Von 0 auf 1.100 Schulen: Wie zwei Gründer im mittleren sechsstelligen Bereich bootstrappen (#117)
Shownotes
In Folge 117 von Happy Bootstrapping spreche ich mit Johannes Höller, dem Mitgründer des Schulkommunikationstools Elternnachricht.de.
Was als einfacher Prototyp begann, hat sich zu einer Plattform für über 1.100 Schulen und Kitas entwickelt, die monatlich 2,5 Millionen Nachrichten versendet. Der Bootstrapping-Weg führte zum profitablen Unternehmen im mittleren sechsstelligen Bereich, das mit nur zwei Gründern auskommt.
Die Corona-Pandemie beschleunigte das Wachstum, da Schulen plötzlich den Wert digitaler Kommunikation erkannten. Die Gründer setzen auf Kundenzufriedenheit, schnellen Support und persönlichen Kontakt, was zu starker Mund-zu-Mund-Propaganda führt und ihnen Wettbewerbsvorteile verschafft.
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Über mich: Mein Name ist Andreas Lehr und im Podcast "Happy Bootstrapping" interviewe ich wöchentlich wechselnde Unternehmer:innen zu Ihrer Geschichte. Ich bootstrappe meine eigene Firma "We Manage" und helfe Startups und Grownups mit nachhaltigen Cloud-Infrastrukturen und Web Operations.
Show-Notes
- Elternachricht.de Website
- Johannes Höller bei LinkedIn
- Elternnachricht 3 Monate ausprobieren
- Transparente Preise bei Elternnachricht
- Info-Mappe zu Elternnachricht (PDF)
- Checkliste zur Tool-Evaluation (PDF)
- Elternnachricht PresseInfos
- Mehrwert für Schulen + Videos
- Mein "allesnurgecloud" Newsletter zu Cloud, DevOps, IT und Security
- Werbung: Dev-Ops as A Service mit We Manage
- Werbung: Start-up Angebot bei We Manage buchen
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Schick mir gerne Fragen oder Feedback zum Podcast per E-Mail an hallo@happy-bootstrapping.de - viel Spaß mit der Folge!
Transkript anzeigen
Andy: Hallo und herzlich willkommen zu Folge 117 von Happy Bootstrapping.
Andy: In der heutigen Folge spreche ich mit dem Johannes Höller, dem Mitgründer des
Andy: Schulkommunikationstools Elternachricht.de.
Andy: Elternachricht.de wird von über 1100 Schulen und Kitas genutzt und monatlich
Andy: werden bis zu 2,5 Millionen Nachrichten versendet.
Andy: Und das Besondere, der Johannes und sein Co-Founder Ferdinand,
Andy: die machen das eigentlich fast zu zweit, die arbeiten mit ein paar Freelancern,
Andy: schaffen das aber, weil sie recht effizient sind,
Andy: technologisch wie auch prozessual, das eben zu zweit zu machen,
Andy: fand ich super beeindruckend.
Andy: Natürlich haben wir viel über Corona-Pandemie und das Beschleunigung des Wachstums
Andy: gesprochen, einfach weil es hier ein Booster einfach war.
Andy: Aber ich fand auch ganz viele andere Sachen super spannend, eben dass die beiden
Andy: als GbR gestartet sind, wie sie nebenher gestartet sind, wie sie es aufgebaut
Andy: haben, wie sie Vertrieb machen,
Andy: wie sie Schulen überzeugen und mit denen zusammenarbeiten, was die Schwierigkeiten
Andy: sind im Vertriebsprozess oder auch in der Rechnungsstellung.
Andy: Denn ein Schuljahr geht ja immer ein Jahr, logischerweise, und die Rechnung
Andy: wird immer für ein Jahr bezahlt.
Andy: Also, super cooles Gespräch, fand ich.
Andy: Ja, freue mich über dein Feedback, Fragen auch zum Podcast oder Vorschläge für
Andy: neue Gäste. Einfach per Mail an hallo-at-happy-boost-shipping.de.
Andy: Wie immer kannst du auch die Folge gerne teilen und weiterempfehlen.
Andy: Mich dann taggen auf LinkedIn und dann erwähne ich dein LinkedIn-Profil,
Andy: dein eigenes Side-Hustle-Projekt, E-Commerce auch gern in der nächsten Folge.
Andy: Also hau rein und share die Folge, empfehle sie gerne weiter oder höre sie einfach
Andy: an. Auch das wäre schon cool.
Andy: Und jetzt wünsche ich dir viel Spaß mit der Folge mit Johannes und mir. Los geht's.
Andy: Guten Morgen, Johannes und herzlich willkommen bei Happy Bootstrapping.
Johannes: Guten Morgen, Andi. Freut mich, hier zu sein um die Uhrzeit.
Johannes: Super cool. Und vielen Dank für die Einladung schon mal.
Andy: Sehr gerne. Für die, die dich nicht kennen, erzähl doch mal in ein,
Andy: zwei Sätzen, wer du bist, wo du herkommst und was du genau machst.
Johannes: Ja, ich bin der Johannes, Johannes Höller, um es genau zu sagen mit vollem Namen.
Johannes: Ich bin ursprünglich aus Österreich, aus der Nähe von Salzburg,
Johannes: ein kleines Dorf. Vielleicht kennt jemand den Attersee oder den Mondsee. Superschöne Gegend.
Johannes: Und bin aber vor 14 Jahren nach München gegangen tatsächlich und da wohne ich
Johannes: auch immer noch. Ich bin aktuell 44 Jahre alt, bin verheiratet und das sind,
Johannes: glaube ich, erstmal die spannendsten Dinge zu meiner Person.
Johannes: Wenn du da noch mehr wissen willst, dann hake einfach nach.
Andy: 80er Baujahr dann?
Johannes: Ja, 81 tatsächlich.
Andy: 81, okay, ich bin 80.
Johannes: Knapp drüber, Anfang Januar.
Andy: Ah ja, siehst du, da sind wir wahrscheinlich mit die Älteren, die ich jetzt so hatte.
Andy: Oder mittendrin, aber es sind ja die goldenen Gründungsjahre,
Andy: was man immer so liest. immer zwischen 40 und 50 was gründen und dann wird es schon ein Erfolg.
Andy: Ja, ihr macht elternachricht.de. Eigentlich steckt ja das ist schon im Namen,
Andy: aber kannst du das mal im Groben beschreiben, was man damit machen kann?
Johannes: Ja, genau. Elternachricht.de machen wir seit 2016, beziehungsweise die Gründung war 2017.
Johannes: 2016 haben wir intern angefangen damit und ja, es steckt im Namen Elternachricht.
Johannes: Das hat auch was mit Eltern zu tun, aber tatsächlich sind wir ein Tool,
Johannes: eine Software Plattform für Schulen oder für Kitas.
Johannes: Die Eltern sind sozusagen die Konsumenten davon. Das sind so die Konsumenten
Johannes: der Schule, um es mal so zu nennen.
Johannes: Und Elternachricht ist eine Plattform für eine Schule, aber eben auch für eine
Johannes: Kita, um alles rund um Kommunikation, Organisation und Verwaltungsthemen,
Johannes: die so im Alltag von einer Schule, von Lehrkräften, von Verwaltungskräften anfallen,
Johannes: digital zu unterstützen.
Johannes: Das heißt, da gehen wir einfach in verschiedenste Bereiche rein.
Johannes: Und versuchen, den Alltag leichter zu machen, um Zeit zu sparen.
Andy: Das bedeutet, eure eigentlichen Kunden, die nutzen das Produkt,
Andy: aber die bezahlen es gar nicht, weil es werden von den Schulen und von den Trägern bezahlt.
Johannes: Ja, wenn du es so siehst, könnte man es so sagen, richtig, weil für die Eltern
Johannes: ist es in der Regel immer ein kostenloser Service.
Johannes: Es läuft über die Schule oder über den Träger und die Eltern sind die Nutznießer
Johannes: davon, die natürlich auch davon profitieren. Aber das sind ja nicht die Einzigen, die profitieren.
Johannes: Also es bringt schon auch der Schule oder den einzelnen Lehrkräften eine Menge.
Johannes: Aber da kommen wir wahrscheinlich noch dazu.
Andy: Ja, auf jeden Fall. Ja, ist interessant. Natürlich bezahlen wir das indirekt
Andy: über Steuern und alles Mögliche.
Andy: Aber das ist, glaube ich, muss ich jetzt mal drüber nachdenken,
Andy: das erste SaaS-Geschäftsmodell, wo ich jetzt habe, wo das so der Fall ist.
Andy: Weil das ist ja jetzt nichts Normales.
Andy: Okay, zur Einordnung. Wie groß ist Eltern-Nachricht? Ihr habt,
Andy: glaube ich, auch Zahlen auf der Webseite.
Andy: Da kommuniziert ihr Anzahl der Schulen, die Kunden sind, und Anzahl der Eltern,
Andy: die das nutzen. Richtig?
Johannes: Genau, richtig. Aber ich weiß jetzt selber, ich müsste jetzt lügen.
Johannes: Ich weiß nicht, was der aktuelle Stand ist. Website aktualisieren ist auch immer
Johannes: so eine kleine Baustelle, finde ich ehrlich.
Johannes: Aber momentan haben wir knapp über 1.100 Schulen und Kitas in ganz Deutschland. Das sind unsere Kunden.
Johannes: Und daraus ergeben sich etwa 250.000 Eltern, 200.000 Schüler und auf Schulseite
Johannes: in etwa um die 25.000 Lehrkräfte oder eben Personal in den Einrichtungen,
Johannes: die mit der App tagtäglich arbeiten.
Andy: Wow, okay. Ich habe noch gelesen, eineinhalb Millionen, oder hast du im Vorgespräch
Andy: gesagt, ich glaube auf der Webseite im Footer stehen, die aktuellen Zahlen,
Andy: oder ist zumindest aktueller, da stand irgendwie, zwei Millionen Schulnachrichten
Andy: werden da pro Monat verschickt.
Johannes: Genau, es ist sogar mittlerweile ein bisschen mehr wieder geworden.
Johannes: Wir sind bei knapp zweieinhalb Millionen Nachrichten, die pro Monat über alle
Johannes: Einrichtungen hinweg an die Eltern kommuniziert werden. Das kann alles Mögliche sein.
Johannes: Und ja, das ist schon ordentlich Traffic tatsächlich. und es sind ja alles irgendwo
Johannes: relevante Nachrichten, die für irgendwem auf Elternseite,
Johannes: eine Relevanz darstellen, die halt sonst musst du dir so vorstellen,
Johannes: das wäre sonst ein Ausdruck, ein Zettel, der irgendwo mitgegeben wird.
Johannes: Also stapel mal zweieinhalb Millionen A4-Zettel übereinander.
Johannes: Das ist auch ein ganz spannender Versuch, wenn man das mal probiert.
Andy: Ja, da kann man ein bisschen Papier produzieren oder benutzen.
Andy: Okay, und damit wir es auch noch einordnen können, ich weiß nicht,
Andy: ob du über Umsätze redet, aber ihr seid ja, glaube ich, ein relativ kleines
Andy: Team. Vielleicht kannst du dazu noch was sagen.
Johannes: Ja, das stimmt. Ich benenne an sich keine konkreten Zahlen, aber für uns ist
Johannes: der Umsatz sehr zufriedenstellend.
Johannes: Wir sind im mittleren sechsstelligen Bereich und ja, das Team ist sehr klein.
Johannes: Wir sind zu zweit, also ich und mein Co-Gründer, der Ferdinand.
Johannes: Wir sind auch sozusagen, wenn man so will, die einzigen Angestellten,
Johannes: da wir sonst nur mit Freelancern, je nach Projekt oder Thema,
Johannes: das wir gerade bearbeiten, uns verstärken und unterstützen.
Johannes: Aber wir haben so an sich keine Angestellten-Mitarbeiterstand heute.
Andy: Ich habe auch schon ein paar Fragen später zum Firmen-Setup,
Andy: weil das ist auch ganz interessant, wie ihr das macht.
Andy: Und okay, dann nehmen wir uns ein bisschen mit auf die Reise.
Andy: Du hast jetzt schon angesprochen, 2016 habt ihr angefangen, intern das zu bauen und 2017 gegründet.
Andy: Ihr seid ja dann wahrscheinlich schon relativ früh dran gewesen.
Andy: Jetzt während Corona gab es da, glaube ich, einen ordentlichen Boom bei den
Andy: Tools, aber ihr wart vier Jahre vorher dran.
Andy: Habt ihr selber von der Elternseite erlebt, wie viel Papierkram das ist und
Andy: habt dann das gegründet? Oder wie sieht die Gründungsgeschichte aus?
Johannes: Ja, nicht ganz tatsächlich. Also ich bin weder Lehrer noch habe ich mit Schule
Johannes: viel am Hut, außer dass ich selber zur Schule gegangen bin natürlich.
Johannes: Aber meine mittlerweile Frau, damals noch Freundin, ist Grundschullehrerin und
Johannes: ich komme ja eigentlich aus dem Bereich der Wirtschaftsinformatik,
Johannes: immer im Bereich Produktmanagement unter gewesen, also auch immer Apps gebaut,
Johannes: in SaaS-Unternehmen gearbeitet und immer die andere Seite ist auch ein bisschen
Johannes: gesehen, wie kann man Produkte besser machen, optimieren und das macht mir auch
Johannes: Spaß, das macht mir immer noch Spaß.
Johannes: Ja, und dann kommt da meine jetzige Frau um die Ecke und zeigt mir mal so ihren
Johannes: Alltag, mit was sie da so als Grundschullehrerin zu tun hat.
Johannes: Und ich dachte, ich falle vom Glauben ab tatsächlich.
Johannes: Das kann nicht wahr sein. Also das ist einfach zu umständlich. Das geht nicht.
Johannes: Also wir alle wissen, es gibt so Klischees über Bildung und da kann man sich natürlich auslassen.
Johannes: Aber dass jetzt Bildung vielleicht nicht das Hightech-Feld ist.
Johannes: Super digitalisiert ist, ja, das ist so, wird besser.
Johannes: Aber das war vor acht Jahren auf jeden Fall noch deutlich krasser.
Johannes: Und ich habe gedacht, das kann nicht wahr sein. Da muss es Lösungen geben.
Johannes: Und damals war tatsächlich der Ansatz von uns wirklich zu sagen,
Johannes: dieses Thema Elternkommunikation, also wie informiere ich denn die Eltern über
Johannes: etwas, was ich als Lehrkraft jetzt machen muss? Also das war wirklich die Herausforderung.
Johannes: Das dauerte Tage, bis das dann irgendwann bei den Eltern ankam,
Johannes: zurückkommt. Ich meine, jeder aus unserem Semester, du hast es vorher gesagt,
Johannes: kennt das aus seiner eigenen Schulzeit.
Johannes: Da wurden halt Zettel weitergereicht und das ist aber auch heute oft noch so.
Johannes: War vor acht Jahren noch deutlich verbreiteter tatsächlich. Und das hat mich
Johannes: so ein bisschen getriggert innerlich, damals gerade auch gepasst von der Situation,
Johannes: dass ich eh gerade in einem beruflichen Wechsel auch war oder der bevorstand, mir da was zu überlegen.
Johannes: Und ich habe da dann damals den Ferdi, der hat mit mir im gleichen Unternehmen
Johannes: gearbeitet, angesprochen. Du, ich habe da eine Idee.
Johannes: Das scheint ein, sage ich mal, simples Problem zu sein. Die wollen da einfach
Johannes: Nachrichten schicken. E-Mail dürfen sie nicht oder E-Mail ist zu simpel.
Johannes: Lass uns da irgendwas bauen. Das kriegen wir doch hin. Das muss doch einfacher
Johannes: gehen. Und der meinte auch so, ja, okay, machen wir.
Johannes: Ja, im August 2016 war das dann, haben wir innerhalb von zwei Wochen einen Prototyp
Johannes: einfach mal so, ja, Entschuldigung, ich sage es einfach hingerotzt tatsächlich,
Johannes: aber genau das war es auch.
Johannes: War wirklich einfach nur eine HTML-Seite ohne groß CSS und Style und es hat
Johannes: halt die Funktion gehabt, ich kann an meine Klasse oder Teile davon eine Nachricht
Johannes: schicken, die im Hintergrund über unser System, über einen Mail-Server rausgeht.
