime Value erreichen, als was wir in den letzten Jahren
Alex: bisher geschafft haben.
Alex: Und ja, das ist untermauert durch das Thema, das wäre jetzt noch eine Priorität,
Alex: aber vor allem ich auch auf meinem Tisch jetzt verorte, ist natürlich das richtige
Alex: Team dafür aufzustellen und weiterzuentwickeln.
Alex: Das hast du aber irgendwie immer, das ist jetzt irgendwie nicht nur ein Jahresziel,
Alex: sondern das hast du immer. Aber das sind so die Themen, mit denen wir uns gerade beschäftigen.
Alex: Wir bringen jetzt beispielsweise, haben auch so die Kollektion nochmal aufzugreifen,
Alex: Wir gehen jetzt in diesem Sommer das erste Mal in die Farbe.
Alex: Also wir haben vorher nur so ganz klassische Lederfarben gemacht.
Alex: Und jetzt gibt es das erste Mal auch so Trendfarben.
Alex: Mokka und Agavegrün und Pistazie und Butterlemon. Das ist ja jetzt gerade so
Alex: die Farbe, die total beliebt ist.
Alex: Und das ist auch schon eine große Veränderung, bei der ich mir erhoffe,
Alex: dass das einen entsprechenden Impact entwickelt im Sinne von Aufmerksamkeit,
Alex: Erfolg auch für das Thema Influencer und insgesamt nachhaltiges Wachstum befördert.
Alex: Und schauen wir mal, ob das was wird.
Andy: Ich bin sehr gespannt und drücke auf jeden Fall die Daumen, ich werde es weiterhin
Andy: verfolgen Ja, finde es interessant auf jeden Fall Vielen, vielen Dank,
Andy: Alex, für das sehr authentische und ausführliche Gespräch auch für manche Themen,
Andy: die wir so bisher auch noch nicht hatten
Andy: Viel Erfolg dir weiterhin und alles Gute Hat
Alex: Sehr viel Spaß gemacht und,
Alex: wenn du noch eine Ledertasche suchst oder auch andere Hörer wissen,
Alex: die hoffen wie dich, dass bei Holzrichter Berlin jetzt ein sehr schönes Angebot
Alex: dafür zur Verfügung steht.
Alex: Nicht nur heute, sondern auch
Alex: zukünftig mit ganz vielen neuen Produktinnovationen, die wir da haben.
Andy: Und spätestens zu Weihnachten dann wieder als Geschenk auf jeden Fall, ja.
Alex: Spätestens zu Weihnachten.
Andy: Ja, aber ich schaue mir natürlich auch die Farben an. Ich bin,
Andy: ja, interessiere mich auf jeden Fall. Vielen Dank und dir viel Erfolg weiterhin.
Andy: Jo, danke dir. Mach's gut. Ciao, ciao. Ja, und das war auch schon wieder Folge
Andy: 128 von Happy Bootstrapping.
Andy: Schick mir doch gern Feedback zur Folge an hallo at happy-bootstrapping.de.
Andy: Kontaktformular auf happy-bootstrapping.de kannst du auch gerne nutzen.
Andy: Das landet auch in meinem Posteingang oder einfach über LinkedIn oder mir einen
Andy: Fax schicken, falls du das herausfindest. Freue ich mich auch darüber.
Andy: Der Alex hat wie gesagt einen Gutscheincode dabei und zwar mit happy10,
Andy: großem H, kleines happy10. zusammen bekommst du 10% ohne Mindestbestellwert
Andy: und zwar bis Ende Juli, ich glaube bis zum 25.07.
Andy: Ja und in der nächsten Folge habe ich den Robert Heinecke zu Gast von Leaders
Andy: Media und der Robert hat nicht so einen eigenen Podcast,
Andy: der auch echt cool auf YouTube am Start ist, sondern er hilft vor allem Gründern
Andy: und Agenturen für mehr Sichtbarkeit auf LinkedIn und wir haben auch live geschaut,
Andy: was ich denn so alles falsch mache, das war ganz interessant und war mal wieder
Andy: komplett anders wie erwartet.
Andy: Deswegen nächste Woche unbedingt reinhören in die Folge mit Robert.
Andy: Da lernst du bestimmt auch noch was dazu.
Andy: Bis dahin frohes Schwitzen. Mach's gut. Ciao, ciao.
Neuer Kommentar