Johannes: Die Eltern haben das damals tatsächlich trotzdem als normale E-Mail bekommen.
Johannes: Das heißt, auf Elternseite war es eine E-Mail.
Johannes: Was wir aber anders gemacht haben ist, die E-Mails, die haben alle,
Johannes: das haben die auch heute noch, wenn es eine E-Mail ist, die haben so interaktive Schaltflächen.
Johannes: Dort können die Eltern quasi bestätigen, dass sie es bekommen haben oder auf
Johannes: Ja oder auf Nein drücken. So ganz einfache, simple Rückmeldung.
Johannes: Und das haben wir dann einfach systematisch ausgewertet im System und dem Lehrer angezeigt.
Johannes: An und das alleine war schon eine tolle Sache, das fanden damals schon einige
Johannes: ziemlich cool und dann haben wir uns gedacht, den Prototyp, ja,
Johannes: den müssen wir natürlich auch testen, nicht nur im Bekanntenkreis fragen und das haben wir getan.
Johannes: Dank meiner Frau haben wir einfach ein paar Lehrkräfte angesprochen,
Johannes: wollt ihr das nicht mal ausprobieren für uns? Hier könnt ihr gratis haben, macht mal.
Johannes: Und das haben die getan und das Feedback war sehr, sehr gut, erstaunlich gut.
Johannes: Es gab damals auch noch nicht so viele Tools, es gab vielleicht ein,
Johannes: zwei am Markt, aber es gab noch nicht einen Markt, wie er sich mittlerweile
Johannes: entwickelt Das heißt, da war noch wenig Bewusstsein für so eine Art von Tools
Johannes: im Schuleinsatz und das war noch was Neues.
Johannes: Das war so cool, da konnte man wirklich noch so einen Aha-Effekt damit auch
Johannes: produzieren, obwohl ich eigentlich nur, ja ich sag's wie es ist,
Johannes: damals eine E-Mail verpackt in ein anderes Format an die Eltern geschickt und
Johannes: die Rückmeldung ausgewertet. Mehr war es auch nicht am Anfang.
Johannes: Ja, und daraus hat sich dann ergeben, dass diese Testphase, das waren ein paar
Johannes: wenige Schulen, die waren alle super happy und wir haben uns gedacht,
Johannes: gut, da könnte Potenzial drin stecken, da bauen wir jetzt eine ordentliche Version,
Johannes: die wir dann wirklich einmal sauber testen.
Johannes: Das haben wir dann Anfang Februar 2017 gemacht.
Johannes: So im Februar, März, April haben wir da investiert. Das haben wir alles völlig nebenbei gemacht.
Johannes: Da waren wir natürlich noch im normalen Angestelltenjob nebenbei und haben das
Johannes: einfach mal ein bisschen auf saubere Füße gestellt, dass es ein ordentliches
Johannes: Setup hat, dass es ein Login gaben, vernünftige, ein paar so Standarddinge.
Johannes: Ja, du lachst, aber das haben wir am Anfang alles einfach weggelassen.
Johannes: Weil ich dachte, wir wollen es ja nur ausprobieren. Vielleicht ist das auch
Johannes: Blödsinn, was wir da machen.
Johannes: Dann brauchen wir das auch nicht weiterverfolgen, weil dann muss man sowas anderes tun.
Andy: Wie hast du damals, also zu der ersten Zeit dann verifiziert,
Andy: dass die Eltern, auch wirklich die Eltern von den Kindern sind, die da drin sind?
Andy: Da musst du ja einmal wahrscheinlich schon irgendwas Ausgedrucktes oder irgendwie
Andy: eine Verifizierung hast du ja gebraucht, oder?
Johannes: Ja, da hilft uns tatsächlich ein bisschen die Datenschutz-Grundverordnung,
Johannes: denn Schulen dürfen so ein Tool, egal welches, sowieso nur einführen und nutzen,
Johannes: wenn ein Einverständnis der Eltern vorliegt.
Johannes: Das heißt, die müssen einmal sich etwas unterschreiben lassen.
Johannes: Also was heißt müssen? Die DSGVO sieht es vor, die Schule sollte es im eigenen
Johannes: Interesse natürlich tun.
Johannes: Und damit habe ich auch einen unterschriebenen Zettel, wo wirklich draufsteht,
Johannes: okay, ich möchte da teilnehmen, das ist meine E-Mail-Adresse,
Johannes: die dürft ihr dafür verwenden, liebe Schule. Und dann hat das auch seine Ordnung.
Johannes: Heißt auch, und das hat sich bis heute nicht geändert, tatsächlich die Eltern
Johannes: können sie nicht einfach selber anmelden, belanglos, irgendwo.
Johannes: Das heißt, die müssen über die Schule eingeladen werden oder über die Schule
Johannes: selber angelegt werden, wenn die Schule das Einverständnis hat.
Johannes: Der Prozess ist bis heute geblieben, wenn auch ein bisschen modernisiert und
Johannes: ein bisschen nutzerfreundlicher geworden.
Johannes: Aber das steckt dahinter, dass eben nicht einfach ein fremdes Elternteil theoretisch
Johannes: dann da reinkommt mit einer fremden E-Mail-Adresse, die vielleicht irgendwem
Johannes: anderen gehört und man hat dann Zugriff auf ein Kind oder die Infos von einem
Johannes: Kind, das einem gar nicht gehört.
Andy: Okay, wie ging es dann weiter? Ihr habt es noch nebenher gebaut, 2017 hast du gesagt?
Johannes: Genau, und dann haben wir tatsächlich gesagt, okay, da brauchen wir zumindest
Johannes: ein grobes unternehmerisches Konstrukt drumherum und wir haben im Juni 2017
Johannes: dann unsere GbR gegründet und in die haben wir das quasi dann sozusagen übergehen lassen.
Johannes: Eine Elternachricht ist, auch Stand heute noch eine GbR, kommen wir nachher
Johannes: noch dazu, das wird sich ändern, aber das ist immer noch die GbR von 2017 damals
Johannes: und ja, dann haben wir angefangen,
Johannes: über diese Erstkontakte zu versuchen, an andere Schulen ranzukommen.
Johannes: Diese Version 1, die wir dann hatten, die auch optischen, ja,
Johannes: zumindest für damals einen okayischen Eindruck gemacht hat, an mehrere Schulen
Johannes: zu bringen, um dieses Testumfeld zu erweitern.
Johannes: Wir haben kein Geld verlangt damals tatsächlich, wir wollten wirklich diesen
Johannes: Proof of Concept noch ein bisschen größer ziehen, weil wir damals schon gemerkt
Johannes: haben, Schulen sind ein sehr spezielles Klientel.
Johannes: Das meine ich gar nicht negativ, muss ich mir dazu sagen, weil sonst ist man
Johannes: gleich so, Schule, überhaupt nicht.
Johannes: Aber man kann eine Schule oder den ganzen Bildungsbereich überhaupt nicht mit,
Johannes: ich sage jetzt mal, alles aus der Privatwirtschaft vergleichen mit einem Softwareunternehmen
Johannes: oder einem normalen Unternehmen. Das ist eine ganz andere Welt.
Johannes: Die denken anders, die ticken anders und vor allem, die haben andere Anforderungen.
Johannes: Und das ist das, worauf es uns ankam und was wir eben schnell gemerkt haben.
Johannes: Wir können da nicht mit unserem Verständnis, wie wir ein Produkt bauen,
Johannes: was wir hier in Produktmanagement-Lehrbüchern gemacht haben,
Johannes: an die Sache rangehen. Das funktioniert nicht, hat es auch nicht.
Johannes: Und deswegen haben wir versucht, einfach mal so die Basis ein bisschen breiter
Johannes: zu ziehen und haben das erstmal verschenkt tatsächlich für ein Schuljahr.
Johannes: Und es ist dann auch gelungen, dass wir so 20, 30 Schulen gefunden haben.
Johannes: Das ist nicht viel, ja, das stimmt.
Johannes: Wir haben uns allerdings schon gefreut über die 20, 30 damals überhaupt,
Johannes: weil es ist unglaublich schwierig, an Schulen ranzukommen. Da kann ich dir eine
Johannes: Anekdote erzählen tatsächlich.
Johannes: Damals hat uns ein befreundeter Ex-Kollege auch gesagt, der ist im Marketing
Johannes: und im Sales aktiv und macht das auch super.
Johannes: Er hat gemeint, ihr müsst die alle anrufen. Ruft die alle an und dann könnt
Johannes: ihr denen das direkt am Telefon erklären und sagen, ja gut, naiv rangegangen
Johannes: in die Sache, Telefonlisten gemacht, Schulen rausgesucht im Umkreis,
Johannes: vor allem hier im Umkreis von München dann und haben die angerufen.
Johannes: Wir haben in Summe sechs Wochen lang beide telefoniert, immer so nachmittags und nebenbei.
Johannes: Wir haben knapp 450 oder vielleicht waren es sogar 500 Schulen angerufen.
Johannes: Was glaubst du, wie viele Kunden wir heute von den 500 Schulen haben,
Johannes: die wir damals wirklich angerufen haben? Keine einzige.
Andy: Keine einzige, okay.
Johannes: Keine einzige. Und es war auch fast ein Ding der Unmöglichkeit,
Johannes: damals noch an die Schulen durchzukommen.
Johannes: Du wirst dort komplett abgeblockt und wir haben das hart erfahren.
Johannes: Das war der erste Punkt, wo wir kurz davor waren, alles hinzuschmeißen,
Johannes: weil wir dachten, okay, wir schaffen es nie, das Produkt, egal wie cool es vielleicht
Johannes: ist, überhaupt in der Schule zu zeigen. Die wollen nicht reden mit uns,
Johannes: die haben keine Zeit für sowas.
Johannes: Das interessiert die nicht, die haben andere Probleme, die sie lösen müssen.
Johannes: Das war unglaublich frustrierend und war wirklich so fast schon ein Knackpunkt für uns am Ende. Okay.
Johannes: Sind dran geblieben, haben es dann irgendwie geschafft, eben über Kontakte und
Johannes: befreundete Lehrkräfte oder eben aus dem Familienkreis da die Testschulen zu
Johannes: erweitern und damit sind wir dann ins Schuljahr 2018, 2019 gegangen.
Johannes: Also wirklich mit sehr wenigen Schulen noch damals. Und dann ist aber was passiert.
Andy: Auch noch umsonst sozusagen.
Johannes: Ja, genau. Die haben wir am Anfang tatsächlich noch für ein Jahr.
Johannes: Also für ein Jahr, das war der Deal.
Johannes: Ihr testet das alle, ihr könnt das einfach mal machen, weil uns war wichtig,
Johannes: wirklich das Feedback überhaupt mal zu kriegen. Ist das wirklich was, was wir da machen?
Johannes: Macht das Sinn? Können die damit arbeiten oder eben auch nicht?
Johannes: Und dann ist so ein, zwei Monate nach Start des Schuljahres,
Johannes: wo die alle angefangen haben, damit zu arbeiten, hat sich plötzlich gehäuft,
Johannes: dass wir ganz viel Feedback bekommen haben, aber super Positives.
Johannes: Die waren alle selber überrascht, wie toll das ist, weil sie selber nicht damit
Johannes: gerechnet haben, wie viel Zeit sie sich damit sparen.
Johannes: Und nochmal, damals konnte man nur einfache Nachrichten an die Eltern schicken.
Johannes: All die anderen Dinge, die Eltern Nachricht mittlerweile kann, gab es noch gar nicht.
Johannes: Und das war für uns dann so der positive Knackpunkt. okay, das Produkt ist ein
Johannes: Problemlöser offensichtlich,
Johannes: die, die es nutzen, sind alle zufrieden, wir haben keinerlei Beschwerden,
Johannes: im Gegenteil, es ging gleich los mit, ja, könnt ihr das noch machen und das
Johannes: wäre auch noch toll und könnt ihr das noch tun und das wäre übrigens auch noch praktisch.
Johannes: Okay, Moment, Moment, jetzt müssen wir uns erstmal sortieren.
Johannes: Und ja, Sortieren ist im Grunde daraus oder so abgelaufen, dass wir eben entschieden
Johannes: haben, okay, wir machen das weiter.
Johannes: Wir haben da offensichtlich schon einen Punkt getroffen oder einen Schmerzpunkt,
Johannes: der eine Daseinsberechtigung für dieses Produkt uns liefert.
Johannes: Und wir haben nicht nur eine, sondern in dem Fall mehrere Handvoll Schulen,
Johannes: die das auch nutzen im Alltag und damit zufrieden sind tatsächlich,
Johannes: also denen das auch was bringt.
Johannes: Das ist deren ehrliches Feedback, das müssen die ja nicht sagen,
Johannes: die haben ja nichts davon, die würden es auch sagen, wenn es nicht so ist.
Johannes: Und das war für uns so ein ganz klarer Punkt, okay.
Johannes: Da müssen wir was draus machen, da wollen wir was draus machen und haben dann
Johannes: natürlich sehr rasch, da kam uns zugute, dass wir halt nur zu zweit sind und
Johannes: vor allem mein Kollege, der Ferdi, der ist auch der Programmierer bei uns,
Johannes: aber ich kann es auch ein bisschen zumindest.
Johannes: Wir haben dann einfach angefangen, mehr oder wenig so die ersten Wünsche von
Johannes: diesen Handvoll Schulen umzusetzen, ohne das groß zu priorisieren.
Johannes: Wir haben einfach mal geguckt, was könnte man noch alles machen, was passt denn da dazu?
Johannes: Und das waren dann so einfache Dinge wie, ich schicke eine Nachricht raus,
Johannes: aber jetzt möchte ich eine Umfrage machen und dann möchte ich die Ergebnisse auswerten.
Johannes: Das ist so das Nächste naheliegend. Und so haben wir uns versucht,
Johannes: dann ein bisschen ranzutasten, dass wir den Schulen möglichst rasch im laufenden
Johannes: Schuljahr ein viel größeres Feature-Set an die Hand geben, weil die sind ja schon zufrieden.
Johannes: Die wollen es testen, die haben auch Bock, das für uns dann noch mehr zu testen.
Johannes: Das war für uns wie so ein Testballon ein bisschen.
Johannes: Und das haben wir stark ausgereizt. Ja, hat dazu geführt, um es jetzt abzukürzen,
Johannes: im nächsten Schuljahr waren wir dann schon so knapp um die 80 bis 100 Schulen.
Johannes: Es hat sich dann rumgesprochen, die Schulen sind vernetzt, die empfehlen das
Johannes: ein bisschen, man kriegt Kontakte, wenn man mal Schulen hat.
Johannes: Ja, und dann ist natürlich etwas passiert, du hast es auch schon angesprochen,
Johannes: mit dem keiner gerechnet hat, nennt sich Corona.
Johannes: Die Covid-19-Pandemie.
Andy: Aber bis dahin war das jetzt nur noch mal kurz zu einhaken, dass ich es verstehe.
Andy: Ja. Jede Schule hat es ein Jahr kostenlos nutzen können.
Andy: Und danach haben die die schon konvertiert, schon vor Corona quasi,
Andy: dafür bezahlt und ihr habt das Vertrauen ein Jahr lang gewonnen,
Andy: indem ihr wahrscheinlich im Vergleich zu anderen Software, die in Schulen eingesetzt
Andy: werden, einfach darauf gehört habt, was die brauchen,
Andy: das eingebaut habt und dann habt ihr ein Jahr lang eine Trial-Phase gehabt sozusagen. sagen.
Johannes: So in etwa genau, wir haben dieses erste Jahr eben nichts verlangt,
Johannes: wir haben wirklich nur hingehört, wir haben,
Johannes: da springe ich jetzt ein bisschen gedanklich, wir haben in der gesamten Geschichte,
Johannes: das hat es Elternnachricht gibt, haben wir dreimal den Versuch gewagt,
Johannes: ein Feature zu bauen, das wir uns haben komplett alleine einfallen lassen.
Johannes: Dreimal hat es nicht funktioniert, seit erlassen wir es auch tatsächlich.
Johannes: Also das ist wirklich, hör auf deine Kunden, sagt jeder, ist bei uns wirklich
Johannes: absolut oberstes Motto mittlerweile,
Johannes: eben weil die Zielgruppe anders denkt und anders arbeitet, als ich das vielleicht
Johannes: mit meinem technischen Verständnis so wahrnehmen würde. Für mich sind manche
Johannes: Dinge selbstverständlich.
Johannes: Wenn man aus dem Bereich kommt, für eine Lehrkraft ist es das nicht.
Johannes: Mittlerweile wissen wir das alles. Damals wussten wir das nicht.
Johannes: Da waren wir sehr naiv, was das angeht.
Johannes: Aber ja, es war genau so. Das war ein einjähriges Trial quasi, ein Free Trial.
Andy: Das ist krass, okay.
Johannes: Aber alle von denen, die in dem Jahr das probiert haben, sind geblieben und
Johannes: haben dann im nächsten Jahr schon bezahlt dafür.
Johannes: Kein einziger ist gegangen. Im Gegenteil, die haben noch neu mit dazu gebracht,
Johannes: weil natürlich die Schulen auch vernetzt sind und deswegen sind wir eben dann
Johannes: von 2030 auf knapp 100 gewachsen.
Johannes: Das ist total organisch passiert, da haben wir selber auch gar nicht viel getan.
Andy: Und bis 2020 habt ihr es noch nebenher gemacht?
Johannes: Nee, tatsächlich bis 2023 haben wir es nebenher gemacht.
Andy: Okay, und trotzdem die ganze Zeit Vollzeit gearbeitet?
Johannes: Ja, das war halt keine 40-Stunden-Woche dann, wenn man sich das so vorstellt. Ja, genau.
Johannes: Also Ferdi, mein Kollege, der kann ja auch abends programmieren,
Johannes: hat er immer gesagt und hat es dann auch gemacht.
Johannes: Und ich bin schon seit 2017 nur Teilzeit immer schon im Angestellten-Jump gewesen.
Johannes: Also ich habe mir schon nebenbei viel Zeit auch freigeräumt.
Johannes: Liegt aber auch daran, dass ich bei uns vor allem den nach außen sichtbaren Teil betreue.
Johannes: Also ich bin so mehr oder weniger die Stimme oder das Gesicht auch von Eltern, Nachricht.
Johannes: Alle, die bei uns anrufen oder die E-Mail schreiben, die landen in der Regel
Johannes: oft bei mir und die kennen mich auch und das hat natürlich mit sich gebracht,
Johannes: dass ich auch tagsüber irgendwo erreichbar sein muss.
Johannes: Ich kann nicht abends sagen, abends können wir Support machen,
Johannes: da dürft ihr anrufen und tagsüber nicht, weil da mache ich was anderes.
Johannes: Das geht natürlich nicht, auch nicht, wenn man zu zweit ist,
Johannes: aber nebenbei gemacht haben wir es tatsächlich bis 2023 und dazwischen ist aber viel passiert.
Andy: Erzähl mal, wie Corona aus deiner Sicht dann war als Beschleuniger für das Ganze.
Johannes: Ja, im Grunde war es genau das und Beschleuniger, so negativ die Auswirkungen
Johannes: in vielen Bereichen waren.
Johannes: Für uns war es rein unternehmerisch gesehen das Beste, was uns hätte passieren können.
Johannes: Das darf man jetzt nicht falsch verstehen, aber rein aus unternehmerischer Sicht,
Johannes: weil es hat einen entscheidenden Punkt für uns gelöst.
Johannes: Nämlich bis vor Corona mussten wir mit Schulen sehr viel über das Warum diskutieren.
Johannes: Warum braucht ihr überhaupt so eine Software? Warum macht es?
Johannes: Es gibt doch auch einen alten Weg. Es funktioniert doch, wir machen das doch
Johannes: immer schon so und es klappt und es bringt uns nicht viel. Das bisschen Zeit,
Johannes: das ist nicht so wichtig.
Johannes: Also dieses Warum war immer ein Riesenthema, immer zu diskutieren, warum brauche ich das?
Johannes: Und das hat sich komplett um 180 Grad gedreht, denn die Pandemie und vor allem
Johannes: die Lockdowns und für Schulen daraus abgeleitet der Distanzunterricht und die
Johannes: Nicht-Erreichbarkeit von Eltern, aber auch nicht von Kollegen und von Kolleginnen im Kollegium,
Johannes: hat den Schulen mehr oder weniger sehr hart vor Augen geführt.
Johannes: Und du bist völlig aufgeschmissen ohne digitale Lösung für diese Art von Prozessen.
Johannes: Es war einfach nicht möglich, irgendwie noch zu kommunizieren.
Johannes: Ich meine, du kennst das ja, du hast glaube ich auch Kinder,
Johannes: welche Hektik da entstanden ist, von Tagen teilweise. Und bei uns war es auch so.
Johannes: Ich glaube, beim ersten Lockdown, das war, ich glaube, der war im Januar,
Johannes: wurde der angekündigt und da waren die Weihnachtsferien noch davor,
Johannes: wenn ich mich richtig erinnere.
Johannes: Die Weihnachtsferien, die hatte ich nicht im Fall. In dem Moment,
Johannes: wo der Lockdown angekündigt wurde, ist unser Telefon und unser Bestellformular,
Johannes: wortwörtlich explodiert. Wir haben, glaube ich, dann.
Johannes: Einen Monat lang nur Onboardings gemacht, weil darauf waren wir zugegeben nicht vorbereitet.
Johannes: Das kann man jetzt so sehen. Wir haben damals noch alles manuell gemacht,
Johannes: weil wenn, keine Ahnung, in der Woche vielleicht eine Schule dazukommt,
Johannes: das ist jetzt kein Aufwand, dann mache ich auch alles manuell, das ist kein Thema.
Johannes: Ja, dann kamen aber plötzlich pro Tag 20, 30 Schulen um die Ecke,
Johannes: die plötzlich aber morgen im Idealfall schon gerne das Tool gehabt hätten.
Johannes: Also eine Situation, auf die wir einfach nicht vorbereitet waren.
Johannes: Niemand wahrscheinlich war darauf vorbereitet.
Johannes: Aber wir haben es pragmatisch angegangen. Wir haben uns dann hier an der Wand,
Johannes: die du vor mir sehen würdest, wir haben uns quasi ein großes manuelles Jira-Board
Johannes: gebaut mit Post-its und haben damit die Onboarding-Strecken der einzelnen Schulen
Johannes: abgedeckt und haben die einfach dann bearbeitet und weitergeschoben.
Johannes: Jeder hat sich um unterschiedliche Bereiche gekümmert, vom Einrichten,
Johannes: E-Mails schicken, Informationen zustellen, Verträge erstellen und so weiter.
Johannes: Wir haben das dann einfach wie so am Fließband zu zweit ein bisschen mit Hilfe
Johannes: aus der Familie abgearbeitet. Und ja, langer Rede, kurzer Sinn,
Johannes: hat dazu geführt, dass wir uns innerhalb von zwei Monaten fast vervierfacht haben vom Kundenstamm.
Johannes: Und das war natürlich eine Challenge irgendwo, weil auch die Prozesse überhaupt
Johannes: nicht drauf ausgelegt waren. Das war so ein Nebenbei-Ding, ein Side-Hustle,
Johannes: ein kleiner und es war eine coole Sache und uns hat Spaß gemacht.
Johannes: Und jetzt war plötzlich der Punkt, oh, das könnte mehr als nur so ein Side-Hustle
Johannes: sein, das vielleicht mal ein bisschen was mit reinbringt.
Johannes: Das könnte ja viel größer sein, weil plötzlich alle sowas wollen,
Johannes: weil sie halt einen Use-Case haben, durch außen vorgegeben, der genau das,
Johannes: was wir machen, eigentlich bestätigt.
Johannes: Das, was wir drei, vier Jahre lang vorher mal erklärt haben,
Johannes: müssen wir plötzlich nicht mehr erklären. es ist Realität geworden,
Johannes: so tragisch das alles war, aber für uns hat es einfach das komplett geändert und,
Johannes: Ja, haben wir dann natürlich als Chance genutzt und die Lockdowns,
Johannes: die haben, also das Wachstum hat dann angehalten.
Johannes: Wir sind jedes Jahr um 20, 25 Prozent gewachsen in den Corona-Jahren und konnten
Johannes: glücklicherweise das Wachstum seither beibehalten.
Johannes: Auch nach den Lockdowns, das war unsere größte Angst oder Sorge.
Johannes: Ja, jetzt ist das vorbei, alles. Hat ja gut funktioniert für uns,
Johannes: aber jetzt gehen die alle wieder zurück zur alten Methode, weil hat ja vorher auch funktioniert.
Johannes: Das ist Gott sei Dank nicht passiert. Schulen sind stark am Weg der Digitalisierung.
Johannes: Solche Verwaltungs- oder Kommunikationslösungen sind mittlerweile etabliert.
Johannes: Hat sich ja auch ein Markt gebildet. Wir sind ja auch nicht die Einzigen, die es gibt.
Johannes: Die Schulen wissen den Mehrwert davon zu schätzen. Wir erklären auch nicht mehr
Johannes: das Warum und das Wieso, sondern wir reden wirklich nur noch über Funktionen
Johannes: und im Detail Anforderungen, die Schulen haben an das Thema.
Johannes: Was ich persönlich extrem toll finde, ist, dass die Schulen sich,
Johannes: man wirft ihnen ja immer vor, sie haben keine Ahnung von digital und sie wollen
Johannes: das alles nicht. Auch ich habe
Johannes: früher in so Klischee-Kerben geschlagen natürlich, aber absolut falsch.
Johannes: Tatsächlich würde ich alles revidieren mit dem Wissen heute.
Johannes: Schulen sind super engagiert, Lehrkräfte sind super engagiert,
Johannes: die haben nur einen Sack voll Arbeit vor sich stehen und Themen,
Johannes: die einfach so groß sind, dass nicht die Zeit bleibt, sich um alles zu kümmern.
Johannes: Das muss ich mir auch mal fairerweise sagen an der Stelle.
Johannes: Und deswegen versuchen wir mittlerweile wirklich in Use Cases auch mit den Schulen
Johannes: zu sprechen. Wir zeigen denen, was sie im Alltag damit machen können,
Johannes: denn warum sie ihnen was bringt, das haben sie alle verstanden.
Johannes: Das muss man ihnen nicht erklären. Das ist so.
Johannes: Sie müssen nur die Zeit finden. Und das ist mittlerweile, das hat auch unseren
Johannes: ganzen Vertriebsansatz geändert, wie wir versuchen da reinzugehen natürlich,
Johannes: weil die Argumentation jetzt eine andere ist.
Johannes: Ja, das ist so ein bisschen die Zeit über die Corona-Zeit, die halt wirklich,
Johannes: die hat alles verändert für uns.
Johannes: In jeglicher Hinsicht, mit allen Vor- und Nachteilen, die sich daraus zumindest
Johannes: kurzfristig ergeben haben.
Andy: Wir wollen ja auch ein bisschen über Produkte sprechen. Wir haben jetzt ausführlich
Andy: gemerkt, die Reise, als Eltern kann man die auf jeden Fall mit nachvollziehen,
Andy: die ihr da gemacht habt, weil es war ja schon ein Riesenproblem am Anfang.
Andy: Welche Features habt ihr denn zu dem Zeitpunkt gehabt? weil es gibt es ja heute,
Andy: ist es ja stark modularisiert, sage ich jetzt mal.
Andy: Ihr habt keine, also ganz normal, du hast die Nachrichtenfunktion,
Andy: so ist es entstanden, aber es gibt sowas wie Klassenbuch, Zahlungsmodul.
Andy: Ich glaube, es gibt auch Kurse oder so Kursmodul, auch mit Video und Screensharing,
Andy: weiß ich jetzt gar nicht.
Andy: Habt ihr das dann auch zu dem Zeitpunkt schon gehabt? Weil das ist ja wahrscheinlich
Andy: das, was die alle morgen gebraucht hätten, aber ihr vielleicht noch nichts hattet.
Johannes: Super cool, dass du es ansprichst mit dem Video. Nein, also wir hatten vor dem
Johannes: ersten Lockdown keine Video-Integration, hat auch kein Mensch danach gefragt
Johannes: vorher, warum soll eine Schule ein Video-Meeting machen mit den Schülern oder
Johannes: mit den Eltern, auf die Idee kam überhaupt keiner.
Johannes: Und tatsächlich haben wir das in der zweiten Ferienwoche vor dem ersten Lockdown
Johannes: umgesetzt, also von Neujahr bis zum 6.
Johannes: Januar hat der Kollege hier eine Big-Blue-Button-Integration mit ins System
Johannes: reingeklatscht, geklatscht, direkt in die Nachrichten integriert,
Johannes: dass die Lehrkraft sagen kann, hier Nachricht, gleichzeitig eine Videokonferenz
Johannes: und die Eltern konnten einfach teilnehmen.
Johannes: Das haben wir nicht alles selber gebaut, dann nutzen wir auch einen Anbieter
Johannes: hier aus Süddeutschland, die betreiben quasi die Videoserver dann,
Johannes: das ist alles auf Basis von BigBlueButton entsprechend umgesetzt und das haben wir damals integriert.
Johannes: Das war der Wahnsinn, weil das hat einfach jeder sofort haben wollen.
Johannes: Das war wie so eine Steilvorlage und das gibt es seit Corona.
Johannes: Ansonsten, ja, war dieser ganze Thema Themenblock Nachrichten,
Johannes: die Kommunikation mit den Eltern, den gab es natürlich schon und es gab auch
Johannes: schon die Möglichkeit, die Fehlzeiten der Kinder zu erfassen digital,
Johannes: also aus Elternsicht das ganz einfache Krankmelden, wie man es umgangsprachlich
Johannes: auch nennt und das war alles mit da, die Kurse, ja die Kurse gab es,
Johannes: Kurse ist eigentlich kein Must-Have-Feature bei uns, das ist.
Johannes: In erster Linie für weiterführende Schulen entstanden, weil ich damit die ganzen
Johannes: Fachkurse, die in der Oberstufe zum Beispiel auch im Gymnasium abgebildet sind, abdecken kann.
Johannes: Normalerweise hat unser System eine fixe Klassenstruktur und die Kurse ermöglichen
Johannes: eben der Schule, eine völlig individuelle Ebene an Hierarchie mit reinzuziehen.
Johannes: Ich kann beliebige Gruppierungen erstellen.
Johannes: Ich sage immer, wenn ich es erkläre, in einem Outlook würde man es Verteilergruppen
Johannes: nennen. Nur, dass man bei uns ein bisschen mehr damit machen kann,
Johannes: als nur eine Nachricht an den Verteiler zu schicken.
Johannes: Das heißt, ich baue mir einfach eine eigene Struktur auf Basis aller Kinder,
Johannes: damit ich wirklich jeden Fall abdecken kann.
Johannes: Ja, alle anderen Funktionen, die du angesprochen hast, das Kassenbuch,
Johannes: Stundenpläne, Vertretungen, Zahlungen, aber auch das ganze Thema Termine organisieren.
Johannes: Ganz, ganz wichtiger Bereich übrigens. Das kam erst während der Corona-Phase
Johannes: mit dazu, weil da haben wir natürlich dann aufgrund der Nachfrage auch angefangen,
Johannes: enorm ins Produkt zu investieren im Sinne von Feature, Feature,
Johannes: Feature, Feature, Feature.
Johannes: Einfach eines nach dem anderen, weil du kannst dir vorstellen,
Johannes: bei 30 Schulen haben wir schon so einen Backlog an Wünschen.
Johannes: Und jetzt hast du plötzlich 300, 350, 400 Schulen.
Johannes: Die haben auch alle Wünsche, weil plötzlich haben sie alle den Bedarf,
Johannes: ja, jetzt kann ich den Eltern anschreiben, aber ich kann ja keinen Elternabend abhalten.
Johannes: Was soll ich denn jetzt tun? Die dürfen ja nicht zu mir kommen. Ist ja Lockdown und so.
Johannes: Ja, okay, brauchen wir eine digitale Lösung, einen Termin zu organisieren,
Johannes: einen Elternsprechtag online abhalten zu können, Lernentwicklungsgespräche,
Johannes: bis hin zu einem simplen Kalender, wo ich einfach Termine mit den Eltern austauschen kann.
Johannes: Das hat sich alles dann innerhalb dieser drei Lockdown-Jahre,
Johannes: die so wirklich krass waren, wo gar nichts ging, entwickelt.
Johannes: Das Klassenbuch ist relativ neu, das gibt es erst seit diesem Schuljahr, seit September 24.
Johannes: Das war unser großes Projekt über den Sommer bis zum Schuljahresstart eben und
Johannes: ist momentan noch in der Pilotphase, geht dann im Herbst diesen Jahres an den offiziellen Start.
Johannes: Auch wenn es jetzt schon jeder testen kann, deswegen steht es auch auf der Homepage
Johannes: und da hast du es auch gesehen.
Andy: Habt ihr während der jetzt beschriebenen Zeit dann irgendwie externe Kräfte
Andy: mit dazugeholt, dass ihr so ein Modul, keine Ahnung,
Andy: Termine, hört sich jetzt komplizierter an, aber irgendwas Einfacheres,
Andy: dass das jemand externes umsetzen konnte, einen Freelancer, sodass ihr schnell
Andy: parallel ein paar Features auf einmal bauen konntet oder habt ihr das alles zu zweit gemacht?
Johannes: Also tatsächlich, die Module, diese Kernmodule, die sind so eng im Hintergrund
Johannes: mit unserer Basis, mit der ganzen Stammdatenverwaltung und auch mit diesem Kommunikationsteil
Johannes: vernetzt und verknüpft an ganz vielen Stellen, dass wir die selber gebaut haben.
Johannes: Wir haben aber parallel auch zu dieser Zeit, das haben wir vor zwei Jahren begonnen,
Johannes: das Thema App angegangen.
Johannes: Wir hatten nicht von Anfang an eine App tatsächlich und haben auf lange drauf
Johannes: verzichtet. Das hat sich dann irgendwann auch geändert, einfach weil auch alle
Johannes: anderen eine App hatten plötzlich und dann muss man sich der Challenge auch
Johannes: irgendwann stellen, okay, warum habt ihr denn keine?
Johannes: Und dann haben wir uns entschieden, ja, wir wollen auch eine App haben.
Johannes: Die haben wir nicht selber gebaut.
Johannes: Die App, da haben wir uns tatsächlich Freelancer-Unterstützung geholt.
Johannes: Die haben parallel einfach entsprechend an der App gearbeitet und damit konnten
Johannes: wir dann vor zwei Jahren jetzt, mittlerweile zweieinhalb Jahren auch die App an den Start bringen.
Johannes: Und es war auch wichtig, weil sich einfach das ganze Bewusstsein für solche
Johannes: Lösungen auch geändert hat.
Johannes: Auch wenn Schule vielleicht früher noch ein bisschen gedanklich weiter hinten
Johannes: war, mittlerweile ist auch das Thema App angekommen und man erwartet auch,
Johannes: dass ich dort einfach eine App habe mit Push-Benachrichtigungen und dem Ganzen
Johannes: drumherum, haben wir deswegen auch mittlerweile.
Johannes: Aber das ist so ein Beispiel, das wir nicht selber gemacht haben,
Johannes: weil das können wir auch nicht. Ich bin kein App entwickelt,
Johannes: ich habe noch nie eine App selber gebaut.
Johannes: Da mussten wir uns einfach externe Unterstützung holen. Das wäre sonst nichts geworden.
Andy: Aber ihr habt dann die API bereitgestellt sozusagen.
Andy: Genau. Die habt ihr wahrscheinlich auch nicht gehabt am Anfang und dann habt
Andy: ihr eine API bereitgestellt, sodass die App-Entwickler da drauf können.
Johannes: Genau, richtig. Das wiederum, das kann der Ferdi zumindest, so was zu bauen.
Johannes: Das haben wir selber gemacht, aber die App, die haben wir wirklich völlig ausgelagert und da haben wir,
Johannes: Gott sei Dank ein gutes Freelancer-Netzwerk aus unseren vergangenen Jobs.
Johannes: Da waren eben auch App-Entwickler dabei und denen vertrauen wir auch komplett.
Johannes: Und die haben das dann auch wirklich in unserem Interesse so gemacht,
Johannes: dass das für uns gut gepasst hat.
Johannes: Die nutzen wir auch heute noch, wenn wir Sachen ändern, dann mit Unterstützung dieser Person.
Andy: Ja, super. Wenn es funktioniert, macht es ja auch keinen Sinn, das auszutauschen.
Andy: Um die Reise noch kurz abzuschließen, bevor wir weiter über das Produkt sprechen.
Andy: Wann habt ihr dann gekündigt und habt ihr dort schon verdient wie im alten Job
Andy: beide? Also kann man das so ungefähr sagen oder habt ihr quasi,
Andy: wie weit seid ihr ins Risiko gegangen, was das betrifft?
Johannes: Das ist ein bisschen unterschiedlich. Ich habe ein bisschen früher das komplett
Johannes: aufgegeben, das Angestellten-Dasein.
Johannes: Das hat sich aber gut gefügt, sage ich mal, dass es ohnehin in der Position,
Johannes: in der ich dann war, damals Veränderungen gegeben hat, größere Veränderungen
Johannes: angestanden sind und es dann für mich auch eine gute Gelegenheit war zu sagen.
Johannes: Es ist mir einfacher gefallen zu sagen, so jetzt macht man den vollen Fokus,
Johannes: aber weil du sagst, haben wir das verdient? Nein, haben wir nicht am Anfang.
Johannes: Da sind wir auf jeden Fall auch ein bisschen ins Risiko gegangen,
Johannes: aber das auch mit voller Absicht tatsächlich, weil wir einfach auch damals schon
Johannes: komplett, genauso wie heute übrigens, auch an das Produkt glauben natürlich
Johannes: und schon damals wussten, das kann funktionieren.
Johannes: Wenn wir das genauso weitermachen, wenn wir da dranbleiben, dann kann das funktionieren,
Johannes: dass wir da noch ein bisschen was Größeres einfach draus machen.
Johannes: Mein Kollege, der Ferdi, der ist ein halbes Jahr später dann aus der Angestelltenverhältnis
Johannes: rausgegangen und hat dann auch nicht natürlich das verdient.
Johannes: Wir waren beide in guten Jobs.
Johannes: Wir hatten da wirklich eine gute Sache jeweils und das 1 zu 1,
Johannes: das war nicht möglich, war für uns aber okay zu dem Zeitpunkt,
Johannes: weil uns einfach wichtiger war, jetzt die Zeit ins Produkt zu stecken,
Johannes: die Zeit zu investieren.
Johannes: Und versuchen eben Elternnachricht noch ein Level höher zu bringen,
Johannes: dass es eben dann vielleicht auch verdienstmäßig passt für uns,
Johannes: dass wir das, was wir jetzt investieren sozusagen im Vorfeld,
Johannes: im besten Fall auch mal wieder zurückbekommen.
Johannes: Und mittlerweile, wie gesagt, sind wir an der glücklichen Situation angekommen,
Johannes: dass es wirklich passt für uns und wir auch ausreichend Puffer haben,
Johannes: das ins Unternehmen zurück zu investieren.
Johannes: Also es sind ja auch die Kosten gestiegen bei allem, was wir über Wachstum reden.
Johannes: Es ist ja auch Dinge dazugekommen bei dem Volumen, über das wir anfangs schon gesprochen haben.
Johannes: Das braucht ja auch ein bisschen IT im Hintergrund und deswegen...
Johannes: Ja, ich überlege gerade noch, aber das trifft es eigentlich ganz gut tatsächlich.
Johannes: Ich würde sagen, wir haben vielleicht die Entscheidung, das völlig komplett
Johannes: alleine zu machen, 100% Elternnachricht, länger als notwendig vor uns hergeschoben,
Johannes: weil es natürlich auch bequem ist.
Johannes: Wenn man im Angestelltenjob ist, sind weniger Dinge, um die man sich kümmern
Johannes: muss und wenn man trotzdem Zeit nebenbei hat aufgrund Teilzeit oder sonstiger
Johannes: Konstellationen und man vorwärtskommt, dann ist es irgendwo auch bequem.
Johannes: Da bin ich schon auch ehrlich, haben wir auch oft intern darüber gesprochen,
Johannes: aber irgendwann kommst du halt an den Punkt, wo es halt nicht mehr geht und
Johannes: wo es keinen Sinn macht und dann muss man halt einfach mal eine Entscheidung
Johannes: treffen und das haben wir dann da getan.
Andy: Habt ihr euch irgendwie was angespart gehabt, um den Switch dann zu machen?
Andy: In der Firma oder privat?
Andy: Oder wie seid ihr da vorgegangen? Also was würdest du jetzt anderen empfehlen,
Andy: die jetzt so an der Schwelle stehen?
Andy: Ich hatte hier einen Gast mal, der hatte zum Beispiel mit seiner Frau,
Andy: und das fand ich krass, der hat vereinbart, ein Jahr im Side-Hustle das Gleiche
Andy: zu verdienen, wie jetzt er aktuell verdient hat.
Andy: Das finde ich relativ spät, was ich jetzt so hören kann. Aber ich kann es auch
Andy: nachvollziehen, weil man eben dann, ja, nur weil es jetzt dieses Jahr gut gelaufen
Andy: ist, heißt es sich das nächstes Jahr gut läuft.
Andy: Dann kommt er immer das Geschäftsfeld an. Bei ihm war es jetzt kein SaaS-Geschäftsmodell.
Andy: Von daher war er vielleicht ein bisschen vorsichtiger. Und ich hatte auch andere
Andy: Gäste, die gehen bei 50 Prozent schon rein ins Risiko. Also was würdest du da empfehlen?
Johannes: Also ja, wir haben natürlich ein bisschen unseren Puffer vorbereitet.
Johannes: Beides tatsächlich einerseits privat. Bei einer GbR bist du sowieso zu 50 Prozent
Johannes: in dem Fall komplett privat mit denen, also musst du das irgendwie auch privat covern können.
Johannes: Und wir haben aber auch über die Firma damals einfach versucht,
Johannes: dadurch, dass wir noch angestellt waren, möglichst wenig Entnahmen einfach rauszuziehen
Johannes: und damit ein bisschen Puffer aufzubauen, den wir dann gegebenenfalls zugreifen
Johannes: konnten, wenn es denn notwendig wurde.
Johannes: Was würde ich empfehlen? Boah, es ist ganz schwierig.
Johannes: Ich kenne auch viele Gründer mittlerweile. Manche lassen sofort alles stehen
Johannes: und liegen und haben keinen Cent beiseite geschafft und gehen ins volle Risiko.
Johannes: Andere machen es vielleicht zu lange. Ich würde...
Johannes: Ich habe es ja schon angedeutet, da bin ich ein bisschen selbstkritisch.
Johannes: Vielleicht auch ein Jahr früher hätte es wahrscheinlich auch schon funktioniert
Johannes: für uns. Da waren wir einfach zu vorsichtig.
Johannes: Wir sind generell eher vorsichtige Charaktere, haben aber mittlerweile jetzt
Johannes: einen Weg gefunden, damit es für uns auch planbar ist.
Johannes: Da muss ich kurz erklären, wir bekommen ja nur einmal im Jahr Umsätze.
Johannes: Dadurch, dass die Schule im Schuljahr denkt und das Schuljahr für alle unsere
Johannes: Kunden im September beginnt, haben wir auch nur einmal einen Umsatzeingang im Unternehmen.
Johannes: Wir haben aber zwölf Monate Kosten logischerweise und deswegen geht unsere Cashflow-Planung
Johannes: mittlerweile über zweieinhalb Jahre im Voraus, wo wir aber immer mit durchaus
Johannes: auch vielleicht pessimistischen Zahlen kalkulieren, also nicht den Best-Best-Case,
Johannes: damit wir immer einen Puffer haben,
Johannes: weil wir ja nicht wissen, dadurch, dass es ein Jahr mit Verzug alles uns treffen
Johannes: kann, wenn jetzt vielleicht aus irgendeinem Grund viele Kündigungen reinschlagen plötzlich im Sommer,
Johannes: dann müsste ich das ja schon ein Jahr vorher wissen, um von der Planung her
Johannes: entsprechend aufgestellt zu sein.
Johannes: Das heißt, wir haben versucht uns, dadurch, dass wir früher vorsichtig waren,
Johannes: das jetzt zum Nutzen zu machen.
Johannes: Wir sind sozusagen ein Jahr immer vor der eigentlichen Planung fürs aktuelle
Johannes: Jahr, wo wir so einen Puffer ein bisschen vor uns herschieben.
Johannes: Das ist natürlich alles nur rechnerisch, aber das ermöglicht uns halt.
Johannes: Kurzfristig auch nochmal zu justieren, vielleicht jetzt mal noch ein größeres
Johannes: Marketingbudget irgendwo aus dem Hut zu zaubern, wenn vielleicht eine tolle
Johannes: Messe ansteht, die aber einen Haufen Geld kostet.
Johannes: Das haben wir zum Beispiel letztes Jahr jetzt gemacht, wo wir spontan dann entschieden
Johannes: haben, auf die Didakter zu gehen.
Johannes: Das ist eine sehr, sehr große Bildungsmesse in Stuttgart. Da kostet auch ordentlich Geld.
Johannes: Und diese Flexibilität, die haben wir jetzt einfach, weil wir,
Johannes: ja, wie soll ich sagen, mehr oder weniger früher schon mal ein Jahr einfach
Johannes: überhaupt nichts aus der Firma entnommen haben, weil wir ja noch den Luxus hatten,
Johannes: angestellt zu sein nebenbei und vielleicht ein bisschen gespart haben.
Johannes: Und das ist jetzt ein Puffer, den wir mit vor uns herschieben,
Johannes: um auf kurzfristige Änderungen, wenn notwendig, einzugehen.
Johannes: Aber die Besonderheit ist bei uns tatsächlich, dass wir halt nur einmal im Jahr
Johannes: Geld bekommen, aber für zwölf Monate planen müssen intern.
Andy: Das ist auch interessant.
Johannes: Das ist auch ganz schwierig, überhaupt das mal einem Steuerberater auch zu erklären.
Johannes: Da hatten wir anfangs auch Schwierigkeiten, weil das ist nicht so oft tatsächlich.
Johannes: Und wir hören dann immer so, ja, dann rechnet die Schulen halt während dem Jahr ab.
Johannes: Ja, wie denn? Die fangen ja genau alle im September an. Also die Laufzeit ist
Johannes: ja immer September bis August des Folgejahres. Das ist die Zeit,
Johannes: in der das Tool genutzt wird.
Johannes: Wir haben keine Kalenderjahre, weil das würde ja immer zwei Schuljahre betreffen.
Johannes: Darauf lässt sich keine Schule ein.
Johannes: Das macht auch abrechnungstechnisch für die Schule keinen Sinn,
Johannes: weil die kriegt ja ein Budget und das ist ja oft auch an Schuljahre gekoppelt in irgendeiner Form.
Andy: Da müsstest du ja fast hergehen und dein Wirtschaftsjahr, den Schuljahren angleichen.
Johannes: Haben wir auch schon überlegt. Bei der GbR haben wir jetzt da nichts geändert.
Johannes: Aber da da ohnehin Änderungen im Raum stehen, in nächster Zeit besprechen wir
Johannes: genau solche Themen gerade auch, ob man das vielleicht sinnvollerweise macht.
Andy: Weil du machst ja sonst Gewinn, so weiß ich, jetzt dieses Jahr dann,
Andy: wenn du jetzt die Rechnung im September an alle schickst,
Andy: dann hast du einen Gewinn und die zahlst du vielleicht Steuer,
Andy: aber deine eigentlichen Kosten, Die kommen ja dann noch neun Monate danach,
Andy: dann ab dem Januar im Folgejahr. Richtig.
Johannes: Das ist ganz hart zu sagen, mit dem Geld, das wir im September verdienen,
Johannes: muss ich Rechnungen im August des nächsten Jahres bezahlen. Ja.
Andy: Und dann kannst du wieder keine Rückstellungen für manche Sachen bilden.
Andy: Ich verstehe das Problem. Also okay.
Johannes: Kein alltäglicher Case. Tatsächlich haben wir auch so, man gibt es genug solche
Johannes: Fälle im Bildungsbereich, aber halt nicht in der normalen Wirtschaft.
Johannes: Das ist ja unüblich, dass du nur einmal im Jahr Geld kriegst.
Andy: Das ist super interessant. Also ich habe auf jeden Fall hier einige Fragen,
Andy: hast du jetzt schon komplett abgecheckt, finde ich super.
Andy: Das heißt, die Schulen zahlen einmal im Jahr.
Andy: Wie ist es so generell, mit denen dann an der Stelle zusammenzuarbeiten?
Andy: Also du hast jetzt Kündigung angesprochen.
Andy: Gibt es die überhaupt, dass die dann zu einem anderen Tool wechseln?
Andy: Weil ich hätte jetzt gedacht, dass der Login, wenn man zufrieden ist,
Andy: der ist da so hoch, dass die so viel zu tun haben, dass das eins der wenigen
Andy: Dinge ist, um die sich kümmern.
Johannes: Der Login ist auch groß, da hast du absolut recht, aber es gibt schon die Kündigungen.
Johannes: Ich meine, bei über 1000 Kunden, da sind natürlich auch mal welche dabei,
Johannes: die einfach wechseln. Das ist normal mittlerweile.
Johannes: Uns tut zwar jede einzelne weh, wir versuchen auch mit jeder einzelnen,
Johannes: die kündigt, zu sprechen, um rauszufinden, warum, was der Auslöser ist.
Johannes: Der Klassiker ist tatsächlich, dass die Schule vom Träger mehr oder weniger
Johannes: dazu gedrängt wird, weil der Träger sagt, wir haben hier vier Schulen,
Johannes: die haben Tool A und du hast Tool B als einzige Schule. Das wollen wir nicht mehr.
Johannes: Gut. Dann versuchen wir natürlich, die anderen vier Schulen von unserem Grund
Johannes: zu überzeugen, aber das klappt halt nicht immer. Deswegen, das sind so die Hauptgründe,
Johannes: warum eine Schule wechselt.
Johannes: Wechseln oder Kündigungen, weil sie wirklich unzufrieden sind,
Johannes: weil es Probleme gibt, haben wir Gott sei Dank so gut wie überhaupt keine.
Johannes: Also es sind wirklich eher so diese Faktoren, die die Schule gar nicht selber
Johannes: so aktiv beeinflussen kann, wo einfach ein bisschen Druck aus anderen Seiten kommt.
Johannes: Aber es ist wenig, Gott sei Dank. Da hast du recht. Also der Effekt,
Johannes: wenn eine Schule zufrieden ist und es funktioniert, dann ist es auch im Alltag
Johannes: komplett etabliert und gesetzt. das Tool, dann wird gerne damit gearbeitet und
Johannes: das hören wir auch oft als Feedback, dass die Schulen halt gerne damit arbeiten
Johannes: und es auch nicht missen möchten.
Andy: Ja, okay. Ich habe gerade nebenher mal ein bisschen geprüft,
Andy: dann weißt du, wie viele Schulen es in Deutschland gibt?
Johannes: Ja, insgesamt glaube ich so um die 30.000. Etwa 15.000 oder so 16.000 sind Grundschulen.
Johannes: Das ist ja unser Lieblingssegment, sage ich mal, wenn ich mir eins aussuchen darf.
Andy: Warum?
Johannes: Historisch bedingt, glaube ich, weil am Anfang hatten wir nur Grundschulen und
Johannes: Und den Grundschulen kommt dieses Feature-Set einfach auch sehr zugute, das wir haben.
Johannes: Da kommen wir auch auf den Preis
Johannes: zu sprechen, weil bei uns die Anzahl der Klassen den Preis mitbestimmt.
Johannes: Und eine kleine Grundschule mit vielleicht vier Klassen, die kann sich die Lizenz
Johannes: halt für sehr, sehr wenig Geld auch leisten.
Johannes: Klar, ein großes Gymnasium hat auch mehr Volumen, zahlt natürlich mehr.
Johannes: Aber diese tägliche Arbeit der Lehrkräfte mit den Eltern, diese ganze Elternarbeit,
Johannes: Elternkommunikation, die ist halt im Grundschulbereich noch viel intensiver
Johannes: ausgeprägt als jetzt vielleicht an weiterführenden Schulen.
Johannes: Liegt einfach daran, dass die Kinder noch viel jünger sind und es noch viel
Johannes: mehr Dinge gibt, die die Schule mit dem Elternhaus auch oft zu klären hat.
Johannes: Das nimmt ja mit steigendem Alter der Kinder auch ab irgendwann.
Johannes: Und spätestens, wenn die dann im Gymnasium oder so an der Oberstufe sind,
Johannes: dann machen das die Kinder selber unter sich aus mit den Lehrkräften.
Johannes: Dann sind die Eltern sowieso raus.
Johannes: Aber deswegen sage ich immer, Grundschulen mögen wir super gerne.
Johannes: Wir mögen auch alle anderen Schulen genauso gerne.
Johannes: So ist das nicht gemeint. Wir haben auch Schulen aus allen Bereichen, die das Tool nutzen.
Johannes: Aber Grundschulen gibt es halt auch einfach verdammt viele. Und deswegen ist
Johannes: das für uns ein sehr spannendes Segment.
Andy: Das sind der Großteil eurer Kunden, sind auch Grundschulen dann?
Johannes: Etwa 60 Prozent.
Andy: Aha, okay. Aber die Hälfte aller Schulen sind Grundschulen, haben wir jetzt
Andy: ja gerade so. Genau, auf der Fall gesehen,
Johannes: Ja.
Andy: Ja, hast du ja da auch noch Potenzial dann.
Johannes: Auf jeden Fall.
Andy: Ja, ihr habt ja auch so eine Karte auf der Webseite, habe ich gesehen,
Andy: wo es ein bisschen eingezeichnet ist, wo eure Kunden herkommen.
Andy: Da ist sehr auffällig, dass ganz viele aus Süddeutschland kommen und so in der
Andy: Ruhrpott-Gegen, sage ich jetzt mal, aber jetzt ziemlich dünn ist es im Norden
Andy: und im Osten. Und dann, woran liegt das?
Andy: Weil ihr eben selber aus Süddeutschland kommt und dann das sich verteilt,
Andy: weil die Leute sich weiterempfehlen und kennen und ihr dann niemand,
Andy: keine Influencer-Schulen im Norden und Osten habt?
Johannes: Wahrscheinlich hat es damit zu tun, also Influencer-Schulen,
Johannes: das wäre toll, wenn wir welche hätten da oben.
Johannes: Das nehme ich mir direkt mal mit als Gedanke. Ja, also Süddeutschland liegt
Johannes: ganz klar daran, dass wir in München sitzen, hier auch angefangen haben.
Johannes: Und wir waren auch, ich habe die Didakta vorher angesprochen,
Johannes: es gibt aber auch viel kleinere Events, die dann oft sehr regional in den Bundesländern
Johannes: stattfinden, so Fortbildungsveranstaltungen eben für Lehrkräfte in Schulen.
Johannes: Da waren wir natürlich auch immer und das ist halt, ja, da rund um Bayern natürlich
Johannes: war das für uns naheliegend, dass wir da hinfahren, das machen,
Johannes: das machen wir heute noch.
Johannes: Und das erklärt ein bisschen, warum hier Bayern oder auch durchaus Baden-Württemberg ganz stark ist.
Johannes: Warum jetzt Rheinland-Pfalz oder auch Hessen fängt auch an, und NRW vor allem
Johannes: bei uns so stark ist, ich kann es dir gar nicht beantworten.
Johannes: Wir waren dort die ersten Jahre persönlich nie präsent, weil viel zu weit zu
Johannes: fahren, viel zu umständlich.
Johannes: Aber über Weiterempfehlungen haben wir es irgendwie geschafft,
Johannes: da auch so ein paar erste Schulen zu finden und dann, wenn eine Schule mal wo
Johannes: ist und das nutzt für ein Jahr.
Johannes: Die Schulen sind ja super vernetzt untereinander, vor allem die Schulleitungen.
Johannes: Die erzählen sich ja, was die machen, welche Tools sie nutzen und so weiter.
Johannes: Und das ist auch für uns einer der wichtigsten Wachstumskanäle mittlerweile, die Weiterempfehlung.
Johannes: Wirklich eine Schule ist zufrieden und erzählt es der anderen Schule.
Johannes: Was Besseres gibt es tatsächlich nicht im Bildungsbereich, dass diese Zufriedenheit,
Johannes: die einer hat, anderen mitgeteilt wird. Und das hören wir mittlerweile auch oft.
Johannes: Die Schulleitung erzählt am Telefon, ja, sie würde das gerne machen.
Johannes: Und ich frage dann immer, ja, also wir kennen uns noch nicht.
Johannes: Super, aber woher kennen sie uns denn eigentlich?
Johannes: Weil ich kenne sie nicht. ja, ich war auf einer Fortbildung hier im Landkreis,
Johannes: da haben sich die Schulleitungen getroffen und da hat eine Schulleitung gezeigt
Johannes: und erklärt, wie sie das Thema Elternarbeit und so weiter löst.
Johannes: Und da wurde ihr Tool genannt und ich so, okay, spannend, bin Teil einer Fortbildung,
Johannes: weiß es aber gar nicht natürlich.
Johannes: Klar wissen wir das nicht, weil das diese Schulleitung aus eigenem Antrieb macht,
Johannes: weil sie halt zufrieden ist.
Johannes: Und das ist wie so ein Multiplikat und dann ploppt es bei uns auf und dann,
Johannes: ja, wie so ein Pilz, diese Karte auf der Website, wenn du meinst,
Johannes: wir haben die bei uns auch im Excel und wir können die mit einem zeitlichen
Johannes: Rahmen ablaufen lassen wie ein Video.
Johannes: Und das ist wirklich dieses Pilzsegment. So ein Pin und dann hast du die daneben.
Johannes: Der Osten so dünn besiedelt ist mit Eltern, Nachricht, Schulen.
Johannes: Gute Frage. Das diskutieren wir teilweise auch oft mit anderen Startups aus
Johannes: dem Bildungsbereich, sogar auch mit direkten Mitbewerbern, die wir teilweise gut kennen.
Johannes: Weil wenn du auf den in den Websites guckst, da sieht es genauso aus tatsächlich.
Johannes: Das ist ein interessantes Phänomen, das ich mir selber auch noch nicht komplett
Johannes: erschließen konnte. Was ich von Schulen höre, die ein paar wenige,
Johannes: die wir haben aus den Bereichen, dass es dort offensichtlich noch deutlich schwieriger
Johannes: ist, auch wirklich Budgets zu bekommen für Zusatzthemen.
Johannes: Also es ist wirklich auch ein Budgetthema offensichtlich.
Johannes: Und es gibt aber auch ein, zwei Bundesländer, die haben kostenlose Lösungen,
Johannes: die sie den Schulen anbieten.
Johannes: Die sind zwar sehr eingeschränkt, aber da wird natürlich indirekt auch gesagt,
Johannes: das kannst du gratis haben.
Johannes: Was anderes zahlen wir dir nicht. Egal, ob es noch mehr kann oder mehr ist.
Johannes: Das ist dann einfach so nicht ausgesprochen. aber jeder weiß,
Johannes: was Sache ist, dann gibt es kein Zusatzbudget und dann ist es natürlich auch
Johannes: schwierig, ein anderes Tool so wie unseres zusätzlich dazu zu packen, ja.
Andy: Was habt ihr im Marketing und im Vertrieb, du hast ein bisschen auch schon angesprochen,
Andy: wie ihr die ersten zehn Kunden bekommen habt, dann die nächsten hundert und jetzt auf tausend.
Andy: Was hat sich so im Marketing und Vertrieb da zehn, hunderttausend geändert?
Andy: Was hat besonders gut funktioniert? Was besonders schlecht?
Johannes: Also besonders schlecht, ich wiederhole es nochmal von vorhin,
Johannes: telefonieren, Katastrophe. Da bin ich dauergeschädigt, glaube ich, von damals.
Johannes: Heißt aber auch, wirklich knallharte Kalterquise. Also hier Telefonliste am
Johannes: Tag, 20 Anrufe, das tun wir nicht. Das machen wir nicht, daran glauben wir tatsächlich nicht.
Johannes: Wir haben es zwischendurch noch einmal probiert mit so einem kleinen Ballon.
Johannes: Hat auch nicht funktioniert. Man wird dort einfach abgeblockt.
Johannes: Wir haben uns komplett fokussiert auf einerseits, das Allerwichtigste,
Johannes: auch wenn es zu naheliegend ist, die Kunden, die wir haben, die müssen zu 100%
Johannes: überzeugt sein von dem, was wir machen.
Johannes: Das ist für uns das höchste Credo und das versuchen wir komplett konsequent
Johannes: durchzuziehen. Heißt auch, dass wir zum Beispiel eine No-Bug-Policy haben.
Johannes: Wenn immer es eine Bug-Meldung gibt, wird jegliche Feature-Entwicklung kurz gestoppt.
Johannes: Wir fixen sofort diesen Bug. Und wenn er nur eine einzige Schule von 1.000 betrifft, das ist uns egal.
Johannes: Es könnte ja passieren, dass nochmal einer betroffen ist davon und nur noch nicht gemerkt hat.
Johannes: Das heißt, diese Zufriedenheit hat bei uns den höchsten Stellenwert überhaupt.
Johannes: Einerseits technisch eben keine Bugs. System muss genau das machen,
Johannes: was auch versprochen wird.
Johannes: Andererseits im Support. Also wir beantworten jede Support-Anfrage noch am gleichen
Johannes: Tag, wenn es nicht gerade 18 Uhr ist.
Andy: Du oder wer macht den Support?
Johannes: Das mache ich in der Regel, ich, genau.
Andy: Okay.
Johannes: Ist aber nicht so viel, wie man meinen würde. Das hält sich tatsächlich sehr
Johannes: im Rahmen, eben weil wir versuchen beim Produkt möglichst schon überhaupt keine
Johannes: Fragen aufkommen zu lassen.
Johannes: Das bedingt sich ja tatsächlich. Also warum habe ich viel Support?
Johannes: Klar, wenn ich viele Bugs habe, habe ich auch mehr Support logischerweise.
Johannes: Das versuchen wir einfach andersrum zu spielen. Ja, das ist das Wichtigste.
Johannes: Das ist so Indirekt-Marketing, Weil klar, die Weiterempfehlung,
Johannes: die habe ich nur, wenn die wirklich komplett zufrieden sind und dahinterstehen
Johannes: und sagen, das kann ich guten Gewissens weiterempfehlen.
Johannes: Wir sind seit einigen Jahren sehr stark auf Events unterwegs, auf Messen.
Johannes: Angefangen hat es mit regionalen Veranstaltungen, vor allem hier in Bayern und Süddeutschland.
Johannes: Das musst du dir so vorstellen, da gibt es sogenannte Lehrertage und das findet
Johannes: wirklich in einer Schule in einer Region statt, zum Beispiel Lehrertag Oberbayern.
Johannes: Und das ist in einer Schule, in einem Schulhaus.
Johannes: Und als Aussteller steht man in einem Klassenzimmer oder im Flur,
Johannes: hat man ein weißes Tuch über den Schulbänken und wir hatten dann eben unsere
Johannes: Monitore dabei und haben die hingestellt und wollten halt das Tool zeigen.
Johannes: Das haben wir dann auch irgendwann gelassen, weil immer gedacht wurde,
Johannes: wir verkaufen Monitore. Also Hardware.
Johannes: So am Anfang so der Effekt. Ja, was kostet der jetzt? Nichts,
Johannes: der gehört uns. Wir verkaufen eine Software. Es gibt keinen Monitor zu kaufen.
Johannes: Aber diese Messen oder diese Events haben einen Riesenvorteil.
Johannes: Man trifft dort wirklich aus der Region die Lehrkräfte, die Schulen.
Johannes: Und das war für uns damals vor einigen Jahren ein sehr guter Kanal,
Johannes: um in diesen Bereichen, wo wir mittlerweile sehr stark sind,
Johannes: einfach zu wachsen, weil die Leute dann auch das genutzt haben,
Johannes: um uns kennenzulernen, um uns anzusprechen, sich das anzusehen,
Johannes: sich erklären zu lassen.
Johannes: Und das haben wir einfach mehrere Jahre konsequent immer wieder durchgezogen
Johannes: und wiederholt und sind dadurch auch auf größere Events aufgesprungen.
Johannes: Das Größte haben wir letztes Jahr erstmalig gestartet, das war eben die Didakta,
Johannes: also vom kleinen Schultisch, so ein Quadratmeter Standfläche.
Johannes: Auf der Didakta haben wir mittlerweile eigene Stände mit zwölf Quadratmetern,
Johannes: nächstes Jahr wird es noch ein bisschen mehr, die wir komplett selber planen
Johannes: und organisieren und dort entsprechend natürlich uns einem großen Publikum präsentieren.
Johannes: Und das ist tatsächlich für uns auch ein sehr, sehr guter Kanal,
Johannes: um das Produkt einfach an die Leute zu bringen.
Andy: Kommt dort die Schulleitung? Kommt dort der Träger? Oder wen erreichst du über so eine Messe?
Johannes: Alle, alle, wirklich quer durch. Auf der Didakte ist es extrem bunt gemischt.
Johannes: Da ist wirklich von der Lehrkraft bis zum Schulleiter und dem Träger sind alle da.
Johannes: Eins haben alle gemeinsam. Und deswegen ist für uns diese Events auch so wichtig geworden.
Johannes: Das Produkt ist ja mittlerweile durch die Module, die wir vorher kurz angesprochen
Johannes: haben, sehr groß geworden, sehr umfangreich, auch komplex irgendwo natürlich. Natürlich.
Johannes: Ich kann das nicht mehr in zwei Minuten am Telefon erklären.
Johannes: Am Messestand kann ich es mir kurz ansehen. Kann ich den Elevator-Pitch machen,
Johannes: da kann ich zehn Minuten reingehen oder wenn es jemand genau wissen will,
Johannes: auch gerne 20 Minuten in wirklich Funktionen zeigen.
Johannes: Und dann weiß auch jeder, was dahinter steckt. Dann kann es jeder nachvollziehen.
Johannes: Und von den meisten, die bei unserem Messestand waren und das dann toll finden,
Johannes: die melden sich dann auch selbstständig oft.
Johannes: Da muss ich oft nicht mal selber nachtelefonen, die melden sich dann,
Johannes: weil sie eine Testphase wollen, weil sie es mal in echt ausprobieren wollen.
Johannes: Das ist für uns unglaublich wichtig geworden, dieses, ich muss es einmal gesehen
Johannes: haben oder zeigen können und wenn es nur kurz ist, damit ich ein Grundverständnis
Johannes: habe, was ich damit alles machen kann.
Andy: Und die können heute immer noch ein Jahr kostenlos testen?
Johannes: Nein, drei Monate.
Andy: Ah, ist aber schon lang, drei Monate.
Johannes: Ja, drei Monate ist möglich, aber ein ganzes Jahr, das wäre ein bisschen zu
Johannes: krass für die Finanzplanung.
Andy: Ja, das bringt ja einiges durcheinander, das kann man sich schon vorstellen.
Johannes: Nein, aber die drei Monate, die darf jeder, weil es auch notwendig ist, denn,
Johannes: Die Schule ist ja nicht in der Lage, von heute auf morgen zu starten.
Johannes: Die haben ja auch andere Dinge zu tun. Ich muss denen ein bisschen Zeit geben.
Johannes: Und nur wenn sie die Zeit haben, sich das Produkt anzuschauen,
Johannes: können die auch eine Entscheidung treffen, ob es ihnen was bringt im Alltag.
Johannes: Da bin ich gern bereit, mal einen Monat draufzupacken. Darum geht es am Ende nicht.
Johannes: Genau. Ja, und diese Messen, ja, die sind aus dem Grund einfach super wichtig.
Johannes: Und es gibt auch Fachmessen. Du hast jetzt gefragt, wer kommt da so?
Johannes: Es gibt auch Fachmessen und dort sind nur Schulleitungen oder Träger.
Johannes: Das nennt sich zum Beispiel Deutscher Schulleiterkongress. Dann gibt es einmal
Johannes: im Jahr und der ist auch super wichtig für uns, weil da ist die Art der Gespräche,
Johannes: die Qualität der Gespräche nochmal ein ganz anderes Level, weil da habe ich
Johannes: halt, also ich weiß ja egal, wen ich anspreche,
Johannes: das ist ein Schulleiter mindestens, weil sonst wäre der nicht auf dieser Fachtagung unterwegs.
Johannes: Und das hilft natürlich auch enorm, um da einfach in kurzer Zeit möglichst viele
Johannes: anzusprechen, rauszufinden, ob da Interesse besteht, was die momentan schon haben und so weiter.
Johannes: Also einfach dieses Gespräch, das ist für uns auch immer, klar,
Johannes: kauft es nicht jeder, mit dem man spricht.
Johannes: Jeder, der auf einer Messe war, weiß, dass es da viel Interesse gibt,
Johannes: aber das kauft nicht jeder. Aber dieses Feedback, das wir da auch kriegen,
Johannes: fließt ja auch wieder ins Produkt ein bei uns.
Johannes: Also oft entstehen daraus dann live am Messestand Diskussionen zu einer Funktion
Johannes: und wir können das als Feedback mitbekommen.
Johannes: Nehmen, um vielleicht ein Feature zu verbessern oder ein neues Feature anzudenken,
Johannes: das wir so vielleicht gar nicht am Schirm hatten jetzt.
Johannes: Und deswegen würde ich sagen, die Kundenbasis als Marketingkanal zu nutzen,
Johannes: eben über Zufriedenheit, über denen auch ein Gefühl zu geben,
Johannes: dass sie wirklich persönlich betreut werden.
Johannes: Dieses, ich rufe an und da hebt ein Mensch ab, höre ich ganz oft.
Johannes: Also es ist ja toll, dass da der Hölle am Telefon ist zum Beispiel oder auch
Johannes: mal mein Kollege, weil es gibt natürlich auch andere Anbieter,
Johannes: vielleicht auch größere,
Johannes: dort kann ich überhaupt nicht anrufen, dort schreibe ich eine E-Mail und dann
Johannes: bekomme ich diesen Autoresponder, eine Ticketnummer wurde erstellt für sie und
Johannes: dann macht es schon so, okay, wann kriege ich jetzt vielleicht eine Antwort?
Johannes: Bei uns kann man halt anrufen, ich kriege eine Antwort und zwar auch am selben Tag und,
Johannes: Das versuchen wir halt für uns auch zu nutzen, um es in Wachstum zu überführen.
Johannes: Und bis jetzt klappt das natürlich sehr, sehr gut für uns, der Ansatz.
Johannes: Das ist auch der Zielgruppe geschuldet.
Andy: Sehr interessant. Ich habe gesehen, ihr habt auch Social-Media-Accounts,
Andy: das ist dann aber eher so homöopathisch.
Andy: Was mich am meisten überrascht, neben Facebook, Twitter, Instagram und YouTube,
Andy: was wahrscheinlich wichtig ist, um so mal reinzugucken, wie es tut und funktioniert.
Andy: Du hast auch einen Pinterest-Account, wo ich dann schmunzeln musste.
Johannes: Oh, den fliegen wir nicht mehr.
Andy: Ja, ja. Aber das ist so, damit ihr präsent seid. Aber es ist jetzt nichts, wo du Kunden gewinnst,
Johannes: Oder? Du wirst lachen, aber wir haben auf verschiedensten Social-Media-Plattformen
Johannes: einen Account, auch wenn wir sie nicht aktiv bespielen, einfach nur,
Johannes: weil ich die Domain haben will oder die URL haben will.
Johannes: Ich will einfach vermeiden, dass irgendjemand mal auf die lustige Idee kommt,
Johannes: dort Elternnachricht anzulegen, auf Instagram, nur weil ich es nicht getan habe.
Johannes: Und die Kanäle, die wir sporadisch bespielen, das wäre jetzt vielleicht noch,
Johannes: um die Frage vorhin final zu beantworten, womit wachsen wir noch?
Johannes: Wir versuchen natürlich auch über klassisches Online-Marketing,
Johannes: also SEO und SEA, uns zu platzieren, denn es gibt Suchvolumen,
Johannes: wenn auch sehr beschränkt.
Johannes: Also jetzt nicht so, dass tausend Leute pro Tag nach Schuldigitalisierungsplattformen suchen,
Johannes: aber das Spannende ist ja, die das tun, die sind ja hochrelevant dann am Ende
Johannes: und deswegen versuchen wir natürlich auch mit so sehr einfachen SEO-Maßnahmen
Johannes: oder auch mal Google AdWords uns entsprechend Leads zu sichern und das funktioniert tatsächlich auch.
Johannes: Also haben wir immer wieder welche, die ausschließlich Daruhe zu uns kamen,
Johannes: die wir sonst nicht bekommen hätten, einfach nur, weil wir ganz passende Landingpages
Johannes: für gewisse Themen haben.
Andy: Wie wichtig ist so ein Thema wie Security Audits oder so ISO-Zertifizierung in eurem Segment?
Andy: Gibt es da gewisse Vorschriften, die man jetzt als normaler SaaS-Unternehmer
Andy: vielleicht nicht kennt in Deutschland, weil ihr dieses spezielle Segment beackert?
Andy: Die wollen ja auch wahrscheinlich, gibt es schon einen sehr hohen Fokus auf
Andy: Sicherheit und Kinder-Eltern-Kommunikation ist ja immer nochmal auch kompliziert. Wie läuft das?
Johannes: Tatsächlich, das ist auch der Grund, warum wir beim Hosting deutschen Anbieter
Johannes: sind. Also wir sind bei hetzner.de, kann ich auch sagen, weil steht eh auf der Homepage.
Johannes: Wir sind bewusst nicht bei Google oder bei Amazon. Das hat einen ganz einfachen Grund.
Johannes: Wenn ich im öffentlichen Bereich, und da sind wir ja tätig, die Frage beantworte,
Johannes: bei wem hostet ihr die Daten?
Johannes: Und ich sage da Amazon oder Google oder Microsoft, auch wenn es nicht korrekt
Johannes: wäre zu sagen, ja, dann geht das gar nicht, man ist gedanklich schon eine Schublade tiefer eingeordnet.
Johannes: Das ist ganz krass, das merken wir immer wieder.
Johannes: Und das ist mal Punkt 1, also da wirklich drauf zu setzen, die IT steht wirklich
Johannes: in einem rhein-deutschen Rechenzentrum und dieses Rechenzentrum braucht natürlich
Johannes: auch die Standardzertifizierungen, also TÜV und ISO,
Johannes: das wird vorausgesetzt, das hat natürlich der auch alles, das hätte auch Amazon
Johannes: und Co., keine Frage, aber wir haben uns halt in dem Fall bewusst für Made in
Johannes: Germany entschieden, weil es uns tatsächlich im Vertrieb hilft.
Andy: Und so Security Audits, musst du das vorweisen, also Pen-Testing oder sonst solche Dinge?
Johannes: Nein, musst du nicht aktiv vorweisen, Aber wenn wir danach gefragt werden,
Johannes: klar, dann gehen wir darauf ein, aber das ist jetzt nichts, wo es jetzt eine
Johannes: Vorschrift gebe, dass das unbedingt sein muss.
Johannes: Also es gibt seitenweise Vorschriften, was den Datenschutz betrifft.
Johannes: Wie lange dürfen wir die Daten behalten? Wann müssen wir sie löschen?
Johannes: Bringt der Prozess an sich Gott sei Dank automatisch mit sich,
Johannes: denn irgendwann verlässt das Kind ja die Schule. Vierte Klasse geht raus.
Johannes: Spätestens in dem Moment wird halt auch tatsächlich alles gelöscht, ist weg bei uns.
Johannes: Für uns manchmal die Herausforderung, dass wir dann Exporte oder Vollbackups
Johannes: den Schulen doch noch anbieten müssen, weil es gibt gewisse Bereiche,
Johannes: wo die Schule Daten länger aufbewahren muss, auch wenn das Kind nicht mehr in
Johannes: der Schule ist, als wir es als Anbieter dürften, als Drittanbieter.
Johannes: Also, das ist, ja, da beißt sich die Praxis ein bisschen mit den rechtlichen
Johannes: Vorgaben, weil was hat am Ende die Schule rumliegen?
Johannes: Die hat irgendwie ein krasses CSV-File oder ein XML-File am Schulserver liegen,
Johannes: das es eh nicht lesen kann im blödesten Fall. Aber muss halt so sein.
Andy: Naja. Wie viel Spaß macht dir die Zusammenarbeit mit den Trägern und den Schulen
Andy: jetzt so von der Vertriebs- und Supportseite?
Andy: Ist das was, also, wenn man jetzt das hört, dann denkt man ja so,
Andy: es scheint ja ganz gut zu funktionieren. Aber gibt es da auch Schattenseiten?
Andy: Oder ist es schon so, dass du bestellst einmal im Jahr eine Rechnung und dann
Andy: hoffst du, dass keiner churnt?
Andy: Und dann kannst du in dem Jahr in Ruhe arbeiten und dich auf die Weiterentwicklung
Andy: konzentrieren. Das ist ja auch was Schönes eigentlich.
Johannes: Ja, also das hofft man natürlich immer, dass keiner churnt. Das ist völlig klar.
Johannes: Aber nein, die Zusammenarbeit, ich schätze das unglaublich. Mir macht das auch
Johannes: mittlerweile, bin ich ehrlich, mehr Spaß als noch vor ein paar Jahren.
Johannes: Das war anfangs einfach eine ganz andere Welt. Ich meine, ich war 20 Jahre in
Johannes: der Privatwirtschaft im IT-Bereich tätig, teilweise in großen Konzernen und
Johannes: dann stehst du da und hast plötzlich mit der Schule oder mit der Gemeinde oder
Johannes: einer Stadtverwaltung zu tun. Also das ist so...
Johannes: Der Wechsel ist ziemlich hart tatsächlich, sage ich mal. Man muss da wirklich
Johannes: nochmal von vorne anfangen, weil mit der, böse gesagt, Beraterattitude,
Johannes: die man so lernt, brauche ich da nicht um die Ecke kommen.
Johannes: Das ist genau das Gegenteil oder Fall. Dann hat man sofort Ablehnung. Kannst du vergessen.
Johannes: Mittlerweile arbeite ich sehr, sehr gerne. Mir macht es auch wirklich Spaß,
Johannes: mit den Leuten zu telefonieren, weil wir halt in der Regel Gott sei Dank über
Johannes: die Lösung sprechen, über das, was es bringt, wie dann eine Stadt vielleicht auch davon profitiert.
Johannes: Also gerade, wenn wir mit Städten sprechen und es dann schaffen,
Johannes: eine ganze Stadt davon zu überzeugen, dass alle Grundschulen zum Beispiel oder
Johannes: alle Kitas jetzt Eltern Nachricht bekommen ab nächstem Jahr.
Johannes: Das ist ja ein tolles Erfolgserlebnis und zwar für alle Beteiligten,
Johannes: weil dem hervorgeht ja auch immer, dass wir zumindest mit den Leitungen,
Johannes: mit den Schulen schon in dieser Anbahnungsphase eine Online-Schulung machen, eine Demo.
Johannes: Dann haben wir da schon erstes Feedback, obwohl die nicht damit arbeiten.
Johannes: Und das motiviert einen ja auch selber, wenn man schon merkt,
Johannes: okay, die freuen sich drauf, dass sie ab September damit arbeiten dürfen.
Johannes: Das ist eine tolle Sache.
Johannes: Die Stadt freut sich, dass sie, weil ein Rahmenvertrag geschlossen ist,
Johannes: Geld spart, weil dann nicht der Listenpreis vielleicht zu zahlen ist.
Johannes: Und sie den Schulen etwas anbieten kann. Das ist ja auch für den Träger oft
Johannes: etwas, wo man sagt, cool, schaut mal, ich mache das.
Johannes: Wir verbessern uns da, wir gehen da den nächsten Schritt in der Digitalisierung.
Johannes: Und dass eben Elternnachrichter auf das Tool ist, dass es eben dann ermöglicht,
Johannes: mich motiviert das ungemein, es macht mega Spaß tatsächlich.
Johannes: Klar gibt es auch Schattenseiten, klar hat man es mit Bürokratie zu tun,
Johannes: keine Frage. Wir sind immer noch im öffentlichen Bereich.
Johannes: Natürlich mahlen die Mühlen manchmal langsamer. Man würde sich wünschen,
Johannes: dass vom Erstgespräch bis zur Unterschrift vielleicht nur ein Monat vergangen
Johannes: wäre und nicht ein halbes Jahr.
Johannes: Aber sei es drum, da wir sowieso in Schuljahren denken, ist es für uns gar nicht mehr so schlimm.
Johannes: Wir haben uns abgefunden. Was heißt abgefunden? Das ist das falsche Wort.
Johannes: Wir haben einfach mittlerweile verstanden, wie unsere Zielgruppe funktioniert
Johannes: und wie wir damit umzugehen haben.
Johannes: Und dann stresst es einen auch selber nicht mehr tatsächlich,
Johannes: weil dann weiß ich, der wird sich melden, aber halt erst nach Ostern.
Johannes: Und das habe ich mir halt im Januar auf den Zettel geschrieben. Und das ist auch okay.
Johannes: Und er meldet sich auch nach Ostern, da kann ich mich darauf verlassen.
Johannes: Aber die arbeiten halt anders und mit anderen Fristen und anderen Zyklen,
Johannes: anderen Prozessen. Und dann ist das auch in Ordnung.
Andy: Und sehr interessant, sehr interessant. Du hast das Hosting schon angesprochen.
Andy: Das ist auch immer so noch eine Frage, wo ich noch ein bisschen drauf eingehe.
Andy: Wie sieht so generell euer Tech-Stack aus, wenn ihr hostet jetzt bei Hetzner?
Andy: Mit was entwickelt ihr euer Backend? Was habt ihr für Datenbanken? Wie macht ihr das so?
Johannes: Ich würde sagen, super minimalistisch und Standard oder sehr grundsolide.
Johannes: Backend ist PHP mit Symfony-Framework dahinter.
Johannes: Okay. Datenbank ist eine MariaDB, SQL. Und im Frontend haben wir gar kein explizites
Johannes: Framework. Das ist ein Eigenbau.
Johannes: Für Styling nutzen wir Bootstrap als Komponente, die wir aber natürlich mittlerweile
Johannes: komplett an unsere Wünsche angepasst haben.
Johannes: Warum machen wir das so? Weil wir diese Technologien kennen und können und ich
Johannes: nicht für jede kleine Änderung, für jeden keinen Bugfix, gleichen Freelancer
Johannes: dazu holen muss. Weil es kostet auch Geld tatsächlich, wenn ich das dann jedes Mal tun muss.
Johannes: Und es ist grundsolide. Ja, ich kenne zig Entwickler im privaten Umfeld,
Johannes: mit denen könnte ich nächtelang diskutieren, wie schlecht PHP ist.
Johannes: Aber für uns funktioniert es wunderbar.
Johannes: Es erfüllt alle Zwecke. Es ermöglicht uns ein solides, stabiles vor allem und
Johannes: lauffähiges Produkt den Kunden anzubieten.
Johannes: Wir hatten zum Beispiel in den Lockdowns keine einzigen Aussetzer,
Johannes: als wirklich Peaks, Traffic Peaks auch entstanden sind, die abartig waren.
Johannes: Einfach dadurch, dass wir extrem viel im Backend verarbeiten und nicht alles
Johannes: Frontend-lastig haben, es ist halt immer noch super schnell für die Nutzer.
Johannes: Und das ist uns am Ende wichtiger, als die neueste Technologie zu haben,
Johannes: die es vielleicht gibt, die ich selber aber gar nicht mehr wirklich kenne,
Johannes: weil da muss ich mich hinsetzen und plötzlich Fortbildungen machen,
Johannes: damit ich mich da weiterbilde.
Johannes: Wir nehmen lieber etwas, was etabliert ist und was Stand heute zumindest für
Johannes: uns super grundsolide funktioniert.
Johannes: Keine Ahnung, was in zwei Jahren ist. Also das darfst du mich nicht fragen.
Johannes: Aber das ist so der Grund, warum wir da ein sehr straightforward oder Standard-Setup haben.
Andy: Kann ich voll nachvollziehen. Also ich bin eben Team Choose Boring Technology.
Andy: Und das ist immer ein bisschen so, hört sich so an, ist ja jetzt nicht langweilig.
Andy: Aber macht schon Sinn, auf sowas zu setzen?
Andy: Weil jetzt kannst du jetzt beim Symphonie-Framework ja auch wieder einen Freelancer
Andy: reinholen. ist ja jetzt nichts, was du spezifisch für dich entwickelt hast.
Andy: Und das hat ja auch Vorteile, mit einem Framework zu arbeiten an der Stelle,
Andy: das eine Popularität hat, zumindest hier in Deutschland, europaweit.
Andy: Ja, kann ich komplett nachvollziehen. Von daher finde ich das immer gut.
Andy: Und ich glaube, viel zu viele konzentrieren sich zu sehr auf ihren Tech-Stack
Andy: und modernisieren den die ganze Zeit und vergessen dann das,
Andy: was eigentlich wichtig ist, nämlich die Arbeit mit dem Kunden.
Andy: Von daher, ja. Finde ich cool, also okay.
Andy: Und wie sieht es mit der Mobile-App aus? Ist die dann so Flutter gebaut? Ja, Flutter, genau.
Andy: Und du hast das Thema Videokonferenzen angesprochen, dann nutzt du eine BigBlueButton,
Andy: ist auch eine Open-Source-Lösung. Genau. Kenne ich auch noch aus der Corona-Zeiten.
Andy: Habt ihr für andere Themen auch noch Open-Source angeflanscht oder ist der Rest
Andy: dann wirklich eure Entwicklung?
Johannes: Open-Source nicht. Wir nutzen aber Drittanbieter zum Beispiel im Zahlungsbereich,
Johannes: bei den Modulzahlungen, weil da einfach auch aus Security-Gründen,
Johannes: das kann man nicht alles selber machen, da gibt es auch sehr gute Anbieter.
Johannes: Wir arbeiten damit, kann man auch sagen, steht auch auf der Homepage die FIN-APGmbH aus München.
Johannes: Das ist so in Deutschland der führende Anbieter, wenn es um so Payment-Dienste geht.
Johannes: Damit arbeiten auch alle großen Banken und die haben auch alle Zertifizierungen,
Johannes: die man so braucht, damit man das Thema Zugriff auf ein Konto und Auswerten
Johannes: von Umsätzen natürlich auch mit allen Security-Standsatzen abdecken kann.
Johannes: Also das maßen wir uns nicht an, sowas selber zu bauen. das wäre auf keinen Fall.
Andy: Und gibt es von den Kunden jetzt schon Rufe mit KI, dass ihr braucht unbedingt
Andy: irgendeinen Feature, was weiß ich, Stundenplan?
Andy: Wahrscheinlich ist Stundenplan immer das Thema, wo in den Sommerferien für die
Andy: Lehrer, die an der Erstellung für den Stundenplan der nächsten,
Andy: die daran beteiligt sind, hier macht doch mal eine KI, die mir den Stundenplan
Andy: so macht, das effizient ist. Also wie sieht das aus?
Johannes: Also wir haben KI im Produkt drinnen. Wir nutzen es an einer Stelle,
Johannes: die jeden einzelnen Nutzer betrifft und zwar beim Erstellen von Nachrichten.
Johannes: Also Nachrichten sind ja oft Elternbriefe, Elterninformationen,
Johannes: das können auch längere Texte sein, keine Ahnung, eine Schulveranstaltung, die ich habe.
Johannes: Und wir haben hier einfach komplett integriert in den Ablauf.
Johannes: KI, da gebe ich genauso promptmäßig ein, stichwortartig, wie wenn ich es bei ChatGPT und Co.
Johannes: Machen würde, nur dass es bei uns halt einen Button gibt, Textvorschlag erstellen
Johannes: und es steht dann automatisch im Feld, wo der Body des Textes auch der fertig
Johannes: formulierte Brief drin und ich kann das halt noch anpassen.
Johannes: Das heißt, ich muss nicht in ein drittes Tool gehen, das reinkopieren,
Johannes: rüberkopieren, wieder hin und her schieben, sondern wir haben es halt versucht,
Johannes: einmal direkt mit einzubinden in den Ablauf.
Johannes: Ist optional, viele lieben es, manche nutzen es gar nicht, die deaktivieren
Johannes: sich das tatsächlich sogar.
Johannes: Also auch das sehen wir, dass es so bewusst deaktiviert wird,
Johannes: dass man darauf verzichtet. Wir überlassen es eben selber.
Johannes: Und eine zweite Stelle, an der wir auch das Ganze nutzen, ist unsere Terminabfragefunktion.
Johannes: Das funktioniert in kurz gesagt. Ich stelle den Eltern alle meine Termine zur
Johannes: Verfügung als Lehrkraft, die ich in Summe habe.
Johannes: Die wählen ihre Wunschtermine und am Ende muss ich ja die finale Verteilung machen.
Johannes: Das passiert mit einem Klick auf Vorschlag berechnen und dann habe ich hier
Johannes: die bestmögliche Verteilung, die alle Faktoren berücksichtigt.
Johannes: Stundenpläne bauen wir noch nicht. Vielleicht ist es auch gar nicht so einfach,
Johannes: das nur mit KI zu lösen, denn ein Stundenplan einer Schule basiert auf unglaublich
Johannes: vielen festgeschriebenen Faktoren.
Johannes: Da hat die KI keinen Spielraum. Wenn der Lehrer Teilzeit hat und drei Anrechnungsstunden
Johannes: noch für Systembetreuung, dann ist das so.
Johannes: Dann sind es zwei, drei Datenpunkte, die erstmal das komplett einschränken.
Johannes: Da gibt es auch keine A-, B- oder C-Variante, sondern ist es genau so.
Johannes: Und dass er nur Deutsch und Mathe unterrichtet, kann die KI auch nicht ändern.
Johannes: Das ist ja auch vorgegeben tatsächlich.
Johannes: Und dass er nur zehn Wochenstunden unterrichten darf, ist auch fix vorgegeben.
Johannes: Das heißt, Stundenpläne nur mit KI zu bauen, dass ich sage, hier habe ich meine
Johannes: Lehrer, die unterrichten das.
Johannes: Und grob, wie viele Stunden, das reicht gar nicht.
Johannes: Das ist auch der Grund, warum es gibt coole Stundenplansysteme.
Johannes: Aber viele unserer Kunden, die das Kassenbuch nutzen, die auch Stundenpläne
Johannes: bei uns anlegen, wollen gar keine Software, um den Stundenplan zu bauen.
Johannes: Weil sie sagen, das alles vor der Software reinzutippen, was ich alles berücksichtigen
Johannes: muss für mein komplettes Kollegium, da bin ich ja schon schneller,
Johannes: wenn ich es dann in der Zwischenzeit schon mache, weil ich habe das eh alles
Johannes: im Kopf. Warum soll ich das alles nochmal wo reinpippen?
Johannes: Jetzt haben wir nämlich genau das gemacht, die Umfrage, um rauszufinden,
Johannes: wie hoch das Potenzial für so ein Feature wäre.
Johannes: Gar nicht so hoch, als wir dachten. Also ist nicht unrelevant,
Johannes: aber ist deutlich weniger, als wir angenommen haben.
Andy: Du hast ja nicht so viel Kollegium-Änderungen, wenn du jetzt einmal digital
Andy: erfassen musst, mit dem, was du beschrieben hast und mit den Sonderregeln und
Andy: dann hast du im nächstes Jahr vielleicht 10% Änderungen oder so und dann kannst
Andy: du davon profitieren. Also okay, interessant.
Johannes: Also ich glaube schon, dass es, ich sage mal mittelfristig, um mir keinen Druck
Johannes: auf meinen Kollegen auszuüben, bei uns auch mal was geben wird.
Johannes: Ich glaube, dass der Druckpunkt auf Schulseite einfach nicht ganz so hoch ist
Johannes: wie bei anderen Themen, weil du hast es selber gesagt, man macht es ja nur einmal im Jahr in der Regel.
Johannes: Ja, der Druckpunkt ist sicher da, aber er ist nicht so hoch wie etwas,
Johannes: was ich jeden Tag oder jedes Monat machen muss.
Andy: Ja, verstehe ich. Jetzt haben wir ein paar Mal schon darüber gesprochen,
Andy: dass ihr eure GbR in die GmbH umwandeln wollt.
Johannes: Das habe ich noch gar nicht gesagt, aber nein.
Andy: Ja, du hast gesagt, ihr wollt es machen.
Johannes: Genau.
Andy: Also ist das GbR-Thema bisher eher hinderlich gewesen oder schafft es wieder
Andy: mehr Vertrauen, weil ihr eben auch persönlich haftet, was bei der GmbH dann
Andy: ja beschränkt ist sozusagen?
Johannes: Nein, es ist überhaupt nicht hinderlich gewesen. Das ist überhaupt kein Grund
Johannes: tatsächlich, das zu tun.
Johannes: Ich glaube aber auch, dass eine GmbH genauso viel Vertrauen schafft wie eine
Johannes: GbR, wo zwei Menschen dahinter stehen.
Johannes: Das denke ich nicht. Es ist einfach dem Wachstum auch geschuldet irgendwo,
Johannes: vorher die Umsätze zumindest grob umrissen und du hast es selber ja schon einen
Johannes: Grund genannt, unwissentlich vorher, das ganze Thema Steuerzahlen,
Johannes: Investitionen in die Firma etc.
Johannes: Bei einer GbR, jeder der es schon hatte selber oder es weiß,
Johannes: ich zahle exakt auf 50% des Gewinns, wie am Papier steht, Steuern und zwar jeder
Johannes: Gesellschafter. Das heißt, völlig egal, ob ich das Geld brauche,
Johannes: investieren will oder nicht, ich muss erst mal Steuern zahlen.
Johannes: Dann kommt bei uns noch dazu, das Ganze passiert ja immer komplett für ein ganzes
Johannes: Jahr, obwohl ich mit dem Geld dann erst noch wirtschaften muss.
Johannes: Ich zahle vorher schon Steuern, bevor ich es ausgeben kann.
Johannes: Bei einer GmbH ist es natürlich etwas effizienter möglich.
Johannes: Ich kann natürlich Geld in der Firma lassen, ohne sofort Einkommensteuer zu
Johannes: bezahlen, komplett als Gesellschafter.
Johannes: Kann damit natürlich auch Investitionen besser tätigen, weil am Ende ist es
Johannes: ja dafür gedacht, das Geld. Wir wollen es ja investieren in Wachstum und so weiter.
Johannes: Wir nehmen es uns ja nicht raus. Trotzdem bin ich jetzt gezwungen,
Johannes: auf jeden Cent Steuern zu bezahlen.
Johannes: Wir zahlen gerne Steuern. Das ist ja ein gutes Zeichen, wenn man Steuern zahlen
Johannes: kann. Aber es muss halt schon auch optimiert sein und effizient soll es auch sein.
Johannes: Deswegen ist einer der größeren oder einer der wichtigeren Gründe,
Johannes: dass wir das einfach optimieren auf die Situation, in der wir jetzt halt mittlerweile
Johannes: sind, glücklicherweise, dass das einfach zusammenpasst.
Johannes: Das hat uns einfach ein bisschen eingeholt, ist auch so ein negatives Wort,
Johannes: aber es treibt uns jetzt schon länger um. Überholt vielleicht.
Johannes: Überholt ist gut. Ja, überholt ist gut. Und das wollen wir jetzt einfach angehen
Johannes: und werden wir auch angehen, dass das einfach zusammenpasst. Okay.
Johannes: Aber ich glaube, auf Kundenseite hat das, Meiner Meinung nach wenig Effekt.
Johannes: Die Kunden vertrauen uns jetzt, warum sollen sie uns nachher nicht vertrauen?
Johannes: Für die ändert sich ja nichts.
Andy: Einige eurer Wettbewerber haben ja, glaube ich, auch Investment Money dahinter.
Andy: Wäre das jetzt für euch eine Möglichkeit? Gab es da schon Kontakte,
Andy: Anfragen von, ja, wahrscheinlich sind ja auch viele Investoren unter den Eltern,
Andy: die euch nutzen, sage ich mal,
Andy: dass die auf euch zugekommen sind und hey, ich finde das cool,
Andy: was ihr macht, können wir auch bei euch was investieren?
Andy: Ist das für euch eine Option oder ist es eher Team Bootstrapping forever?
Johannes: Ja, forever ist auch ein starkes Wort. Also ja, Anfragen gab es tatsächlich.
Johannes: Das hat sich in den letzten zwei Jahren wandt mehrere, einfach weil wir halt
Johannes: auch größer geworden sind, damit vielleicht noch interessanter,
Johannes: um sich das mal anzugucken.
Johannes: Klar, in 20 Schulen investiert keiner, aber bisher war es für uns kein Thema
Johannes: und ist Stand heute auch keines tatsächlich.
Johannes: Ich weiß, dann kommt, ich sage niemals nie, man weiß nie, was ist richtig,
Johannes: tun wir auch nicht, wir sagen nicht nie, aber wir haben die für uns schöne Situation,
Johannes: dass wir momentan überhaupt keinen Druck haben, hier etwas ändern zu müssen
Johannes: oder auch sagen, wir brauchen jetzt unbedingt hier aktiv Kapital für etwas,
Johannes: das wir uns sonst nicht ermöglichen könnten, haben wir nicht momentan.
Johannes: Das empfinden wir als schöne Situation, dass wir da einfach nicht getrieben
Johannes: werden von dem Thema, sondern wir sprechen mit jedem, der uns anspricht.
Johannes: Wir hören uns das an und wenn es interessant ist, spricht man vielleicht noch ein zweites Mal.
Johannes: Bisher kam es halt nie dazu, dass man ein drittes Mal gesprochen hätte,
Johannes: weil es dann einfach aus verschiedenen Gründen nicht gepasst hat.
Johannes: Aber der Plan ist es nicht momentan und auch nicht unser Wunsch,
Johannes: wenn du mich so fragst, weil wir jetzt einfach auch, wir haben es geschafft,
Johannes: das mit sehr krassem Bootstrapping und pragmatischem Vorgehen auf das Level
Johannes: jetzt zu bringen zu zweit.
Johannes: Ich will es auch mal genießen tatsächlich, dass wir das geschafft haben.
Johannes: Ich will jetzt auch mal in dem Konstrukt arbeiten und ich stelle gerne auch
Johannes: Mitarbeiter ein, wenn wir sagen, wir brauchen in manchen Bereichen jetzt doch mal Verstärkung.
Johannes: Auf Messen zum Beispiel gehen wir auch mit Verstärkung. Das machen wir nicht
Johannes: alleine, da holen wir uns halt dann Hilfskräfte dazu, temporär.
Johannes: Aber gerne auch bereit, auch den nächsten Weg für uns zu gehen,
Johannes: zu sagen, ab wann können wir es mit so einem Automatisierungsansatz nicht mehr
Johannes: stemmen, weil es doch zu groß ist, wann brauche ich Mitarbeiter?
Johannes: Dann ist der nächste Schritt, Mitarbeiter anzustellen. Liebend gerne,
Johannes: haben wir überhaupt kein Problem damit.
Johannes: Aber wir ticken beide so, dass wir halt absolute Fans von Effizienz bis zum
Johannes: letzten Punkt sind und versuchen, es immer noch einen Ticken rauszukitzeln.
Johannes: Anders wäre es wahrscheinlich auch gar nicht möglich, hier über 1000 Schulen
Johannes: in dem Setup zu betreiben. Man glaubt uns das auch nicht.
Johannes: Ich darf den Podcast dann eh, glaube ich, keiner Schule schicken,
Johannes: weil die fallen alle vom Glauben ab, dass hier nicht 15 Leute sitzen und die
Johannes: Support-E-Mails beantworten.
Andy: Spricht ja auch für euch und die Software, also muss man ja auch sagen,
Andy: wenn das so funktioniert.
Johannes: Ich sage auch immer, am Ende ist es ja egal, wie viele Leute da sitzen.
Johannes: Wenn ich als Kunde kein Problem habe und wenn ich es habe, kriege ich eine Antwort,
Johannes: dann spielt es keine Rolle.
Andy: Du hast vorhin auch einen Moment beschrieben, wo ihr mal gezweifelt habt,
Andy: ob ihr auf dem richtigen Weg seid, so ganz am Anfang. Gab es noch mehrere solche Momente?
Andy: Und falls ja, was hat euch dann davon abgehalten, hinzuwerfen?
Johannes: So krass wie am Anfang nicht, nein, weil wir einfach dann schon für uns den
Johannes: Glauben hatten, das kann funktionieren.
Johannes: Allerdings sich vorstellen zu können, dass wir wirklich so wie jetzt da sitzen
Johannes: mit einer Kundenbasis und einem Umsatz, dass wir das wirklich zu zweit machen
Johannes: können, davon leben können quasi und auch noch die Chance haben,
Johannes: weiter zu wachsen und zu investieren, daran haben wir nicht von Anfang an geglaubt.
Johannes: Daran habe ich auch vor vier Jahren, konnte ich mir das noch nicht vorstellen,
Johannes: weil es einfach teilweise mühsam ist, da im Bildungsbereich wirklich Fuß zu fassen.
Johannes: Also der bekannte lange Atem, das passt wie die Faust aufs Auge zu der Branche.
Johannes: Das sagen auch ganz viele andere, die wir kennen aus dem Bereich.
Johannes: Man braucht einen langen Atem, aber wenn man ihn hat, dann ist es umso schöner
Johannes: hinten raus, weil die Kunden es einem danken tatsächlich.
Johannes: Einerseits mit Treue, aber auch mit Feedback und Rückmeldungen,
Johannes: die das bestätigen, warum man es eigentlich macht.
Johannes: Wirklich hinzuschmeißen? Nee. ein zweites Mal so nicht, aber sich vorstellen zu können,
Johannes: 2025, so wie jetzt ist das so, nee, das,
Johannes: war immer so, wo man ein bisschen mit sich selber kämpft, ja,
Johannes: werden wir das immer nebenbei machen, weil ja, ist ja schön,
Johannes: wenn man ein bisschen Umsatz generieren soll, das Taschengeld nebenbei,
Johannes: aber ich muss mir immer wieder wohl einen Job suchen, angestellt sein,
Johannes: immer den Spagat finden, wie mache ich das, das war schon so,
Johannes: wo man manchmal sagt, naja, irgendwann werden wir uns darüber unterhalten müssen,
Johannes: ob wir es halt doch vielleicht gar nicht machen, wenn es nicht reicht,
Johannes: um es voll zu machen, das war eher die Frage, die wir uns öfter mal so abends
Johannes: gestellt haben, wenn man zusammenhockt bei einem Bierchen und man darüber philosophiert,
Johannes: was ist denn in zwei, drei Jahren?
Johannes: Aber Gott sei Dank haben wir das nie getan, kann ich jetzt sagen,
Johannes: sondern haben es durchgezogen und den Lager in Atem noch lang genug gehabt.
Johannes: Hat sich auf jeden Fall gelohnt, macht jeden Tag wieder Spaß.
Andy: Ja, ich glaube, so eine Zwischensituation, die kann man immer nur eine begrenzte
Andy: Zeit irgendwie überstehen, je nachdem, was du da am Start halt hast und wie
Andy: die Situation aussieht bei beiden dann jetzt in eurem Fall.
Johannes: Ja, absolut. Du siehst ja dann auch teilweise den Wettbewerb oder den Markt.
Johannes: Klar gibt es da die großen Player, die mit dem Investment-Money an den Sachen
Johannes: rangehen, die viel größer wirken, viel mehr Möglichkeiten vielleicht haben.
Johannes: Und klar muss man sich dann die Frage stellen, schafft man es,
Johannes: mitspielen zu können oder halt auch nicht.
Johannes: Und ja, wir haben uns Gott sei Dank für Ersteres entschieden und haben auch
Johannes: unseren Anteil am Kuchen zumindest momentan und verteidigen den auch.
Andy: Ja, das ist ja auch gut. Okay. Es ist eine super spannende Reise.
Andy: Ich finde es super interessant.
Andy: Ich habe jetzt während wir gesprochen haben auch wieder drei Push-Notifications
Andy: leider von anderen Apps bekommen.
Andy: Aber ich habe jetzt hier gerade auch ein Kind im Gymnasium und da gibt es gar
Andy: keine Push-Notifications. Das geht mir tierisch.
Andy: Da gibt es abends um halb zehn noch eine Stundenplanänderung für den nächsten
Andy: Tag und du kriegst es nicht mit.
Andy: Und ich denke mir so, warum zum Teufel macht man das so?
Andy: Also es gibt auf jeden Fall noch Potenzial für euch, glaube ich,
Andy: in Deutschland. Ist es sowas, was du auch internationalisieren kannst eigentlich?
Andy: Oder ist das, also jetzt kommst du ja aus Österreich. Wie sieht es denn,
Andy: gibt es denn Eltern Nachricht AT?
Johannes: Ja, die Domain gibt es. Aber wir haben tatsächlich eine Handvoll Kunden in Österreich.
Johannes: Allerdings in Österreich ist der Bildungsmarkt ein ganz anderer,
Johannes: vor allem auch von den Regularien her.
Johannes: Dort gibt es einen Anbieter, der einfach mehr oder weniger eine Monopolstellung
Johannes: hat mittlerweile. Ist auch ein österreichisches Tool.
Johannes: Die gibt es auch in Deutschland. Aber in Österreich ist es so,
Johannes: dass teilweise auf Länderebene Entscheidungen getroffen werden oder Rahmenverträge
Johannes: gemacht werden und man dann auf Schulebene oder auf Schulkreis- oder Schulamtsbezirksebene,
Johannes: das gibt es dann gar nicht mehr, dass darüber diskutiert wird,
Johannes: welches Tool eingesetzt wird.
Johannes: Und auf Österreich bezogen heißt das, wenn ich neunmal diese Gespräche erfolgreich
Johannes: führe, habe ich das ganze Land, weil es gibt halt nur neun Bundesländer in Österreich.
Johannes: Und das hat der Mitbewerber halt schon vor längerer Zeit gemacht.
Johannes: Klar, österreichisches Tool, österreichischer Markt, da hat er wahrscheinlich
Johannes: auch einen anderen Bezug.
Johannes: Für uns war es aber auch nie ein Fokus. Aber heißt, langer Rede,
Johannes: kurzer Sinn, der österreichische Markt ist einfach besetzt und dadurch auch
Johannes: für uns nicht mehr spannend.
Johannes: Für uns ist wirklich momentan der deutsche Markt spannend. Da gibt es auch noch
Johannes: viele Schulen, sonst würden wir nicht wachsen.
Johannes: Irgendwo müssen die ja herkommen und da fokussieren wir uns erstmal drauf,
Johannes: international, abseits jetzt vielleicht vom Dachraum.
Johannes: Ja, klar, machen auch ein, zwei unserer Mitbewerber.
Johannes: Das sind aber die, die wirklich ausschließlich mit VC Money die Ressourcen dafür
Johannes: auch aufbauen und die Kapazitäten dafür aufbauen.
Johannes: Also das würden wir zu zweit natürlich auf keinen Fall stemmen können.
Johannes: Das ist ein völlig fremdes Land.
Johannes: Allein die rechtlichen Grundlagen, die ich mir da erstmal alle zu Gemüte führen
Johannes: müsste, was wir über lange Zeit einfach mittlerweile verinnerlicht haben,
Johannes: wie es funktioniert in Deutschland, das alleine schon erstmal zu klären.
Johannes: Das ganze Thema, du brauchst eine fremde Sprache im System, die musst du selber
Johannes: vielleicht auch verstehen.
Johannes: Du brauchst mindestens wen im Team, der die Sprache versteht,
Johannes: sonst ist es schwierig, Support in einer fremden Sprache zu leisten.
Johannes: Also da hängt so viel dran, dass das für uns momentan noch kein Schritt ist,
Johannes: über den wir aktiv nachdenken.
Andy: Ich muss dir jetzt kurz was sagen. Ich habe jetzt dich nicht mehr verstanden,
Andy: aber der Ausschlag ist noch da.
Andy: Ich weiß nicht, ob es jetzt nur ein Problem ist in der Übertragung oder was anderes.
Andy: Ich habe dich jetzt auch mal auf Pause hier gestellt und wieder angemacht.
Andy: Aber ich sehe, der Mikrofonausschlag ist da. Also gehe ich davon aus,
Andy: dass es bei dir lokal noch geht.
Andy: Aber bei mir kommt es nicht mehr an. Das ist wie wenn es so eine Bluetooth-Störung
Andy: ist. Aber ich höre dich nicht mehr.
Andy: Du hörst mich nicht mehr. Ich würde sagen, wir machen jetzt ganz normal kurz
Andy: weiter und ich verabschiede mich jetzt auch.
Andy: Also ich glaube, es funktioniert auch. Es ist nur irgendwie,
Andy: es gibt ein Problem. Hier habe ich es noch nie gehabt. Entweder ist das Audio
Andy: da oder weg. Aber ich sehe hier den Ausschlag von dir.
Andy: Vielleicht gehe ich davon aus, dass bei dir lokal auch da ist.
Johannes: Ich kann dich hören.
Andy: Du hörst mich? Ja. Okay. Also dann, ich mache jetzt ganz normal eine Verabschiedung.
Andy: Du kannst noch was sagen und dann hören wir auf und dann müssen wir kurz gucken,
Andy: ob du nochmal reinkommst oder nicht. dass wir noch, es ist okay,
Andy: es ist ein bisschen strange, aber ich denke, es wird geklappt haben.
Andy: Ja, Johannes, das ist eine wahnsinnige Geschichte.
Andy: Ich finde es super interessant, auf jeden Fall das mal aus der Sicht von einem
Andy: Betreiber zu sehen, jetzt als konsumierende Eltern, weil ich sehe die Probleme
Andy: und die Chancen auch von so einem Tool.
Andy: Ich wünsche euch ganz, ganz viel Erfolg auf jeden Fall bei allem,
Andy: was ihr weiterhin vorhabt und vielen Dank fürs Teilen eurer Geschichte hier.
Johannes: Ja, vielen Dank Andi, hat mir total Spaß gemacht. Vielen Dank nochmal für die
Johannes: Einladung und dass ich ein paar Einblicke in unsere Elternnachricht-Story geben
Johannes: durfte. Hat mich auch sehr gefreut. Danke dir.
Andy: Alles klar. Vielen Dank und dir einen schönen Tag.
Johannes: Ciao.
Andy: Ja, das war schon wieder Folge 117 von Happy Boot Swapping, wobei schon war
Andy: wieder eine etwas längere Folge, aber fand es super interessant.
Andy: Lass mich gerne wissen, ob es dir gefallen hat. Und post gerne auf LinkedIn
Andy: im Kommentar zu dieser Podcast-Folge dein Feedback, Fragen an den Johannes.
Andy: Gerne auch per Mail an hallo-bootshappy.de oder übers Kontaktformular auf der Website zum Podcast.
Andy: Da kannst du auch den Newsletter abonnieren.
Andy: In der nächsten Woche habe ich
Andy: den Johannes Nagel zu Gast. Wieder einen Johannes und zwar von SWOT.io.
Andy: Mit dem ursprünglichen Gründer, dem Michael Kammleitner, Habe ich auch vor über
Andy: zwei Jahren, Folge 16 war das, glaube ich, gesprochen.
Andy: Und er hat das Geschäft jetzt abgegeben. Damals schon gab es so einen schleichenden
Andy: Übergang. Und jetzt macht ja Johannes das Geschäft komplett.
Andy: Fand ich eine super interessante Geschichte einfach mal. Nicht nur wegen Social
Andy: Media und dem aktuellen Zustand, sondern wie man sowas auch macht.
Andy: Und ja, so eine Firma weiter bootstrappt und mit welchen Herausforderungen man
Andy: da zu kämpfen hat. Die Folge gibt es dann nächste Woche. Hör unbedingt rein.
Andy: Lass gern einen Kommentar da. Abonniert den Podcast. Vielen Dank dafür und bis
Andy: nächste Woche. Ciao, ciao.
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